Jagd
Sehr
geehrte Tierschützer!!
Zuhanden Dr.Christian Nittmann
Sehr geehrter Herr Nittman
Mein Name ist Manuel und ich bin 15 Jahre alt.Ich finde es eine Frechheit
wie in ihren Artikeln die Jagd gnadenlos verurteilt wird.Wenn man eine
informatife Internetseite erschtellt so sollte man doch wenigstens die
"Gegenseite" auch mit einbeziehen und nicht einfach die gesamte
Jägerschaft verurteilen ,denn es ist mir vollkommen bewusst das es auch
"schwarze" Schafe unter den Jägern gibt.Ich kann ihnen
versichern dass ich in diesen Punkten erfahrung habe.Letztes Jahr bin ich
sehr oft mit meinem Großvater auf der Jagd gewesen und erst nach 74
Pirschgängen konnten wir ein passendes Stück erspähen.Aber in der
gleichen Wiese befand sich ein anderes Stück Wild das schwerverletzt
gewesen ist und mein Großvater erlegte dieses und ließ das andere
laufen!!!!!
Ich BITTE sie um die ÜBERARBEITUNG ihrer sonst sehr interesanten
Internetseite unter einbeziehung der Jägerschaft und bleibe in Hoffnung
auf eine Besserung des Verhältnises zw. Jägern und Tierschützern.
--
Herzlichst Manuel
Antwort
von Christian Nittmann:
Lieber
Manuel,
Vielen Dank für Deine offenen Worte, und dass Du unsere Webpage
interessant findest. Sehr gut finde ich, dass Du Dich überhaupt mit
unseren Argumenten auseinander gesetzt hast, besonders deswegen, weil Dein
Großvater, den Du sicherlich liebst oder zumindest achtest, Jäger
(Hobbyjäger?) ist. Da bekommt man gleich einen ganz anderen Bezug zur
Jagd oder ist durch die verständliche Zuneigung verschönt.
Was Du allerdings als "Frechheit" bezeichnest, ist nichts Anderes
als der Umstand, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zum Schluß kommen,
dass die Jagd in der heutigen Zeit keinerlei Berechtigung mehr hat. Ganz
im Gegenteil, sie schädigt die Natur in hohem Maße. Ich möchte Dir nur
ein paar Beispiele zu Deinem Verständnis aufzeigen:
* Die Hege verhindert eine natürliche Auslese, da sie schwache Wildtiere
z. B. strenge Winter überleben läßt. Dadurch wird deren schlechteres
Gen-Material weiter vererbt und schwächt so langfristig die ganze
Tierart.
* Durch die Hege wird zudem der Wildtierbestand künstlich hoch - zu hoch
- gehalten und verursacht einen nicht mehr verträglichen Wildverbiss, der
eine Waldverjüngung ohne menschliche Maßnahmen nicht oder kaum mehr
zuläßt. Das geht soweit, dass im Hochgebirge sündteure
Lawinenschutzmaßnahmen zu bauen sind, weil der Schutzwald nicht
nachwachsen kann.
* Mittlerweile werden in Österreich an die 400 Tonnen hochgiftigen Bleis
in unsere Natur geschossen, die das Grundwasser vergiften und viele Vögel
elendig zu Grunde gehen lassen.
* in Fasanerien gezüchtete Fasane, deren Schnäbel kupiert (mit einer
speziellen Zange den Schnabel schmerzhaft verkürzen) werden, werden
alleine für die Jagd in die freie Natur gelassen. Dabei haben sie nicht
gelernt ohne Hilfe des Menschen lebensfähig zu sein.
* etc. etc.
Vielleicht kann Dir Dein Großvater zudem erklären, warum nur
Trophäen-tragende Wildtiere bei der Hege berücksichtigt werden. Warum
werden Dachs, Marder, Fuchs, Specht und hunderte andere Wildtierarten
nicht auch gehegt, wenn der Jäger doch den armen Tieren im Winter helfen
will?
Wie Du siehst, gibt es viele, viele Widersprüche, die die Jagd in sich
birgt, die aber von der Wissenschaft schon alle aufgedeckt sind.
Es liegt nun an Dir, was Du damit machst.
Übrigens ist es schon interessant, dass die Jägerschaft immer wieder auf
"schwarze Schafe" verweist. Man könnte schon meinen, dass das
mit System gemacht wird. ;-)
Mit weihnachtlichen Grüßen
Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
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