Jagd
in der Presse 2008
orf.at vom 28.12.2008
Aus
Langeweile: Schüsse aus Schrotgewehr - Auto beschädigt
Durch
Schüsse aus einem Schrotgewehr ist - wie erst jetzt bekannt wurde - am
Heiligen Abend in Henndorf (Flachgau) ein Pkw stark beschädigt worden.
Personen wurden nicht verletzt.
Autobesitzer erstattete Anzeige
Der Autobesitzer hatte die Schäden bemerkt und Anzeige erstattet. Die
Erhebungen der Polizei ergaben dann, dass ein Nachbar des Geschädigten
mit seinem Gewehr gespielt hatte.
Es
sollte sich "etwas rühren"
Passiert ist alles am Nachmittag des Heiligen Abends: Ein 39-jähriger
Jäger aus Henndorf hatte Besuch von Freunden. Als der Gruppe langweilig
wurde, kamen sie laut Polizei auf die Idee, dass sich "etwas
rühren" solle.
So holte der 39-Jährige seine Jagdflinte und schoss viermal in den Rasen
seines Gartens. Etliche Schrotkörner wurden dabei vom Boden auf das
Nachbargrundstück abgelenkt. Dort durchschlugen sie das Seitenfenster
eines geparkten Autos und beschädigten zwei Seitentüren schwer.
Der Schütze und seine Freunde gaben an, davon nichts bemerkt zu haben -
die Sicht auf das Auto sei durch einige Fichten verdeckt gewesen. Der
39-Jährige wurde bei der Staatsanwaltschaft und der
Bezirkshauptmannschaft angezeigt.
Top
orf.at vom 26.12.2008
Jäger
richten dringenden Appell an Skifahrer
Nach der Fütterungsaktion von Hubschraubern aus, hat
sich das Rotwild wieder etwas erholt. Die Jäger bitten nun, Skitouren nur
im gekennzeichneten Gelände zu machen. Stresssituationen seien für das
geschwächte Wild derzeit oft ein Todesurteil.
Fütterungsaktion
mit Hubschrauber
Die starken Schneefälle hatten in der Vorwoche das Rotwild so in
Bedrängnis gebracht, dass sie sogar ihre natürliche Scheu aufgaben und
bis in Siedlungsgebiete vordrangen.
Nachdem Heuballen im Wert von insgesamt 7.000 Euro auch an die
entlegensten Stellen aus einem Bundesheerhubschrauber abgeworfen wurden,
entspannte sich die Situation.
Tiere
können im Schnee nicht flüchten
Nach dem Stress kann das Rotwild in Oberkärnten nun eines am wenigsten
brauchen: Stress durch Skifahrer und Tourengeher, sagt Landesjägermeister
Ferdinand Gorton. Die Jägerschaft ersucht deswegen eindringlich,
Skitouren in den nächsten zwei, drei Wochen nur auf den gekennzeichneten
Routen durchzuführen.
Gorton: "Wird das Wild durch einen Skifahrer im meterhohen Schnee zur
Flucht gezwungen, kommt das für die ohnehin geschwächten Tiere einem
Todesurteil gleich."
Top
"Tiroler Tageszeitung" vom 23.12.2008
Leserbrief:
Jagd ist nicht gleich Jagd
Dr. Pechlaner hat auch Tierquälereien im Nutztiersektor
angeprangert, beispielsweise wenn er im Radio gemeint hat, monatelange
Ankettung von Rindern im Winter nach monatelangem Almaufenthalt im Sommer
sei Tierquälerei. Trotzdem bedürfen seine Ausführungen über die Jagd
einiger Ergänzungen, weil sie unvollständig sind.
Da er im Burgenland wohnt, müssen ihm die Fasanentreibjagden wohl bekannt
sein. Dazu werden Fasane in grausamer Massentierhaltung gezüchtet und
verstümmelt, um sie dann tötungswütigen Jägern vor die Flinte zu
treiben. Die meist noch lebenden Fasane werden dann von speziellen
Jagdhunden apportiert und von den Jägern entweder durch Halsumdrehen oder
mit einem Messer getötet. Unter anderem hat der Ehemann unserer
ehemaligen "Tierschutzministerin" Rauch-Kallat solche
Fasanenzuchten besessen. Sie selbst war zwar Jägerin, hat aber
bestritten, an solchen "Jagden" teilgenommen zu haben. Das
Gegenteil konnte ihr nicht bewiesen werden. Diese Zuchtfasane werden übrigens
lastwagenweise von Österreich nach ganz Europa exportiert. Das hat mit
"Raubtierersatz" oder "biologischer Regulierung"
nichts, aber mit niedrigen Trieben viel zu tun. Auch in Tirol wird die so
genannte "Traxljagd" gepflegt. Dabei wird Kleinwild, besonders
Hasen, durch Hunde aufgescheucht und vor die Flinte der Jäger gehetzt.
Man sieht, Jagd ist nicht gleich Jagd. Wer also die tatsächliche oder
vermeintliche Notwendigkeit der Jagd herausstreicht, sollte auch deren
grausame und nutzlose Auswüchse nicht verschweigen.
Dr. Bernd Haberditzl
6122 Fritzens
Top
"Tiroler Woche" vom 23.12.2008
Der
"schlaue" Fuchs bei IB-Baustoffe
In
vielen Sagen und Geschichten wird dem Fuchs eine ausgebuxte Schläue
nachgesagt. Stets sucht er das Beste und den größten Vorteil für sich
und seine Familie. Dass jett en solcher Fuchs im Lager der IB-Baustoffe
Kitzbühel Quartier bezogen hat, ist sicher kein bloßer Zufall, denn der
schlaue Fuchs weiß genau, wie der Hase läuft.
Bereits in der Morgendämmerung gehen bei Kitzbühels Baustoffhändler Nr.
1 die Lichter an. Erste Bau- und Lagerarbeiter treffen noch verschlafen
auf ihrer Arbeitsstelle ein. Es werden diverse Maschinen gestartet und
für den Tagesbetrieb vorbereitet. Doch nicht nur die IB-Arbeiter sind
bereits um diese Zeit rührig, seit dem Frühjahr streifte neugierig ein
junger Fuchs durch das Lagergelände. Stets ist er auf der Suche nach
neuen und günstigen Angeboten. So stöbert er im reichhaltigen Angebot
der IB-Baustoffe und immer wird seine feine Nase fündig. Ob
Rohbausstoffe, Fenster , Türen, Pflastersteine, Bedachungsmaterial,
Sonnenschutz oder die komplette Inneneinrichtung, für jede
"Gusto" ist da etwas dabei.
Öfters als nur manchmal kommt es zu Begegnungen der anderen Art: Fuchs
und Arbeiterstehen sich überrascht aber friedlich , von Angesicht zu
Angesicht gegenüber. Solche "Zusammenstöße" waren
anfangs für beide Seiten eher schreckhaft. Mittlerweile ist der junge
Fuchs -liebevoll "Foxi" genannt - im IB-Lagerteam integriert und
sein Anblick zaubert ein Lächeln auf die Gesichter der saisongestressten
Bauarbeiter.
Für Geschäftsführer Christian Küchl steht somit fest: Foxi ist unser
Team-Maskottchen, denn die Schlauesten gehen immer zum Besten.
Dem Fuchs ist das einerlei, er weiß genau wie der Hase Läuft und streift
weiterhin jeden Tag durch das IB-Baustoffe-Lager auf der Suche nach
günstigen Schnäppchen und leckeren Angeboten.
IB-Baustoffe
- der Baustoffhändler mit Herz und Kompetenz
Aber nicht nur dem Fuchs geht's gut bei IB-Baustoffe Kitzbühel -
besonders Sie als Häuslbauer und Renovierer sind wirklich in den besten
Händen. Für jeden Bereich - vom Keller bis zum Dach - stehen Ihnen
qualifizierte Fachleute zur Seite und beraten Sie mit den besten Tipps und
Angeboten.
Machen Sie es wie der schlauche Fuchs und kommen Sie zu IB-Baustoffe
Kitzbühel - es lohnt sich allemal!
Top
"Kronen Zeitung" vom 20.12.2008
Die
EU verbietet jetzt gefährliches Seeadler-Gift!
Seltene Seeadler, Mäusebussarde, Turmfalken - Hunderte
dieser edlen Raubvögel mussten sterben, ehe die EU jetzt in allen
Mitgliedsländern das gefährliche Nervengift Carbofuran verbot. "Ab
sofort sind Verkauf, Anwendung und Besitz des Pflanzenschutzmittels
untersagt. Bisher konnte es sogar in Lagerhäusern erworben werden.
Carbofuran wurde oft illegal ausgelegt", bestätigen WWF-Experte
Christian Pichler und Gerald Pfiffinger von der heimischen
Vogelschutzorganisation "Birdlife". Begrüßt wird die Maßnahme
auch von Seiten der Jägerschaft.
Top
orf.at vom 19.12.2008
Jäger
während Marderjagd angeschossen
Ein 78-jähriger Jäger hat bei einer Marderjagd am
Donnerstag (Bezirk Freistadt) in Schönau im Mühlkreis einen Kollegen mit
der Schrotflinte erwischt.
Schrotkörner
in den Oberschenkel
Der Mann hatte den Marder zuvor offenbar nur anschossen und das Tier lief
weiter in Richtung Wald. Als der 78-Jährige einen weiteren Schuss aus
rund 18 Metern Entfernung abfeuerte, trafen zwei Schrotkörner seinen 50-jährigen
Jagdkollegen in den Oberschenkel.
Top
wienerzeitung.at vom 18.12.2008
Vorbei,
die Romantik der Wilderei
Die
Wilderer in Österreichs Bergen gehören heute hauptsächlich
organisierten Banden aus dem Ausland an.
Trophäen
werden im Ausland verkauft.
Niederösterreich führt bei Anzeigen wegen Wilderei.
Bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.
Wien. Ein Schuss hallt aus dem Wald –
mit hoher Geschwindigkeit rast ein unbeleuchtetes Auto die Forststraße
entlang, um im Dunkel der Nacht zu verschwinden. Die Wilderer von heute
haben ihren romantischen Beigeschmack endgültig verloren:
"Hauptsächlich kleine, organisierte Banden aus dem Ausland jagen in
Österreichs Wäldern nach Rotwild, um die wertvollen Trophäen
anschließend am Schwarzmarkt zu verkaufen", berichtet Peter
Lebersorger, Generalsekretär und Geschäftsführer des
Niederösterreichischen Landesjagdverbandes, "immerhin sind manche
Geweihe einige tausend Euro wert."
Herkunft
der Banden aus Nachbarstaaten
Das Jagdhorn der Wilderer wird laut Lebersorger gehäuft in grenznahen
Wäldern geblasen. "Rumänen, Sinti und Roma gehören den
organisierten Banden meistens an, die zum Wildern für kurze Zeit nach
Österreich kommen", sagt Lebersorger. Die anschließende Rückreise
müsse schnell gehen –
um unentdeckt über die Grenze zurück in die Heimat zu kommen, wo die
Trophäen unverzüglich verkauft werden.
"Diese illegalen Jäger bestreiten auf diese Weise ihren
Lebensunterhalt", stimmt Franz Wendler, Leiter der
kriminalpolizeilichen Abteilung der niederösterreichischen
Sicherheitsdirektion, zu. Die Herkunft der meisten Wilderer- Banden in
seinem Revier ortet auch er in Österreichs Nachbarstaaten.
Ebenso berichtet der Wildbiologe Christopher Böck vom
oberösterreichischen Landesjagdverband über eine Wilderer-Familie aus
dem Ausland. "Vor kurzem ist ein Jäger aus Bayern in Österreich auf
frischer Tat ertappt worden, der mit seinem Sohn über Jahre hinweg im
Bezirk Schärding in Oberösterreich gewildert hat", erzählt der
Experte.
Die uneinsichtige, gebirgige Landschaft der Alpen eigne sich besonders
gut, um unentdeckt auf Trophäenjagd zu gehen.
Wildernden
Jägern wird die Jagdkarte entzogen
Die Wilderer-Banden, die durch Österreichs Wälder ziehen, sind meist
Fachleute –
vor allem im Flachland gebe es zusätzlich die Autowilderei durch einzelne
Amateure, die die Tiere meist wahllos erlegten. "Die Treffer aus dem
Fahrzeug heraus mit Kleinkalibergewehren und Schalldämpfer sind
schlecht", weiß Böck zu berichten, "obwohl die Trophäenjäger
oft mit Handscheinwerfern und sogar Nachtsichtgeräten ausgerüstet
sind."
Überlebt das getroffene Wild, flüchtet es, wird deshalb nicht mehr
gefunden und findet einen qualvollen Tod. Getroffenes Rotwild werde
aufgrund des Geweihs enthauptet. "Zurück bleibt das blutige
Wildbret", sagt der Wildbiologe. Aus Jux und Tollerei würden
Feldhasen geschossen –
und anschließend ebenfalls liegen gelassen.
Insgesamt 358 Anzeigen wegen Wilderei gab es im Vorjahr, wobei das
Bundesland Niederösterreich mit 105 Fällen vor Oberösterreich und Tirol
führt –
die Tendenz ist steigend. "Der Tatbestand der Wilderei ist laut
Paragraph 137 ein Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht und mit bis
zu sechs Monaten zu bestrafen", erklärt Wendler, "bei einem
schweren Eingriff drohen sogar bis zu drei Jahre Haft." Die längere
Strafe trete dann in Kraft, wenn der Wert des Wildes 3000 Euro übersteige
oder während der Schonzeit, mit Sprengstoff oder Giftköder gejagt werde.
Wendet der Wilderer Gewalt gegenüber Personen an, werde eine
Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren gegen ihn verhängt. Die
Aufklärungsquote liegt laut Wendler knapp unter 50 Prozent. Endgültige
Konsequenzen hat laut Lebersorger das Wildern für ertappte Jäger: Ihnen
wird die Jagdkarte entzogen.
Falls im eigenen Jagdrevier intensiv gewildert wird, kann das laut Biologe
Böck für den Besitzer mit einer weiteren schwerwiegenden Konsequenz
verbunden sein: Jagdpächter springen aufgrund des Verlustes an wertvollem
Wild häufig ab, neue sind in einem für Wilderei bekannten Gebiet kaum zu
finden.
Aufseher
überwachen einige Jagdreviere
Aus diesem Grund sind in einigen Jagdrevieren mehrere Aufseher zur
Überwachung unterwegs. "Mit offenen Augen und Ohren fahren sie durch
den Wald, jedes ortsfremde Auto wird inspiziert", erläutert Böck.
In solchen Revieren hätten die Wilderer so gut wie keine Chance.
Im Gegensatz zu früher finden diese heute wenig Unterstützung bei der
Bevölkerung. "Die Auflehnung gegen die Obrigkeit –
die reichen Jagdrevier-Besitzer –
hatte Ansehen und Anerkennung unter den Menschen genossen", erklärt
Lebersorger, "daher wurden die Wilderer auch nie verraten. Das hat
sich aber ins Gegenteil gekehrt." Gemeinsam mit den romantischen
Erinnerungen gehören auch die kohlegeschwärzten Gesichter der illegalen
Jäger der Vergangenheit an.
Auch die Hungerwilderei wie nach dem Zweiten Weltkrieg gebe es nicht mehr,
so Lebersorger, "heute wird aus reiner Jagdlust und purer
Trophäensucht gewildert."
Top
orf.at vom
17.12.2008
Jäger
verzichten auf Jagd im Nationalpark
Die
Kärntner Jägerschaft verzichtet für weitere Jahre - vertraglich bis
2020 - auf die Jagd im Kerngebiet des Nationalparks Hohe Tauern. Für das
Schutzgebiet bedeutet das weiterhin die Garantie der internationalen
Anerkennung.
Jagdverzicht
seit Jahrhundertwende
Es war harte Arbeit, die um die Jahrhundertwende vom
Nationalparkdirektor Peter Rupitsch gemeinsam mit der zuständigen
Landespolitik geleistet wurde. Unzählige Verhandlungen mit Grundstücksbesitzern
und Jägern gab es, bis man sich letztlich einigte: Jagdverzicht im
Nationalpark-Kerngebiet.
Diese Kooperation Jägerschaft-Nationalpark gilt europaweit als
einzigartiges Modell. Das garantierte dem Nationalpark Hohe Tauern in
Kärnten die internationale Anerkennung. Inzwischen zogen Salzburg und
Tirol mit ihren Nationalpark-Anteilen nach.
Vertragsverlängerung
unterzeichnet
Am Mittwoch wurde der Jagdverzicht verlängert: Landesjägermeister
Ferdinand Gorton und Nationalparkreferent Uwe Scheuch (BZÖ)
unterzeichneten den Vertrag bis 2020. Betroffen ist das
Nationalpark-Kerngebiet auf einer Fläche rund 22.000 Hektar.
Nun könne das Wildtiermanagement im Nationalpark fortgesetzt werden, sagt
Wildtiermanager Klaus Eisank: "Es gibt zahlreiche Forschungsprojekte.
Bestände werden beobachtet, gezählt und kontrolliert."
Gorton:
"Jäger haben Auftrag für Naturschutz"
Landesjägermeister Gorton sagt, die Jägerschaft habe längst den Wert
des Jagdverzichts zugunsten eines international anerkannten Nationalparks
Hohe Tauern erkannt Gorton: "Die Jägerschaft hat auch einen Auftrag
für den Naturschutz. Das wurde von der Jägerschaft erkannt."
Scheuch:
"Wollen Yellowstone der Alpen"
Für Nationalparkreferent Scheuch ist die Vertragsverlängerung eine
Chance, den Nationalpark noch besser international positionieren zu
können: "Der Nationalpark soll das Yellowstone der Alpen
werden."
Zur behutsamen touristischen Vermarktung des Nationalparks wurden von der
Landesregierung am Dienstag 1,2 Millionen Euro an Förderung beschlossen.
Top
orf.at vom 16.12.2008
Kormorane
dürfen nun abgeschossen werden
Am
Vorarlberger Bodensee gilt ab sofort eine Verordnung der BH Bregenz, die den
Abschuss des Kormorans in einer Ausnahmeregelung erlaubt. Möglich ist das
unter bestimmten Bedingungen und mit Zustimmung der Naturschützer.
Vergrämungsabschüsse sind möglich
Laut der Verordnung ist die Bejagung des Kormorans bis zum 31. Jänner 2009
analog zur Jagd auf andere Wasservögel im Naturschutzgebiet vom Land aus
erlaubt.
Um die Bildung weiterer Brutkolonien zu verhindern, sind mit Zustimmung des
Naturschutzvereins zudem Vergrämungsabschüsse möglich. Im Nahbereich
neuer Kolonien können die Vögel etwa bis 31. Mai 2009 während der Zeit
des Nestbaus geschossen werden, wenn die Nester noch nicht belegt sind.
Einzelabschüsse vom Boot aus soll es geben, wenn Kormorane Schäden an
Boden- und Schwebnetzen der Berufsfischer anrichten. Diese Maßnahme ist bis
zum 31. Oktober 2009 befristet, auch hier ist die Zustimmung des
Naturschutzvereins nötig.
Auswirkungen
werden dokumentiert
Bei allen Maßnahmen ist eine Störung geschützter Arten zu vermeiden, so
die Verordnung. Die Auswirkungen der Maßnahmen auf den Kormoranbestand, die
Tierwelt im geschützten Lebensraum und die Fischerei werden vom
Naturschutzverein und dem Amtssachverständigen für Fischerei überprüft
und dokumentiert.
Keine
mengenmäßige Beschränkung
Eine mengenmäßige Beschränkung der Abschüsse sei nicht vorgesehen, so
der stellvertretende Bregenzer Bezirkshauptmann Edmund Kräutler.
Durch die verpflichtende Einholung der Zustimmung des Naturschutzvereins
werde Missbrauch aber vorgebeugt. Man habe die Verordnung durch Einbeziehung
aller Betroffenen gut vorbereitet, erklärte Kräutler.
"Kormorane
sind sehr lernfähig"
Walter Niederer, Geschäftsführer des Naturschutzvereins Rheindelta, sieht
sich als Bindeglied zwischen Ornithologen und Fischern. Man werde darauf
achten, dass andere Vogelarten möglichst wenig gestört werden, so
Niederer. Die bestehende Kormorankolonie soll ebenfalls ungestört bleiben.
Die Vergrämungsabschüsse müssten "möglichst effektiv"
gestaltet werden, indem sie etwa in den sensiblen Zeiten frühmorgens oder
abends durchgeführt werden. "Die Vögel sind sehr intelligent und
lernfähig", betonte Niederer. Es sei daher zu erwarten, dass sie als
gute Beobachter "rasch die Grenzen kennen". "Das ist unsere
große Hoffnung", so Niederer. Bei den Abschüssen an den Netzen
schwebe ihm vor, dass Fischer erst Schäden durch Kormorane nachweisen, etwa
durch Fotos.
Beschwerde
bei EU-Kommission möglich
Einsprüche gegen die Bejagung von Vögeln in einem Vogelschutzgebiet sind
laut Niederer "zu erwarten". Es sei damit zu rechnen, dass eine
Beschwerde an die EU-Kommission erfolge, die dann die Angelegenheit
überprüfen werde.
Ob die Verordnung auf gültigem Recht fuße und ob die Begründung des
Abschusses rechtens sei oder nicht, sei fraglich, so Niederer. Aus
sachlicher Sicht wolle er sich dazu aber nicht äußern, "da wir von
der Behörde eine Rolle als Vollziehungsorgan zugewiesen bekommen
haben".
Fischer
gegen Naturschützer
Die Kormorane brüten seit 2001 im Bereich der Fußacher Bucht. Fischern
sind die fischfressenden Vögel, die Netze plündern sollen, seit langem ein
Dorn im Auge, während Naturschützer für seinen weiteren Verbleib am
Bodensee kämpfen.
Der Sommerbestand betrug 2008 laut BH-Angaben bis zu 1.000 Tiere,
verträglich wären ein Sommerbestand von 300 bis 350 Tieren. Nachdem
Vergrämungsmaßnahmen wie Lärm, die Zerstörung von unbelegten Nestern und
das Absägen von Schlafbäumen keinen Erfolg brachten, sah sich das Land
Vorarlberg zu schärferen Maßnahmen veranlasst.
Top
"Wirtschaftsblatt" vom 09.12.2008
Waffen-Auktionen
und Jagdreisen als neue Felder
Springer
nimmt neue Märkte ins Visier.
Jagdausrüster und Waffenhändler Joh. Springer's Erben stellt sich
breiter auf. Waffen-Versteigerungen und Jagdreisen sind neue
Geschäftsfelder des Familienbetriebs.
Wien. Der traditionsreiche Jagdausrüster Joh. Springer's Erben
erobert neue Geschäftsfelder. "Unser wichtigstes Thema sind derzeit
die Auktionen", sagt Christian Johann Springer, seit April
geschäftsführender Gesellschafter der Joh. Springers's Erben Handels
GmbH. Als erster österreichischer Jagdwaffenausstatter will Springer in
Kooperation mit dem britischen Auktionshaus "Holt's Auctioneers"
zweimal jährlich eine sogenannte "Stille Auktion" abhalten.
Unter den Hammer kommen Jagd-, Sport- und Sammlerwaffen, verschiedene
Jagdaccessoires, Tierpräparate und Jagdreisen.
"Bei der ersten Auktion im November haben wir 150.000 Euro umgesetzt,
im Frühjahr müssten wir bereits 250.000 Euro erreichen", ist
Springer zuversichtlich.
Geschäft
mit Reisen
Ebenfalls neu ist die Business mit Jagdreisen, die derzeit als
Pilotprojekt läuft. "Wir sind immer wieder von ausländischen Kunden
gefragt worden, wo sie in Österreich af die Jagd gehen könnten",
erzählt Springer. Daraus sei die Idee entstanden, Jagdreisen anzubieten.
Veranstaltet werden diese zum einen in Österreich, zum anderen auch in
Europa.
"Vielleicht weiten wir das Angebot auch auf Übersee aus", sagt
Springer, der Wert darauf legt, dabei kein Massenprodukt zu kreieren.
"Je mehr wir unser Angebot ausweiten, desto größer ist unsere
Angriffskette", ist er sich allerdings des Risikos bewusst, das die
zusätzlichen Geschäftsfelder bergen. "Wenn in der Kette auch nur
ein kleiner Fehler ist, kann er sich auf alles auswirken." Umgekehrt
sei die Umwegrentabilität, die sich durch das gesamte Portfolie ergebe,
"sehr schön", so Springer, der in den nächsten drei Jahren ein
Viertel des Umsatzes mit Jagdreisen erwirtschaften will.
Für das diesjährige Rumpfgeschäftsjahr von Mai bis Dezember rechnet
Springer, der insgesamt 22 Mitarbeiter beschäftigt, mit einem Umsatz von
2,6 oder 2,7 Millionen €. 2009 sollen es vier Millionen € sein. Die
Exportquote des Unternehmens liegt derzeit bei 25 Prozent, Tendenz
steigend. Großes Potenzial sieht Springer noch in Osteuropa, im
Speziellen in Russland.
Große Investitionen plant er für das nächste Jahr nicht: "Wir
haben heuer 700.000 Euro in die neuen Standorte in der Wiener City und i
Kagran investiert. Das ist einmal genug". Mittelfristig könne er
sich jedoch vorstellen, den Standort in Wien-Josefstadt in ein kleines
Museum mit angeschlossener begehbarer Werkstätte auszubauen. "Aber
das ist Zukunftsmusik", so Springer.
Top
kleinezeitung.at vom 03.12.2008
Wilderei
endet im Gefängnis
Lavanttaler
erlegte hunderte Tiere. Polizei jagte ihn jahrelang. Nun muss er als erster
Kärntner Wilderer ins Gefängnis.
Das Urteil sitzt wie ein Volltreffer: Ein Lavanttaler Wilderer muss
demnächst ins Gefängnis. Laut Staatsanwalt Christian Gutschi hat der
Unterkärntner 100 Rehgeißen, 300 Vögel, 50 Füchse und 40 Marder erlegt.
Sechs Jahre lang schlich er bei Nacht und Nebel durch die Unterkärntner
Wälder und knallte Tiere ab - auch in der Schonzeit.
Berufung
Richter Christian Liebhauser-Karl verurteilte den Mann dafür zu neun
Monaten Haft, drei davon unbedingt. Der Lavanttaler jagte jedoch einem
Freispruch nach und legte Berufung am Oberlandesgericht Graz ein.
Vergebens
Dieser Tage wurde das Urteil rechtskräftig. In der Kärntner Jägerschaft
gibt es seitdem kein anderes Thema. Soweit bekannt, ist es nämlich das
erste Mal, dass ein Wilderer ins Gefängnis muss.
Größte
Wilderer-Geschichte
Mit dieser richterlichen Entscheidung endet nun die größte
Wilderer-Geschichte, die Kärnten je erlebt hat.
"Gerüchte, wonach der Mann wildert, gab es schon seit 15 Jahren",
sagt ein ortsansässiger Polizist. "Doch es fehlten immer die
Beweise." Bis es im Jahr 2007 zu einer Hausdurchsuchung kam, die sich
als Schuss ins Schwarze herausstellte: Am Hof des 36-Jährigen - der damals
auch durch seine Elvis-Frisur auffiel - wurden 100 Stück Jagdtrophäen,
Berge von Patronen und jede Menge Gewehre gefunden. In Tagebüchern hatte er
sogar penibel aufgeschrieben, wo und wann er auf der Jagd war. "Diese
Aufzeichnungen lesen sich wie Memoiren", so Richter Christian
Liebhauser-Karl.
Wilderer
im Fasching
Die beste "Geschichte" rund um den Lavanttaler verraten allerdings
nicht die Tagebücher, sondern die Einheimischen: Im Fasching vor einigen
Jahren soll sich der Kärntner sogar als Wilderer verkleidet haben. Beim
Umzug in seinem Dorf marschierte er ganz vorne mit und trug ein riesiges
Transparent mit der Aufschrift: Lavanttaler Wilderer. Der Schuss ging jetzt
- spät aber doch - nach hinten los.
Top
orf.at vom 27.11.2008
Jäger
stürzte mit erlegtem Rehbock ab - tot
Tödlicher Jagdunfall Mittwochabend in Winklern im Bezirk
Murau: Ein 67 Jahre alter Jäger aus Oberzeiring stürzte mit einem erlegte
Rehbock 70 Meter ab und erlitt tödliche Verletzungen.
Nach
dem Absturz auch gegen einen Zaunpfeiler geschlagen.
Wollte Tier zu Gehweg transportieren
Der Jäger erlegte den Rehbock auf der Hochalm in 1.600 Meter Höhe. Als er
das Tier aus dem steilen Gelände zu einem Gehweg transportieren wollte, kam
er zu Sturz und stürzte mit dem Bock 70 Meter in die Tiefe; danach schlug
er gegen einen Zaunpfeiler. Der Jäger dürfte sofort tot gewesen sein; er
wurde eineinhalb Stunden später von einem Kollegen gefunden.
Top
orf.at vom 26.11.2008
Unfälle
bei Treibjagden in Oberösterreich
Zwei
Unfälle hat es bei Treibjagden in Oberösterreich gegeben. In Dietach
(Bezirk Steyr-Land) und Neumarkt im Mühlkreis (Bezirk Freistadt) wurden
zwei Waidmänner von Schrotkugeln getroffen und verletzt.
Auf
Hasen geschossen
In Dietach hatte ein teilnehmender Jäger auf
einen Hasen gezielt und ihn auch getroffen - allerdings dabei auch einen
54-jährigen Landwirt aus Dietach bei Steyr.
Als der Jäger seinen Schuss abfeuerte, dürfte der Getroffene rund 25 Meter
entfernt gestanden sein, der Hase sei geradewegs auf ihn zugelaufen.
Schrotkugeln
trafen beinahe Auge
Eine der Schrotkugeln bohrte sich oberhalb des linken Auges ins Fleisch -
wäre sie nur wenige Millimeter weiter unterhalb eingedrungen, hätte das
den Mann sein Augenlicht kosten können. Eine zweite Schrotkugel traf den
Landwirt beim rechten Knie, dort musste er im Steyrer Krankenhaus genäht
werden.
Jägerin
traf Kollegen
Auch in Neumarkt im Mühlkreis traf eine Jägerin - für die Frau war es der
erste Ausgang bei einer Treibjagd – einen Jagdkollegen in den
Unterschenkel. Auch dieser musste vom Arzt versorgt werden.
Ähnlicher
Fall in Münzbach
Erst vor kurzem war in Münzbach im Mühlviertel ein Treiber von mehreren
Schrotkugeln getroffen worden - die Jägerschaft hatte versucht, den Vorfall
totzuschweigen.
Top
orf.at vom 26.11.2008
Geschützter
Seeadler erschossen aufgefunden
Ein
erschossener Seeadler ist in Hauskirchen im Weinviertel gefunden worden. Das
Tier war von einem Spaziergänger neben einem Wanderweg entdeckt worden.
Mit
dem Töten des Seeadlers wird die Artenvielfalt gefährdet.
Bereits
drittes illegal getötetes Tier
Bernhard Kohler, Leiter des WWF-Seeadlerprojekts wies darauf hin, dass das
bereits der dritte illegal getötete Seeadler innerhalb nur eines Jahres
sei. Greifvogel-Verfolgung sei kein Bagatelldelikt, sondern eine
schwerwiegende Gefährdung der österreichischen Artenvielfalt.
Die Polizei und der Jagdaufseher würden in dem Fall davon ausgehen, dass
der Fundort nicht mit dem Abschussort identisch sei. Vermutlich wurde das
Tier in einer Schlagfalle gefangen und getötet.
Dem
Tier wurden die Füße abgetrennt
Die Füße des Vogels waren abgetrennt, was darauf hindeute, dass er in
einer Schlagfalle gefangen und dort getötet wurde, so der WWF. Mit dem
Abtrennen der Füße an den Fersengelenken könnte der Täter Beweismittel,
wie etwa Kennringe, oder eine Verletzung nach illegalem Fallenfang beseitigt
haben, vermutete Kohler.
Bereits im vergangenen Winter kam es zum Abschuss eines Seeadlers im
Weinviertel.
Top
Presseaussendung vom 25.11.2008
ÖVP Wien lehnt
Kirrung von Rotwild ab
Antrag
der Wiener Grünen ist an unzuständigen Adressaten gerichtet
Wien (VP-Klub) - "Die Kirrung von Rotwild, also das Erlegen an
eingerichteten Futterplätzen, wird von der ÖVP Wien abgelehnt",
stellt ÖVP Wien Umweltsprecher LAbg. Roman Stiftner angesichts eines die
Kirrung betreffenden Antrages der Wiener Grünen an den Wiener
Gemeinderat fest.
Kirren von Rotwild, im Land Wien aus gutem Grund verboten, entspreche nicht
dem Prinzip der Jagd, wie ganz generell Tiere an Futterstellen zu schonen
wären, betont Stiftner. Für den erwähnten Antrag der Wiener Grünen, in
dem das Land Niederösterreich aufgefordert wird, die Jagdmethode der
Kirrung zu verbieten, sei, so Stiftner, nicht der Wiener Gemeinderat,
sondern ausschließlich das Land Niederösterreich zuständig. Daher werde
die ÖVP Wien dem Antrag der Grünen nicht zustimmen, kündigt der
VP-Umweltsprecher an. Vielmehr empfehle er der Grünen Fraktion, besagten
Antrag an den niederösterreichischen Landtag zu richten.
Top
orf.at vom 25.11.2008
68-Jähriger
bei Treibjagd schwer verletzt
Ein 68-Jähriger ist bei einer Treibjagd im Bezirk Baden
am Sonntag schwer verletzt worden. Ein Schuss löste sich aus dem Gewehr und
traf den Mann im Bereich der linken Brust, berichtete die NÖ
Sicherheitsdirektion.
Mann
rutsche Gewehr von der Schulter
Der Unfall passierte beim Hinabsteigen einer etwa ein Meter hohen Böschung.
Der Hund des 68-Jährigen hatte an der Leine gezogen, wodurch der Jäger den
Halt verlor. Dadurch rutschte dem Mann das Gewehr von der Schulter.
68-Jähriger
ins Krankenhaus geflogen
Beim Versuch die Flinte wieder nach oben zu ziehen, habe sich im selben
Moment ein Ast gegen den Abzug des Schrottgewehres gedrückt, wodurch sich
ein Schuss löste. Der 68-Jährige wurde mit dem Notarzthubschrauber ins
Krankenhaus geflogen.
Top
"Regionalmedien" vom 16.11.2008
Leserbrief
an Regionalmedien zu "Jäger im Visier"
Es zeigt sich zum wiederholten Male, dass Erkenntnisse aus der
Wissenschaft bei Jägern keinerlei Gehör finden. Stattdessen wird
weiterhin auf veraltete Thesen und Jägerlatein gesetzt, wie er in diesem
Artikel zuhauf vorkommt. So ist längst bekannt, dass der Wildbestand
nicht durch Beutegreifer geregelt wird, sondern ganz umgekehrt sich die
Zahl der Beutegreifer nach der Population der Wildtiere richtet. Im
Endeffekt ist einer der wichtigsten Regulatoren für Wildtierbestände die
zur Verfügung stehenden Ressourcen - und nicht die Zahl der Beutegreifer.
Dass der Jäger sich gerne als Ersatz für sogenannte
"Raubtiere" darstellt, soll lediglich deren unangebrachtes
totbringende Treiben rechtfertigen, die die Natur schädigt, die uns allen
gehört.
Paul Parin, Ehrendoktor der Universität Klagenfurt und selbst Jäger
schreibt: "Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord
und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird. [...]".
Auch die von Jägern gern bemühten Seuchen und Krankheiten sind
keineswegs durch die erwähnte Überpopulationen sondern auf intensive
Viehzucht zurückzuführen, wie es z.B. bei der Schweinepest nachgewiesen
wurde.
Die sogenannten Wildschäden sind von Jägern hausgemacht, verursacht
durch Jagddruck und künstlich durch Hege hochgezüchteten Wildbestand.
Der zitierte "fantastische Wildreichtum" würde ohne Jäger viel
fantastischer sein, wenn der Jäger nicht laufend in den sich selbst
regulierenden Naturkreislauf eingreifen würde.
Es dreht sich einem angesichts der von Jägern dargestellten Unwahrheiten,
die von der Wissenschaft längst als solche belegt sind, der Magen um,
wenn man weiß, dass hiermit der Jägerschaft möglichst lange deren
blutiges Treiben im tiefen Wald vor der Bevölkerung unentdeckt bleiben
sollen. Nicht umsonst versuchen Jäger mit jeglichen Mitteln ihr zurecht
beschädigtes Image aufzupolieren. Das wird aber nicht mehr gelingen, da
immer mehr Menschen die Jäger und ihre Lügen durchschauen. Das zeigt
sich bereits deutlich in der Umfrage des österreichischen
Gallup-Institutes vom Dezember 2007, in der 64% der österreichischen
Bevölkerung für eine Abschaffung der Hobbyjagd sind. Die Zeit ist reif
dafür, denn der Druck, der durch wissenschaftliche Erkenntnisse kommt,
die eindeutig gegen die Jagd sprechen, wird immer größer.
Dr. Christian Nittmann, Wien
Top
"Kronen Zeitung" vom 14.11.2008
Reifen-Schlitzer
sind unterwegs
Jagdgesellschaft
war auf der Pirsch Unbekannte demolierten ihre geparkten Autos:
Große Aufregung nach einem Jagdausflug in Retz: Als eine Gruppe
von Waidmännern abends von der Pirsch zurückkam, waren die geparkten
Autos der Männer demoliert. "Unbekannte Rowdys hatten uns die Reifen
mit Messern aufgeschlitzt", sind die betroffenen Jäger empört. Der
Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro.
Militante Jagdgegner oder blinde Zerstörungswut? Diese Frage muss jetzt
die Polizei in Retz klären. "Schon in der Vergangenheit hatten die
Waidmänner Probleme mit Tierschützern. Doch bisher gab es nur friedliche
Proteste und Hupkonzerte, um das Wild zu verscheuchen", sagt ein
Ermittler. Dass in erster Linie die Reifen von großen, grünen
Geländewagen zerstochen wurden, würde auf diese Möglichkeit hindeuten.
Fakt ist: Die Täter müssen blitzschnell zugeschlagen haben. "Die
Autos waren auf dem Parkplatz eines Gasthauses abgestellt, direkt neben
einer belebten Straße. Trotzdem will niemand etwas gesehen haben",
sind die Fahnder verwundert. Sie hoffen allerdings, dass sich eventuell
Zeugen noch melden.
"Proteste schön und gut, aber schwere Sachbeschädigung, das geht
eindeutig zu weit", sind die Jäger einig. Sie wollen im Revier in
Retz jedenfalls auch in Zukunft auf die Pirsch gehen.
Weiter geht auch die Suche nach jenen Vandalen, die in Pitten, Bezirk
Neunkirchen, Autos beschädigt haben - die "Krone" berichtete.
In der Nacht waren die Rowdys durch den Ort gezogen und hatten auf ihrer
Zerstörungstour gleich 23 Autoreifen zerstochen. Auch in diesem Fall gibt
es bislang keine verwertbaren Spuren oder Augenzeugen. Die Gemeinde setzte
daraufhin 300 Euro Belohnung für alle sachdienlichen Hinweise aus.
Top
az.com.na vom 13.11.2008
Ganzpräparate
nach Österreich
Knapp
über ein Jahr lang arbeitete ein hiesiges Unternehmen an dem Großauftrag.
In dieser Woche werden zahlreiche Vollmontagen hiesiger Antilopen und
Raubtiere in einem Container verpackt auf dem Schiffswege nach Bremerhaven
transportiert. Für ein Afrika-Haus in Kärnten/Österreich sind die von
einem namibischen Unternehmen präparierten Tiere bestimmt.
Manfred Gorn inmitten der zahlreichen
Ganzpräparate, die in dieser Woche in einem Container verpackt nach
Österreich verschifft werden sollen. Über ein Jahr hatten die Mitarbeiter
von Trophäendienste an dem Großauftrag gearbeitet. Im Vordergrund ein
Krokodil, welches nach einem jungen Warzenschwein schnappt.
Windhoek – Bei dem Taxidermie-Unternehmen Trophäendienste östlich von
Windhoek herrschte in den vergangenen Tagen Hochbetrieb, da der für
Dienstag bestellte Container am Mittwochvormittag immer noch nicht
abgeliefert worden war und die Mitarbeiter weder die für Österreich
bestimmten Ganzpräparate verpacken noch ihrer geregelten Arbeit nachgehen
konnten. „Die Angestellten können nicht an einer Schultermontage
arbeiten, auf halbem Wege aufhören weil der Container gepackt werden muss.
