Rechtsauskunft
Sehr
geehrter Hr. Dr. Nittmann!
Mein Hund wurde ebenfalls von einem Jäger erschossen. Lucy ist am 8.12.
2008 ca. 9:35 in Anwesenheit meiner Schwiegermutter ausgebüchst, wir
haben sie sofort gesucht, und den Nachbarn Bescheid gesagt. Innerhalb von
15-20 min. fiel der Schuss ca. 400 m von unserer Landwirtschaft entfernt.
(Haben wir nicht gehört, da wir mit dem Auto gesucht haben)
Wir haben den ganzen Tag gesucht, bei der Polizei gemeldet, dass
der Hund abgängig ist (mit dem Hinweis, dass er ein rotes Halsband trägt
und gechippt ist).
Am nächsten Tag, haben wir ebenfalls alles in der Umgebung
abgesucht, bei allen nochmal nachgefragt. Um 13:00 Uhr kam der Anruf von
einem Nachbarn, er hat den toten Hund im Graben gefunden.
Wir haben sofort alles angezeigt, erst dann hat sich der Jäger
gemeldet. (Ebenfalls ein Nachbar, auch bei ihm haben wir 2 mal
nachgefragt)
Ich habe sofort alles angezeigt.
Die Polizei (unter ihnen auch ein Jäger), hat den Tatort
aufgenommen und anscheindend alles fotografiert. Ich sollte nun meine
Aussage machen, wie es dazu kam. Und war der Meinung, dass alles korrekt
ablaufen würde. Leider wurde ich kein einziges Mal dazu befragt. Mir
wurde nur mitgeteilt, dass ich eine Anzeige bekomme wg. Verletzung der
Aufsichtspflicht. Es wurden Beweise, wie zB die Fährte des Hundes
(ca. 30cm Abstand), einfach unter den Tisch gekehrt! Die
"frische" Fährte des Wildes wurde sehrwohl fotografiert. Ein
gerissenes Wild wurde sowieso nicht gefunden und auch die Hundespur ist
alles andere als eine Hetzspur.
Der Jäger hat dem Hund außerdem das Halsband abgenommen, und
gesagt er hätte keines getragen. Deshalb hätte er gedacht, dass es ein
Streuner ist.
Ich habe mit meinem Hund eine Ausbildung zum Rettungshund bei der
ÖRHB gemacht. Nächstes Jahr wären wir fertig gewesen und haben
unsere erste Prüfung bereits im Herbst abgelegt. Ich habe jede freie
Minute in meinen Hund investiert - jeder hat den Hund gekannt. Ich bin
einfach verzweifelt.... Ich möchte nicht, dass dieser Mann jemals wieder
ein Gewehr in seine beschmutzten Hände nimmt.
Können Sie mir vielleicht weiterhelfen, mir ev. einen Rechtsanwalt
empfehlen - ich werde mir diese Willkür nicht bieten lassen. Ich weiß,
das bringt mir meinen geliebten Hund nicht wieder... Aber ich will nicht,
dass das einfach so vertuscht und verdreht wird, und in unseren Wäldern
einfach lustig weiter gemordet wird.
Mit freundlichen Grüßen
C. R.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr
geehrte Frau R.,
es ist schlimm genug, dass Sie Ihren Hund verloren haben.
Leider ist es nicht das erste Mal, dass die Packelei und
ekelerregenden Verdeckungsmaßnahmen und Lügen der Jägerschaft so ans
Tageslicht kommen, wie in Ihrem Fall.
Kein Wunder, dass das Image der Jäger in den letzten Jahren und
Jahrzehnten zu Recht schwer gelitten hat. Vielleicht möchten Sie sich zusätzlich
an die Presse wenden, die solche Fälle immer wieder gerne aufgreifen.
Hiermit kann der Druck auf die Jäger zusätzlich erhöht werden, damit
zumindest der Haustierabschuss aufgegeben wird.
Ihre Mail habe ich an den österreichischen Tierschutzverein
weitergegeleitet.
Ich gehe davon aus, dass man sich in den nächsten Tagen bei Ihnen
melden wird.
Nochmals mein Beileid.
Schön, dass Sie die Sache nicht auf sich beruhen lassen.
Mit lieben Grüßen
Christian Nittmann
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