ohne
Betreff
Liebe Redaktion
Ich habe ihren Artikel im Magazin gelesen, und diese Angaben die sie
veröffentlicht haben sind ein komplettes gegenteil der Jagd.
Ich spreche jetzt im Namen aller Jäger, wir sind ein gut geschultes
Team. Es gibt in allen Körperschaften Schwarze Schafe, mit Sicherheit
auch bei Tierschützern.
Beispiel in Graz: Ausschnitt Wiener Zeitung:
Graz. Ein Tierschutzaktivist ist am Sonntag nach einer Rangelei mit
einem Polizisten bei einer Treibjagd im Osten von Graz vorübergehend
festgenommen worden. Der 35-jährige Aktivist und der Beamte wurden
leicht verletzt.Auslöser des Vorfalls war eine angemeldete
Fasanentreibjagd in Kainbach. Der Tierschützer - er war beim
Tierschützerprozess im Mai in Wiener Neustadt freigesprochen worden -
und ein Begleiter wollten mit einer Kamera dokumentieren, dass die Jäger
unerlaubterweise im Wohngebiet dem Weidwerk nachgingen. Die Jäger
fühlten sich gestört, die Polizei wurde gerufen.
Über den Polizeieinsatz gibt es unterschiedliche Versionen: Während ein
Beamter der Polizeiinspektion Laßnitzhöhe "provokantes Verhalten"
feststellte und schließlich einen Schlag gegen den Oberkörper bzw. in
den Gesichtsbereich erhalten haben will, worauf "der Angreifer mit
Körperkraft zu Boden gebracht und fixiert" worden sei, behauptet der
Aktivist, seinerseits vom Polizisten auf dem Kopf geschlagen und zu
Boden gerissen worden zu sein. Der Beamte sei eine Dreiviertel Stunde
auf ihm gekniet, ehe er die Festnahme ausgesprochen habe.
Polizist und Aktivist wurden leicht verletzt und im LKH ambulant
behandelt. Die Festnahme wurde wieder aufgehoben, nun ermittelt die
Staatsanwaltschaft aufgrund von beiderseitigen Anzeigen.
Es ist nicht der einzige Tierschützer der über die Strengen geschlagen
hat.
Ohne die Jagd ist die Artgerechte Haltung und hegung nicht möglich da
ein großer Schaden am Forst entstehen wird.
Ich seh es nicht ein dass es immer wieder Personen gibt die sich nicht
mit der Jagd auseinander setzten und trotzdem solche Seiten erstellen.
Liebe Grüße aus der Forstschule B.
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr P.,
ich weiß nicht von welchem Magazin sie sprechen. Wir haben jedenfalls
lediglich die Berichte vom ORF und vom VGT auf unserer Webpage
dokumentiert und nochmals veröffentlicht. Aber vielleicht können Sie uns
da noch aufklären, welches Magazin Sie meinen.
Dass Jäger geschult sind, stellen wir nicht in Frage. Ob sie das
ausreichend und in die richtige Richtung es sind, sehr wohl. Und
natürlich sind unsere Angaben aus Ihrer Sicht und Ihrer Kollegen
widersprechend zu dem, was Sie vertreten. Wir stehen ja für eine
Abschaffung der Jagd, weil sie nicht mehr zeitgemäß ist. Viele neuere
wissenschaftliche Untersuchungen unterstreichen das und betonen sogar,
dass die Jagd der Natur schadet. Das Ihnen das nicht recht, steht außer
Frage.
Worin liegt eigentlich das Problem, dass ein Tierschützer eine
Fasanentreibjagd filmt, besonders dann, wenn er damit – selbst wie Sie
schreiben „Jäger
unerlaubterweise im Wohngebiet dem Weidwerk nachgingen“.
Das kann und müsste doch grundsätzlich in Ihrem Interesse sein. Hier
wiederholt sich zum x-ten Mal, dass die Jäger lieber unbeobachtet ihrem
oft nicht regelkonformen Treiben nachgehen – und das von der Polizei
unterstützt. Wenn es in diesem Fall tatsächlich so war, in was für einem
Land leben wir denn?!
