Jägerballdemo
vor der Hofburg - 31.1.2005
Es
ist schon eine richtige Tradition: wie jedes Jahr versammeln sich TierschützerInnen
aus ganz Österreich am letzten Montag im Jänner auf Initiative des
Verein Gegen Tierfabriken vor der winterlichen Hofburg, um gegen die Jagd
zu demonstrieren. In der Hofburg findet zu dieser Zeit der Ball des
Vereins "Grünes Kreuz" statt, der sich der Unterstützung der Jägerschaft
verschrieben hat. Ballgäste waren bisher u.a. auch bekannte
PolitikerInnen wie Jörg Haider mit Familie. Die DemonstrantInnen wenden
sich nicht gegen den Ball an sich, sondern nehmen nur diese Versammlung
von JägerInnen zum Anlass, um auf die unnötigen Grausamkeiten der Jagd
aufmerksam zu machen.
Besonders
kritisiert der VGT in diesem Jahr die Jagd auf zahme, extra für die Jagd
gezüchtete Tiere. Jährlich werden in Österreich rund 300.000 Fasane auf
grausamste Weise in richtigen Massentierhaltungen, den sogenannten
Fasanerien, gezüchtet, um zahlenden Jagdgästen vor die Flinten getrieben
zu werden. Aber auch im Lainzer Tiergarten in Wien, wie auch in anderen
Jagdgattern, züchtet man oft große Mengen von Wildschweinen, Rehen oder
Hirschen, um sie gegen Geld Menschen auszuliefern, denen die Tötung
zahmer Tiere offenbar dermaßen viel Lust bereitet, dass sie bereit sind,
dafür einiges auszulegen. Die Jagd auf Fasane kostet pro Tag z.B. €
12.800, dafür werden 400 Tiere garantiert.
VGT-Obmann
Dr. Martin Balluch dazu: "Die Jägerschaft versucht in der Öffentlichkeit
ihre Tätigkeit zumeist damit zu rechtfertigen, dass sie die fehlenden Wölfe
und Luchse ersetzen müsste und nur alte und kranke Tiere jagen würde.
Doch das ist ein reines Ammenmärchen. Tiere, die überhaupt keine natürlichen
Fressfeinde haben, wie Fuchs und Dachs, werden genauso gejagt, wie künstlich
durch dauernde Fütterungen in hoher Besatzdichte gehaltenes Schalenwild
wie Rehe und Hirsche. Am deutlichsten wird die eigentliche Motivation der
JägerInnen aber bei der Jagd auf zahme, gezüchtete Tiere wie Fasane aus
Fasanerien oder Schalenwild aus dem Gatter. Dabei ist dieses unnötige
Treiben auch noch schreckliche Tierquälerei: nur 40% der angeschossenen
Tiere sterben sofort, die anderen gehen langsam und qualvoll über Stunden
oder gar Tage hinweg zugrunde. Jagende PolitikerInnen gerieten wegen des
Schächtens in Rage, dabei sterben durch die Jagd in Österreich etwa 1000
Mal mehr Tiere auf viel langsamere und schmerzhaftere Art und Weise."
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