Ihre Meinung dazu würde mich interessieren!
Sehr geehrter Herr Dr. Christian Nittmann,
Nur ganz kurz vorab, ich mache keinem Freizeitsportler oder sonstigen
Naturgenießern in irgend einer Weise Vorwürfe, ich selbst war Jahrelang
aktiv im Wald unterwegs!
Aber lassen Sie uns den Wald, oder auch die Natur, als ein Ganzes
betrachten welches von uns allen, natürlich auch von allen Tieren im
Wald, genützt und beansprucht wird. Jedes Reh, jeder Hirsch genauso wie
jeder Dachs und jeder Fuchs beansprucht „seinen Teil vom Ganzen“. Somit
liegt es auf der Hand das dem Wild mit zunehmender Freizeitaktivität der
Menschen immer mehr Platz genommen wird. Die ganz klare Folge daraus ist
ein ungewolltes oder unbeabsichtigtes Zurückdrängen des Wildes in
abgelegene, weniger attraktive Einstände und ein enormer Anstieg der
Beunruhigung sowie eine Konzentration des Wildes in solchen Gebieten.
Daraus resultiert wiederum ein steigender Wildschaden. Genau diese
Schlussfolgerung trifft meiner Meinung nach immer wieder auf Wildschäden
in Schutzwälder, Bannwäldern,… zu, aber die einzigen die immer die
Schuldigen sind sollen die Jäger sein. Wir alle, Nichtjäger und Jäger,
beanspruchen einen Teil der Natur und wenn diese Beanspruchung über Hand
nimmt dann haben wir alle ein großes Problem.
Ich persönlich ärgere mich lediglich wegen jener Freizeitsportler welche
auch im Winter in Fütterungsnähe übermäßig aktiv sind und dann eventuell
noch mit freilaufenden Hunden. Jeder der sich mit dem Wild befasst weiß
dass, Wild im Winter einen extrem niedrigen Stoffwechsel hat, quasi auf
Standby ist. Jede Beunruhigung in dieser Zeit wirkt sich sehr schlecht
auf das Wild aus, Stress und damit verbundene Wildschäden sind die
Folge. In meinem Fall betreue ich ein Revier mit 220ha. Ich habe mir
schon ein paarmal den Spaß erlaubt eine sogenannte Sportlerzählung
durchzuführen, sie können mir glauben: ohne eine artgerechte
Futtervorlage in der entsprechenden Jahreszeit hätte ich durch diese
massive Beunruhigung beträchtlichen Wildschaden im Revier. Meine
Freundin und ich, seit 7 Jahren Jäger, haben voriges Jahr begonnen die
Fütterungen, welche z.T. schon seit über 30 Jahren am selben Platz
standen, in anderen Revierteilen neu aufzubauen um die Beunruhigung des
Wildes möglichst gering zu halten. Wir wollen damit versuchen das Wild
in der besagten Zeit in jene Revierteile zu „locken“ welche nicht so
stark frequentiert sind. Natürlich wird dort nur in ganz besonderen
Fällen Wild bejagt was wiederum zu dem Problem führt dass man weniger
frequentierte Revierteile für die Jagdausübung meidet andererseits
natürlich auch den verfügten Abschuss im verbleibenden Revier tätigen
muss. Dies führt leider unweigerlich zu diversen Konflikten mit jenen
Freizeitaktivisten welche zu Teil zu wirklich jeder Tages- und Nachtzeit
im Revier ihren Teil der Natur beanspruchen.
Einen schönen Tag noch,
P. S.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr S.,
gerne antworte ich auf diese Mail wie folgt:
„Das Reh wird durch die Bejagung in den
schützenden Wald hineingedrängt, wo es auf Knospen und Baumtrieben stößt, die keinen massiven Verbiss
vertragen. Dies führte gemeinsam mit den intensiv gehegten und daher
unnatürlich hohen Beständen zur heutigen Verbiss-Schadenssituation.“
(Prof. Dr. Josef H. Reichholf,
"Feld und Flur", 1990, S. 63 ff.)
