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		Ihre Meinung dazu würde mich interessieren! 
       
       
      
		
		Sehr geehrter Herr Dr. Christian Nittmann, 
		 
		Nur ganz kurz vorab, ich mache keinem Freizeitsportler oder sonstigen 
		Naturgenießern in irgend einer Weise Vorwürfe, ich selbst war Jahrelang 
		aktiv im Wald unterwegs! 
		 
		Aber lassen Sie uns den Wald, oder auch die Natur, als ein Ganzes 
		betrachten welches von uns allen, natürlich auch von allen Tieren im 
		Wald, genützt und beansprucht wird. Jedes Reh, jeder Hirsch genauso wie 
		jeder Dachs und jeder Fuchs beansprucht „seinen Teil vom Ganzen“. Somit 
		liegt es auf der Hand das dem Wild mit zunehmender Freizeitaktivität der 
		Menschen immer mehr Platz genommen wird. Die ganz klare Folge daraus ist 
		ein ungewolltes oder unbeabsichtigtes Zurückdrängen des Wildes in 
		abgelegene, weniger attraktive Einstände und ein enormer Anstieg der 
		Beunruhigung sowie eine Konzentration des Wildes in solchen Gebieten. 
		Daraus resultiert wiederum ein steigender Wildschaden. Genau diese 
		Schlussfolgerung trifft meiner Meinung nach immer wieder auf Wildschäden 
		in Schutzwälder, Bannwäldern,… zu, aber die einzigen die immer die 
		Schuldigen sind sollen die Jäger sein. Wir alle, Nichtjäger und Jäger, 
		beanspruchen einen Teil der Natur und wenn diese Beanspruchung über Hand 
		nimmt dann haben wir alle ein großes Problem. 
		 
		Ich persönlich ärgere mich lediglich wegen jener Freizeitsportler welche 
		auch im Winter in Fütterungsnähe übermäßig aktiv sind und dann eventuell 
		noch mit freilaufenden Hunden. Jeder der sich mit dem Wild befasst weiß 
		dass, Wild im Winter einen extrem niedrigen Stoffwechsel hat, quasi auf 
		Standby ist. Jede Beunruhigung in dieser Zeit wirkt sich sehr schlecht 
		auf das Wild aus, Stress und damit verbundene Wildschäden sind die 
		Folge. In meinem Fall betreue ich ein Revier mit 220ha. Ich habe mir 
		schon ein paarmal den Spaß erlaubt eine sogenannte Sportlerzählung 
		durchzuführen, sie können mir glauben: ohne eine artgerechte 
		Futtervorlage in der entsprechenden Jahreszeit hätte ich durch diese 
		massive Beunruhigung beträchtlichen Wildschaden im Revier. Meine 
		Freundin und ich, seit 7 Jahren Jäger, haben voriges Jahr begonnen die 
		Fütterungen, welche z.T. schon seit über 30 Jahren am selben Platz 
		standen, in anderen Revierteilen neu aufzubauen um die Beunruhigung des 
		Wildes möglichst gering zu halten. Wir wollen damit versuchen das Wild 
		in der besagten Zeit in jene Revierteile zu „locken“ welche nicht so 
		stark frequentiert sind. Natürlich wird dort nur in ganz besonderen 
		Fällen Wild bejagt was wiederum zu dem Problem führt dass man weniger 
		frequentierte Revierteile für die Jagdausübung meidet andererseits 
		natürlich auch den verfügten Abschuss im verbleibenden Revier tätigen 
		muss. Dies führt leider unweigerlich zu diversen Konflikten mit jenen 
		Freizeitaktivisten welche zu Teil zu wirklich jeder Tages- und Nachtzeit 
		im Revier ihren Teil der Natur beanspruchen. 
		 
		Einen schönen Tag noch, 
		P. S. 
		
		 
		 
		
		Antwort
      von Christian Nittmann: 
       
       
      
      
      	
		Sehr geehrter Herr S., 
		 
		gerne antworte ich auf diese Mail wie folgt: 
		 
		
		„Das Reh wird durch die Bejagung in den 
		schützenden Wald hineingedrängt, wo es auf Knospen und Baumtrieben stößt, die keinen massiven Verbiss 
		vertragen. Dies führte gemeinsam mit den intensiv gehegten und daher 
		unnatürlich hohen Beständen zur heutigen Verbiss-Schadenssituation.“ 
		(Prof. Dr. Josef H. Reichholf, 
		"Feld und Flur", 1990, S. 63 ff.)  
		 