Deshalb hängen wir alle mehr oder weniger hier herum und warten“, sagte
der Eigentümer des Unternehmens, Manfred Gorn. Neben der sechs Meter hohen
Vollmontage einer Giraffe wurden auch Ganzpräparate von einem
Hartmanns-Zebra, einer Braunen Hyäne, einem Ellipsen-Wasserbock, einem
schwarzen Springbock, einem Karakal, einem Pavian, einem Kaffernbüffel,
Steinböckchen, Warzenschweinkeiler, Afrikanische Wildkatze, Kaphase,
Oryxantilope, Kronenducker, Streifengnu, Kuhantilope, Weißschwanzgnu,
Blessbock, Schabrackenschakal, Löffelhund, Impala, Kudu, Schuppentier,
Elenantilope, Klippspringer und Damara-Dik-Dik angefertigt. Das Glanzstück
sei Manfred Gorn zufolge ein Krokodil welches nach einem jungen
Warzenschwein schnappt. Auch ein Leopard mit seiner Beute, einem
Steinböckchen, auf einem trockenen Baum, sei wie ein Gepard der einen
Springbock jagt, eine besondere Herausforderung gewesen. Über ein Jahr
hätten zahlreiche Mitarbeiter an den verschiedenen Präparaten gearbeitet.
Den Großauftrag hatte Gorn von Josef Scherzer, dem Inhaber des
Alpen-Wildpark Feld am See in Kärnten in Österreich, erhalten (AZ
berichtete). „Einige Tiere, wie beispielsweise eine Pferdeantilope konnten
wir leider nicht bekommen, aber die meisten Antilopen oder Säugetiere die
auf der Bestellung waren, werden nun geliefert“, sagte Gorn. Ein Teil der
präparierten Tiere sei in Kartons verpackt worden, aber viele würden am
Boden des Containers festgeschraubt und anschließend, vor allem der Kopf,
zum Schutz nochmals eingepackt. Es sei der bisher größte Einzelauftrag
für sein Unternehmen gewesen, sagte Gorn, der das Unternehmen seit 1986
leitet. „Wir haben Josef Scherzer einen besonders guten Preis geboten und
alle Tiere wurden in Namibia als Trophäentiere erlegt, einige von Scherzer
selbst“, sagte Gorn.
Der Container soll auf einem Schiff am 21. dieses Monats den Walvis
Bay-Hafen verlassen und am 7. Januar des nächsten Jahres in Bremerhaven
ankommen. Von dort aus wird die wertvolle und einmalige Fracht aus Namibia
zum Afrika-Haus in Kärnten/Österreich transportiert, wo sie im
Alpen-Wildpark vermutlich Ende Januar 2009 ankommen werde.
Top
"Oberösterreichische Nachrichten" vom
10.11.2008
Kormoran-Jagd
an Schlafplätzen bei unserem Nachbarn bald erlaubt
LINZ.
Was im deutschen Thüringen künftig erlaubt ist, würde bei uns wohl noch
einen Aufschrei der Tierschützer auslösen: der Abschuss von Kormoranen in
Schutzgebieten und an ihren Schlafplätzen.
Mit einer Tagesration Fisch von bis zu einem dreiviertel Kilo zählt
der Kormoran bekanntlich zu unseren fleißigsten Anglern. Weil sich der
Kormoranbestand in den vergangenen fünf Jahren vervierfacht hat, geht es dem
schwarzgefiederten Fischräuber im deutschen Thüringen nun schwer an den
Kragen: Anfang nächsten Jahres soll eine Verordnung in Kraft treten, die die
Jagd auf die Vögel auch in Schutzgebieten und an ihren Schlafplätzen
erlaubt.
"Nicht, dass wir das auch wollen", betont Landes-Fischermeister Karl
Wögerbauer, "aber es zeigt, dass wir keineswegs die strengste Regelung
haben, obwohl wir auch einen sehr starken Zuzug der Kormorane aus Deutschland
verzeichnen."
Selbst innerhalb von Österreich wird gegen den Kormoran mancherorts viel
schärfer geschossen als in Oberösterreich: Um die massiven Schäden durch
den Fischjäger in den steirischen Fischgewässern in Grenzen zu halten, darf
jetzt an den meisten steirischen Flüssen und Teichanlagen zwischen Oktober
und März ohne jegliche Zählung und Begrenzung der Anzahl der Vögel der
Kormoran abgeschossen werden.
Top
orf.at vom 07.11.2008
Hirsche
setzen Hüttschlager Bergwald zu
In Hüttschlag (Pongau) gibt es große Probleme mit Hirschen,
die teils schwere Verbissschäden im Bergwald anrichten. Bauern, Waldbesitzer,
Jäger, Förster und Experten der BH treffen sich am Freitag, um mögliche
Lösungen zu diskutieren.
Einheimische
füttern Hirsche an
Bei den Landesbehörden heißt es, dass möglicherweise zwei aus einem Gehege
entwichene Zuchthirsche für den massiven Verbiss in Hüttschlag verantwortlich
sind.
Zudem würden wilde Hirsche von den Bergen kommen, weil einige Einheimische
immer wieder Essensreste am Dorfrand verteilen würden, um die Hirsche
zutraulich zu machen.
Top
"Kleine Zeitung" vom 05.11.2008
Tierschützer
störten Treibjagd
Angeblich
Schüsse auf Zuchtfasane. Polizei ermittelt.
HART-PURGSTALL. Am Wochenende gerieten in der Steiermark wieder einmal
Jäger und Tierschützer aneinander. Aktivisten des "Vereins gegen
Tierfabriken" (VGT) störten am Allerseelentag in Hart-Purgstall bei Graz
eine Treibjagd auf Fasane. Der VGT wirft den Jägern illegale Praktiken vor:
Zuvor in einer Voliere gehaltene Zuchtfasane seien nur zum Abschuss freigelassen
worden. Als dann die Tierschützer auftauchten, hätten die Jäger auch in ihre
Richtung geschossen. Bei der Polizei Eggersdorf bestätigte man den Vorfall und
eine Anzeige der Tierschützer gegen die Jäger. Noch seien aber Ermittlungen im
Laufen - auch im Zusammenhang mit einem Vorfall in der Vergangenheit. Die
Jägerschaft, die ihrerseits rechtliche Schritte gegen die Tierschützer
überlegt, wollte sich auf Anfrage der Kleinen Zeitung nicht äußern. Schon im
Herbst 2005 hatte der VGT Treibjagden im Bezirk Weiz sabotiert.
Top
noen.at vom 29.10.2008
Schicksal
der Biberfamilie in Eggendorf ist ungewiss
EGGENDORF
IM THALE / Wie viele Tiere derzeit noch leben, ist fraglich. Ob die Nager die
nächsten Monate überleben, entscheidet demnächst die NÖ Landesregierung.
Im Göllersbach in Ortsnähe hatte sich ein Biber angesiedelt. Schon damals
machten sich Anrainer Sorgen, dass es auf Grund des Biberdamms zu
Überschwemmungen im Ortsgebiet kommen könnte. Mittlerweile sind nach
Beobachtungen vier Biber vor Ort. Sie sollen jetzt „entfernt“ werden.
Grüne-Gemeinderat Dr. Oskar Luger ist empört.
Seit dieser Zeit haben die Tiere „immer mehr Unheil angerichtet“, so
Ortsvorsteher Josef Travnitschek. Denn die Biber durchbohren die Böschung in
der Nähe das Kanalsystems. Dadurch entstand die Befürchtung, dass ein
Kanalrohr einbrechen und dadurch der Göllersbach verunreinigt werden könnte.
Dies sind, wie Ortsvorsteher Travnitschek anmerkt, die Befürchtungen der
Bevölkerung.
So wurde eine Ortsversammlung einberufen, um über den Verbleib der Tiere zu
diskutieren. Wichtige Diskussionsteilnehmer, wie der für den Wald zuständige
Stadtrat Manfred Weigel oder StR Erwin Bernreiter, der für die Bachbette
zuständig ist, haben gar nicht bzw. zu spät von dieser Versammlung erfahren.
Luger wirft dem Umweltstadtrat Leopold Hofbauer vor, „durch Abwesenheit
geglänzt zu haben“. „Wäre meine Anwesenheit notwendig gewesen, dann wäre
ich sicherlich zur Versammlung gekommen“, entgegnet Hofbauer.
Bei der Ortsversammlung wurde beschlossen, die Tiere schnellstmöglich aus dem
Weg zu räumen. Und nun scheiden sich die Geister. Von Luger erfuhr die NÖN,
dass angeblich drei der vier Biber, die im Göllersbach zwischen
Kleinstetteldorf und Eggendorf im Thale leben, erschossen worden seien. Der
Vierte befinde sich noch auf der Flucht. „Ich weiß das aus sicherer
Quelle“, bekräftigt Luger.
Tiere werden gefangen und abgesiedelt – oder getötet
Die NÖN konfrontierte Ortsvorsteher Travnitschek mit diesen Vorwürfen. „Das
ist ein Blödsinn, da haben Sie eine falsche Information. Die Tiere leben
derzeit noch im Göllersbach“, betont der.
Laut Travnitschek wurde bei der Ortsversammlung beschlossen, die Tiere mit
Fallen einzufangen und dann „abzusiedeln, wenn sie jemand will“. Oder sie
werden getötet. Doch all dies kann erst nach einem Bescheid der Landesregierung
geschehen, der an die Stadtgemeinde Hollabrunn ergeht. „Das wird rund ein bis
zwei Monate dauern“, so der Ortsvorsteher. Erst als letzte Maßnahme werde der
Biberdamm weggeräumt und auch einige Bäume entfernt, um zu verhindern, dass
sich wieder Biber dort ansiedeln.
Bei einem Lokalaugenschein konnte sich die NÖN davon überzeugen, dass
zumindest ein kleiner Biber noch am Leben ist. Denn dieser sprang noch vergnügt
in den Göllersbach. Der Damm ist nur noch teilweise vorhanden. Spuren weisen
jedoch darauf hin, dass bereits versucht wurde, die Dämme und auch die
unterirdischen Gänge von Menschenhand bzw. durch Baggerschaufeln zu zerstören.
Über Biberleben oder -tod in Eggendorf hat nun, so scheint‘s, die
Landesregierung zu entscheiden.
Biber-Gesetz
- Seit 31. Mai 2007 steht fest: Wenn Biber zu große Schäden anrichten, dürfen
sie, eine Genehmigung des Landes vorausgesetzt, gefangen werden. Zuvor war eine
Studie zum Erhaltungszustand der Biberpopulation in Auftrag gegeben worden.
Diese kam zu dem Schluss, dass die Art in NÖ gesichert ist und somit eine
Grundvoraussetzung dafür erfüllt ist, um in die Population der streng
geschützten Tiere eingreifen zu können.
- In konkreten Fällen, etwa wenn Gefährdungen für Menschen bzw. Hab und Gut
zu befürchten sind, können seit 1. September 2007 vom Land
Ausnahmegenehmigungen zum Biberfang mittels Kasten- oder Röhrenfallen durch
Jagdberechtigte erteilt werden. Sofern keine andere Lösung für den Verbleib
der gefangenen Biber möglich ist, müssen diese möglichst schmerzfrei getötet
werden.
Top
"Kleine Zeitung" vom 29.10.2008
Tierquälerei:
Täter schoss auf Katze
RADENTHEIN. Mit einer derzeit noch unbekannten Schusswaffe
schoss ein unbekannter Täter am Montag zwischen 13 und 16 Uhr im Bereich von
Radenthein auf die ungefähr ein Jahr alte Katze einer 50-jährigen Lehrerin aus
Radenthein. Die Katze wurde dabei schwer verletzt. Sie wird derzeit laut Polizei
in einer Tierklinik behandelt. Die Tat wurde von der Besitzerin des Tieres erst
gestern angezeigt. Die Polizeiinspektion Radenthein ersucht um Hinweise aus der
Bevölkerung.
Top
"Kleine Zeitung" vom 27.10.2008
Für
Moritz und Djuro tickt die Uhr
Die
beiden Bären sind die letzten ihrer Art, die noch in Österreich leben. Pläne
für neue Auswilderungen stoßen auf den Ärger vieler Bauern. Anders die Lage
im kleinen Slowenien, wo es rund 500 dieser Tiere gibt.
Sie fristen ein einsames Dasein. Mit seinen 19 Lenzen am
pelzigen Buckel streift Braunbär Djuro durch die Wälder des Ötschergebiets,
tappt dann und wann in eine Bären-Fotofalle oder hinterlässt seine Spuren am
weichen Erdboden. Sein siebenjähriger Sohn Moritz hat sich ins Dachsteingebiet
zurückgezogen. Dort macht er vor allem deshalb von sich reden, weil ihn örtliche
Landwirte beharrlich beschuldigen, Dutzende Schafe gerissen zu haben.
Einen eindeutigen Beweis für die Schuld des Bären gibt es bislang nicht (wir
berichteten). Die Bärenexperten der Länder halten es zwar für prinzipiell möglich,
dass Moritz im Stil des einstigen "Problembären" Bruno Schafe reißt,
allerdings für nicht sehr wahrscheinlich. Zu willkommen sei der Bär als Sündenbock,
wenn Schafe aus anderen Gründen abhanden kommen. Viel eher verwundert die
Fachleute, dass es in Österreich wegen der letzten zwei verbliebenen Bären so
viel Aufsehen gibt, während etwa das viel kleinere Slowenien mehr als 500
dieser Tiere in seinen Wäldern beherbergt.
Der südliche Nachbar hat dafür ein durchorganisiertes Management, das sich bemüht,
den Braunbärenbestand zu erhalten. "Die Leute hier akzeptieren die Bären,
niemand will sie loswerden", sagt Janez Kastelic vom slowenischen
Umweltministerium. Diese Einstellung sei die Voraussetzung, dass das
Zusammenleben mit den Tieren funktioniere.
Schäden
werden ersetzt
Schafe werden von den Braunbären - die sich sonst fast ausschließlich
vegetarisch und von Kleingetier ernähren - dann und wann auch in Slowenien
gerissen. Die Schäden, sagt Marko Jonozovic von den slowenischen
Nationalforsten, hielten sich aber in Grenzen. "Die Schafherden sind gut
bewacht, wenn es dennoch Zwischenfälle gibt, werden die Schäden vom Staat
ersetzt."
So funktioniert das auch in Österreich. "Wir hatten pro Jahr immer zehn-
bis zwanzigtausend Euro Schadenssumme. Das waren vor allem Plünderungen von
Rapsöl und Bienenstöcken", sagt Bärenanwalt Jörg Rauer. Da es nun aber
nur noch zwei verbliebene Bären im Land gibt, fordern der WWF und das österreichische
Bärenmanagement die Auswilderung neuer Tiere. Zuständig dafür wären die
Bundesländer. Das Problem: Während sich Oberösterreich bereit erklärt hat,
seinen Teil an insgesamt zehn neuen Bären beizutragen, halten sich Niederösterreich
und die Steiermark zurück.
Wie die steirische Jägerschaft will auch Umweltlandesrat Manfred Wegscheider
(SPÖ) vorerst lieber abwarten, bis das rätselhafte Verschwinden der übrigen
österreichischen Bären geklärt ist. "Eine lückenlose Aufklärung ist
aber ein Ding der Unmöglichkeit", kritisiert der WWF-Bärenexperte
Christoph Walder.
Und dann sind da noch die Landwirte, die sich aus Angst um ihr Vieh teils massiv
gegen eine neuerliche Bestandsstützung aussprechen. Für Walder jedenfalls
steht fest: "Warten wir noch lange, stirbt der Braunbär bei uns zum
zweiten Mal aus."
Top
"Kleine Zeitung" vom 27.10.2008
"Das
wäre eine Riesenblamage"
INTERVIEW
- WWF-Bärenexperte Christoph Walder will rasche Bestandsstützungen.
Herr Walder, warum soll es bei uns neue Bären geben?
CHRISTOPH WALDER: Zum ersten gibt es eine EU-Richtlinie, die vorschreibt, dass
alle vorhandenen Arten in einem günstigen Erhaltungszustand bleiben müssen.
Dafür hat der Staat zu sorgen. Wenn ich jetzt nur noch zwei Männchen habe,
brauche ich nicht lange zu diskutieren, was zu tun ist. Zudem läuft Österreich
Gefahr, das erste Land zu sein, in dem eine Art zum zweiten Mal ausstirbt. Für
ein Umweltmusterland wäre das international eine Riesen- blamage.
Die steirische Politik will vor einer Entscheidung lieber abgeklärt haben,
wohin unsere Bären verschwunden sind.
WALDER: Auch das ermittelnde Bundeskriminalamt wird das nicht restlos klären.
In einem Fall ist ja ein illegaler Abschuss bewiesen.
Wer garantiert aber, dass die neu angesiedelten Bären nicht abermals
verschwinden?
WALDER: Wir würden diesmal natürlich alle Bären besendern. Außerdem haben
wir aus unseren Fehlern gelernt. Es gibt heute ein gut organisiertes
Bärenmanagement mit Eingreiftruppe, wenn es wo Schwierigkeiten gibt. Außerdem:
Als wir in den Achtzigern die ersten Auswilderungen gemacht haben, war die
Population, mit der wir gestartet sind, zu klein.
Genügen zehn neue Bären ?
WALDER: Das würde reichen, um einen neuen Bestand aufzubauen. Auch im Trentino
hat man vor zehn Jahren zehn Bären ausgewildert. Heute hat man etwa 30.
Gäbe es in Österreich dafür genügend Wildraum?
WALDER: Untersuchungen zeigen, dass in den Ostalpen Raum für 700 bis 1100
Bären wäre. Natürlich wollen wir nicht so viele Tiere. Die Frage ist, wie
viel Raum es in den Köpfen der Menschen gibt.
Wie schätzen Sie die Stimmung unter den Menschen ein?
WALDER: Eine von uns in Auftrag gegebene Umfrage hat zu unserem eigenen
Erstaunen ergeben, dass 77 Prozent der Menschen in den betroffenen Regionen
gerne weitere Bären hätten. So eine Unterstützung ist wichtig. Wir wollen
nicht, dass die Tiere als WWF-Bären begriffen werden. Die Leute müssen sagen:
Das sind unsere Bären.
Top
noen.at vom 27.10.2008
Das
Schweigen der Jäger
BÄRENSCHWUND
/ Der WWF warnt vor dem Aussterben der Braunbären. Landesrat Plank hört in die
Region hinein. Die Polizei legt Bericht vor: „Mauer des Schweigens in der
Jägerschaft.“
In die Bären-Causa kommt Bewegung. Wie die NÖN erfuhr,
ließ Naturschutz-Landesrat Josef Plank in den vergangenen Wochen die Stimmung
in den betroffenen Bezirken ausloten. Der Hintergrund: Der WWF (World Wildlife
Fund) will zehn slowenische Braunbären in den Nördlichen Kalkalpen wieder
ansiedeln. Drei bis vier Tiere sollen im Ötschergebiet ausgesetzt werden, in
dem derzeit nur mehr der 19-jährige „Djuro“ seine Runden zieht.
Polizei
stieß bei Ermittlungen auf Mauer des Schweigens
„Die Rückmeldungen gehen quer durch den Gemüsegarten. Eine militante
Ablehnung gibt es aber nicht“, fasst Landesrat Plank zusammen. Eine
Wiederansiedelung mache aber erst Sinn, „wenn alle Betroffenen in das Projekt
einbezogen werden“.
Ungewiss ist weiterhin, wie es zu dem starken Bärenschwund kam. Von den 31 in
Österreich geborenen Bären kamen laut WWF 23 auf ungeklärte Weise abhanden.
Die Ermittler des Landes- und Bundeskriminalamts haben inzwischen ihren
„Bären-Bericht“
fertig gestellt. Auf 27 Seiten listen sie ihre Erkenntnisse über mögliche
illegale Abschüsse auf.
Die Ermittlungen seien nicht einfach gewesen, sagt Josef Friedl, Chef der
Umweltgruppe des Landeskriminalamts: „Wir
sind speziell in der Jägerschaft auf eine Mauer des Schweigens gestoßen.“
Auch aus der Bevölkerung habe es wenige Hinweise gegeben. In die Erhebungen
waren bis zu zehn Polizeibeamte eingebunden. Friedl: „Wir
haben zwei Schwerpunkt-Aktionen in der Region durchgeführt.“ Es gab auch
freiwillige Nachschauen.
Die Ermittler stießen dabei zwar auf etwa 20 Bärentrophäen, diese stammten
aber mit einer Ausnahme –
dem Fund eines Ötscherbären-Jahrlings im Bezirk Lilienfeld –
aus Ländern wie Kanada oder Rumänien: „Das
ließ sich aus DNA-Spuren oder Papieren nachvollziehen.“ Nach Rücksprache mit
der Staatsanwaltschaft ruhen derzeit die Ermittlungen. Bei konkreten Hinweisen
werden sie wieder aufgenommen.
Top
"Österreich" vom 27.10.2008
Ziel
verfehlt: Drei Verletzte nach Jagdunfällen
Zu
drei Jagdunfällen kam es am Wochenende bei Treibjagden - die Polizei
ermittelt.
Engelbert B. (66) hat es am schlimmsten erwischt. Der passionierte Jäger
wurde am Samstag bei einer Wildschwein-Treibjagd selbst zur Zielscheibe.
"Es fielen vier Schüsse und plötzlich sackte er am Feld
zusammen", so die Polizei, die jetzt zunächst einmal recherchieren
muss, wer von den vier Schützen statt des wilden Schweines das Knie
getroffen hat. Hans Münzker, der Leiter der Treibjagd, ist einer der
Verdächtigen: "Es ist mir so peinlich, dass das passiert ist, auch mir
wurde das Gewehr abgenommen", so Münzker im Gespräch mit ÖSTERREICH.
Abgelenkt
Doch der Schuss ins Knie war nicht die einzige Zielverfehlung der
niederösterreichischen Jagdgesellschaften am Wochenende. Auch bei zwei
Hasenjagden erwischten Schrotkugeln die Jäger statt der Hasen. Einmal in
Schrattenberg, wo einem Jäger in beide Unterschenkel geschossen wurde -
auch er liegt im Krankenhaus Mistelbach. Und ein Opfer musste eine Jägerin
in Poysdorf verzeichnen. Ihre Schrotkugeln wurde durch einen Eisensteher
abgelenkt und trafen einen 35-jährigen Jäger, der im Weingarten stand. Er
hatte aber als Einziger Glück und nur ein paar blaue Flecken.
Top
orf.at vom 25.10.2008
Wildschweinjagd:
Mann von Kugel getroffen
Ein
66-jähriger Mann ist am Samstagnachmittag bei einer Wildschweinjagd im
Bezirk Gänserndorf von einer Kugel getroffen worden und verletzt
zusammengebrochen. Wer den Schuss abgegeben hatte, stand vorerst noch
nicht fest.
66-Jähriger
brach plötzlich zusammen
Nach Angaben der Polizei war die Jagdgesellschaft in der Gemeinde
Spannberg unterwegs. Der auf einem Acker stehende 66-Jährige brach plötzlich
zusammen. Er erlitt einen Streckschuss im rechten Knie und musste ins
Krankenhaus Mistelbach eingeliefert werden.
Insgesamt sollen bei der Jagd vier Schüsse gefallen sein. Wer jenen
Schuss abgegeben hatte, der den 66-Jährigen traf, steht noch nicht fest.
Die Polizei beschlagnahmte vorerst drei Jagdwaffen. Das Geschoß wird nach
einer operativen Entfernung ebenfalls von der Polizei untersucht und soll
Aufschluss darüber geben, wer den Schuss auf den 66-Jährigen abfeuerte.
Top
"Süddeutsche Zeitung" vom 23.10.2008
Braunbären in Österreich
- Ausgebrummt
Wo
sind sie hin? In Österreich drohen die Braunbären zum zweiten Mal
auszusterben. Auch weil Gegner die Ansiedlung neuer Tiere blockieren. Der
Braunbär ist bei Bauern und Jägern als Wilderer verschrien.
Nein, es hängt kein Bärenhaar in dem Stacheldraht, der in
einem Bergwald in der Steiermark zwischen drei Fichten aufgespannt ist, da
kann Jörg Rauer die Haarfalle noch so genau untersuchen. Und der
Plastikkübel mit Mais, der mitten im Zaundreieck hoch oben an einem Stamm
befestigt ist, ist unberührt.
"Wäre Djuro da gewesen, sähe das anders aus", sagt Rauer.
"Zumindest den Maiskübel hätte er mit einem Prankenschlag vom Baum
gerissen." Außerdem hätte Djuro eben beim Sprung über den
Stacheldraht das eine oder andere Haarbüschel hinterlassen.
Dann hätte Jörg Rauer, 51, Biologe und Bärenexperte, den Beweis, dass es
Djuro gutgeht. Die letzte Spur des 19 Jahre alten Bären wurde im August
gefunden - ebenfalls an einer Haarfalle. Seither fährt Rauer regelmäßig
all die Orte in den Bergwäldern in Niederösterreich und der Steiermark ab,
an denen Djuro umherstreifen soll, und hofft auf ein neues Lebenszeichen.
Das
Weibchen Elsa: vermisst
Es ist schlecht bestellt um die Braunbären in Österreich. Noch vor zehn
Jahren waren in den Revieren rund um den 1893 Meter hohen Ötscher
wenigstens zwölf Exemplare der mächtigsten Raubtierart Europas unterwegs.
Seit 1972, dem Jahr, in dem nach mehr als 130 Jahren erstmals wieder ein
Bär aus Slowenien nach Österreich zugewandert ist, konnte Rauer in der
ebenso weitläufigen wie dünn besiedelten Bergregion sogar 35 Braunbären
nachweisen. Manche Artenschützer frohlockten schon, die Population habe
sich stabilisiert.
Das ist Vergangenheit. "Jetzt wissen wir nur noch von zwei
Männchen", sagt Christoph Walder, Chef des Bärenschutz-Projekts, das
die Naturschutzorganisation WWF in Österreich betreibt. "Eben von
Djuro und von Moritz, einem siebenjährigen Abkömmling von Djuro, der im
Salzkammergut lebt."
Elsa, das letzte Weibchen, wird seit mehr als einem Jahr vermisst. Es wäre
eine Sensation, wenn sie noch lebte. Nur im Grenzgebiet zwischen Kärnten,
Slowenien und Italien sollen noch einige Bären umherstreifen.
Wie viele es aber sein könnten und ob sie tatsächlich Reviere besetzt
haben, ist völlig unklar.
Sollten Djuro und Moritz nicht bald auf gebärfähige Weibchen treffen, ist
das erneute Verschwinden der Braunbären aus den nördlichen Kalkalpen so
gut wie sicher. Auch weil Djuro bereits ein älterer Herr ist, der nicht
mehr allzu viele Jahre vor sich haben dürfte.
"Dann wäre Österreich das erste Land in Europa, in dem eine Tierart
zum zweiten Mal ausstirbt", sagt Walder. In Zeiten, in denen alle Welt
gegen den Artenschwund ankämpft und sich auch Österreich verpflichtet hat,
ihn bis 2010 wenigstens zu stoppen, wäre das ein denkbar schlechtes Signal.
Zumal Braunbären nicht erst seit Brunos Marsch durch Bayern und Tirol so
viel Sympathie genießen wie sonst vielleicht nur Eisbären wie Knut.
Damit die österreichischen Bären kein zweites Mal aussterben, hat der WWF
eine Kampagne gestartet. Das Konzept ist denkbar einfach. 300 Kilometer
entfernt von Österreichs verwaisten Revieren, im südlichen Slowenien, in
dessen einzigartigen Buchen- und Tannenwäldern noch einige hundert
Braunbären leben, sollen ein paar eingefangen und nach Norden exportiert
werden.
Solche Wiederansiedlungen sind nicht neu. Schon in den neunziger Jahren hat
der WWF Bären aus Slowenien und Kroatien nach Österreich geholt.
Allerdings waren es damals nur drei. Diesmal sollen es zehn sein - verteilt
auf drei Jahre. "Damit hätten wir einen Grundstock, damit unsere
Population binnen zehn Jahren auf eine stabile Größe von 50 bis 70 Stück
steigt", sagt Walder. "Im Adamello-Nationalpark im italienischen
Trentin hat man es auch so gemacht und war sehr erfolgreich."
Doch in Österreich kommt der WWF nicht voran. Zwar sind fast drei Viertel
der Bevölkerung für die Wiederansiedlung. Und mit den Bundesforsten, der
Stadt Wien und dem Land Oberösterreich hat der WWF eine mächtige
Bärenallianz geschmiedet, die unermüdlich für die Wiederansiedlung wirbt.
Aber in Niederösterreich und der Steiermark, den beiden entscheidenden
Regionen, dreht sich die Debatte im Kreis. Vor allem die Landwirte und
Jäger wollen nichts von den Raubtieren wissen. Auch wenn sie offiziell
sagen, dass die Braunbären "natürlich eine wichtige Bereicherung der
Artenvielfalt wären", wie das dieser Tage der Jägerfunktionär Harald
Lasinger wieder getan hat, dessen Revier mitten in Djuros Streifgebiet
liegt. Dennoch blockieren sie die Wiederansiedlung.
Ein
Konkurrent für die Jäger
Die Landwirte fürchten um ihre Kühe und Schafe auf den Weiden. Für die
Jäger ist der Bär nach wie vor ein Konkurrent im Revier - wenngleich das
keiner zugibt. Jedoch halten sich hartnäckig Gerüchte, dass aus genau
diesem Grund die meisten Bären keinesfalls eines natürlichen Todes
gestorben, sondern bei Nacht und Nebel gewildert worden sind.
Die Gerüchte sind sogar so hartnäckig, dass das österreichische
Bundeskriminalamt eine Sonderkommission gebildet hat. Tatsächlich haben die
Polizisten im Hause eines Jägers einen fein säuberlich präparierten
Jungbären gefunden. Wie er zu Tode kam, konnten die Fahnder freilich nicht
gänzlich ermitteln. Der Jäger war bereits gestorben.
So sehr sich die Artenschützer seither in ihrem Verdacht bestätigt
fühlen, so brüskiert geben sich die Jäger. "Denn von uns", so
der Jägerfunktionär Lasinger in inbrünstiger Empörung, "würde doch
keiner auf einen Bären schießen - diese Vorwürfe lassen wir nicht auf uns
sitzen." Deshalb machen Lasinger und seine Kollegen "die
lückenlose Aufklärung des Bärenschwunds" zur Bedingung für ihre
Zustimmung zu dem WWF-Projekt - wohl wissend, wie WWF-Mann Walder sagt, dass
sie nicht erfüllt werden kann.
"Denn dafür bräuchten wir ja zumindest die Überreste aller Bären,
und die haben wir ja nur in diesem einen Fall. Ein Ende des Streits ist
nicht in Sicht. Denn die Landesregierungen von Niederösterreich und der
Steiermark, die die Wiederansiedlung beschließen müssen, werden das nicht
ohne Zustimmung der mächtigen Jagdverbände und Landwirtschaftskammern tun.
Der Bärenexperte Jörg Rauer fährt derweil die Haarfallen in den einsamen
Bergwäldern der Ötscher-Region ab und sucht weiter nach einem
Lebenszeichen von Djuro. "Ansonsten", so sagt er, "kann man
nur hoffen, dass der Bär in Österreich eine Zukunft kriegt."
Top
noen.at vom 21.10.2008
Neue
Bären: „Dieses Mal soll es wirklich klappen“
Lokalaugenschein
bei Meister Petz: Die NÖN begab sich mit dem WWF auf die Suche nach Bär „Djuro“.
Donnerstag, 11.30 Uhr, in einem
Wald in Gußwerk. Ein Dutzend Journalisten begibt sich auf Bärensuche.
Vergeblich: Der letzte verbliebene Ötscherbär, der 19 Jahre alte „Djuro“,
lässt sich nicht blicken. Auch das leckere Mais-Gemisch, das auf einem
Baum angebracht ist und ihn zur Haarfalle locken soll, hat er nicht
angerührt. „Djuro“
braucht dringend weibliche Gesellschaft, sagt Bärenanwalt Jörg Rauer.
Sonst stirbt der Bär in Österreich ein zweites Mal aus. Die NÖN hat die
wichtigsten Fragen zur Bären-Wiederansiedelung zusammengefasst.
1.
Wie viele Bären gibt es noch im Ötschergebiet?
„Djuro“
ist seit dem Vorjahr im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet
Alleinunterhalter. Der slowenische Bär wurde im Jahr 1993 ausgewildert,
um den 1972 selbstständig zugewanderten Ötscherbären zur Seite zu
stehen. „Djuro“
pflanzte sich in Österreich eifrig fort (23 Nachkommen). Heute streift im
Salzkammergut lediglich noch Sohn „Moritz“
umher. Zum Vergleich: 1999 waren es zwölf Bären.
2.
Wie viele Tiere sollen ausgesetzt werden?
Der WWF fordert die Wiederansiedelung von zehn Bären aus Slowenien.
Jeweils drei bis vier Tiere sollen in Niederösterreich (Ötscherregion),
Steiermark (Naturpark Gesäuse) und Oberösterreich (Naturpark Kalkalpen)
ausgesetzt werden.
3.
Warum hat es beim ersten Mal nicht geklappt?
Dafür gibt es laut WWF mehrere Gründe. Der Kardinalfehler lag laut WWF
darin, dass nur drei der vorgesehenen zehn Bären ausgewildert wurden (der
Nachschub stockte durch die Kriegswirren in Jugoslawien). So stand die
Population von Anfang an auf wackligen Beinen. Hinzu kam Problembär „Nurmi“,
der im Jahr 1994 die positive Bärenstimmung kippen ließ. Ein weiterer
Grund für das Scheitern könnten illegale Abschüsse sein (von 31 in
Österreich geborenen Bären sind 23 auf ungeklärte Weise verschwunden).
Der WWF gesteht aber auch: „Wir
haben selbst viele Fehler gemacht.“ So habe man zu wenig den Kontakt zu
den Menschen vor Ort, zu Jägern und Landwirten gesucht.
4.
Wie hoch sind die Kosten für das Projekt?
Ein slowenischer Bär würde um etwa 10.000 Euro zu haben sein. Hinzu
kommen Kosten für das Bärenmanagement - derzeit 90.000 Euro pro Jahr.
5.
Was spricht für eine Wiederansiedelung?
Der Bär ist eine in Mitteleuropa heimische Tierart. Österreich hat sich
zudem im Rahmen der weltweiten Initiative „Countdown
2010“ zum Schutz gefährdeter Arten verpflichtet. Einen weiteren Grund
nennt Harald Lasinger, Bezirksjägermeister-Stellvertreter in Bruck/Mur: „Der
Bär ist eine Bereicherung für unsere Natur. Wir Jäger müssen aber
eingebunden werden.“
6.
Was spricht gegen das neue Projekt?
Es gibt keine gesicherten Informationen, warum es zum Bärenschwund kam.
Kennt man die Gründe nicht, so könnte die Ansiedelung erneut scheitern.
7.
Welche Schäden richtet der Bär an?
Heuer wurden Bärenanwalt Rauer zwei Schäden gemeldet („Djuro“
stürmte Bienenhütten in Hollenstein). Problembär „Nurmi“
brachte es im Jahr 1994 auf 150 Schadensfälle.
8.
Wie geht es weiter in Sachen Ötscherbär?
Über eine Ansiedelung entscheiden die Länder. Oberösterreich gab
grünes Licht, NÖ und Steiermark warten derzeit ab.
Top
"Kronenzeitung" vom 17.10.2008
Stillstand
bei Bärenprojekt: Nachbarländer spreizen sich
Oberösterreichs
"Moritz" weiter Single
Schwer enttäuscht gingen Oberösterreichs Bärenanwalt Walter Wagner und
Christoph Walder vom WWF nach einem Treffen mit den Nachbarbundesländern
Niederösterreich und Steiermark nach Hause: Erneut gab es keine Einigung
darüber, ob Braunbären aus Slowenien bei uns angesiedelt werden dürfen.
Unser Bär "Moritz" wird wohl doch länger Single bleiben als
geplant. Schon nächstes Jahr hätten theoretisch Bärinnen aus Slowenien für
ihn umgesiedelt werden können - dort gibt es sie im Überfluss. Doch Oberösterreichs
Nachbarländer spreizten sich beim Koordinierungsgespräch in Wien: "Es
gab kein klares ,Ja, aber auch kein ,Nein. Bis sich unsere Nachbarn
entschieden haben, sind die letzten beiden Braunbären bei uns
verschwunden", ist Projektleiter Christoph Walder enttäuscht,
"Wir hätten uns mehr erwartet als ein paar Sonntagsreden."
Top
nachrichten.at vom 06.10.2008
Ist
Moritz doch kein „Schafkiller“?
DACHSTEIN.
Wie es aussieht, ist Braunbär Moritz doch kein „Schafkiller“. Zumindest
nicht im großen Stil. 23 vermisste Schafe am Dachstein wurden dieser Tage
wiederentdeckt und mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.
Wie Land&Leute berichteten hatten Schafzüchter südlich und nördlich des
Dachsteins Moritz für das Verschwinden ihrer Tiere verantwortlich gemacht.
Doch dieser Verdacht löst sich zunehmend auf: Die 23 Tiere, die jetzt
entdeckt wurden, hatten sich im unwegsamen Gelände am Dachsteinplateau nur
verstiegen.
Als Verdachtsmoment bleiben allerdings noch mehrere Funde von Schafsknochen
auf der Hochebene. Warum diese Tiere verendet sind, kann bisher niemand sagen.
Bisswunden, die auf einen Bären verweisen würden, ließen sich nicht finden,
und die DNA-Analyse einer in der Nähe gefundenen Tierlosung (die verdächtig
nach Bär aussieht) steht noch aus.
Aus Kostengründen lässt man bis zu einer Untersuchung mehrere Proben
zusammenkommen.
Für Bärenanwalt Walter Wagner steht nach dem Auftauchen der vermissten
Schafherde jedenfalls fest: „Moritz ist kein Schafkiller“. Unterstützt
wird er von Franz Hofer vom Referat Schaf/Ziegen in der OÖ.
Landwirtschaftskammer, der Braunbären ebenfalls nicht als große Bedrohung
betrachtet. Immer wieder würden Tiere am Dachstein verschwinden, so Hofer.
Manche von ihnen würden im Winter von Jägern bei den Wildfutterstellen
gesichtet. Laut Bärenanwalt Wagner müssen die Schafbauern am Dachstein auch
ohne Bären mit einem Ausfall von rund zehn Prozent rechnen.
Moritz
bleibt heuer einsam
Fest steht, dass heuer keine weiblichen Bären mehr ausgesetzt werden.
Die Tiere bräuchten vor dem Wintereinbruch Zeit zum Eingewöhnen, deshalb ist
eine Ansiedelung erst im nächsten Jahr möglich. Das Aussetzen von Weibchen
ist notwendig, weil Braunbären sonst zum zweiten Mal vor der Ausrottung
stehen. Oberösterreichs einziger Braunbär Moritz suchte bislang vergeblich
ein Weibchen.
Top
derstandard.at vom 04.10.2008
Braunbär
im Stubaital gesichtet
Bauer
traf bei Suche nach abgängigen Ziegen auf das Tier
Innsbruck - Ein Braunbär ist am Freitagnachmittag im Tiroler Stubaital
gesichtet worden. Ein Bauer traf bei der Suche nach abgängigen Ziegen auf
das Tier. Mit einer Digitalkamera nahm der Mann die Abdrücke des Bären
im Schnee auf. Nach Angaben des Vorstandes der Abteilung Jagd und
Fischerei des Landes handle es sich dabei eindeutig um Spuren eines
Bären.
"Kein
Problem"
Gegenüben über ORF Radio Tirol äußerte Franz Krössbacher die
Vermutung, dass es sich um den Bären MJ 4 handle. Dieses Tier wurde
zuletzt im Südtiroler Sarntal gesichtet. Der Bär sei vollkommen
unauffällig und meide häusliche Bereiche. Wenn es dieses Tier sei,
hätte man damit "überhaupt kein Problem" meinte Krössbacher.
Top
derstandard.at vom 02.10.2008
54-Jähriger
bei Jagdunfall ums Leben gekommen
Mit
ungesichertem Gewehr von Hochstand gestiegen, dabei löste sich ein Schuss.
Wiener Neustadt - Ein 54-Jähriger ist am Mittwoch bei einem
Jagdunfall in Muggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) ums Leben gekommen. Ein
Schuss dürfte sich aus dem Gewehr des Mannes gelöst haben, der Niederösterreicher
wurde von dem Projektil getroffen und stürzte von einer Leiter zu Boden.
Das Opfer war gerade dabei, von einem Hochstand abzusteigen um sich zu
einem erlegten Tier zu begeben, als es zu dem Unglück kam.
Der Mann hatte sich am späten Mittwochnachmittag auf den Hochstand
begeben, um von dort aus Hirsche zu jagen. Gegen 19.15 Uhr schoss der Mann
mit einem Gewehr auf ein Tier. Die Waffe war danach ungesichert, da der
Niederösterreicher diese repetiert hatte, um - falls erforderlich - einen
zweiten Schuss abgeben zu können.
