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Katzenmorde in Pöttsching, Ratlosigkeit

Guten Tag!

Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll, und deshalb schreibe ich Ihnen und möchte unsere Geschichte darlegen, die kein Einzelfall ist. Desweiteren, nach studieren des Burgenländischen Jagdgesetztes, bin ich der Meinung, das etliche Gesetzesübertretungen stattgefunden haben (müssen).

Aber, wie der Angelsachse sagt: First things first.

Unser Zuhause befindet sich Wiener Neustadt.
Der See ist von Wald/Auen und Feldern umgeben, in denen anscheinend massiv geschossen wird.

Wir hatten eine Katze, bereits 11 Jahre alt, immer schon eine Auslaufkatze gewesen. Sie war auf einem Auge blind und hatte keine Zähne mehr, also kann sie auch kaum ein Jagdrivale für unsere Schießwütigen Kameraden im Wald gewesen sein. Diese Schäden hatte die Katze, weil wir sie als baby halb ersoffen aus einem Kanal fischten.

Vor einigen Wochen wollte die Katze gegen Mitternacht das Haus verlassen, also ließen wir sie raus. Um 3:00 morgens hörten einige Nachbarn Schüsse, und schließlich - Sie erraten es sicher - kam unsere Katze nicht mehr nachhause.
Der Verlust unseres Ersatzkindes stürzte mich und meine Frau für zwei Wochen in so schwere Depressionen, das wir kaum Arbeiten und normal leben konnten. Meine Frau hat 15 Kilo Gewicht verloren und war kaum ansprechbar (Eine wirksame, aber nicht empfehlenswerte Diät). Auf der Suche nach meiner Katze bin ich - in dicker Schutzkleidung - auf allen Vieren Stundenlang durch den Wald gekrochen, gerobbt und gekraxelt. Leider war die Katze nicht mehr auffindbar.

Ein Nachbar hörte eine Unterhatung zwischen Jägern, die meinten, sie würden die Katzen irgendwo verscharren.
Moment - *die* Katzen? Jawohl, denn alleine dieses Jahr ist das die fünfte Katze, die verschwindet. Rund um den See kleben "Katze vermisst"-Zettel, teilweise von Kindern geschrieben, die ihr Taschengeld anbieten, um ihren pelzigen Liebling zurück zu bekommen. Das klingt wie aus einem schlechten Film, aber ich habe es persönlich gesehen, und bin ich Tränen ausgebrochen.

Was ich aber bei meinen Ausflügen in den Wald entdeckt habe, kommt mir nicht normal vor:

Ich fand einen Käfig, etwa 1 Kubikmeter, und darin saß ein großer - lebendiger! - Vogel. Und flatterte wie von sinnen. Es war aber keine Vogelfalle, sondern der Vogel hatte Wasser und Futter und eine Sitzstange, aber er konnte kaum die Flügel ausbreiten (ich nehme inzwischen an, das es eine Elster war, wegen der Fiederung).

Nein, es war eine Falle für andere Kleintiere: Daneben standen zwei halb so große Käfige, mit Falltüren oben, die runtergeklappt und durch einen Ast in Position gehalten wurden. Würde ein Tier sich den Vogel holen wollen, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, das es in einem der kleinen (leicht tragbaren) Käfige landet.

Kann das legal sein? Das Jagdgesetz hat sich nicht wirklich eindeutig ausgedrückt, welche Fallen erlaubt sind. Außerdem fand ich Plätze, an denen anscheinend Tiere angelockt werden sollten:

Stangen oder dünne Bäumchen, an denen Säckchen mit nicht ausgewaschenen Katzenfutterdosen hingen. Gerade so, das eine Katze oder ein anderes Kleintier sie nicht erreichen würde.

An anderen Stellen ist der Boden mit Mais bedeckt, keine 50 Meter von einem Gebilde, das aussieht, als würden sich Jäger darunter legen (Holzgebilde, etwa 80 cm hoch, vertiefte Innenfläch).

Weitere Fallen waren ebenfalls zu finden, gleich neben den Futterstellen: Längliche Metallkörbe, vermutlich für Füchse, Marder und dergleichen. Natürlich gespannt und bereit, zu zuschnappen.

Als ich letztens die Jäger wieder schießen hörte, wurde es mir zu bunt: Ich war im Keller, die Fenster waren geschlossen, und ich sah mir einen Film an; Trotzdem glaubte ich, die Schüsse kamen direkt aus dem Nebenzimmer.
Ich habe die Polizei angerufen, die dann auch kam, aber leider waren dann keine Schüsse mehr zu hören. Die Polizisten sagten (sehr freundlich), das sich um diese Verstöße gekümmert wird, und sind wieder gegangen. Ich erwarte nicht, jemals wieder von der Sache zu hören, und überlege bereits, jede kleinste Übertretung der Jäger anzuzeigen. Irgendwann muss doch Schluss sein.

Viele Nachbarn trauen sich kein Tier mehr halten. Unsere Katze kam nicht mehr nachhause, aber einige schleppten sich noch zu ihren Herrchen und Frauchen. Und alle ignorieren die Jäger inzwischen, obwohl manchmal Schrot auf den Terassen und Hausdächern(!) liegt - zumindest laut einiger Nachbarn.

Ich frage mich, wie ein Jäger unsere markierte, dunkelgrau/braune Katze in tiefster Nacht bei kleinem Mond (Vollmond war über eine Woche später) auch nur treffen konnte, da doch laut Jagdgesetz ALLE Geräte zur Sichtunterstützung bei Nacht verboten sind. Was hatte dieser Wahnsinnige überhaupt um 3:00 morgens an einem Sonntag im Wald verloten, außer unschuldige Katzen und andere Tiere zu erschießen?

Wie Sie sicherlich - auch trotz meiner katastrophalen Rechtschreibung und Grammatik - herauslesen, können hier einige Dinge nicht ganz Legal sein. Und wenn sie es doch sind, so muss sich etwas ändern.

Ich möchte Sie bitten, uns zu helfen:
Was sollen wir tun? Wie sollen wir vorgehen? An wen kann man sich überhaupt wenden?

Mit der Bitte um Rat verbleibe ich,
Thomas S.

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