		"Außerdem bedeutet die starke 
		Bejagung auch, dass die Tiere vermehrt Fluchtverhalten an den Tag legen 
		müssen und so mehr Nahrung brauchen. Fluchtverhalten kostet 
		unheimlich viel Energie, etwa 400% im Vergleich zum Stehen bzw. Äsen.
		Ohne dem Störfaktor Mensch (der ja weitestgehend aus dem 
		Störfaktor Jäger besteht), können sie sich sogar in hohen Dichten normal 
		und artgerecht ernähren, ohne forstlich oder ökologisch zum Problem 
		zu werden. Denn sie brauchen nicht so viel Energie für nötige und 
		unnötige Fluchten und müssen demnach weniger Nahrung aufnehmen." 
		(Kurt, S 260 zitiert in Thomas 
		Winter, "Jagd - Naturschutz oder Blutsport?", 2003, S. 74) 
		 
		Zudem schätzt der Mensch (Wild)tiere oft als dümmer ein, als sie es 
		tatsächlich sind. Uns liegen z. B. Berichte vor, in denen ein 
		Forstmitarbeiter eine Kitze führende Rehmutter beobachten konnte, wie 
		sie in der Nähe seiner dröhnenden Arbeitsmaschine in Ruhe ästen. 
		Plötzlich scheuten sie und liefen panisch davon. Kurz darauf erschien 
		der Revierjäger mit seinem Fahrzeug, den die Tiere offensichtlich am 
		Geräusch her erkannten.  
		 
		Dieses Beispiel ist eines von vielen. Und es beweist, dass die Wildtiere 
		zwischen für sie gefährliche oder ungefährliche Menschen bzw. Lärm zu 
		unterscheiden beherrschen. Sportler sind für Wildtiere deutlich weniger 
		bedrohlich als Jäger. Sportler mögen sie eventuell erschrecken, Jäger 
		bedrohen sie mit dem Leben. 
		 
		Wildverbiss ist somit hauptsächlich durch Jäger hausgemacht. 
		 
		Ich wünsche Ihnen noch einen nachdenklichen schönen Abend. 
		
		
		Mit freundlichen Grüßen 
		 
		Christian Nittmann 
		Initiative zur Abschaffung der Jagd 
		 
		 
		
		
		Herr S. schrieb erneut: 
		
		
		 
		 
		
		
		Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann, 
		 
		ich werde mich hüten irgendwelche Pros und Kontras zu erfinden oder 
		schön zu reden. Ich bin auch erst seit 7 Jahre Jäger, aber ich kann 
		Ihnen versichern dass, zumindest in meinem Revier die Nichtjäger sehr 
		viel stärker das Wild beunruhigen als meine Jagdausübung. Wenn 
		beobachtet wurde das Wild beim herannahendem Jäger im Revierfahrzeug 
		panisch flüchtet, dann kann es sich fast nur um ein „schwarzes Schaf“ 
		unter den Jägern handeln welches regelmäßig von Fahrzeug aus auf Wild 
		schießt oder es war ein unbekanntes Fahrzeug eines Jagdgastes. Ich habe 
		genau dieselbe Beobachtung bzgl. Waldarbeiter/Forstarbeiter samt deren 
		Gerätschaften gemacht, aber ich weiß aus eigener Erfahrung das in 
		ordentlich geführten Jagdrevieren das Wild euch beim herannahenden Jäger 
		im Fahrzeug lediglich etwas zur Seite springt und sich auch nur ins nahe 
		Gebüsch drückt, dort verhofft und keinerlei panisches Fluchtverhalten 
		zeigt. Ich kann in meinem Revier regelmäßig auf Entfernungen weit unter 
		100m Wild von meinem Revierfahrzeug aus beobachten, welches mich auch 
		schon bemerkt hat. Ich habe auch erst 4 Mal in sieben Jahren von meinem 
		Fahrzeug aus auf Wild geschossen, und dann nur weil es die Situation 
		erfordert hat. Dabei handelte es sich ausschließlich um angefahrenes 
		Wild bei dem ich zur Hilfe gerufen wurde und deshalb kein Risiko des 
		Aufscheuchens und einer damit verbundenen unnötigen Nachsuche eingehen 
		wollte. 
		 