Das Gewehr sei ungesichert geblieben, als der Mann vom Hochstand absteigen
wollte. Er lehnte die Waffe mit dem Lauf nach oben an die Vorderwand des
Hochstandes, schulterte seinen Rucksack und stieg auf die erste Sprosse
der Leiter. Der Mann habe danach nach dem Gewehr gegriffen, dabei habe
sich ein Schuss gelöst. Der Jäger stürzte ab. Zwei Kollegen, die sich
in der Nähe befunden hatten, fanden den 54-Jährigen tot vor.
Top
orf.at vom 02.10.2008
Bei
der Jagd an Herzversagen gestorben
Ein
58-jähriger Zahntechniker aus Kössen ist am Mittwochabend bei einer Jagd
im Salzburger Pinzgau an einem Herzversagen gestorben. Seine Leiche musste
von der Bergrettung über unwegsames Gelände abgeseilt werden.
Reanimation
blieb erfolglos
Der Zahntechniker befand sich am Nachmittag von seinen beiden Jagdkollegen
getrennt im Jagdgebiet der Saalforste in Leogang am Vorderscheidegg auf
einer Seehöhe von ca. 1.300 Meter.
Gegen 18.45 Uhr hörten seine Jagdkameraden einen Schuss. Nachdem sich der
Tiroler nicht mehr bemerkbar gemacht und auch nicht zu seinem Fahrzeug auf
den Güterweg zurückgekehrt war, vermuteten die beiden Kollegen vorerst
einen Unfall.
Sie verständigten gegen 20.30 Uhr die Bergrettung Leogang und das Rote
Kreuz. Schließlich stiegen 15 Bergretter zum vermeintlichen Unfallort
auf. Der 58-Jährige konnte dort nach kurzer Suche im Hochwald leblos
vorgefunden werden. Der anwesende Arzt konnte trotz versuchter Reanimation
nicht mehr helfen und stellte Tod durch Herzversagen fest.
Top
gmx.net vom 25.09.2008
Wilderer
endet in Tirol vor Gericht
Innsbruck
- Weil sich ein 24-jähriger Tiroler der
"Abenteuerromantik-Wilderei" hingegeben hatte, musste er sich am
Dienstag vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten. Aufgeflogen war der
Mann bei einer Fahrzeugroutinekontrolle der Polizei im April dieses
Jahres, bei der die Beamten im Kofferraum des 24-Jährigen einen frisch
erlegten Birkhahn gefunden hatten
Ein vollinhaltliches Geständnis, die bisherige Unbescholtenheit des
Mannes und seine Schadenswiedergutmachung waren für Richterin Verena
Offer mildernd zu werten.
Geldstrafe in Höhe
von 1.200 Euro
Der Wilderer nahm das Urteil, eine Geldstrafe in Höhe von 1.200 Euro auf
drei Jahre Probezeit, an. Zudem erklärte sich der Tiroler damit
einverstanden, dass eine bei ihm sichergestellte "Kipplaufbüchse
samt Schalldämpfer" und die dazu passende Munition eingezogen
werden. Das Urteil ist rechtskräftig.
Staatsanwalt Thomas Willam erkannte ebenfalls die bisherige
Unbescholtenheit des Mannes, sein "lobenswertes Geständnis" und
die Wiedergutmachung des durch den geschossenen Birkhahns entstandenen
Schadens an, gab aber zu bedenken, dass der Eingriff in fremdes Jagdrecht
in Tirol ein "sehr verpöntes Delikt" sei und der Beschuldigte
sich immerhin für insgesamt drei Vergehen zu verantworten habe.
Für den Verteidiger des 24-Jährigen, Wilfried Plattner, würden
"die Milderungsgründe klar den Erschwerungsgrund überwiegen".
Er habe sich auf die "Abenteuerromantik eingelassen" werde die
Tat aber keinesfalls wiederholen.
Top
kleinezeitung.at vom 22.09.2008
Getötete
Schafe: Polizei tippt auf Jäger als "Täter"
Die
allein von der Alm heimkehrenden Schafe könnten bei der Jagd gestört
haben.
Tödlich endete vergangenes Wochenende der Heimweg für zwei trächtige
Schafe in der Gemeinde Lurnfeld. Die 70 Tiere eines 61-jährigen
Nebenerwerbsbauers aus dem Ort Premersdorf hatten wie jedes Jahr wenn es
kühler wird, selbstständig und ohne Begleitung den Weg von der Alm
Richtung heimatlichem Hof angetreten. Dabei mussten sie auch an zwei
Hochsitzen vorbei.
Verdacht
"Wir tippen auf einen Jäger, der auf einen Hirsch gewartet und aus
Ärger über die plötzlich daherkommenden Schafe geschossen hat",
vermutet man am zuständigen Polizeiposten in Möllbrücke. Der Landwirt
hatte die toten Tiere mit den Einschusslöchern am Freitag entdeckt und am
Sonntag Anzeige erstattet.
Ermittlungen
Mit den Ermittlungen weitergekommen sei man noch nicht.
Die Projektile wurden bisher nicht gefunden. "Selbst wenn wir sie
finden würden, würde uns das kaum weiterhelfen", heißt es am
Polizeiposten.
Top
"Der Standard" vom 22.09.2008
Der
Persilschein zur Dezimierung der Seeadler
Wie
viel der Tierschutz in Österreich wirklich wert ist, zeigt das Urteil einer
Richterin über einen Salzburger Jäger, der nachweislich einen Seeadler
(vermutlich sogar noch einen zweiten) abgeschossen hat. Er wurde
freigesprochen. Ihre Begründung: Der Greifvogel könnte ein
"Ausländer" gewesen sein. Der zuständige Gesetzestext spreche
nämlich (in enger Auslegung) vom Tierbestand des Inlandes.
Dieses Urteil kommt zu einem Zeitpunkt, da die Behörden gegen
(möglicherweise radikale) Tierschützer mit der Verhängung einer
mehrmonatigen Untersuchungshaft vorgegangen sind. Der verdächtige Salzburger
Jäger wurde nie inhaftiert. Und die Behörden haben auch anderswo kein
gesteigertes Interesse an der Aufklärung von Greifvogel-Tötungen durch das
Gift Carbofuran. Es gibt eindeutige Nachweise seitens des WWF, dass Teile der
Jägerschaft insbesondere den Seeadler gezielt verfolgen.
Natürlich soll es in der Rechtsordnung weiterhin trotz jüngster
Forschungsergebnisse über das "Bewusstsein" von Tieren den
eindeutigen Vorrang des menschlichen Lebens geben. Aber eines hat sich
geändert: Tiere sind nicht mehr als "Sachen" einzustufen. Jäger
(oder Wilderer), die den wertvollen Tierbestand reduzieren, müssten mit
gesteigerter Härte verfolgt werden.
Das Salzburger Urteil wirkt deshalb wie ein Persilschein für jene, denen Rote
Listen genauso wurst sind wie die Mühen der Wildbiologen, ausgestorbene Arten
wieder anzusiedeln. Siehe Bär, siehe Luchs. Siehe gefährdete Adler.
Wie politische Macht, fehlendes Verantwortungsbewusstsein und Einfluss der
Jägerschaft ineinandergreifen, zeigt auch die Anwendung der
Natura-2000-Regelungen der EU. Im Nordburgenland hat man in einzelnen
Gemeinden - offiziell zum Schutz der Großtrappen - weite Gebiete für
Radfahrer, Jogger und Reiter gesperrt. Nicht jedoch für Traktoren der Bauern
und Jeeps der Jäger. Die seien den Trappen ja gut bekannt, heißt es. Faktum
ist jedoch, dass man mittlerweile an Trappen in geringer Entfernung
vorbeireiten kann, ohne dass die Vögel wegfliegen. Natura 2000 ist somit ein
Vorwand, dass jene Jagdpächter, die den Gemeinden hohe Summen zahlen, tun und
lassen können, was sie wollen. Zum Beispiel flächendeckend Fallen aufstellen
und Giftköder auslegen zu lassen. Gegen die Beutekonkurrenten. Die Weihen,
die Bussarde, die Adler lassen aus dem Jenseits der Fauna grüßen.
Es wäre hoch an der Zeit für die Spitzenfunktionäre der Jägerschaft, ihre
beschwichtigende Haltung aufzugeben, durchzugreifen und nicht immer von
"schwarzen Schafen" zu reden, die dann plötzlich sogar Autos für
Wildschweine halten. Oder irgendwann einen Paragleiter für einen Bartgeier.
Die verantwortungsbewusste Jagd ist zu wichtig, als dass man sie Verrückten,
Geschäftemachern und Ideologen überlassen sollte. Die Jägerschaft läuft
Gefahr, irreparable Imageschäden zu riskieren.
Es gäbe wichtigere "Abschüsse": Zum Beispiel die von Krähen und
Elstern, die man mit Ausnahmegenehmigungen der EU dezimieren könnte. Weil sie
mittlerweile in vielen Gegenden unseren Singvogelbestand massiv gefährden.
Top
"Tiroler Tageszeitung" vom 20.09.2008
Jäger
benötigte sechs Schüsse für eine Rehgeiß
Nach
dem pannenreichen Abschuss einer Rehgeiß gehen in Kappl die Wogen hoch. Auch
Arbeiter an der Lawinenverbauung fühlten sich gefährdet.
Kappl -Als in der vergangenen Woche im Bereich von Kappl-Durrich ein Schuss
fiel, dachten sich die Arbeiter an der nahe gelegenen Lawinenverbauung nicht
viel. Auch ein zweiter Schuss soll gleich darauf aus einer Distanz von etwa 120
Metern vom Gegenhang abgegeben worden sein. Das Zielobjekt, eine Rehgeiß, war
aber bei Weitem nicht zur Strecke gebracht, sodass der Waidmann eine Stunde
später das verletzte Tier mit einem so genannten Fangschuss erlegen wollte.
Jedoch auch das funktionierte offenbar nicht, denn insgesamt vier Schüsse aus
nächster Nähe waren notwendig, um das Wild schließlich zu erlegen.
"Das ist
Tierquälerei"
Dem Polier auf der nahe gelegenen Baustelle, selbst Jäger, standen angesichts
dieser Situation die Haare zu Berge. Er will namentlich nicht genannt werden,
meint aber: "Das hat mit Jagen nichts mehr zu tun. Ich bezeichne das als
reine Tierquälerei und fordere den Einzug der Jagdkarte." Mehr als 20
Augenzeugen verfolgten das zweifelhafte Geschehen und sorgten sich nicht zuletzt
um die eigene Sicherheit.
"Wir sind nur knapp 100 Meter oberhalb jener Stelle gestanden, wo die
Rehgeiß schließlich erlegt wurde. Auch für uns war die Situation nicht
ungefährlich", schimpften die Männer.
Jägermeister
beschwichtigt
Bezirksjägermeister Hermann Siess erklärte gegenüber derTT: "Der
betroffene Jäger hat den Vorfall unverzüglich gemeldet. Tatsächlich ist der
erste Schuss von seiner Gattin, ebenfalls Jägerin, abgegeben worden,
anschließend wurde versucht, das Tier unverzüglich von den Qualen zu erlösen.
Dies ist durch unglückliche Faktoren leider nicht gelungen. Von Tierquälerei
kann man aber wohl nur sprechen, wenn Absicht dahintersteckt."
Laut Siess kann eine Gefährdung der Arbeiter weitgehend ausgeschlossen werden.
Fehlschüsse kommen zwar immer wieder vor, der Jäger sei aber in vollem Umfang
um Schadensbegrenzung bemüht gewesen. Auch von Vertuschung könne keine Rede
sein.
Top
"Kronen Zeitung" vom 18.09.2008
Hetzkampagne
der Fischer gegen seltene Gänsesäger
BirdLife
und Naturschutzbund kritisieren:
Jetzt reichts den Vereinen BirdLife und Naturschutzbund! Weil der
Landesfischereiverband nun auch noch gegen den total geschützten Gänsesäger
mobil macht, kontern die Tierschützer: "Unsere Seen und Flüsse dürfen
nicht als Fischzuchtanstalten missbraucht werden." Landesweit gibts 80
Gänsesägerpaare - aber 90.000 Fischer!
"Die öffentlichen Gewässer haben vor allem ökologische Funktionen zu
erfüllen, wie zum Beispiel die Erhaltung der bedrohten Artenvielfalt - und dazu
gehören auch die Fischfresser. Der Landesfischereiverband verhindert mit seinem
jahrelangen Kampf gegen Kormoran & Co. dringend notwendige Maßnahmen
zugunsten bedrohter Tierarten", ärgern sich BirdLife-Landesleiter Martin
Brader und Naturschutzbundobmann Josef Limberger. Endgültig ist ihnen der
Kragen geplatzt, als der Landesfischereiverband den seltenen Gänsesäger mit
einem Brutbestand von etwa 80 Paaren als "neue Gefahr für die
Fischwelt" darstellte, weil auch dieser Vogel gerne Jungfische frisst.
Landesfischer Karl Wögerbauer kontert, ohne Zuchtfische wären die Gewässer
leer.
Top
"Niederösterreichische Nachrichten" vom
16.09.2008
Wildschwein-Population
nimmt zu
ST.
LEONHARD / In Gassen in der Gemeinde St. Leonhard haben Wildschweine in zwei
Maisfeldern ihr Unwesen getrieben. Hegering setzt jetzt auf verstärkte
Bejagung.
Zwei Maisfelder in Gassen bei St. Leonhard wurden von Wildschweinen heimgesucht.
„Es gibt Schäden, von einer Katastrophe kann man aber sicher nicht
sprechen“, weiß Robert Wurzer, Leiter des Hegeringes St.
Leonhard-Ruprechtshofen. Die Schwarzwildpopulation hat in den letzten beiden
Jahren stark zugenommen.
Grund dafür sind die milden Winter. So haben die Jäger im Hegering St.
Leonhard-Ruprechtshofen nur wenig Wildschweine erlegen können. „Wenn kein
Schnee liegt, findet man keine Spuren und die finsteren Nächte machen die
Bejagung ebenfalls schwierig“, begründet Robert Wurzer. Außerdem ist bei
strengen Wintern der natürliche Verlust bei den Jungtieren größer. Bei milden
Wintern ist auch das Nahrungsangebot größer. „Bucheckern und Eicheln sind
besonders nährstoffreich“, weiß der Hegeringleiter.
Damit keine Überpopulation von Schwarzwild entsteht, setzen die Jäger des
Hegeringes St. Leonhard-Ruprechtshofen auf verstärkte Bejagung. „Für den
heurigen Winter sind revierübergreifende Bewegungsjagden geplant“, weiß
Robert Wurzer.
Top
"Der Standard" vom 15.09.2008
Der
Seeadler als Feindbild
WWF
und BirdLife sehen falsches Signal durch Freispruch nach Abschuss
Wien/Korneuburg - Die Indizien für den Abschuss zweier Seeadler waren
erdrückend. Am 30. Dezember 2007 erstattete ein Augenzeuge Anzeige gegen
einen Mann, der einen riesigen Vogel geschossen hatte. Die Polizei
forschte den Schützen aus und sicherte Blutproben in dessen Auto. Diese
stammten von einem Seeadler. Eine weitere Blutprobe aus dem Kofferraum
stammte mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls von einem Artgenossen.
Trotzdem wurde der mutmaßliche Schütze bei der Verhandlung am 22. August
2008 am Landesgericht Korneuburg im Zweifel freigesprochen.
"Das heißt nicht, dass Seeadler jetzt straffrei abgeschossen werden
können - die Tiere sind laut Jagdgesetz ganzjährig zu schonen",
erklärt Bernhard Kohler, Leiter des WWF-Seeadlerprojekts. Er hatte aber
gehofft, dass der Täter wegen "anderer Gefährdungen des Tier- und
Pflanzenbestandes" (§182 StGB) verurteilt werden würde. Das hätte
ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine sehr hohe
Geldstrafe eingebracht.
"Die Richterin wollte eine konkrete Gefährung im Sinne des §182 nur
anerkennen, wenn es mit Sicherheit ein österreichischer Brutvogel war.
Sie ist sehr vorsichtig vorgegangen - der Paragraf wurde in Österreich
noch nie angewendet. Es wäre also ein Präzedenzfall gewesen, der
vielleicht auch andere Fälle ins Rollen gebracht hätte", sagt
Kohler. Gabor Wichmann von BirdLife Österreich befürchtet, "dass
der Freispruch das falsche Signal für all jene ist, die meinen, sich über
Naturschutzgesetze einfach hinwegsetzen zu können".
Verstoß gegen
Jagdgesetz
So musste sich der Schütze auf der Bezirkshauptmannschaft Mistelbach nur
für den Verstoß gegen das Jagdgesetz verantworten. "Die Höchststrafe
liegt in diesem Fall bei 7000 Euro", erklärt Bezirkshauptmann
Gerhard Schütt. Nähere Auskünfte durfte er aufgrund der
Amtsverschwiegenheitspflicht nicht erteilen. Gegen das Urteil legte der
Verdächtige beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) Niederösterreich
Berufung ein. Es sei allerdings aufgrund der großen Aktenlast erst in
einigen Monaten mit einer Entscheidung zu rechnen, sagt Wilhelm
Becksteiner, Vorsitzender des UVS auf Nachfrage des Standard.
Weitere Abschüsse von Seeadlern wurden in den vergangenen Jahren in Österreich
nicht bekannt. Pro Jahr fällt allerdings durchschnittlich ein Tier einem
Giftköder zum Opfer. Dem WWF war es gelungen, Österreich für sechs
Brutpaare und etwa 120 Wintergäste attraktiv zu machen.
Einzelne Jäger scheinen Seeadler aber immer noch als Konkurrenz zu
betrachten. Kohler: "Wir sind überzeugt, dass der Jäger ein Exempel
statuieren wollte. Er wollte die Artgenossen der toten Seeadler verängstigen
und vertreiben."
Top
orf.at vom 15.09.2008
Nach
Schuss: Jäger droht ein Strafverfahren
Die
Lust auf die Jagd dürfte jenem Schützen, der am Wochenende in
Schmiedrait beinahe ein Auto "erlegt" hatte, bis auf weiteres
vergangen sein. Denn dem Schützen droht nun ein Behördenverfahren, sagte
der Burgenländische Landesjägermeister Peter Prieler.
Nun sind die Behörden am Zug.
Auto mit Wildschwein verwechselt
Wie berichtet, hatte ein Jäger bei Dunkelheit ein nach einer Panne
liegengebliebenes Fahrzeug mit einem Wildschwein verwechselt und glatt
durch das Auto geschossen.
Lenker stand neben
dem Auto
Der Fahrer stand glücklicherweise gerade neben seinem Gefährt und blieb
unverletzt.
Nun sind die Behörden am Zug, die der Tatsache nachgehen müssen, dass in
dem Fall auf ein Auto und nicht auf ein Tier geschlossen worden war, sagte
Landesjägermeister Peter Prieler am Montag.
Mögliche
Konsequenzen für den Schützen
Die Konsequenzen können für den Schützen von einer Geldstrafe bis hin
zum Entzug der Jagdkarte reichen, so Prieler.
Er verweist gleichzeitig darauf, dass folgenschwere Verwechslungen bei der
Jagd zum Glück nur ganz selten vorkommen.
Grundsätzliche
Schussregeln
Grundsätzlich darf ein Schuss nur dann abgegeben werden, wenn der Jäger
einerseits genau weiß worauf er schießt und andererseits, dass nichts
passieren kann und hinter dem Tier auch ein so genannter Kugelfang gegeben
ist, sagte Prieler.
Denn wenn das Tier getroffen wird, geht die Kugel meist durch und muss
sich dann im umliegenden Erdreich verfangen können.
Unüberlegtes
Handeln im Halbschlaf.
Abwarten und absichern
Laut Prieler hätte der Jäger gar nicht schießen dürfen: Er hätte
abwarten müssen, ob es sich tatsächlich um ein Tier handelt.
Wenn der Schütze gewartet hätte, dann hätte er rasch bemerkt, dass sich
das vermeintliche Tier nicht bewegt.
Wenn er da genau geschaut hätte, hätte er rasch bemerkt, dass die
Umrisse eines Wildschweines und eines Autos doch komplett anders sind, so
Prieler.
Top
orf.at vom 14.09.2008
Jäger
verwechselte Auto mit Wildschwein
Bei
Schmiedrait (Bez. Oberwart) hat ein Jäger auf ein Auto eines Präsenzdieners
geschossen. Das Projektil durchschlug das Fahrzeug. Der Jäger gab an, er
habe das Auto für ein Wildschwein gehalten. Ein Jagdfreund nahm ihn in
Schutz.
Auto
war liegengeblieben
Der 19-jährige Präsenzdiener aus dem niederösterreichischen
Ofenegg war gegen 22.00 Uhr mit seinem Auto, dessen Motorleistung plötzlich
nachgelassen hatte, kurz vor einem Waldstück liegengeblieben.
Rund 80 Meter von der Stelle entfernt saß ein Jäger, ein 67-jähriger
Steirer, gerade auf einem Hochstand.
Bruder kam zu
Hilfe
Der Präsenzdiener hatte seinen Bruder verständigt, der nach wenigen
Minuten auf der Zufahrtsstraße vor dem Waldstück eingetroffen war.
Schuss fiel
Plötzlich fiel ein Schuss. Die beiden jungen Männer, die rund
sieben Meter vom Fahrzeug entfernt standen, hörten das Geräusch von
berstendem Glas. Dieses kam vom Auto des Präsenzdieners Daniel Kader.
Er sei geschockt gewesen, schilderte der 19-Jährige im Interview mit dem
ORF Burgenland.
Daniel Kader:
"War geschockt".
"Habe gar nicht gewusst, was jetzt los ist"
"Wir haben uns angesehen, wo man mit dem Auto umdrehen kann. Da habe
ich auf einmal einen Schuss gehört. Ich hab gar nicht gewusst, was jetzt
los ist. Dann habe ich gesehen, dass alles voller Glassscherben ist neben
dem Auto und die Scheibe draußen ist. Da hab ich nur mehr den Schlüssel
abgezogen und bin zu meinem Bruder ins Auto gestiegen und sind
weggefahren", so Daniel Kader.
Vater
verständigte Polizei
Die Brüder, die das Auto wieder in Gang brachten, fuhren zunächst
nach Hause. Der Vater der beiden verständigte schließlich die Polizei.
Aus dem Schlaf
hochgeschreckt.
Von Blinkerglas irritiert Schuss abgegeben
Der Jäger stellte sich in der Zwischenzeit ebenfalls der Polizei.
Bei der Befragung gab er an, dass er auf dem Hochstand eingeschlafen gewesen
sei. Als er aufwachte, sei er der Meinung gewesen, das abgestellte Auto sei
ein Wildschwein, auch weil das Blinkerglas helles Licht abgestrahlt hätte.
Da habe er den Schuss mit seinem Jagdgewehr aus dem Hochsitzfenster
abgegeben
Projektil
durchschlug Tür und Beifahrersitz
Das Projektil drang im Bereich der Fahrertür unmittelbar neben dem
Außenspiegel in das Innere des Pkws ein. In weiterer Folge durchschlug es
das Armaturenbrett beim Lenkrad und den Beifahrersitz und drang
anschließend bei der Beifahrertür auf Höhe der Zierleiste aus.
Kollege nahm
Jäger in Schutz
Der steirische Jäger wollte sich gegenüber dem ORF Burgenland nicht
äußern. Ein zufällig beim Lokalaugenschein des ORF anwesender Jagdkollege
aus Schmiedrait aber nahm ihn in Schutz.
"Es gibt keinen anständigeren Jäger als ihn. Er geht schon seit 40
Jahren jagen. Vielleicht war er erschrocken, weil er geschlafen hatte. Er
hat sicherlich nicht fahrlässig gehandelt", sagte Reinhold Ulreich.
"Ich glaube, dass da eine Sau war und er über sie drübergeschossen
hat".
Niemand
verletzt
Ein mit dem Jäger durchgeführter Alkotest verlief negativ. Verletzt
wurde niemand.
Top
orf.at vom 13.09.2008
Egger:
"Kormorane auch am Seeufer jagen"
FPÖ Landesobmann Dieter Egger wirft
der ÖVP Untätigkeit bezüglich der Kormoranbejagung vor. Die fischfressenden
Vögel sollten laut Egger nicht nur im Hinterland, sondern auch am
Bodenseeufer bejagt werden.
"Nicht auf Entscheidung der EU warten"
Am Bodenseeufer liege die Wurzel des Problems. "Hätten die Fische einen
Kuhschwanz, so hätte Agrarlandesrat Schwärzler schon lange eine Lösung
gefunden", meint Egger wörtlich. Man solle in der Kormoranfrage nicht
auf eine Entscheidung der EU warten, sondern den Handlungsspielraum im Land
ausnützen.
Top
presse.at vom 12.09.2008
Kärnten:
Streit um Jagd im Nationalpark Hohe Tauern
Ein
Jäger bewirbt Abschüsse im Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten. Dessen
Manager sind außer sich.
HEILIGENBLUT. 170 Gämse, 140 Rehe oder 35 Stück Steinwild – für Johann
Lackner und seine Gäste stehen ereignisreiche Wochen bevor: Lackner ist
Jagdpächter in Heiligenblut am Fuße des Großglockners und gleichzeitig
Betreiber einer Hütte in dieser Region. Er wirbt mit einem „Hüttenurlaub im
Nationalpark“. Eine Woche für vier Personen „mit Abschuss“ sei schon ab
590.- € zu haben, heißt es in einem Inserat, eine „Einser-Gams“ für 1200
Euro, Murmel-Abschüsse schon ab 180.- €.
Für den Kärntner Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, Peter Rupitsch, ein
handfester Skandal. „Das ist nicht in Ordnung, absolut nicht. Recht ist uns
das ganz und gar nicht!“ Es habe bereits ein Gespräch zwischen dem
Jagdbetreuer des Nationalparks und Lackner gegeben, allerdings ohne konkretes
Ergebnis. Jagd in Nationalparks ist nicht generell verboten, wohl aber streng
reglementiert – mit dem Ziel, sie mittelfristig auslaufen zu lassen,
jedenfalls in der Kernzone des Nationalparks.
Im Gespräch mit der „Presse“ lässt Lackner jedoch keinerlei
Kompromissbereitschaft erkennen: „Wir schießen heuer wieder und ich werde
auch die Werbung weitermachen.“
Einwände der Nationalparkverwaltung, dass Hütte und Jagdrevier nicht im
Nationalpark liegen, lässt er nicht gelten. Es sei zwar richtig, räumt er ein,
dass die Hütte selbst nicht direkt im Nationalpark liege, „aber dieses Eck
ist nur herausgenommen worden, weil dort ein Lift steht“, so Lackner, „und
die Reviere gehen sowieso in den Nationalpark hinein, das geht ineinander
über.“
Rupitsch hält dagegen, dass Hütte und Jagdgebiet „nicht knapp neben dem
Nationalpark, sondern weit weg sind“, eine Werbung mit dem Nationalpark-Status
also ein Etikettenschwindel sei. Die rechtlichen Möglichkeiten, dagegen
vorzugehen, seien jedoch beschränkt, denn: „Er verwendet bei der Werbung oder
auf der Homepage nicht das Logo des Nationalparks Hohe Tauern.“ Dann hätte
eine Klage gute Chancen.
Lackner beruft sich auf den Abschussplan, der von der Bezirkshauptmannschaft
Spittal an der Drau genehmigt sei und meint außerdem, dass es „mittlerweile
auch die hohen Herren, die Studierten, kapiert haben, dass es ohne Jagd nicht
geht“. Es gebe „wie bei den Menschen“, so Lackner, „auch bei den Tieren
Schwächlinge“, die nicht überleben könnten.
Tatsache ist jedenfalls, dass die Jagd in Kärnten wesentlich billiger ist als
auf der Salzburger Seite der Tauern – dort gebe es Abschusspreise, die bis zu
dreimal so hoch sind wie in Kärnten – bedingt durch das starke Interesse
„Betuchter aus dem süddeutschen Raum“, so Nationalparkchef Rupitsch.
Top
orf.at vom 12.09.2008
Traktor
fällt Hochstand: Jäger verletzt
In Feldkirchen bei Mattighofen im
Innviertel ist ein Jäger mitsamt seinem Hochstand umgestürzt. Ein Bauer war
mit seinem Traktor bei Feldarbeiten rückwärts gefahren und rammte den
Hochstand versehentlich.
Der 71-jährige Jäger erlitt einen Oberarm- und Rippenbrüche.
Top
orf.at vom
11.09.2008
Österreich
ist tollwutfrei
Die
Tollwut ist in Österreich offenbar ausgerottet. Weder bei Mensch noch Tier hat
es hierzulande in den letzten Jahren Infektionen gegeben. Regelmäßige
Impfungen und Kontrollen werden aber weiter durchgeführt.
Anzeigepflicht
binnen 24 Stunden - Seit Jahren keine Infektion
Am Welt-Tollwuttag (28. September) soll Österreich daher von der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen
Tierseuchenorganisation (OIE) zum tollwutfreien Gebiet erklärt werden.
Notwendig für diesen
Status ist laut Gesundheitsministerium auch die vom Burgenland bis Vorarlberg
gültige Anzeigepflicht der Krankheit binnen 24 Stunden.
Steirer
starb 2004 an Tollwut
Vier Jahre ist es her, dass ein Österreicher zuletzt an Tollwut erkrankte. Ein
23-jähriger Steirer wurde 2004 im Juli während seines Urlaubs in Marokko von
einem Hund gebissen und angesteckt, so die Daten der Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES). Im September - wenige Wochen nach der Infektion -
starb der junge Mann.
Eine Ansteckung in Österreich liegt hingegen Jahrzehnte zurück. Zuletzt wurde
das Virus 1979 durch einen Fuchsbiss auf einen Menschen übertragen.
Dutzende
Todesopfer
Bis 1936 kam es in Wien, dem Burgenland, der Steiermark und in Niederösterreich
allerdings mehrfach zu tödlichen Infektionen bei Menschen. Von 1919 bis 1926
starben 51 Personen, von 1928 bis 1936 zehn Männer und Frauen an dem Virus.
Nach einer kurzfristigen Eindämmung der Krankheit kam es nach dem Zweiten
Weltkrieg zu einer neuerlichen Ausbreitung der von Hunden übertragenen Tollwut.
Sieben Menschen starben zwischen 1946 und 1949.
In den vergangenen Jahren sorgten besonders Tollwut-Übertragungen nach
Transplantationen von Lungen und Nieren für Aufruhr. In Deutschland habe es
2005, in den USA 2004 derartige Vorfälle gegeben, so die AGES. In Österreich
ist keine Ansteckung durch Organspenden bekannt.
Letzter Fall bei
burgenländischem Pferd 2003
Bei Tieren kam es in den vergangenen Jahren allerdings dennoch immer wieder zu
einzelnen Verdachtsfällen. Der jüngste mögliche Tollwutfall wurde im Jahr
2003 entdeckt. Bei einem Pferd im Burgenland ergab ein Labortest ein
zweifelhaftes Ergebnis, laut dem eine Infektion nicht ausgeschlossen werden
konnte, so das Gesundheitsministerium.
Trotz des Fehlens klassischer Symptome wurde das ältere Tier aus
Sicherheitsgründen getötet und als Tollwutfall eingestuft.
Auch in den Jahren 2004 und 2006 wurden in Kärnten zwei Füchse entdeckt, bei
denen man zunächst an einen Tollwutbefall glaubte. Laut Laboruntersuchungen
handelte es sich jedoch nur um Tiere, bei denen der in Österreich eingesetzte
Impfstamm nachgewiesen wurde, so das Gesundheitsministerium. Es wurde Entwarnung
gegeben.
Fünf Jahre
später gab es nur noch 95 Fälle
1990 noch 2.091 infizierte Tiere
Die meisten Tollwutfälle gab es in den vergangenen 20 Jahren im Jahr 1990.
Insgesamt 2.091 infizierte Tiere wurden in ganz Österreich gefunden, bei 76
davon handelte es sich um Haustiere.
Im Jahr darauf starteten flächendeckende Impfaktionen, bei denen Wildtiere
mittels von Jägern per Hand ausgelegter Köder immunisiert wurden. Seit 1997
werden die etwa vier Zentimeter großen Fischmehlkugeln mit Antiviren von
Flugzeugen abgeworfen.
Zwei Jahre nach Beginn zeigte die Impfaktion erste deutliche Erfolge. Die Zahl
der infizierten Tiere sank im Jahr 1993 um knapp drei Viertel auf 675 Fälle.
Bis 2001 kam es zu einer kontinuierlichen Abnahme: 1995 gab es 95 Ansteckungen,
1997 wurden nur noch acht tollwütige Tiere entdeckt. In den darauffolgenden
Jahren waren es ein bis fünf Fälle pro Jahr.
2002 sorgte ein - vermutlich über die zugefrorene Drau zugewanderter -
tollwütiger Fuchs allerdings für einen größeren Ausbruch der Krankheit. 24
Tiere - neben Füchsen auch Rehe, ein Hund und eine Katze - wurden infiziert.
Vor Beginn der österreichweiten Impfaktion gab es vor allem in der Steiermark
und in Kärnten die meisten Infektionen, ab 1991 verlagerte sich das Zentrum der
Ansteckungen nach Tirol und ins Burgenland.
Tödliche
Infektion
Bei der Tollwut handelt es sich um eine Zoonose. Das bedeutet, dass das Virus
vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übergehen kann. Die Übertragung -
akute Enzephalomyelitis - erfolgt ausschließlich mittels Speichel. Das Virus
gelangt meist durch offene Wunden in den Organismus. Seltener, aber möglich ist
auch eine Infektion über Schleimhäute. Über das Nervensystem gelangt der
Erreger ins Gehirn und setzt sich dort fest.
Unterschieden wird anhand der Symptome zwischen zwei verschiedenen
Krankheitsformen: Die "rasende" Tollwut zeigt sich beim Menschen durch
Furcht, Unruhe und Hydrophobie, der Angst vor Wasser. Bei der
"stillen" Wut sind hingegen depressive Verstimmungen und
Bewusstseinsstörungen zu beobachten.
Die Krankheit hat einen absolut tödlichen Verlauf: Nach dem Auftreten der
ersten Symptome führt eine Infektion innerhalb von zehn Tagen fast immer zum
Koma oder Tod. Eine präventive Immunisierung direkt nach einem Biss ist
möglich und wird mittels Impfung durchgeführt. Die Krankheit hat eine lange
Inkubationszeit, noch Jahre nach einer Ansteckung ist ein Ausbruch möglich.
10.000 bis 20.000
Tiere landen jedes Jahr im Labor
Köderauslegungen und Laborkontrollen
Weite Teile Europas sind heute fast zur Gänze tollwutfrei. Vor allem im
östlichen Teil gibt es laut dem Gesundheitsministerium allerdings nach wie vor
Fälle. Wildtierwanderungen, die sich nicht an Grenzen halten, stellen eine
laufende Bedrohung dar. In Österreich werden daher weiterhin regelmäßige
Impfungen und Kontrollen in gefährdeten Gebieten durchgeführt. Seit 1991
wurden insgesamt 13,8 Millionen Köder mit Antiviren ausgelegt.
Regelmäßig geimpft wird heute noch in den gefährdeten Regionen, sprich im
gesamten Burgenland sowie an der niederösterreichischen Grenze zur Slowakei und
im Grenzgebiet Kärntens und der Steiermark.
Zusätzlich gibt es regelmäßige Kontrollen toter Tiere im Labor. Nach den
Vorgaben der WHO müssen in tollwutfreien Bereichen jährlich pro 100
Quadratkilometer vier Füchse und in gefährdeten Regionen acht Füchse
untersucht werden. Österreich erfüllt diese Kriterien laut dem
Gesundheitsministerium bei weitem: 10.000 bis 20.000 Tiere landen jedes Jahr im
Labor.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 05.09.2008
Fischzüchter
und Bauern für Biberjagd
Mit
steigender Zahl der Nagetiere nehmen auch die Konflikte zu -
Umweltanwältin: "Biber sind nützlich"
Namen sind nicht immer Programm,
denn am Biberhaufenweg in Wien gebe es keine Probleme mit Bibern,
bestätigen die Anrainer. Umso konfliktreicher ist die Lage in
Niederösterreich, wo der Biber im vergangenen Jahr sogar zum Politikum
wurde. Wegen Beschwerden von Landwirten wurde damals eine Reduzierung des
Bestands verlangt. Manche Politiker forderten sogar die
"Ausrottung". Geeinigt hat man sich darauf, Problembiber zu
fangen und zu töten.
Die rund 3000 Biber in Österreich sind allesamt Zugereiste aus Osteuropa,
Deutschland und Skandinavien, denn in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde
der letzte österreichische Biber im Salzburger Anthering erlegt. Gejagt
wurde das größte Nagetier Europas auf Grund seines kostbaren Fells und
des Wildbrets, das als Fastenspeise galt.
In Wiens Auen ist der Bestand seit der Wiederansiedlung in den Siebzigern
deutlich gewachsen. Angenagte und gefällte Bäume zeugen von der
Anwesenheit der Nager. "Der Biber ist willkommen und nützlich",
lautet die offizielle Position der Stadt Wien. Beschwerden gebe es laut
Wiener Umweltanwältin Andrea Schnattinger nicht. Jogger auf der
Donauinsel sind anderer Meinung: Es sei teilweise bedrohlich, bei den
angenagten Bäumen vorbeizulaufen, ist von Läufern zu hören. Das
Umweltschutzamt sieht die Sicherheit nicht gefährdet: Denn Förster
kontrollierten regelmäßig die Standfestigkeit und in Strandbädern
würden Bäume ohnehin mit Zäunen geschützt.
Zwei Drittel der Biber sind in Niederösterreich beheimatet. Von Problemen
mit den Nagern kann Fischzüchter Marc Mössmer ein Lied singen. Seit
Jahren kämpft er gegen eine "Biberplage" an. Die Lebendfallen
seien nutzlos, klagt er. "Leichter wärs, den Jäger zu holen,
anstatt wochenlang Fallen zu kontrollieren." Gerhard Hölzler vom
mobilen Bibertelefon, das vom Land Niederösterreich eingerichtet wurde,
hält die Bejagung für wenig sinnvoll: "Die Jagd hätte nur Sinn,
wenn Männchen von Weibchen unterschieden werden könnten." Jäger
hätten ebenfalls kein Interesse, den Nager ins Jagdprogramm aufzunehmen,
da sie in Folge für Biberschäden aufkommen müssten.
Auch Landwirt Karl Reiner klagt: "12 Hektar Acker haben die Biber
unter Wasser gesetzt." Dennoch zieht er Lebendfallen der Jagd vor.
"Mir gefallen die Biber, aber das Land müsste eine Entschädigung
zahlen", fordert er.
Hannes Augustin vom Salzburger Naturschutzbund versteht den Ärger und
unterstützt diese Forderung. Im Gegensatz zu Niederösterreich kommt das
Land Salzburg für Schäden auf. Augustin würde sich wünschen,
"dass die Menschen dem Biber mehr Freiraum lassen". Das Wort
Problembiber hört er nicht gerne: "Es gibt mehr Problemmenschen als
Problembiber."
Top
"Oberösterreichische Nachrichten" vom
05.09.2008
Sollen
weitere Bären bei uns angesiedelt werden?
OÖN-Umfrage
Ich persönlich unterstütze das Bärenprogramm,
weiß aber, dass nicht alle Jäger bei uns so denken. Dass Bären manchmal
Schafe oder Rehe reißen, ist ein Teil ihrer Natur. Wenn sie aber die Nähe
von Menschen suchen, muss man sie erlegen. Das ist zu gefährlich.
Alois Mittendorfer
Bezirksjägermeister
Es ist gut wenn es wieder Bären bei uns gibt, und es wäre schade, wenn
nach Moritz nichts mehr nachkommt. Uns Menschen werden sie ja nicht gefährlich,
weil sie scheu sind. Dass sie Schafe fressen, kann schon sein, aber das
muss man akzeptieren.
Nina Druckenthaner
HBLA-Schülerin, Altmünster
Ich sehe das zwiespältig. Einerseits habe ich keine Angst davor, von
einem Bären bedroht zu werden, ich bin auch überzeugt davon, dass der
Tourismus mit Bären gut leben kann. Andererseits verstehe ich auch die Nöte
betroffener Schafzüchter.
Egon Höll
SP-Bürgermeister von Obertraun
Aus meiner Sicht ist es positiv, wenn es in der Natur wieder Bären gibt,
auch wenn ich niemals einem begegnen will. Aber soviel ich weiß sind die
ohnehin sehr scheu. Wenn Bären Schafe töten, ist das für die
betroffenen Bauern sicher hart. Aber andere Raubtiere tun das ja auch.