"Außerdem bedeutet die starke
Bejagung auch, dass die Tiere vermehrt Fluchtverhalten an den Tag legen
müssen und so mehr Nahrung brauchen. Fluchtverhalten kostet
unheimlich viel Energie, etwa 400% im Vergleich zum Stehen bzw. Äsen.
Ohne dem Störfaktor Mensch (der ja weitestgehend aus dem
Störfaktor Jäger besteht), können sie sich sogar in hohen Dichten normal
und artgerecht ernähren, ohne forstlich oder ökologisch zum Problem
zu werden. Denn sie brauchen nicht so viel Energie für nötige und
unnötige Fluchten und müssen demnach weniger Nahrung aufnehmen."
(Kurt, S 260 zitiert in Thomas
Winter, "Jagd - Naturschutz oder Blutsport?", 2003, S. 74)
Zudem schätzt der Mensch (Wild)tiere oft als dümmer ein, als sie es
tatsächlich sind. Uns liegen z. B. Berichte vor, in denen ein
Forstmitarbeiter eine Kitze führende Rehmutter beobachten konnte, wie
sie in der Nähe seiner dröhnenden Arbeitsmaschine in Ruhe ästen.
Plötzlich scheuten sie und liefen panisch davon. Kurz darauf erschien
der Revierjäger mit seinem Fahrzeug, den die Tiere offensichtlich am
Geräusch her erkannten.
Dieses Beispiel ist eines von vielen. Und es beweist, dass die Wildtiere
zwischen für sie gefährliche oder ungefährliche Menschen bzw. Lärm zu
unterscheiden beherrschen. Sportler sind für Wildtiere deutlich weniger
bedrohlich als Jäger. Sportler mögen sie eventuell erschrecken, Jäger
bedrohen sie mit dem Leben.
Wildverbiss ist somit hauptsächlich durch Jäger hausgemacht.
Ich wünsche Ihnen noch einen nachdenklichen schönen Abend.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Herr S. schrieb erneut:
Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,
ich werde mich hüten irgendwelche Pros und Kontras zu erfinden oder
schön zu reden. Ich bin auch erst seit 7 Jahre Jäger, aber ich kann
Ihnen versichern dass, zumindest in meinem Revier die Nichtjäger sehr
viel stärker das Wild beunruhigen als meine Jagdausübung. Wenn
beobachtet wurde das Wild beim herannahendem Jäger im Revierfahrzeug
panisch flüchtet, dann kann es sich fast nur um ein „schwarzes Schaf“
unter den Jägern handeln welches regelmäßig von Fahrzeug aus auf Wild
schießt oder es war ein unbekanntes Fahrzeug eines Jagdgastes. Ich habe
genau dieselbe Beobachtung bzgl. Waldarbeiter/Forstarbeiter samt deren
Gerätschaften gemacht, aber ich weiß aus eigener Erfahrung das in
ordentlich geführten Jagdrevieren das Wild euch beim herannahenden Jäger
im Fahrzeug lediglich etwas zur Seite springt und sich auch nur ins nahe
Gebüsch drückt, dort verhofft und keinerlei panisches Fluchtverhalten
zeigt. Ich kann in meinem Revier regelmäßig auf Entfernungen weit unter
100m Wild von meinem Revierfahrzeug aus beobachten, welches mich auch
schon bemerkt hat. Ich habe auch erst 4 Mal in sieben Jahren von meinem
Fahrzeug aus auf Wild geschossen, und dann nur weil es die Situation
erfordert hat. Dabei handelte es sich ausschließlich um angefahrenes
Wild bei dem ich zur Hilfe gerufen wurde und deshalb kein Risiko des
Aufscheuchens und einer damit verbundenen unnötigen Nachsuche eingehen
wollte.
