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Bei der Treibjagd in Achleiten wurde ein Schwan getötet

Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,

aufgrund verschiedenster unerfreulichen Vorkommnissen unserer "lieben" Jagdgesellschaft, sind wir auf Ihre Initiative aufmerksam geworden und möchten Ihnen gerne über ein Erlebnis berichten.

Leider wurde unser von Hand aufgezogener Schwan, der uns allen sehr ans Herz gewachsen ist, Opfer der Treibjagd.

Folgende Mail wurde an den Jagdverband geschickt - leider ist dies kein Jägerlatein, sondern eine Tatsachengeschichte.

Liebe Grüße
L.

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Betreff: Bei der Treibjagd in Achleiten wurde ein Schwan getötet

 Grüß Gott Herr S.,

ich habe Ihnen gestern am Telefon berichtet, was  dem Schwan Wolfgang, der von uns aufgezogen, wurde weil ihn seine Eltern beim letzten Hochwasser im Juni 2009, im Stich gelassen haben, passiert ist.

Dieser Schwan ist uns sehr ans Herz gewachsen und es ist eine Tragödie, daß bei der Treibjagd am Samstag den 16.10.2010, die Jagdhunde, auf das arme Tier gehetzt wurden und dieser dadurch umgekommen ist, Herr W. (Jagdleiter) war heute bei uns und hat gesagt, daß ihm dieser Jagdunfall peinlich ist.

Wir haben gestern bei der Polizei in Neuhofen an der Krems Anzeige erstattet.

Was uns besonders ärgert, Achleiten  ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, die Jäger haben genau gewußt, wem dieser Schwan zuzuordnen ist, es wurde jedoch unterlassen, uns irgendwie über diesen Vorfall zu informieren. Wir haben den Schwan Wolfgang, 2 Tage erfolglos gesucht, bis sich unser Verdacht auf die Treibjagd am Samstag richtete und auch bestätigte. Wir betonen lautstark, daß dieser Schwan nicht unser Besitz war, wir haben ihm lediglich geholfen, daß er aufwachsen kann und den ersten Winter überlebt, wobei wir genau abgewogen haben, ihn nicht zu sehr zu zähmen, um ihm die Selbständigkeit, in der freien Natur zu überleben, nicht zu nehmen. Schwäne sind intelligente Tiere, zB. wenn er im Winter Hunger hatte und kein Grünzeug zum Fressen fand, ist er zu unserer Haustüre gekommen und hat laut mit dem Schnabel angeklopft,  um um Futter zu betteln. Der ganze Ort ist betroffen und erschüttert.

Achleiten am 20. Otktober 2010
Familie L.



Zweite Mail nach Anfrage, ob obige Mail veröffentlicht werden darf:


Grüß Gott, Hr. Nittmann,

Herzlich Dank für Ihre Antwort. Gerne dürfen Sie die Geschichte von Wolfgang, dem Schwan, auf Ihrer Homepage veröffentlichen.

Das schlimmste an diesem "Jagdunfall", erscheint mir, daß sich dieser im Wohn- und Siedlungsgebiet ereignet hat.
Ein kleines Mädchen (3.Klasse Volksschule) mußte mitansehen, wie dieser außer Kontrolle geratene Jagdhund den zahmen Schwan angefallen und getötet hat. Der Jäger blieb im Gebüsch stehen und rief nur nach seinem Hund. Das Mädchen kannte den Schwan natürlich auch und freute sich immer, wenn er bei ihr und ihrer Familie auf Besuch war.  5 Tage nach diesem skandalösen Ereignis weinte das Mädchen immer wieder...............
Weil das Mädchen dem Jäger Mörder nachgerufen hat, konnte die "ehrenwerte" Jagdgesellschaft von einer Zeugin zu diesem Vorfall ausgehen und dann doch nicht mehr alles vertuschen.

Dies war leider der Höhepunkt vieler Verfehlungen der selbstherrlichen Jägerschaft, die glaubt, wir leben noch im Mittelalter und sich daher alles erlauben kann - es wird sogar mit Einschüchterung ("Wisst ihr, mit wem ihr euch da anlegt") gearbeitet.

Beispiele für weiteres Fehlverhalten der "schießwütigen Mafia" gefällig?

Scharfe, nicht abgefeuerte Jagdpatronen wurden verloren, auf einer Fläche, die mit Rasenmäher befahren wird und beliebter Treffpunkt vieler Jugendlicher ist - sehr verantwortungsvoll!!!!!
Neben unserer Enkeltochter (zu diesem Zeitpunkt war sie 3 Jahre alt) fiel eine angeschossene, halbtote Ente vom Himmel (in unserem Garten!!!!) 20 Meter neben unseren Pferden wurde rücksichtslos geschossen, worauf die Pferde natürlich panisch wurden. Bei dieser Aktion zog sich ein Pferd eine irreparable Sehnenverletzung zu und ist somit nicht mehr reitbar.....

Wir werden unseren Weg gehen und verbleiben mit den besten Grüßen Familie L.

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