		Andererseits muss man sich einmal das Fluchtverhalten von Wild bei 
		herannahenden Drachenfliegern, Paragleiter, Mountainbikern sowie jenes 
		dass von freilaufenden Hunden aufgescheucht oder gar gehetzt wird, 
		ansehen. Ich werde mich bemühen heuer einmal ein paar betreffende Videos 
		zu machen und Ihnen zukommen zu lassen. Diese Störungen wirken sich 
		meiner Erfahrung nach wesentlich mehr auf das Wild aus als ein 
		ordentlich geführter Jagdbetrieb. Ich habe schon sehr oft erlebt das 
		Wild, welches in unmittelbarer Nähe von beschossenem und im Feuer 
		verendeten Wild, gestanden hat, minutenlang verharrt hat und dann ganz 
		ruhig ins Gebüsch zog. Das ist ganz klar nicht der Regelfall, aber auch 
		solche Beobachtungen macht man als Jäger. Wenn man, wie in meinem Fall, 
		von einem 220ha Revier ausgeht und ich am, von der Behörde verfügten, 
		Abschussplan 21 Stück Schalenwild zu erlegen habe, dann sind das in 
		einem Jahr inkl. Ein paar Stück Raubwild rd. 25-30 Schuss auf das 
		gesamte Revier verteilt. Da kann man doch nicht ernsthaft behaupten dass 
		diese 30 Schuss das Wild mehr beeinträchtigen als die täglich aktiven 
		Freizeitsportler. 
		 
		Mich würde noch interessieren von wo Sie die Zahlen von rd. 50% der 
		erlegten Stück des Gesamtabschusses haben, welche erst nachgesucht 
		werden müssen? Ich wage zu behaupten dass die Anzahl der nachgesuchten 
		Stücke auf jeden Fall unter 10% liegen. Und dann handelt es sich bei den 
		meisten Nachsuchen sicherlich noch um Todsuchen bei denen das Wild nach 
		ein paar kurzen Fluchten in unmittelbarer Nähe des Anschusses verendet 
		ist. Ich selbst habe gemeinsam mit meiner Freundin in 7 und 8 Jahren 
		zusammen 3 Fehlschüsse und 4 Nachsuchen zu verzeichnen, wobei aber 3 der 
		Nachsuchen auf bereits in unmittelbarer Nähe, das heißt innerhalb von 
		weniger als 100m, verendetes Wild erfolgten. Ich würde bei weitem nicht 
		auf 50% Nachsuchen kommen selbst wenn ich die Nachsuchen auf KFZ-Wild 
		mit einbeziehen würde zu denen ich mehrmals im Jahr geholt werde und 
		welche auch von Nichtjägern verursacht werden. 
		 
		Was den Vorwurf des Züchtens von Wild betrifft kann ich nur folgendes 
		sagen: Wenn man die Abschusszahlen der letzten 5-10 Jahren sich näher 
		betrachtet, dann bleiben die Zahlen im Großen und Ganzen annähernd 
		gleich. Einziges Problem sind die Wildschweine, aber gerade diese dürfen 
		ohne hin nicht gefüttert werden! Die Abschusszahlen werden von der 
		Behörde vorgegeben und dem Jäger, durch das Jagdgesetz, zwingend 
		auferlegt. Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den 
		gleichen Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt. Wie gesagt, 
		Ausnahmen gibt es immer genauso wie die schwarzen Schafe unter uns, aber 
		davon kann man nicht auf die Allgemeinheit schließen. Wenn Jäger Ihren 
		Abschuss nicht erfüllen und der betreffende dieses Nichterfüllen 
		gegenüber der Behörde nicht rechtfertigen kann, dann werden z.T. auch 
		Abschussbeauftragte geschickt um das Wild zu dezimieren. 
		 
		Ich bin nach wie vor der Meinung dass die Natur für uns alle da ist, 
		egal ob sie zur Erholung oder aus einem produktiven Aspekt heraus 
		genutzt wird! Die Rücksicht auf die Natur und das Wild ist das oberste 
		Gebot, egal ob Freizeitsportler oder Jäger! 
		 
		Mit freundlichen Grüßen, 
		P. S. 
		 
		 
		Antwort
      von Christian Nittmann: 
       
       
      
      
      
		
		Sehr geehrter Herr S., 
		 
		was ich Ihnen schon in der letzten Mail versucht habe zu vermitteln, ist 
		dass Wildtiere besonders vor Jägern Angst haben. Neben den langjährigen 
		Erfahrungen vom Nationalpark Gran Paradiso (80 Jahre keine Jagd mehr) 
		und aus Gesprächen mit Rangern in Südafrika des Addo Elephant Parks, in 
		dem auch seit über 90 Jahren nicht mehr gejagt wird, bestätigt sich die 
		Annahme, dass die Tiere ihre Scheu gegenüber den Menschen zunehmend 
		verlieren, wenn die Jagd eingestellt wird. Wenn die Tiere gelernt haben 
		den Menschen nicht als Bedrohung wahrzunehmen, reduziert sich die 
		Fluchtdistanz drastisch, was ich selber in einem Game Reserve erleben 
		durfte. Antilopen kamen bis auf wenige Meter an den Menschen heran. 
		Warum? Weil sie nie die Erfahrung gemacht haben von Menschen getötet zu 
		werden.  
		 