Andererseits muss man sich einmal das Fluchtverhalten von Wild bei
herannahenden Drachenfliegern, Paragleiter, Mountainbikern sowie jenes
dass von freilaufenden Hunden aufgescheucht oder gar gehetzt wird,
ansehen. Ich werde mich bemühen heuer einmal ein paar betreffende Videos
zu machen und Ihnen zukommen zu lassen. Diese Störungen wirken sich
meiner Erfahrung nach wesentlich mehr auf das Wild aus als ein
ordentlich geführter Jagdbetrieb. Ich habe schon sehr oft erlebt das
Wild, welches in unmittelbarer Nähe von beschossenem und im Feuer
verendeten Wild, gestanden hat, minutenlang verharrt hat und dann ganz
ruhig ins Gebüsch zog. Das ist ganz klar nicht der Regelfall, aber auch
solche Beobachtungen macht man als Jäger. Wenn man, wie in meinem Fall,
von einem 220ha Revier ausgeht und ich am, von der Behörde verfügten,
Abschussplan 21 Stück Schalenwild zu erlegen habe, dann sind das in
einem Jahr inkl. Ein paar Stück Raubwild rd. 25-30 Schuss auf das
gesamte Revier verteilt. Da kann man doch nicht ernsthaft behaupten dass
diese 30 Schuss das Wild mehr beeinträchtigen als die täglich aktiven
Freizeitsportler.
Mich würde noch interessieren von wo Sie die Zahlen von rd. 50% der
erlegten Stück des Gesamtabschusses haben, welche erst nachgesucht
werden müssen? Ich wage zu behaupten dass die Anzahl der nachgesuchten
Stücke auf jeden Fall unter 10% liegen. Und dann handelt es sich bei den
meisten Nachsuchen sicherlich noch um Todsuchen bei denen das Wild nach
ein paar kurzen Fluchten in unmittelbarer Nähe des Anschusses verendet
ist. Ich selbst habe gemeinsam mit meiner Freundin in 7 und 8 Jahren
zusammen 3 Fehlschüsse und 4 Nachsuchen zu verzeichnen, wobei aber 3 der
Nachsuchen auf bereits in unmittelbarer Nähe, das heißt innerhalb von
weniger als 100m, verendetes Wild erfolgten. Ich würde bei weitem nicht
auf 50% Nachsuchen kommen selbst wenn ich die Nachsuchen auf KFZ-Wild
mit einbeziehen würde zu denen ich mehrmals im Jahr geholt werde und
welche auch von Nichtjägern verursacht werden.
Was den Vorwurf des Züchtens von Wild betrifft kann ich nur folgendes
sagen: Wenn man die Abschusszahlen der letzten 5-10 Jahren sich näher
betrachtet, dann bleiben die Zahlen im Großen und Ganzen annähernd
gleich. Einziges Problem sind die Wildschweine, aber gerade diese dürfen
ohne hin nicht gefüttert werden! Die Abschusszahlen werden von der
Behörde vorgegeben und dem Jäger, durch das Jagdgesetz, zwingend
auferlegt. Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den
gleichen Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt. Wie gesagt,
Ausnahmen gibt es immer genauso wie die schwarzen Schafe unter uns, aber
davon kann man nicht auf die Allgemeinheit schließen. Wenn Jäger Ihren
Abschuss nicht erfüllen und der betreffende dieses Nichterfüllen
gegenüber der Behörde nicht rechtfertigen kann, dann werden z.T. auch
Abschussbeauftragte geschickt um das Wild zu dezimieren.
Ich bin nach wie vor der Meinung dass die Natur für uns alle da ist,
egal ob sie zur Erholung oder aus einem produktiven Aspekt heraus
genutzt wird! Die Rücksicht auf die Natur und das Wild ist das oberste
Gebot, egal ob Freizeitsportler oder Jäger!
Mit freundlichen Grüßen,
P. S.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr S.,
was ich Ihnen schon in der letzten Mail versucht habe zu vermitteln, ist
dass Wildtiere besonders vor Jägern Angst haben. Neben den langjährigen
Erfahrungen vom Nationalpark Gran Paradiso (80 Jahre keine Jagd mehr)
und aus Gesprächen mit Rangern in Südafrika des Addo Elephant Parks, in
dem auch seit über 90 Jahren nicht mehr gejagt wird, bestätigt sich die
Annahme, dass die Tiere ihre Scheu gegenüber den Menschen zunehmend
verlieren, wenn die Jagd eingestellt wird. Wenn die Tiere gelernt haben
den Menschen nicht als Bedrohung wahrzunehmen, reduziert sich die
Fluchtdistanz drastisch, was ich selber in einem Game Reserve erleben
durfte. Antilopen kamen bis auf wenige Meter an den Menschen heran.
