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Ihre Meinung dazu würde mich interessieren!

Sehr geehrter Herr Dr. Christian Nittmann,

Nur ganz kurz vorab, ich mache keinem Freizeitsportler oder sonstigen Naturgenießern in irgend einer Weise Vorwürfe, ich selbst war Jahrelang aktiv im Wald unterwegs!

Aber lassen Sie uns den Wald, oder auch die Natur, als ein Ganzes betrachten welches von uns allen, natürlich auch von allen Tieren im Wald, genützt und beansprucht wird. Jedes Reh, jeder Hirsch genauso wie jeder Dachs und jeder Fuchs beansprucht „seinen Teil vom Ganzen“. Somit liegt es auf der Hand das dem Wild mit zunehmender Freizeitaktivität der Menschen immer mehr Platz genommen wird. Die ganz klare Folge daraus ist ein ungewolltes oder unbeabsichtigtes Zurückdrängen des Wildes in abgelegene, weniger attraktive Einstände und ein enormer Anstieg der Beunruhigung sowie eine Konzentration des Wildes in solchen Gebieten. Daraus resultiert wiederum ein steigender Wildschaden. Genau diese Schlussfolgerung trifft meiner Meinung nach immer wieder auf Wildschäden in Schutzwälder, Bannwäldern,… zu, aber die einzigen die immer die Schuldigen sind sollen die Jäger sein. Wir alle, Nichtjäger und Jäger, beanspruchen einen Teil der Natur und wenn diese Beanspruchung über Hand nimmt dann haben wir alle ein großes Problem.

Ich persönlich ärgere mich lediglich wegen jener Freizeitsportler welche auch im Winter in Fütterungsnähe übermäßig aktiv sind und dann eventuell noch mit freilaufenden Hunden. Jeder der sich mit dem Wild befasst weiß dass, Wild im Winter einen extrem niedrigen Stoffwechsel hat, quasi auf Standby ist. Jede Beunruhigung in dieser Zeit wirkt sich sehr schlecht auf das Wild aus, Stress und damit verbundene Wildschäden sind die Folge. In meinem Fall betreue ich ein Revier mit 220ha. Ich habe mir schon ein paarmal den Spaß erlaubt eine sogenannte Sportlerzählung durchzuführen, sie können mir glauben: ohne eine artgerechte Futtervorlage in der entsprechenden Jahreszeit hätte ich durch diese massive Beunruhigung beträchtlichen Wildschaden im Revier. Meine Freundin und ich, seit 7 Jahren Jäger, haben voriges Jahr begonnen die Fütterungen, welche z.T. schon seit über 30 Jahren am selben Platz standen, in anderen Revierteilen neu aufzubauen um die Beunruhigung des Wildes möglichst gering zu halten. Wir wollen damit versuchen das Wild in der besagten Zeit in jene Revierteile zu „locken“ welche nicht so stark frequentiert sind. Natürlich wird dort nur in ganz besonderen Fällen Wild bejagt was wiederum zu dem Problem führt dass man weniger frequentierte Revierteile für die Jagdausübung meidet andererseits natürlich auch den verfügten Abschuss im verbleibenden Revier tätigen muss. Dies führt leider unweigerlich zu diversen Konflikten mit jenen Freizeitaktivisten welche zu Teil zu wirklich jeder Tages- und Nachtzeit im Revier ihren Teil der Natur beanspruchen.

Einen schönen Tag noch,
P. S.


Antwort von Christian Nittmann:


Sehr geehrter Herr S.,

gerne antworte ich auf diese Mail wie folgt:

„Das Reh wird durch die Bejagung in den schützenden Wald hineingedrängt, wo es auf Knospen und Baumtrieben stößt, die keinen massiven Verbiss vertragen. Dies führte gemeinsam mit den intensiv gehegten und daher unnatürlich hohen Beständen zur heutigen Verbiss-Schadenssituation.“
(Prof. Dr. Josef H. Reichholf, "Feld und Flur", 1990, S. 63 ff.)


