Jagd
in der Presse 2006
orf.at vom 28.12.2006
Die
meisten Jäger sind Borreliose-gefährdet
Jäger
sind hoch gefährdet, an der durch Zecken verursachten Borreliose zu
erkranken. Eine neue Studie aus dem Burgenland zeigt, dass die meisten
Weidmänner bereits mit den Erregern in Kontakt gekommen sind.
54
Prozent
Im Durchschnitt 54 Prozent der Jäger sind mit den Erregern in Kontakt
gekommen. Das ist das Ergebnis der Studie aus dem Burgenland.
Bakterielle
Infektion
Neben der potenziell lebensgefährlichen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis
(FSME) können Zecken auch die per Antibiotika behandelbare, aber bei
chronischen Verläufen ausgesprochen unangenehme Borreliose übertragen.
Diese bakterielle Infektion erfolgt oft ohne größere Symptome.
Europa
als Region
"Laut einem Bericht der WHO aus dem Jahr 1995 sollte ganz Europa als
eine Region gesehen werden, in der die Lyme-Borreliose vorkommt, obwohl
die Zahl der Infektionen von Land zu Land und von Region zu Region
variiert", schrieben jetzt Dr. Emel Cetin vom Institut für Hygiene
der Medizinischen Universität Wien und seine Co-Autoren in der Wiener
Klinischen Wochenschrift.
"1.000
pro 100.000 Einwohner und Jahr"
"Die Krankheit kommt relativ häufig in Südskandinavien, den
Niederlanden, Teilen Deutschlands, Tschechiens, der Slowakei, Österreichs
und Slowenien vor. (...) In Österreich beträgt die Häufigkeit pro Jahr
in kleinen Gebieten bis zu 1.000 pro 100.000 Einwohner und Jahr", so
Cetin.
Hohe
Dunkelziffer
Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Das einzige ziemlich charakteristische
Frühzeichen eine Borrelien-Infektion ist das Erythema migrans, eine
ringartige Hautrötung einige Tage nach dem Zeckenstich. Eine Borreliose
sollte möglichst frühzeitig per Antibiotika behandelt werden, um Spätsymptome
zu verhindern. Sie können bis zu Herzmuskelentzündungen und schweren
Gelenksproblemen reichen. Besonders gefährdet sind jene Menschen, die
sich oft und lange in Wäldern aufhalten.
Blutproben
ausgewertet
Die Wiener Wissenschafter sammelten deshalb Blutproben von 1.214 Jägern
im Alter zwischen 18 und 89 Jahren und von 39 Jägerinnen im Alter
zwischen 21 und 69 Jahren und untersuchten sie im Labor auf Antikörper
gegen die Borrelien. Die Probanden stammten aus acht burgenländischen
Bezirken. Das Ergebnis laut den Autoren: "Insgesamt wurden bei 673
Serum-Proben (54 Prozent) IgG-Antikörper auf Borrelia burgdorferi
nachgewiesen: 663 davon kamen von Männern (55 Prozent Antikörper-positiv)
und zehn von Frauen (26 Antikörper-positiv). Eine solche Seropositivität
war klar vom Alter der Person und von der Dauer der Beschäftigung mit der
Jagd abhängig. Die Häufigkeit betrug 33 Prozent bei Personen unter 29
Jahren und 83 Prozent bei Personen über 70.
Mehr
Infektionen im Süden
Regional ergeben sich für das Burgenland auch starke regionale
Unterschiede, die auf mehr Infektionen im Süden hindeuten. Die
Durchschnittswerte des Nachweises von Borrelien-Antikörpern im Blut der Jäger
nach den Herkunftsbezirken:
- Neusiedl: 39 Prozent
- Eisenstadt: 52 Prozent
- Eisenstadt-Umgebung: 53 Prozent
- Mattersburg: 59 Prozent
- Operpullendorf: 56 Prozent
- Oberwart: 57 Prozent
- Güssing: 58 Prozent
- Jennersdorf: 65 Prozent
Häufigkeit
steigt mit Dauer der Jagdtätigkeit
Die Dauer der Jagdtätigkeit ist offenbar besonders aussagekräftig: Weidmänner
bzw. Weidfrauen mit bis zu zehn Jahren Praxis waren zu 33 Prozent Antikörper-positiv.
In der Gruppe der "älteren" Jäger, die ihrem Hobby schon 21
bis 30 Jahre lang nachgingen, schnellte die Häufigkeit bereits auf 61
Prozent hinauf. 41 bis 50 Jahre Jagderfahrung ließen das Risiko bei
75 Prozent ankommen. Nach fünf Jahrzehnten "Halali" war schließlich
fast jede Person, nämlich 95 Prozent, schon mit den Borrelien in Kontakt
gekommen.
APA vom 12.12.2006
EU-Verfahren
gegen illegale Vogeljagd in Niederösterreich
Mahnbrief
aus Brüssel auch wegen Mängel bei Deponie-Richtlinie
Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen Österreich wegen illegaler Vogeljagd in Niederösterreich eröffnet.
Wie die Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte, habe Niederösterreich
die Vogelschutzrichtlinie verletzt, indem es Jagd auf Habichte und
Bussarde zulasse.
Diese beiden Greifvögel dürfen nach der EU-Vogelschutzrichtlinie nicht
gejagt werden. Wenn die nationalen Stellen eine Jagd dennoch für
erforderlich erachten, müssen sie dies begründen. Nach Ansicht der
EU-Kommission hat Niederösterreich für eine derartige Ausnahme nicht
ausreichend Gründe dargelegt.
Einen weiteren Mahnbrief sendete die EU-Kommission an Österreich neben
sechs anderen EU-Staaten wegen mangelhafter Umsetzung einer Richtlinie
zu Abfalldeponien. Die Mängel betreffen unter anderem eine
unzureichende Unterscheidung der Arten von Müll und Ausnahmebestimmungen.
Die EU-Kommission kann nach einem ersten Mahnbrief die EU-Staaten zu
einer detaillierten Stellungnahme auffordern. Andernfalls drohen den
Ländern Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof.
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"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 11.12.2006
Jäger
weist alle Vorwürfe zurück
Wegen
angeblicher Tierquälerei muss ein Jäger nun vor Gericht.
EGGENDORF / Der Verein "Tierasyl
International" verklagt einen Jäger aus dem Jagdverband Eggendorf
wegen Tierquälerei. Ihm wird vorgeworfen, seinen Hund mit einem
verbotenen Elektroschockhalsband zu züchtigen. Auf Anfrage der NÖN
verteidigte sich der Betroffene: "Die Vorwürfe sind absoluter
Blödsinn. Ich konnte mit dem Kläger noch keinen Kontakt aufnehmen,
bereite aber bereits eine Klage wegen Rufschädigung vor." Illegale
Trainingsmethoden habe er nie angewandt: "Ich trainiere meinen Hund
nur mit legalen Mitteln - und das weiß jeder!" Der Verein
"Tierasyl International" beruft sich auf Zeugenaussagen, die ihm
jedoch unrechtmäßiges Handeln unterstellen. "Ich habe bereits mit
einem Zeugen gesprochen, der mir erzählt hat, dass er die belastenden
Aussagen nicht getätigt hat", verteidigte sich der Jäger gegenüber
der NÖN.
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"Salzburger Nachrichten" vom 11.12.2006
Salzburgs
Jäger schießen zu wenig Hirsche, der Wald leidet.
Die
Bundesforste bangen um Millionen. Etliche Pächter werden ihre Reviere
verlieren.
Salzburg (SN). In Salzburgs Wäldern tummelt sich das blühende Leben. Vor
allem Hirsche gibt es reichlich - zu viele, wie die Österreichischen
Bundesforste meinen. Auch das Land Salzburg spricht von einem Überhang
von 5000 Tieren. Schuld seien viele der 8000 Jäger im Land, die ihre
Abschussquoten nicht konsequent genug erfüllen würden. Etliche sollen
dafür jetzt mit dem Revierentzug bestraft werden.
17.000 Stück Rotwild gibt es schätzungsweise in Salzburg, 12.000 wären
die Wunschvorstellung der Land- und Forstwirtschaftsabteilung. Warum wird
nicht mehr geschossen? "Wenn ich das wüsste, wäre mir um vieles
leichter", sagt deren Leiter Hans Schlager. Der Beamte vermutet, dass
die meist hohen Kosten für die Revierpacht mitverantwortlich sind.
"Wer viel bezahlen muss, wird darauf achten, dass die Bühne voll
ist. Mehr Tiere bedeuten, dass auch mehr besonders schöne Geweihträger
dabei sind. Und die sind es, die für viele Waidmänner den eigentlichen
Reiz ausmachen." Nun will das Land Konsequenzen ziehen und die
Abschussquoten weiter erhöhen: 2007 müssen dann 5856 Stück Rotwild
erlegt werden, gut 800 mehr als heuer. Ob die Verschärfung der
Jäger-Pflicht zum Erfolg führt, ist allerdings fraglich.
Die Bundesforste, größter Besitzer von Jagden in Salzburg, sehen die
Schmerzgrenze beim Wuchern beim Tierbestand längst erreicht. "Wir
hatten seit 2002 enorme Schäden durch Windwurf und Borkenkäfer. Um das
zu kompensieren, wurde eine Million Jungbäumchen gesetzt. Das waren
zigtausend Arbeitsstunden. Die Investitionen betrugen knapp zehn Millionen
Euro - die wir gefährdet sehen", sagt Bundesforste-Sprecher Bernhard
Schragl. Der Grund ist klar: Je mehr Hirsche es gibt, desto stärker
werden die schmackhaften Setzlinge angeknabbert.
Für viele Jagdpächter wird dies nun bittere Konsequenzen haben: Sie
werden ihre Stammreviere nicht mehr bekommen.
"Davon dürften am Ende aber weniger als zehn Prozent unserer 270
Salzburger Reviere betroffen sein. Vielleicht sogar weniger als zwanzig.
Derzeit laufen mit 70 Pächtern Verhandlungen", sagt Schragl. Er
hofft auf eine abschreckende Wirkung.
Für Landesjägermeister Sepp Eder sind die Vorwürfe von Land und
Bundesforsten haltlos: "Wir haben überhaupt noch nie so viel Rotwild
geschossen wie in den vergangenen drei Jahren." Eder verspricht, dass
der Wildbestand bis 2009 wieder auf dem Soll-Stand sein werde.
"Wir schießen jedenfalls sehr brav. Das Problem der Bundesforste ist
in Wirklichkeit, dass sie ihre Jagden nicht mehr anbringen - da geht es
gar nicht um Abschussquoten. Das ist auch kein Wunder: Sie sind viel zu
teuer."
Dass Salzburg zu den teuersten Jagdgebieten Österreichs gehört,
bestätigen auch die Bundesforste. Unter 15 Euro pro Hektar sei kein
einziges Revier zu haben. Die teuersten Jagden kosten laut Bernhard
Schragl bis zu 35 Euro je Hektar.
Große Jagden werden da schon einmal um 300.000 Euro pro Jahr verpachtet,
Immobilien und Hilfspersonal inklusive. Die günstigste Gelegenheit zum
Schießvergnügen in freier Natur gibt es um 10.000 Euro im Jahr.
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orf.at vom 11.12.2006
Rotfuchsbevölkerung
steigt an
"Fuchs du hast die Gans gestohlen" - heißt es in
einem bekannten Kinderlied. Eine Liedzeile, die immer mehr an Bedeutung
gewinnt. Denn die Rotfüchse vermehren sich in Oberösterreich laut
Jagdverband stark.
7.500
Abschüsse jährlich
krone.at vom 07.12.2006
Neunjähriger
bei Treibjagd angeschossen
Bei
einer Treibjagd in Krennach in der Steiermark ist am Wochenende ein neunjähriger
Bub von einem Projektil im Gesicht getroffen worden! Die Kugel wäre dem
Buben um ein Haar ins rechte Auge eingedrungen, sie musste später im
Krankenhaus herausoperiert werden. Die Identität des Schützen ist noch
nicht restlos aufgeklärt.
Vierzig Waidmänner hatten am Samstag an der Treibjagd teilgenommen. Gegen
Mittag wurden die Jäger vom neunjährigen Florian und seiner Mutter mit
einer Jause versorgt. Plötzlich spürte der Bub einen "Brenner"
im Gesicht. Nur eineinhalb Zentimeter unterhalb des rechten Auges war ein
Blutstropfen zu sehen - wie sich herausstellte wer neben der Nase des
Kindes eine Schrotkugel eingedrungen.
Florian wurde in das Feldbacher Landeskrankenhaus gebracht und danach in
die Grazer Kinderklinik überstellt, wo das Projektil, das in der Wange
steckte, operativ entfernt wurde. Zum Glück durfte der Bub das
Krankenhaus bereits wieder verlassen.
Unfallhergang
noch nicht geklärt
Die Jäger zeigten den Unfall nicht an, die Polizei wurde erst am
Montag eingeschaltet - vom Feldbacher Bezirkshauptmann Wilhelm Plauder:
"Mir hat der Bezirksjägermeister erzählt, was passiert ist. Da habe
ich sofort die Riegersburger Polizei mit den Ermittlungen
beauftragt."
Diese ergaben, dass der Unfall angeblich zu einem Zeitpunkt passierte, als
die Jagd unterbrochen war. Plötzlich soll jedoch ein Fasan aufgeflogen
sein und einer der Jäger hätte auf ihn geschossen. Möglicherweise wurde
der Bub von einem Querschläger getroffen. Es kann aber auch sein, dass
das Projektil aus einer anderen Waffe stammt.
"Niederösterreichische Nachrichten" vom 05.12.2006
Jagdsaison:
Schlechtes Jahr beim Niederwild
BILANZ
/ Der Raubwildbestand ist hoch, beim Rehwild gibt es keine Probleme, aber
bei Hasen und Fasanen ist ein starker Rückgang zu verzeichnen.
REGION NEULENGBACH / "Was das Niederwild betrifft,
war es ein schlechtes Jahr", zieht Ing. Josef Hinterkirchner,
Präsident der Jagdgilde Neulengbach, Ollersbach und Umgebung, Bilanz
über das heurige Jahr. Das Niederwild ist stark zurückgegangen,
bestätigt auch Bezirksjägermeister Josef Petschko.
Bei
den Hasen ist ein Rückgang von bis zu 50 Prozent zu verzeichnen, bei den
Fasanen um 25 Prozent.
In vielen Jagdgebieten wurde Niederwild gar nicht gejagt: "Ab 50 bis
100 Hasen pro Hektar kann man jagen gehen, wir haben, wenn es gut geht,
zehn Hasen auf einem Hektar, da wäre es unverantwortlich, dann noch zu
jagen", so Hinterkirchner.
Zurückzuführen ist der Rückgang beim Niederwild darauf, dass heuer kein
Mäusejahr war. Wenn es für Füchse und Raubvögel keine Mäuse gibt,
müssen sie sich von anderen Tieren ernähren, dann muss das Niederwild
dran glauben.
Der Raubwildbestand ist hoch, jetzt werden verstärkt Fuchs und Marder
gejagt, der Hasenbesatz wird geschont. Beim Rehwild gibt es keine
Probleme, der Bestand ist laut Ing. Hinterkirchner sehr konstant.
Wildschweine gibt es zwar, erlegt wurden heuer aber wesentlich weniger als
im vergangenen Jahr. Josef Petschko: "Wir haben heuer im Vergleich
zum Vorjahr nur ein Drittel erlegt."
Wenig
Schäden durch Wildschweine
Die Schäden durch Wildschweine sind heuer fast
gänzlich ausgeblieben. Hinterkirchner: "Im
ganzen Bezirk hat es kein Verfahren wegen Schäden durch Wildschweine
gegeben. Kleinere Probleme gibt es zwar immer wieder, aber da kann man
sich mit den Grundbesitzern abreden."