Margit Ehrenleitner
Kassierin, Ohlsdorf
Jeder, der an Artenschutz interessiert ist, und dazu zähle ich mich auch,
muss die Ansiedelung von weiblichen Bären unterstützen, sonst stirbt der
Bär bei uns aus. Mensch und Bär haben Jahrtausende lang nebeneinander
gelebt.
Kurt Kotrschal
Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle Grünau
Top
nachrichten.at vom 05.09.2008
Moritz’
unbewiesene Schafattacken gefährden weiteres Bärenprogramm
OBERTRAUN.
Der (bislang unbestätigte) Verdacht, Braunbär Moritz habe am Dachstein
mehrere Schafe gerissen, hat eine Diskussion über die Zukunft des
Bärenprogramms entfacht.
Noch weiß niemand, ob Moritz tatsächlich für den Tod von vier
Schafen am Dachsteinplateau verantwortlich ist. Aber schon schrillen bei
manchen die Alarmglocken. Die geplante Aussetzung weiblicher Jungbären
(um ein zweites Aussterben der Bären in Österreich zu verhindern)
stellen manche bereits offen in Frage.
„Man sollte
darauf verzichten“, sagte SP-Landesrat Josef Ackerl gestern im Interview
mit Land&Leute in Reaktion auf die Gerüchte am Dachstein.
„Wenn
Bären von selbst zuwandern, ist das etwas anderes, aber eine künstliche
Aussetzung halte ich für falsch. Das sind romantische Träumereien.“ Es
sei zu eng in Österreich für Mensch und Bär, die Tiere würden hier mit
einer verdeckt feindlichen Haltung der Menschen konfrontiert, sagt Ackerl
und spielt damit auf die vielen illegalen Bären-Abschüsse in der
Vergangenheit an.
Der für die Jagd zuständige VP-Landesrat Josef Stockinger plädiert für
den Dialog aller Beteiligten, will sich aber nicht explizit für oder
gegen die Aussetzung weiterer Bären aussprechen. „Sicher
ist nur eins“, sagt er. „Problembären
haben keinen Platz bei uns.“ Er betont allerdings, dass er Moritz ohne
entsprechende Beweise nicht vorverurteilen wolle.
WWF-Bärenanwalt Walter Wagner kämpft indessen um den Ruf von Moritz und
um das Bärenprogramm, das zum Scheitern verurteilt ist, wenn es nicht zur
Ansiedelung weiblicher Bären kommt. Insbesondere das Argument, dass sich
Bären und der Tourismus nicht vertragen, hält er für falsch. „Auch
in anderen touristisch intensiv genutzten europäischen Regionen leben
Braunbären“, sagt er. „Dass
Bären Schafe erlegen, kann niemand ausschließen, aber dafür gibt es
eine finanzielle Entschädigung.“ Dass Moritz dem Menschen zu nahe
komme, sei so gut wie ausgeschlossen. Der Salzkammergut-Bär ist so scheu,
dass es bislang nur einigen Jägern gelang, ihn zu sehen.
Top
"Kronen Zeitung" vom 04.09.2008
Bärige
Sensation in Kärntens Wäldern!
Bärige
Sensation in Kärntens Wäldern! "Franz" und "Herwig"
waren es nicht, die im Plöckengebiet Rinder gerissen haben - die
"Krone" berichtete exklusiv. "Es ist ein neuer Bär in
Kärnten", jubelt Bärenanwalt Bernhard Gutleb, denn anders als die
WWF-Experten behaupten, leben in Kärnten jetzt neun Braunbären.
Mittlerweile vier Mutterkühe hat ein
Braunbär alleine in nur zehn Tagen auf einer Alm im Plöckengebiet bei
Kötschach-Mauthen gerissen und teils verzehrt. "Das ist
untypisch", wundert sich Bärenanwalt Bernhard Gutleb, denn
"Risse von Rindern sind äußerst selten und dann noch gleich mehrere
hintereinander."
Die Bären "Herwig" und "Franz", die seit Jahren in
den Karnischen Alpen leben, schließt der Fachmann als "Täter"
aus: ",Franz ist sehr heimlich, fällt kaum auf und Feinschmecker
,Herwig hats lieber auf Schafe und Honig aus Bienenstöcken
abgesehen."
Der Fall ist
klar: "Es ist ein neuer Bär in Kärnten!"
Gutleb: "Mehrere Risse in einer kurzen Zeit machen meistens nur jene
Bären, die gerade eine längere Wegstrecke zurückgelegt haben. Nach den
langen Märschen schlagen sie sich ihre Bäuche randvoll, um dann erst
einmal ein bis zwei Wochen lang auszurasten."
Woher der Bär kam und andere Fragen sollen DNA-Tests klären, die in
Italien durchgeführt werden.
Bär in den
Nockbergen
Doch nicht nur im Gailtal fühlt sich "Meister Petz" wohl, denn
bärig gehts auch in den Nockbergen zu. Gutleb: "Erstmals seit Jahren
soll auch hier ein Braunbär wieder unterwegs sein."
Nur noch ein bis zwei Braunbären sollen in Österreich leben, will
zumindest der WWF der Öffentlichkeit weiß machen. Doch dabei vergessen
die Experten auf Kärnten, wo laufend neue Fährten oder Sichtungen von
Bären bekannt werden.
Top
"Kurier" vom 03.09.2008
Milliardär
auf die Finger geschaut
Rohr
im Gebirge. Die Behörde willgenau wissen, was auf Gut Brunntal vor sich
geht. Dort baut sich ein Russe ein beachtliches Jagddomizil.
Wenn ein russischer Milliardär mit dem Hubschrauber kommt und
einen ganzen Berg einzäunt, sorgt das natürlich für gehöriges
Aufsehen. Auch die Bezirkshauptmannschaft Wr. Neustadt verfolgt die Pläne
von Rashid Sardarov (der KURIER berichtete) mit großem Interesse. Die
Forst- und Gewässeraufsicht nahm die riesige Baustelle des Russen in Rohr
im Gebirge ins Visier.
Sardarov, passionierter Jäger, plant ein florierendes Geschäft mit
teuren Wildabschüssen. Zu diesem Zweck hat der reiche Russe das "Gut
Brunntal" bei Rohr gekauft und darüber hinaus umliegende
Besitztümer gepachtet. 214 Hektar hat er drei Meter hoch einzäunen
lassen. In dem Jagdgatter plant der Russe die Haltung von Rot-, Sika-,
Dam-, Muffel- und Schwarzwild sowie seltener Davidhirsche.
Die radikale Einzäunung hat die Bezirksbehörde wach gerüttelt. Sardarov
hatte der Behörde einen Streich gespielt und eine Gesetzeslückegenutzt:
Er besorgte sich eine Genehmigung zur Tierhaltung nach dem
Bundestierschutzgesetz. Die Tötung des Wildes ist daher vorerst
untersagt.
Und zwar bis zur nächsten Jagdgebietsfeststellung 2010. Danach kann
munter drauf los geschossen werden.
Proteste
Der Forstabteilung stößt dieses Vorgehen natürlich sauer auf. Das
Gatter würde den Wildzug stören. Auch umliegende Grundstücksbesitzer
fürchten enorme Wildschäden entlang des Zauns. "Es ist pervers das
Wild einzusperren", sagt ein erzürnter Nachbar.
Ganz andere Sorgen hat die zuständige Gewässeraufsicht. Dort verfolgt
man die rege Bautätigkeit auf "Gut Brunntal" mit großem
Interesse.
Sardarov hat den alten Gutshof einfach dem Erdboden gleich gemacht. Er
lässt eine moderne Jagdvilla inklusive einiger Nebengebäude und einem
kleinen See errichten.
"Wir haben kontrolliert, ob das Abrissmaterial ordnungsgemäß
entsorgt wird", so Bezirkshauptmann-Stellvertreter Elmar Sailer. Bei
den genommenen Proben wurden bis dato keine Verunreinigungen festgestellt.
Weitere Kontrollen folgen.
Top
orf.at vom 03.09.2008
Braunbär
riss drei Kühe
Ein
Braunbär hat am Plöckenpass in den letzten zehn Tagen vier Kühe
gerissen. Eine DNA-Analyse der Bärenhaare soll nun mehr über die
Herkunft des Tieres verraten.
DNA-Analyse
soll Herkunft klären
Immer wieder werden in den Karnischen Alpen
zumindest zwei Bären gesichtet. Jetzt dürften die beiden Besuch von
einem neuen Artgenossen bekommen haben - und dieser hat anscheinend
Hunger. Vier Kälber sind hier in den letzten zehn Tagen getötet worden.
Experten haben das eindeutig einem Bärenriss zugeordnet.
Ob es sich beim Braunbären um einen heimischen oder einen aus den
südlichen Nachbarländern handelt, soll jetzt mittels einer DNA-Analyse
herausgefunden werden. Dafür werden Bärenhaare herangezogen, die am
Plöckenpass gefunden wurden.
Der Schaden von rund 8.000 Euro wird vom Agrarreferat des Landes und von
der Kärntner Jägerschaft abgegolten.
Top
orf.at vom 28.08.2008
Unbekannter
schießt mit Schrotflinte herum
Ein
unbekannter Täter versetzt die Bewohner in den Bezirken Weiz und
Fürstenfeld seit Monaten in Angst. Der unbekannte Täter schießt laut
Polizei mit einer Schrotflinte durch die Gegend und verursachte bis jetzt
enormen Sachschaden.
Schüsse auf Fenster und Plakatwände
Der Mann treibt seit April 2008 sein Unwesen. Laut Polizei schießt er mit
einer Schrotflinte, vermutlich von einem Pkw aus auf Fenster, Plakatwände
und Verkehrszeichen. Der bis jetzt entstandene Sachschaden beträgt
bereits 30.000 Euro.
22 Vorfälle seit April
Zuletzt schoss der unbekannte Schütze am 22. August zwischen 3.00 Uhr und
5.00 Uhr früh in Hofstätten an der Raab auf einen Verkehrsspiegel und
fünf Verkehrszeichen. Insgesamt gibt es bis jetzt 22 derartige Vorfälle
seit April 2008.
Top
rundschau.co.at vom 22.08.2008
Verkehrsunfall
mit Rennrad
VORDERSTODER/
Ein Rennradfahrer übersah einen Jäger der gerade auf Pirsch gehen wollte
und stieß mit ihm zusammen.
Ein 49-Jähriger aus Vorderstoder lenkte während der Morgendämmerung
sein Rennrad talabwärts auf der Gemeindestraße auf der Zufahrtsstaße
zur Fröhlichsiedlung in Vordertambergau.
Dabei übersah er einen 76-jährigen Jäger, ebenfalls aus Vorderstoder,
der auf Pirsch gehen wollte. Durch den Zusammenstoß wurden beide schwer
verletzt und mit dem Notarztwagen in das Krankenhaus Kirchdorf
eingeliefert.
Top
orf.at vom 21.08.2008
Betrunkener
Jäger mit Auto abgestürzt
Mit 1,8 Promille Alkohol
im Blut ist am Mittwochabend ein 61-jähriger Tiroler mit seinem Pkw über
eine steile Böschung in Reith im Alpbachtal abgestürzt. Das Auto überschlug
sich mehrmals und rollte danach in ein Bauernhaus.
Jäger verletzt, Hund blieb unversehrt
Der 61-Jährige war gegen 22.00 Uhr auf der Höhenstraße von Alpbach in
Richtung Reith im Tiroler Bezirk Kufstein unterwegs gewesen.
In einer Linkskurve geriet er über den rechten Fahrbahnrand hinaus, das
Fahrzeug stürzte über eine steil abfallende Böschung und überschlug
sich dabei mehrmals.
Auf einer asphaltierten Hofzufahrt kam der Jeep auf den Rädern zum Stehen
und rollte rückwärts gegen das Bauernhaus. Am Geländewagen entstand
Totalschaden. Der Jäger wurde verletzt ins Krankenhaus in Kufstein
eingeliefert. Im Kofferraum seines Jeeps hatte der Mann seinen Jagdhund
dabei. Das Tier blieb unversehrt.
Top
"Kleine Zeitung" vom 21.08.2008
Mediziner
erschoss Hund: Noch keine Anzeige bei Staatsanwalt
Weiterhin
Diskussion um Arzt, der einen Hund erschossen hat. Bei mutwilliger Tötung
von Tieren sieht Gesetzgeber eine hohe Strafe vor.
Nach
wie vor für heiße Diskussionen unter Tierfreunden sorgt der Angriff
eines Arztes auf den Husky-Berner Sennen-Mischling Sisko am 9. August in
der Gemeinde Techelsberg. Wie die Kleine Zeitung berichtete, hatte der
Mediziner den Hund eines steirischen Paares, der in der Nähe des
Forstsees auf sein Grundstück gelaufen war, erschossen.
Es war übrigens nicht der erste Vorfall. Bereits im November des
Vorjahres hatte der Mann einen Hund auf seinem Besitz durch einen
gezielten Schuss getötet. Ein Gerichtsverfahren gegen den Arzt im Frühjahr
endete mit einem Freispruch.
Laut Polizei droht dem Mediziner eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.
Eine solche Anzeige ist bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt allerdings
bis gestern nicht eingegangen. Außerdem fordern Tierliebhaber bereits
jetzt im Falle eines Prozesses und einer Verurteilung - für den Arzt gilt
natürlich nach wie vor die Unschuldsvermutung - eine höhere Strafe, als
sie das Gesetz bei einer Sachbeschädigung vorsieht.
Ein Jahr Höchststrafe
Strafen für das Quälen und die Tötung von Tieren sind nach dem
Strafgesetzbuch im Paragrafen 222 geregelt. Seit dem Jahr 2002 gibt es bei
diesem Paragrafen einen zusätzlichen Absatz. "Dieser Absatz 3
besagt, dass auch zu bestrafen ist, wer ein Wirbeltier mutwillig tötet",
sagte Helmut Jamnig, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gestern. Die Höchststrafe
in diesem Fall liegt bei einem Jahr Haft. "Allerdings muss wirklich
die Mutwilligkeit nachgewiesen werden", erläuterte Jamnig.
Verhandelt werden solche Verfahren vor dem Bezirksgericht.
Top
noen.at vom 20.08.2008
Jäger:
„Bin im Recht!“
WULTENDORF
/ Ein 88-jähriger Jäger macht Jagd auf Katzen. Nun wurde er angezeigt.
Er soll zu nah am Ort geschossen haben.
In der
Nacht auf Samstag ist bei Bundschuh (Lungau) ein 41-jährige Lungauer mit
knapp zwei Promille Alkohol im Blut von einem Hochsitz gefallen. Der Mann
musste von Bergrettung und Rotem Kreuz geborgen werden - er erlitt eine
Unterkühlung.
Dass
es hinter ihren Häusern regelmäßig knallt sind die Wultendorfer schon
gewöhnt und einige haben sich damit arrangiert, dass von einem Wurf
junger Kätzchen höchstens eines oder zwei das Jahr überleben, weil ein
Jäger hier stets die Katzen schon bei den ersten Ausflügen abpasst.
Aber nun reichte es der Familie Greis. Als ihre Hauskatze Bauxi, die
täglich stets nur einen kleinen Ausflug ins benachbarte Feld macht, um
die Mittagszeit mit einer 3 cm großen Schussverletzung und zerschossenem
Vorderlauf nach Hause humpelte, zeigte sie den Fall an und beschuldigte
den schon lange vermuteten Schützen, einen 88-jährigen Jäger. Der hatte
keine Bedenken den Schuss zuzugeben. Es sei sein gutes Recht, wildernde
Katzen zu schießen.
Allerdings beginnt sein übliches Jagdrevier nicht im weiten Feld, sondern
unmittelbar hinter den Häusern. Bei dem jungen Kater Bauxi diesmal
vielleicht zu nahe. Denn ob er nicht sogar innerhalb der geschützten 300
Meter Grenze um Gebäude gehandelt hat, muss nun die
Bezirkshauptmannschaft klären.
Dass es endlich gegen den fanatischen Schützen eine Anzeige gibt, sehen
die Wultendorfer erleichtert und meinen, endlich unternehme einer was.
Über den Jäger ärgern sich viele. Außer auf Katzen mache er auch in
seinem eigenen Garten Jagd auf Tauben und erschrecke damit Pferde und
Reiter in der angrenzenden Koppel.
Hegeringleiter Rudolf Kober fühlt sich hilflos. Er habe ihn schon 100-mal
verwarnt. Er selbst schieße Katzen nur weit draußen, wenn er sich sicher
sei, dass es Wildkatzen sind. Der Schütze selbst ist nach wie vor
überzeugt im Recht zu sein.
Top
"Kurier" vom 09.08.2008
Milliardär
auf die Finger geschaut
Rohr
im Gebirge. Die Behörde willgenau wissen, was auf Gut Brunntal vor sich geht.
Dort baut sich ein Russe ein beachtliches Jagddomizil.
Wenn ein russischer Milliardär mit dem
Hubschrauber kommt und einen ganzen Berg einzäunt, sorgt das natürlich für
gehöriges Aufsehen. Auch die Bezirkshauptmannschaft Wr. Neustadt verfolgt die
Pläne von Rashid Sardarov (der KURIER berichtete) mit großem Interesse. Die
Forst- und Gewässeraufsicht nahm die riesige Baustelle des Russen in Rohr im
Gebirge ins Visier.
Sardarov, passionierter Jäger, plant ein florierendes Geschäft mit teuren
Wildabschüssen. Zu diesem Zweck hat der reiche Russe das "Gut Brunntal"
bei Rohr gekauft und darüber hinaus umliegende Besitztümer gepachtet. 214
Hektar hat er drei Meter hoch einzäunen lassen. In dem Jagdgatter plant der
Russe die Haltung von Rot-, Sika-, Dam-, Muffel- und Schwarzwild sowie seltener
Davidhirsche.
Die radikale Einzäunung hat die Bezirksbehörde wach gerüttelt. Sardarov hatte
der Behörde einen Streich gespielt und eine Gesetzeslücke genutzt: Er besorgte
sich eine Genehmigung zur Tierhaltung nach dem Bundestierschutzgesetz. Die
Tötung des Wildes ist daher vorerst untersagt.
Und zwar bis zur nächsten Jagdgebietsfeststellung 2010. Danach kann munter
drauf los geschossen werden.
Proteste
Der Forstabteilung stößt dieses Vorgehen natürlich sauer auf. Das Gatter
würde den Wildzug stören. Auch umliegende Grundstücksbesitzer fürchten
enorme Wildschäden entlang des Zauns. "Es ist pervers das Wild
einzusperren", sagt ein erzürnter Nachbar.
Ganz andere Sorgen hat die zuständige Gewässeraufsicht. Dort verfolgt man die
rege Bautätigkeit auf "Gut Brunntal" mit großem Interesse.
Sardarov hat den alten Gutshof einfach dem Erdboden gleich gemacht. Er lässt
eine moderne Jagdvilla inklusive einiger Nebengebäude und einem kleinen See
errichten.
"Wir haben kontrolliert, ob das Abrissmaterial ordnungsgemäß entsorgt
wird", so Bezirkshauptmann-Stellvertreter Elmar Sailer. Bei den genommenen
Proben wurden bis dato keine Verunreinigungen festgestellt. Weitere Kontrollen
folgen.
Top
orf.at vom 09.08.2008
Mit
zwei Promille vom Hochsitz gefallen
In der
Nacht auf Samstag ist bei Bundschuh (Lungau) ein 41-jährige Lungauer mit
knapp zwei Promille Alkohol im Blut von einem Hochsitz gefallen. Der Mann
musste von Bergrettung und Rotem Kreuz geborgen werden - er erlitt eine
Unterkühlung.
Nach
dreiviertel Liter Schnaps abgestürzt
Der 41-jährige Unternehmer ging gegen 21.00 Uhr zusammen mit einem
42-Jährigen aus dem Flachgau zu dem Hochsitz oberhalb der neuen
Schilcheralm bei Bundschuh. Der Grund dafür ist nicht ganz klar - auf der
Jagd waren die beiden auf jeden Fall nicht.
Dort angekommen, tranken der Unternehmer und sein Bekannter alkoholische
Getränke. Der Lungauer brachte es bis etwa 23.30 Uhr auf einen
dreiviertel Liter Zirbenschnaps.
Als die beiden den Hochsitz wieder verließen, stolperte der 41-Jährige
auf der vorletzten Sprosse der Leiter und stürzte etwa zehn Meter über
einen Abhang. In einem Graben blieb er benommen und für kurze Zeit nicht
ansprechbar liegen.
Ins Krankenhaus gebracht
Der Begleiter des Unternehmers alarmierte mit dem Handy das Rote Kreuz. Da
der 41-Jährige zu dem Zeitpunkt nicht ansprechbar war, wurde auch die
Bergrettung alarmiert.
Die Helfer konnten den benommenen Mann, der mittlerweile schon wieder
aufgewacht war, dann zur etwa 200 Meter entfernten Schilcheralm bringen.
Dort luden sie ihn ins Rettungsauto und brachten den stark Unterkühlten
aber sonst Unverletzten ins Tamsweger Krankenhaus.
Top
orf.at vom 05.08.2008
WWF
unterstützt Bärenansiedelungsprojekt
Der WWF
unternimmt wieder einen Vorstoß, um die Bärenpopulation in Niederösterreich,
der Steiermark und Oberösterreich zu unterstützen. Derzeit leben im
niederösterreichisch-steirischen Grenzgebiet nur noch zwei bis drei Bären.
WWF
glaubt nicht an Abwanderung
Nach den Erhebungen des Bundeskriminalamtes geht man davon aus, dass auch
einige der 31 Tiere, die es noch vor einigen Jahren hier gegeben hatte,
illegal abgeschossen wurden.
Dass die Tiere abgewandert seien, dafür gibt es keine Hinweise, sagt
Christoph Walder, verantwortlich für das Bärenprojekt das WWF. Auch eine
Seuche, die die Tiere dahingerafft haben könnte, schließt er aus. Dass
allerdings, wenn ein Muttertier abgeschossen wird, auch etliche Jungtiere
keine Überlebenschance haben, sei leider sehr wahrscheinlich.
Nur "Problembären" hatten Sender
Die drei Bären, die sich derzeit im niederösterreichisch-steirischen
Grenzgebiet, also rund um den Ötscher, aufhalten, seien alle nicht mit
Sendern ausgestattet, erklärt Walder, denn das sei bisher nur bei
"Problembären" geschehen.
Zurückhaltung beim Naturschutzreferat
Das Okay für den Projektstart können nur die zuständigen
Bezirkshauptmannschaften geben, dort liegen entsprechende Anträge aber
noch nicht auf. Seitens des Naturschutzreferates der Landesregierung gibt
man sich zurückhaltend.
Der Braunbär stehe nicht auf der Liste der 50 meistgefährdeten Tiere in
Europa. Außerdem sollte erst einmal zweifelsfrei geklärt werden, wohin
alle Tiere verschwunden sind. Solange man das nicht wisse, könnte auch
ein neuerliches Ansiedlungsprojekt zum Scheitern verurteilt sein.
Top
"Neue Vorarlberger Tageszeitung" vom
02.08.2008
Filmtipp:
Der beste Freund des Kolkraben
Seit
seiner Kindheit befasst sich Peter Schoberl mit den schwarzen Vögeln. Die
Kolkraben des "Rabenvaters" leben immer in freier Wildbahn.
Schoberl
selbst bemerkte auch, dass es bei Kolkraben einen Oberherren gibt. Wenn
sich mehrere Vögel in Revierkämpfen befinden, kann es sein, dass ein
einzelner Rabe über das Kampfgebiet fliegt und sich dominant bemerkbar
macht. Dann geht es ganz schnell und alle anderen Kolkraben verschwinden
in ihren Nestern.
Der Rabenvater selbst glaubt auch daran, dass seine Kolkraben
vorausblicken können. "Wenn die Vögel nervös wirken, dann kann man
sich sicher sein, dass am nächsten Tag ein heftiges Unwetter kommen
wird", sagt Schoberl.
Für noch mehr dieser Naturgeschichten rund um den Kolkraben kann man sich
jederzeit direkt an Peter Schoberl unter der Telefonnummer 0699/10776276
wenden.
Peter Schoberls Film "Der Mann, der mit Kolkraben spricht" erzählt
eine ungewöhnliche Beziehung zweier Kolkraben zu einem Menschen. Dabei räumt
er mit Vorurteilen wie dem "Boten des Todes" auf. Er zeigt
Kolkraben aus einem völlig neuen Blickwinkel, um die Vögel den Menschen
näher zu bringen. Der Film wurde im Raum Feldkirch gedreht.
Besondere Höhepunkte sind die dramatischen Revierkämpfe der Kolkraben,
die im Kampfflug bis zu 250 Stundenkilometer erreichen. Einzigartige
Bilder berichten vom Heranwachsen der Kolkraben, ihrem ersten Horstbau und
der Aufzucht ihrer Jungen.
Den Film kann man direkt auf der Homepage von Peter Schoberl
www.rabenvater.at oder unter 0699/10776276 als VHS oder DVD bestellen.
Über zwei Jahrzehnte war Peter Schoberl der "Vater" der beiden
Kolkraben Achim und Cora. Das Weibchen fand er verletzt am Boden, das Männchen
bekam er, um es großzuziehen.
Bevor die beiden Vögel flügge wurden, musste sie Schoberl auf dem Arm in
der Umgebung herumtragen, um sie daran zu gewöhnen. Dann lernte er ihnen
auf seiner Hand zu landen. Über 20 Jahre lang kümmerte er sich um die
beiden. Schoberl betont immer wieder: "Die beiden lebten in
kompletter Freiheit, kehrten immer wieder freiwillig zu mir zurück, ich
war ein Teil ihres Lebens."
Die zwei Raben starben vor ein paar Jahren in Revierkämpfen, Achim im
Herbst und Cora im Frühling.
Sein jetziger Kolkrabe ist eine Nachzucht des Paares, auch ihn nannte
Schoberl Achim. Dieser wird im Herbst drei Jahre alt und wird sich noch in
Revierkämpfen ein Weibchen suchen. Wenn Raben einen Partner gefunden
haben, bleiben sie ihr ganzes Leben bei diesem.
Waldpolizei
Der Kolkrabe ist in freier Wildbahn eine Art Ordnungshüter des Waldes.
Immer wenn ein Tier verendet ist, holt er sofort die anderen Vögel und
sie fressen den Kadaver. Raben sind Aßfresser und haben daher auch einen
ausgezeichneten Geruchsinn. Schoberl selbst gibt seinem Raben immer
Faschiertes mit Ei und Haferflocken.
Wichtig ist auch, dass "der Kolkrabe nicht schwarz, sondern stahlblau
ist", wie der "Rabenvater" immer wieder betonte. Passend zu
seinem Federkleid gibt der Rabe auch tiefe und hohe metallische Laute von
sich.
Gegen die Wissenschaft
Für den Experten ist besonders wichtig, dass die Menschen wissen, dass er
seine Kolkraben nicht einsperrt und sie immer in freier Wildbahn leben können.
Wissenschaftler hingegen sperren die Vögel immer ein, um zu ihren
Erkenntnissen zu kommen. "Dadurch werden die Vögel automatisch
verhaltensgestört und die Forschungsergebnisse sind somit falsch",
so Schoberl. Bei Kolkraben, die in Gefangenschaft leben, müssen dem Männchen
die Flügel gestutzt werden, damit er das Weibchen in der Brunft nicht
verletzt. Zusätzlich verwenden manche Personen Lederbänder, um den
Kolkraben dazu zu bringen, auf die Hand zu fliegen. Diese Bilder, die
immer wieder im Fernsehen auftauchen hält Schoberl für "extreme,
naive Tierquälerei."
Naturerlebnisse
In Feldkirch gibt es im Abstand von etwa drei Kilometern in den Felswänden
verschiedene Kolkrabenpaare, die sich, um ihr Revier zu verteidigen, oft
gnadenlos bekämpfen. Dringt jedoch ein fremder Rabe von außen
in eines der Reviere ein und stört ein Pärchen, dann helfen sich die
Nachbarn und bekämpfen den fremden Eindringling.
Peter Schoberl ist 65 Jahre alt, was man ihm aber nicht ansehen würde.
Seit er 17 ist lebt der Steirer Schoberl in Vorarlberg. Damals kam er, da
es hier mehr Arbeitsplätze gab. In Feldkirch-Tisis steht sein Haus mit
seiner Hobbyranch. Der gelernte Tischler hat eine 33-jährige Tochter.
Schon in seiner Kindheit befasste er sich mit den Rabenvögeln. Er selbst
sagt: "Jedesmal, wenn ich irgendwo diese Vögel sah, vergaß ich
alles um mich herum und war nur noch fasziniert von diesen schönen,
klugen Tieren."
Schoberl ist ein großer Tierfreund. Er besitzt einen Schäferhund, ein
Frettchen, viele Hühner und eine große Freivoliere mit Kleinvögeln.
Jeden Tag befasst er sich fast durchgehend mit der Pflege und Betreuung
seiner Tiere beschäftig. Alle Tiere haben riesige Gehege in denen sie
sich frei bewegen können.
Für eine Freundin bleibt, wie er selbst sagt "auf Grund meiner
Leidenschaft mit den Tieren eigentlich keine Zeit."
Top
"Kronen Zeitung" vom 28.07.2008
Leserbrief:
Die Jagd auf Krähen
Seit
1. Juli darf wieder auf Krähen geschossen werden, angeblich wegen
zahlreicher Schäden in der Landwirtschaft, wo die Tiere sich über Gemüse,
Obst und Getreide hermachen.
Wie groß der tatsächliche Schaden auch
sein mag, Fakt ist, dass Krähen in erster Linie Fleischfresser sind, die
nur gelegentlich auf vegetarische Kost überwechseln. Nicht einmal die
Saatkrähe, deren Name dafür prädestiniert scheint, ernährt sich primär
von irgendeiner Art "Saat", sondern sucht sich ebenso wie die
gewöhnliche Aaskrähe hauptsächlich tierische Nahrung aus dem Boden.
Dies hat man lange Zeit nicht gewusst oder geflissentlich ignoriert und
deswegen die Saatkrähe fast an den Rand der Ausrottung getrieben.
Rabenvögel sind im Grunde nichts anderes
als Singvögel (kenntlich am Nachahmungsvermögen), die aufgrund ihrer Größe
eine ähnliche ökologische Nische besetzen wie Greifvögel, die bei uns
auch noch bis vor kurzem gnadenlos verfolgt wurden. Letztere erholen sich
nun langsam wieder und es ist schon der Tag abzusehen, wo die Forderung
nach einer "Regulierung" ihres Bestandes erhoben werden wird.
Dr. Adolf Heschl, Pöllau/Hartberg
Top
orf.at vom 21.07.2008
Jäger am Hochsitz durch Blitzschlag getötet
Durch
Blitzschlag ist am Sonntag ein Jäger im Bezirk Landeck ums Leben
gekommen. Die Leiche des 42-Jährigen wurde am Montag gegen 2.00 Uhr bei
einer Suchaktion auf einem Hochsitz entdeckt.
Leiche
gegen 2.00 Uhr entdeckt
Der gelernte Schlosser aus Pfunds war am Nachmittag zur Jagd im Gebiet
seiner Heimatgemeinde aufgebrochen. In den späten Abendstunden entdeckte
seine Frau auf der Suche nach ihrem Mann dessen Auto.
Gegen Mitternacht starteten Feuerwehr und Bergrettung eine Suchaktion. Am
Hochsitz wurden schließlich Spuren des Blitzeinschlages festgestellt.
Todesursache Herzstillstand
An der Leiche fanden sich am rechten Halsbereich, auf der Brust und am
rechten Oberschenkel deutliche Blitzmarken sowie Verschmorungen an der
Bekleidung des Jägers. Als Todesursache stellte ein Arzt Herzstillstand
durch Blitzschlag fest.
Der Mann hinterlässt seine Frau und zwei Kinder
Top
"Kronen Zeitung" vom 21.07.2008
27
Schrotkugeln trafen Hund: 900 Euro Geldstrafe für Jäger
Sandra
Giglmayr & ihr "County vom Wolfsberg": Er überlebte!
Waidmann verteidigte die Schüsse:
"Er hat Hasen gewildert"
Bei einem Pirschgang in der Salzachau erspähte ein Salzburger Jäger
einen seiner Meinung nach wildernden Schäfer. Zweimal feuerte er mit
seiner Schrotflinte auf den Hund und verletzte ihn schwer. Dann überließ
er ihn seinem Schicksal. Am Freitag wurde der Waidmann wegen Tierquälerei
zu 900 Euro Geldstrafe verurteilt.
Es war am Christtag 2005:"County vom Wolfsberg", ein
ausgebildeter Lawinen- und Vermisstensuchhund, büxte von zu Hause aus.
Und er geriet in der Salzachau ins Visier des Aufsichtsjägers. "Ich
hab schon zwei Jahre zugeschaut, wie dieser Hund ohne Leine umhergelaufen
ist. Diesmal hat er einem Hasen nachgestellt", rechtfertigte sich der
49-Jährige.
Laut Jagdgesetz hätte er den Hund erschießen dürfen. Aber nicht
verletzen und quälen. Richterin Elisabeth Schmidbauer: "Bei zwei
Schüssen aus 15 und 30 Meter Entfernung hätten Sie aus Ihrer über
20-jährigen Erfahrung als Jäger wissen müssen, dass ein Schrotgewehr
zum Töten aus so einer Entfernung nicht geeignet ist."
Mit 27 Kugeln im Hals und im Gesäß schleppte sich "County"
nach Hause. Seine Besitzerin Sandra Giglmayr: "Blutüberströmt und
völlig geschwächt ist er vor uns gestanden."
Verteidiger Günther Auer führte ins Treffen: "Es stand das Leben
des Hasen gegen das Leben des Hundes. Fragen Sie Kinder, die Hasen haben,
wie sie entschieden hätten." Staatsanwalt Marcus Neher erwiderte:
"Der Jäger hat sich eines ungeeigneten Mittels bedient und nichts
getan, um die Qualen des Hundes zu beenden." Das rechtskräftige
Urteil: 900 Euro Geldstrafe plus 600 Euro bedingt.
Top
orf.at vom 19.07.2008
OÖ:
2008 war gutes Jahr für Jäger
Die
Jäger haben über das abgelaufene Jahr eine positive Bilanz gezogen.
Unzählige sensible Lebensräume konnten verbessert werden, was zu einem
hohen Wildtierbestand führte.
Auch
über 7.000 Füchse mussten daran glauben, deutlich mehr als in der
Jagdsaison davor.
65.000 Rehe und 58.000 Feldhasen
Die Jäger brachten auch reichlich Beute nach Hause. 65.000 Rehe, 58.000
Feldhasen, 50.000 Fasane, 1.300 Wildschweine, dazu tausende Enten,
Füchse, Marder und Dachse.
Wert des Wildbrets: 2,5 Mio. Euro
Der Wert des geschossenen Wildbrets beträgt rund 2,5 Millionen Euro,
schätzt Landesjägermeister Sepp Brandmayr.
Wildbestände stark angewachsen
Die Wildbestände seien im Vorjahr durchwegs stark angewachsen. Grund
dafür waren der milde Winter und ein besseres Nahrungsangebot.
Wildschweinplage im Land
Auch beim Schwarzwild überlebten deutlich mehr Jungtiere. So kam es in
Teilen Oberösterreich regelrecht zu einer Wildschweinplage. Die Jäger
erlegten drei Mal so viele Wildschweine wie im Jahr davor.
Eine gezielte Reduktion des Wildes soll Wildschäden verhindern.
Rückgang bei Rehen
Einzig bei den Rehen konnten die vorgegebenen Abschusspläne nicht
erfüllt werden. Es dürften weniger Rehe vorhanden sein, als angenommen.
Seit zehn Jahren wird der Rehbestand kontinuierlich reduziert. Das hängt
mit dem Waldzustand zusammen. Derzeit gibt es fast 18.000
Jagdkarteninhaber im Land und rund 1.000 Reviere.
Nichterfüllung kann zu Strafen führen
Jeder Revierpächter ist verpflichtet, pro Jahr eine bestimmte Anzahl von
Wildtieren zu schießen. Bei Nichterfüllung kann gestraft werden. Denn
durch die gezielte Reduktion des Wildes sollen Wildschäden an
landwirtschaftlichen Kulturen vermieden werden.
Top
orf.at vom 18.07.2008
Gehörnter
Ehemann und Tierquäler angeklagt
Mit
einem Tierquäler und einem gehörnten Ehemann beschäftigt sich am Freitag
Salzburger das Landesgericht. Ein Jäger hatte mit einer Schrotflinte auf
einen Hund geschossen, ein Mann seiner untreuen Frau die Schenkel verbrannt.
Bittere
Rache für Seitensprung
Dem Ehemann wird schwere Körpverletzung
vorgeworfen, weil er sich für die Untreue seiner Frau bitter gerächt haben
soll. Der Tierquäler ist ein Revierjäger aus den Salzachauen.
Mit Schrotflinte auf Hund geschossen
Dieser Revierjäger hatte auf einen frei laufenden Schäferhund gefeuert.
Das Tier war in diesem Vogelschutzgebiet unterwegs, das sich von
Bergheim/Anthering bis zur oberösterreichischen Landesgrenze erstreckt.
Dort kommen seltene Vögel wie die Rohrdommel, der Mittelspecht oder der
Schlagschwirl vor. Zweimal schoss der Jäger auf den Hund, mit
Schrotpatronen. Der Hund wurde schwer verletzt, der Jäger hätte aber
wissen müssen, dass er diesen Schäferhund mit Schrot nicht töten kann,
entschied ein Gericht in erster Instanz.
So habe der Jäger dem Hund unnötige Qualen zugefügt, er wurde zu 1.750
Euro Geldstrafe verurteilt. Der Jäger meldete Berufung an, über die am
Freitag entschieden wird.
Zur Strafe Schenkel mit Bügeleisen verbrannt
Der gehörnte Ehemann hatte heraus gefunden, dass ihn seine Frau
betrog. Damals saß der Angeklagte gerade in Haft, weil er schon 32 Mal ohne
Führerschein ein Auto gelenkt hatte, die insgesamt 160.000 Euro Strafe aber
nicht bezahlen konnte.
Um seine Frau für den Ehebruch zu bestrafen, musste sie eigenhändig ihr
Bügeleisen aufheizen. Mit diesem verbrannte ihr der Mann zur Strafe die
Innenseite der Schenkel. Die Liebe förderte dies nicht - die Frau ließ
sich scheiden.
Dem Mann drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Top
orf.at vom 17.07.2008
Auf
der Pirsch" im NÖ Landesmuseum
"Die
Kunst der Jagd - Auf der Pirsch in den Sammlungen des NÖ Landesmuseums"
lautet der Titel einer Ausstellung, die ab 26. Juli geöffnet ist. Die Schau
in St. Pölten läuft bis 23. August 2009.
Bis
zu 300 Jahre alte "Schätze" zu sehen
Für die Ausstellung "Auf der Pirsch" wurden wahre Schätze
aus den vergangenen 300 Jahren aufgestöbert.
Darunter zum Beispiel Tierdarstellungen von Friedrich Gauermann und Anton
Schrödl. Jagdstilleben von Carl Moll und Josef Dobrowsky. Und noch zahlreiche
weitere Bilder zum Thema "Jagd".
Besonderes Augenmerk: Gauermann
Dem Biedermeiermaler Gauermann wird in der Schau besonderes Augenmerk
geschenkt. In Miesenbach (Bezirk Wiener Neustadt) aufgewachsen, hat er die
Jagd von Kind auf erlebt und es meisterhaft verstanden, Tiere in freier
Wildbahn und in dramatischen Szenen festzuhalten.
"Diese Szenen muten unglaublich modern an, von der Bilddramatik her haben
sie Hollywoodqualität im besten Sinn", so Carl Aigner, Kurator der
Ausstellung.
Werkzeug aus dem 17. bis 19. Jahrhundert
Besondere Schmankerl sind weiters zahlreiche Jagdwaffen, insbesondere
eine Armbrust aus der Zeit um 1600, aber auch Flinten, Büchsen, Hirschfänger
und anderes Werkzeug aus dem 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Der zweite Jagdausstellungsteil "Jäger und Gejagte" wird am 9.
Oktober eröffnet.
Top
"Kleine Zeitung" vom 16.07.2008
Krähen
erschießen - Intelligent
Kommentar
von Alexandra Weitzer
Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sind Krähen
unter ihren Artgenossen die Vögel mit der größten Intelligenz. Sie können,
so heißt es zumindest, komplexe Handlungen im Voraus planen und zeigen sich
äußerst spitzfindig, was die Futtersuche anbelangt.
Ihre liebe Not mit dem Federvieh haben Landwirte aus der Region, die große
Ernteschäden hinnehmen müssen. Als letzte Konsequenz hat man die Tiere nun zum
Abschuss freigegeben, was wiederum Tierschutzorganisationen auf den Plan ruft.