		Mit Ihrer Meinung, dass die Natur für alle da ist, gehe ich konform. Es 
		gibt nur den Unterschied, dass Sie und Ihre Kollegen, um es direkt zu 
		sagen, uns allen anderen die Tiere wegschießen und die Natur mit Tonnen 
		von Bleischrot vergiften, was wir alle anderen so nicht haben wollen. 
		Und hier spreche ich von mindestens 64% der ÖsterreicherInnen, die gegen 
		eine Hobbyjagd sind (http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm), 
		wenn nicht 98,6%, denn nur 1,4% haben einen Jagdschein.  
		 
		Nachweislich ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT 
		erforderlich. Warum dann jagen? 
		Töten lässt sich darüber hinaus wohl kaum logisch mit „Rücksicht für 
		Natur und Wild“ vereinbaren. 
		 
		Übrigens werden die Abschusszahlen und die Gesetze sehr wohl von Jägern 
		gemacht. Wer sitzt denn in den entsprechenden Behörden? Jäger oder 
		Forstbeamte, die zu deren Ausbildung zwangsweise einen Jagdschein machen 
		müssen. Z. B. ist in Niederösterreich Oberforstrat DI Hans Grundner für 
		den Bereich Jagd zuständig. Und der hat keinen Jagdschein? 
		                                    
		Die Kennzahl von 50% nicht gleich tot geschossenen Tier hat der VGT bei 
		mehreren Treibjagden statistisch erhoben. 
		 
		
		
		Mit freundlichen Grüßen 
		 
		Christian Nittmann 
		Initiative zur Abschaffung der Jagd 
		 
		 
		
		
		Herr S. schrieb erneut: 
		
		
		 
		 
		
		
		Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann, 
		 
		es mag wohl sein dass in diversen Reservaten, Naturschutzgebieten, … die 
		Tiere die Scheu vom Menschen verlieren. Fakt ist aber dass in den 
		meisten dieser Reservaten ein Betreten für alle Personen 
		verboten ist (z.B. Rotwald in Österreich). Abgesehen davon wird hierbei 
		immer wieder bewusst ignoriert dass es selbst in solchen „jagdfreien“ 
		Reservaten doch  auch zu regulierenden Abschüssen kommt! Dies ist aber 
		ein Fakt welcher von Person Ihrer Gesinnung zumeist nicht akzeptiert 
		oder auch bewusst ignoriert wird. 
		 
		Bei den von Ihnen genannten Tonnen von Bleischrot kann ich nur sagen 
		dass ich hierbei wiederum ganz auf Ihrer Seite bin. Jedoch wird sich 
		auch hier in den nächsten Jahren sicherlich einiges in Bewegung setzten 
		=> Bleischrotverordnung auf Grund EU-Verordnung … , und es gibt auch 
		jetzt schon sehr viele Jäger welche Stahlschrot bzw. bleifreie 
		Jagdmunition verwenden. 
		 
		Dass eine Bestandregulierung in Österreich nicht notwendig sei, dazu 
		habe ich Ihnen meine Meinung bereits mitgeteilt – Österreich als 
		Kulturlandschaft würde, wenn man heute auf den Tag mit der Bejagung 
		aufhören würde, innerhalb von ein paar Jahren nicht besonders gut 
		dastehen! 
		 
		„…Nachweislich 
		ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT erforderlich. 
		Warum dann jagen?...“ 
		
		
		Eine Studie zu diesem Thema würde mich brennend interessieren! 
		 
		Bzgl. VGT-Kennzahl bei Treibjagden: jeder sollte wissen dass Treibjagden 
		nicht die Regel sind, der absolute Großteil des jährlichen Abschusses 
		beim Schalenwild wird nicht bei Treibjagden erlegt! Aber selbst bei 
		Treibjagden habe ich in 7 Jahren Jagdpraxis erst einmal diese Quote 
		selbst erlebt, wobei man erwähnen muss das bei der besagten Treibjagd 
		ein Stück mit einem Schuss erlegt worden ist und ein Stück nach kurzer 
		Nachsuche ebenfalls noch erlegt werden konnte. 
		 