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orf.at vom 03.12.2006
Treiber
bei Absturz schwer verletzt
Ein 45-jähriger Urlauber aus den Niederlanden machte am
Samstag in der Gemeinde Obervellach als Treiber bei einer Jagd mit. Dabei
stürzte er zehn Meter ab und wurde schwer verletzt.
orf.at vom 03.12.2006
Jäger
stürzte bei Gams-Pirsch ab
Im Hochstadl-Graben (Bezirk Liezen) ist Samstagmittag ein Jäger
bei der Gams-Pirsch abgestürzt und dabei schwer verletzt worden.
orf.at vom 02.12.2006
Jäger
bei 80-Meter-Absturz schwer verletzt
Nach einem 80-Meter Absturz bei Großarl (Pongau)
liegt ein deutscher Jäger seit Freitag mit schweren Kopfverletzungen auf
der Intensivstation der Christian-Doppler-Klinik.
Auf
Jägersteig ausgerutscht
Der 59-Jährige aus Essen dürfte beim Abstieg von der Tennalm auf einem
nicht markierten Jägersteig ausgerutscht und dann über einen steilen,
felsigen Hang abgestürzt sein. Sein Pirschführer, ein 43-jähriger
Pongauer, alarmierte die Rettung. Der
schwer Verletzte musste vom Hubschrauber aus mit einem Seil aus dem
unwegsamen Gelände geborgen werden.
Top
orf.at vom 02.12.2006
Jäger
stirbt bei Absturz, Brand im Hochgebirge
Ein Jäger ist am Samstag im Hochgebirge bei
Mittersill (Pinzgau) bei einem Absturz gestorben. Sein Tod hat einen Großeinsatz
der Rettungskräfte ausgelöst. Ein Signalfeuer, das sein Jagdkamerad
angezündet hatte, geriet außer Kontrolle.
Unglück
in rund 2.400 Meter Seehöhe
Der 46-jährige Forstmeister aus Mittersill stürzte bei der
Gamsjagd in rund 2.400 Meter Seehöhe rund 400 Meter weit ab. Sein Kamerad
alarmierte per Handy die Hilfskräfte und machte das Signalfeuer, um
besser sichtbar zu sein. Das Feuer geriet aber außer Kontrolle und
verursachte einen Flächenbrand, sagt der Mittersiller Feuerwehrkommandant
Georg Scharler.
Frost
löschte die Flammen
Den Brand zu löschen "ist nur mit Hubschrauber möglich", sagt
Scharler. "Es ist alpines Steilgelände." Wegen der rasch
hereinbrechenden Dunkelheit kam der Hubschrauber am Samstag aber nicht
mehr zum Einsatz. In der Nacht löschte dann der Frost die Flammen - das
zeigte eine Inspektion am Sonntag.
Bergung
zu Fuß unterwegs
Die Bergrettung stieg am Samstagnachmittag zu Fuß auf - sie
brachte den Toten gegen 19.30 Uhr schließlich ins Tal. Der Jagdkamerad -
der Pächter der Jagd im Felbertal - war über einen anderen Steig zu
einer Forststraße begleitet worden. Dort holten ihn andere Jäger ab.
Top
"Kurier" vom 30.11.2006
Jäger
soll mit Elektroschocks Hund stundenlang quälen
Zillingdorf - "Ich habe dauernd den armen Hund vor mir."
Norbert Marschall hat nicht lange gefackelt und Anzeige bei der
Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt erstattet. Dem Obmann des
burgenländischen Vereins "Tierasyl International" liegen
grausame Schilderungen vor. Ein passionierter Jäger und Hundezüchter aus
Zillingdorf soll seinen Vierbeiner mit einem Elektroschock-Halsband
regelmäßig quälen. "Bei der vergangenen Jagd brachte der Hund
einen Fasan zerfledert zurück . Die Folge waren stundenlange Qualen auf
sadistische Manier", schildert der Zeuge gegenüber dem KURIER.
Vereinzelt würden auch Jagdkollegen protestieren. Der Hund soll sich
danach vor Angst nur mehr kriechend fortbewegt haben, schildert der Zeuge.
Der beschuldigte Zillingdorfer bestreitet die Vorwürfe. "Das Ganze
ist eine miese Verleumdung", erwidert er. Die Vorwürfe sollen der
Jägerschaft, die ohnehin keinen guten Ruf genießt, noch mehr schaden, so
sein Verdacht. Ein derartiges Halsband sei bei einem seiner (verstorbenen)
Hunde bereits eingesetzt worden. "Aber das war in Deutschland durch
einen Abrichter, und dort ist das erlaubt. Auch die Polizei arbeitet in
Deutschland damit", so der Hundezüchter, der sich rechtliche
Schritte offen hält. "Ich lasse mich und die Jägerschaft nicht in
den Dreck ziehen und in Verruf bringen", möchte der Zillingdorfer
die Anschuldigung nicht auf sich sitzen lassen.
Behörden
sind aktiv
Der Zeuge beschwört hingegen, mit eigenen Augen den Vorfall beobachtet zu
haben. Die Behörden wurden bereits eingeschaltet. Bezirkshauptmann Heinz
Zimper: "Wir werden der Sache sofort nachgehen. Die Anzeige ist noch
sehr abstrakt, deshalb müssen wir die Umstände prüfen."
Elektroschock-Halsbänder sind gesetzlich verboten und laut Amtstierarzt
Michael Gneist "verpönt". Für den Veterinärmediziner ist der
Einsatz derartiger Bänder "eine mittelalterliche Methode, die in der
Jägerschaft nur sehr selten vorkommen."
Top
"Kurier" vom 29.11.2006
Sextäter
war auch Wilderer
Oberösterreich - DNA-Spuren belasten einen aus dem
Bezirk Gmunden stammenden Mann schwer. Der 44-Jährige soll in den
vergangenen zwölf Jahren drei junge Frauen missbraucht haben.
Im Haus des Mannes fand die Polizei auch Gams-, Hirsch- und Reh-Trophäen
sowie Gewehre, Pistolen und einen Schalldämpfer. Aus Sicht der Beamten
besteht der Verdacht, dass der mutmaßliche Sextäter auch als Wilderer
aktiv war. In nahe liegenden Revieren wurden mehrmals erlegte Tiere
gefunden, bei denen Geweihe oder der Kopf fehlten.
Den entscheidenden Hinweis hatte ein Passant geliefert: Ihm war auf einem
Parkplatz ein blaues Auto aufgefallen. Dort war in der selben Nacht eine
18-jährige Frau in einen Wagen gezerrt, nach einem Fluchtversuch
neuerlich entführt und dann vergewaltigt worden.
Top
"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 27.11.2006
Angst
vor Schrot berechtigt?
WILDENTENJAGD
/ Alle Jahre wieder bekommen die Bewohner von Rennersdorf Bleikörner ab,
die es regelrecht auf die Dächer regnet und auch Menschen treffen.
OBER-GRAFENDORF / Wie Hagelkörner regnet es zur Wildenten-Jagdzeit die
Schrotkörner auf die Häuser in Rennersdorf. Kaum zu glauben, aber wahr:
Immer wieder erwischen sie auch Bewohner. Abgefeuert werden sie von den
Jägern linksseitig der Pielach und haben beim Auftreffen zwar nur mehr
marginale Kraft, unangenehm sind sie trotzdem.
"Ich habe momentan gar nicht gewusst, wie mir geschieht, als es
plötzlich auf meiner Wange brannte. Es ist aber etwas auf die Terrasse
gefallen. Am nächsten Tag, bei Tageslicht, habe ich dann die
Schrotkörner gefunden, denn geschossen wurde ja in der Dämmerung",
so Aloisia Secnicka.
Die Anrainerin mag sich gar nicht ausmalen, wenn etwas passiert, zum
Beispiel ein Kind was ins Auge kriegt, oder ein Autofahrer auf die
Winschutzscheibe. Im ersten Schreck könnte so manches passieren."
Jagdleiter Johann Figl sind die Probleme bekannt. Er bittet die Bewohner
im Haus zu bleiben und appelliert an die Jäger höher zu schießen, damit
die Körner in der Au niedergehen.
Das ruft wiederum den Österreichischen Tierschutzverein und Marion
Löcker auf den Plan: "Die Jäger bedenken offensichtlich nicht, was
Bleischrot in der Natur anrichtet. Wildtiere bekommen davon schwere
Bleivergiftungen, wenn sie die Schrotkörner fressen, ein unhaltbarer
Zustand aus Umwelt- und Tierschutzgründen."
Für den Chef der Polizeiinspektion Franz Prankl ist das Problem mit den
Schrotkörnern nichts Neues, es gab auch schon Erhebungen: "Die
Körner werden beim Fallen durch den Wind vertragen und fallen in einem
steilen Winkel zu Boden. Die Verletzungsgefahr für Menschen ist aber
gering."
Top
"Kurier" vom 27.11.2006
Der
Luchs kehrt nach Niederösterreich zurück
Scheu, anmutig und selten zu sehen. Luchse sind auch in freier Wildbahn
in heimische Gefilde zurückgekehrt. Fünf bis zehn Tiere durchstreifen
auf ihren Wanderungen Gebiete im nördlichen Ober- und Niederösterreich.
Angst braucht niemand zu haben: Die Großkatze meidet Menschen und sucht
Deckung, um ihre Beute - bevorzugt Rehe - jagen zu können. Luchse sind
ganzjährig geschützt und gelten als vom Aussterben bedroht.
Top
"Neue Kärntner Tageszeitung"
vom 26.11.2006
Der
WWF fürchtet, dass - wie erst jüngst in der Schweiz passiert - ...
Der
WWF fürchtet, dass - wie erst jüngst in der Schweiz passiert - auch
hierzulande Wölfe zum Abschuss freigegeben werden könnten.
Der Wolf wurde in unseren Breiten bis vor wenigen
Jahrzehnten als unkontrollierbare Bedrohung angesehen - was letztendlich
zu seiner beinahe vollständigen Ausrottung in Mitteleuropa führte. Erst
seit kurzem stoßen Wölfe wieder in den Alpenraum vor. Doch: Jetzt wurden
in der Schweiz zwei Exemplare erlegt, die Nutztiere gerissen haben sollen.
Der WWF ist deshalb in Sorge, denn die Wolfspopulation in Europa ist noch
äußerst instabil. Noch dürfe, so die Tier- und Naturschutzorganisation,
der Schutz für die Wölfe nicht aufgehoben werden. Da sich die Ahnen
unserer Hunde in Slowenien, der Slowakei und Italien in den vergangenen
Jahren wieder stark ausgebreitet haben, ist auch Österreich (und damit
auch Kärnten und Osttirol) mit der Zuwanderung der Tiere konfrontiert.
Der WWF fürchtet nun, dass auch Österreich - dem Beispiel der Schweiz
folgend - Wölfe zum Abschuss freigeben wird, wenn sie Nutztiere wie
beispielsweise Schafe reißen.
"Alpenweite Anstrengungen zum Schutz dieser faszinierenden Tiere sind
daher auch in Zukunft von besonderer Bedeutung", unterstreicht der
WWF- Artenschutzbeauftragte Gerald Dick die gesamteuropäische Dimension
des Wolfsschutzes. Die Freigabe zum Abschuss sei eine "Niederlage der
Artenvielfalt".
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"Salzburger Nachrichten" vom
22.11.2006
Jägerschaft:
Hirschen droht Hungertod
Weil
ein Bannwald im Nationalpark Kalkalpen geschützt werden soll, wurden
Fütterungsstellen abmontiert
Heftige Kritik kommt von den Jägern, die mit ihren
Jagdgebieten an den 22.000 Hektar großen Nationalpark Kalkalpen im
oberösterreichischen Sensen- und Hintergebirge angrenzen. Der Anlass:
Zwei große Fütterungsstellen, die im Winter etwa 75 Hirsche anziehen,
wurden abmontiert. Eine Stelle befand sich im Bereich des Hengstpasses,
die zweite im Bodinggraben.
"Das ist eine furchtbare Sache. Viele Tiere werden im Winter
verhungern", wetterte Bezirksjägermeister Robert Tragler aus
Pettenbach im Bezirk Kirchdorf an der Krems im SN-Gespräch. Die
Gesellschaft des Nationalparks Kalkalpen wolle offensichtlich mit allen
Mitteln den Tierbestand reduzieren.
Alois Polt, Jäger aus St. Peter in der Au und Jäger in Laussa,
bekräftigte die Kritik: "Im Nationalpark gilt das Jagdgesetz nicht.
Es wird nahezu das ganze Jahr über geschossen, aber offenbar nicht genug
erlegt. Jetzt werden einfach die Fütterungsstellen aufgelassen."
Andreas Gärtner, Leiter des Naturmanagements im Nationalpark, wollte
gegenüber den SN eine angestrebte deutliche Reduzierung des Wildbestands
gar nicht dementieren. Er nannte die Gründe für diese Maßnahme:
"Durch den hohen Bestand und Verbiss ist ein Bannwald oberhalb des
Hengstpasses in Gefahr. Diesen gilt es zu erhalten. Zudem sind wir mit
einer Besonderheit konfrontiert: An der Grenze im Süden existiert ein
,eiserner Vorhang. Das ist ein sechs Kilometer langer, mit Strom geladener
Zaun, der eine Abwanderung des Wildes in die Steiermark verhindern
soll."
Nach Darstellung von Gärtner soll in den kommenden fünf Jahren zumindest
die Hälfte dieses Zauns abgetragen werden. Das sei von den zuständigen
Stellen in der Steiermark zugesichert worden. Er verstehe die Kritik der
lokalen Jägerschaft und deren Ängste, dass Tiere im Winter verhungern
würden. Die Bestrebungen des Nationalparks seien allerdings die
Rückführung des derzeit zu hohen Wildbestands auf einen natürlichen.
"Wenn es 100 Stück Rotwild weniger gäbe, wäre das für den Park
sicherlich gut", skizzierte der Naturmanager die Vorstellungen. Dass
die erfolgte Demontage der beiden, etwa 15 Kilometer Luftlinie von
einander entfernten Fütterungsstellen auch finanzielle Ersparnisse für
den Nationalpark bringe, wollte Andreas Gärtner nicht bestreiten.
Ausgenommen bei einer Schaufütterung werde im Nationalpark
ausschließlich Heu verfüttert: Pro Tag und Tier rund zwei Kilogramm.
Dazu kommen die Personalkosten.
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"Niederösterreichichsce Nachrichten" vom
20.11.2006
„Leise
rieseln die Schrotkörner. . .“ können die Bewohner von Rennersdorf
alle Jahre wieder singen.
OBER-GRAFENDORF / Schon Gewohnheit ist es für die
Randsiedlung von Ober-Grafendorf, dass im November im Bereich der Au Enten
gejagt werden. Aber nicht im Bereich von Rennersdorf, sondern in
Wantendorf am gegenüberliegenden Pielachufer.
Eine Bewohnerin (Name der Redaktion bekannt): „Es klingt wie ein
Graupelschauer, wenn die Schrotkörner auf unser Hausdach niederprasseln,
es ist eigentlich jedes Jahr das gleiche. Zum Erschrecken ist es aber
immer wieder.“ Zum Glück ist noch nichts passiert, außer einem roten
Gesicht. Anrainerin Aloisia Secnicka: „Ich habe momentan gar nicht
gewusst wie mir geschieht, als es plötzlich auf meiner Wange brannte. Es
ist aber was auf die Terrasse gefallen. Am nächsten Tag, bei Tageslicht,
habe ich dann die Schrotkörner gefunden, denn geschossen wurde ja in der
Dämmerung. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn ein Kind so
etwas ins Auge kriegt, oder ein Autofahrer auf die Windschutzscheibe. Im
Erschrecken könnte da so manches passieren.“
Die Schrotkörner haben in Rennersdorf natürlich nur mehr marginale
Kraft, unangenehm sind sie trotzdem, wenn sie jemand abkriegt. Jagdleiter
Johann Figl: „Ich muss den Jägern wieder sagen, sie müssen höher
schießen, dann geht das ‚Fallschrötl‘ in der Pielachau nieder. Außerdem
muss ich die Bewohner von Rennersdorf bitten, so lange geschossen wird,
eher in den Häusern zu bleiben.“
Top
Jägerzeitschrift
PIRSCH vom Dezember 2006
Ursache
der Wildschwein-Misere: Die Jäger
Auszüge aus einem
Kommentar von Hans-Joachim Duderstaedt
"Abschließend muss grundsätzlich die Frage erlaubt sein, was wir im
Zusammenhang mit der Schwarzwildhege denn nun eigentlich wollen? Bei allen
jagdlichen Freuden, die uns das Schwarzwild beschert, sind wir leider
nicht in der Lage - und zwar republikweit -, so mit den Sauen umzugehen,
dass man von sozialbiologischstabilen Beständen sprechen könnte.