Es werden nun sicher keine Massentötungen an Krähen stattfinden, denn oft
können die Tiere schon durch einen gezielten Schuss aus einem bestimmten Gebiet
vertrieben werden, da braucht es gar nicht mehr, meinen Experten.
Außerdem werden sich die Vögel ob ihrer Intelligenz wohl auch nicht so
leicht erwischen lassen.
Top
"Kleine Zeitung" vom 16.07.2008
Krähen
erschießen - Notlösung
Kommentar
von Franz Pototschnig
Dass Krähen jetzt wieder geschossen werden dürfen, ist
durchaus verständlich. Die Tiere finden ein reiches Nahrungsangebot vor, vom
Komposthaufen bis zum Maisfeld, und sie haben keine natürlichen Feinde. Kein
Wunder, dass ihre Schwärme immer häufiger und größer werden.
Dass man nun mit der Schrotflinte gegen sie vorgeht, erregt trotzdem den Unmut
so mancher Tierschützer. In einer Hinsicht haben sie wohl Recht, denn die feine
Art ist es nie, eine Überpopulation mit jagdlichen Mitteln zu bekämpfen.
Und es ist vermutlich auch nicht zielführend. Selbst wenn man im Mürztal heuer
1000 Exemplare schießen würde, hätte man die Krähen kaum dezimiert. Und wenn
sie verscheucht werden, verlagert sich das Problem nur zum Nachbarn.
Aber nicht nur die Krähen, auch Kormorane oder Wildschweine sorgen mit ihrer
rasanten Vermehrung für Probleme. Dabei ist es erstaunlich, dass es heutzutage
noch keine moderneren Methoden gibt, solche Probleme zu bekämpfen.
Top
"Niederösterreichischen Nachrichten" vom
16.07.2008
Jäger:
„Ich habe keinen Seeadler abgeschossen!“
BERNHARDSTHAL
/ Weil er einen geschützten Seeadler erlegt haben soll, musste sich ein
59-jähriger Jäger vor Gericht verantworten.
„Ich bin
überhaupt nicht schuldig“, sagt der Mann beim Prozess. Er habe absolut keinen
Grund, einen Seeadler zu erlegen, er habe 100-prozentig noch nie einen Seeadler
im Auto transportiert.
Und warum wurden dann Blutspuren mit der DNA des stolzen Vogels am
Verbandskasten, der in der Beifahrertür deponiert war, gefunden und eine zweite
Spur eines anderen Adlers an der Heckklappe des Wagens? „Beim
Gutachten muss irgendetwas nicht stimmen“, so der Jäger.
Um weitere Zeugen zu hören, wird auf 22. August vertagt.
Top
nachrichten.at vom 16.07.2008
Verirrte
Gewehrkugel durchschlug Terrassentür
EISENSTADT.
Die Gewehrkugel eines angetrunkenen Jägers, die eigentlich auf ein Reh
abgezielt war, hat am Dienstagabend die Terrassentür eines Wohnhauses im
burgenländischen Rudersdorf durchschlagen.
Glücklicherweise hielten sich die Eigentümer zu diesem
Zeitpunkt in einem Nebenraum auf, es wurde niemand verletzt. Der Jäger, der den
Schuss abfeuerte, war alkoholisiert, so die Sicherheitsdirektion Burgenland am
Mittwoch.
Der 51-Jährige war in seinem Revier in Rudersdorf, als er gegen 21.15 Uhr den
Schuss auf das Tier abgab. Das Projektil dürfte aber an einem Gegenstand
abgeprallt sein und knallte durch die Scheibe der Terrassentür. Als die vom
Ehepaar verständigte Polizei bei dem Wohnhaus eintraf, war auch der
Jagdaufseher schon an Ort und Stelle. Wie sich herausstellte, hatte er über ein
Promille Alkohol im Blut. Da er mit dem Auto zum Haus gefahren war, wurde ihm
der Führerschein abgenommen.
Ebenso wurden seine Waffen und Dokumente sichergestellt. Der Jäger wurde wegen
Gefährdung der körperlichen Sicherheit (§ 89 StGB) angezeigt.
Top
orf.at vom 13.07.2008
Jäger
stürzte über Felswand: Genickbruch
Ein
64 Jahre alter Jäger aus St. Margareten im Rosental ist Samtagabend in Metnitz
30 Meter über eine Felswand gestürzt. Er erlitt einen Genickbruch.
Ausgerutscht
Der Mann war gemeinsam mit einem Jagdkameraden auf dem Rückweg
aus einem Jagdgebiet, als er ausrutschte und in die Tiefe stürzte. Sein
Bekannter alarmierte die Rettung.
Das Unfallopfer wurde von den Suchmannschaften gegen 22.30 Uhr gefunden. Als
Todesursache stellte der Notarzt einen Genickbruch fest.
Top
kleinezeitung.at vom 11.07.2008
Schwammerlsucher
mit dem Hubschrauber gejagt
In
der Obersteiermark löste am Donnerstag ein Jäger eine Fahndung nach Wilderern
aus. Die Verdächtigen entpuppten sich als Schwammerlsucher.
Hätte es sich bei den Verdächtigen tatsächlich um
Wilderer gehandelt - sie hätten niemals entkommen können. Es war erstklassige
Fahndungsarbeit der Polizei, die Donnerstagvormittag in Altenberg an der Mürz,
Bezirk Mürzzuschlag, ablief. Der Haken dabei: Die vermeintlichen Wilderer
entpuppten sich als Schwammerlsucher.
Großeinsatz.Es war ein Jäger, der den Großeinsatz ausgelöste. Nachdem der
Waidmann im Revier - es handelt sich um die Gemeindejagd - zwei Schüsse gehört
hatte, reagierte er sofort, hatte er doch erst kürzlich ein verendetes Reh
gefunden. Das Wild war von Wilderern angeschossen worden. Dass in diesem Gebiet
heute noch Wildschützen ihr Unwesen treiben, wurde schon mehrmals bestätigt.
Am Donnerstag versuchte der Jäger, den Wilddieben auf die Spur zu kommen.
Tatsächlich stöberte er im Wald einen Verdächtigen auf. Als er den Mann
ansprach, sprang dieser über die Böschung und rannte zu einem geparkten Auto,
in dem sich bereits drei weitere Personen befanden. Sekunden später raste der
Wagen davon, Richtung Altenberg. Der Jäger nahm die Verfolgung auf, verlor den
Wagen aber im Ortsgebiet aus den Augen. Er alarmiert die Polizei.
Straßensperre. Polizeistreifen sperrten die drei Ortsausfahrten. Hätten die
Verdächtigen die Gegend verlassen wollen, wären sie unweigerlich in eine
Polizeisperre geraten. Das Auto mit Wiener Kennzeichen wurden wenig später im
Lamgraben entdeckt. Die Insassen waren verschwunden. Eine
Polizei-Hubschrauberbesatzung nahm die Fahndung nach ihnen auf - mit Erfolg. Die
Verdächtigen konnten tatsächlich kurze Zeit später ausgemacht und aus dem
Wald "gelockt" werden. Bei der Überprüfung stellte sich heraus: Man
hatte keine Wilderer im Visier, sondern es handelte sich um Schwammerlsucher aus
Wien.
Schwammerln. Nicht das Wild, sondern die Schwammerln waren der Grund, dass die
Familie aus Wien dem Jäger davon gefahren war. Man habe befürchtet, dass es
sich um den Grundbesitzer handelt, der ihnen die Schwammerln wegnehmen wollte.
Nachdem die Polizei den Fall geklärt hatte, durfte die Familie mit ihren Pilzen
abreisen. Die Wilderer sind noch einmal ungeschoren davongekommen.
Top
oe24.at vom 28.06.2008
Von
Jäger erledigt
Ein
Fuchs schlich sich in Gföhl in ein Wohnhaus ein und richtet dort einen Schaden
von 10.000 Euro an.
In Gföhl im Bezirk Krems hat am Freitag ein Fuchs für
einiges Aufsehen gesorgt. Das Tier war in ein Wohnhaus "eingedrungen"
und in den späten Abendstunden von den Besitzern im Badezimmer entdeckt worden.
Es musste letztlich erlegt werden, berichtete die Polizei.
Der Fuchs war vermutlich bereits in den Nachmittagsstunden durch eine offene
Tür in das Wohnhaus gelangt und hatte in der Folge erheblichen Sachschaden
verursacht. Nach seiner Entdeckung alarmierten die Besitzer des Objektes
zunächst die örtliche Polizei. Versuche der Beamten, das Tier mit Pfefferspray
angriffsunfähig zu machen, scheiterten. Ein schließlich verständigter Jäger
erlegte den Fuchs, der in dem Wohnhaus mindestens 10.000 Euro Schaden
angerichtet hatte.
Top
noen.at vom 26.06.2008
Bär
brach in Hollenstein eine Bienenhütte auf
HOLLENSTEIN
/ Forscher werden feststellen, ob Meister Petz nur durchgewandert oder im
Ybbstal heimisch geworden ist.
Meister Petz ist wieder im Ybbstal unterwegs. Deutliche
Spuren hinterließ ein Braunbär in der Nacht vom 19. auf 20. Juni im Oberen
Ybbstal. „Der Bär brach beim Neuberg Häusl in mein Bienenhaus ein und raubte
an die 15 Kilogramm Honig“, sagt Imker Johann Pesendorfer, der fünf seiner
acht Bienenvölker hier stationiert hat. Das Interessante an dem Einbruch des
Bären ist, dass er quasi die Tür zur Bienenhütte aufgebrochen hat. „Meine
Frau ist ganz stolz auf den Bären, weil er so zivilisiert durch die
Eingangstür und nicht einfach durch die Wand eingebrochen ist“, schmunzelt
der pensionierte Revierförster der Bundesforste.
Pesendorfer hat unmittelbar nach Entdeckung der Tat des Bären den Bärenanwalt
Dr. Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde verständigt. „Der
Bärenanwalt hat Haare sichergestellt, mittels derer er einen DNA-Test machen
lassen wird“, so Pesendorfer. Der Pächter des angrenzenden Neuberg Häusls,
Andreas Schnabel, hat noch von keinem Bären-Vorfall in der Gegend gehört. Das
könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Bär nur auf Durchreise war. Derzeit
sind drei Bären in Österreich aktiv. Ob es sich um einen wandernden Bären
oder einen den Forschern bekanntes Individuum gehandelt hat, wird erst der
DNA-Test mit Sicherheit zeigen.
Top
orf.at vom 26.06.2008
Schonfrist
für Kormorane wurde aufgehoben
Im Landtagsauschuss ist am Mittwochvormittag beschlossen
worden, die ganzjährige Schonfrist für Kormorane aufzuheben. Die
Oppositionsparteien SPÖ und Grüne lehnten diesen Beschluss von ÖVP und FPÖ
ab.
Von
1.000 auf 350 Vögel
Die Kormorane hätten sich so stark vermehrt, dass die Fischerei gefährdet sei,
so das Argument von ÖVP und FPÖ. Alle Vergrämungsaktionen wie etwa das
Fällen der Brutbäume hätten wenig gebracht.
Die Zahl der Kormorane soll nun durch eine zeitlich noch festzulegende Bejagung
von derzeit rund 1.000 Vögeln auf etwa 350 reduziert werden.
Top
"Österreich" vom 16.06.2008
Mörder von Artstetten ist Jagdnarr
Schon
einmal drehte Herbert P. durch - Gewehre konfisziert, doch:
Behörde
gab ihm Waffen zurück. Der passionierte Jäger Herbert P. drohte seiner Frau
nicht zum ersten Mal mit Mord.
Niederösterreich. Herbert P., der Sonntag früh seine Ehefrau mit zwei
tödlichen Schüssen in den Hals aus einem Jagdgewehr ermordete, war bei der
Bezirkshauptmannschaft kein unbeschriebenes Blatt. Dem ortsbekannten Hitzkopf
wurden 2005 sämtliche Jagdwaffen entzogen. Der Grund: er hatte seine Frau, die
sich gerade von ihm getrennt hatte, gedroht, sie umzubringen. Die
Bezirkshauptmannschaft hat damals reagiert und ihm seine Langwaffen weggenommen.
Allerdings: "Er hat alle Waffen nach einem psychologischen Gutachten wieder
retourbekommen", so Karl Nestelberger, Kriminalreferent der
Bundespolizeidirektion Melk.
Bezirkshauptfrau Dr. Elfriede Mayrhofer, die gestern sofort am Tatort war,
wollte dazu aber nicht Stellung nehmen.
Top
orf.at vom 15.06.2008
Jäger
in Neustift tödlich verunglückt
Nur
noch tot ist Sonntagfrüh ein 31-jähriger Jäger aus Neustift aufgefunden
worden. Der Mann war seit Samstagabend vermisst. Er dürfte im steilen und
nassen Gelände ausgerutscht und abgestürzt sein.
Angehörige
schlugen Alarm
Der 31-jährige Berufsjäger der Gemeinde Neustift war am Samstag in den
Morgenstunden zur 1.800 m hoch gelegenen Falbesoner Ochsenalm aufgebrochen, sein
Auto ließ er in der Nähe stehen.
Als der Jäger spät abends immer noch nicht nach Hause gekommen war, schlugen
die Angehörigen Alarm. Hüttenwirte hatten das abgestellte Auto gesehen und
dies ebenfalls der Polizei gemeldet, sagt der Neustifter Alpinpolizist Martin
Mitterdorfer:
Schwierige
Suche
"Zuerst haben die Angehörigen gesucht, gegen 1.00 Uhr ist dann eine
Vermisstenanzeige gemacht worden. Anschließend ist die Bergrettung Neustift mit
elf Mann und einem Suchhund ausgerückt und hat mit der Suche begonnen. Das
Gelände ist mit Felsen durchsetzt und steil, dadurch war die Suche sehr
schwierig. Gegen 6.00 Uhr hat man den Jäger tot aufgefunden."
Jäger
dürfte ausgerutscht sein
Der 31-jährige dürfte ausgerutscht und im steilen und Gelände an die 40 Meter
abgestürzt sein. Dabei hat er sich tödliche Verletzungen zugezogen, sagt
Mitterdorfer.
Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Der Mann hinterlässt eine
Lebensgefährtin, erst vor kurzem hatten die beiden ein Haus gebaut.
Top
kurier.at vom 14.06.2008
"Brunos"
Bruder ist ertrunken
Auf
der Flucht vor der Trentiner Forstwache stürzte der Braunbär über eine
Böschung und kam im Molvensee ums Leben.
Im Molvenosee im südtirolerischen Trentino ist ein Bär eines
Ansiedelungsprogrammes ertrunken. Bei dem Tier dürfte es sich um einen Bruder
von "Problembär" JJ1, besser bekannt als Bruno, handeln, der
mittlerweile ausgestopft in einem Münchner Museum ausgestellt ist.
Der Braunbär sollte auf Beschluss des zuständigen Ministeriums in Rom von der
Forstwache betäubt und mit einem Halsband mit Peilsender versehen werden. Auf
der Flucht vor den Beamten stürzte der Bär am Freitag über eine Böschung in
den See. Das Tier ertrank aus noch ungeklärten Gründen. Bären sind
normalerweise gute Schwimmer.
Genuntersuchung
Beim Jungtier handelt es sich vermutlich um einen der Söhne der aus Slowenien
stammenden Bärin Jurka. Eine von den Behörden angeordnete genetische
Untersuchung soll Gewissheit bringen.
Im Rahmen des Naturschutzprojektes "live ursus" wurden in den
vergangenen Jahren mehrere Bären im Brentagebiet ausgesetzt. Auch Bruno war
Teil dieses Projektes. Das Tier hielt sich im Mai 2006 im
bayerisch-österreichischen Grenzgebiet auf. Während seiner Streifzüge schlug
er Haus- und Nutztiere. Daraufhin wurde er von der bayerischen Regierung als
"Problembär" eingestuft, der eine Bedrohung für Menschen darstellt.
Trotz Tierschützer-Protesten wurde er zum Abschuss freigegeben. Drei Wochen
lang versuchte man, ihn lebend zu fangen. Am 26. Juni 2006 wurde er schließlich
in Bayern erlegt.
Top
"Vorarlberger Nachrichten" vom 12.06.2008
Jagdverbot
für Feldhasen?
Der Thurgauische Tierschutzverband fordert ein Verbot der
Bejagung von Feldhasen, die nicht nur im Kanton vom Aussterben bedroht sind.
Top
"Kleine Zeitung" vom 12.06.2008
Rabenvögel
sind zum Abschuss freigegeben
Erleichterung
bei der Jägerschaft und den Landwirten: Elstern, Krähen und Raben, die Schaden
anrichten, dürfen in Zukunft wieder bejagt werden. Die Landesregierung hat die
gewünschte Bewilligung erteilt.
Nach geltendem EU-Recht sind Rabenvögel - dazu zählen Raben, Elstern und
Eichelhäher - vollkommen geschützt (die Kleine Zeitung berichtete).
"Sicherlich zu Unrecht", meint Bezirksjägermeister Matthias
Zitzenbacher. "Bei uns weist diese Vogelart eine überdurchschnittliche
Population aus. Ein Fehler, zu dem es seinerzeit bei den
EU-Beitrittsverhandlungen gekommen ist, der Jahr für Jahr Probleme
bringt."
Bis zum EU-Beitritt Österreichs wurde das geschützte Federvieh kontinuierlich
bejagt. In der Folge musste dann aber alljährlich um eine Abschussbewilligung
angesucht werden. Sie ist jedoch problemlos erteilt worden. "Auch damit
konnten wir und die Landwirtschaft leben. Es gab genau festgelegte Schon- und
Schusszeiten, der Bestand blieb ungefähr gleich", so Zitzenbacher. Diese
Regelung musste entsprechend den Vorgaben aus Brüssel allerdings ausgesetzt
werden. Eine komplette Schonung der Rabenvögel hätte aber zu einer
überbordenden Population dieser Tierart geführt.
Damit wäre nach Ansicht von Jägern und Bauern "Gefahr in Verzug"
gewesen. Die Vögel richten nämlich nicht nur enorme Schäden in der
Landwirtschaft an, sie suchen ihre Opfer auch in der Fauna und dezimieren somit
Niederwild und Singvögel. Denn speziell Elstern und Eichelhäher sind
Nesträuber. Sie greifen auch junge Hasen und Fasane an.
Siloballen
Besonders jetzt, während der Heuernte, durchlöchern die Krähenvögel mit
ihren harten Schnäbeln Siloballen. Der Inhalt wird dadurch unbrauchbar.
Deshalb bemühten sich Werner Pressler, Obmann der Bezirksbauernkammer, und
Bezirksjägermeister Matthias Zitzenbacher um eine naturschutzrechtliche
Genehmigung zum Abschuss der Rabenvögel. Die Bewilligung ist nun vom Amt der
Steiermärkischen Landesregierung erteilt worden. Unter Einhaltung strenger
Auflagen und unter bestimmten Voraussetzungen können zur Schonung des
Niederwildes und der Singvögel, aber auch zur Erleichterung der Landwirte
Raben, Elster und Eichelhäher wieder bejagt werden. Nebel- und Rabenkrähen
dürfen vom 1. Juli 2008 bis 31. März 2009, Elstern und Eichelhäher vom 1.
August 2008 bis 15. März 2009 geschossen werden. Zitzenbacher appelliert an
seine Jagdkameraden: Sie sollen von dieser Regelung Gebrauch machen und künftig
die Population in Grenzen zu halten.
"Siloballen gelten zwar als schon eingebrachtes Erntegut. Entstehen daran
Schäden, werden sie vom Jagdausübungsberechtigten nicht bezahlt. Wir sehen es
jedoch als unsere Aufgabe, durch die Bejagung derartige wirtschaftliche
Einbußen der Bauern zu verhindern", erklärt der Bezirksjägermeister.
Top
sueddeutsche.at vom 10.06.2008
Brummbrumm
Ein Besuch in Tirol, wo ORF und BR die Geschichte von Bär Bruno verfilmen
Gleich kommt der Bär. Das Filmteam auf der Tiroler Kögl-Alm hoch überm
Achensee bereitet schon mal alles vor. Einer kramt nach Gummibärchen und
schneidet Äpfel in maulgerechte Stücke. Zur Belohnung. Ein anderer lädt sein
Gewehr. Für alle Fälle. Dann: Auftritt Trapper, ein neun Jahre altes,
gräulich-braunes, gerade mal hüfthohes Knuddelwesen, das normalerweise im
Circus Paul Busch seine eigene Nummer hat, jetzt in berühmte Tatzenspuren
treten soll und laut seinem Trainer Henry Spindler wegen des ungewohnten
Naturerlebnisses besonders gut aufgelegt ist. Zwei Dutzend Kameras klicken. Im
Hintergrund strahlt das Karwendelgebirge filmplakatartig in der Morgensonne. Und
als der Bär, der genau genommen eine Bärin ist, mit seiner flauschigen Pfote
in den Holztrog eines Brunnens patscht, dass es spritzt, ist die Verzückung auf
dem Höhepunkt:
"Oh, mein Gott, wie unfassbar süß!", entfährt es einer Reporterin
bei diesem organisierten Besuch am Drehort. Regisseur Xaver Schwarzenberger
sinniert der Bemerkung kopfschüttelnd nach: "Ja, und
ein Tier dieser Größe hat ganze Landstriche in Entsetzen gestürzt."
Mit ähnlich starkem Grausen haben bärenmüde Bruno-, Knut- und
Flocke-Geschädigte vor ein paar Wochen die Nachricht aufgenommen: Der
Österreichische Rundfunk (ORF) und der Bayerische Rundfunk (BR) verfilmen die
Geschichte von JJ1 alias Bruno, dem 2006 illegal aus Italien ins
bayerisch-tirolerische Grenzgebiet eingewanderten Problembären. Eine Komödie
soll es werden, mit zuschauerfreundlicher Romantik und tierischem Happy End.
"Der Bär ist los! Die Geschichte von Bruno" erzählt von der
hysterischen Jagd wildgewordener Bürokraten auf den befellten Marodeur. Dabei
verknallen sich eine übereifrige Umweltaktivistin (Nadeshda Brennicke), ein
verzweifelter Zoodirektor (Harald Krassnitzer) und ein kerniger Bärenexperte
(Fritz Karl).
Geplanter Sendetermin ist im Frühjahr 2009. Selbst tierliebe Menschen fragen
sich: Muss das wirklich sein?
Unbedingt! Sagen die Filmemacher. Der Stoff - "eine Politkomödie der
Sonderklasse" - schreie geradezu nach einer filmischen Umsetzung. Brunos
Schicksal bewegte Millionen von Menschen, das soll nun noch einmal vor dem
Fernseher gelingen. Regisseur Xaver Schwarzenberger und Drehbuchautor Felix
Mitterer jedenfalls sind ein bewährtes Team mit Hang zu alpenländisch
verwurzelten Rebellentypen. Unter anderem haben sie zusammen bereits das Leben
von Andreas Hofer verfilmt - "ein anderer Tiroler Freiheitsheld, der am
Ende erschossen wurde", wie Schwarzenberger sagt. Wobei er gleich mal
klarstellt, welche Position er im posthumen Diskurs um den Schädling JJ1
beziehungsweise den unschuldig ermordeten Bruno einnimmt. Drehbuchautor Felix
Mitterer ist ohnehin ein Fachmann in Sachen irrer Alltag. Unter anderem hat er
die legendäre ORF/NDR-Serie "Piefke-Saga" ersonnen, die sich der
tragikomischen Abgründe zwischen Österreichern und den bei ihnen urlaubenden
Deutschen annimmt. Von Bruno erfuhr der in Irland lebende Grimme-Preisträger
vor zwei Jahren an einem Flughafenkiosk - noch am selben Tag reichte er seinen
Buchentwurf beim ORF ein.
"Die Geschichte von Bruno ist schon an sich Realsatire", sagt Mitterer.
Im Film kommen dann auch einige der wahren Skurrilitäten vor: finnische Trapper
mit kostspieligen Elchhunden. Ein bayerischer Indianer-Darsteller von den
Karl-May-Festspielen, der Bruno im Unterholz zur Aufgabe überreden will. Ein
nächtlicher Spaziergang des Bären durch Kochel mit Verschnaufpause direkt vor
der Polizeistation. Und natürlich heillos überforderte Politiker. Die Reden
des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber hat Mitterer aber
umgetextet. "Ich musste seine Worte abschwächen", sagt der Autor,
"sonst hätte sie mir kein Zuschauer geglaubt."Der ehemalige
Umweltminister Werner Schnappauf, damals am ärgsten in der Kritik, kommt im
Film überhaupt nicht vor. Er werde aber reichlich zitiert, versichert Mitterer.
Unterdessen sind auch die Tierschützer wieder aktiv. Sie prangern die Haltung
der Film-Bären an. "Lächerlich", nennt das Regisseur Schwarzenberger
und verweist auf streng kontrollierte Drehauflagen. Die zwei
Hauptdarsteller-Weibchen leben in der Nähe des Drehorts extra zusammen mit drei
Männchen in einem Freigehege, "damit sie sich wohlfühlen", wie der
Tiertrainer Henry Spindler sagt. Und Harald Krassnitzer, der sich beim medialen
Bärenkraulen durch besonders innige Hingabe hervortut, hebt das Projekt auf die
Meta-Ebene: "Der Film entlarvt die Unfähigkeit, in einer zunehmend
ökonomisch orientierten Welt mit Tieren in ihren natürlichen Lebensräumen
umzugehen."
Die Bruno-Darstellerin Trapper frisst derweil Gummibärchen und schweigt.
Top
orf.at vom 10.06.2008
Hund rettet schwer verletzten Jäger
Seinem
gut erzogenen Hund verdankt ein Jäger aus dem Bezirk Freistadt sein Leben. Der
59-Jährige war mit einem morschen Hochsitz abgestürzt und schwer verletzt
liegengeblieben. Sein Hund schaffte es, ihm das Handy zu bringen.
Beim Sturz zog sich der Jäger schwere Rücken- und Wirbelverletzungen zu. Wie
so oft war der leidenschaftliche Jäger Sonntagfrüh auf den Hochsitz
geklettert. Das morsche Gerüst brach aber plötzlich unter ihm weg. Der
59-Jährige stürzte acht Meter tief hinunter, schlug auf dem felsigen Gelände
auf und zog sich dabei schwere Rücken- und Wirbelverletzungen zu.
Bewusstsein
verloren
Irgendwie schaffte er es noch, an sein Handy zu kommen. Als er gerade die Nummer
seines Sohnes wählen wollte, verlor er aber das Bewusstsein. Das Telefon glitt
ihm aus der Hand und schlitterte mehrere Meter die Felswand hinunter.
Der
Hund gehorchte und brachte das Handy zum Verunglückten.
Wenig später kam der Mann zwar wieder zu sich, wegen seiner schweren
Verletzungen konnte er sich aber kaum bewegen. In dieser Situation war sein
treuer Jagdhund die letzte Rettung. Der Mann befahl seinem vierbeinigen
Begleiter, das Handy zu bringen. Und das Tier gehorchte tatsächlich.
Abtransport
mit Rettungshubschrauber
Der Jäger konnte seinen Sohn zu sich an die Unfallstelle lotsen. Der Verletzte
wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Linzer UKH geflogen.
Top
orf.at vom 07.06.2008
Keine
Weibchen für Braunbär Moritz
Oberösterreichs
letzter Braunbär Moritz bekommt vielleicht doch nicht drei Weibchen.
Niederösterreich und die Steiermark verweigern möglicherweise die Zustimmung
für die Auswilderung zusätzlicher Braunbären.
Rettung
vor dem Aussterben
Drei Weibchen wurden für Moritz beim Bärengipfel beschlossen und in den
nächsten zwei bis drei Jahren sollen insgesamt zehn Braunbären in den
nördlichen Kalkalpen in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark
ausgewildert werden. Mit dieser Maßnahme sollten die Braunbären in Österreich
vor dem neuerlichen Aussterben gerettet werden.
Die neuen Bären gibt es allerdings nur, wenn auch die angrenzenden
Bundesländer Niederösterreich und die Steiermark zustimmen, und die fühlen
sich keineswegs an das Bärengipfel-Ergebnis aus Oberösterreich gebunden.
Verschwundene
Bären
Aus dem Büro des zuständigen Umwelt- und Agrar-Landesrates Plank in
Niederösterreich heißt es etwa, man habe vom Bärengipfel in Linz überhaupt
erst aus den Medien erfahren. Außerdem solle zunächst geklärt werden, was aus
den bisher 30 verschwundenen Braunbären in den nördlichen Kalkalpen geworden
ist - das Bundeskriminalamt ermittelt ja schon seit Monaten und hält illegale
Abschüsse für möglich.
Den Bärenschwund klären und parallel Bären auswildern hält man in
Niederösterreich jedenfalls für keine gute Idee. Denn dann könne es ja sein,
dass es in einigen Jahren wieder keine Bären gebe.
Steirer
fühlen sich überfahren
In der Steiermark ist man sich bewusst, dass man Bären aussetzen muss, um ihren
Bestand für die Zukunft zu sichern. Allerdings fühlt man sich im Büro vom
zuständigen Umweltlandesrat Wegscheider vom Bärengipfelergebnis in
Oberösterreich ebenfalls ein wenig überfahren.
Landtagssitzung
in Graz
Auch hier will man zunächst wissen, ob die Jäger am Verschwinden der vielen
Pelztiere in den letzten Jahren Schuld sind, um mit ihnen Vereinbarungen zum
Überleben der neuen Bären treffen zu können. Sonst habe die Lösung des
Problems keinen Sinn, heißt es. Kommenden Dienstag werden die Bären jedenfalls
Thema in der Landtagssitzung in Graz sein.
Bitte
Warten
Für den einsamen Moritz und sein Liebesglück heißt es unterdessen: Bitte
Warten. Ohne Zustimmung aus Niederösterreich und der Steiermark darf er keine
Bärenfamilie gründen. Auch seinem alten Vater Djuro in Niederösterreich
bleibt eine Gefährtin bis auf weiteres untersagt.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 05.06.2008
Anzeige
wegen Marderfalle
Wanderer
entdeckten qualvoll verendetes Tier
Flachau (SN). Eine grausige Entdeckung machten Wanderer auf der Frauenalm bei
Flachau: ein wahrscheinlich nach Tagen qualvoll verendeter Marder in einer
Kastenfalle an der Außenmauer einer Skihütte. Die grüne LAbg. Heidi Reiter
schaltete den Tierschutzbeauftragten des Landes, Alexander Geyrhofer, ein. Die
Jagd mit Kastenfallen ist nicht grundsätzlich verboten, der Jäger müsste aber
mindestens einmal täglich nachsehen. Geyrhofer sagt, er werde Anzeige bei der
Bezirkshauptmannschaft erstatten.
Top
orf.at vom 05.06.2008
Keine
Schonzeit mehr für Kormorane
Kormorane
dürfen erstmals früher als bisher abgeschossen werden. Naturschutzlandesrat
Erich Haider hat einer Angleichung an die in Bayern üblichen Abschusszeiten
zugestimmt.
Abschusszeit
erst im Oktober
In Oberösterreich waren Kormorane bisher ab Oktober, in Bayern aber schon ab
Mitte August jagdbar. Das hatte zur Folge, dass ganze Kormoranschwärme von
Bayern nach Oberösterreich geflohen sind.
Europaweite
Regelung gefordert
Landesfischermeister Karl Wögerbauer verlangt aber nach wie vor eine
europaweite Regelung. Vor allem müsse erlaubt werden, die in Nordeuropa
brütenden Vögel bereits während der Brut zu stören.
Von
20.000 auf zwei Mio. Tiere
Wie brennend das Problem ist, zeigt der Umstand, dass es in Europa vor 15 Jahren
20.000 Kormorane gegeben hat. Derzeit wird ihre Zahl aber schon auf zwei
Millionen geschätzt. In Oberösterreich dürften es 2.000 Vögel sein.
Top
"Vorarlberger Nachrichten" vom 03.06.2008
Kein
Platz für Bären und Wölfe
Ansiedlung
in Vorarlberg würde früher oder später problematisch werden. Wildtiere
könnten in Vorarlberg leben, aber nicht die Menschen mit den Wildtieren. DI
Hubert Schatz, Wildbiologe
Bregenz. "Nichts gegen Bären und Wölfe, aber die Ansiedlung dieser
Wildtiere in Vorarlberg würde dazu führen, dass der Wolf zum 'Problemwolf' und
der Bär zum 'Problembär' werden würde." Das ist die Bilanz eines
Gesprächs zwischen Jagdaufsehern in Vorarlberg und Vertretern des World
Wildlife Funds (WWF) am Wochenende im Bregenzerwald.
"Vorarlberg ist einfach zu klein, um Bären oder Wölfen eine dauerhafte
Heimat geben zu können", erklärt DI Hubert Schatz, Wildbiologe des Landes
Vorarlberg. Das Land sei vom Arlberg bis zum Bodensee ziemlich dicht besiedelt,
eine Kollision zwischen Mensch und Tier früher oder später unvermeidlich.
"Die Wildtiere", so Schatz, "könnten hier leben, aber die
Menschen nicht mit den Tieren."
"Positive
Gespräche"
Für Christoph Walder vom WWF waren die Gespräche mit den Jagdaufsehern dennoch
"sehr positiv": "Jägerschaft und Land Vorarlberg sind sehr
aufgeschlossen und kooperativ. Ein 'Fall Bruno' wie in Bayern wird sich in
Vorarlberg nicht ereignen." Der Braunbär Bruno wurde erschossen.
Der WWF rechnet damit, dass Bären und Wölfe aus der Schweiz und Südtirol auch
nach Vorarlberg kommen. Man will rechtzeitig informieren und "humane"
Lösungen finden.
Top
" Kronen Zeitung" vom 02.06.2008
Jäger
retten Bambis vor Mähtod
Ein
Tierschutztrupp kann mit Infrarotgerät in einer Woche siebzig Rehkitze
bergen
Jährlich sterben zur Mähzeit 4000 Rehkitze und 2000 Hasenjunge auf
den Wiesen. Im Mühlviertel haben es sich deshalb engagierte Jäger zur
Aufgabe gemacht, Bambis vor dem schrecklichen Tod zu retten. Sie suchen
stundenlang die hohen Gräser so ab, wie Manfred Freller aus Neumarkt im Mühlkreis.
Zu Beginn der Mähzeit Anfang Mai gibt es noch nicht so viele Rehkitze. Doch
Bauern mit Pferden beginnen mit dem Heuen erst jetzt im Juni, wenn die
Wiesen schon voll Bambis sind. "Wir müssen immer bei den Landwirten
fragen, wann sie mähen und ob wir vorher die Wiesen durchsuchen dürfen",
erzählt der engagierte Jäger Manfred Freller.
Gerüstet mit Infrarotgeräten machen sich die ehrenamtlichen Rettungstrupps
auf die Suche nach den im hohen Gras versteckten Wildtierbabys. In einer Mähsaison,
die etwa eine Woche dauert, finden die Jäger meist bis zu siebzig
Jungtiere. Diese werden dann eingefangen und nach der Mahd wieder
freigelassen, wo sie schnell von ihren Muttertieren gefunden werden. Hasen
jedoch haben da etwas weniger Glück bei der Suchaktion: "Hasenjunge
sind so klein, dass sie auch am Infrarotgerät kaum zum Erkennen sind. Da
ist es doch eher nur Glück, wenn wir welche finden", so Freller.
Top
"Der Standard" vom 28.05.2008
"Geschäfte
werden nie bei der Jagd abgeschlossen"
Der
jagende Lobbyist Martin Standl im STANDARD-Interview: Die Politik spielt in
der Welt der Waidmänner immer eine "gewisse Rolle"
Vertrauensfördend bis hin zu einer „persönlichen, intimen Nähe“ sei
das Jagen. Die Politik spiele in der Welt der Waidmänner immer eine
„gewisse Rolle“, verrät der jagende Lobbyist Martin Standl im Gespräch
mit Markus Rohrhofer.
STANDARD:
Der Grüne Peter Pilz legte dem Innenministerium-Untersuchungsausschuss eine
Einladung zur Wildsaujagd an Mitglieder des ehemaligen Kabinetts Strasser
vor. Wundert Sie die Aufregung rund um das ÖVP-Halali?
Standl:
Ich will das nicht beurteilen. Aber Fakt ist halt, dass Grüne nicht zur
Jagd eingeladen werden. Es gib keine grünen Jäger – halt, doch: die
Nationalratsabgeordnete Gabriela Moser ist eine Jägerin. Aber prinzipiell
werden Grünen-Politiker eher zum Essen eingeladen.
STANDARD:
Wie politisch ist die Jagd in Österreich?
Standl:
Die Politik spielt immer eine gewisse Rolle. Das liegt aber nicht an einer
besonderen Befindlichkeit Österreichs, sondern einfach an den Strukturen:
Die Wirtschafts-Community ist sehr klein. Und natürlich hat die Kombination
Jagd, Wirtschaft und Politik historisch viel mit der verstaatlichten
Industrie zu tun.
STANDARD:
Inwiefern?
Standl:
Die größten Unternehmen in Österreich, die in staatlicher Hand waren,
hatten auch stattliche Jagden. Und das ist zu einem großen Teil bis heute
so. Die Bank Austria hat zum Beispiel die alte CA-Jagd noch, wo jetzt die
Italiener jagen gehen. Viele größere Unternehmen in Österreich pachten
eine eigene Jagd und laden Geschäftspartner oder Mitarbeiter ein.
STANDARD:
Große politische Entscheidungen oder wichtige Geschäfte werden hierzulande
also im Dickicht ausgehandelt?
Standl:
Nein. Geschäfte werden nie bei der Jagd abgeschlossen. Das ist ein
absolutes Tabu, an das sich jeder echte Jäger hält. Es geht vielmehr um
ein Zusammengehörigkeitsgefühl, man teilt bei der Jagd ein außergewöhnliches,
archaisches Erlebnis. Die Gebirgsjagd zum Beispiel ist eine Oase der Stille
und Ruhe. Es entsteht eine persönliche, fast intime Nähe, und das schafft
gegenseitiges Vertrauen. Und Vertrauen ist bekanntlich der fruchtbarste
Boden für ein jedes Geschäft.
STANDARD:
Werden etwa in der Politik bestimmte Themen bereits im Vorfeld für eine
Jagd ausgemustert?
Standl:
Das spielt sicher eine Rolle. Man darf aber nicht mit dem primären Vorsatz
arbeiten, einen Deal machen zu wollen. Die Jagdethik muss im Vordergrund
stehen. Wer sich nicht daran hält, findet auch keinen Platz in der Jägerschaft
– egal ob Vorstandsvorsitzender oder Landwirt. Jagen ist kein Sport, Jagen
ist kein Handwerk, Jagen ist Passion.
STANDARD:
Würden Sie einem aufstrebenden Jungpolitiker raten, den Jagdschein zu
machen?
Standl:
Ich würde es ihm nur dann raten, wenn kein geschäftlicher Vorsatz
dahintersteckt und er sich für die Natur und das Wild begeistern kann.
Top
"Der Standard" vom 28.05.2008
Vom
Hegen und Pflegen der guten Kontakte
Der
diskrete Charme des Waidwerks sei gesprächsfördernd, sagen Insider.
Jagdausflüge
haben in der vergangenen Zeit einen üblen Beigeschmack bekommen - Eine
Bestandsaufnahme
Mit der Bemerkung, er gehöre nicht zur „Jägerclique“
ließ der oberösterreichische Polizeichef Andreas Pilsl am Montag im
Innenministerium-Untersuchungsausschuss aufhorchen. Von angeblichen
Jagdeinladungen des Rüstungslobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly an
Mitarbeiter von Innenminister Strasser habe er deshalb nichts gewusst, sagte
Pilsl. Ein bekennendes Mitglied der Jagdgesellschaft ist hingegen die
Tiroler Landesrätin Anna Hosp (VP), zuständig für Raumordnung und
Naturschutz. Ihr werden immer wieder Jagdausflüge nachgesagt, die von
Unternehmern mit „einschlägigen Interessen“ kommen sollen, gerüchteweise
vom Zillertaler Liftkaiser Heinz Schultz aus Uderns.
Anna Hosp gibt im Standard-Gespräch zu, dass sich „Menschen auf der Jagd
näherkommen“. Vor allem das „Tottrinken“ nach der Jagd sei „gesprächsfördernd“.