Warum? Weil sie nie die Erfahrung gemacht haben von Menschen getötet zu
werden.
Mit Ihrer Meinung, dass die Natur für alle da ist, gehe ich konform. Es
gibt nur den Unterschied, dass Sie und Ihre Kollegen, um es direkt zu
sagen, uns allen anderen die Tiere wegschießen und die Natur mit Tonnen
von Bleischrot vergiften, was wir alle anderen so nicht haben wollen.
Und hier spreche ich von mindestens 64% der ÖsterreicherInnen, die gegen
eine Hobbyjagd sind (http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm),
wenn nicht 98,6%, denn nur 1,4% haben einen Jagdschein.
Nachweislich ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT
erforderlich. Warum dann jagen?
Töten lässt sich darüber hinaus wohl kaum logisch mit „Rücksicht für
Natur und Wild“ vereinbaren.
Übrigens werden die Abschusszahlen und die Gesetze sehr wohl von Jägern
gemacht. Wer sitzt denn in den entsprechenden Behörden? Jäger oder
Forstbeamte, die zu deren Ausbildung zwangsweise einen Jagdschein machen
müssen. Z. B. ist in Niederösterreich Oberforstrat DI Hans Grundner für
den Bereich Jagd zuständig. Und der hat keinen Jagdschein?
Die Kennzahl von 50% nicht gleich tot geschossenen Tier hat der VGT bei
mehreren Treibjagden statistisch erhoben.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Herr S. schrieb erneut:
Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,
es mag wohl sein dass in diversen Reservaten, Naturschutzgebieten, … die
Tiere die Scheu vom Menschen verlieren. Fakt ist aber dass in den
meisten dieser Reservaten ein Betreten für alle Personen
verboten ist (z.B. Rotwald in Österreich). Abgesehen davon wird hierbei
immer wieder bewusst ignoriert dass es selbst in solchen „jagdfreien“
Reservaten doch auch zu regulierenden Abschüssen kommt! Dies ist aber
ein Fakt welcher von Person Ihrer Gesinnung zumeist nicht akzeptiert
oder auch bewusst ignoriert wird.
Bei den von Ihnen genannten Tonnen von Bleischrot kann ich nur sagen
dass ich hierbei wiederum ganz auf Ihrer Seite bin. Jedoch wird sich
auch hier in den nächsten Jahren sicherlich einiges in Bewegung setzten
=> Bleischrotverordnung auf Grund EU-Verordnung … , und es gibt auch
jetzt schon sehr viele Jäger welche Stahlschrot bzw. bleifreie
Jagdmunition verwenden.
Dass eine Bestandregulierung in Österreich nicht notwendig sei, dazu
habe ich Ihnen meine Meinung bereits mitgeteilt – Österreich als
Kulturlandschaft würde, wenn man heute auf den Tag mit der Bejagung
aufhören würde, innerhalb von ein paar Jahren nicht besonders gut
dastehen!
„…Nachweislich
ist eine Jagd für die Bestandsregulierung NICHT erforderlich.
Warum dann jagen?...“
Eine Studie zu diesem Thema würde mich brennend interessieren!
Bzgl. VGT-Kennzahl bei Treibjagden: jeder sollte wissen dass Treibjagden
nicht die Regel sind, der absolute Großteil des jährlichen Abschusses
beim Schalenwild wird nicht bei Treibjagden erlegt! Aber selbst bei
Treibjagden habe ich in 7 Jahren Jagdpraxis erst einmal diese Quote
selbst erlebt, wobei man erwähnen muss das bei der besagten Treibjagd
ein Stück mit einem Schuss erlegt worden ist und ein Stück nach kurzer
Nachsuche ebenfalls noch erlegt werden konnte.