Trotz Schwarzwildringen, Hegegemeinschaften und Ähnlichem, die
bedauernswerterweise häufig nur auf dem Papier funktionieren, kann wohl
gegenwärtig kaum irgendwo der Nachweis einer nachhaltigen
Altersklassenhege erbracht werden. Dazu gehören eine befriedigende Anzahl
an Leitbachentypen und reifen Keilern (ab 5 Jahre). Wo bleibt die
Verpflichtung nach § 1 BJG zur Hegepflicht?
Unsere Schwarzwildbestände sind (oder waren sie?) hoch, sozialbiologisch
desorganisiert, in ihrer Struktur eher "Kindergärten"! Der
Begriff asozial ist wohl am treffendsten, denn die Sozialstrukturen sind
zerstört.
Reife Keiler sind die seltene Ausnahme, "Kinder gebären Kinder"
und die damit provozierte Verzwergung der Bachen schreitet dramatisch
fort.
Wir Jäger (!) haben dabei zudem einen Schwarzwildbestand geschaffen, der
höchst anfällig ist."
"Den Nimbus, der um diese alten Bassen schwebt, haben wir Jäger
geschaffen. Seine Schläue, Urigkeit und Unberechenbarkeit haben ihn für
viele Jäger zur begehrtesten Beute in unseren Wäldern und Revieren
werden lassen."
Top
alpmedia.net vom 16.11.2006
Italien
fordert besseren Schutz der Großraubtiere in den Alpen
Wandern Wölfe von Italien, wo sie einen umfassenden Schutz genießen, in
die Schweiz oder nach Frankreich, droht ihnen oft der Abschuss. Dieser
Missstand wird vom italienischen Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio
hart kritisiert.
An der IX. Alpenkonferenz in Alpbach/A hat Scanio die Notwendigkeit erläutert,
die bestehende paradoxe Situation mit Hilfe eines grenzüberschreitenden
Abkommens zu verbessern. Er fordert das Engagement der Unterzeichner der
Alpenkonvention für ein gemeinsames Programm zum Schutz der Großraubtiere.
Scanio stellt fest, dass die EU-Richtlinien und internationalen Abkommen für
den Schutz der großen Beutegreifer Bär, Luchs und Wolf zu wenig wirksam
sind. Die Herausforderung bestehe darin, die menschlichen Aktivitäten mit
den Bedürfnissen der Raubtiere in Einklang zu bringen. Die betroffenen Länder,
so der Minister, müssen kooperieren, die gesammelten Erfahrungen anderer
Länder berücksichtigen und ein gemeinsames Konzept entwickeln. Ziel
sollte nicht sein, Schutzgebiete weiter zu entwickeln, sondern die
Verbindung des bestehenden Netzwerks der Schutzgebiete mit Korridoren.
Quelle: Öffentliche Erklärung des italienischen Umweltministers Alfonso
Pecoraro Scanio, Alpbach 8./9. November
Top
"Tiroler Tageszeitung" vom 13.11.2006
Jäger
fordern Fairness gegenüber Tieren ein
BREITENWANG (lm). Aus dem
bilderbuchähnlichen Jagdgebiet Schwarzwasser (Weißenbach) stammt der Außerferner
Hubertushirsch dieses Jahres. Der Jagdpächter dieses Reviers, Francois
Schwarzenbach, betonte in seiner Rede vor dem Veranstaltungszentrum, dass
nachhaltige Jagd nütze und auch schütze. Er erwähnte, dass es bei der
Jagd nicht nur um die Trophäen gehe, denn diese hätten nichts mit einem
großen Jäger zu tun. "Fairness gegenüber den Tieren ist äußerst
wichtig", erklärte auch Bezirksjägermeister Eckhart Posch. Während
der Messe wurde der Hubertushirsch gesegnet.
Ein erfolgreiches Jagdjahr wurde am Samstag mit der Hubertusfeier in
Breitenwang abgeschlossen.
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"Kurier" vom 10.11.2006
Angeschossenes
Reh verendete qualvoll
Irgendwann in der Zeit
zwischen Dienstag und Donnerstag schoss zwischen dem Weiler Aberg in
Oberau und dem Mühltal ein Unbekannter auf eine drei vis vier Jahre alte
Rehgeiß. Das Tier wurde aber offenbar nicht richtig getroffen und im
Bereich des rechten Vorderlaufes schwer verletzt. Das Reh konnte sich bis
zu einem Bauernanwesen im Mühltal schleppen, wo es am Donnerstag Morgen
verendete. Der Kadaver wurde von den Bewohnern des Hofes gefunden.
Tatwaffe dürfte ein Jagdgewehr gewesen sein. Hinweise zu der Wilderei
erbittet die Polizeiinspektion Oberau.
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orf.at vom 05.11.2006
Oststeirer
von Schrotkugel getroffen
Bei
einer Treibjagd in der Oststeiermark ist am Samstag ein Pensionist von
einer Schrotkugel im Gesicht getroffen worden. Der Mann kam aber
glimpflich davon.
Streifschuss
durch Querschläger
Der 70-jährige Oststeirer aus Sebersdorf im Bezirk Hartberg beteiligte
sich Samstagvormittag an der Treibjagd in St. Magdalena am Lemberg.
Dabei wurde er von einem Querschläger an der Wange getroffen. Der
Pensionist hatte aber Glück: Die Kugel streifte ihn nur.
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"News" vom 02.11.2006
Vergessen
Sie den Dürer-Hasen ...
Christopf
Wagner. Der beste Weg vom Wald in die ewigen Jagdgründe führt noch immer
über den Esstisch.
Professor Rudolf Winkelmayer ist mein Fachbeirat für
alles Tierische. Denn die Zeiten, in denen man Fleisch einfach zart und
perfekt gegart oder überwürzt und zäh fand, sind vorbei. Heute muss der
Braten auch tierethisch einwandfrei sein, aus kontrollierter
Landwirtschaft stammen und möglichst sanft zu Tode gestreichelt worden
sein. Oder, wie Professor Winkelmayer sagt: "Wir sind es den Tieren,
wenn wir sie schon essen, schuldig, ihnen nach dem bestmöglichen Leben
einen Tod zu gewährleisten, den sie am besten gar nicht merken."
Der Tierarzt und leidenschaftliche Waidmann Winkelmayer ist auch
überzeugt, dass der beste Weg ins ewige Gehege über einen geübten
Jäger führt, "weil das Wild schon tot ist, bevor es überhaupt noch
den Schuss hört". Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Professor
Winkelmayer gemeinsam mit Jagdfreund und Kochlehrer Walter Pschill ein
Wildkochbuch geschrieben.
Wilde Theorie. Das Werk heißt "Alles vom Wild" und ist allein
schon deshalb bemerkenswert, weil der Rezeptteil erst auf Seite 80
beginnt. Davor geht es um "wilde Theorie" und noch mehr Praxis.
Dass dabei auf manchen Seiten weniger der Ästhet als der Jack the Ripper
in uns angesprochen wird, ist nur folgerichtig: Wie sollte man einem Laien
auch die Teilung des Wilds anders erklären als dadurch, dass man die
Teile anschaulich zeigt.
Der Tierprofessor und sein Koch wollen mit ihrem Werk nämlich nicht mehr
und nicht weniger, als jener Nüsschen-und Brüstchenküche zu Leibe
rücken, "die die besten Teile des Wilds übersieht und obendrein das
Budget der Hausfrau schädigt". Tatsächlich ist Wild nämlich
keineswegs das teuerste, sondern das billigste Fleisch. Man bekommt
"um den Preis von Rücken und Keule schon ein ganzes Reh, wenn man es
beim Jäger einkauft oder bei einem Fleischer seines Vertrauens
vorbestellt." Auf diese Weise gelangt man etwa auch in den Besitz
eines Hirschtafelspitzes, der, richtig zubereitet, den klassischen
Rindstafelspitz problemlos auf Platz zwei verweist.
Hase statt Pute. Was Winkelmayer, der als Tierarzt selbst ein
leidenschaftlicher Tierschützer ist, besonders anprangert, ist auch eine
falsch verstandene Affenliebe zu Bambi & Co. "Dieselben zarten
Gemüter, die es nicht übers Herz bringen, ein Reh oder einen Hasen zu
essen, haben kein Problem mit Putenbrustsalat. Dass den Puten in der
Zuchtendphase unter ihrer Fleischeslast die Oberschenkel brechen, weiß
kaum jemand." Genauso wenig ist andererseits bekannt, "dass
jährlich allein aus Landschaftsschutzgründen 100.000 Hasen in
Österreich gejagt werden müssen, weil Wölfe, Luchse und Greifvögel
diese flurbereinigende Aufgabe zum Schutz von Äckern und Weingärten
heute nicht mehr übernehmen". In der Gastronomie wird der Hase
allerdings kaum noch angeboten, weil er angeblich "bei den Gästen
nicht geht". Also setzen Sie bitte, wenn Sie das nächste Mal vor
einer Wildkarte sitzen, Ihr wildestes Lächeln auf, verkneifen Sie sich
den Gedanken an den entzückenden Dürer-Hasen, und lassen Sie sich von
Meister Lampes Geschmacksvielfalt verwöhnen. Nicht nur Ihr Gaumen wird es
Ihnen danken.
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orf.at vom 30.10.2006
Mehr
Wildschweine geschossen als im Vorjahr
Die Jägerschaft zeigt sich
mit dem seit Jahresbeginn geltenden neuen nö. Jagdgesetz zufrieden.
Seitdem wurden wesentlich mehr Wildschweine erlegt als etwa im Vorjahr.
Das Gesetz erleichtert die Jagd auf die Tiere.
"Neue
Methoden sind erfolgreich"
Heuer wurden in Niederösterreich wesentlich mehr Wildschweine erlegt als
im Vorjahr. Aus Sicht der Jäger ein Erfolg. Die Schäden, die
Wildschweine in der Landwirtschaft verursacht hätten, seien deutlich zurückgegangen.
Das treffe vor allem auf das südliche Waldviertel und den
Dunkelsteinerwald zu, sagt Landesjägermeister Christian Konrad.
"Wir haben immer noch viel Schwarzwild in unseren Revieren. Und so
einfach wird es nicht sein. Wildschweine sind vor allem nachtaktiv. Daher
ist die Bejagung schwierig. Aber die Jägerschaft hat sich eine Reihe
neuer Methoden einfallen lassen und die sind erfolgreich"
Gesetz
schafft Erleichterungen
Zu diesen Methoden zählt etwa der Einsatz künstlicher Lichtquellen, die
das neue Jagdgesetz gestattet.
Erleichtert haben das Erlegen der Wildschweine aus Sicht der Jäger auch
die revierübergreifende Treibjagden in Gebieten, die besonders unter
einer Wildschweinplage leiden.
Insgesamt sollen heuer etwa 20.000 Wildschweine erlegt werden. Das soll
das natürliche Gleichgewicht im Wald erhalten, heißt es von der Jägerschaft.
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Nachrichten.at vom 27.10.2006
Junger
Gastwirt wollte zur Jagd und löste Geisterfahrer-Unfall aus
LINZ.
Schrecklicher Geisterfahrerunfall am Nationalfeiertag auf der Mühlkreisautobahn
(A 7). Der Gastwirt Roland Pilz (22) prallte mit seinem VW Polo frontal
gegen ein ARBÖ-Pannenfahrzeug. Pilz und sein gleichaltriger Freund Heinz
G. starben an der Unfallstelle.
Vergeblich wartete Gastwirt Helmut Pilz Donnerstagfrüh in Mönchdorf bei
Königswiesen (Bezirk Freistadt) auf seinen jüngsten Sohn Roland. Die
beiden wollten am Nationalfeiertag auf die Jagd gehen. Dazu kam es nicht:
Sein Sohn verursachte gegen 6.10 Uhr einen schrecklichen
Geisterfahrerunfall auf der A 7 in Linz und starb.
Die beiden waren bei der Hafenstraße falsch aufgefahren und Richtung
Freistadt unterwegs. Das beobachtete ein Polizist auf dem Heimweg. Die
Geisterfahrerwarnung im Radio kam zu spät. Kurz vor der Voest-Abfahrt
prallten die jungen Männer im Polo frontal gegen einen Pannenwagen.
Pannenhelfer
hatte Glück
ARBÖ-Mitarbeiter Hans-Peter Richtsfeld saß am Steuer des Klein-Lkw. Der
Pannenhelfer aus Herzogsdorf hatte einen Schutzengel und konnte sich
selbst aus dem Wrack des Abschleppwagens befreien. "Ich sah nur
Lichter, dann krachte es", sagte der 26-Jährige zur Polizei. Er
erlitt eine Fraktur im Mittelfinger, Fußverletzungen, Schnittwunden und
wurde ins UKH Linz gebracht. Die Kollegen beim ARBÖ sind geschockt. Wäre
Richtsfeld nicht mit dem größeren Mercedes-Transporter unterwegs
gewesen, sondern mit dem Toyota RAV 4 gäbe es einen dritten Toten, sagen
sie.
"Die Tachonadel des Geisterfahrerautos blieb bei 135 km/H
stecken", berichtet Polizeieinsatzleiter Heinz Felbermayr. Warum sich
die jungen Männer bei der Autobahnauffahrt irrten und fast vier Kilometer
in die falsche Richtung rasten, ist rätselhaft.
Zeitnot könnte eine Erklärung sein. "Vielleicht wollte Roland
seinen Freund nach Hause bringen", vermutet der Vater des
Geisterfahrers. Sein Sohn hat den elterlichen Gastbetrieb und die
Discothek "Romantica" übernommen. Der Freund, ein
gleichaltriger Arbeiter aus Asten, kellnerte im Gasthaus. Nach
Lokalschluss machten sich die beiden auf in Richtung Linz. Roland Pilz
hatte am Vorabend alles für den Jagdausflug vorbereitet.
Sein Vater ist verzweifelt. Der Junior sollte 2007 auch als
Außendienstmitarbeiter bei der OÖ-Versicherung in seine Fußstapfen
treten.
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"F.A.Z." vom 26.10.2006
König
der Jäger
Die wunderliche Geschichte von dem
spanischen Jägerkönig Juan Carlos, der im Sommer in Rußland den zahmen
Bären Mitrofan mit einem Schuss erlegt haben soll, hat jetzt in Madrid
noch ein parlamentarisches Nachspiel gehabt. Ein Vertreter der
katalanischen Regionalnationalisten - das sind keine Freunde der Monarchie
- hätte vor dem Hohen Haus gern die Frage gestellt, ob der König überhaupt
einen Waffenschein habe - und, falls nicht, ob er nicht einen brauche. Das
hätte auch die ebenfalls eher republikanischen grünen Kommunisten
interessiert.
Aber zu deren Ärger praktizierten die Sozialisten und die oppositionellen
Konservativen ihren bewährten „Pakt des Schweigens“, was das
Königshaus angeht. Die Mehrheit ließ die Frage der Minderheiten nicht
zu: Die Verfassung sehe keine Kontrolle des Monarchen vor. Private
Aktivitäten von Juan Carlos entzögen sich der Zuständigkeit der
Regierung. Da der König vorzugsweise im Ausland jagt, weil dort seine
Leidenschaft, die daheim nicht sehr populär ist, weniger auffällt,
dürfte auch beim nächsten parlamentarischen Anlauf nichts aus dem
Waffenscheinbegehren werden.