Weiters schreiben Sie
„Ohne
die Jagd ist die Artgerechte Haltung und hegung nicht möglich da ein
großer Schaden am Forst entstehen wird.“
Hier unterstreichen Sie sogar unsere Argumentation, dass die Wildtiere
durch die intensive Einflussnahme der Jägerschaft keine solche mehr
sind, sondern geradezu wie Nutztiere „gehalten“ werden.
Ansonsten ist Ihre Aussage schlicht falsch: Wenn man auf die schädliche
Hege (Zufütterung) verzichten würde, gäbe es weniger und für die
kommenden schlechteren Witterungsbedingungen besser vorbereitete
Wildtiere und auch natürlich weniger Schäden. Beweise hierzu gibt es
schon zuhauf wie z. B. im Naturpark Gran Paradiso, in dem seit über 80
Jahren nicht mehr gejagt wird. Dort findet man nicht die von Jägern oft
genannten Probleme von übermäßigen Wildverbiss und zu vielen Wildtieren.
Warum? Weil sich die Natur selbst reguliert, durch Umwelt, Ressourcen
und Krankheiten.
Aber diese geradezu paradiesischen Zustände wollen Sie ja nicht. Sie
wollen lebende Ziele und möglichst prächtige Trophäen, mit denen man
untereinander protzen kann. Und das alles auf Kosten einer gesunden
Natur und eines gesunden Wildbestandes, der sich selbstverständlich auch
selbst regulieren würde.
Und wie Sie sehen, kennen wir uns offensichtlich mit der Jagd
ausgezeichnet aus.
Mit jagdabschaffenden Grüßen
Dr. Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
Herr P. schrieb erneut:
Da Sie mir nicht zurückschreiben fass ich es als eindeutig auf. Sie
haben sich nicht mit den Tatsachen befasst.
MKWMH
RJ
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Sehr geehrter Christian Nittmann
Jetzt erklären Sie mir mal wie es fonktionieren sollte, ohne Jagd der
Natur freien Lauf zu lassen.
In Kanada oder Sibierien ist dasn natürlich kein Problem ohne Jagd der
Natur freien Lauf zu lassen, da es aber bei unserer wachsenden
Infrastruktur ohne Jagd nicht mehr geht kann man ganz leicht beweisen
ein Wolf braucht einen Natürlichen Lebensraum von mind. 400 km². Diese
400 km² mussen Sie mir in Österreich erst mal Zeigen, die ungestöhrt,
abgeschiermt von jeglicher Zivilisation und natürlich auch touristen. Da
ich überzeugender Jäger bin und es 1000-fach belegt ist dass es ohne der
Jagd nicht mehr fonktioniert, erschreckt es mich immer wieder wenn
solche Tierschutzer wie Sie die Mitmenschen nur gelogene Tatsachen
Vorweisen. Sie tun mir ja selber auch sehr leid, weil sie es mit sehr
viel überzeugung und Zeitaufwand diese Seite betreiben. Diese Zeit
könnten Sie in wesentlich wichtigern bereichen wie das abschlachten der
Hunde in der Ukraine oder verschiedenen unartgerechte Nutztierhaltung.
mit einen kräftigen Weidmannsheil
RJ
Antwort
von Christian Nittmann:
Sehr geehrter Herr P.,
dass ich nicht antworten konnte, liegt daran, dass Emails, die keinen
Betreff haben, als SPAM behandelt werden. Daher empfehle ich Ihnen
künftig den Betreff NICHT leer zu lassen.
Sie fragen mich wie es funktionieren soll, wenn nicht mehr gejagt wird.
Das ist ganz einfach. Da die Natur sich schon seit Jahrtausenden selber
regulieren kann – ohne Einfluss von Menschen und Jägern. Es sind die wie
schon in der letzten Mail genannten Faktoren
Umwelt,
Ressourcen und Krankheiten, die regulierend eingreifen. Dass das
funktioniert, gibt es Beweise zuhauf. Davor haben Sie und Ihre
Jagdkumpanen Angst, weil sonst würden Sie sich nicht so gegen eine
Abschaffung der Jagd wehren.
