"Nacht
des Fuchses" in Scheffau/Salzburg
Bericht und Fotos von
RespekTiere/Putzgruber vom 6.1.07:
Gestern Abend wurde in Scheffau im Salzburger Tennengau
einmal mehr die ‚Nacht des Fuchses’ abgehalten. Grund der makaberen
Veranstaltung ist laut Jägerschaft folgender:
Die Regulierung der Raubwildbestände stellt neben der Erhaltung und
Verbesserung der Lebensräume eine wichtige Aufgabe der Salzburger Jägerschaft
für die Förderung der heimischen Raufußhühner und des Niederwildes
dar. Aus diesem Grund wird im Jänner in den nördlichen Bezirken wieder
die traditionelle Nacht des Fuchses abgehalten. Neben der
Schwerpunktbejagung des Raubwildes stellt die anschließende
Streckenlegung auch gesellschaftlich einen winterlichen Höhepunkt bei Jägerinnen,
Jägern und Besuchern dar. Es ist besonders wichtig, dass in den beiden Nächten
möglichst viele Stände gleichzeitig besetzt sind ...
Ein RespekTiere-Rechercheteam beobachtete das
Aufmarschieren der Jäger. Die Streckenlegung fand an dem Platz vor einer
Kirche statt (‚Du sollst nicht töten!’), Duzende Fackeln beleuchteten
die Szenerie. Nach und nach erschienen dann die Waidmänner und legten
ihre Beute auf ausgebreitete Fichtenzweige: stolz präsentierten sie 15
getötete Fuchse sowie 2 Marder. Eine Jägerkapelle nahm Aufstellung, es
wurden einige feierliche Worte gesprochen, welche der Ansammlung einen möglichst
legitimen Touch verleihen sollten. Trotz all dieser Bemühungen beschlich
aber wohl nicht nur uns das Gefühl, hier Zeuge mittelalterlicher Rituale
und heidnischer Bräuche zu sein.
Der Höhepunkt: alle Todesschützen wurden aufgerufen und erhielten als
besondere Auszeichnung für ihre todesmutigen Taten einen kleinen Zweig,
welchen sie auf ihre Hüte steckten...
Eine Frau trug diesen besonders stolz, hatte sie doch das Leben eines
Marders, bekanntlich ein riesenhaftes Ungetüm, bewaffnet mit
unglaublichen Zähnen und immens gefährlich, heldenhaft ausgelöscht!
Der Redner bedankte sich bei der Versammlung und besonders bei den JägerInnen
und deren Lebenspartnern, nicht ohne zu bedauern, dass die Anzahl der
Opfer dieses Jahr nicht so hoch sei; wenn aber, wie im Jägerbrief oben
beschreiben, der Grund für dieses Spezienmorden jener ist, dass damit den
Raufußhühnern sowie dem ‚Niederwild’ geholfen sein sollte, es
demzufolge ein gewünschter Effekt sein muss, wenn möglichst wenige Füchse
im Revier sind, müsste dann das ‚schmale Ergebnis’ nicht doch eher
freudig aufgenommen werden?! Die Ansprache gibt demzufolge einmal mehr
einen Beweis für die Anschuldigung, den Mordmannsbrüdern und –schwestern
geht es viel eher um Abschüsse als um Hege- oder Pflegemaßnahmen ...
Am späteren Abend konnten in der Umgebung jagdkritische Flugblätter
ausgelegt werden.
Die stolzen Jäger - unsere "Natur-Schützer"
und Heger:
Top |