Eine
„lächerliche“ Bärensage
Mitrofan, der mit einem Cocktail aus Wodka und Honig vor seinem Tod
trunken gemacht worden sein soll, zählt inzwischen auch die Tierschützerin
Brigitte Bardot zu seinen postumen Fürsprechern. Die empörten Hüter des
Bären, welche die Sache in den russischen Medien publik machten,
versicherten den spanischen Medien, daß der König gewiß nicht gewußt
habe, wen er da in welchem Zustand vor seiner Flinte hatte. Bei Hofe wurde
die Bärensage als „lächerlich“ eingestuft, ohne daß man Juan
Carlos' Teilnahme an der Jagd bestätigen oder dementieren wollte.
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"Niederösterreichische Nachrichten"
vom 25.10.2006
Mehr
Füchse als Hasen erlegt
HUBERTUSFEIER
/ Beim Erntedankfest der Jäger freute sich Bezirksjägermeister Albin
Haidl: "Die Jäger sind eine Gemeinschaft - wir halten
zusammen."
PFAFFENSCHLAG / Die Hubertusfeier der Jäger fand am 21. Oktober in
Pfaffenschlag statt. Nach der heiligen Messe, die von der
Jagdhornbläsergruppe Groß Siegharts umrahmt wurde, folgten im
Pfarrhofgarten die Wildsegnung und die Streckenlegung mit dem Verblasen
des Wilds. Mit heimischen Wild-Spezialitäten in Pfaffenschlags
Gasthäusern endete die Veranstaltung.
In seiner Festrede zum Jäger-Erntedank hob Bezirksjägermeister Albin
Haidl hervor, dass die Jägergilde 2005 mehr Füchse als Feldhasen
geschossen hat.
"Der Fuchs stellt nicht nur eine Bedrohung für den Artenschutz
mancher Nutztiere dar", auch die Tiere der Bauern werden vom Fuchs
immer wieder gerissen. Auf den Menschen übertragbare Krankheiten wie den
Fuchsbandwurm zeigte Haidl als größte Gefahr auf: Der Bandwurm kann für
den Menschen tödlich enden.
"Die Jäger sind eine Gemeinschaft - wir halten zusammen. Umso mehr
freut es mich, dass wir auch zusammen feiern können", kommentierte
Haidl den menschenvollen Platz. Viele Hundeführer und auch Nicht-Jäger
durfte Haidl an diesem Abend begrüßen, was ihn umso mehr freue, da es
ein Zeichen des Interesses an der Jägerschaft sei.
"Das Schießwesen muss große Verantwortung übernehmen. Die Jäger
müssen wissen, wo man ein Tier treffen muss, und es auch dort
treffen", so Haidl weiters, der die Jäger für die äußerst
zahlreiche Teilnahme an den Schützenveranstaltungen lobte. Dass man sich
im Bezirk der großen Verantwortung bewusst ist, hob Haidl noch mit einem
Beispiel aus dem letzten Winter hervor: "Es war nicht einfach, bei
den enormen Schneelagen das benötigte Futter für die Wildtiere
auszubringen." Die Tiere konnten dennoch ausreichend versorgt werden.
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kleine.at vom 24.10.2006
Kinder
erlebten qualvolles Ende einer Katze
Haustier
wurde im Bezirk Spittal an der Drau zuerst von einem Hund gebissen und
dann von Jäger mit einer Axt erschlagen.
Grausame Szenen spielten sich am Montag
vor einem Gasthaus in der Gemeinde Obervellach im Kärntner Mölltal ab:
Ein Jagdhund verletzte eine Katze durch Bisse schwer, kurze Zeit später
wurde das Tier von einem Jäger mit einer Axt erschlagen. Den
Gasthausbesuchern, welche die Szene mitansahen, dürfte der Appetit gründlich
vergangen sein.
Hund
attackierte Katze
Laut Polizeiangaben fuhr ein 52-jähriger deutscher Jagdgast mit seinem
Hund im Auto vor dem Gasthaus vor. Als er die Hecktüre öffnete, sprang
der Jagdhund heraus und verfolgte die Katze der Gastwirtin. Das Tier
wollte sich auf einen Baum retten, doch der Hund konnte es durch einen
Sprung auf einem niedrig hängenden Ast erreichen. Der Jagdhund biss
derart zu, dass die Katze innere Verletzungen sowie ein gebrochenes
Rückgrat erlitt.
Brutal
getötet
Kurz darauf kam ein ortsansässiger Jäger, ein 68-jähriger
Pensionist aus Obervellach, zum Gasthof. Er sah das verletzte Tier am
Boden liegen, ergriff es und schlug ihm mit einer Axt zwei Mal auf den
Kopf. Daraufhin verendete die Katze. Der ganze Vorfall ereignete sich vor
mehreren Gästen - Erwachsene und Kinder -, die sich über die Brutalität
der Tötung beschwerten. Die beiden Jäger werden wegen Verdachts der
Tierquälerei angezeigt.
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"Oberösterreichische Nachrichten"
vom 20.10.2006
Tierschützer
aus Bayern nehmen unsere Jäger unter Beschuss
FREINBERG/PASSAU.
Tierschützer aus Bayern wollen im Innviertel Fallen mit lebenden
Lockvögeln entdeckt haben. Die Aktivisten fordern eine strenge
Untersuchung.
Es handelt sich um ein brisantes Revier: Die "Soldatenau" gehört
zur Innviertler Gemeinde Freinberg, ist aber im Besitz der Stadtwerke
Passau.
Als Trinkwasserreservoir für die Passauer gedacht, gilt für Privatpersonen
ein strenges Zutrittsverbot - ausgenommen ist die Freinberger Jägerschaft,
die das Jagdrecht innehat.
Angebliche Lebend-Tierfallen sorgen bei der Passauer Tierschützerschaft
jetzt für helle Empörung. Auf Bildern sei junges Geflügel zu sehen, das
Marder und Krähen in die Falle locken soll. Vor der Falle sei Gefieder
verendeter Tiere zu sehen. "Ich habe das Gefühl, dass die Jäger in
Österreich noch weitaus mehr dürfen als bei uns in Deutschland", sagt
Gerda Machowetz von der Tierschutzbewegung Ostbayern. "Wir wenden uns
an die österreichischen Kollegen vom Verein gegen Tierfabriken. Sie sollen
prüfen, ob die Fallen überhaupt erlaubt sind."
Die
Freinberger Jägerschaft spricht von künstlicher Aufregung.
Selbstverständlich werden die geltenden Gesetze streng befolgt. "Ich
selbst habe nichts von Fallen gesehen", sagt Freinbergs Amtsleiter
Franz Konrad Stadler. "Außerdem stellt sich die Frage, wer die Fotos
in einer Zone gemacht hat, wo der Zutritt streng verboten ist."
Die bayerischen Tierschützer wollen nicht locker lassen. "Die Jäger
versuchen zu verharmlosen. In Österreich gibt es sogar noch
Hinweisschilder, auf denen vor Fallen gewarnt wird. Die sind bei uns längst
verschwunden."
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"Neue Vorarlberger Tageszeitung"
vom 19.10.2006
Auch
tot noch ein Problem: Bär Bruno an geheimem Ort
Ständige
Journalisten-Fragen, Drohungen von Tierschützern: Nun wird der
tiefgefrorene Braunbär Bruno vom Uni-Institut für Tieranatomie an einen
geheimen Ort gebracht, um Druck vom Institutsleiter zu nehmen.
Braunbär "Bruno" sorgt auch knapp vier Monate
nach seinem Abschuss für Aufregung. Das tiefgefrorene tote Tier wird nun
von einem Institut der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) an
einen geheimen Ort gebracht. Ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums
hat entsprechende Informationen des Magazins "quer" im Bayerischen
Fernsehen am Mittwoch bestätigt.
Man wolle damit den Druck von dem Uni-Institut für Tieranatomie
nehmen.Dessen Leiter sei bisher nicht nur ständigen Journalisten-Anfragen,
sondern auch Drohungen von militanten Tierschützern ausgesetzt.
Präparate von "Brunos" Knochen und Organen sollen interessierten
Wissenschaftern zur Verfügung gestellt werden. Deshalb soll der
Bärenkörper weiter tiefgefroren aufbewahrt werden, um entsprechende
Anfragen auch nach einiger Zeit noch befriedigen zu können, sagte
Ministeriumssprecher Roland Eichhorn. "Der Ötzi war ja auch 5000 Jahre
eingefroren."
Fell
eingesalzen
Dem toten Bären wurde unterdessen bereits das Fell über
die Ohren gezogen.
In einer ersten Schutzmaßnahme wurde es eingesalzen, damit die Haare nicht
ausfallen. Sowohl Fell als auch Körper von "Bruno" sollen nun an
den neuen Ort gebracht werden. Ob und wann das Fell weiter präpariert wird,
damit "Bruno" wenigstens in ausgestopfter Form in einem Museum
weiterleben kann, ist noch unklar.
Der aus Norditalien stammende "Bruno" war über Österreich nach
Bayern eingewandert und nach anfänglicher Freude von Naturschützern sowie
Behörden dann aber als "Problembär" eingestuft worden. Wegen
mangelnder Scheu vor menschlichen Siedlungen war er wiederholt aufgefallen
und unter anderem sogar in einen Hühnerstall eingedrungen.
Pilgerstätte
Deshalb war das Tier von Bayerns Umweltminister Werner
Schnappauf (CSU) zum Abschuss freigegeben worden, am 26. Juni wurde der
bärige Einwanderer erlegt. Die Kümpfl - Alm im Rotwand-Gebiet, wo der
junge Bär erschossen wurde, ist mittlerweile eine Pilgerstätte für "Bruno"-Anhänger
- seine Fans stellen dort immer wieder Holzkreuze auf.
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"Kurier" vom 19.10.2006
Bayern:
Bär Bruno an geheimen Ort gebracht
Braunbär Bruno sorgt auch knapp vier Monate
nach seinem Abschuss für Aufregung. Das tiefgefrorene tote Tier wird nun
von einem Institut der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität an einen
geheimen Ort gebracht. Man wolle damit den Druck von dem Uni-Institut für
Tieranatomie nehmen. Dessen Leiter sei laufend Drohungen von militanten
Tierschützern ausgesetzt, hieß es.
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"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 18.10.2006
Leserbrief
"Perverse
Tierquälerei?" über den Einsatz von Krähenfallen
Es ist richtig, dass der Einsatz von Lebendfallen erlaubt ist. Noch, denn
in Brüssel hat man das endgültige Urteil noch nicht gefällt, hier geht es
um die Vogelschutzrichtlinie und die Selektivität der Krähenfalle. Diese
ist keinesfalls gegeben, denn es lässt sich nicht verhindern, dass auch
andere Vögel Opfer der Falle werden. Der Österreichische Tierschutzverein
hat eine Petition in den Ausschuss der EU eingereicht, diese wurde als
behandlungswürdig eingestuft, das Ergebnis steht noch aus. Tierschützer
werden weiter dafür kämpfen, dass diese grausamen Jagdmethoden verboten
werden.
Marion Löcker, Österreichischer Tierschutzverein
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"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 11.10.2006
"Perverse
Tierquälerei"?
KRITIK
AN TÖTUNGSMETHODE / Tierschützer kritisieren den Einsatz von
Krähenfallen, die aber im Jagdgesetz erlaubte Lebendfangfallen sind.
BEZIRK ZWETTL / Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet anlässlich des
Welttierschutztages, der in der Vorwoche begangen wurde, der Krähenfang.
Krähenfallen seien eine "besonders perverse Art der
Tierquälerei", prangert ein Tierschützer an, der eine solche Falle
im Zuge eines Spazierganges auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig
entdeckt haben will.
Ein toter Marder diene in diesen Fallen als Köder, ein lebende Krähe,
"die in Todesangst ihr Leben fristen muss", sei der Lockvogel.
Anschließend würden die Tiere mit einem Prügel erschlagen. "Eine
bestialische und herzlose Quälerei".
Revierförster und Berufsjäger am TÜPl seien berechtigt, den Krähenfang
zu betreiben, erklärt Forstmeister Herbert Auer von der
Heeresforstverwaltung.
Das Fangen und Töten der Rabenvögel sei im Sinne der Jagd und des
Naturschutzes. Das bestätigt auch Bezirksjägermeister Gottfried
Kernecker:
"Der Krähenfang ist eine im Jagdgesetz erlaubte
Lebendfangmethode!"
Krähenfang
im Sinne des Naturschutzes
"Am Truppenübungsplatz ist das letzte außeralpine Birkenwild
Österreichs beheimatet, außerdem ist es Natura 2000-Gebiet. Da ist der
Krähenfang notwendig", so Auer. Birkhuhn, Wachtelkönig usw. sind
Bodenleger, die Krähen wiederum sind Nesträuber, gefährden das Gelege
und die Jungtiere. Es werde, so Forstmeister Auer, bei den Krähenfallen
aber immer darauf geachtet, dass die Lockvögel artgerecht gehalten
werden, stets Futter (der tote Marder ist Futter und nicht Köder) und
frisches Wasser bekommen.
Und wie werden die angelockten Krähen letztendlich getötet? "Sie
werden mit Schrot erschossen", so Kernecker. Das wiederum wird von
Auer nicht befürwortet, die Unfallgefahr durch Schrot sei zu groß, wenn
ein Tier angeschossen, aber nicht getötet wird, leide es erst recht. Auf
dem TÜPl werden die Krähen der Jagdverordnung entsprechend "mit
geeigneten Mitteln und unter Vermeidung von Qualen kurz und schmerzlos
getötet", nämlich erschlagen
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"Kronen Zeitung" vom
11.10.2006
Landesjagd nicht mehr zeitgerecht
Als
unnötigen, nicht mehr zeitgerechten Luxus sieht LA Erich Rappold, Obmann
des Kontrollausschusses, die Landesjagd Pitztal. "In Zeiten, in denen
jeder Cent drei Mal umgedreht werden muss, ist eine Landesjagd, die dem
Steuerzahler alleine im Vorjahr 200.000 Euro gekostet hat, nicht mehr
tragbar", sagt der Oberländer. Ähnlich sieht das auch ein
Landesrechnungshof-Bericht, der heute in der Fragestunde zur Sprache
kommt.
Der Tiroler Landtag trifft sich heute ab 10 Uhr zu seiner
Oktober-Sitzung. 28 Punkte umfasst die Tagesordnung. Davor steht aber noch
die Fragestunde auf dem Programm. Eine der Fragen beschäftigt sich mit
dem Bericht des Landesrechnugshofes über die Landesjagd Pitztal. Besagter
Bericht weist einige sehr kritische Passagen auf. Ein Punkt betrifft den
hohen Pachtzins. Der Rechnungshof kommt sogar zum Schluss, dass "eine
Verpflichtung des Landes für die Weiterführung der Landesjagd nicht
besteht." LA Rappold nimmt den Bericht zum Anlass, um den zuständigen
LR Anton Steixner nach seiner Meinung zu fragen. In den Augen von Rappold
ist eine Landesjagd nicht mehr zeitgemäß. "Kontakte werden nicht
mehr bei einer Jagd gepflegt. Das sieht man an der Anzahl der Ehrenabschüsse
- im Vorjahr waren es zwölf. Kontakte werden heute auf dem Golfplatz
gepflegt", glaubt Rappold. Außerdem ist ihm der Abgang der
Landesjagd viel zu hoch. 2005 lag er bei 200.000 Euro, 2004 betrug er
sogar 270.000 Euro. "In Zeiten, in denen alle sparen müssen und
jeder Cent drei Mal umgedreht wird, kann sich das Land so einen Luxus
nicht leisten", glaubt Rappold.