Sie überlege aber ganz genau, von wem sie sich „auf einen Abschuss“
einladen lasse. Beeinflussbar in ihren Entscheidungen sei sie keineswegs. Für
die Kontaktpflege nutze man auch die Landesjagd im Pitztal. Hosp: „Viele
Industrielle sind auch Jagdpächter, das kann für den Wirtschaftsstandort
Tirol nur gut sein.“ Georg Willi (Grüne): „Problematisch wird das dann,
wenn Jagdbekanntschaften zu besseren Verhandlungsergebnissen kommen als
Nichtjäger.“
"Ohne
wirtschaftliche Hintergedanken"
Im Gegensatz zu Hosp ist Michael Manhart, Chef der Skilifte Lech und
Vorarlberger Landesjägermeister, Gastgeber „ganz ohne wirtschaftliche
Hintergedanken“. Dass der Vorstand des regionalen Jagdverbandes ausschließlich
aus Unternehmern, angeführt vom Fruchtsafterzeuger Franz Rauch, besteht,
der Liechtensteiner Treuhänder Herbert Batliner in Lech zur Pirsch lädt,
habe, so Manhart, nichts mit Geschäften zu tun. Es verbinde einzig das
Interesse an Natur und Wild. Mehr als ein Hobby ist die Jagd für den niederösterreichischen
Landesjägermeister und Raiffeisen-Boss Christian Konrad, der mit Geschäftspartnern
und Politikern, wie etwa Landwirtschaftsminister Josef Pröll (ÖVP), auf
die Pirsch geht.
In der Zentralstelle der österreichischen Jagdverbände hört man den
Vorwurf der Cliquenwirtschaft nicht gerne. Die Jagd sei kein Privileg der
Wichtigen und Reichen, die 116.000 Jäger stammten aus allen Berufsgruppen,
sagt Generalsekretär Peter Lebersorger. „Mit Anfüttern oder
Korruption“ habe man nicht mehr Probleme als „andere Branchen“. Viele
Einladungen werde man nun aber überdenken, sagt Lebersorger. „Es würde
uns schon sehr wundern, wenn man bei sportlichen oder kulinarischen
Einladungen Ausnahmen machen würde und nur die Jagd übrigbleibt.“ Die
wenigsten der 900.000 Abschüsse seien „geschäftliche“.
Wirtschaftsfaktor
Jagd
Rund 475 Millionen Euro setzt die
Jägerei jährlich um. Den Löwenanteil machen Lohnkosten aus, aus Pachten
werden 54 Millionen erlöst, das erlegte Wild hat einen Wert von 29
Millionen Euro. Zum Wahlkampfthema wird die Jagd immer wieder, wenn es um
Neuvergaben der 11.670 Jagdgebiete geht. Wie in Salzburg 2004: Der spätere
Wahlverlierer, Landeshauptmann Franz Schausberger (VP), hatte versucht, große
Teile des Lungauer Riedingtals zum Habitatschutzgebiet samt Betretungsverbot
zu erklären. Als bekannt wurde, dass die Sperre nicht zugunsten bedrohter
Tierarten, sondern zugunsten eines deutschen Jagdherren erfolgen sollte,
musste Schausberger den Plan fallenlassen. Auch im Vorfeld der Salzburger
Landtagswahlen im März 2009 spielt ein 800 Hektar großes Jagdgebiet im Südosten
des Tennengebirge eine Rolle. Dieses wurde von den Bundesforsten an den
Holzindustriellen Peter Kaindl verkauft. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller
und die SP brachten eine Klage auf Rückabwicklung des Geschäftes ein: Mit
der Jagd hätten die Bundesforste rechtswidrig auch die im Tennengebirge
vermuteten strategischen Wasserreserven verscherbelt.
Top
"Kronen Zeitung" vom 28.05.2008
Drei
Weibchen für Atterseebär "Moritz"
Einigung
beim Runden Tisch in Linz:
Oberösterreichs
Vorzeigebär "Moritz" bleibt kein einsamer "Petz" auf
Wanderschaft. Lange hat es gedauert - nun haben sich die
Interessensvertreter beim Bärengipfel einigen können: Er bekommt sogar
gleich drei slowenische Bräute. Wann die Weibchen eingebürgert werden,
kann jedoch noch nicht gesagt werden.
"Das ganze Projekt - also die Einbürgerung von zehn Bären in
den Ländern Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark - wird etwa
zwei bis drei Jahre dauern", erklärte Agrarlandesrat Josef Stockinger
nach der Diskussion am Runden Tisch. Für Oberösterreich sind drei Weibchen
geplant, während in den anderen Gebieten auch Männchen angesiedelt werden
sollen. "Moritz ist noch jung, sein Streifgebiet ist 1250
Quadratkilometer groß. Drei Weibchen sind angemessen für ihn" so
Bärenanwalt Walter Wagner. Die Bären werden aus Slowenien eingesiedelt und
jeweils etwa 10.000 Euro kosten. Sie bekommen alle, einen Sender, um sie im
Auge behalten zu können. Sollte ein Bär zum Problem werden, könnte man
ihn zum Abschuss freigeben.
Top
orf.at vom 27.05.2008
Biber
in Eisenfalle geraten und ertrunken
Im
Brunnbach bei Kirchdorf ist am Dienstag ein toter Biber gefunden worden. Der
Biber ist Teil des Tiroler Biber-Wiederansiedelungsprojekts. Er dürfte mit
seiner Pfote in eine verbotene Eisenfalle geraten und qualvoll ertrunken
sein.
Wiederansiedelungsprojekt.
Etwa zehn Biber leben im Brunnbach. Experten des
Ansiedelungsprojektes vermuten aber, dass der Fallensteller es nicht auf die
seltenen Biber, sondern auf die uferschädigenden Bisamratten abgesehen
hatte. Im Rahmen des Wiederansiedelungsprojektes finden sich derzeit etwa
zehn Biber im Bereich des Unterländer Brunnbaches.
Biberpate
Andreas Goldberger
Einer der um den Biber mittrauert, ist Skisprung- und Dancingstar Andreas
Goldberger. Er war im vergangenen Jahr dabei, als in Erpfendorf der erste
Biber entdeckt wurde.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 27.05.2008
Lostag
für letzten wild lebenden Bären Moritz
Beim
"Bärengipfel" soll geklärt werden, ob weitere Tiere ausgesetzt
werden
Linz. Heute, Dienstag, ist ein Lostag für Oberösterreichs letzten
wild lebenden Braunbären Moritz. Beim "Bärengipfel" im Linzer
Landhaus soll eine Entscheidung darüber fallen, ob er eine Braut bzw.
weitere Artgenossen bekommt oder nicht. Auf Einladung von Agrarlandesrat
Josef Stockinger (ÖVP) beraten ab 14 Uhr Interessenvertreter aller
betroffenen Gruppen.
Die Bärenpopulation in den Nördlichen Kalkalpen steht seit dem
Verschwinden des letzten Weibchens vor dem Aus. Bei der Frage, wie viele
Exemplare die Region verträgt, liegen die Vorstellungen aber noch
auseinander: Während der Bärenanwalt der Österreichischen Bundesforste,
Walter Wager, für eine Auswilderung von zunächst vier Weibchen und einem Männchen
aus Slowenien eintritt, will Stockinger seine Entscheidung von den Fachgesprächen
abhängig machen. Neben Landwirtschaftskammer, Jägerschaft und
Grundbesitzern nehmen unter anderem auch der Bärenanwalt, der WWF und das
Institut für Wildtierkunde an dem Runden Tisch teil. Im Anschluss an das
Gespräch wird die Entscheidung bekannt gegeben.
Top
"Die Krone" vom 27.05.2008
"Moritz"hofft
auf viele Bräute!
Bärengipfel
entscheidet heute, ob "Petz" ein oder gar mehrere Weibchen
bekommt:
Bekommt
unser Vorzeigebär "Moritz" eine oder - wie es sich Experten
wünschen - gar mehrere Bräute? Darum geht es heute, Dienstag, beim
"Bärengipfel" mit Agrarlandesrat Josef Stockinger. Eine als
Stimmungsbarometer dienende Fachtagung lief vor zehn Tagen ja bereits sehr
gut. Denn da gab es ein klares "Ja" zu mehr Bären.
"In Oberösterreich brauchen wir mindestens drei Bärinnen. Aber
es geht ja auch um die anderen Bundesländer. In den Kalkalpen sollten
mindestens zehn Weibchen angesiedelt werden", erklärt der "Bärenanwalt"
Walter Wagner. Erst vor zehn Tagen fand in Linz die Fachtagung "Land
der Bären, zukunftsreich?" statt. Dort gab es wie berichtet - ein
klares "Ja" zu mehr Braunbären. Beim heutigen Bärengipfel lädt
Landesrat Stockinger Interessensvertreter von Jagd, Landwirtschaft,
Wissenschaft und Verwaltung zum runden Tisch ein. Thema: keine, eine oder
gar mehrere Bärinnen für Atterseebär "Moritz". Die Bärinnen
sollen in den nördlichen Kalkalpen angesiedelt werden. Derzeit leben in
diesen 600 Kilometer langen Gebirgszügen nur zwei Männchen: Braunbärpapa
"Djuro" (19) in Niederösterreich und sein Sohn, der oberösterreichische
Lieblingsbär "Moritz" (7).
Top
"Die Presse" vom 26.05.2008
Jagen
in Wien: „Nirgends schwieriger“
Die
Jäger der Bundeshauptstadt sehen sich selbst als eine Art Eliteeinheit
ihres Berufsstandes. Das Interesse ist groß: Niemals zuvor legten mehr
Wiener die Jagdprüfung ab als heute.
Wien steht im öffentlichen Bewusstsein nicht wirklich für im
Morgennebel röhrende Hirsche und Jäger, die dem Wild nachstellen. Damit
tut man einer gar nicht so kleinen Personengruppe Unrecht: Die Jäger der
Bundeshauptstadt leisten im Vergleich zu vielen ihrer Kollegen aus den Ländern
nämlich Schwerstarbeit. Und auch der Wiener Bürgermeister vergibt an jene,
die es mutmaßlich verdienen, regelmäßig sogenannte Repräsentationsabschüsse
in den städtischen Revieren.
Einem hochrangigen Kabinettsmitglied des Innenministeriums wurde – wie
berichtet – eine ebensolche Ehre zuteil. Liegt ganz Wien im Jagdfieber?
Zumindest die Zahl der Interessenten für die Jagdprüfung steigt deutlich
an. „Die Presse“ fragte nach, was es in Wien mit der Jagd auf sich hat,
wer wie viel für Abschüsse zahlt (oder auch nicht) und warum am
Zentralfriedhof bereits seit Jahrzehnten das ganze Jahr über Schonzeit ist.
Insgesamt erlegten Wiens Jäger im Auftrag der Bezirksämter – diese
erstellen die jährlichen Abschusspläne – in der vergangenen Saison 3253
Stück Wild (Auszüge: siehe Grafik). Die Jäger selbst sprechen in diesem
Zusammenhang stets von müssen, nicht von wollen. Weil natürliche
Fressfeinde selten sind, schreibt das Jagdgesetz zur Verhinderung einer Überpopulation
die Bejagung der insgesamt 32 Reviere vor. Ausgenommen: bebaute Regionen,
intensiv genutzte Naherholungsgebiete (Donauinsel, Wienerberg, etc.) und
Friedhöfe.
„Nirgendwo sonst ist die Jagd schwieriger“, glaubt Andreas Januskovecz,
Leiter des Forstamts (MA49), das im Stadtgebiet mit 29 Berufsjägern 100
Quadratkilometer Jagdrevier zu bewirtschaften hat. Zum einen sei es in
freier Wildbahn einfacher, das Wild überhaupt aufzuspüren, zum anderen sei
dort die Gefahr, Wanderer oder Radfahrer zu verletzten oder gar zu töten,
viel geringer. „Es ist alles andere als einfach, im Nationalpark Donauauen
auf Wildschwein-Jagd zu gehen und dabei gleichzeitig die Sicherheit von
600.000 jährlichen Besuchern zu garantieren.“
Neben jenen des Forstamts gibt es in Wien nur wenige Reviere, wo noch gejagt
wird. Die wichtigsten Eigentümer sind die Bundesforste (Region Sofienalpe)
und das Stift Schotten (Region Amundsenstraße). Kleinere Grundbesitzer müssen
sich zu sogenannten Jagd-Genossenschaften zusammenschließen, wie
beispielsweise in Floridsdorf.
2500
Euro für einen Keiler
Um die Reviere in Wien und den den Quellschutzgebieten in Niederösterreich
und der Steiermark (zusätzliche 340 Quadratkilometer) bewirtschaften zu können,
verkauft der Magistrat auch Abschüsse an Privatpersonen. Knapp 20 Prozent
aller Abschüsse werden so „erledigt“. Zum Wohle des Stadtbudgets. Der
Abschuss eines ausgewachsenen Keilers kostet bis zu 2500 Euro, ein kapitaler
Hirsch ist für 2000 Euro zu haben. Frischlinge fallen mit 100 Euro pro
Abschuss fast schon in die Kategorie Schnäppchen. Zu bekommen ist so eine
Lizenz zum Töten über ein schriftliches Gesuch beim Forstamt, das dem
Interessenten dann ein Angebot legt. Im Preis inkludiert ist die
vorgeschriebene Begleitung durch einen Berufsjäger der Stadt. Nur fünf bis
zehn Abschüsse pro Jahr sind „gratis“. So oft nämlich lädt der Bürgermeister
Bekannte oder Geschäftspartner auf Repräsentationsabschüsse ein.
Während den „Kunden“ solcher Abschüsse nur Erinnerungen und Trophäen
bleiben, verdient die Stadt auch mit dem Fleisch gutes Geld. Einige
hundertausend Euro sollen zuletzt durch den Verkauf von Wildbret eingenommen
worden sein. Genaueres will die MA49 demnächst dem Gemeinderat berichten.
6000
Wiener jagen in NÖ
Dass sich die Jagd in Wien immer größerer Beliebtheit erfreut, zeigen die
Anmeldungen für die Jagdprüfung des Landesjagdverbandes. Nach 50 im Jahr
2006 und 100 im Vorjahr rechnet Landesjägermeister Günther Sallaberger
2008 mit 160 Nennungen. Ein Drittel davon sind Frauen, die langsam in eine
traditionelle Männer-Domäne eindringen. Insgesamt waren im Vorjahr 830
Personen im Besitz einer Wiener Jahresjagdkarte. Davon stammten 57 aus dem
Ausland. Die meisten Wiener gehen in Niederösterreich auf die Jagd – ihre
Zahl wird auf knapp 6000 geschätzt.
Echtes Jägerlatein ist übrigens das Gerücht, dass am Zentralfriedhof
regelmäßig zum Halali geblasen wird. Der letzte Schuss fiel dort am 20. Jänner
1987. Damals ließen acht Hasen, drei Kaninchen und zwölf Fasane ihr Leben.
„Natürlich haben wir auch heute noch Beschwerden von Grab-Eignern wegen
Schäden, die durch verirrtes Wild verursacht wurden“, sagt Erhard Rauch,
Geschäftsführer der Friedhöfe Wien. Heutzutage lasse man jedoch die Zeit
diese Probleme lösen. „Das Wild lebt ja nicht ewig.“
Auf
einen Blick
Auf Wiener Landesgebiet gibt es 32 Jagdreviere. 100 Quadratkilometer davon
werden durch das Forstamt (MA49) bejagt. Weitere nennenswerte Reviere gehören
etwa den Bundesforsten oder dem Stift Schotten.
Abschüsse
in der Jagdsaison 2006/2007 in Wien
1194 Wildschweine
588 Fasane
347 Hasen
317 Rehe
164 Muffelwild
143 Enten
109 Füchse
75 Tauben
74 Wiesel
70 Rotwild
64 Damwild
31 Marder
20 Iltisse
20 Dachse
Quelle: Statistik Austria
Top
kleinezeitung.at vom 21.05.2008
Jäger
ärgern Pilzesammler
Kampf
den Pilzdieben. 23 Osttiroler Hegemeister fordern in einer Resolution
Verschärfung der Pilzbestimmungen wie in Südtirol.
Die Jagd nach "Funghi" ist bei unseren Nachbarn aus Italien
zum Volkssport geworden. Massenweise Schwammerlsucher aus dem Süden
schwärmten vor allem im vergangenen Sommer in Osttirol aus.
Resolution
Die heimischen Jäger wollen nicht mehr länger Scheuklappen aufsetzen,
sondern für mehr Ordnung im Unterholz sorgen. In einer Resolution an die
Tiroler Landesregierung fordern die 23 Hegemeister aus dem Bezirk Lienz eine
Verschärfung der Pilzschutzverordnung.
Kreislauf
ist gestört
"Vor allem die Bejagung des Rotwildes wird durch das Pilzesammeln und
den ohnehin bestehende Druck auf Erfüllung der Abschusspläne stark
beeinträchtigt beziehungsweise ist in bestimmten Gebieten gar nicht mehr
möglich", zeigt Bezirksjägermeister Martin König auf, der massive
Klagen von den Jagdausübungsberechtigten zu Ohren bekommt.
Organisierte
Gruppen
Vor allem das Hochpustertal wird von den "Funghi-Klaubern"
überschwemmt. König führt dies auf die Verschärfung der Regelungen für
das Pilzesammeln in Südtirol zurück. Dort muss man in den Gemeinden für
acht Euro einen Schein lösen. Dieser berechtigt das Pflücken von einem
Kilogramm pro Person und Tag. "Wir müssen einfach was unternehmen. Wir
haben es hier mit organisierten Gruppen zu tun, die sich damit den Urlaub
finanzieren", versteht König die Welt nicht mehr, der auch über
einzelne Ruhegebiete nachdenkt.
Zusammenarbeit
"Es muss weiters ein Zusammenspiel zwischen Tourismus, Jägerschaft und
Grundbesitzern geben", so König, der von Tiroler Landesregierung in
Ansehung an die Südtiroler Pilzbestimmungen eine diesen angepasste oder
ähnliche Regelung fordert.
Top
Leserbrief
"Kleine Zeitung" vom 16.05.2008
Fuchs
in Falle: Anzeige gegen Jäger
Abgesehen davon, dass für jeden gesunden Menschenverstand es sich hier
um Tierquälerei handelt, ist die von Burgstaller-Gradenegger aufgeführte
Begründung für den Einsatz der Fallenjagd und der Bejagung des Fuchses
im Allgemeinen falsch. Der Fuchs ist nicht der, der den Bestand anderer
Wildtierarten bedroht. Dazu ist er gar nicht in der Lage. Er ernährt sich
vorwiegend von Mäusen und Käfern. Gelegentlich gehört ein kranker Hase
oder ein Zuchtfasan zu seiner Beute. Gesunde und in der Natur
aufgewachsene Wildtiere erwischt er nicht. Daher nennt man ihn auch die
"Polizei des Waldes". Was die Bevölkerung großteils nicht
weiß, ist dass z. B. Fasane zu Tausenden in Fasanerien nur zum Zwecke des
Abschusses gezüchtet werden und dann kurz vor Treibjagden in die freie
Natur ausgesetzt werden. Jedes Jahr werden über 1 Million Wildtiere in
Österreich erschossen, davon alleine über 190.000 Fasane. Bei diesen
Zahlen wird deutlich, dass nicht der Fuchs sondern ausschließlich der
Jäger der ist, der die Wildtierarten extrem bedroht.
Nachdem die Tollwut nahezu ausgerottet ist, muß nun der Fuchsbandwurm
bzw. die Räude als Argumentationsmäntelchen herhalten, damit die
Jägerschaft weiterhin Spaß an ihrem Hobby haben können.
Dr. Christian Nittmann, Wien
Top
kleinezeitung.at vom 16.05.2008
Fuchs
in Falle: Anzeige gegen Jäger
Fallenjagd
sorgt für Wirbel unter Kärntner Tierschützern. Jäger, der Fuchs in
Lebendfalle fing, wird angezeigt. Jägerschaft verweist auf strenge
Bestimmungen.
Für heiße Diskussionen unter Tierschützern
sorgt ein Jäger, der in einem Wald bei Pischeldorf einen Fuchs in einer
Lebendfalle gefangen und das Tier später getötet hat (die Kleine
berichtete). Von Tierquälerei ist die Rede, nicht zuletzt deshalb, weil
Spaziergänger angaben, das gefangene Tier bereits am Pfingstmontag gesehen
zu haben. Der Jäger sei aber erst am Dienstag zur Falle gekommen, nachdem
die Polizei verständigt worden war. "Er hat damit seine
Kontrollpflicht verletzt. Dem Fuchs wurden unnötige Qualen zugefügt. Daher
werde ich Anzeige gegen den Jäger erstatten", sagte gestern
Tierschutzombudsfrau Marina Zuzzi-Krebitz.
Kein
Protokoll
"Die Polizei, die vor Ort war, hat kein Protokoll erstellt, da kein
strafrechtlicher Tatbestand vorlag", erklärte Freydis
Burgstaller-Gradenegger, Juristin der Kärntner Jägerschaft. Sie geht darüber
hinaus davon aus, dass der Fuchs - wie der Jäger angab - krank war.
"Es gab genügend Indizien. Das Tier ist nicht geflüchtet, obwohl die
Falle mehr als 20 Minuten offen stand." Außerdem sei ein Jäger in der
Lage, eine Erkrankung zu erkennen.
Bestimmungen
Burgstaller-Gradenegger wies darauf hin, dass das Aufstellen von Fallen in Kärnten
ganz rigiden Bestimmungen unterliegt. Fallen kommen vor allem dort zur
Anwendung, wo Raubwild wie der Fuchs schwer zu bejagen ist, den Bestand
anderer Wildarten wie Auer- und Birkhahn, Fasan, Rebhuhn oder Junghasen
extrem bedroht oder Krankheiten wie Fuchsbandwurm oder Räude übertragen
kann. "Die Fallenjagd ist daher auch im Interesse der Öffentlichkeit",
so Burgstaller-Gradenegger.
Genehmigungspflichtig
Das Verwenden von Totfallen ist genehmigungspflichtig. "Davon gibt es
in Kärnten maximal zehn Stück", erklärte Burgstaller-Gradenegger.
Aber auch Jäger, die Lebendfallen aufstellen, müssen strenge gesetzliche
Bestimmungen einhalten. "Der Jäger hat eine Aufsichtspflicht. Wird
diese nachweislich nicht erfüllt, so gibt es sicher Konsequenzen",
betonte Landesjägermeister Ferdinand Gorton.
Top
"Kleine Zeitung" vom 15.05.2008
Fuchsfalle
empört Tierschützer
Polizeieinsatz
im Wald. Jäger sagte, Tier sei an Räude erkrankt gewesen.
PISCHELDORF. In einem Waldstück bei Pischeldorf entdeckte am Montag ein
Spaziergänger eine Lebendfalle mit einem darin gefangenen Fuchs. Der Mann
erzählte einer Bekannten von seinem Fund, und diese wiederum alarmierte
Heidi Lepuschitz, die Leiterin des Tierheimes Garten Eden in Klagenfurt.
"Am Dienstag gegen Abend bin ich dorthin gefahren. Das Tier saß in der
Falle, war völlig verängstigt und halb verdurstet", schilderte
Lepuschitz gestern ihre Eindrücke.
Die Tierschützerin wandte sich an die Polizei, woraufhin Beamte der
Polizeiinspektion Pischeldorf in das Waldstück fuhren. Auch Aufsichtsjäger
Andreas Stadler wurde gerufen.
In der Folge wurde die Falle geöffnet, der Fuchs allerdings kauerte
weiterhin in einer Ecke. "Er war in Panik. Auch das Katzenfutter, das
ich dem Tier angeboten habe, wurde nicht angenommen", erklärte
Lepuschitz. Der Jäger hingegen hatte einen anderen Eindruck. "Beim
Fuchs handelte es sich um ein altes Männchen, das an Fuchsräude erkrankt
war. Ich habe meine Pflicht erfüllt und das Tier von seinen Qualen erlöst",
sagte Stadler und betonte, täglich in seinem Revier Kontrollen durchzuführen.
Wie später festgestellt wurde, wog der Fuchs nur mehr etwas über
vier Kilo. Wie es das Gesetz vorschreibt, wird der Kadaver jetzt veterinärmedizinisch
untersucht. Der Wald gehört zum Tollwutsperrgebiet.
Top
ots.at vom 15.05.2008
Vassilakou
fordert Vorlage von Häupls Jagdgästeliste
Anfrage
der Grünen Wien im Wiener Gemeinderat geplant
Wien (OTS) - Die Klubobfrau der Grünen Wien, Maria Vassilakou, fordert
Bürgermeister Häupl auf, seine "Jagdgästeliste" zu
veröffentlichen und kündigt eine diesbezügliche Anfrage im Wiener
Gemeinderat an. Laut Medienberichten handelt es sich immerhin um bis zu 10
sogenannte "Repräsentations-Abschüsse" pro Jahr, die auf
Einladung des Bürgermeisters erfolgten.
"Häupl der sich als Gallionsfigur im Kampf gegen die schwarz-blaue
Bundesregierung feiern ließ, fraternisierte im Hintergrund mit hochrangigen
Vertretern dieser Regierung. Es wirft ein schiefes Licht auf die politische
Kultur der SPÖ, wenn man einerseits Innenminister Strasser öffentlich
angreift wegen des eklatanten Abbaus von Polizeipersonal in Wien,
andererseits aber den Kabinettschef ebendieses Ministers, Christoph Ulmer,
zur selben Zeit mit Jadgdgeschenken beglückt", so Vassilakou.
"Nun drängt sich die Frage auf, wer sonst noch mit solchen und
ähnlichen Jagd-Geschenken bedacht wurde. Wir fordern jetzt die Bekanntgabe
aller Gäste, die von Häupls Gnaden im Wiener Lainzer Tiergarten ihr
Jagdglück versuchen durften", so Vassilakou abschließend.
Top
"Die Presse" vom 15.05.2008
Jagdsaison
für verbotene Geschenkannahme
Teure
Geschenke für Beamte in Form von Jagdeinladungen sind in Österreich
offenbar gang und gäbe. Bisher setzte nur das Dienstrecht Schranken, nun
verbietet auch das Strafrecht die Geschenkannahme.
WIEN. Mit einem angeschossenen Wildschwein ist nicht zu spaßen. Das
wissen die Jäger im Lainzer Tiergarten. Noch dazu ist das Wiener
Naherholungsgebiet für jedermann zugänglich. Drei Wochen lang suchten
sie also eifrig nach dem waidwunden Keiler. Drei Wochen nachdem Christoph
Ulmer, damals Kabinettschef von Innenminister Ernst Strasser (ÖVP), das
Tier nicht voll getroffen hatte.
Am 20. Dezember 2002 schrieb Andreas Januskovecz, Forstdirektor der
Gemeinde Wien, endlich das erlösende E-Mail: „Ich darf Ihnen mitteilen,
dass der von Ihnen beschossene Keiler gestern Abend (19. Dez.) von Oberförster
L. (ca. 300 Meter von der Stelle entfernt, wo Sie das Stück beschossen
haben) erlegt wurde. Damit wurde Ihre Jagd bei uns im Lainzer Tiergarten
(wenn auch etwas verspätet) erfolgreich abgeschlossen; es liegt ein
kapitaler Keiler!“
2700 Euro für einen
Keiler
Der kapitale Keiler für Ulmer aus dem stadteigenen Revier war ein persönliches
Geschenk des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (SPÖ). Dessen
damaliger Präsidialchef Wolfgang Müller intervenierte beim
Forstdirektor. „Solche Repräsentations-Abschüsse kommen gelegentlich
vor“, sagte ein Sprecher der Stadt Wien am Mittwoch auf Anfrage der
„Presse“. Fünf bis zehn Mal pro Jahr erteile der Bürgermeister die
Lizenz zum Töten. Normalerweise schlägt die Stadt Kapital aus den
kapitalen Keilern. „Bis zu 2700 Euro kostet ein Abschuss eines
Wildschweins“, sagte der Sprecher.
Verbotene
Geschenkannahme?
Fünfeinhalb Jahre später steht der „kapitale Keiler“ wieder auf. Der Grüne-Abgeordnete
Peter Pilz veröffentlichte den E-Mail-Verkehr. Er sieht in den Jagdausflügen
von Ulmer und anderen Kabinettsmitarbeitern einen Verstoß gegen das
Beamtendienstrecht. „Es geht um verbotene Geschenkannahme“, sagt Pilz zur
„Presse“. Es gebe ein System der „Geber und Nehmer“, kritisiert er.
Denn Jagdausflüge von Ministeriumsmitarbeitern sind keine Seltenheit. Wie die
„Presse“ berichtete, lud auch der Waffenlobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly
Mitarbeiter des Innenministeriums – das gleichzeitig ein schwedisches
Rechtshilfeansuchen gegen Mensdorff zu prüfen hatte – regelmäßig zur Jagd
ein.
„Minister
muss anzeigen“
Genau hier wird es für Innenminister Günther Platter haarig. Auf Kosten
eines Lobbyisten jagen zu gehen könnte eine Verletzung der Dienstpflichten
dieser Beamten darstellen. Und die müsste Platter als Dienstbehörde erster
Instanz anzeigen, sagt Bernd-Christian Funk, Professor für Staatsrecht in
Wien, zur „Presse“.
Landeshauptleute, die auf „Repräsentations-Abschüsse“ einladen. Beamte
in Ministerien, die sich auf Jagden einladen lassen – ist das schon
Korruption? Heute würden die Jagdausflüge klar gegen das Gesetz verstoßen.
Anfang des Jahres trat eine Strafrechtsnovelle in Kraft, die derartige
Geschenke für Beamte unter Strafe stellt (siehe Seite 2). Zuvor hätte nur
eine „Gegenleistung“ der Beamten – worauf es in den erwähnten Fällen
keinerlei Hinweise gibt, einen Amtsmissbrauch dargestellt.
„Das Problem in Österreichs Politik ist weniger die direkte Bestechung,
sondern das mangelnde Bewusstsein für Unvereinbarkeiten. Dafür hat man kein
Sensorium, da findet man nichts dabei“, kritisiert der
Politikwissenschaftler Hubert Sickinger. Er sitzt im Beirat von Transparency
International, einem Verein, der gegen Korruption kämpft.
„Rein
privat“
Seinen „Repräsentations-Abschuss“ in Lainz habe er damals sogar rechtlich
prüfen lassen, betont Christoph Ulmer im Gespräch mit der „Presse“. Für
die Jagd habe es auch keinerlei politische Zugeständnisse gegeben.
Die Jagdausflüge bei Mensdorff-Pouilly, dem Gatten der früheren ÖVP-Ministerin
Maria Rauch-Kallat, waren für Ulmer „rein privat“. Wie berichtet lud der
Waffenlobbyist Mensdorff immer wieder aktive und ehemalige Kabinettsmitglieder
auf sein Landgut ins burgenländische Luising ein. Manchmal flog die
Jagdgesellschaft auch nach Schottland. Zwei Autostunden nördlich von
Edinburgh liegt Mensdorffs Landsitz Dalnaglar Castle. Tagsüber wurden Rebhühner
gejagt, abends gab es „ein nettes Abendessen im schönen Rahmen“, erinnert
sich Ulmer.
Top
"Die Presse" vom 10.05.2008
Jagen
in Schottland: Die Jagdausflüge der Ministersekretäre
Mitarbeiter
des Innen- und Agrarministers ließen sich vom Waffen-Lobbyisten
Mensdorff-Pouilly auf die Jagd nach Schottland einladen. Der Verdacht auf
unerlaubte Geschenkannahme steht im Raum.
Es war ziemlich kalt, weil die Heizung nicht richtig funktioniert hat“,
erinnert sich der einstige Jagdkamerad. Ansonsten waren die
Jagdgesellschaften auf Schloss Dalnaglar in Schottland durchaus angenehm.
Nicht jeder kommt ohne weiteres in das mondäne Anwesen des Grafen
Mensdorff-Pouilly hinein. Wer das Schloss in den Highlands für ein
Wochenende mieten möchte, bezahlt 15.000 Pfund (19.000 Euro). Soviel
mussten die Kabinettsmitglieder des Innen- und des
Landwirtschaftsministers natürlich nicht bezahlen. Sie wurden vom Grafen
eingeladen. Und einige der engsten Vertrauten der Minister ließen sich
nicht zweimal bitten.
Diese „unerlaubte Geschenkannahme“ der jagdsportlichen Art dürfte
zwar Juristen zufolge nicht gegen das Strafrecht verstoßen. Auf jeden
Fall handelt es sich aber um einen schweren Verstoß gegen das
Beamtendienstrecht. Politisch hochbrisant ist die Affäre allemal. Denn
Mensdorff-Pouilly ist nicht nur Jäger, sondern auch Gutsbesitzer und
einer der bekanntesten Waffen-Lobbyisten des Landes.
Verdacht
der Bestechung
Da sind gute Kontakte ins Landwirtschaftsministerium, aber vor allem ins
Innenministerium Gold wert. Schließlich ist das Innenministerium für das
Kriegsmaterialiengesetz zuständig. Es bewilligt die Ein-, Aus- und
Durchfuhr von Kriegsmaterialien.
Seit Anfang 2007 gibt es einen weiteren Anknüpfungspunkt zwischen
Mensdorff-Pouillys Waffengeschäften und dem Ministerium. Seit dieser Zeit
ermittelt nämlich der Stockholmer Sonderstaatsanwalt Christer van der
Kwast gegen Mensdorff-Pouilly wegen des Verdachts der Bestechung. Es ging
um den Kauf von „Gripen“-Kampfflugzeugen für die Armeen Tschechiens
und Ungarns. Mensdorff weist die Vorwürfe zurück.
Im Zuge dessen läuft ein Amtshilfe-Verfahren mit Österreich. Die Wiener
Staatsanwaltschaft hat einen Akt angelegt. Sollte in Österreich Amtshilfe
geleistet werden, dann würden die Ermittlungen im Bundeskriminalamt des
Innenministeriums stattfinden – und dort würden auch die schwedischen
Akten eintreffen, an deren Inhalt Mensdorff-Pouilly großes Interesse
haben könnte.
Doch selbst nach dem Amtshilfe-Gesuch aus Skandinavien war die
Jagdleidenschaft der Ministeriums-Waidmänner ungebrochen. Regelmäßig
traf man sich auf Mendsdorff-Pouillys Anwesen im südburgenländischen
Luising.
„Dalnaglar Castle“ in Glenshee wiederum, zwei Autostunden von
Edinburgh in den Highlands gelegen, kaufte er über seine ungarische Firma
MPA.
Der
„Graf“ aus Österreich
„Die Presse“ hat sich im Zug ihrer Recherchen in Glenshee umgesehen.
Diskret ist bezüglich Dalnaglar ebenso eine Untertreibung wie exklusiv.
In der nächst gelegenen Kleinstadt Blairgowrie ist das Schloss sowie sein
österreichischer Besitzer fast unbekannt. Und wer es kennt, der
assoziiert damit festliche Anlässe zu stattlichen Preisen. „Ach,
heiraten Sie?“, lautete die Gegenfrage der Frühstückspension-Betreiberin
Joan Wilson an den „Presse“-Redakteur, als dieser nach Dalnaglar
fragte. Auf der Weinkarte findet sich übrigens auch ein
„Welschriesling, Trocken, 2002 Gräflich Mensdorff-Pouilly“.
Doch wie gesagt: Dalnaglar ist entlegen. Auch die drei Immobilienmakler in
Blairgowrie erinnern sich nur, dass es „in jüngerer Zeit mal am Markt
war“, aber privater Hand verkauft worden ist. In der Redaktion des
Bezirksblättchens „Blairgowrie Advertiser“ weiß man nichts über
Dalnaglar.
Rund 35 Kilometer weiter, über verschlungene Bergstraßen und an einsamen
Gehöften vorbei, wo man hinter jeder Kurve für einen Fasan oder ein
Hochlandrind bremsen muss, liegt der Skiort Spittal of Glenshee. Die
Kellnerin im dortigen Gasthaus kennt Mensdorff-Pouilly. „Er ist ein
Graf. Kommt während der Jagdsaison regelmäßig, auch mit Gästen.“
Einmal
pro Jahr aufs Schloss
Acht Jagden gab es 2007 auf Dalnaglar Castle, hieß es auf Anfrage der
„Presse“ aus Mensdorff-Pouillys Büro. Einer der schottischen Jagd-Gäste
war Wolfgang Gattringer. Bevor er als Manager bei Alcatel anheuerte, war
er Kabinettsmitarbeiter des Innenministers. Im Gespräch mit der
„Presse“ sagt Gattringer zu den Jagsausflügen „gar nichts“.
„Diese Schottland-Flüge fanden in der Regel einmal pro Jahr statt. Es
nahmen meist zehn Personen daran teil“, erinnert sich ein ehemaliger
Jagdkamerad. Welche Personen konkret dem Jagdhorn des Grafen gefolgt sind,
darüber herrscht betretenes Schweigen.
Fest steht, dass in den Kabinetten der ÖVP-Innenminister Ernst Strasser,
Liese Prokop und Günther Platter eifrig auf die Pirsch gegangen wurde.
Christoph Ulmer, einst Strassers Kabinettschef, hat selbst eine Jagd
gepachtet. Und zu Mensdorff-Pouilly, so wollen ehemalige Kollegen wissen,
verbinde ihn „fast eine Vater-Sohn-Beziehung.“ Ulmer arbeitete nämlich
einst im Büro von Mensdorff-Pouillys Gattin Maria Rauch-Kallat, als diese
noch Generalsekretären der ÖVP war. Seit dieser Zeit verbindet
Mensdorff-Pouilly und Ulmer eben nicht nur ihre gemeinsame
Jagdleidenschaft. Auch Philipp Ita, Ulmers Nachfolger als Kabinettschef,
schoss dem Vernehmen nach so manchen Bock.
Haidinger
will nun auspacken
Doch nicht überall im Innenministerium wurde das jagdliche Schießen mit
Achselzucken goutiert. Einer fand die Sache nicht korrekt und machte sogar
offiziell Meldung: Es war der frühere Chef des Bundeskriminalamts (BKA),
Herwig Haidinger.
Doch Haidinger, dessen Vorwürfe zu einem parlamentarischen
Untersuchungsausschuss geführt haben, stieß auf taube Ohren und auf eine
Mauer des Schweigens. So war es ihm bekanntlich auch ergangen, als er auf
Ermittlungsfehler im Fall Kampusch intern aufmerksam machte.
Am Dienstag wird Haidinger übrigens wieder vor dem Ausschuss aussagen. Im
Gespräch mit der „Presse“ kündigte er an, auch über die
„Jagdgesellschaft“ im Innenministerium auspacken zu wollen.
Was
wusste Platter?
Und dann könnte es eng für Innenminister Günther Platter (ÖVP) werden.
Wusste er von den fröhlichen Jagdausflügen seiner engsten Mitarbeiter?
Und vor allem: Wusste er von den Anschuldigungen des früheren BKA-Chefs?
Und wenn ja: Warum wurden diese unter den Tisch gekehrt?
Im Ausschuss sitzt der Grüne Peter Pilz. Auch er hat die Fährte der
Kabinetts-Waidmänner aufgenommen. Er stieß auf ein E-Mail aus dem Jahr
2002. Darin schrieb der damalige Kabinettschef Ulmer an Strasser und seine
Kollegen: „Samstag (...) Riegeljagd, danach Abendessen im Schloss.“
Tags darauf hatte Mensdorff die Waidmänner des Ministers zur „Saujagd
(auf das von der vortägigen Riegelwild über gebliebene/verletzte Wild
– evtl. auch ein paar Frischlinge, sozusagen zum ,Aufwärmen‘)“
eingeladen, berichtet der „Standard“.
Ulmer sagt, er könne sich nicht erinnern, an derartigen Einladungen
seines Duz-Freundes teilgenommen zu haben.
Top
APA vom 09.05.2008
Sicherheitssprecher
Peter Pilz sieht in Einladung zur Wildsau-Jagd verbotene Geschenkannahme
Eine Einladung zur Jagd an
das Kabinett von Ex-Innenminister Ernst Strasser (V) per E-Mail vom März
2002 durch den Geschäftsmann Alfons Mendsdorff-Pouilly erregt den Grünen
Sicherheitssprecher Peter Pilz. Er sieht mit der Einladung des Ehemanns der
ehemaligen Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) zur Wildsau-Jagd das
Delikt der verbotenen Geschenkannahme für Beamte erfüllt. Und für jene
Beamte, die der Einladung gefolgt seien und noch im Innenministerium tätig
sind, müsse es ein Disziplinarverfahren geben, so Pilz im
"Standard".
Strasser selbst kann sich an ein derartiges E-Mail, das dessen damaliger
Kabinettschef Christoph Ulmer an den Ressortchef sowie seine Kollegen
geschickt haben soll, nicht erinnern. "Sollte es existiert haben, ist
es ein gestohlenes E-Mail und zu gestohlenen E-Mails spricht nur mein
Anwalt", so Strasser.
In besagtem Mail heißt es u.a. "Samstag (...) Riegeljagd, danach
Abendessen im Schloß". Für Sonntag habe Mensdorff die
Minister-Mannschaft zur "Saujagd (auf das von der vortägigen
Riegelwild übergebliebene/verletzte Wild - evtl. auch ein paar Frischlinge,
sozusagen zum ,Aufwärmen')" geladen. Nachmittags sollte es dann zur
"eigentlichen Jagd" auf Niederwild kommen, heißt: "Fasane,
Rebhühner".