"Außerdem bedeutet die starke Bejagung auch, dass die Tiere vermehrt Fluchtverhalten an den Tag legen müssen und so mehr Nahrung brauchen. Fluchtverhalten kostet unheimlich viel Energie, etwa 400% im Vergleich zum Stehen bzw. Äsen. Ohne dem Störfaktor Mensch (der ja weitestgehend aus dem Störfaktor Jäger besteht), können sie sich sogar in hohen Dichten normal und artgerecht ernähren, ohne forstlich oder ökologisch zum Problem zu werden. Denn sie brauchen nicht so viel Energie für nötige und unnötige Fluchten und müssen demnach weniger Nahrung aufnehmen."
(Kurt, S 260 zitiert in Thomas Winter, "Jagd - Naturschutz oder Blutsport?", 2003, S. 74)


Zudem schätzt der Mensch (Wild)tiere oft als dümmer ein, als sie es tatsächlich sind. Uns liegen z. B. Berichte vor, in denen ein Forstmitarbeiter eine Kitze führende Rehmutter beobachten konnte, wie sie in der Nähe seiner dröhnenden Arbeitsmaschine in Ruhe ästen. Plötzlich scheuten sie und liefen panisch davon. Kurz darauf erschien der Revierjäger mit seinem Fahrzeug, den die Tiere offensichtlich am Geräusch her erkannten.

Dieses Beispiel ist eines von vielen. Und es beweist, dass die Wildtiere zwischen für sie gefährliche oder ungefährliche Menschen bzw. Lärm zu unterscheiden beherrschen. Sportler sind für Wildtiere deutlich weniger bedrohlich als Jäger. Sportler mögen sie eventuell erschrecken, Jäger bedrohen sie mit dem Leben.

Wildverbiss ist somit hauptsächlich durch Jäger hausgemacht.

Ich wünsche Ihnen noch einen nachdenklichen schönen Abend.
Mit freundlichen Grüßen

Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd



Herr S. schrieb erneut:


Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,

ich werde mich hüten irgendwelche Pros und Kontras zu erfinden oder schön zu reden. Ich bin auch erst seit 7 Jahre Jäger, aber ich kann Ihnen versichern dass, zumindest in meinem Revier die Nichtjäger sehr viel stärker das Wild beunruhigen als meine Jagdausübung. Wenn beobachtet wurde das Wild beim herannahendem Jäger im Revierfahrzeug panisch flüchtet, dann kann es sich fast nur um ein „schwarzes Schaf“ unter den Jägern handeln welches regelmäßig von Fahrzeug aus auf Wild schießt oder es war ein unbekanntes Fahrzeug eines Jagdgastes. Ich habe genau dieselbe Beobachtung bzgl. Waldarbeiter/Forstarbeiter samt deren Gerätschaften gemacht, aber ich weiß aus eigener Erfahrung das in ordentlich geführten Jagdrevieren das Wild euch beim herannahenden Jäger im Fahrzeug lediglich etwas zur Seite springt und sich auch nur ins nahe Gebüsch drückt, dort verhofft und keinerlei panisches Fluchtverhalten zeigt. Ich kann in meinem Revier regelmäßig auf Entfernungen weit unter 100m Wild von meinem Revierfahrzeug aus beobachten, welches mich auch schon bemerkt hat. Ich habe auch erst 4 Mal in sieben Jahren von meinem Fahrzeug aus auf Wild geschossen, und dann nur weil es die Situation erfordert hat. Dabei handelte es sich ausschließlich um angefahrenes Wild bei dem ich zur Hilfe gerufen wurde und deshalb kein Risiko des Aufscheuchens und einer damit verbundenen unnötigen Nachsuche eingehen wollte.

Andererseits muss man sich einmal das Fluchtverhalten von Wild bei herannahenden Drachenfliegern, Paragleiter, Mountainbikern sowie jenes dass von freilaufenden Hunden aufgescheucht oder gar gehetzt wird, ansehen. Ich werde mich bemühen heuer einmal ein paar betreffende Videos zu machen und Ihnen zukommen zu lassen. Diese Störungen wirken sich meiner Erfahrung nach wesentlich mehr auf das Wild aus als ein ordentlich geführter Jagdbetrieb. Ich habe schon sehr oft erlebt das Wild, welches in unmittelbarer Nähe von beschossenem und im Feuer verendeten Wild, gestanden hat, minutenlang verharrt hat und dann ganz ruhig ins Gebüsch zog. Das ist ganz klar nicht der Regelfall, aber auch solche Beobachtungen macht man als Jäger. Wenn man, wie in meinem Fall, von einem 220ha Revier ausgeht und ich am, von der Behörde verfügten, Abschussplan 21 Stück Schalenwild zu erlegen habe, dann sind das in einem Jahr inkl. Ein paar Stück Raubwild rd. 25-30 Schuss auf das gesamte Revier verteilt. Da kann man doch nicht ernsthaft behaupten dass diese 30 Schuss das Wild mehr beeinträchtigen als die täglich aktiven Freizeitsportler.