Warum auch Jäger in den Behörden tätig sind welche die Abschüsse
verfügen liegt doch auf der Hand. Wie sollte jemand die Jagd regeln wenn
er keine Ahnung davon hat? Und ich glaube man kann der Jägerschaft keine
grundlose Zucht von Wild vorwerfen, wenn die besagten Abschusszahlen,
ausgenommen jene vom Schwarzwild, über Jahrzehnte annähernd
gleichbleiben sind. Und Sie können mir glauben dass die einzige
Beunruhigung des Wildes, welche in den letzten Jahren massiv zugenommen
hat, jene ist welche von den immer mehr werdenden Freizeitsportlern
ausgeht! Die Anzahl der Jäger in einem Revier wird durch die Behörden
vorgegeben, begrenzt und kontrolliert. Wenn jedoch in einem Revier vor
ein paar Jahren am Tag noch 2 Wanderer, 1 Mountainbiker, 2 Jogger Ihr
Hobby ausübten und es jetzt jeden Tag 10 Wanderer, 10 Mountainbiker und
20 Jogger sind, dann wird diese zunehmende Beunruhigung von niemanden
reguliert und eingeschränkt. Wie gesagt, die Beunruhigung welche von
einem waidgerechten Jäger ausgeht, ist nicht vergleichbar mit der
täglichen Beunruhigung durch Freizeitsportler! Ein waidgerechter Jäger
weiß wie er sich in seinem Revier zu verhalten hat dass er die
Beunruhigung möglichst gering hält!
Mit freundlichen Grüßen,
P. S.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr S.,
betreffend Naturparks, in denen nicht gejagt wird, hatte ich jene aus
Italien genannt (Siehe meine Mail vom 7.4.12)
„Wissen Sie, dass es in Italien
verboten ist in Naturschutzgebiete zu jagen – und dass teilweise seit
über 80 Jahren? Dort finden Sie den Beweis dafür, dass Ihre obigen
Gründe für Ihre Argumentation falsch sind. Es gibt dort keine
Überpopulation, lediglich eine harte natürliche Auslese durch
Winterhärte, Krankheiten und Nahrungsmangel. Wenn es dort ohne Jagd
funktioniert, warum dann noch Jagen?“
Fakt ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf.
Fakt ist, dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders,
als Sie es meinen.
Das Argument der Kulturlandschaft kommt immer wieder, wobei die einzigen
wirklichen Regulatoren der Winterhärte, Krankheit und Nahrungsmangel
selbstverständlich auch in der Kulturlandschaft wirken. Sie werden nur
von den Jägern bewusst ignoriert um ja weiter jagen zu können. Warum
werden in österreichischen Naturschutzgebieten noch immer gejagt? Weil
sich die Jägerschaft mit aller Gewalt gegen jagdfreie Gebiete stemmen,
weil sie den Beweis für eine Selbstregulation des Wildtierbestandes
bringen kann. Was für einen Aufstand hat es der Jägerschaft gegeben, als
die Entscheidung für mindestens 20 jagdfreie Jahre im Naturschutzgebiet
Hohe Tauern gefallen ist. Wobei es auch dort noch immer
Sondergenehmigungen gibt.
„Diese Abschusszahlen ergeben sich seit Jahrzehnten aus den gleichen
Kriterien und werden nie von Jäger selbst bestimmt.“
Also werden sie doch von Jägern bestimmt, auch wenn nicht durch den im
Revier Ausübenden – aber sie werden von der Jägerschaft vorgegeben, die
alle in letzter Konsequenz das gleiche Interesse haben, auch hier
spreche ich es direkt an: zu töten. Dabei ist das alles nicht notwendig.
Sie fragen, wo Sie das nachlesen können?
Hier finden Sie eine Zusammenfassung;
http://www.abschaffung-der-jagd.at/luege-und-wahrheit.htm
mit vielen Quellenangaben.
Ansonsten empfehle ich Ihnen unseren Literatur-Link:
http://www.abschaffung-der-jagd.at/literatur.htm
Prof. Carlo Consiglio hat in seinem Werk „Vom Widersinn
der Jagd“ Unmengen an Studien zusammengefasst.