Ulmer kann sich nicht erinnern, teilgenommen zu haben, "ich gehe öfter
jagen". Auch Mathias Vogl, Leiter der Rechtssektion im
Innenministerium, kann sich nicht erinnern, ob er an der Jagd teilgenommen
habe, sieht aber "nichts Verwerfliches". Eingeladen sei auch
Philipp Ita, Kabinettschef unter Innenministerin Liese Prokop (V) gewesen.
Oskar Gallop, unterdessen Landespolizeikommandant von Tirol, will keinen
Kommentar abgeben, "weil es Strafanzeigen im Zusammenhang mit diesen
Mails gibt, da man diese Daten offensichtlich rechtswidrig erlangt hat.
Solange dieses Verfahren läuft, kommentiere ich das nicht."
Top
"Kurier" vom 07.05.2008
Gourmets
auf der Pirsch
Zur
Eröffnung der Wildbretsaison lud der Niederösterreichische
Landesjagdverband ins „Dreimäderlhaus" nach Münchendorf.
Hier
schießt man gerne einen Bock. Der Herr Landesjägermeister Christian
Konrad hatte nach Münchendorf ins "Dreimäderlhaus" gerufen,
und obwohl Petrus seine Tränen auf den edlen Lodenjankern und Dirndln
vergoss, so wollte doch die Spitze aus Politik, Wirtschaft und Medien dem
edlen Jagdbuffet habhaft werden.
Fit
mit der Flinte
Ein Auszug aus der Speisekarte: Rohschinken vom Wildschwein, Maibock im Kürbismantel,
Butterschnitzel vom Reh und - ja, auch Waidmänner gehen vom langen Sitzen
auf dem Hochstand in die Breite - kalorienarme Variationen vom Grünspargel.
Frage an Maria Rauch-Kallat, selbst fit mit der Flinte, ob eigenhändig
Erlegtes auch besser schmeckt? "Besser nicht, aber ich weiß, wann
ich es eingefroren habe“, so die Gutsherrin des Jagdschlosses Luising im
Burgenland, die täglich bis zu 20 Münder stopfen muss. "Deswegen
essen wir das ganze Jahr über Wild aus der eigenen Jagd. Ich selber koche
aber nicht, da meine Kochkünste über die Jahre in der Politik etwas im
Dornröschenschlaf versunken sind." Aufkochen lässt auch profile
Hausgeber Christian Rainer - von der Mikrowelle. "Ich und kochen? Da
bevorzuge ich lieber das Wildschwein im Knorr-Sack." Bei Gastgeber
Christian Konrad bringt seine Frau Rotraut den Kochlöffel zum Schwingen.
"Meine Frau und meine Mutter haben schon immer hervorragendes
Wildbret gekocht. Was ich erlegt habe schmeckt mir aber nicht, denn ich
schieße nur alte Stücke.“
Erste
am Buffet
Zwei der drei
Mäderln, Hans Taschler, Christian Konrad; Christian Rainer ist Wild nicht
wurscht.
Muss
üben
Die
Kochkünste von Maria Rauch-Kallat sind etwas eingerostet. Egal, sie hat
ja eine Köchin.
Top
orf.at vom 03.05.2008
Wild
& zart: Maibock hat Saison
Er
ist jung, wild und heiß begehrt: der Maibock! Das erste Wild des Jahres
ist besonders zart. Das Küchen-Geheimnis serviert ihn unter einer Kruste,
die nach Wald und Wiese schmeckt.
In aller Munde
Der Maibock ist der Inbegriff von gesundem Fleisch: artgerecht in freier
Natur aufgewachsen, stressfrei getötet
und ausgesprochen zart. Kein Wunder, dass dieses Wild so beliebt ist. Der
Maibock hat wieder Saison, auch im Restaurant Knappenstöckl bei
Schmankerlwirt Christoph Wieser und seinem Küchenchef Stefan Szelenyi.
Fleisch
in der Pfanne
Wildbret gehört bekanntlich grundsätzlich zu den gesündesten
Fleischarten. Beim Maibock kommt noch dazu, dass er besonders fettarm ist.
Dennoch ist der Anteil an wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren
hoch.
Möglichst
naturbelassen
Es gelte, die Spezialität möglichst naturbelassen auf den Teller zu
bringen, so Küchenchef Stefan Szelenyi. Schließlich sei der Maibock ein
echtes Gustostück. Daher schmecke er am besten rosa gebraten. Hobbyköche
nehmen moderne Technik zur Hilfe, nämlich Backofenthermometer oder
Kerntemperaturmesser.
Top
orf.at vom 25.04.2008
Pellegrino - kein Problembär
Leckereien
für italienischen Genussbären Pellegrino, der italienische Bär,
schätzt offensichtlich das "Dolce Vita". Schon seit Jahren
frisst er sich in Kärnten satt.
Eindeutig bestätigt haben sich die Berichte
des italienischen Wildbiologen Paolo Molinari, dass sich der Bär
Pellegrino derzeit in Kärnten aufhält. Und zwar treibt sich Pellegrino
(was so viel bedeutet wie "der Umherirrende") auf der Egger Alm
im Gailtal herum - die Kleine Zeitung berichtete exklusiv.
Auf
den Fersen
Kurt Zollner, Pächter des Jagdreviers auf der Egger Alm, ist selbst dem
Meister Petz auf den Fersen. "Der Bär kommt schon seit fünf Jahren
in unser Revier. Er ist ein treuer Stammgast", so Zollner. Bereits am
12. April hat er den Bären im Bereich der Kersnitzen auf der Egger Alm
ausfindig gemacht.
Italienischer
Feinschmecker
Pellegrino ist offensichtlich ein Genießer, "denn er ist wie im
Vorjahr in unsere Futterstelle für das Rehwild eingedrungen und hat sich
dort sattgefressen", schildert Zollner, der es dem Bären aber nicht
weiter übel nimmt. Von 14. auf 15. April hat Pellegrino einer weiteren
Futterstelle in 1650 Meter Höhe einen Besuch abgestattet. "Ich habe
die Bärenspuren verfolgt, sie haben exakt zwei Meter an einer
aufgestellten Fotofalle vorbeigeführt", so der Gödersdorfer
Waidmann.
Fotogen
Auch Wildbiologe Paolo Molinari vermutete bei dem kürzlich gelandeten
Schnappschuss eines Bären auf der Egger Alm, dass es sich um eben jenen
Bären handelt, der bereits vor einem Jahr in die Foto-Falle getappt war.
Durch die Nachforschungen von Kurt Zollner konnte dies nun eindeutig
bestätigt werden: Es war Pellegrino.
Futterstellen
In den Tagen nach dem 15. April bediente sich Meister Petz auch noch bei
zwei anderen Futterstellen. "Die Spuren zeigen, dass sich der Bär
nicht ständig in Kärnten aufhält. Er zieht sich regelmäßig auf die
italienische Seite zurück", so Zollner. Hier gibt es Richtung
Pontebba ein großes Gebiet, in dem keine Jagd stattfindet. "Der Bär
hat dort seine Ruhe", sagt Zollner.
Kein
"Prolembär"
Im Gegensatz zu manchem seiner Artgenossen handelt es sich bei Pellegrino
um keinen Problembären, sondern eher um einen Genussbären. Auch Molinari
spricht vom friedlichen Verhalten des 200-Kilo-Tieres. Nun will Zollner
eine weitere Kamera in der Futterstelle montieren. Vielleicht holt sich
Pellegrino ja noch einen Nachschlag?
Top
Leserbrief
"Kronenzeitung" vom April 2008
Frauen
auf der Pirsch
Mit "Lust und Leidenschaft" gehen Frauen auf die
Pirsch. Die Jagd ist keine reine Männerdomäne mehr. Ist es emanzipatorisch,
Tiere nachzustellen, sie der Lust wegen zu töten?
Der Artikel ließ es vermuten, von objektiver Rechtierstattung kann keine Rede
sein. Das Tierleid und der gewaltvolle Tod unzähliger Individuen, die bei der
Jagd verletzt oder getötet werden, wird verharmlost, die Jägerinnen
"heroisch" mit geschultertem Gewehr u. a. bei einer Treibjagd auf
Fasane und Hasen oder versteckt im Hochsitz auf das Opfer lauernd dargestellt
Versteckt auf das Opfer zu warten ist ebenso feige, wie Fasane nur zum Zwecke
des Jagdspaßes zu züchten und abzuknallen! Mit Naturverbundenheit hat das
nichts zu tun. Tiere zu beobachten oder Fotos zu machen wären hier unblutige
Alternativen und zudem umweltfreundlicher, da die JägerInnen immer noch die
Natur mit ihren Bleischrotpatronen verschmutzen. Doch um Naturschutz (der sich
ohne Waffen verwirklichen lässt) geht es den JägerInnen nicht. Es ist
primär die Lust am Schießen, die Lust am Töten, die PolitikerInnen,
JournalistInnen, Geschäftspersonen und sogar LehrerInnen zur Waffe greifen
lässt. Ist es ein Gefühl von Macht, wenn der Körper des wehrlosen Opfers
von Kugeln zerrissen wird?
Läuten hier nur bei mir die Alarmglocken? Während Tier- und Menschenmütter
um ihre Kinder bangen, die absichtlich oder (im Falle von Menschenkinder)
unabsichtlich erschossen werden könnten, werden Jägerinnen besonders
"mütterliche Hegerinnen" genannt. Ist es also
"mütterlich", wenn JägerInnen Tiere heranzüchten, sie füttern
und sie dann letztendlich töten, um sich die Trophäen stolz an Hauswand, Hut
oder sonstwohin zu stecken?
Daniela Kolano, Traun
Top
orf.at vom 24.04.2008
Kriminalität
- Wilderer bei Verkehrskontrolle überführt
Im
Bezirk Imst meldet die Polizei einen ersten Erfolg bei ihrer Jagd auf
Wilderer. Seit gut drei Jahren hatte es im Raum Imst, Nassereith und
Mieminger Plateau zahlreiche ungeklärte Fälle gegeben.
Bei Fahrzeugkontrolle Spielhahn entdeckt
Bei einer Routinekontrolle auf der
Ötztalstraße bei Umhausen am Dienstagabend entdeckten die Polizisten im
Kofferraum des angehaltenen Fahrzeugs einen toten Spielhahn.
Der Autofahrer, ein 24-jähriger Ötztaler, wird nach Rücksprache mit der
Staatsanwaltschaft wegen Verdunkelungsgefahr in Haft genommen. Die Polizei
durchsuchte die Wohnung des Mannes und wurde fündig: Sechs Langwaffen,
darunter ein verbotenes Gewehr mit Schalldämpfer.
Mann
legte erstes Geständnis ab
Inzwischen ist der mutmaßliche Wilderer, er besitzt übrigens einen
Jagdschein, wieder auf freiem Fuß. Der Ötztaler legte ein erstes
Geständnis ab: Den Spielhahn und zwei weitere Fälle von Wilderei gab er
zu. Damit ist die Polizei am Zug. Der Imster Bezirkspolizeikommandant
Hubert Juen erklärte gegenüber Radio Tirol, jetzt beginne die
Kleinarbeit, um dem Mann weitere Taten nachzuweisen. Juen ist
zuversichtlich, dass das seinen Leuten auch gelingen wird.
Top
Leserbrief
"Kronenzeitung" vom 20.04.2008
Bärendrama
um "JJ3"
Nun ist es traurige Gewissheit! Auch der ca. 2 1/2 Jahre alte
Bruder von Bruno wurde, diesmal von Schweizer "Waidmännern", ins
Jenseits befördert. Eine glanzvolle Leistung Ein Tier, das seinem Instinkt
nachgeht und sich auf Futtersuche begibt, gewissenlos abzuknallen. Ich bin (war)
geprüfter Jagdaufseher und musste die Jagd aufgrund einer Körperbehinderung
aufgeben. Vorerst schmerzte es, in der Natur nicht mehr so mobil sein zu
können, aufgrund der beschämenden Vorkommnisse bin ich jedoch froh, nicht mehr
der "Jagdlobby" anzugehören, wo teilweise unter obskuren
Gedankengängen (möglicherweise alkoholgeschwängerten?) das Waidwerk ausgeübt
wird. Ich legte sowohl Jagdkarte als auch das Jagdaufseherrecht zurück. Im
Rückblick eine Art "Erlösung", denn was in puncto "Jagd"
unter den Teppich gekehrt wurde und wird, lässt einen Natur- und Tierfreund und
-schützer nur erschaudern! Gott sei Dank gibt es auch Jagden, die waidmännisch
und mit Ethik bewirtschaftet werden. Aber Negativberichte überdecken alles. Ein
wahrer Naturfreund wäre froh, einen Bären (wie dieses Jungtier) im Revier zu
haben. Der Schaden wird sowieso großzügig gutgemacht. Jägern im Format der
bayrischen JJ1-Killer und Schweizer JJ3-Beseitiger gehört die Jagdberechtigung
auf Lebenszeit entzogen; es sind Personen, die auf alles schießen, was von
verantwortungslosen Beamten zum "Risiko" erklärt wird. Eine
Schande!
Waidmannsheil und schämt euch!
Christoph Hirschberger, Vomp
Top
orf.at vom 19.04.2008
2007:
Jahr der schweren Jagdunfälle
Der
Landesjagdverband hat beim Landesjägertag am Samstag eine zwiespältige
Bilanz gezogen: Einerseits verzeichnet man einen rekordverdächtigen
Abschuss beim Niederwild, andererseits hat es 2007 die schwersten
Jagdunfälle gegeben.
Maßnahmen
um Unfälle zu vermeiden
Das vergangene Jahr war das schwärzeste Jahr seit der Gründung des
Verbandes im Jahr 1949, bestätigt Landesjägermeister Christian Konrad.
Es habe bedauerlicherweise viele Unfälle gegeben, zum Teil auch mit
Todesfällen. Diesen Punkt wolle man sich nun zum Schwerpunkt setzen.
Obwohl eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der Jagdunfälle bereits
vorgenommen wurde, wie Signalkappen und Signalwesten, aber auch
freiwilliges Übungsschießen, bedauert Konrad, dass die Jäger die
Maßnahmen nicht wie gewünscht akzeptiert hätten.
Positive
Bilanz beim Niederwild
Eine andere Sorge gilt der ständig wachsenden Population an
Wildschweinen, die vor allem im Raum Gföhl und im Dunkelsteinerwald
große Schäden anrichten. Sie sollen verstärkt bejagt werden.
Positiv dagegen ist die Bilanz beim Niederwild: 2007 sind doppelt so viele
Hasen erlegt worden wie 2006 und um 70 Prozent mehr Fasane.
Top
"Kurier" vom 18.04.2008
Ötscherbär
Djuro bekommt vorerst kein neues Weibchen
Frühlingserwachen
- Tierfreunde und Bärenforscher können vorerst durchatmen. Zumindest die
beiden Leittiere der zusammengeschrumpften Bärenpopulation in den
nördlichen Kalkalpen, der Ötscherbär Djuro und sein umtriebiger Sohn
Moritz im Salzkammergut haben den Winter offenbar bestens überstanden.
Dieser Tage tappte der 1993 als Stammhalter ausgesetzte und als
sehr vorsichtig geltende Djuro in eine Fotofalle. Dabei zeigte er sich
zwar nicht von seiner besten Seite, konnte aber nicht verbergen, dass er
das Winterlager als wohlgenährter stattlicher Bär verlassen hat.
Das Bangen und Hoffen der WWF-Bären-Experten gilt nun der Bärin Elsa.
Sie könnte im Mai, wie es in früheren Jahren schon vorkam, mit Jungen
auftauchen. Das wäre eine typische scheue Verhaltensweise, hofft auch der
WWF-Bärenprojektleiter Christoph Walder. Leider war die Existenz der
Bärin im gesamten vergangenen Jahr über Spuren nicht mehr eindeutig
nachweisbar gewesen.
Klärung
Klare Richtlinien gibt der neue NÖ-Naturschutzlandesrat Josef Plank in
der Problematik rund um die plötzlich verminderte Bärenpopulation vor.
Solange nicht geklärt sei, warum sich der Bestand binnen weniger Jahre
von 30 Tieren auf nur mehr wenige Exemplare dezimiert habe, werde er der
Aussetzung von neuen Tieren nicht zustimmen, so Plank im KURIER-Gespräch.
In NÖ will er einen runden Tisch mit allen am Bärenprojekt beteiligten
Institutionen einberufen.
Keine neuen Erkenntnisse verbuchten die Beamten des Bundeskriminalamts und
der NÖ Kriminalabteilung. Sie waren im Vorjahr in dem Bären-Krimi zu
Hilfe geholt worden. Den illegalen Abschuss eines Tieres durch einen
Jäger aus Türnitz konnten sie aufdecken.
Top
Leserbrief
an die "Kleine Zeitung" vom 17.04.2008 zum Artikel vom
16.04.2008
Schweizer
töteten Brunos Bruder
Wahrscheinlich erübrigt sich in Zukunft jegliche
Diskussion, ob wir Bären in unseren Wäldern möchten oder nicht. Es wird
zwar immer großartig von Wiederansiedlungsprojekten gesprochen, kaum verhält
sich ein Bär jedoch gemäß seiner Art, wird er erschossen. In Rumänien
funktioniert das Zusammenleben Mensch-Bär. Selbst in der Stadt Brasov, wo
die Tiere im städtischen Abfall wühlen, sicherlich keine Ideallösung,
spricht niemand vom Abschuss. Wagt jedoch in unseren Breiten ein Bär
seine Nase außerhalb des Waldes zu recken, wird er erlegt oder
bestenfalls lebenslang eingeknastet.
Ersparen wir uns doch in Zukunft dieses scheinheilige Gerede um die
Wiederansiedelung großer Beutegreifer, sie haben in unserer
tierfeindlichen Gesellschaft ohnehin keine Chance mehr.
Marion Löcker
Österreichischer Tierschutzverein
Top
Leserbrief
an die "Niederösterreichische Nachrichten" vom 16.04.2008 zum
Artikel
"Wir
müssen auch die Wildtiere schützen"
Ohne Frage sind Wildtiere gegen eventuell wildernde Haushunde zu
schützen. Es erstaunt nur, dass die Jäger wieder versuchen sich als
Tierschützer darzustellen, die sie de facto nicht sein können.
Bodenbrüter wie Fasane oder Rebhühner und deren Küken aber auch Rehe
und Hasen mit ihre Jungen sind nicht durch Hunde besonders bedroht,
sondern durch die Jäger selber. Jährlich töten Jäger laut Statistik
Austria die enorme Zahl von 280.000 Rehe, 192.000 Fasane, 190.000 Hasen.
Hier stellt sich die Frage wer der mit Abstand die größte Bedrohung für
unsere Wildtiere ist, die Jäger oder einige wenige wildernde Haushunde?
Es wird wieder einmal offenbar, dass die Jäger mit jeglichen Mitteln
versuchen ihr bereits angeschlagenes Image aufrecht zu erhalten.
Dr. Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Top
Leserbrief
an die "Niederösterreichische Nachrichten" vom 16.04.2008 zum
Artikel
"Wir
müssen auch die Wildtiere schützen"
Es ist selbstverständlich, dass alle Hundebesitzer darauf
achten müssen, dass keine Wildtiere gestört oder sogar getötet werden.
Immer müssen jedoch die Hunde herhalten, wenn es um gefährdete Jungtiere
geht, wieviele Tiere sterben im Vergleich im Strassenverkehr? Wieviele
Tiere werden im Vergleich erschossen? Die Anzahl der durch Hunde
getöteten Tiere ist verschwindend klein und die Aussage des Obmanns der
Jagdgilde Neulengbach Josef Hinterkirchner ist falsch, der
Jagdaufseher ist nicht verpflichtet, einen wildernden Hund zu erlegen,
sondern lediglich dazu berechtigt, schlimm genug, denn diesbezüglicher
Missbrauch ist an der Tagesordnung.
Marion Löcker
Österreichischer Tierschutzverein
Top
"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 15.04.2008
"Wir
müssen auch die Wildtiere schützen"
AUFRUF
/ Die Neulengbacher Jägerschaft appelliert an die Hundebesitzer, ihre
Vierbeiner an die Leine zu nehmen.
REGION WIENERWALD / "Bei Haustieren schauen wir auf den
Tierschutz, aber wo ist der Tierschutz bei den Wildtieren? Sie müssen
genauso geschützt werden", betont Josef Hinterkirchner.
Durch freilaufende Hunde komme es immer wieder zu Problemen, so der Obmann
der Jagdgilde Neulengbach, Ollersbach und Umgebung: "Gerade jetzt ist
es besonders problematisch für die Wildtiere, die ihre Jungen
aufziehen."
Bodenbrüter wie Fasane oder Rebhühner und deren Küken aber auch Rehe
und Hasen mit ihre Jungen seien besonders bedroht. Daher appelliert die
Jägerschaft an die Hundebesitzer, die Vierbeiner an die Leine zu nehmen.
Hinterkirchner betont: "Die Jäger wollen keine Hunde töten. Aber
wenn ein Hund hinter Wild her ist, muss er reagieren. Der Jagdaufseher ist
laut Jagdgesetz dazu verpflichtet, einen wildernden Hund zu erlegen."
Neben dem Jagdgesetz gilt auch das Polizeistrafgesetz, in dem die
Hundehaltung im öffentlichen Raum genau festgelegt ist. Hundehaltern, die
ihrer Aufsichtspflicht nicht nachkommen, drohen bis zu 7000 Euro Strafe.
Top
noen.at vom 09.04.2008
Cobra
stürmte Haus!
PRESSBAUM
/ Ein 44-jähriger Pressbaumer würgte seine Frau und bedrohte sie mit dem
Umbringen: Die Frau flüchtete mit Sohn.
Weil der Ehemann sie gewürgt und mit dem Erschießen bedroht
hatte, flüchtete am Sonntag eine Pressbaumerin mit ihrem 10-jährigen
Sohn. Ein Kleinkind (3) befand sich allerdings noch im Haus bei seinem
rabiaten Vater (44).
Die verängstigte Frau erwartete die Polizei gegen 21 Uhr auf dem
Penny-Markt-Parkplatz. Die Beamten fuhren wenig später beim Haus vor: Der
Pressbaumer - ein Jäger - reagierte allerdings weder auf Anrufe noch auf
das Klopfen.
Da sich im Haus auch Waffen befanden, wurde schließlich die
Einsatzeinheit „Cobra“ und eine Hundestreife alarmiert. Von der
Staatsanwaltschaft wurde in der Zwischenzeit die Genehmigung für eine
Hausdurchsuchung erwirkt. Um Mitternacht stürmte die Eliteeinheit
schließlich gewaltsam das Wohnhaus. Der 44-Jährige wurde leicht
alkoholisiert im Bett vorgefunden. Das dreijährige Kind lag ebenfalls
wohlbehalten in seinem Bett. Im Haus wurden insgesamt sieben Gewehre, ein
Revolver und drei Messer beschlagnahmt. Der Pressbaumer wurde aus dem Haus
gewiesen und Anzeige erstattet. Außerdem wird er in Zukunft keine Waffen
besitzen dürfen.
Top
orf.at vom 08.04.2008
Stier
aus Fleischhauerei entkommen
Dienstagfrüh ist ein Stier aus einer Fleischhauerei in
Mauerbach (Bez. Wien-Umgebung) entkommen. Das Tier sollte geschlachtet
werden. Es irrte zwei Stunden umher, unter anderem auch auf der Autobahn.
Ein Jäger erlegte den Stier.
Top
"Kleine Zeitung" vom 08.04.2008
Neue
Bären braucht das Land - Auswilderungen geplant
"Gipfelgespräch"
im Mai.
LINZ. Das Problem ist bekannt: In den
Nördlichen Kalkalpen, wo es einmal eine richtige Bärenpopulation gegeben
hat, leben mittlerweile nur noch zwei Zottel - der siebenjährige Moritz
im Salzkammergut und sein 19 Jahre alter Vater Djuro in Niederösterreich.
Der Rest ist spurlos verschwunden.
Das sei "Liebhaberei" und habe mit Artenschutz nichts zu tun, so
der Bärenanwalt der Österreichischen Bundesforste, Walter Wagner.
"Bärenmanagement ist eine Herausforderung, man sollte sie
annehmen." Er tritt für eine Auswilderung von zunächst vier
Weibchen und einem Männchen sowie später eventuell fünf weiteren Tieren
in Nordostösterreich ein.
Oberösterreichs Agrarlandesrat Josef Stockinger zeigt sich grundsätzlich
nicht abgeneigt, möchte aber nur zwei oder drei Exemplare in die
oberösterreichische Wildnis entlassen. Eine Entscheidung soll nächstes
Monat fallen: Am 27. Mai lädt Stockinger Interessenvertreter von
Landwirtschaft, Jagd, Wissenschaft und Verwaltung zu einem
"Bärengipfel" ein.
Top
kleinezeitung.at vom 26.03.2008
Immer
weniger Bären in nördlichen Kalkalpen
Insgesamt
35 Bären wurden seit 1989 in den nördlichen Kalkalpen gezählt. Nur zwei
sind noch da. Den Grund für das Verschwinden der Bären kennt man nicht.
Als der Braunbär vor 19 Jahren im Gebiet zwischen Ötscher und Hochschwab
wieder heimisch wurde, sorgte er für viele Emotionen: Euphorie bei den
Naturschützern, Skepsis bei den Jägern, und Ablehnung bei der
Bevölkerung, denn zu Beginn gab es genug Bärenbegegnungen nahe von
Siedlungen.
Immer
weniger Bären
Aber das ist lang vorbei, der WWF hat im Vorjahr nur noch von zwei Bären
genetische Spuren gefunden. Auch die Jäger bestätigen, dass es um die
Bären still geworden ist. "Ich hatte öfter Begegnungen mit Bären.
Das gibt es jetzt nicht mehr", sagt Harald Lasinger, Obmann der
Jagdschutzvereins-Zweigstelle Mariazeller Land. Auch von anderen Jägern
wurde schon lange keine Bären-Sichtung gemeldet.
Futterquelle
versiegt
Jetzt wäre übrigens die Zeit dafür. Wenn die Bären hungrig aus dem
Winterschlaf erwachen, machen sie sich gern über die Wildfütterungen
her. Aber da in den letzten Jahren die Zahl der Futterstellen deutlich
verringert worden ist, ist auch diese Futterquelle weitgehend versiegt.
Die Jäger vermuten, dass die Bären ganz einfach weitergezogen sind. Dass
sie von Jägern erlegt worden sind, wie immer wieder gemunkelt wird, kann
sich Lasinger nicht vorstellen: "Eine Begegnung mit einem Bären ist
ein großes Erlebnis. Jeder Jäger freut sich darüber und käme kaum auf
die Idee, zu schießen."
Strenger
Schutz
Dazu kommt der strenge Schutz, unter dem die Bären stehen. Und es
wäre für einen Jäger sehr schwer, einen Abschuss geheim zu halten, so
Lasinger: "Ein Bär hat mehr als 150 Kilo, wie soll man den unbemerkt
abtransportieren?" Auf die Frage, ob ihm die Bären fehlen würden,
antwortet Lasinger diplomatisch: "Jedes Ding hat zwei Seiten. Sie
sind eine Bereicherung der Natur, aber sie haben auch viel Schaden
angerichtet."
Top
orf.at vom 26.03.2008
Präparierter
Bär "Bruno" wird präsentiert
Der
ausgestopfte Braunbär "Bruno" wird heute im Münchner Museum
Mensch und Natur bei einer Pressekonferenz erstmals der Öffentlichkeit
vorgestellt. Morgen ist er dann für alle Besucher zu sehen, das Museum
erwartet einen Ansturm von Neugierigen. Tierschützer haben bereits zu
einer Mahnwache aufgerufen.
Kaum
Scheu vor Menschen
Der junge Bär war im Sommer 2006 aus dem italienischen Trentino über Österreich
nach Bayern eingewandert. Er war der erste Bär in Freiheit, der nach 171
Jahren wieder seine Tatzen auf deutschen Boden setzte. Doch mit seiner
mangelnden Scheu vor Menschen wurde er den Behörden zu gefährlich.
Nachdem alle Versuche, ihn zu fangen, scheiterten, ließen sie
"Bruno" erschießen.
Italien
forderte "Auslieferung"
Der Abschuss hatte ein internationales Medien-Echo ausgelöst, vor allem
Italiener stornierten Urlaube in Bayern. Zeitweise verlangte Italien sogar
die "Auslieferung" des toten Bären als gebürtigen Italiener.
Brunos Kadaver wurde monatelang an einem geheimen Ort tiefgefroren
aufbewahrt, bevor das Museum Mensch und Natur endgültig den Zuschlag für
seine Ausstellung erhielt.
Mit Spannung wird erwartet, welche Haltung "Bruno" dort
einnimmt: In der vergangenen Woche hatte das Museum erstmals Bilder des präparierten
Bären veröffentlicht, die jedoch nicht zeigen, ob der Bär sitzt, liegt
oder steht.
Top
orf.at vom 21.03.2008
Giftköder
in Höflein entdeckt
In
Höflein (Bezirk Bruck/Leitha) ist ein Nest mit verbotenen Giftködern
gefunden worden. Am 12. März wurden zwölf mit dem Pestizid Carbofuran
präparierte Hühnereier gefunden, berichtete die Umweltschutzorganisation
WWF am Freitag.
Gefahr für Greifvögel
Schon 2007 und 2004 wurde in Höflein
Giftköder ausgelegt. 2004 seien dabei laut WWF sieben Rohrweihen in
Höflein einem Giftleger zum Opfer gefallen.
Die präparierten Eier seien diesmal am Rande eine Windschutzstreifens
platziert gewesen. Greifvögel hätten das Gifteier-Nest leicht finden
können, denn zur Zugzeit im März werde das Gebiet zwischen Donau, Leitha
und dem Neusiedler See von vielen dieser Tiere durchwandert, so die
Angaben des WWF.
"Was immer der Täter bezweckt haben mag, er schreckt jedenfalls
nicht davor zurück, seltene und streng geschützte Wildtiere zu
vernichten", meinte Bernhard Kohler vom WWF Österreich.
Carbofuran
oft als Giftköder verwendet
Carbofuran sei in den vergangenen Jahren immer wieder missbräuchlich zur
Herstellung von Giftködern für Tiere verwendet worden.
Das Gift ist in der EU mittlerweile verboten. Es ist für Menschen sehr
gefährlich, bei Tieren verursacht es einen qualvollen Tod.
Vor allem im Spätwinter und zu Frühjahrsbeginn würden Anschläge auf
Wild- und Haustiere verübt werden, so der WWF. Köderfunde oder
Verdachtsfälle sollten der WWF-Gifthotline (Tel. 0676-4446612) oder dem
NÖ Landesjagdverband (Tel. 0664/ 925 50 70) gemeldet werden.
Jägerschaft
für harte Maßnahmen
"Wir sind an einer raschen und vollständigen Aufklärung höchst
interessiert. Die österreichische Jägerschaft lehnt den Einsatz von
Giftködern strikt ab und wird auch vor harten Maßnahmen gegen
allfällige schwarze Schafe nicht zurückschrecken", meinte Peter
Lebersorger von der Zentralstelle der Landesjagdverbände zu dem nun
bekannt gewordenen Fall.
Als Täter kämen Hunde- oder Katzenhasser in Frage, aber auch Jäger, die
damit Füchse oder Marder beseitigen wollen, weil diese den Hasen- oder
Rebhuhnbestand verringern, sagt Walter Hovorka vom Landesjagdverband.
Acht Seeadler sind in den vergangenen acht Jahren Opfer der Giftköder
geworden. Die Polizei ermittelt bereits seit Jahren gegen den unbekannten
Täter, bisher aber ohne Erfolg.
Top
nachrichten.at vom 17.03.2008
Jäger
im Clinch mit Braunauerin
„Wir sind sicher keine Rambos!“
BRAUNAU.
Astrid Fuchs macht ihrem Ärger Luft. Jäger hätten im Garten ihrer Tante
zahme Hausfasane geschossen. Als hysterisch bezeichnet sie Jagdleiter
Hermann Sveda.
„Es wurden Fasane geschossen, die wir schon seit Jahren haben, die sich
viel in unserem Garten aufhalten und die wir auch füttern“, beklagt
Fuchs aus dem Stadtteil Ranshofen. Besagter Vorfall habe sich Anfang
Dezember abgespielt. Nachdem sie über den Rechtsweg offenbar nichts
ausrichten konnte, wendet sie sich an Land&Leute.
„Sie haben die Tiere von unserem Grund weggetrieben und am Bahngelände
beziehungsweise einen Vogel vor meinen Augen, im Garten meiner
benachbarten Tante, geschossen“, schildert sie entsetzt. Sie habe die Jäger
darauf hingewiesen, dass es sich um ihre Tiere handelte, die sich seit
vielen Jahren im Garten beziehungsweise in der Nähe aufhalten. „Anstatt
zu reagieren, haben sie alle nur gelacht. Es wurde im verbauten Gebiet, wo
ständig Leute unterwegs sind, herumgeschossen. Ein Jäger hat einem
wegfliegenden Fasan sogar in Richtung Straße nachgeschossen, ohne zu
beobachten, ob nicht plötzlich ein Auto kommen könnte.“
Jagdleiter Hermann Sveda bleibt bei den Anschuldigungen die Spucke weg:
„In ganz Braunau gibt es keine Beschwerden, nur eben bei der Frau. Sie
ist etwas schwierig. Ich habe versucht mit ihr zu reden. Sie hat sich aber
furchtbar hysterisch aufgeführt. Wenn sie sagt, dass es sich um ihre
Fasane handelte, nur weil die Tiere manchmal beim Voglhäusl mitnaschen,
irrt sie sich.“
Es habe auch kein Jäger den Garten der Frau oder den der Tante betreten.
Das Jagdgebiet grenze direkt an die Grundstücke an. „Wie gesagt, es hat
deswegen aber noch nie Probleme gegeben. Wir schießen auch nicht
unkontrolliert herum. Wir sind sicher keine Rambos. Grundsätzlich wird
das Jagdgesetz eingehalten.“ – „Das stammt noch aus Zeiten Görings“,
entgegnet Astrid Fuchs.
Top
orf.at vom 13.03.2008
Braunbär
Bruno bald in Museum zu sehen
Viel Aufregung hat es vor zwei Jahren um den Bären Bruno gegeben.
Inzwischen hat der berühmte Braunbär sein letztes Zuhause gefunden. In München
soll er nach Ostern erstmals öffentlich ausgestellt werden.
Museum
will nicht Pilgerstätte werden
Nach einer langen Jagd durch das
Trentino, Tirol und Bayern wurde der Bär vor zwei Jahren in den
bayerischen Alpen erlegt. Im Münchner Museum „Mensch und Natur" in
Schloss Nymphenburg wird er nun ausgestellt. Das Ziel des Museums ist es
aber nicht, zu einer Pilgerstätte für Bruno-Fans zu werden.
Die Popularität Brunos will die
Museumsleitung vielmehr nutzen, um auf die Problematik von Wildtieren in
dicht besiedelten Gebieten aufmerksam zu machen. Zudem soll die
Bevölkerung über den Umgang mit Wildtieren aufgeklärt werden.
Sonderausstellung
in Tirol möglich
Sonderaustellungen in Tirol sind noch keine geplant, für die Zukunft aber
durchaus möglich, sagt Museumsdirektor Michael Apel. Ab Donnerstag nach
Ostern ist der Bär im Münchner Museum zu sehen.
Top
"Kurier" vom 09.03.2008
Tiroler
Biber bekommen eine Beauftragte zur Betreuung
Betreuung
- Eine eigene Biberbetreuungs-Stelle hat das Land Tirol eingerichtet. Das
gaben LR Anna Hosp und Hermann Sonntag vom WWF bekannt.
Zur Biberbeauftragten wurde die Biologin
Nadin Egger bestellt.
Schon 1990 sind die Biber nach fast 200 Jahren nach Tirol zurück gekehrt.
Mittlerweile siedeln die Nagetiere wieder in 32 Revieren am Inn und seinen
Zuflüssen, am Lech und an der Großache.
Biber sind geschützte Tiere. Ihre Anzahl ist in Tirol in den vergangenen
Jahren auf rund 50 bis 60 angewachsen. Für eine gesunde Population fehlen
allerdings noch Jungtiere. Da haben die Tiroler Biber anscheinend noch
Schwierigkeiten, ihren Nachwuchs großzuziehen. Erst im Frühjahr konnte
der WWF die ersten in Tirol geborenen Biber nachweisen. Zuvor waren
Jungtiere aus Bayern zugewandert.
Vier Biber wurden 2007 bei ihren Wanderungen überfahren. In Zukunft
sollen elektrische Zäune die Tiere besser schützen.
Die Biberbeauftragte, Nadin Egger, ist für die Kontrolle der Reviere
zuständig, für die Umsetzung von Schutz- und Sofortmaßnahmen sowie für
Öffentlichkeitsarbeit.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 05.03.2008
Verbotene
Waffen auf der Messe
Polizei
beschlagnahmte nach Hinweis Teleskop-Abwehrstöcke
Salzburg. Ein aufmerksamer Messebesucher verständigte am vergangenen
Freitag die Salzburger Polizei, dass auf einem Messtand bei der
"Hohen Jagd" verbotene Waffen feilgeboten werden.
Von den Polizeibeamten wurde schließlich festgestellt, dass es sich dabei
um Metallschlagstöcke handelte, welche unter der Bezeichnung
"Teleskop-Abwehrstöcke" angeboten wurden.
Diese Instrumente wiesen in Ruhestellung eine Länge von 20 Zentimeter auf
und konnten durch eine geschickte Handbewegung auf eine Länge von 60
Zentimeter ausgefahren werden. In arretierter Form lässt sich diese Waffe
als Schlagstock verwenden und war laut Exekutive als Fortentwicklung
zwischen Stahlrute und Totschläger als verbotene Waffe einzustufen.
Der Inhaber des Messestandes wird laut Darstellung der Salzburger Polizei
nach den Bestimmungen des Waffengesetzes angezeigt.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 05.03.2008
Kostbar
Die Firma Schering aus Ferlach erfüllt de geheimen Wünsche von
Jägern, die nicht auf die Geldbörse schauen müssen. Ein Kipplaufbüchse
kostet bis zu 1 Mill. Euro. Hervorragende Präzision ist bei diesem Preis
eine Selbstverständlichkeit. Die Jagdwaffe besticht mit ihren
Einlegearbeiten und Schnitzereien aus Elfenbein. Zum Einsatz kommen aber
auch Verzierungen aus Gold und Brillanten. Katrin Scheiring präsentierte
die vermutlich teuerste Büchse der Welt - einen Kippblockstutzen 308
Winchester, an dem zehn Jahre gearbeitet wurde. Auch Sportschütze Luca
Mayr aus Saalfelden konnte das Stück bei der "Hohen Jagd" in
die Hand nehmen.
Top
"Kleine Zeitung" vom 02.03.2008
"Miteinander
ist gefragt"
Traditionell
treffen sich die Jäger alljährlich zum Bezirksjägertag. Heute ist es in
Leibnitz soweit - inklusive Trophäenschau.
Der Andrang im Kulturzentrum Leibnitz
wird heute zweifelsohne groß sein, immerhin treffen sich die Weidmänner
und Weidfrauen des Bezirkes Leibnitz zum alljährlichen
"Bezirksjägertag". Dabei wird vor allem Bilanz über das
abgelaufene Jagdjahr gezogen. Und die fällt laut Bezirksjägermeister
Rudolf Gaube auf jeden Fall sehr positiv aus: "Die Jäger haben ihre
Hausaufgaben ebenso wie zahlreiche Fleißaufgaben erfüllt. Es gab
glücklicherweise keine nennenswerten Probleme zwischen Jägern und der
nichtjagenden Bevölkerung. Und die Zusammenarbeit zwischen Jägern,
Kammer, Behörde und Tierschutz war vorbildlich. Und das ist gut so, denn
es kann nur miteinander gute Arbeit geleistet werden."
Schwerpunkte waren die Arbeit mit Kindern und Schulen (Gaube: "Hier
geht es darum, das Verständnis Wald-Wild-Mensch zu fördern."), die
Jung- und Aufsichtsjägerausbildung, das Hundewesen sowie die
Verbesserung, Erhaltung und Wiederherstellung des Lebensraumes für das
Wild. Hierzu zählen etwa diverse Förderungen durch die
Landesjägerschaft, wie etwa das Wintergetreide, die Stoppelfeldaktion
oder die Anlage von Wildäckern mit spezieller Hasenbiomischung. "Das
zeigt Wirkung, etwa wurde der Feldhasenbestand in solchen Bereichen
deutlich vermehrt", freut sich Gaube.