		Warum auch Jäger in den Behörden tätig sind welche die Abschüsse 
		verfügen liegt doch auf der Hand. Wie sollte jemand die Jagd regeln wenn 
		er keine Ahnung davon hat? Und ich glaube man kann der Jägerschaft keine 
		grundlose Zucht von Wild vorwerfen, wenn die besagten Abschusszahlen, 
		ausgenommen jene vom Schwarzwild, über Jahrzehnte annähernd 
		gleichbleiben sind. Und Sie können mir glauben dass die einzige 
		Beunruhigung des Wildes, welche in den letzten Jahren massiv zugenommen 
		hat, jene ist welche von den immer mehr werdenden Freizeitsportlern 
		ausgeht! Die Anzahl der Jäger in einem Revier wird durch die Behörden 
		vorgegeben, begrenzt und kontrolliert. Wenn jedoch in einem Revier vor 
		ein paar Jahren am Tag noch 2 Wanderer, 1 Mountainbiker, 2 Jogger Ihr 
		Hobby ausübten und es jetzt jeden Tag 10 Wanderer, 10 Mountainbiker und 
		20 Jogger sind, dann wird diese zunehmende Beunruhigung von niemanden 
		reguliert und eingeschränkt. Wie gesagt, die Beunruhigung welche von 
		einem waidgerechten Jäger ausgeht, ist nicht vergleichbar mit der 
		täglichen Beunruhigung durch Freizeitsportler! Ein waidgerechter Jäger 
		weiß wie er sich in seinem Revier zu verhalten hat dass er die 
		Beunruhigung möglichst gering hält! 
		 
		Mit freundlichen Grüßen, 
		P. S. 
		
      
		
		 
		 
		Antwort
      von Christian Nittmann: 
       
       
      
      
      
		
		Sehr geehrter Herr S., 
		 
		betreffend Naturparks, in denen nicht gejagt wird, hatte ich jene aus 
		Italien genannt (Siehe meine Mail vom 7.4.12) 
		 
		„Wissen Sie, dass es in Italien 
		verboten ist in Naturschutzgebiete zu jagen – und dass teilweise seit 
		über 80 Jahren? Dort finden Sie den Beweis dafür, dass Ihre obigen 
		Gründe für Ihre Argumentation falsch sind. Es gibt dort keine 
		Überpopulation, lediglich eine harte natürliche Auslese durch 
		Winterhärte, Krankheiten und Nahrungsmangel. Wenn es dort ohne Jagd 
		funktioniert, warum dann noch Jagen?“ 
		Fakt ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf. 
		Fakt ist, dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders, 
		als Sie es meinen. 
		 
		Das Argument der Kulturlandschaft kommt immer wieder, wobei die einzigen 
		wirklichen Regulatoren der Winterhärte, Krankheit und Nahrungsmangel 
		selbstverständlich auch in der Kulturlandschaft wirken. Sie werden nur 
		von den Jägern bewusst ignoriert um ja weiter jagen zu können. Warum 
		werden in österreichischen Naturschutzgebieten noch immer gejagt? Weil 
		sich die Jägerschaft mit aller Gewalt gegen jagdfreie Gebiete stemmen, 
		weil sie den Beweis für eine Selbstregulation des Wildtierbestandes 
		bringen kann. Was für einen Aufstand hat es der Jägerschaft gegeben, als 
		die Entscheidung für mindestens 20 jagdfreie Jahre im Naturschutzgebiet 
		Hohe Tauern gefallen ist. Wobei es auch dort noch immer 
		Sondergenehmigungen gibt. 
		 
		
		
		„Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den gleichen 
		Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt.“ 
		
		
		Also werden sie doch von Jägern bestimmt, auch wenn nicht durch den im 
		Revier Ausübenden – aber sie werden von der Jägerschaft vorgegeben, die 
		alle in letzter Konsequenz das gleiche Interesse haben, auch hier 
		spreche ich es direkt an: zu töten. Dabei ist das alles nicht notwendig. 
		 
