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Liebe
Frau Luksch!
Ich bin durch Zufall auf Ihre Homepage gestoßen.
Ich bin eine sehr große Tierfreundin, und habe allein schon dadurch, daß
ich selber 2 Katzen und einen Hund habe, großes Interesse, dass meine
Tiere nicht selber einmal Opfer eines Jägers werden.
Ich finde es auch - ehrlich gesagt - eine Zumutung, dass Hundebesitzer
ihre Hunde angeleint lassen müssen, weil man ständig Angst haben muss,
dass der Hund kurz einem Hasen nachläuft, und schon ein Jäger auftauchen
könnte, der den Hund erschießt.
Gibt es eigentlich Statistiken, die zeigen, wieiviele Wildtiere durch
Verkehrsunfällte, Landwirtschaft, Pflanzenschutz u.a. Umweltgifte, Jagd
usw. umkommen und in welchem Verhältnis das zu wildernden Hunden steht?
Das Jagen ist heuzutage einfach nicht mehr zeitgemäß und gehört
abgeschafft.
Sehen sie eine Chance für die Abschafftung der Jagd in einem Land wie Österreich,
in dem Tradition eine große Rolle spielt? Was kann man neben den Maßnahmen,
die sie auf ihrer Homepage beschreiben, wirklich tun?
Liebe Grüße
Gabi P.
Antwort
von Christian Nittmann:
Liebe
Frau P.,
Über das Netzwerk ist Ihre Mail bei mir gelandet. Erlauben Sie mir Ihnen
auf Ihre Fragen zu antworten.
Ihren Ärger und Ihre Sorge teilen wir naturgemäß, zudem in Österreich
pro Jahr rund 40.000 Katzen und 3.500 bis 4.000 Hunde von Jägern
erschossen, gefangen oder sonst wie umgebracht werden, meistens mit dem
Argument, dass die Haustiere gewildert hätten.
Dass Ihr Hund an die Leine sollte, ist schon richtig, wenn er dazu neigt
spontan einem Hasen nachzulaufen. Auch Wildtiere gehören geschützt. Dies
alleine ist aber keine moralische Begründung dafür, dass man deswegen
Haustiere erschießt, was aber gemacht wird. Hierzu haben wir genug
Presseberichte auf unserer Webpage gesammelt.
Es gibt von der Statistik Austria Statistiken über die von Jägern
angegebenen Abschüsse und über "Fallwild".
"Fallwild" sind Tiere, die nicht durch Abschüsse umkommen
sondern z.B. durch Verkehrsunfälle, Krankheiten etc.
Die Todesfälle, die durch Landwirtschaft, Pflanzenschutz etc. entstehen,
werden nicht erfaßt. Jedenfalls sind uns hier keine Zahlen bekannt.
Im Jahre 2002/2003 wurden von der Jägern in Österreich rund 1 Mio
Wildtiere erschossen. Zusätzlich kommen schätzungsweise 4,4% Haustiere
dazu, wenn Sie obige Zahlen hierzu in Relation setzen.
Nun aber zu Ihrer vorletzten Frage. Ja, wir sehen eine Chance die Jagd
abzuschaffen, auch wenn nicht von heute auf morgen. Unsere Arbeit
fokussiert sich in erster Linie auf die Bewußtmachung der Jagdproblematik
für die uninformierte Bevölkerung. Der Druck wird im Laufe der Zeit auf
die Jägerschaft und der dahinterstehenden Lobby soweit steigen, dass die
Abschaffung der Jagd politisch notwendig sein wird, auch wenn dies Jahre
und Jahrzehnte dauern sollte. Erfolge gibt es bereits in Großbritannien
(Abschaffung der Fuchsjagd), Niederlanden und z.B. im Kanton Genf in der
Schweiz. Es werden weitere Folgen. Wie viele Dinge in dieser Welt wurde
klein angefangen und erreichten dann mit entsprechender Beharrlichkeit
doch sein Ziel. So wird es auch hier sein.
So ist in Deutschland die Antijagd-Bewegung schon sehr stark und
veranstaltet 1 Mal pro Monat eine Antijagddemo, bislang 70 an der Zahl. (www.abschaffung-der-jagd.de).
Was kann man noch tun? Sich Wissen über die Hintergründe der Jagd und
der Unsinnigkeit aneignen und im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis
diese Problematik thematisieren (Literaturhinweise finden Sie auf unserer
Homepage.) Aus zahlreichen Gesprächen haben wir erkennen dürfen, dass
viele Menschen die Jägerlügen nicht durchschauen und nach sachlicher
Aufklärung ein anderes Bild bekommen haben.
Was gibt es noch? Wir gehen auf die Strasse und freuen uns über jede zusätzliche
Stimme für die Tiere.
Liebe Grüße
Christian Nittmann
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