Mich würde noch interessieren von wo Sie die Zahlen von rd. 50% der erlegten Stück des Gesamtabschusses haben, welche erst nachgesucht werden müssen? Ich wage zu behaupten dass die Anzahl der nachgesuchten Stücke auf jeden Fall unter 10% liegen. Und dann handelt es sich bei den meisten Nachsuchen sicherlich noch um Todsuchen bei denen das Wild nach ein paar kurzen Fluchten in unmittelbarer Nähe des Anschusses verendet ist. Ich selbst habe gemeinsam mit meiner Freundin in 7 und 8 Jahren zusammen 3 Fehlschüsse und 4 Nachsuchen zu verzeichnen, wobei aber 3 der Nachsuchen auf bereits in unmittelbarer Nähe, das heißt innerhalb von weniger als 100m, verendetes Wild erfolgten. Ich würde bei weitem nicht auf 50% Nachsuchen kommen selbst wenn ich die Nachsuchen auf KFZ-Wild mit einbeziehen würde zu denen ich mehrmals im Jahr geholt werde und welche auch von Nichtjägern verursacht werden.

Was den Vorwurf des Züchtens von Wild betrifft kann ich nur folgendes sagen: Wenn man die Abschusszahlen der letzten 5-10 Jahren sich näher betrachtet, dann bleiben die Zahlen im Großen und Ganzen annähernd gleich. Einziges Problem sind die Wildschweine, aber gerade diese dürfen ohne hin nicht gefüttert werden! Die Abschusszahlen werden von der Behörde vorgegeben und dem Jäger, durch das Jagdgesetz, zwingend auferlegt. Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den gleichen Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt. Wie gesagt, Ausnahmen gibt es immer genauso wie die schwarzen Schafe unter uns, aber davon kann man nicht auf die Allgemeinheit schließen. Wenn Jäger Ihren Abschuss nicht erfüllen und der betreffende dieses Nichterfüllen gegenüber der Behörde nicht rechtfertigen kann, dann werden z.T. auch Abschussbeauftragte geschickt um das Wild zu dezimieren.

Ich bin nach wie vor der Meinung dass die Natur für uns alle da ist, egal ob sie zur Erholung oder aus einem produktiven Aspekt heraus genutzt wird! Die Rücksicht auf die Natur und das Wild ist das oberste Gebot, egal ob Freizeitsportler oder Jäger!

Mit freundlichen Grüßen,
P. S.



Antwort von Christian Nittmann:


Sehr geehrter Herr S.,

was ich Ihnen schon in der letzten Mail versucht habe zu vermitteln, ist dass Wildtiere besonders vor Jägern Angst haben. Neben den langjährigen Erfahrungen vom Nationalpark Gran Paradiso (80 Jahre keine Jagd mehr) und aus Gesprächen mit Rangern in Südafrika des Addo Elephant Parks, in dem auch seit über 90 Jahren nicht mehr gejagt wird, bestätigt sich die Annahme, dass die Tiere ihre Scheu gegenüber den Menschen zunehmend verlieren, wenn die Jagd eingestellt wird. Wenn die Tiere gelernt haben den Menschen nicht als Bedrohung wahrzunehmen, reduziert sich die Fluchtdistanz drastisch, was ich selber in einem Game Reserve erleben durfte. Antilopen kamen bis auf wenige Meter an den Menschen heran. Warum? Weil sie nie die Erfahrung gemacht haben von Menschen getötet zu werden.

Mit Ihrer Meinung, dass die Natur für alle da ist, gehe ich konform. Es gibt nur den Unterschied, dass Sie und Ihre Kollegen, um es direkt zu sagen, uns allen anderen die Tiere wegschießen und die Natur mit Tonnen von Bleischrot vergiften, was wir alle anderen so nicht haben wollen. Und hier spreche ich von mindestens 64% der ÖsterreicherInnen, die gegen eine Hobbyjagd sind (
http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm), wenn nicht 98,6%, denn nur 1,4% haben einen Jagdschein.

Nachweislich ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT erforderlich. Warum dann jagen?
Töten lässt sich darüber hinaus wohl kaum logisch mit „Rücksicht für Natur und Wild“ vereinbaren.

Übrigens werden die Abschusszahlen und die Gesetze sehr wohl von Jägern gemacht. Wer sitzt denn in den entsprechenden Behörden? Jäger oder Forstbeamte, die zu deren Ausbildung zwangsweise einen Jagdschein machen müssen. Z. B. ist in Niederösterreich Oberforstrat DI Hans Grundner für den Bereich Jagd zuständig. Und der hat keinen Jagdschein?
                                  