Das Buch „Tatort Wald“ vom Förster und Begründer des Nationalparks
Berchtesgaden geht gerade auf das Problem der Überpopulation ein.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Herr S. schrieb erneut:
Sehr geehrter Herr Dr. Nittmann,
wenn es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese
durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw.
gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns
Menschen genutzt werden sollte?
„…Fakt
ist NICHT, dass man die Naturparks dort nicht betreten darf. Fakt ist,
dass um Besucher sogar geworben wird! Also, komplett anders, als Sie es
meinen….“
Ist doch bei uns das gleiche, geführte Wanderungen wofür man bezahlen
muss gibt’s natürlich, irgendwo muss man die finanziellen Mittel
auftreiben um eine „anscheinend funktionierendes Ökosystem“ aufrecht zu
erhalten!
Glauben Sie mir, ich habe sogar einen dieser Naturhüter (ist sogar ein
Nichtjäger) in meiner Verwandtschaft, welcher von seinem „Arbeitgeber“
aus den Besuchern die heile Welt vorgaukelt, dann wiederum genauso
seine Berufsjäger dort hin schickt wo der Wildschaden zu groß wird. Das
ist die selbe Illusion wie Ihre Umfragen bzgl. Jagd. Wenn ich mitten in
Großstädten derartige Umfragen betreibe kann doch kein anderes Ergebnis
dabei herauskommen! Machen Sie doch einmal einer derartige Umfrage im
ländlichen Bereich.
Ihr Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene
setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch
darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen
aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle
Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate
in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler
abgeschafft werden sollten!
Wie Sie sehen nur wahrheitsgemäße Aussagen, doch mit ein bisschen
Hausverstand doch recht einfach zu durchschauen! Wofür Statistiken und
Umfragen gut sind weiß doch jeder, Sie können mir glauben ich kann auch
Umfragen machen, raten Sie mal welches Ergebnis diese dann ans
Tageslicht bringen!
Mit freundlichen Grüßen,
P. S.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr S.,
auf Ihre erste Frage eingehend: „wenn
es in den betreffenden Naturparks lediglich eine natürliche Auslese
durch Winterhärte und Nahrungsmangel, … natürliche Sterblichkeit,… usw.
gibt, dann erklären Sie mir bitte warum dieser Anteil nicht von uns
Menschen genutzt werden sollte?“
Warum sollte dieser Anteil für Menschen genützt werden, wenn wir uns
ohne Probleme ohne Jagd ernähren können?
Was macht es für einen Sinn in natürliche Abläufe einzugreifen, wenn sie
nur schaden?
Betreffend Ihres „Naturhüters“ werde ich Ihnen nicht glauben solange uns
keine Fakten vorgelegt werden.
Die Umfrageergebnisse sollten Sie sich nun mal wirklich genauer
anschauen, da sie selbstverständlich auch in ländlichen Gebieten
durchgeführt wurde. Sonst wäre sie für Österreich nicht repräsentativ!
Hier noch einmal der Link zu Ihrer Hilfe:
http://www.abschaffung-der-jagd.at/umfrage-hobbyjagd.htm
Sie schreiben: „Ihr
Argumente welche Sie auf Ihrer Homepage so derartig grausam in Szene
setzen sind genau soviel wert als wenn ich behaupten würde: kein Mensch
darf mehr in Spitäler gehen, weil da gibt es Abteilungen wo Menschen
aufgeschnitten werden (OP), und dann wieder welche in denen alle
Menschen sterben (Palliativ), und überhaupt ist die Sterblichkeitsrate
in solchen Institutionen so derartig grausam hoch dass Spitäler
abgeschafft werden sollten!“
Was hat bewusstes Töten (Jagd) mit einer Berufsgruppe zu tun, die der
Menschheit hilft?
Sie werden doch hoffentlich nicht behaupten wollen, dass Sie mit einem
Schuss helfen wollen?!
Was Sie jetzt durchschaut haben wollen, kann ich nicht nachvollziehen,
zudem Ihre Argumentation auf falschen Annahmen und hinkenden Vergleichen
beruht.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
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