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Internationale Großdemonstration am Ostersamstag in Würzburg 

Das hatte Würzburg noch nicht gesehen: Da zogen am Ostersamstag, mitten im Einkaufsrausch, über 1.200 Tierschützer aus vielen Ländern mit Lautsprechern und unzähligen Transparenten und Plakaten durch die Innenstadt. Sie demonstrierten gegen das Leiden und die Qual der Tiere in der Massentierhaltung, in den Schlachthöfen, in Laboratorien und auf den Schlachtfeldern der Jäger in Wald und Flur.

Zu Ostern gedenken die Christen des Leidens und Sterbens Jesu. Die Tierschützer stellen die Frage: »War die Kreuzigung des Herrn nur für die Menschen? Hat Christus nur für die Menschen gelitten?« - Ihre Antwort: »Jesus kam auch, um die Tiere von ihrem Leiden und ihrer Qual zu erlösen! Die Würzburger Demonstranten sind überzeugt: Das Gebot »Du sollst nicht töten« gilt auch für die Tiere. Ebenso gilt der Kernsatz der Lehre des Jesus, des Christus, auch für unseren Umgang mit den Tieren: »Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu«.


Jesus von Nazareth wurde von Tiertötern verraten und hingerichtet. Heute wird Christus von den Menschen verraten, die in Seinem Namen das Töten der Tiere befürworten. Denn gerade die großen Festtage wie Ostern oder Weihnachten haben die Kirchen zu Schlachtfesten gemacht, die Millionen Tiere das Leben kosten.


Größte Osterdemo Deutschlands


Am Osterwochenende fanden in mehreren deutschen Städten auch die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung statt. In Berlin demonstrierten rund 650 Menschen (MDR Info, 17.4.2006). Der größte Ostermarsch habe in Frankfurt stattgefunden - mit 1.000 Teilnehmern (B5, 17.4.2006).
»In Würzburg demonstrierten fast 1.500 Menschen für den Frieden mit den Tieren - damit waren wir die größte Osterdemo des Jahres 2006 in Deutschland!«, so Jürgen Gauchel von den veranstaltenden Landwirten von Gut Greußenheim.

Rede von Prof. Carlo Consiglio

"Was die Jagd ist"


Die Jäger
sagen, sie lieben die Natur und die Tiere. Aber Liebe, die das geliebte Wesen tötet, ist keine Liebe - und wenn das Liebe wäre, dann wäre es besser, es gäbe sie nicht. Was ist die Jagd also eigentlich?

Theodor Heuß, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, gab folgende Definition der Jagd: „Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit“.

Der bekannte Psychoanalytiker Emilio Servadio schrieb: „Selbst wenn wir den Zorn gewisser Jäger, passionierter Tontaubenschießer, der Gentlemen der Fuchsjagden oder der aficionados der Stierkämpfe heraufbeschwören, können wir nicht umhin zu erklären, dass bei diesen Darbietungen Energien einer zerstörerischen Grausamkeit freigesetzt werden, und dass die `Sozialisierung´ dieser Betätigungen in einer psychologischer Abwehr besteht, durch die der Mensch sich selbst zu widerlegen sucht.“ (E. Servadio, La psicologia dell’attualità, Longanesi, Milano, 1963)

Die Psychoanalytikerin Carla Corradi hat bei einer Untersuchung von 51 Jägern in der Mehrheit der Fälle einen Stillstand der Libidoentwicklung in der oralen Phase und eine hohe Verbreitung des Agar-Sarah-Komplexes, auch „psychische Impotenz“ genannt, festgestellt. Der Name des Agar-Sarah-Komplexes stammt von den beiden Frauen Abrahams: Sarah war seine Frau und Agar seine Sklavin. Männer mit diesem Komplex spalten die Gestalt der Frau in zwei Teile: auf der einen Seite die Frau als Heilige, die an die Mutter oder Schwester erinnert, auf der anderen Seite die Dienerin oder die Prostituierte. Sex haben können sie nur mit der Frau, die sie verachten. (C. Corradi, A chi spara il cacciatore? Lorenzini, Udine, 1988)

