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L.
D. schrieb:
Ich frage mich ganz ehrlich, was
Ihnen das Recht gibt, Jäger als Lügner und Lustmörder hinzustellen.
Antwort
von Christian Nittmann:
Das ist ganz einfach erklärt: durch Fakten und wissenschaftliche
Erkenntnisse, die die Motive der Jäger klar entlarven. Selbst Dr. Paul
Parin, Psychoanalytiker, Ehrendoktor der Universität Klagenfurt und
selbst Jäger bringt es auf den Punkt: "Jagd eröffnet einen Freiraum
für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer
gejagt wird. [...]".
L. D. schrieb:
Ich bin selbst keine Jägerin und
als ich noch in der Stadt lebte, dachte ich ebenso die Jagd wäre ein
Tiermördersport. Doch seit ich auf dem Land lebe, wurde ich eines
besseren belehrt.
Nur weil Sie persönlich ein Problem damit haben, dass alle Jäger dieses
Landes unsere Natur beschützen - ja die Natur als Ganzes, kein Jäger
stellt sich selbst als reiner Tierschützer hin - gibt Ihnen das noch
lange nicht das Recht diese Frauen und Männer als Mörder hinzustellen.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sie haben recht, dass ich ein
Problem mit Jägern habe. Da bin ich keineswegs allein, sondern einer von
64% der ÖsterreicherInnen, die sogar für eine Abschaffung der Hobbyjagd
sind (http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage.htm)
Ich weiß nicht wer Ihnen versucht weis zu machen, dass Jäger die Natur
schützen. Vermutlich Jäger selber.
Wußten Sie,
* dass jedes Jahr über 1 Mio. Tiere von Jägern getötet werden, oft auf
grausamste Weise? Das sind 2 Tiere pro Minute!
* dass jährlich etwa 3.500 Hunde und 40.000 Katzen von Jägern erschossen
und in Fallen gefangen werden?
* dass jedes Jahr mehr als 100 Menschen durch die Jagd verletzt und getötet
werden?
* dass in unbejagten Gebieten der Beweis erbracht wurde: Tiere und Natur
halten sich selbst im natürlichen Gleichgewicht?
* dass „Hege und Pflege“ des Wildes nur vorgeschoben wird, um immer
genug Tiere „vor die Flinte zu bekommen“?
* dass mit riesigen Futtermengen der Bestand an Tieren künstlich hoch
gehalten wird?
* dass Jäger pro Jahr 200 Tonnen giftiges Blei in Gewässer und Wälder
schießen?
* dass etwa die Hälfte der Tiere nur angeschossen wird und elendig zu
Grunde gehen?
* dass Jäger z. B. Fasane in Volieren züchten, die dann nur zum Abschießen
frei gelassen werden?
Was hat das mit Naturschutz zu tun?
L. D. schrieb:
Kranke Tiere zum Beispiel sind eine große Gefahr. Wenn man diese nicht
schießen würde, stecken sie auch alle anderen an, was sich in bestimmten
Fällen auch auf Menschen übertragen kann,wie zum Beispiel Füchse:
diese vermehren sich rapide. Durch diese starke Überpopulation sind sie
Überträger von Krankheiten und Seuchen, wie zum Beispiel Fuchsbandwurm
oder Tollwut, die auch dem Menschen gefährlich werden können.
Antwort
von Christian Nittmann:
Ja, Tiere erkranken und stecken auch andere an – so wie bei den
Menschen auch. Warum werden dann Tiere erschossen und die Menschen
nicht? Haben Sie schon mal darüber nachgedacht?
Vielleicht ist es sogar wichtig, dass Tiere erkranken, damit die Bestände
reguliert werden? Die Wissenschaft nennt das natürliche Auslese. Die
Natur braucht keine "unnatürliche Auslese".
Ihr Beispiel mit den Füchsen verdeutlicht, dass Sie sich mit dem Thema
leider noch nicht richtig auseinander gesetzt haben:
1. Österreich wurde am 28.9.2008 von der WHO zum tollwutfreien Gebiet
erklärt (erreicht durch flächendeckende Impfaktion und nicht durch
sinnloses Töten durch Jägerhand).
2. Am Fuchsbandwurm erkranken in Deutschland (!) 10-20 Personen pro Jahr;
in Österreich ca. ein Zehntel. Dafür müssen jedes Jahr in Österreich
rund 60.000 Füchse ihr Leben lassen?
3. Die Wildtierpopulation hängt von den zur Verfügung stehenden
Ressourcen wie Freiraum und Nahrung, Witterung und Krankheiten ab.
So ist nachgewiesen, dass gerade Füchse die Zahl des Nachwuchses abhängig
von diesen Faktoren steuern können. Zudem sind Füchse "r-Strategen",
die rasch ihre Populationsstand ausgleichen können. Füchse leisten darüber
hinaus wertvolle Dienste an der Natur. Nicht umsonst nennt man den Fuchs
„Polizei des Waldes“. Ich hoffe, Sie denken einmal darüber nach.
L. D. schrieb:
Ich denke Ihnen ist gar nicht
bewusst, wieviel Schaden das Wild und die Überbevölkerung dessen tatsächlich
anrichten kann.
Antwort
von Christian Nittmann:
Doch sehr sogar. Daher sind wir auch gegen die Jagd, weil durch
Wildtiere verursachte Schaden gerade durch Jäger verursacht werden. Die
Jagd greift massiv in regulierende Mechanismen der Natur ein und
verursacht daher – bewußt – eine Überpopulation mit dem Ziel mehr
schießen und Wahrscheinlichkeit auf bessere Trophäen erhöhen zu können.
Konkret seien die massive Überfütterung von Wildtieren, insbesondere im
Winter (Hege Rotwild) und die Zerstörung regulierender Sozialstrukturen
durch Abschüsse (Schwarzwild) genannt.
L. D. schrieb:
Wildschweine zum Beispiel: diese fügen
der Landwirtschaft - besonders bei uns in Oberösterreich - erheblichen
Schaden zu. Dadurch wird ein großer Teil der Kartoffel- und Maisernte
zerstört. Auch das Futter für die Kühe wird stark beschädigt. Die
Jagdgesellschaft muss diese Schäden bezahlen.
Ich will Ihnen auf keinen Fall zu nahe treten, ich möchte nur, dass Sie
vielleicht auch einmal die andere Seite sehen, ohne dies sofort als Lüge
abzustempeln.
Hochachtungsvoll,
L. D.
Antwort
von Christian Nittmann:
Die Jagdgesellschaft hat von uns keineswegs Mitleid – die
Mitglieder sind freiwillig Jäger. Warum wohl? Um die Natur zu schützen?
Das werden Sie nun hoffentlich auch nicht mehr glauben.
Mit jagdabschaffenden Grüßen
Dr. Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
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