Die Kennzahl von 50% nicht gleich tot geschossenen Tier hat der VGT bei mehreren Treibjagden statistisch erhoben.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd



Herr S. schrieb erneut:


Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,

es mag wohl sein dass in diversen Reservaten, Naturschutzgebieten, … die Tiere die Scheu vom Menschen verlieren. Fakt ist aber dass in den meisten dieser Reservaten ein Betreten für alle Personen verboten ist (z.B. Rotwald in Österreich). Abgesehen davon wird hierbei immer wieder bewusst ignoriert dass es selbst in solchen „jagdfreien“ Reservaten doch  auch zu regulierenden Abschüssen kommt! Dies ist aber ein Fakt welcher von Person Ihrer Gesinnung zumeist nicht akzeptiert oder auch bewusst ignoriert wird.

Bei den von Ihnen genannten Tonnen von Bleischrot kann ich nur sagen dass ich hierbei wiederum ganz auf Ihrer Seite bin. Jedoch wird sich auch hier in den nächsten Jahren sicherlich einiges in Bewegung setzten => Bleischrotverordnung auf Grund EU-Verordnung … , und es gibt auch jetzt schon sehr viele Jäger welche Stahlschrot bzw. bleifreie Jagdmunition verwenden.

Dass eine Bestandregulierung in Österreich nicht notwendig sei, dazu habe ich Ihnen meine Meinung bereits mitgeteilt – Österreich als Kulturlandschaft würde, wenn man heute auf den Tag mit der Bejagung aufhören würde, innerhalb von ein paar Jahren nicht besonders gut dastehen!

Nachweislich ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT erforderlich. Warum dann jagen?...
Eine Studie zu diesem Thema würde mich brennend interessieren!

Bzgl. VGT-Kennzahl bei Treibjagden: jeder sollte wissen dass Treibjagden nicht die Regel sind, der absolute Großteil des jährlichen Abschusses beim Schalenwild wird nicht bei Treibjagden erlegt! Aber selbst bei Treibjagden habe ich in 7 Jahren Jagdpraxis erst einmal diese Quote selbst erlebt, wobei man erwähnen muss das bei der besagten Treibjagd ein Stück mit einem Schuss erlegt worden ist und ein Stück nach kurzer Nachsuche ebenfalls noch erlegt werden konnte.

Warum auch Jäger in den Behörden tätig sind welche die Abschüsse verfügen liegt doch auf der Hand. Wie sollte jemand die Jagd regeln wenn er keine Ahnung davon hat? Und ich glaube man kann der Jägerschaft keine grundlose Zucht von Wild vorwerfen, wenn die besagten Abschusszahlen, ausgenommen jene vom Schwarzwild, über Jahrzehnte annähernd gleichbleiben sind. Und Sie können mir glauben dass die einzige Beunruhigung des Wildes, welche in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, jene ist welche von den immer mehr werdenden Freizeitsportlern ausgeht! Die Anzahl der Jäger in einem Revier wird durch die Behörden vorgegeben, begrenzt und kontrolliert. Wenn jedoch in einem Revier vor ein paar Jahren am Tag noch 2 Wanderer, 1 Mountainbiker, 2 Jogger Ihr Hobby ausübten und es jetzt jeden Tag 10 Wanderer, 10 Mountainbiker und 20 Jogger sind, dann wird diese zunehmende Beunruhigung von niemanden reguliert und eingeschränkt. Wie gesagt, die Beunruhigung welche von einem waidgerechten Jäger ausgeht, ist nicht vergleichbar mit der täglichen Beunruhigung durch Freizeitsportler! Ein waidgerechter Jäger weiß wie er sich in seinem Revier zu verhalten hat dass er die Beunruhigung möglichst gering hält!

Mit freundlichen Grüßen,
P. S.



Antwort von Christian Nittmann:


Sehr geehrter Herr S.,

betreffend Naturparks, in denen nicht gejagt wird, hatte ich jene aus Italien genannt (Siehe meine Mail vom 7.4.12)

„Wissen Sie, dass es in Italien verboten ist in Naturschutzgebiete zu jagen – und dass teilweise seit über 80 Jahren? Dort finden Sie den Beweis dafür, dass Ihre obigen Gründe für Ihre Argumentation falsch sind. Es gibt dort keine Überpopulation, lediglich eine harte natürliche Auslese durch Winterhärte, Krankheiten und Nahrungsmangel. Wenn es dort ohne Jagd funktioniert, warum dann noch Jagen?“
Fakt ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf. Fakt ist, dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders, als Sie es meinen.