Der renommierte Psychologe Paul Parin beschreibt in einem kürzlich erschienen Buch „Die Leidenschaft des Jägers“ persönliche Erfahrungen, in denen sich Jagd, Sex und Grausamkeit miteinander verknüpfen. Niemand hatte bis dahin mit solcher Deutlichkeit die abscheulichen Grausamkeiten der Welt der Jagd enthüllt. Nicht nur Sadismus gegenüber den nicht menschlichen Tieren, sondern auch gegenüber den menschlichen: der junge Parin wurde gezwungen, sich nackt auszuziehen, und in Anwesenheit des Vaters mit einem Lederriemen ausgepeitscht. In dem Buch werden überdies das Verhältnis von Jagd und Sex beschrieben: die Jäger empfinden beim Schießen sexuellen Reiz und der junge Parin hatte seinen ersten Orgasmus, als er, insgeheim, seine erste Beute erlegte. Auch wird in dem Buch beschrieben, wie sich Jäger an Minderjährigen vergehen, die als Jagdlehrlinge eingesetzt werden (P. Parin, Die Leidenschaft des Jägers, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg, 2003).

Ein weiterer, meist unbekannter, Aspekt der Jagd ist das Leiden des bereits erlegten Tieres. Giancarlo Ferron beschreibt in seinem Buch „Selbstmord des Rehs“ aus dem Jahr 2003 die Abscheulichkeit der Treibjagd auf Rehe. Das Reh flieht in panischer Angst, denn es spürt genau, was sein Ende sein wird, wenn es die Hunde zu fassen kriegen. Das geht sogar so weit, bezeugt Ferron, dass das Reh sich lieber in einen Abgrund stürzt, sich also selbst umbringt, als von den Hunden zerrissen zu werden (G. Ferron, Il suicidio del capriolo, Biblioteca dell’Immagine, Pordenone, 2003).

Eine Neuigkeit: Ein neues Buch von mir gegen die Jagd, welches schon beim Herausgeber liegt und in Kürze erscheinen wird, behandelt auch einige neue Aspekte der Jagd, unter anderem auch die Jagd in den Entwicklungsländern. Bis vor kurzem war man der Ansicht, die Jagd in den Entwicklungsländern sei vertretbar und nicht sehr schädlich, weil dort die Zahl der Jäger begrenzt und deren Werkzeuge primitiv seien. Aber zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen der letzten Jahre beweisen, dass die Jagd auch in den Entwicklungsländern schwere Schäden verursachen und zum Aussterben einiger Tierarten führen kann.

Eine weitverbreitete Meinung ist, eine bestimmte Anzahl von Rehen und Hirschen müsse zur Vermeidung von Wildschäden (Verbiss) in den Wäldern erlegt werden. Dass diese Behauptung unbegründet ist, weiß man seit vielen Jahren. Eine Neuheit auf diesem Gebiet ist dagegen die Tatsache, dass man sich vor eventuellen Schäden durch Wildschweine und Hirsche durch Umzäunungen (mit oder ohne Elektroband) schützen kann.

Ein weiterer Aspekt, der im allgemeinen totgeschwiegen wird, ist, dass sich bei den Wildenten die Paare im Herbst bilden und die beiden Partner viele Monate zusammenbleiben. Sie bleiben auch auf dem Vogelzug zusammen, bis zum Nestbau und zur Reproduktion. Wenn einer der beiden Partner von einem Jäger abgeschossen wird, findet der andere kaum einen neuen Partner und kann sich also in dieser Saison nicht reproduzieren. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Weibchen, die ihren Partner verloren haben, durchschnittlich weniger Eier legen als andere.

 


Demostrationszug durch Würzburg


Großdemo während andere shoppen


Die Initiative zur Abschaffung der Jagd Österreich


Kundgebung am Marktplatz


VgT Schweiz

junge Demonstranten mit Herz für Tiere


Italienische Tierschützer


Tierschützer aus Spanien


Demonstranten vor dem Würzburger Dom


Prof. Carlo Consiglio

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