Das Land argumentiert auch damit, dass man in der 22.000 Hektar
umfassenden Landesjad ein Wiederansiedelungsprogramm für seltene Tiere
(Stein- und Muffelwild) erfolgreich gestartet hat. Auch das lässt Rappold
nicht gelten: "Nur weil ich jeden Tag einen Liter Milch trinke, kaufe
ich mir nicht eine Kuh. Es gibt genügend andere Jagdreviere, wo man
solche Programme starten kann!"
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"Kronen Zeitung" vom 10.10.2006
Zuchthirsche
erschossen
Flucht aus Gehege: Verhängnisvoll
endete der Ausbruch zweier Zuchthirsche in Eggelsberg: Schon kurz nach
ihrer Flucht wurden sie unweit des Geheges vom ortsansässigen Jagdpächter
erschossen. Dieser wird nun vom Besitzer der Hirsche angezeigt, weil flüchtige
Tiere erst nach 41 Tagen zum Abschuss freigegeben sind. Doch das
Jagdfieber war wohl zu groß, obwohl der Jäger laut Kollegen wissen
musste, dass es Nachkommen des Weltrekordhirschen waren. Schaden: 6000
Euro.
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"Salzburger Nachrichten" vom
05.10.2006
Hubschrauberverjagen
das Gamswild
Bauern
und Jäger lehnen im Lungau Überflüge während der Gamsjagd ab. Die
Hubschrauber würden das Wild verjagen. Sie fürchten um ihr Geld.
Für Debatten sorgen im Lungau die geplanten Hubschrauberflüge
einer Goldbergbaufirma in Muhr. Jäger und Grundeigentümer lehnen die
zwei- bis dreiwöchigen Überflüge während der Gamsjagd bis Mitte
Dezember ab. "ORD Resources" will die Erzuntersuchungen aus der
Luft aber unbedingt noch im heurigen Jahr über die Bühne bringen.
"Es geht nicht nur um eine Beeinträchtigung der Jagd, die Befliegung
tut auch dem Gamswild weh", sagt Peter Pürgy,
Bundesforste-Revierleiter in Muhr und Zederhaus. Das Wild flüchte
kilometerweit.
Die Goldfirma will den Goldbergbau in Hintermuhr wiederbeleben. Bei den Überflügen
geht es darum, mit einem Magnetometer die Erzadern im Berg aufzuspüren.
Betroffen ist ein Gebiet von 3500 bis 4000 Hektar mit mehreren Jagden,
beispielsweise Rotgülden, Altenberg und Reiterberg. Die größte
Eigenjagd dort hat der Papierindustrielle Thomas Prinzhorn, der scheidende
dritte Nationalratspräsident.
"Da ist viel Geld dahinter", sagt Heinz Lammer von der
Bezirksbehörde Tamsweg. Betroffen seien vor allem die Bauern, für sie
sei die Jagd eine der Haupteinnahmequellen. "Prinzhorn hat eine
andere Jagdmethode, er schießt den Großteil bereits bei der so genannten
Grafenjagd im August."
In den genannten Jagdrevieren lebt eine Gamspopulation von 50 bis 100
Tieren. Rund 20 sind für den Abschuss freigegeben. Für eine Gams zahlt
der Jagdgast zwischen 1000 und 1500 Euro.
"Wenn es jagdliche Schäden gibt, muss die Goldfirma mit
Schadenersatzforderungen rechnen", betont Revierleiter Pürgy. Die
Region stehe hinter den Bergbauplänen, "aber man muss schauen, wie
man das unter einen Hut bringt".
Nach Meinung der Experten wäre der beste Zeitpunkt für die Befliegung
von Mitte bis Ende Dezember. "Aber auch dann muss geprüft werden, ob
das Wild in der Schonzeit nicht zu sehr beunruhigt wird", sagt Lammer.
Fest steht für ihn: "Wenn die Flüge während der Jagdsaison
stattfinden, gibt es einen Aufstand im Lungau."
Anfang November soll eine Besprechung mit den Betroffenen stattfinden.
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APA vom 04.10.2006
"Bruno"
drei Monate tot - Bär liegt in Kühlkammer auf Eis
Italiener
prüfen Untersuchungsbedarf
München/Schliersee (dpa) - Was soll nur mit "Bruno" geschehen:
Schon zu Lebzeiten bereitete der Braunbär aus dem italienischen Trentino
den bayerischen Behörden Kopfzerbrechen. Mit dem toten Tier haben sie es
nicht viel leichter. Ein Vierteljahr nach seinem Abschuss liegen Fell und
Tierkörper noch immer bei minus 20 Grad in einer Kühlkammer auf Eis.
Dabei könnte Bruno schon ausgestopft im Museum stehen - eine Präparation
dauert etwa drei Monate. Skelett und Organe sollten der Wissenschaft als
Lehrobjekte überlassen werden.
"Die Italiener wollen prüfen, ob sie weiter Untersuchungsbedarf an
dem Tier haben", erläutert Andrea Kinateder, Sprecherin des
bayerischen Umweltministeriums, den Verzug. "Bis auf Weiteres gibt es
deshalb keine Ausstellung und keine Präparation." Die Italiener
hatten empört auf den Abschuss reagiert. Umweltminister Alfonso Pecoraro
Scanio verlangte die "Auslieferung" des toten Tieres. Bayern
lehnte ab, den Bären mit offiziellem Namen "JJ1" -
Erstgeborener von Vater "Jose" und Mutter "Jurka" -
herzugeben. "Er ist Eigentum des Freistaates", betonte
Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) im Juli.
Seitdem
hat sich nichts getan.
"Ich habe keine weitere Weisung", sagt Hans-Georg Liebich,
Vorstand des Instituts für Tieranatomie der
Ludwig-Maximilians-Universität (LMU). Ihm waren Fell und Tierkörper
seinerzeit überstellt worden. Das Fell sei eingesalzen worden,
andernfalls könnten die Haare ausfallen - mehr sei nicht geschehen.
Eile sei nicht geboten. Denn gefroren kann Bruno noch sehr lange
aufbewahrt werden. Weder Fell noch Skelett nehmen Schaden. "Ötzi hat
5.000 Jahre im Eis gelegen", sagt der Wissenschafter.
Spekuliert wird, dass "Bruno" noch eine ganze Weile kaltgestellt
bleiben könnte. Denn die Wogen haben sich noch nicht geglättet. Der Bär
soll keine diplomatischen Verwicklungen auslösen. Rom hatte zwar keine
alternative Verwendung angeboten, sich aber dagegen verwahrt, dass
"Bruno" im Museum zur Touristen-Attraktion wird.
Vor
drei Monaten war der junge Bär im Rotwandgebiet nach wochenlangem Katz-
und Maus-Spiel in Tirol und Bayern erlegt worden.
"Bruno" hatte mit seiner Dreistigkeit immer wieder Sympathien
auf sich gezogen. Seelenruhig rastete der auf Solidaritäts-T-Shirts auch
"JJ Guevara" genannte Bär unter den Augen von Lokalgästen vor
einer Polizeiwache - um sich aus dem Staub zu machen, bevor die für viel
Geld aus Finnland eingeflogenen Bärenjäger mit ihren Hunden nahten.
Während die Verantwortlichen Expertenrunden einberiefen und
Pressekonferenzen gaben, marschierte "Bruno" durch
alpenländische Ferienorte, erschreckte Urlauber, verspeiste Schafe und
Hühner, knackte Bienenstöcke und stahl kiloweise Honig.
Die Behörden fürchteten ein gefährliches Zusammentreffen mit Menschen
und beschlossen den Abschuss. Die darauf folgende Welle der Empörung
gipfelte in Morddrohungen gegen die Schützen, Schnappauf und
Ministeriumsmitarbeiter. Inzwischen hat die Stiftung für Bären in
Thüringen den Todestag Brunos, den 26. Juni, zum
"Bärengedenktag" ausgerufen. Aus der "Bärenjagd" im
Internet - eine Art Moorhuhn-Spiel mit Bär - wurde "Brunos
Rache", bei dem der Bär mit Engelsflügeln von der Wolke herunter
Honig auf seine Peiniger kippt.
Als Fortschritt sehen Experten, dass in Bayern nun zusammen mit Italien,
Österreich und der Schweiz mit Hochdruck an einem Konzept zum
Bärenmanagement gearbeitet wird. Der nächste Bär könnte im Frühjahr
wieder auf den Freistaat zuwandern. Dann suchen männliche Jungbären ein
eigenes Revier - und in den Bärengebieten in Italien und Österreich gibt
es etwa ein Dutzend Jungtiere.
Brunos" Mutter "Jurka" im Trentino, deren Erziehungsstil
als Ursache für das dreiste Auftreten ihres Nachwuchses gilt, hat
kürzlich einen elektronischen Sender bekommen. So kann sie geortet und
vertrieben werden, sobald sie sich Siedlungen nähert. "Ziel ist, zu
verhindern, dass ihre heutigen Jungen so frech wie JJ1 werden", sagt
der Bärenanwalt für das Trentino, Alberto Stoffella. "Man soll
nicht meinen, dass vom Trentino immer Problembären losgehen."
Top
"Niederösterreichische
Nachrichten" vom 02.10.2006
Frau
trauert um Kater: "Er wurde abgeknallt"
OBER-GRAFENDORF
/ Maria Kollermann aus Rennersdorf ist verzweifelt: "Mein treuer
Kater Nico ist vor kurzem erschossen worden!"
In der Gegend rund um Ober-Grafendorf sollen bereits zehn Katzen
erschossen worden sein.
Kollermann kam gerade vom Einkaufen nach Hause, als sie
von ihrer Nachbarin Maria Vogl, Gattin des Bürgermeisters, alarmiert
wurde: "Hast Du das gerade gehört? Da ist ein Schuss gefallen!"
Kollermann schwante Böses, denn: "Das passierte nicht zum ersten
Mal. Schätzungsweise zehn Katzen sind in den vergangenen Wochen
abgeknallt worden."
Wenig später bestätigte sich der fürchterliche Verdacht:
"Nico" lag tot auf einer Wiese, keine 200 Meter vom Anwesen der
Kollermanns entfernt. Seit damals ist nichts mehr so, wie es früher
einmal war: "Er war so treu, so anhänglich, hat mich immer zum Wäsche-Aufhängen
begleitet und sich dabei ganz lieb an mich geschmiegt."
Maria Kollermann hat den Vorfall angezeigt. Sie verdächtigt einen Jäger,
der das Tier erschossen haben soll. "Dabei kann von Herumstreunen gar
keine Rede sein. ,Nico‘ war so faul, so träge, er hat sich nie weit vom
Haus entfernt."
Es ist übrigens schon der zweite Schicksalsschlag, den die Frau
verkraften muss: "Vor einigen Jahren wurde unsere Katze ,Minka‘
angeschossen. Sie kam zum Tierarzt, der zunächst das verwundete Bein
amputierte. Aber schließlich ging es nicht mehr anders, und ,Minka‘
musste eingeschläfert werden."
Top
"Kronen Zeitung" vom 02.10.2006
Die
Leutascher Familie Ripfl ist fassungslos:
Die
Leutascher Familie Ripfl ist fassungslos: "Am Samstag Abend wurde
unser Hirtenhund ,Prinz, der mit Wanderern an der Leine unterwegs war,
eiskalt abgeschossen. Ein Jägerkollege hat ihn an einen Baum gebunden und
exekutiert", schildert Josef Ripfl. Die Polizei ermittelt, Zeugen
werden noch gesucht.
Seit fast 14 Jahren ist "Prinz" der treue
Gefährte von Alfred Ripfl (23), der im Sommer auf einer Alm im Leutascher
Gaistal die Tiere betreut. Vor gut einer Woche aber wurde der Hirtenhund
ins Tal gebracht, wo er von Eltern und Bruder betreut wird. Und die gaben
"Prinz" am vergangenen Samstag Wanderern mit, die auf die
Meilerhütte gingen. "Auch dort kennt man unseren Hund und die Wirtin
rief mich gegen 18 Uhr an, dass Prinz da sei und dass sie ihn einer Frau
mitgeben werde", erzählt Bruder Josef Ripfl (27).
"Die Frau nahm den Hund mit, übergab ihn aber später zwei jungen
Wanderern", schildert Ripfl. Dann soll sich Folgendes zugetragen
haben, wie Ripfl erzählt: "Ein Jägerkollege
von mir nahm den beiden Burschen den Hund ab, führte ihn in den Wald,
band ihn an einen Baum und erschoss ,Prinz dann eiskalt!"
Josef Ripfl meldete den Vorfall der Seefelder Polizei, die den
beschuldigten Jäger telefonisch befragte. "Er hat dem Beamten
gegenüber alles zugegeben, sogar, dass er das tote Tier liegen
ließ", weiß Ripfl, der beim Telefongespräch dabei war. Für die
" Krone" war der Betroffene nur kurz erreichbar: "Da
müssen Sie sich an andere wenden", sagte er und legte auf.
Die Polizei, die sich zu diesem Vorfall auch nicht äußern wollte,
ermittelt. Nun werden jene beiden jungen Wanderer gesucht, die den Hund
führten.
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krone.at vom 01.10.2006:
Reh
steckt fest: Feuerwehr befreit das Tier
Ein
Reh auf einem Waldweg – das sehen Spaziergänger gerne. Einem der Tiere
wurde bei Graz die Nähe zu Menschen-Siedlungen beinahe zum Verhängnis.
Es versuchte, durch ein Gartentor zu schlüpfen, blieb aber zwischen zwei
Metallstäben stecken und konnte nicht mehr vor oder zurück.
Die beiden Jungtiere, die mit dem erwachsenen Tier unterwegs
gewesen waren, konnten leicht durch den Stäbe schlüpfen. Ihre Mutter
aber war eindeutig zu groß. Trotz verzweifelter Versuche, sich zu
befreien, blieb sie fest stecken.
Passanten alarmierten die Feuerwehr, die das Tier rettete. Die Metallstäbe
wurden gedehnt und das Tier vorsichtig befreit. Es konnte – bis auf die
Abschürfungen, die es sich bei seinen Befreiungsversuchen zugezogen hat -
unverletzt wieder in die Freiheit entlassen werden.
Top
"Kleine Zeitung" vom
30.09.2006
Wildfleisch
reist um die halbe Welt
Für
viele Gourmets gehört das Wildbret auf den herbstlichen Speiseplan. Das
Fleisch kommt aus heimischen Revieren, wird aber auch importiert. Dabei
könnte sich der Bezirk leicht selbst versorgen.
Der Geschmack von gekochtem Wildfleisch ist nicht
jedermanns Sache. Und dennoch drückt der herbstliche Speiseplan aus, dass
in den Erntemonaten das Wildbret Hochsaison hat. Reh, Hirsch, Wildschwein,
Hase: das Angebot ist vielfältig und besonders viele Gaststätten
bewerben ihre Wildgerichte - "Wildwochen" heißt das Schlagwort.
"Das Rehwild setzt im Mai, bekommt also Nachwuchs. Dieser ist im
Herbst ausgewachsen und darf erlegt werden", führt Erwin Falkner,
Bezirksjagdmeister von Hartberg, fachmännisch aus. Das Fleisch sei dann
nämlich hochwertig, reif und genießbar, setzt der Altbürgermeister von
Kaindorf nach.
Das
Fleisch von Wildtieren ist bekannt für seinen geringen Fettanteil.
Obwohl Wildfleisch immer beliebter wird, verzehren die
Österreicher weitaus mehr Schweinefleisch. Jeder Österreicher verspeiste
2002 - statistisch betrachtet - ein halbes Kilogramm Wildfleisch. Hingegen
aber rund 40 Kilo Schweinefleisch (siehe Infokasten).
Überwiegend
Reh
Zum Wildbret zählen aber nicht nur die Schalenwildtiere
wie Hirsch und Reh, sondern auch alle Niederwildarten - etwa Hase, Fasan
und Ente. Den Hauptanteil des Speiseplans besitzt das Rehwild, was sich
auch in den Abschussplänen des Bezirks zeigt. Heuer dürfen in den 116
Bezirksjagdrevieren 5665 Stück Rehwild geschossen werden. Im Vorjahr
wurden
5669 Rehe im Bezirk erlegt, etwas mehr als der Abschussplan vorsah. Davon
wurden 3661 als Wildbret weiterverwertet - gingen in den Handel oder
wurden von den Jägern selbst zerlegt. Rund 2000 Tiere fielen dem Verkehr
zum Opfer oder starben auf andere Weise.