		Sie fragen, wo Sie das nachlesen können?  
		Hier finden Sie eine Zusammenfassung; 
		
		
		http://www.abschaffung-der-jagd.at/luege-und-wahrheit.htm 
		mit vielen Quellenangaben.  
		Ansonsten empfehle ich Ihnen unseren Literatur-Link: 
		
		
		http://www.abschaffung-der-jagd.at/literatur.htm 
		
		
		
		Prof. Carlo Consiglio hat in seinem Werk „Vom Widersinn 
		der Jagd“ Unmengen an Studien zusammengefasst.  
		Das Buch „Tatort Wald“ vom Förster und Begründer des Nationalparks 
		Berchtesgaden geht gerade auf das Problem der Überpopulation ein.  
		                                                                                                                                              
		 
		
		
		Mit freundlichen Grüßen 
		 
		Christian Nittmann 
		Initiative zur Abschaffung der Jagd 
		
		
		 
		
      
		
		 
		
		
		Herr S. schrieb erneut: 
		 
		 
		
		
		Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann, 
		 
		wenn es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese 
		durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw. 
		gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns 
		Menschen genutzt werden sollte? 
		 
		„…Fakt 
		ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf. Fakt ist, 
		dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders, als Sie es 
		meinen….“ 
		
		
		Ist doch bei uns das gleiche, geführte Wanderungen wofür man bezahlen 
		muss gibt’s natürlich, irgendwo muss man die finanziellen Mittel 
		auftreiben um eine „anscheinend funktionierendes Ökosystem“ aufrecht zu 
		erhalten! 
		 
		Glauben Sie mir, ich habe sogar einen dieser Naturhüter (ist sogar ein 
		Nichtjäger) in meiner Verwandtschaft, welcher von seinem „Arbeitgeber“ 
		 aus den Besuchern die heile Welt vorgaukelt, dann wiederum genauso 
		seine Berufsjäger dort hin schickt wo der Wildschaden zu groß wird. Das 
		ist die selbe Illusion wie Ihre Umfragen bzgl. Jagd. Wenn ich mitten in 
		Großstädten derartige Umfragen betreibe kann doch kein anderes Ergebnis 
		dabei herauskommen! Machen Sie doch einmal einer derartige Umfrage im 
		ländlichen Bereich. 
		 
		Ihr Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene 
		setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch 
		darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen 
		aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle 
		Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate 
		in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler 
		abgeschafft werden sollten! 
		 
		Wie Sie sehen nur wahrheitsgemäße Aussagen, doch mit ein bisschen 
		Hausverstand doch recht einfach zu durchschauen! Wofür Statistiken und 
		Umfragen gut sind weiß doch jeder, Sie können mir glauben ich kann auch 
		Umfragen machen, raten Sie mal welches Ergebnis diese dann ans 
		Tageslicht bringen! 
		 
		Mit freundlichen Grüßen, 
		P. S.  
		
		 
		 
		Antwort
      von Christian Nittmann: 
       
       
      
      
      
		
		Sehr geehrter Herr S., 
		 
		auf Ihre erste Frage eingehend: „wenn 
		es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese 
		durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw. 
		gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns 
		Menschen genutzt werden sollte?“ 
		 
		
		
		Warum sollte dieser Anteil für Menschen genützt werden, wenn wir uns 
		ohne Probleme ohne Jagd ernähren können? 
		Was macht es für einen Sinn in natürliche Abläufe einzugreifen, wenn sie 
		nur schaden? 
		 
		Betreffend Ihres „Naturhüters“ werde ich Ihnen nicht glauben solange uns 
		keine Fakten vorgelegt werden. 
		 
		Die Umfrageergebnisse sollten Sie sich nun mal wirklich genauer 
		anschauen, da sie selbstverständlich auch in ländlichen Gebieten 
		durchgeführt wurde. Sonst wäre sie für Österreich nicht repräsentativ! 
		Hier noch einmal der Link zu Ihrer Hilfe: 
		
		
		http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm 
		 
		
		
		
		Sie schreiben: „Ihr 
		Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene 
		setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch 
		darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen 
		aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle 
		Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate 
		in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler 
		abgeschafft werden sollten!“ 
		 
		Was hat bewusstes Töten (Jagd) mit einer Berufsgruppe zu tun, die der 
		Menschheit hilft?  
		Sie werden doch hoffentlich nicht behaupten wollen, dass Sie mit einem 
		Schuss helfen wollen?! 
		Was Sie jetzt durchschaut haben wollen, kann ich nicht nachvollziehen, 
		zudem Ihre Argumentation auf falschen Annahmen und hinkenden Vergleichen 
		beruht. 
		 
		Mit freundlichen Grüßen 
		 
		
		
		Christian Nittmann 
		Initiative zur Abschaffung der Jagd 
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