Wenn Sie Rot- und Rehwild nicht aus Trophäensucht und Schussgeilheit im
Winter füttern würden, gäbe es einen deutlich geringeren Wildbestand.
Aber das wollen Sie ja nicht - und auch nicht zugeben, dass wir recht
haben.
Wenige Wissende kämpfen allerdings dagegen. Hierzu darf ich Ihnen
folgenden Artikel zitieren:
orf.at
vom 10.03.2012
„Tatort Wald“ erzürnt die Jäger
Für viel Wirbel bei Waldbesitzern und Jägern sorgt momentan das Buch
„Tatort Wald“ von Georg Meister. Selbst 40 Jahre lang Förster, wirft er
besonders den Jägern vor, den Wald zu einer unkontrollierten Spielwiese
für ihr Hobby verkommen zu lassen.
Die Jäger haben keine Ahnung vom
Reh, haben es meist nur auf üppige Trophäen abgesehen und lassen den
Wald zu einem artenarmen Holzacker verkommen. Das behauptet zumindest
der Förster und Begründer des Nationalparks Berchtesgaden, Georg
Meister, in seinem Buch „Tatort Wald“. Aber so schnell lässt sich die
oberösterreichische Jägerschaft nicht zum Täter machen - und schießt
scharf zurück.
„Täter sind Förster und Jäger“
Meister sagte gegenüber dem ORF
Oberösterreich: „Es ist ein Tatort, weil der junge Wald nicht mehr so
aufwachsen kann wie er von Natur aus wäre. Was mit dem jungen Wald
passiert, ist Waldtod. Die Täter sind einerseits die Förster, weil sie
über viele Jahrzehnte zugelassen haben, dass diese Dinge beschönigt oder
nicht bekannt werden. Und es sind andererseits die Jäger, die wegen
einiger Kilo Horn an ihren Wänden nicht zulassen, dass ein naturnaher
und stabiler Wald aufwachsen kann.“
„Natürliche Pflanzenvielfalt stirbt“
Durch den Überbesatz an Wild stirbt
laut dem langgedienten Förster Meister, selbst einst Jäger, die
natürliche Pflanzenvielfalt. Außerdem verkomme der Wald zu
Fichtenplantagen, weil dieser Baum den meisten Profit bringt. Bei den
Jägern sei die Sichtweise „Wild vor Wald“ überhaupt der Untergang
naturnaher Mischwälder.
Jäger sind verärgert
Die heimische Jägerschaft, allen
voran Landesjägermeister Sepp Brandmayr, lässt solche Aussagen aber
nicht auf sich sitzen: „Diese Vorwürfe kennen wir, sie sind eindeutig
falsch. Wir Jäger wissen ganz genau, dass wir einen guten Waldbestand
brauchen, und unser Grundsatz ist immer Wald vor Wild, aber es muss Wild
geben und es muss einen Wald geben. Wir in Oberösterreich haben
eigentlich dieses Thema sehr gut im Griff.“
Das Buch „Tatort Wald“ sorgt auf
jeden Fall für ziemlich viel Gesprächsstoff bei den Förstern und Jägern
und wird in der deutschen Presse als „grüner Krimi“ beschrieben.
Anm.d.Red.: Dieses Buch findet sich auch unter unserem Link "Literatur":
www.Abschaffung-der-Jagd.at
Schließlich bin ich mit meinen Mitstreitern ziemlich stolz darauf, dass
wir gegen den Unsinn der Jagd eintreten. Es gibt kaum eine schönere
Aufgabe. Hierfür haben wir uns entschieden – sicherlich nicht zur Ihrer
Freude.
Zudem ist es schön zu wissen, dass 64% der ÖsterreicherInnen für eine
Abschaffung der Hobby-Jagd sind, die im Gegenzug von einer
Minigemeinschaft von nur 1,4% der Bevölkerung betrieben wird. Und wir
werden solange daran arbeiten, bis die Abschaffung der Jagd zugunsten
der Natur erfolgt ist.
Mit jagdabschaffenden Grüßen
Dr. Christian Nittmann
Initiative zur Abschaffung der Jagd
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