"Nur erlegte Rehe dürfen weiterverarbeitet
werden. Auf gar keinen Fall jene Tiere, die durch den Verkehr getötet
wurden", betont der Vizepräsident des Steirischen
Jagdschutzverbandes, Franz Gruber. Der Jäger aus Schildbach erklärt
auch, dass es eigens ausgebildete Jäger gibt, "die prüfen ob ein
erlegtes Wild in den Handel darf oder nicht."
Erst am vergangenen Wochenende wurden 80 Jäger zu solchen
Wildbretbeschauungsorgane ausgebildet. "Diese Kurse sind ganztägig
und schließen mit einer schriftlichen Prüfung ab", fügt
Bezirksjagdmeister Erwin Falkner an. Man sei bedacht darauf, nur
einwandfreies Fleisch weiter zu geben, bemerkt Falkner. Jeder Abschuss
wird mit einer Marke gekennzeichnet, auf der verzeichnet wird, wie das
erlegte Tier weiterverarbeitet wird.
Der Bedarf an Wildfleisch im Bezirk kann leicht von den heimischen Jäger
gedeckt werden, erklärt Falkner, der sogar von einem Überschuss spricht.
"Es könnte ohne weiteres mehr verspeist werden", schmunzelt der
Altbürgermeister, derseit mehr als 60 Jahren Jäger ist. Dennoch wird
importiert. Das weiß auch Vizepräsident Franz Gruber. "Bis vor zwei
bis drei Jahren gab es noch gute Preise für Wildfleisch", erklärt
der Schildbacher, "aber seitdem wird viel importiert. Sogar aus
Neuseeland". Die Tiere werden in großen Mengen gezüchtet und
verschifft. "Das haut natürlich den Preis runter", bescheinigt
der Schildbacher. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass die Qualität der
Einfuhr nicht schlechter als heimisches Wild ist, "aber es ist
trotzdem kein Wildfleisch, weil es ja eingesperrt ist."
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Vorarlberg Online vom 25.09.2006:
Bluttat
in Kärnten
Auch
am Montag sind die Hintergründe für die Bluttat in St. Paul im Lavanttal
im Dunkel geblieben. Fest stand, dass ein 30 Jahre alter Elektriker seine
Frau mit einem Jagdgewehr erschossen hat.
Die Polizei muss aber mit der Einvernahme noch
warten, der Mann wurde in die psychiatrische Abteilung des
Landeskrankenhauses Klagenfurt eingeliefert, wie der Leiter der
Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Gottfried Kranz, gegenüber der APA bestätigte.
Der 30-Jährige war vorerst nicht vernehmungsfähig.
Der Elektriker, der mit seiner fünf Jahre jüngeren Frau in einem Haus
mit seinen Eltern lebt, litt an schweren Depressionen und befand sich
bereits seit mehreren Wochen in Behandlung. Am Sonntagabend nahm er ein
Gewehr - sowohl er als auch sein Vater sind passionierte Jäger - und
erschoss seine 25-jährige Ehefrau, mit der er zwei Kinder hat. Das
Projektil traf die Frau aus nächster Nähe in die Brust. Angeblich war
dem Schuss ein Streit vorangegangen.
Als die Polizei am Tatort eintraf, lag die junge Frau blutüberströmt am
Boden. Ihr Mann stand neben der Sterbenden, er wirkte völlig apathisch
und ließ sich widerstandslos abführen. Der Notarzt versuchte das Opfer
zu retten, seine Bemühungen blieben jedoch vergebens. Der 30-Jährige
wurde von Sanitätern unter Aufsicht der Polizei ins Spital gebracht.
Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an, der Leichnam der 25-Jährigen
wurde nach Graz gebracht, die Untersuchung war für Montag angesetzt. Mit
der Bluttat sind die beiden Söhne des Paars zu Halbwaisen geworden, sie
sind fünf bzw. drei Jahre alt. Sie werden, ebenso wie die Eltern des
Elektrikers, psychologisch betreut.
In der Nachbarschaft herrschte großes Rätselraten, wie es zu dem
Verbrechen hatte kommen können. Noch am Samstag habe die Schwester des
Elektrikers geheiratet, wird erzählt. Es sei eine sehr schöne und fröhliche
Familienfeier gewesen, umso überraschender sei dann dieser tödliche
Gewaltausbruch gekommen.
Die Polizei wurde von der Staatsanwaltschaft mit den Erhebungen
beauftragt, bis wann genauere Ergebnisse vorliegen werden, stand vorerst
nicht fest.
Top
kleinezeitung.at
vom 15.09.2006:
Peinlicher
Fehlschuss: Ein Kalb wurde erlegt
Ein
Schütze hat Kalb mit Wildtier verwechselt. Bauer könnte jetzt auf
Schaden sitzen bleiben.
Ein scheues Reh oder doch ein kräftiges Kalb? Ein
Schütze auf der Schneegrubenalm im Gemeindejagdgebiet Winkl/Reichenau
täuschte sich und drückte zu schnell ab. Kein Wild, aber ein fünf
Monate altes Kalb erlegte er. Der Vorfall ereignete sich in der Zeit von
Samstag bis Mittwoch. "Das ist ein Wahnsinn", ärgert sich
Besitzer und Landwirt Rudolf Huber, der acht weitere Tiere auf der Alm
hat. "Dem Schützen sollte man den Jagdschein nehmen, der schießt
offensichtlich auf alles, was sich bewegt", fordert Huber.
Vermutlich
ein Jäger
Ob es sich aber tatsächlich um einen Jäger handelt, ist bislang nicht
bewiesen: "Der Vorfall wird untersucht", sagt Ewald Pertl, der
Jagdleiter von Winkl. "Rein theoretisch könnte schon jeder
geschossen haben", sagt ein Beamter der Polizeiinspektion
Patergassen. Rein praktisch liegt aber die Vermutung nahe, dass es ein
Jäger war. "Wilderer gibt es in der Region nicht und irgendwer muss
ja geschossen haben", sagt der Beamte.
Schadensbegleichung
unklar
Das Geschoss wurde nicht gefunden. "Das Beweisstück liegt irgendwo
auf der Alm, das Kalb ist nach dem Schuss noch weitergelaufen und dann
erst verendet", sagt der Beamte. Wer jetzt für den Schaden aufkommen
soll, ist unklar. "Das Kalb war zwischen 800 und 1000 Euro
wert", sagt Huber. Darüber hinaus ist noch nicht geklärt, ob es
womöglich mit dem Hubschrauber abtransportiert werden muss.
Top
"Wiener Zeitung" vom
14.09.2006
Aufregung
um Abschüsse im Lainzer Tiergarten
Lainz
als Dorado für Trophäenjäger Gäste zahlen für Wildschweinschießen.
Über 1000 Jagdlizenzen in ganz Wien. Grüne:
"Skandal"
Wien. Die Wildschweinfütterung gehört für viele zu einem Fixpunkt bei
einem Besuch im Lainzer Tiergarten. Dass die putzigen Frischlinge später
mal zur Trophäenjagd für zahlende Jagdgäste aus dem In- und Ausland
freigegeben werden, wissen wohl die Wenigsten. So wurde fast ein Viertel
der 2004/2005 in Lainz abgeschossene 1236 Wildschweine von nicht-amtlichen
Jägern erlegt.
Dies geht aus einer Anfragebeantwortung der zuständigen Umweltstadträtin
Ulli Sima (S) hervor, die der "Wiener Zeitung" vorliegt. Weiters
ergibt sich aus bislang unter Verschluss gehaltenen Dokumenten, dass bei
Privaten die Jagd in den Wiener Gebieten, die bis NÖ reichen, sehr
beliebt zu sein scheint: Im Vorjahr gab es mehr als tausend Jagdlizenzen
für Private (941 Jahreskarten und 212 Gastkarten) - jedoch nur 27
hauptamtliche Berufsjäger.
Eine
Million lukriert
Besonders brisant erscheinen den Grünen die hohe Zahl der Gastkarten -
und dass 81 Jahreslizenzen ans Ausland vergeben wurden: "Es ist
eigentlich ein Skandal, dass die Stadt Wien hier aktiv Trophäenjagd
anbietet, offenbar um möglichst viel Geld zu erhalten", kritisiert
Umweltsprecher Rüdiger Maresch.
Er vermutet, dass etwa Auslandsgästen aus dem Nahbereich des Rathauses
Abschüsse offeriert werden. Immerhin werden mittlerweile knapp eine
Million Euro durch die Privat-Jagd eingenommen: "Das hat nichts mit
Jagdbewirtschaftung zu tun, um den Bestand gering zu halten. Hier werden
offensichtlich Wildschweine für die Jagd gezüchtet", sagt Maresch.
FP-Gemeinderat Kurth-Bodo Blind bezweifelt, dass alle Gastkartenbesitzer
zur Jagd befugt und ausgebildet sind. Da den Parteien bislang dazu
Auskünfte verweigert würden, "müssen wir annehmen, dass etwas
nicht in Ordnung ist".
Forstdirektor Andreas Januskovecz war für keine Stellungnahme erreichbar.
Aus dem Simas Büro hieß es zuletzt, dass es wegen des strengen Winters
heuer nur mehr 800 Abschüsse in Lainz geben werde.
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"Tiroler Tageszeitung" vom
01.09.2006:
Südtirol:
Die Rache eines toten Hirschen
Ein
63-jähriger Jäger aus dem Schnalstal wurde vom Geweih eines getöteten
Hirschen schwer am Bein verletzt.
Mehrere Wochen lang musste Eduard G. aus dem
Schnalstal warten, bis ihm im Pfossental der Abschuss eines
Kapitalhirschen gelang. Die Freude über den Abschuss währte aber nur
kurz. Als der 63-Jährige und seine fünf Jagdkameraden die Trophäe stolz
zu Tal tragen wollten, schlug der tote Hirsch zu.
Eduard G. kam beim Abstieg ins Stolpern und stürzte zu Boden. Dabei
rutschte der Hirsch von seinen Schultern und die Spitze eines Geweihendes
bohrte sich in seinen Fuß. Die tiefe Wunde blutete so stark, dass die
Jagdkameraden die Rettung alarmieren mussten. Nach einer Erstversorgung an
der Unfallstelle wurde der Jäger mit dem Notarzthubschrauber ins
Krankenhaus nach Meran geflogen. Da die Wunde genäht werden musste, dürfte
der Jäger noch lange an die Rache des Hirschen erinnert werden.
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"Kronen Zeitung" vom 07.09.2006:
Eine
delikate "Wilderer-Gschicht"
Eine delikate "Wilderer-Gschicht" hat sich Ende August im
hinteren Ötztal abgespielt. Der landesweit bekannte Top-Unternehmer Alban
Scheiber sen., der in Obergurgl die Agrar-Eigenjagd gepachtet hat, erlegte
nämlich am helllichten Nachmittag ein Murmeltier. Nichts Ungewöhnliches,
wenn er das Tier nicht mitten im Untergurgler-Agrar-Jagdgebiet geschossen
hätte. Kein Jägerlatein, was sich nach dem angeblichen
"Wildfrevel" abspielte: Um eine 3000 Euro-Spende hätte der
geschädigte Jagd-Pächter die "Wilderei" in Form eines
außergerichtlichen Vergleiches hinter einen Busch gekehrt.
An Murmeltieren herrscht im Hinterötztal Überschuss. So gravierend, dass
der italienische Pächter der Untergurgler Agrar-Eigenjagd heuer den
Grundbesitzern im Jagdgebiet den Abschuss eines Murmeltieres schenkte.
Auch Alban Scheiber sen. besitzt Grundstücke im Revier und durfte daher
kostenlos eine, auf gut ötztalerisch "Fermente", schießen. Das
tat er am Samstag, 26. August gegen 14 Uhr. Vom Auto
aus erlegte er bei Hochgurgl das Murmeltier.
"Ich fuhr zu einer Baustelle und habe auf dem Weg dorthin den
versprochenen Abschuss getätigt", gibt Scheiber zu. Drei Jäger die
ihn beobachtet hatten, waren prompt zur Stelle. Jagdleiter Reinhard
Scheiber wurde verständigt, Alban Scheiber gab das erlegte Tier zurück
und entschuldigte sich später beim italienischen Jagdpächter. "Der
Pächter nahm die Entschuldigung an, für mich war der Fall damit
erledigt", so Alban Scheiber.
Doch die Rechnung machte er ohne den Wirt, in diesem Falle den Pächter.
"Eine 1000-Euro-Spende für die Wildfütterung sollte ich zahlen,
dann wäre der Fall erledigt, teilte mir der Jagdleiter nur wenig später
am Telefon mit. Zwei Tage später erhöhte sich die Summe plötzlich auf
3000 Euro!"
Angesichts der, wie er sagt, erpresserischen Methoden, schaltete Alban
Scheiber auf stur. Was Folgen haben könnte: Denn der Gurgler
Top-Unternehmer hätte das Murmeltier nicht ohne Begleitung eines im
Untergurgler Revier beschäftigten Jagdaufsichtsorgans bzw. nicht ohne
ausdrücklichen Berechtigungsschein erlegen dürfen. "Laut Jagdgesetz
war der Vorfall ein Eingriff in fremdes Jagdrecht und fällt unter
Wilderei", erklärte Bezirksjägermeister Norbert Krabacher der
"Tiroler Krone" gegenüber. "Mir ist bewusst, dass ich dem
Jagdgesetz nach einen Fehler gemacht habe, aber der Wilderei kann man mich
nicht bezichtigen. Ich habe in meinem Revier 50 überschüssige
Murmeltiere, die ich abschießen könnte", versucht sich Alban
Scheiber aus der Affäre zu ziehen.
Die "Wilderei" wurde Dienstag zur Anzeige gebracht. Geldstrafen
und ein Disziplinarverfahren könnten nun folgen.
Top
"Kronen Zeitung" vom 04.09.2006:
Leserbrief:
Warten,
bis der Rehbock qualvoll verendet?
Das Haus des Herrn N. steht etwas außerhalb einer Ortschaft im Bezirk
Hollabrunn in Niederösterreich. Wenn Herr N. beim Frühstück aus dem
Fenster schaut, kommt es nicht selten vor, dass draußen
im Gemüsegarten auch gefrühstückt wird. Hasen, Rehe, ...
"Ich wohne hier, und rundherum ist nur Natur. Freilich weiß ich -
und das muss ja auch wohl so sein - dass diese Tiere einmal abgeschossen
werden." Ein Sonntag. Herr N. spaziert zum Zeitungsstandel. Bei der
Rückkehr sieht er einen Jäger, der in einem Auto (!) sitzt und auf einen
Anblick wartet. Da tauchen eine Geiß und ein Bock auf. Der Jäger kann
sie nicht sehen. Ein anderer Waidmann schon. Er holt den Gefährten, und
sie fahren zu einer Stelle, wo sie das Wild beobachten können. Der
Bock weicht eben zurück in ein Sonnenblumenfeld, und die Geiß bleibt
stehen. Da kommt der Bock wieder heraus, und als er für die Jäger gut
sichtbar wird, knallt es. Der Bock fällt. Er ist aber nicht tödlich
getroffen. Er bäumt sich immer wieder auf und sackt wieder zusammen. Die
Jäger sehen einfach zu! Herr N. reißt die Terassentür auf und schreit:
"Ist Euch schade um eine Kugel, dass Ihr den Bock so leiden
lasst?" Jetzt geht der Jüngere von den beiden hin und gibt den
Gnadenschuss. Endlich. Und vorher? War das waidmännisch, war das
menschlich?