Das Argument der Kulturlandschaft kommt immer wieder, wobei die einzigen wirklichen Regulatoren der Winterhärte, Krankheit und Nahrungsmangel selbstverständlich auch in der Kulturlandschaft wirken. Sie werden nur von den Jägern bewusst ignoriert um ja weiter jagen zu können. Warum werden in österreichischen Naturschutzgebieten noch immer gejagt? Weil sich die Jägerschaft mit aller Gewalt gegen jagdfreie Gebiete stemmen, weil sie den Beweis für eine Selbstregulation des Wildtierbestandes bringen kann. Was für einen Aufstand hat es der Jägerschaft gegeben, als die Entscheidung für mindestens 20 jagdfreie Jahre im Naturschutzgebiet Hohe Tauern gefallen ist. Wobei es auch dort noch immer Sondergenehmigungen gibt.

„Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den gleichen Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt.“
Also werden sie doch von Jägern bestimmt, auch wenn nicht durch den im Revier Ausübenden – aber sie werden von der Jägerschaft vorgegeben, die alle in letzter Konsequenz das gleiche Interesse haben, auch hier spreche ich es direkt an: zu töten. Dabei ist das alles nicht notwendig.

Sie fragen, wo Sie das nachlesen können?
Hier finden Sie eine Zusammenfassung;
http://www.abschaffung-der-jagd.at/luege-und-wahrheit.htm mit vielen Quellenangaben.
Ansonsten empfehle ich Ihnen unseren Literatur-Link:
http://www.abschaffung-der-jagd.at/literatur.htm
Prof. Carlo Consiglio hat in seinem Werk „Vom Widersinn der Jagd“ Unmengen an Studien zusammengefasst.
Das Buch „Tatort Wald“ vom Förster und Begründer des Nationalparks Berchtesgaden geht gerade auf das Problem der Überpopulation ein.
                                                                                                                                              
Mit freundlichen Grüßen

Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd


Herr S. schrieb erneut:


Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,

wenn es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw. gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns Menschen genutzt werden sollte?

„…
Fakt ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf. Fakt ist, dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders, als Sie es meinen….“
Ist doch bei uns das gleiche, geführte Wanderungen wofür man bezahlen muss gibt’s natürlich, irgendwo muss man die finanziellen Mittel auftreiben um eine „anscheinend funktionierendes Ökosystem“ aufrecht zu erhalten!

Glauben Sie mir, ich habe sogar einen dieser Naturhüter (ist sogar ein Nichtjäger) in meiner Verwandtschaft, welcher von seinem „Arbeitgeber“  aus den Besuchern die heile Welt vorgaukelt, dann wiederum genauso seine Berufsjäger dort hin schickt wo der Wildschaden zu groß wird. Das ist die selbe Illusion wie Ihre Umfragen bzgl. Jagd. Wenn ich mitten in Großstädten derartige Umfragen betreibe kann doch kein anderes Ergebnis dabei herauskommen! Machen Sie doch einmal einer derartige Umfrage im ländlichen Bereich.

Ihr Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler abgeschafft werden sollten!

Wie Sie sehen nur wahrheitsgemäße Aussagen, doch mit ein bisschen Hausverstand doch recht einfach zu durchschauen! Wofür Statistiken und Umfragen gut sind weiß doch jeder, Sie können mir glauben ich kann auch Umfragen machen, raten Sie mal welches Ergebnis diese dann ans Tageslicht bringen!

Mit freundlichen Grüßen,
P. S.


Antwort von Christian Nittmann:


Sehr geehrter Herr S.,

auf Ihre erste Frage eingehend: „
wenn es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw. gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns Menschen genutzt werden sollte?“

Warum sollte dieser Anteil für Menschen genützt werden, wenn wir uns ohne Probleme ohne Jagd ernähren können?
Was macht es für einen Sinn in natürliche Abläufe einzugreifen, wenn sie nur schaden?

Betreffend Ihres „Naturhüters“ werde ich Ihnen nicht glauben solange uns keine Fakten vorgelegt werden.

Die Umfrageergebnisse sollten Sie sich nun mal wirklich genauer anschauen, da sie selbstverständlich auch in ländlichen Gebieten durchgeführt wurde. Sonst wäre sie für Österreich nicht repräsentativ! Hier noch einmal der Link zu Ihrer Hilfe:
http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm

Sie schreiben: „Ihr Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler abgeschafft werden sollten!

Was hat bewusstes Töten (Jagd) mit einer Berufsgruppe zu tun, die der Menschheit hilft?
Sie werden doch hoffentlich nicht behaupten wollen, dass Sie mit einem Schuss helfen wollen?!
Was Sie jetzt durchschaut haben wollen, kann ich nicht nachvollziehen, zudem Ihre Argumentation auf falschen Annahmen und hinkenden Vergleichen beruht.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd

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