Probleme hat die Jägerschaft immer wieder mit den Rabenvögeln, deren
Bestand in den letzten Jahren stark zugenommen hat. "Das hat damit zu
tun, dass einerseits der Tisch reichlich gedeckt ist und andererseits die
Bejagung schwierig ist", weiß Gaube. Vermehrte Schäden an Mais- und
Kürbispflanzen, Siloballen, Weingärten, Fasan- und Singvögelgelegen
sowie bei Jungfasanen und Junghasen sind die Folge. Dazu kommt, dass die
bislang gültige Schusszeiten-Verordnung der BH Leibnitz nur mehr bis 31.
März gilt.
Die Hausaufgaben - wie Gaube meint - wurden auch erledigt. Etwa wurde der
Abschussplan beim Rehwild zu 99,9 Prozent erfüllt. Probleme bereitet nach
wie vor der hohe Fallwildanteil trotz Gegenmaßnahmen wie Reflektoren,
Duftzäune oder Stolperdrähte. 976 Stück Rehwild verendeten 2007 im
Straßenverkehr. 32 Rehe wurden von Hunden gerissen.
Positiv wirken sich auch die seit Jahren durchgeführten Impfaktionen
mittels Köder aus. Der Bezirk ist tollwutfrei.
Top
"Kleine Zeitung" vom 01.03.2008
Braunbären:
Da waren's nur noch zwei
Nächste
Hiobsbotschaft für die österreichischen Bären: Es dürften nur noch
zwei Männchen übrig sein.
Die Bärenpopulation in den nördlichen
Kalkalpen zwischen der Steiermark und Niederösterreich steht nun
endgültig vor dem Aus. Zu dieser Bilanz kommen WWF und FIWI
(Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Uni
Top
Presseinformation Die Grünen Landtagsklub vom
27.02.2008
Neues
Jagdgesetz sieht Polizeibewachung bei Treibjagd vor
Vlasich:
Das ist eine Beschneidung der freien Meinungsäußerung!
In der morgigen Landtagssitzung soll die
Novelle des Jagdgesetzes beschlossen werden. Die vorliegende
Gesetzesnovelle sieht vor, Treibjagden in Zukunft polizeilich überwachen
zu lassen. Der §106 Abs.3 der Novelle richte sich gegen JagdgegnerInnen,
die in letzter Zeit vermehrt bei Treibjagden gegen selbige demonstriert
haben, heißt es aus dem Grünen Klub.
Joko Vlasich, Menschenrechtssprecher der Grünen, sieht darin einen
Verstoß gegen den Artikel 10 der Menschenrechtskonvention. Vlasich:
"Dieser Passus ist offensichtlich darauf ausgelegt, den
JagdgegnerInnen die Möglichkeit zu nehmen, sich zu Kundgebungen gegen die
Treibjagd zusammen zu finden. Somit wird das Recht auf freie
Meinungsäußerung eingeschränkt. Wir Grüne sehen darin eine
Beschneidung der Meinungsäußerung und lehnen die Gesetzesnovelle
ab."
Das Jagdgesetz wird eigentlich wegen der Bekämpfung der Stare novelliert.
"Die Novelle wird seitens ÖVP und SPÖ missbraucht, um in
einem Aufwaschen gleich die JagdkritikerInnen bei der Ausübung der freien
Meinungsäußerung zu beschneiden. Dass für die Kosten dieser
Polizeieinsätze auch noch die Allgemeinheit aufkommen soll, schlägt dem
Fass den Boden aus", kritisiert Vlasich.
Top
"Die Presse" vom 26.02.2008
Wölfe
haben ein echtes Image-Problem
Es
gibt in Österreich immer wieder Sichtungen – aber keine dauerhafte
Ansiedlung.
Nicht besser als den Bären geht es in
Österreich den Wölfen. Sie wurden im 19. Jahrhundert ausgerottet:
Einerseits haben Industrialisierung, Bevölkerungszunahme und Zersiedelung
den geschlossenen Lebensraum für Wölfe immer stärker beschränkt,
andererseits sind diese Tiere auch gnadenlos gejagt worden. „Wölfe
haben Nutztiere gerissen; für jeden erlegten Wolf haben Jäger eine Prämie
erhalten“, berichtet Karl Sirowatka, Geschäftsführer des steirischen
Landesjagdverbandes.
Aus dem Ausland wanderten zwar in den letzten Jahren immer wieder Tiere
zu, sie wurden aber entweder illegal erlegt oder blieben nicht lange. 1996
kam es in Oberösterreich zu einer Sichtung und in Folge zum Abschuss
eines Wolfes, 2002 in der Nähe von Bad Ischl. 2007 war ein Wolf im
Gailtal zu Besuch, blieb aber nicht in Kärnten. Auch im niederösterreichisch-steirischen
Grenzgebiet wurde ein Wolf gesichtet.
Tatsache ist: Österreich ist umgeben von Ländern, in denen die Tiere auf
dem Vormarsch sind. Rudel werden in Italien, aus der Schweiz und
Frankreich gemeldet, sogar im deutschen Bundesland Sachsen gibt es seit
2001 nicht nur Einzeltiere, es werden auch regelmäßig Welpen geboren.
„Wölfe müsste man hierzulande gar nicht aktiv aussetzen, man müsste
sie nur besser vor dem Abschuss schützen,“ sagt Petra Kaczensky vom
Forschungsinstitut für Wildtierkunde. Dazu ist Österreich übrigens auch
durch internationale Abkommen verpflichtet: durch die Berner Konvention,
ein Abkommen des Europarates über den Artenschutz, und durch die
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU.
Füchse
in Zaum halten
„Leider haben Wölfe ein viel schlechteres Image als Bären. Bären sind
– auch durch Knut und Fu Long – emotional positiv besetzt,“ so
Kaczensky. Außerdem würden die Wölfe von Jägern als Jagdkonkurrenz
angesehen. Was insofern fragwürdig ist, als die Wildregulierung regelmäßig
als Hauptaufgabe der Jagd angeführt wird. So ist etwa der Fuchsbestand in
Österreich relativ hoch. „Einerseits weil sie ein hohes
Reproduktionspotenzial haben, andererseits weil die Tollwut praktisch
ausgerottet ist.“ Gäbe es Wölfe in Österreich, würden diese den
Fuchsbestand in Zaum halten – da es sie nicht gibt, tun das die Jäger.
Top
"Die Presse" vom 26.02.2008
Gentests
zeigen: Die Bären verschwinden
Der
alte Ötscherbär und drei aus Slowenien importierte Tiere hatten 31
Nachkommen. Heuer werden aus dem Winterschlaf aber nur mehr vier Bären
erwachen.
Zwölf Bären lebten 1999 in den Niederösterreichisch-Steirischen
Kalkalpen – Nachkommen des alten Ötscherbären und von drei aus
Slowenien importierten Wildfängen. 31 Jungbären wurden seitdem geboren,
doch heute leben nur mehr vier Braunbären in ganz Österreich: Ein
Weibchen und drei Männchen. Wohin sind die restlichen Tiere verschwunden?
Diese Frage stellen sich die vier österreichischen Bärenanwälte sowie
eine Gruppe Wildtierforscher der Veterinärmedizinischen Universität
Wien. Nicht immer lässt sie sich so eindeutig beantworten wie im Falle
jenes Jungbärens, der ausgestopft im Keller eines Jägers gefunden wurde.
„Klar ist, dass die 31 Bären nicht alle eines natürlichen Todes
gestorben sind. Auch abgewandert sind sie nicht – sonst hätte man auf
den Wanderrouten Spuren entdeckt,“ sagt Petra Kaczensky, die am Institut
für Wildtierkunde für Großräuber zuständig ist. „Wir haben es hier
wohl mit illegalen Abschüssen zu tun. Nachweisen können wir diese leider
selten. Einmal hatten wir eine Bärin mit Sender am Halsband, die immer
wieder Rapsölkanister aufbrach. Nach einiger Zeit war es aus mit den Schäden
– aber auch der Sender war verstummt. Sie ist höchstwahrscheinlich
erlegt worden.“
Drei Möglichkeiten gibt es, um den Bären-Bestand zu kontrollieren: Die
Auswertung von Bärenmeldungen aus der Bevölkerung, das Verfolgen von
Pfotenabdrücken oder Losungen durch die Bärenanwälte oder das
genetische Monitoring. „Dazu lassen wir gesammelte Bären-Haare oder
Losungen im Labor für Molekulare Systematik am Naturhistorischen Museum
Wien analysieren – wir können die Spuren so eindeutig Individuen
zuordnen. Außer der Größe oder einem Sender am Halsband gibt es sonst
wenige Möglichkeiten, einen Bären zu identifizieren,“ meint Georg
Rauer, Bärenanwalt für NÖ und die Steiermark.
Von den Spuren her hat Rauer alle Braunbären im Ötschergebiet gekannt.
„Das Genetikprojekt hat uns die Augen dafür geöffnet, dass Bären
verschwinden. Und es macht uns klar, dass bei so geringer Population die
genetische Diversität abnimmt. Von Generation zu Generation gehen Alle
verloren.“
Um die Bärenpopulation in Österreich zu erhalten, müssten Tiere
importiert werden, etwa aus Slowenien. „Aus eigener Kraft wird sich
unsere Bärenpopulation nicht mehr erholen“, sagt Chris Walzer vom
Forschungsinstitut für Wildtierkunde. Mindestens 50 Bären seien nötig,
um eine überlebensfähige Population zu haben, meint Rauer. „Um auch
die genetische Vielfalt langfristig sicher zu stellen, müsste darüber
hinaus Anschluss an die Bärenpopulation in Slowenien gegeben sein.“
Der Lebensraum ist in Österreich zweifellos für Bären geeignet. Auf
25.000 Quadratmetern wäre Habitat für 500 Bären vorhanden. Und das
Gefahr- bzw. Schadenspotenzial, das eine Bärenpopulation mit sich bringen
würde, ist gering – wenn es ein wirksames Bärenmanagement und die
Bereitschaft der Bevölkerung gibt, sich auf Bären in Wäldern
einzustellen. Denn Bären ernähren sich hauptsächlich vegetarisch bzw.
von Kadavern, die sie im Frühjahr finden. „Natürlich kommt es hin und
wieder vor, dass sie ein Schaf reißen oder einen Bienenstock plündern.
Aber das könnte man durch Elektrozäune verhindern. Und gerade im niederösterreichisch-steirischen
Grenzgebiet gibt es ohnehin kaum freie Schafhaltung“, sagt Kaczensky.
Der größte Feind der Bären sind die Jäger. Für Raue sind vier Gründe
denkbar, wieso Jäger Bären schießen. „Einerseits gibt es viele
Bauernjäger, die prinzipiell gegen Bären sind. Dann gibt es Jäger, die
einen geschossenen Bären als Trophäe sehen. Hin und wieder werden Bären
mit Wildschweinen verwechselt. Wildschweine breiten sich stark in Bärengebieten
aus, sie werden bei Nacht gejagt. Da kann so eine Verwechslung passieren
– natürlich gibt das aber kein Jäger zu. Und viertens bereiten Bären
Jägern manchmal Unannehmlichkeiten.“
„Ansprechen
und langsam zurückgehen“
Zu diesen Unannehmlichkeiten gehören
aufgebrochene Rapsölkanister (die zum Schmieren von Motorsägen oder
Fahrzeugen im Wald lagern), aufgebrochene Reh-Fütterungen oder ein gestörter
Kirr-Betrieb. „Kirren bedeutet, dass die Jäger Futter auslegen, um
Hirsche in ihr Revier zu locken – an sich eine verbotene Praktik. Bären
finden das Futter und fressen es auf. Die Jäger können sich darüber
offiziell nicht aufregen, aber es ist ein Konfliktpunkt,“ sagt Rauer. Für
die anderen, die „offiziellen“ Schäden gibt es Entschädigungszahlungen.
„Jeder Jäger hat eine Pflicht-Haftpflichtversicherung, die auch Bären-Schäden
bezahlt.“
Um eine Wiederansiedlung zu ermöglichen, sei es jedenfalls wichtig, ein
reibungsloses Zusammenleben zwischen Mensch und Bären zu fördern. „Die
Diskussionen um den Problembären Bruno vor zwei Jahren haben schon
geholfen, den Bärenschutz ins Gespräch zu bringen. Und den Behörden
klarzumachen, dass ein Bärenmanagement nötig ist, um Konflikte zu
vermeiden. Außerdem gibt es seitdem einen besseren Austausch im
Alpenraum. Bruno kam ja von Italien über Österreich nach Bayern.“
Und was empfiehlt die Wildtierspezialistin Wanderern, die im Wald einem Bären
begegnen? „Sie können sich freuen, dass sie so eine Begegnung haben!
Wenn man den Bären überrascht, sollte man halt nicht schreiend auf ihn
zurennen. Man sollte ihn ansprechen und langsam zurückgehen.“
Top
"Kleine Zeitung" vom 24.02.2008
Wo
kein Bär los ist
Nur
noch vier Braunbären sind in Österreich beheimatet. Ihre Art ist wieder
vom Aussterben bedroht.
Der Hunger treibt sie bald aus ihren Höhlen. Die Winterruhe hat ohnehin
lange genug gedauert. Ab April machen sich die ersten Braunbären auf die
Suche nach frischem Grünzeug, Beeren oder Knollen - schließlich sind sie
eher Vegetarier als Fleischfresser. Da kann schon mal der süße Honig
oder das Rapsöl im Kanister eines Forstarbeiters den Menüplan
aufbessern. Wenn dann noch eine volle Futterkrippe mit
"Rehmüsli" in der Waldeslichtung auftaucht, ist Meister Petz
dankbar für die prompt servierte Mahlzeit. Doch an diesen Schmankerln
sollte sich der Bär besser nicht vergreifen und schon gar nicht daran
denken, Frischfleisch in Form eines Schafes zu genießen.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 22.02.2008
Lostag
für Bären
"Bärengipfel"
über Wiederansiedelungsprogramm
Berthold Schmid Linz, Salzburg (SN). Am 16. Mai könnte sich in Linz
entscheiden, ob es in Zukunft im Salzkammergut mehr als einen wild
lebenden Braunbären geben wird. Agrarlandesrat Josef Stockinger (ÖVP)
wird an diesem Freitag mit Vertretern der Jägerschaft, der
Landwirtschaftskammer und Experten von Tierschutzorganisationen zu einem
"Bärengipfel" zusammenkommen.
"Bei diesen Gesprächen werden Mensch und Natur im Vordergrund
stehen, wobei hier natürlich auch die Akzeptanz auf breiter Basis
wesentlich ist. Ob der Bär beziehungsweise der Ansiedelungswunsch seine
Berechtigung haben kann und wie weit der Lebensraum gehen soll",
sagte Josef Rathgeb, Büroleiter von Landesrat Stockinger.
Derzeit halten sich nur noch drei Bären in Österreich auf: zwei im
Ötschergebiet und Bär Moritz momentan im Salzburger Postalmgebiet. Sie
stellen den Rest von einst 34 Bären dar. Der Großteil der Tiere dürfte
abgeschossen worden sein. Um die Population wieder in Gang zu bekommen,
müssten Weibchen aus Slowenien oder der Slowakei angesiedelt werden. Eine
Vorstellung, die in Salzburg bereits auf Ablehnung gestoßen ist.
Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP) gönnt Bär Moritz wohl ein Gastrecht,
eine aktive Ansiedelung weiterer Bären kann er sich jedoch nicht
vorstellen.
Naturschutzreferenten aus der Steiermark und Niederösterreich stehen
einem Wiederansiedelungsprogramm noch skeptisch gegenüber: Sie wollen
vorerst den Verbleib der verschwundenen 31 Bären geklärt wissen und
regen eine europaweite Lösung für den Erhalt der Braunbären an.
Top
orf.at vom 22.02.2008
Sepp
Eisl: Kein Weibchen für Braunbär Moritz
Agralandesrat
Sepp Eisl (ÖVP) ist gegen die Aussetzung eines Bärenweibchens für
Braunbär Moritz. Das siebenjährige Tier hat sein Revier im Salzkammergut
und wechselt des öfteren ins Postalmgebiet nach Salzburg.
Braucht
Bewilligung für weitere Bären
"Moritz nimmt ganze Gebäude auseinander"
Eisl sagt, dass es für eine Ansiedelung eines weiteren Bären eine
Bewilligung brauche. Und die sei im touristisch stark genutzten
Salzkammergut gut zu überlegen. Denn statt Winterschlaf zu halten, hätte
Moritz jüngst für Schäden gesorgt.
"Er hat vorwiegend bei Fütterungen immer wieder alles zertrümmert,
das heißt, da hat er schon sehr grob gewütet und teilweise ganze Gebäude
auseinander genommen", meint Sepp Eisl.
Auf
Dauer nicht glücklich mit einem Weibchen?
Eisl befürchtet außerdem, dass sich Moritz auf Dauer mit einer
Artgenossin nicht verstehen würde.
"Man muss wissen, dass das Verhalten einer Bärin, vor allem wenn sie
Junge hat, nochmals ein intensiveres ist. Das heißt auch aggressiver ist.
In Wirklichkeit ist auf Dauer auch ein Bär mit einer Dame nicht
glücklich, sondern die wollen schon ein gewisses großes, eigenes Umfeld
haben", erklärt der Agarlandesrat.
"Dulden
Moritz als Gast"
40 Bären in Österreich - 700 in der Slowakei
Und Eisl sagt weiter: "Von Salzburger Seite wollen wir keine Bären
aktiv einsetzen, wir dulden es aber sehr wohl, wenn manchmal einer zu Gast
bei uns ist und von Oberösterreich herüber kommt, wenn er dabei keine
allzu großen Schäden anrichtet."
In ganz Österreich gibt es heute etwa zwischen 30 und 40 Braunbären. Zum
Vergleich: alleine im Nachbarland Slowakei leben rund 700 Bären, in
Slowenien schätzt man die Anzahl der Tiere sogar auf bis zu 800
Exemplare.
Top
orf.at vom 22.02.2008
Landtag
beschließt Bekämpfung der Stare
Stare
dürfen wieder aus den Rieden vertrieben werden. Das hat der Landtag
beschlossen. Außerdem ist eine Änderung im Jagdgesetz eingebracht, die
die Exekutive anweist, aktiv bei Jagdstörungen durch Aktivisten
einzugreifen.
Vertreibung
mit allen Mitteln
Jetzt ist es fix: Stare dürfen wieder mit allen zur Verfügung stehenden
Mitteln aus den Weingärten vertrieben werden.
Im Vorjahr hatte der Europäische Gerichtshof wegen mangelnder Umsetzung
der EU-Vogelschutzrichtlinien alle Bekämpfungsmaßnahmen gegen Stare
verboten. Den Winzern drohten dadurch große Ertragseinbußen.
Flugzeuge,
Knallkörper und Schüsse
Jetzt sind Vertreibungsmaßnahmen mit Flugzeugen und Knallkörpern wieder
erlaubt, sagt Agrarlandesrat Nikolaus Berlakovich. Sollte das nichts
nützen, sei es durch eine Verordnung im Jagdgesetz auch erlaubt, selektiv
Tiere zu schießen, weil die Population ohnehin groß sei.
Exekutive
zum Einschreiten verpflichtet
Ein zweites heißes Eisen waren im Vorjahr die Jagdstörungen durch
Aktivisten und Jagdgegner. Bisher waren bei Störungen der Jagd die
Jagdschutzorgane - also Aufsichts- und Revierjäger - allein für die
Feststellung der Übertretung und das Anzeigen an die
Bezirksverwaltungsbehörde zuständig.
Sollte der Landtag die Änderung im Jagdgesetz beschließen, dann sei die
Exekutive bei Jagdstörungen zum Einschreiten verpflichtet und müsse die
Betreffenden anzeigen und bei der Bezirksverwaltungsbehörde melden,
erklärt Berlakovich.
Top
"Salzburger Nachrichten" vom 21.02.2008
Bärenbaby
erwünscht
Braunbär
Moritz überwintert derzeit im Postalmgebiet. Mit einer importierten Bärin
aus Slowenien könnte er in Salzburg bald für Nachwuchs sorgen, so der
Bärenanwalt.
Salzburg (SN). Moritz, der einzige Braunbär, der wild im Grenzgebiet von
Oberösterreich-Salzburg-Steiermark herumzieht, hält derzeit noch seinen
Winterschlaf im Gebiet der Postalm. Bärenanwalt Walter Wagner im SN-Gespräch:
„Moritz hat im Dezember seine Höhle in Gosau verlassen und ist nach
Salzburg gezogen. Er wird demnächst aufwachen. Im Vorjahr war es am 20. März.“
Auf den siebenjährigen Braunbären, der aus Slowenien zugewandert ist, dürften
demnächst freudige Überraschungen zukommen. Es ist geplant, eine Bärin
aus seiner früheren Heimat – wahrscheinlich im Frühsommer – zu
importieren. „Dann könnte es Nachwuchs geben“, so Günter Wagner.
Die Bedingungen im Salzkammergut seien für Bären derart gut, dass auch
eine Drillingsgeburt nicht ausgeschlossen sei. Noch fehlten jedoch einige
politische Entscheidungen, wie im Bärenprogramm vorgegangen werden soll.
Nach Darstellung von Günter Wagner leben in Österreich nur noch drei
Braunbären: Moritz im Salzkammergut sowie die vierjährige Bärin Elsa und
der 20-jährige Djuro im Ötschergebiet. Vor Jahren seien es noch 34 Bären
gewesen. Dann habe ein rätselhafter Schwund der Tiere eingesetzt.
Verdacht:
Die Bären wurden abgeschossen
„Wenn ein Bär abwandert, hinterlässt er
Spuren“, sagte der Bärenanwalt. „Wir haben keine gefunden. Es gibt nur
eine einzige plausible Erklärung: Zumindest der Großteil der Tiere muss
abgeschossen worden sein.“
Für seinen Verdacht kann der Bärenanwalt auch Beweise und deutliche
Indizien vorlegen: So habe man Ende des Vorjahres im Bezirk Lilienfeld in
einem Haus einen geschossenen zweijährigen Bären gefunden. Das zuvor etwa
70 Kilogramm schwere Tier sei stümperhaft präpariert worden. Zudem seien
nachweislich zwei Bären verschwunden, die mit Peilsendern versehen waren.
Ein Tier gar mit zwei Stück.
„Bären und Sender sind unauffindbar. Das kann kein Zufall sein, dass bei
zwei Sendern gleichzeitig die Batterien ihren Geist aufgeben“, argwöhnte
Walter Wagner.
Das plötzliche Verschwinden von Dutzenden Bären hat, wie berichtet, auch
das Bundeskriminalamt in Wien beschäftigt. Es richtete gar eine
Sonderkommission ein, um das Schicksal der bedrohten Bären zu erforschen.
Die Erfolge bis heute sind gleichsam Null.
„Jetzt stehen wir vor der Situation, dass es nur noch drei Bären, davon
ein einziges Weibchen, gibt. Wenn Elsa etwas passiert, bleiben nur zwei Männchen
übrig. Es wäre ein schöner Neubeginn, wenn Moritz wie geplant für
Nachwuchs sorgen könnte“, sagte der Bärenanwalt. Gefahren für die Bevölkerung
sieht Wagner keinesfalls: „In Slowenien leben rund 400 Braunbären und
dort gibt es keine Probleme mit den wild lebenden Tieren.“
Top
"Niederösterreichische Nachrichten" vom
19.02.2008
Toter
Hase als Autostopper
Jeder
Unfall mit einem Wildtier muss gemeldet werden! Die Mitnahme des Tieres ist
verboten.
NIEDERHOLLABRUNN / Ein an den Hinterläufen an einem Brückengeländer im
Gemeindegebiet von Niederhollabrunn aufgehängter toter Feldhase erregte das
Interesse der Tierschützerin Ursula Hofer. Sie informierte die
Polizeiinspektion in Großmugl. Das Ansinnen von Hofer, das Tier mitzunehmen,
um die Todesursache feststellen zu lassen, wurde ihr von der Exekutive
untersagt: "Das wäre Wilddiebstahl gegenüber den ansässigen Jägern
und somit strafbar", erklärt einer der diensthabenden Beamten. Einen
jagdlichen Sinn im Anbinden des Tieres konnte selbst Bezirksjägermeister
Josef Fritz nicht finden. Die vermutete Absicht, den Hasen als Lockmittel für
Raubwild zu verwenden, wäre denkbar. In der Nähe einer Straße wäre das
aber nicht ganz ungefährlich und verantwortungslos. Bei dieser Gelegenheit
seien die Bestimmungen für einen Unfall mit Wild zusammengefasst:
Bei jedem Unfall mit Sachschaden (Wild ist eine Sache) muss dies mit dem
Geschädigten abgeklärt werden. Bei Wild ist das der zuständige Jäger. Ist
der Jäger nicht bekannt, übernimmt dies die Polizei. Dabei genügt ein Anruf
bei der Polizei mit Angabe der persönlichen Daten und des Unfallorts. Es ist
nicht notwendig, bis zum Eintreffen der Beamten zu warten. Die Polizei
verständigt dann die Jägerschaft. Diese sorgt für die weiteren Schritte.
"Wenn das Auto beschädigt ist und eine Versicherung zahlen soll, dann
kommen die Autofahrer zu uns. Ansonsten bekommen wir meistens keine
Information, wenn ein kleines Tier - Hase oder Fasan - auf der Straße
liegt", schildern die Beamten.
"Das Entfernen des Wildes vom Unfallort ist Wilddiebstahl, das
Nichtmelden ist Fahrerflucht. Beides ist strafbar."
Top
nachrichten.at vom 13.02.2008
Gmundnerin
nach Abschuss ihres Hundes verärgert: Jäger wehrt sich
OHLSDORF.
Ausgesprochen verärgert, aber mehr noch verzweifelt ist eine Gmundnerin, deren
Hund erschossen wurde. Das Tier soll in Ohlsdorf beim Wildern auf frischer Tat
erwischt worden sein. Das bezweifelt die Besitzerin.
Der siebenjährige Golden-Retriever-Rüde Timmy war ursprünglich als Geschenk
an die 1999 in Vöcklabruck geborene Monaco-Prinzessin Alexandra gedacht
gewesen, doch weil deren Eltern Ernst August und Caroline sich nur selten auf
ihrem Gut in Grünau aufhalten, fand das Tier in einer Gmundnerin seine
Besitzerin. Die Frau ist 24 Stunden am Tag an ein Sauerstoffgerät
angeschlossen. Für sie war Timmy ein "sozialer Hund, freundlich und im
ganzen Viertel beliebt".
Ein Bekannter ging öfter mit dem Rüden spazieren. So auch am Faschingssonntag
in Ohlsdorf. Dort soll er Rehen nachgehetzt haben. Ein Jäger wurde Zeuge des
Vorfalls und erschoss den Hund. "Unvorstellbar, dass Timmy gewildert
hat", meint seine verzweifelte Besitzerin. "Er hat sich doch sogar vor
einer aufflatternden Ente gefürchtet." Die Frau ärgert sich maßlos über
den, wie sie sinngemäß sagt, Willkürakt.
Der betroffene Jäger wehrt sich: "Ich bin im Recht, daran besteht kein
Zweifel." Er habe im Sinne des Jagdgesetzes gehandelt und sei seiner
Verpflichtung nachgekommen, als er den Golden Retriever wildernd angetroffen
habe, und das zum zweiten Mal, wie der Ohlsdorfer betont. Daher habe er den
Abschuss getätigt. "Der Hund hat sich so verhalten, dass ich handeln
musste."
Dass sich der Waidmann geirrt haben könnte und den falschen Hund traf,
schließt der Betroffene definitiv aus. Er habe Zeugen, dass Timmy bereits
öfter gewildert haben soll, sagt der Mann, der sich zudem rechtliche Schritte
wegen Rufmords überlegt. In seiner Heimatgemeinde seien nämlich Zettel
plakatiert worden, auf denen er spöttisch als "Superjäger" betitelt
und im Text diskreditiert worden sei.
Top
"Kurier" vom 01.02.2008
Seeadler
abgeschossen: Jäger steht unter Tatverdacht
Ermittlungen - Wie erst gestern bekannt wurde, ist kurz vor Jahresende bei
Bernhardsthal, Bezirk Mistelbach, ein seltener Seeadler getötet worden. Ein
Arzt will am 30. Dezember beobachtet haben, wie der Vogel von einem Baum
geschossen wurde. Sekunden später soll der mutmaßliche Schütze den Kadaver in
seinen Pkw verstaut haben und sei davongerast.
Unter dringendem Tatverdacht steht ein Bundesbeamter, der Jäger und
Hegeringleiter ist. Der Mann gab gegenüber der Polizei an, dass er zwar eine
Nebelkrähe erlegt habe aber keinen Adler. Die Krähe konnte er nicht vorweisen.
Später erklärte er, dass er die Krähe schon am 29. Dezember geschossen hatte.
Auch als der KURIER den Jäger mit dem Vorfall konfrontierte, blieb er bei
dieser Version. Eine Blutanalyse, die am Tatort sichergestellt werden konnte,
ergab jedoch, dass es sich eindeutig um Adlerblut handelt. WWF, Birdlife und der
NÖ Landesjagdverband verurteilen die illegale Tat scharf. Gegen den mutmaßlichen
Schützen läuft eine Anzeige.
Top
"Tiroler Tageszeitung" vom 29.01.2008
Für
Problembären wird es in Tirol eng
Neues
Jagdgesetz regelt Vorgangsweise bei der Bärenjagd.
Innsbruck - Im Juni 2006 war in Tirol der Bär los. JJ1 alias Bruno zog eine
Spur der Verwüstung durch das Land. Sogar finnische Bärenjäger hefteten sich
auf die Fährte des Trentiner Problembären. Ende Juni gab Bayern den Befehl zum
Abschuss, Bruno wurde schließlich von bayerischen Jägern erlegt. Heftige
Proteste aus Italien und von Tierschützern waren die Folge.
Um künftig einen gesetzlich geregelten Ablaufplan zu haben, sollten wieder
Prob-lembären in Tirol auftauchen, hat das Land jetzt eine Novelle des
Jagdgesetzes ausgearbeitet. "Wir sind dem Bärenmanagement beigetreten, die
Gesetzesänderung wurde in enger Absprache mit dem Bärenmanagement
formuliert", betont der zuständige Landesrat Anton Steixner (VP).
Künftig wird es vor allem möglich sein, die Jagd nach den Bären in allen
Revieren durchzuführen - die Pächter bzw. Eigentümer müssen das dulden.
"Bei Bruno versagte uns ein Pächter in seinem Terfener Revier die Jagd auf
Bruno", betont Steixner.
Die "besonderen Maßnahmen zur Hintanhaltung von Schäden durch
Bären" im Detail:
*Problembären: Sollte von einem Bären Gefahr ausgehen und es keine andere
Lösung geben, kann die Landesregierung geeignete Personen nach Anhören des
Landesumweltanwaltes, des Tierschutzombudsmannes und des Landesjägermeisters
ermächtigen, das Tier aufzuspüren und mit einem Sender zu versehen.
*Aufspüren, Einfangen, bzw. fachkundige Tötung: Die Landesregierung kann zum
Aufspüren, Einfangen bzw. erforderlichenfalls zur fachkundigen Tötung
ermächtigen. Steixner: "Letzteres hoffen wir natürlich nicht, aber es hat
der gesetzlichen Klarstellungen benötigt." Willkür werde es keine geben,
denn das Land verpflichtet sich, darauf Bedacht zu nehmen, dass die Population
der Bären in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet dennoch ohne
Beeinträchtigung in einem günstigen Erhaltungszustand verweilen kann.
Bereits diese Woche soll das neue Jagdgesetz im Landtag beschlossen werden.
Top
orf.at vom 26.01.2008
Toter
Jäger erst nach Stunden entdeckt
Bei Neustift im Stubaital ist am
Samstag ein Jäger mit seinem Auto tödlich verunglückt. Das Auto wurde
von einem Wanderer in einem Waldstück entdeckt.
Geländewagen
geriet ins Rutschen
Der Jäger war in den frühen
Morgenstunden mit seinem Geländewagen vermutlich zur Wildfütterung
aufgebrochen. Auf der Forststraße zur Fallbesoner-Ochsenalm rutschte der
knapp 60-Jährige von der Fahrbahn ab und stürzte mit seinem Auto sich
mehrmals überschlagend in den Wald. Dabei wurde der Jäger aus dem Auto
geschleudert und getötet.
Die Polizei vermutet, dass der Geländewagen aufgrund der vereisten
Fahrbahn ins Rutschen geriet und abstürzte.
Das Auto wurde erst Samstagmittag zufällig von einem Wanderer entdeckt,
der die Rettungskräfte verständigte. Diese konnten aber nur mehr den Tod
des Jägers feststellen.
Top
krone.at vom 15.01.2008
Drei
Kärntner knallten Hunderte Tiere ab
100 Rehgeißen, 50 Füchse, 40 Marder, 300 Vögel,
Niederwild. Die Liste der sogar in der Schonzeit, nachts und mit grausamen
Waffen illegal erlegten Tiere ist lang. Viele der Gräueltaten hat der
36-jährige Hauptangeklagte in Tagebüchern dokumentiert. „Das meiste
ist erfunden“, behauptet er jetzt. „Mit Wilderei habe ich nichts zu
tun!“
Ganz
in Weiß vor Gericht
Im Fasching verkleidet er sich zwar als Wilderer, vor Gericht
trägt er aber, wie um seine Unschuld zu untermauern, ein weißes Sakko
und weiße Schuhe. Anders tritt da sein mitangeklagter Vater auf.
Waidmännisch, grünes Jopperl, Gamsbarthut. Geständig ist aber auch er
nicht. „Alles Blödsinn“, sagt er, „ich bin ein richtiger Jäger.“
Trophäen, Fleisch, Fotos, Waffen - all das wurde auf einem
Familienanwesen gefunden. All das deutet auf Wilderei in großem Stil hin.
„War es auch“, gibt der mutmaßliche Komplize zu. Er ist geständig,
bedauert und nimmt die neun Monate bedingt an. Der Prozess gegen Vater und
Sohn dauert noch.
„Ist das noch eine k. u. k. Wildererromantik, oder was hat Sie
angetrieben?“, will der Richter von dem einzigen Geständigen von drei
Beschuldigten wissen. „Es war halt ein Kick zu schießen“, sagt der
junge Lavanttaler. Und geschossen wurde auf alles, was vor die mit Schalldämpfern
versehenen und abgesägten Jagdbüchsen kam.
Top
orf.at vom 11.01.2008
Scharfe
Kritik an Hüttenjagd mit Uhus
Der
Vorarlberger Tierschutzombudsmann Erik Schmid hat die sogenannte
Hüttenjagd scharf kritisiert. Dabei werden Uhus als Lockvögel
eingesetzt. Schmid forderte die BH Dornbirn auf, die geltende Bewilligung
zu widerrufen.
Die
sogenannte Hüttenjagd
Bei der Hüttenjagd wird der Todfeind der Krähen, der Uhu, als Lockvogel
auf einen Pflock angebunden und in freier Wildbahn ausgesetzt. Dann
sammeln sich zahlreiche Krähen auf umliegenden Bäumen oder Drähten und
drohen dem Uhu, allerdings attackieren sie ihn in der Regel nicht. Von
einer getarnten Hütte aus sind die Krähen dann aber für den Jäger ein
leicht zu treffendes Ziel.
Nachtaktiver Vogel
Für diese Art der Krähenjagd muss es allerdings hell sein.
Tierschutzombudsmann und Landesveterinär Schmid kritisiert, dass es für
einen nachtaktiven Greifvogel wie den Uhu aber sehr schwierig sei, sich am
Tag mit Todfeinden auseinandersetzen zu müssen.
"Hier wird ein nachtaktiver Wildvogel stundenlang angebunden und den
Angriffen seiner Todfeinde ausgesetzt", so Schmid in einem Schreiben
an die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn. Bei der Beizjagd mit Falken oder
Habichten hingegen hat Schmid keine tierschutzrechtlichen Bedenken.
"Tierschutz komplett unberücksichtigt"
Er habe bereits vor 20 Jahren als Amtstierarzt massiv gegen eine
Bewilligung zur Hüttenjagd Stellung genommen, so Schmid. Dass diese - in
Vorarlberg einzige - Bewilligung heute noch Gültigkeit habe, sei ihm
vollkommen unverständlich: "Offensichtlich ist hier die Entwicklung
des Tierschutzes in den letzten 20 Jahren komplett unberücksichtigt
geblieben."
"Mülldeponien beseitigen"
Diese Art der Jagd sei jedoch nicht nur in höchstem Maße
tierschutzrechtlich bedenklich, sondern auch ineffektiv, so Schmid weiter.
Die um sich greifende Krähenplage könne nicht mithilfe jagdlicher
Methoden gelöst werden. Vielmehr müsse das Problem durch die Beseitigung
von Mülldeponien angegangen werden, schreibt Schmid.
Top
"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 07.01.2008
Illegale
Jagd auf Rehböcke
Im
Kamptal wird ein Hirsch erlegt, laut Tierschützern kein Einzelfall.
BEZIRK KREMS / Schwere Vorwürfe erhebt ein Tierfreund
gegen Jäger aus dem Bezirk: Einige Weidmänner würden im Zuge von
Wildschwein-Riegeljagden auch Rehe schießen. Ebenso sollen Rehböcke
erlegt worden sein, obwohl diese zurzeit vor dem Abschuss geschützt und
außerdem ohne Geweih schwer von Geißen zu unterscheiden sind.
In Fernitz wurde vor wenigen Tagen ein Hirsch unerlaubt erlegt: Der
Schütze hat sein Vergehen aber selbst angezeigt. Ihm droht der
Jagdkartenentzug.
Der Landesjägermeister-Stellvertreter DI Erhard Brandstetter verteidigt:
"Gegen Wildschweine sind die Riegeljagden gut organisiert, und in der
Regel wird nur Schwarzwild zum Abschuss freigegeben. Im Fall Fernitz
unterstützen wir den Jäger nur in einer Hinsicht:
Jagdkartenentzug."
Top
kleinezeitung.at vom 06.01.2008
Hund
geriet in Falle: Frauerl angezeigt
Angeleinter
Hund in Falle schwer verletzt. Frauchen ließ Fangeisen aufschneiden. Jäger
droht nun mit einem Prozess.
Meine Hündin war an der Auslaufleine. Nahe dem Ort Weitensfeld in
Liebenfels geriet Sally bei einem Spaziergang in eine Schwanenhalsfalle.
Es war schrecklich. Der Hund röchelte und japste. Ich konnte die Falle
nicht öffnen. Erst ein telefonisch herbeigerufener Bekannter konnte das
Tier mit einer Rohrzange befreien. Sally hat überlebt, leidet aber an
verletzten Stimmbändern und einer verengten Luftröhre", schildert
die Micheldorferin Barbara Engl einen Vorfall vom 15. Dezember.
Genehmigungspflichtig. Mittlerweile ermittelt die Polizeiinspektion
Liebenfels in dem Fall, denn: "Fallen dieser Art müssen genehmigt
sein. Ich habe die Falle mitgenommen, weil sie keine Nummer hat",
sagt Engl.
Verfahren läuft. Der zuständige Fallensteller und Aufsichtsjäger Walter
Ruttnig weist diesen Vorwurf zurück. "Die Falle wurde zerstört. Das
Teil, auf dem die Nummer eingeschlagen war, fehlt, weil die Falle
aufgebrochen worden ist. Meine Anzeige wegen Diebstahls wurde von der
Polizei aber in Sachbeschädigung umgewandelt. Das Verfahren läuft."
"Warntafeln waren aufgestellt". Bezirksjägermeister Hans
Drescher will zum laufenden Verfahren nichts sagen, stellt aber fest:
"Wenn ein Hund in eine Falle gerät, ist für die Öffentlichkeit
immer der Fallensteller schuld, nie der Hundehalter. Auch wenn der Hund an
der Leine war: Warntafeln waren aufgestellt, und es ist auch zu prüfen,
ob Frau Engl auf einem Wanderweg oder im freien Gelände unterwegs
war."
Tollwutschutz. Von den rund 2700 Jägern des Bezirks St. Veit dürfen 40
Fallen stellen. Sie haben die entsprechende Ausbildung. Auf 100 bis 400 Fänge
pro Jahr schätzt Drescher die Erfolgsquote. "So werden Füchse,
Marder und Iltisse gejagt. Auch als Tollwutschutz ist diese Art der Jagd
gerechtfertigt", sagt Drescher. Ruttnig gilt unter Kollegen als
besonnen. Er übt die Fallenjagd seit 40 Jahren aus.
Gefahr für Kinder. Sally war der zweite Hund, der in eine seiner Fallen
tappte. Barbara Engl, die selbst aus einer Jägerfamilie stammt, geht
jetzt an die Öffentlichkeit, um wachzurütteln: "Wäre ein Kind in
die Falle geraten, wäre es schwer verletzt worden."
Top
|