Top
nachrichten.at vom 04.09.2006:
Jagdhund
biss Jäger
HERZOGSDORF. Ein Jagdhund
hat am Sonntagabend sein Herrchen gebissen. Der zehnjährige Münsterländer
hatte während der Suche nach einem Rehkitz einen Schwächeanfall
erlitten. Als ihm der Jäger helfen wollte, sprang das Tier plötzlich auf
und biss den 49-jährigen in die Lippe und ins Gesäß.
Der verletzte Weidmann rief einen anderen Jäger herbei, der in der Nähe
unterwegs war. Dieser kam seinem Kollegen zu Hilfe und alarmierte die
Rettung. Der 49-Jährige wurde ins Unfallkrankenhaus Linz eingeliefert.
Top
kleinezeitung.at
vom 31.08.2006:
Deutscher
Jäger stürzte in Osttirol 250 Meter in den Tod
Der
43-Jährige starb nach Angaben der Polizei noch am Unglücksort.
Mit dem Tod hat am Donnerstag die Jagd für einen Deutschen in Osttirol
geendet. Der 43-Jährige stürzte laut Polizei 250 Meter in die Tiefe. Er
starb am Unglücksort.
Steinwild
Der Mann aus Bergisch-Gladbach (Nordrhein-Westfalen) war zu Mittag in
Begleitung eines Pirschführers im Teischnitztal im Bereich des Hohen
Guldanoa (Gemeide Kals am Großglockner) unterwegs gewesen, um Steinwild
zu jagen.
Bergung
mit Hubschrauber
Als beide in 2.600 Metern Höhe eine steile Wiese querten, wurde dem
Deutschen übel. Er stürzte daraufhin über den teils mit Felsen
durchsetzten Hang ab. Die Leiche wurde mit einem Hubschrauber geborgen.
Top
"Kronen Zeitung" vom 29.08.2006:
Trophäen-Tourismus
Von
mafiösen Verflechtungen auch in Oberösterreich sprechen Jagd-Insider in
Sachen Trophäen-Tourismus: Es gehe um Millionen Euro. Hirsche, die bei
uns in Gehegen aufwachsen, laufen in Tschechien, Bulgarien oder Österreich
als "Wildtiere" vor die Flinte. Wie der 65.000-Euro-Rekordhirsch
aus Eggelsberg.
Wie exklusiv berichtet, hatte ein deutscher Baron den
42-Ender in Bulgarien als "Wildtier" schießen dürfen.
Aufgewachsen war der Hirsch aber im Innviertel. Umweltkriminalisten
deckten den Schwindel auf.
522 Betriebe in Oberösterreich züchten Geweihträger - offiziell zur
Wildbret-Erzeugung. "Aber es gibt schwarze Schafe, die ältere
Hirsche mit entsprechendem Geweih teuer für die Jagd verkaufen. Ob da
jeder Jäger weiß, dass er ein zahmes Tier erlegt, darf bezweifelt
werden", so ein Insider, der wissen will, dass der nächste
Rekord-Hirsch für Bulgarien schon bei uns bestellt ist. Illegale Mittel,
die den Geweihwuchs fördern, fand man bei den Ermittlungen übrigens
nicht.
"Ohne Zusatzfutter gibts solche Geweihe aber nicht. In der Wildnis
sind schon 14-Ender bei Rotwild selten", sagt Christopher Böck,
Wildbiologe beim oö. Landesjagdverband. In 950 oberösterreichischen
Revieren gehen 18.032 Jäger auf die Pirsch, davon 339 Ausländer. Vier
Reviere sind an Ausländer verpachtet. "Bis zu 10.000 Euro sind
hierzulande für einen Hirsch üblich. Genaue Zahlen gibts nicht. Trophäen-Tourismus
hält sich aber bei uns in Grenzen", so Böck.
Top
"Kleine
Zeitung" vom 27.08.2006:
Mann
drohte Hund zu töten
TREFFEN. Eine Juristin (42) aus Wien ließ gestern Nachmittag ihren
Mischlingshund auf der Gerlitzen frei vor sich herlaufen. Auf Höhe der
alten Bergstation der Kanzelbahn stand auf einem Wandersteig ein noch
unbekannter Mann mit einer Faustfeuerwaffe in der Hand. Als er den frei
laufenden Hund erblickte, richtete er die Waffe in Richtung Frau und deren
Hund und drohte ihr, den Hund zu erschießen, wenn sie ihn nicht an die
Leine nimmt.
Daraufhin nahm die Wienerin ihren Hund an sich und flüchtete. Die
Fahndung nach dem Mann verlief bislang ergebnislos.
Top
kleinezeitung.at
vom 26.08.2006:
Jäger
abgestürzt und tödlich verunglückt
Samstagmittag
kam es bei einem Jagdausflug im Kapoiniggraben zu einem tragischen Unfall.
Am Samstag gegen Mittag stieg eine sechsköpfige Gruppe von Jägern in den
so genannten "Kaponiggraben" in Obervellach im Bezirk Spittal,
ab.
Auf
nassem Felsen ausgerutscht
Ein 48-jähriger Jäger aus Wien rutschte dabei auf dem nassen Steig aus
und stürzte in Folge etwa 50 Meter über felsdurchsetztes Waldgelände
ab. Der Mann wurde bei dem Sturz tödlich Verletzt.
Bergung
Der Tote wurde von der Bergrettung Fellach, der Alpinen Einsatzgruppe
Spittal und dem Hubschrauber des Innenministeriums geborgen.
Top
kleinezeitung.at
vom 23.08.2006:
Jäger
traf seinen Bruder
70-Jähriger
vergaß, Gewehr zu sichern. Dienstag wurde er wegen Körperverletzung
verurteilt.
Zwei Brüder (70 und 67) gingen gemeinsam auf die Jagd. "Seit dem
ist nichts mehr wie früher", klagt der Ältere. Denn aus seinem
Gewehr löste sich ein Schuss - und traf den jüngeren Bruder. Dieser
wurde schwer verletzt, der Schütze wegen fahrlässiger Körperverletzung
angeklagt.
Schneller
Hirsch
"Eigentlich wollte ich einen Hirschen erlegen, der vor mir aus dem
Wald gesprungen ist", erzählt der 70-Jährige dem Richter.
"Aber ich war zu langsam." Oder der Hirsch zu schnell. Egal. Als
das Tier aus dem Blickfeld war, wollte der Jäger jedenfalls wieder
zurück zu seinem Bruder, mit dem er gemeinsam auf der Burgstallbergeralm
oberhalb von Krems unterwegs war.
Bruder
getroffen
"Komischerweise konnte ich den Bruder aber nirgends mehr sehen."
Dieser lauerte nämlich selbst hinter einem Gebüsch. "Während ich
weiter Ausschau nach ihm hielt, rutschte ich aus", erinnert sich der
Beschuldigte, "und aus meinem Gewehr brach ein Schuss". Kurz
nachdem es gekracht hatte, hörte er die Stimme seines Bruders.
"Hilfe Du hast mir beide Hände abgeschossen!" ertönte es aus
dem Wald. Der Beschuldigte sagt: "Da habe ich einmal blöd
geschaut."
Wie
eine Bombe
Sein Projektil hatte den Bruder aus 15 Metern Entfernung in beide Ellbogen
getroffen. "Es ist alles meine Schuld. Leider, leider hatte ich
vergessen das Gewehr zu sichern", bedauert der 70-Jährige. Der
Prozess trifft den Jäger hart. "Seit 50 Jahren gehe ich auf die
Jagd, seit 50 Jahren schieße ich mit dem selben Gewehr. Nie hätte ich
gedacht, dass mir so was passiert." Das Opfer erzählt: "Ich
habe gerade durch das Fernglas geschaut. Plötzlich glaubte ich, neben mir
schlägt eine Bombe ein." Seine Arme kann der 67-Jährige bis heute
nicht richtig bewegen.
Unentschuldbar
"Was ich da getan habe, ist unentschuldbar", klagt der
70-Jährige. "Das Verhältnis zu meinem Bruder wird nie wieder gut
sein," bedauert er. Der Richter verurteilt den Mann zu 1800 Euro
Geldstrafe. Denn: "Ein erfahrener Jäger müsste vorsichtiger
sein." Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Top
"Oberösterreichische
Nachrichten" vom 22.08.2006:
Leserbrief:
Gamsbart-Sheriff
Man stelle sich vor, ein Normalbürger würde, so wie die OÖN vom
Samstag berichteten, seinen Hund als Waffe auf Kommando auf ein anderes
Tier hetzen, es "immer und immer wieder beißen lassen",
während Kinder daneben stehen und flehen, er möge aufhören. Und er
grinst nur. Militante TierschützerInnen würden über ihn herfallen, die
Behörde würde ihn als kranken Sadisten einstufen und ein Waffen- und
Hundehaltungsverbot verhängen, und wenn er auch noch alleinerziehender
Vater wäre, hätte er am nächsten Tag das Jugendamt im Haus. Aber es war
ja ein Jäger. Und nur eine Katze. Im Maisfeld. Das ist "Gleichheit
vor dem Gesetz" in diesem Land. Wann ruft endlich jemand die
Hilfssheriffs im Gamsbart zur Ordnung?!
Dr. Sigmar Stadlmeier, Haid
Top
www.orf.at
vom 21.08.2006:
Damhirsche
fressen Gärten leer
In Moorbad Harbach im Waldviertel sorgen zwei
Damhirsche für Aufregung. Sie fressen bei ihren nächtlichen Besuchen
seit Wochen Blumen- und Gemüsebeete leer. Scheu vor Menschen scheinen sie
nicht zu haben.
Vorliebe
für fast aufgeblühte Rosen
Im Garten von Rudolf Pollak sind die Spuren
der nächtlichen Damhirsch-Besuche deutlich. Die Gemüsepflanzen und die
Rosenstauden sind angeknabbert, erzählt der Gartenbesitzer.
"Fast aufgeblühte Rosen fressen sie besonders gern. Und vor
zehn Tagen haben sie Blumenkisterl runtergerissen, das in eineinhalb
Metern Höhe montiert war. Der Inhalt scheint ihnen auch geschmeckt zu
haben"
Keine
Scheu vor Menschen
Die Damhirsche dringen beinahe jeden Tag,
bzw. vorzugsweise fast jede Nacht, in das Wohngebiet von Harbach vor. Sie
zeigen keine Scheu vor Menschen. Auch die Anwesenheit der Harbacher hält
sie nicht von ihren Fressausflügen ab.
Vor dem Haus von Herbert Pöschl, dem Harbacher Ortsvorsteher, dürften
sie sich öfter aufgehalten haben. "Gestern am Abend hat man sie
direkt vor unserem Haus gesehen. Sie waren jeden Tag da. Da gibt es zum
Beispiel einen Jungbäumewald, wo sie auch am Tag geäst haben, obwohl nur
15 Meter entfernt Holz geschnitten wurde. Die haben sich nicht vertreiben
lassen"
Hirsche
aus Gatter entflohen?
Diesen Umstand erklärt man sich in Harbach
damit, dass die Hirsche vermutlich keine Wildtiere im engeren Sinn sind.
Die beiden dürften aus einem Gatter ausgebrochen sein, lautet die am häufigsten
geäußerte These zur Herkunft der Tiere. "Diese Tiere haben durch
die Gatterhaltung ihre Scheu vor dem Menschen verloren und zeigen ein völlig
untypisches Verhalten", sagt Franz Wielander, Jagdleiter aus Harbach.
Gegenmaßnahmen
erst ab September möglich
Der Ortsvorsteher fordert, dass die Tiere betäubt
und in ein Gehege gebracht werden. Dieser Forderung dürfte nicht sofort
entsprochen werden können. Laut Jagdgesetz ist Schonzeit.
"In der Schonzeit ist nicht nur das Erlegen verboten sondern auch das
Jagen und Fangen. Wir haben von der Rechtslage her vor dem 1. September
weder in die eine noch in die andere Richtung eine Möglichkeit her
einzugreifen", sagt Wielander.
Bis dahin werden sich die Harbacher ihre Gartenpflanzen mit den Hirschen
teilen müssen. Ob sie wollen oder nicht.
Top
Oberösterreichische Nachrichten vom 19.08.2006:
Jagdhund
biss Katze vor den Augen kleiner Kinder fast zu Tode
ROHRBACH.
Ein Jagdhund biss im Bezirk Rohrbach vor den Augen kleiner Kinder eine
Katze fast zu Tode - auf Befehl eines Jägers, klagen Augenzeugen an. Von
Andreas Kremsner
Es hätte ein gemütlicher Nachmittagsspaziergang werden
sollen. Zwei Ehepaare trafen sich mit ihren vier kleinen Kindern auf einem
Parkplatz im Bezirk Rohrbach. Als sie aufbrechen wollten, schrie eines der
Kinder: "Mami, schau was der Hund mit der Katze macht."
"Dann wurden wir Zeugen einer grausamen Tat", sagt Beate U. Der
Hund hielt die Katze im Maul und schüttelte sie kräftig durch.
"Dann hat der Jäger ihm Befehl gegeben, die Katze immer und immer
wieder zu beißen", sagt die Frau, noch immer geschockt. Als der Hund
endlich aufhörte, nahm der Jäger (Name der Redaktion bekannt) einen
Stock, erschlug die Katze und warf sie auf den Misthaufen. "Unser
Schreien und Flehen hat nichts genützt. Im Gegenteil, der Mann hat uns
nur angegrinst", sagt U. "Und das alles vor den Augen unserer
Kinder. Sie haben geweint und geschrien und wir konnten nichts tun."
Beate U. wollte den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen und erstattete
Anzeige bei der zuständigen Polizeidienststelle. Die Beamten machten ein
Foto von der toten Katze. Der Fall wird noch bearbeitet und geht dann
weiter zum Bezirksgericht Rohrbach.
Der Jäger rechtfertigt sich damit, dass der Hund die Katze in einem
Maisfeld aufgestöbert habe, und er sie nur von ihrem Leiden erlösen
wollte, so das Protokoll. Doch der Jäger - er ist auch Jagdleiter - ist
bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft kein Unbekannter. Im Vorjahr
hat er einen "wildernden" Hund erschossen. Der Fall wurde aber
zu den Akten gelegt.
Forderung
nach Ehrengericht
"Ich weiß nicht, was passiert ist, das müssen die Behörden
entscheiden. Aber ich fordere ein Ehrengericht für solche Fälle",
sagt Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi. Dann könne man innerhalb
der Jägerschaft entscheiden, ob unehrenhaftes Verhalten vorliegt.
Derzeit könne in Oberösterreich die Jagdberechtigung nur dann entzogen
werden, wenn es eine gerichtliche Verurteilung gibt.
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nachrichten.at vom 19.08.2006:
Wildernder
Bär darf weiterleben: "Keine Gefahr für die Menschen"
LINZ.
"Der Bär wird nicht zum Abschuss frei gegeben", sagt
Jagdlandesrat Josef Stockinger. Die betroffenen Bauern beharren auf ihrer
Forderung.
"Der Bär gehört einfach nicht in unsere Zivilisation und muss
weg", sagt Landwirt Franz Rodlauer, Besitzer des jüngsten Opfers des
wildernden Bären, im Gespräch mit den OÖN.
Seit das Raubtier ein Stierkalb aus seiner Herde gerissen hat, fürchtet
er um das Leben und die Gesundheit seiner restlichen Tiere. Vor allem jene
50 Rinder, die sich weiterhin auf seiner Alm in Unterlaussa befinden,
seien seit der Attacke des Bären total verstört: "Unser Stier war
immer zutraulich, jetzt kann ich mich ihm nicht einmal nähern."
"Raubtiere
müssen weg"
Die Schuld für die Vorkommnisse sucht Rodlauer aber nicht bei dem ortsansässigen
Bären: "Es liegt in seiner Natur, hin und wieder ein Schaf oder Kalb
zu reißen." Und eben deshalb fordert der Landwirt auch, endlich die
Konsequenzen zu ziehen: "Die Verantwortlichen müssen einsehen, dass
die Zeit der Großraubtiere vorbei ist." Wie mehrere Vorfälle in
vergangenen Jahren zeigen würden, sei ein friedliches Zusammenleben von
Menschen und Bären einfach nicht möglich. Der Landwirt spricht dabei aus
eigener Erfahrung: Auch er ist dem wildernden Bären bereits Aug in Aug
gegenübergestanden.
"Bär
darf Kälber reißen"
Jagdlandesrat Josef Stockinger (VP) sieht auf Anfrage der OÖN trotz allem
keinen Grund, zu handeln: "Der Bär stellt keine unmittelbare Gefahr
für die Bevölkerung dar und verhält sich artgerecht." Dazu gehöre
auch, dass er alle paar Jahre ein Schaf oder Kalb reißt. Den dadurch
entstehenden finanziellen Schaden bekämen die betroffenen Landwirte über
eine Versicherung ersetzt. Wann ein Bär geschossen werden darf, sei überdies
in einem "Bärenmanagementplan" genau geregelt.
Die Ansiedlung weiterer Bären fordert indes neben der
Tierschutzorganisation WWF auch der Bärenanwalt Walter Wagner: Oberösterreichs
Bären würden an einem akuten "Frauenmangel" leiden, die
Population sei daher auf Dauer nicht gesichert.
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Salzburger Nachrichten
vom 19.08.2006:
Amoklauf
im Wald
Als
"schwarze Komödie im grünen Rock" präsentiert die
Theaterachse zum Sommertheater in der Stiegl Brauwelt das Stück
"Waidmannsheil!".
Niko Wahl
Salzburg (SN). Als "Strecke" bezeichnen Jäger die
Gesamtzahl der erlegten Tiere - die Jagdbeute also. Wenn in einer Strecke
nun Steine, Gräser, Wolken und einige Menschen aufscheinen, ist
Verwunderung angebracht. Thomas Schächl und Christian Scharrer von der
"Theaterachse" bringen als Jäger im Stück
"Waidmannsheil" eine derartige Strecke zu Wege. Die Premiere
fand Donnerstagabend in der Stiegl Brauwelt in Salzburg statt.
Die Handlung begleitet zwei Jäger durch einen Tag am Hochstand. Die
Wartezeit aufs Wild schlagen die beiden mit Jagdgeschichten, Probeschüssen
und Angebereien tot. Das Jägerlatein birgt eine gewisse Komik, wenn der
eine dem anderen glaubhaft zu machen versucht, dass er seine verfehlten
Schüsse absichtlich umgelenkt habe - weil ein Grashalm plötzlich das
bessere Ziel gewesen sei als ein Wildschwein.
Die Gespräche auf dem Hochsitz entlarven die schlechten Eigenschaften der
beiden. "In der Natur weißt du nie, ob du Jäger oder Gejagter
bist", sagt Schächl und leitet damit eine erschreckende Wende der
Handlung ein: Aus den beschränkt wirkenden Jägern werden paranoide Amokläufer,
die von Menschen wie von der Natur nur Böses erwarten. Mit der
Naturidylle ist es vorbei. Je weiter der Abend fortschreitet desto blutrünstiger
wird es. Neben einer Hochzeitsgesellschaft wird eine junge Frau erjagt,
und die Jäger beobachten sie genüsslich bei den letzten Zuckungen. Beide
können es kaum erwarten, sie "abzuschwarteln", also zu zerstückeln.
Parallel dazu zeigen die Jäger in linkischer Art mehr und mehr Gefühl.
Die individuelle Sensibilität, die zugleich mit den Grausamkeiten zu Tage
tritt, wirkt stellenweise komisch, großteils aber tragisch und
erschreckend. Das Komödienhafte geht gegen Ende verloren, an seine Stelle
treten abgründige Überlegungen über das Leben.
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kleinezeitung.at
vom 18.08.2006:
"Ziegenkrieg"
auf Alm: Jäger schoss
Aufregung
in Großkirchheim: Bergbauer ersuchte einen Jäger, fünf entlaufene
Ziegen zu erlegen, da ihm wegen der Weiderechte eine Besitzstörungsklage
drohte.
Für Aufregung sorgt bei Dorfbewohnern von Großkirchheim
ein Vorfall, der sich vor Kurzem ereignet hat: Ein Jäger habe auf der
Bergweide in der Zirknitz fünf Ziegen erschossen, empört sich ein
"Leser-Reporter" gegenüber der Kleinen Zeitung. Jetzt sei er
"damit beschäftigt, in den Gasthäusern mit Fotos über die erlegten
Tiere zu prahlen".
Mangelnde
Weiderechte
Nachforschungen in dem Mölltaler Ort
ergeben, dass sich der "Ziegenkrieg" tatsächlich
zugetragen hat. Doch die Schüsse auf die Tiere haben einen handfesten
Hintergrund: Es geht um Weiderechte im Hochgebirge, wo ergiebige Weide
Mangelware ist. Die fünf Ziegen - ein Bock, zwei Geißen, zwei Kitze -
trieben sich auf Privatflächen umher, ließen sich nicht einfangen. Das
war ihr Todesurteil - ihrem Eigentümer drohte eine Besitzstörungsklage.
Eigenwillige
Ziegen
"Die betroffene Agrargemeinschaft ,Hochalpe Groß- und Kleinzirknitz'
hat im Einvernehmen mit Agrarbezirksbehörde und Grundbesitzern eine
Auftriebsregelung erstellt, die die Weiderechte für Rinder, Mutterkühe,
Ochsen, Stiere, Schafe, Ziegen regelt", erklärt Großkirchheims Bürgermeister
Peter Suntinger. "Zirka 30 Ziegen durften Bauern, die nicht der
Gemeinschaft angehören, auftreiben." Es kam zu Problemen:
Bekanntlich sind Ziegen eigenwillig und sie sind Feinschmecker. "Die
Böcke schlagen mit ihren Hörnern den Stacheldrahtzaun der Rinderweiden
zu Boden, um zum saftigen Grün zu gelangen", berichtet Suntinger.
"Über den kaputten Zaun gehen die Rinder durch und sind in steilem,
gefährlichen Gelände unterwegs." Im Frühsommer kam die
Aufforderung, die Ziegen von den Flächen der Agrargemeinschaft zu
entfernen. "Das haben alle getan und ihre Tiere woanders
ausbruchssicher eingezäunt", so Suntinger. "Nur die fünf Tiere
eines Bergbauern ließen sich nicht einfangen."
Ziegen
abgeschossen
Dieser ersuchte einen Jäger, die Tiere zu erlegen. "Das habe ich
nach Versuchen, die Ziegen doch noch einzufangen, getan", bestätigt
der Jäger. "Ich bin selber Bauer - und es ist mir wirklich nicht
leicht gefallen, auf die Haustiere zu schießen." Mit Fotos habe er
nie geprahlt: "Sie sind mein Beweis, dass ich eine nahe Jagdgrenze
nicht tangiert habe."
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Kurier
vom 17.08.2006:
Gerissenes
Kalb - Braunbär "P" als Täter
Sorge
vor weiteren Übergriffen in Oberösterreich / Bärenanwalt: "Er ist
kein Problembär"
Es war ein Bär, der am Wochenende auf einer Alm bei
Unterlaussa, OÖ, ein Stierkalb gerissen hat. Innereien und Schlögl waren
weggefressen. Jetzt sind die Bauern besorgt, dass das Raubtier wieder
zuschlagen könnte.
"Wegen eines gerissenen Kalbes sofort einen Problembären zu
erfinden, ist in höchstem Maße unfair" ,ärgert sich Bärenanwalt
Walter Wagner, der für OÖ, Salzburg und Tirol zuständig ist. Nach dem
Fund des verendeten Kalbes waren Stimmen laut geworden, die den als Täter
vermuteten Petz "P" mit dem Risikobären "JJ1" alias
"Bruno" verglichen.
"Es kommt immer darauf an, wo ein Bär seine Beute schlägt",
betont Wagner. "Passiert es mitten in einer Siedlung, ist das
problematisch- gescheit es auf einer abgelegenen Alm so ist das völlig
unbedenklich."
Die vom Landwirteehepaar Franz und Eva Rodlauer bewirtschaftete "Menauer
Alm" liegt auf etwa 1100 Meter Höhe und ist rund drei Kilometer von
der nächsten menschlichen Behausung entfernt.
Keine
Beweise
Das 90 Kilo schwere Stier kalb dürfte in der Nacht zum Samstag gerissen
worden sein. Rodlauer entdeckte den Kadaver am Sonntag und alarmierte die
Polizei. Konkrete Bärenspuren wurden nicht gefunden.
"Wir können es nicht zu 100 Prozent beweisen - es hat tagelang stark
geregnet. Doch wir sind sicher, dass ein Bär der Täter war. Der Bauer
wird den Schaden ersetzt bekommen", verspricht Wagner.
Der Bärenexperte geht davon aus, dass der vierjährige "P" das
Jungtier gerissen hat. "Er hält sich seit zweieinhalb Jahren in dem
Gebiet auf und ist mehrmals gesichtet, ein Mal sogar fotografiert
worden" (Bild). Vor zwei Jahren dürfte ihm schon ein Kalb auf der
Nachbaralm zum Opfer gefallen sein. "P's
Streifgebiet umfasst 250 Quadratkilometer.
"Was kann ein Raubtier dafür, dass es ab und zu auch Appetit auf
Fleisch hat?", meint Wagner. Bären seien nur zu 75Prozent
Vegetarier. "Das nötige Eiweiß holen
sie sich aber meist von verendeten Wildtieren oder von Fröschen."
Gämsen oder Hirsche kommen als Jagdbeute nicht in
Frage. "Bären verhalten sich äußerst
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www.orf.at
vom 10.08.2006:
Gemeinde
zum Sperrgebiet erklärt
Die Gemeinde Oberloisdorf wurde zum Tollwutsperrgebiet erklärt,
nachdem vergangene Woche dort ein tollwütiger Fuchs von einem Jäger
erschossen wurde. Erste Maßnahmen wurden bereits gesetzt.
Bevölkerung
informiert
Die Bevölkerung von Oberloisdorf (Bezirk Oberpullendorf) sei bereits
über die Maßnahme informiert worden, sagte Bürgermeister Walter
Schlögl.
Eingesperrt
"Für die Gemeinde heißt das, dass alle Hunde eingesperrt sind, auch
die Katzen müssen eingesperrt bleiben", sagte Schlögl. "Für
Hunde herrscht außerdem Beißkorb- und Leinenpflicht."
Auffälliger
Fall
Laut Landesjägermeister Friedrich Prandl nimmt die Zahl der Füchse im
Burgenland ab. Und deswegen ist dieser Fall in Oberloisdorf auffällig.
Jeder Jäger, der einen Fuchs erschießt, sei aufgefordert, diesen zur
Tollwutuntersuchung einzusenden, so der Landesjägermeister.
Aktion
mit Impfködern
Neben dem Abschuss der Füchse gibt es im Burgenland eine
Impfköderauslage, um das Tollwutrisiko zu minimieren. Impfköder werden
dabei aus dem Flugzeug flächendeckend über dem Burgenland abgeworfen.
Es funktioniere meistens, die Füchse so gegen Tollwut immun zu machen, so
Prandl. "Wir haben eine Untersuchung gemacht, die hat gezeigt, dass
rund 75 Prozent der Füchse im Impfgebiet mit dem Köder in Kontakt
gekommen sind, damit waren sie immunisiert."
Fall
in der Steiermark sorgte für Schlagzeilen
Bricht die Tollwut beim Menschen aus, so kann sie innerhalb von 48
Stunden zum Tod führen. Im Burgenland ist in letzter Zeit kein
Tollwutfall bei einem Menschen aufgetreten.
Für Schlagzeilen sorgte im vergangenen Jahr der Fall eines Steirers, der
sich im Urlaub mit der Krankheit infizierte und starb.
Impfung
kann sinnvoll sein
Eine Impfung gegen die Tollwut für den Menschen ist sinnvoll, wenn man
häufig mit Tieren in Kontakt ist oder von einem Tier gebissen worden ist.
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"Oberösterreichische
Nachrichten" vom 08.08.2006
Josef
im Glück: Jäger trifft den Rehbock des Lebens
WAIZENKIRCHEN. Kaum läutet das Waldhorn die Jagdsaison
ein, zieht sich der Landwirt Josef Steinböck den Walkjanker an und
stiefelt los, um den Rehbock seines Lebens zu schießen. Von Sabine Kölbl
Der dichte Morgentau liegt noch auf den Feldern des Ortes Inzing. Viele
Bewohner sind noch tief in ihren Träumen versunken. Einer sicher nicht:
Landwirt Josef Steinböck vulgo "Mittermair".
Er ist drauf und dran,seinen Traum, einen guten abnormen Rehbock zur
Strecke zu bringen, wahr werden zu lassen. "Der Bock ist mir schon
vorher aufgefallen", erzählt der passionierte Jäger. Also wirft er
sich den Walkjanker über, zieht festes Schuhwerk an, schultert sein
Gewehr und macht sich auf den Weg zur Morgenpirsch in sein Revier.
Sein
Hund ist immer dabei
Steinböck will nicht allein sein, wenn er den Schuss seines Lebens macht.
Sein Begleiter, Spürnase "Cliff vom Mair in der Bruck", weicht
auf dem Weg über Stock und Stein nicht von der Seite seines Herrls.
Die sensiblen Jägerfühler ausgestreckt, marschieren sie durch den von
der aufgehenden Sonne beleuchteten Wald. Jedes Knarren der Äste lässt
Josef Steinböck vermuten, dem Rehbock auf der Spur zu sein, jedes Geräusch,
das sein Hund von sich gibt, verursacht Angst, die Jagdbeute zu
verschrecken.
Wie auf dünnem Eis bewegt sich der Jäger auf dem festen Waldboden. Der
Blickwinkel weitet sich auf einen rotierenden 360¡-Panoramablick aus, der
immer auf der Suche nach dem Rehbock ist.
Endlich! Kurz vor dem Markt Waizenkirchen, in den so genannten
"Markthölzern", spürt der Freund mit der kalten Schnauze das
Rotwild auf. Jetzt stehen sie sich gegenüber: Jäger und Rehbock. So
etwas Mächtiges hat Steinböck in seiner 36-jährigen Jägerlaufbahn noch
nie gesehen: Im Jägerjargon ein so genannter ungerader
"Zehner", wegen der speziellen Geweihform. "So etwas findet
man sehr selten, noch dazu in seinem eigenen Revier", berichtet der
stolze Weidmann.
Der
lang ersehnte Schuss
Er legt das Gewehr an, zielt auf das imposante Tier und binnen weniger
Sekunden liegt das Rotwild vor seinem festen Schuhwerk. Josef Steinböck
streift seinen Walkjanker ab, tritt näher an die "Waizenkirchner-Rarität"
heran und kann jetzt sein Jägerglück begreifen.
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"Kronen
Zeitung" vom 08.08.2006:
"Unserer
Puppi passiert nichts"
SECHS JAHRE war sie alt, die Katze Puppi. Zuhause bei
der Familie P. in Pöttsching, im nördlichen Burgenland an einem See.
Frau Margarete P.: "Puppi war zutraulich zu uns, aber sonst scheu. Hörte
sie von weitem ein Auto, lief sie davon. Sie ließ sich von keinem Fremden
streicheln, nahm keine Leckereien. ,Unserer Puppi passiert nichts, hatten
wir immer gesagt."
Natürlich machte Puppi ihre nächtlichen Ausflüge und brachte stolz die
Mäuse nach Hause. Wenn die Familie mit dem Auto weggefahren war und
heimkehrte, kam Puppi schon gelaufen und begrüßte ihre Menschen
lauthals.
Kürzlich war Frau Margarete mit ihrem Mann bei Freunden. Es wurde 23 Uhr,
bis das Paar heimkam. Keine Puppi weit und breit!
Ab vier Uhr Früh suchte man die Katze. Auf einem Hügel, hundert Meter
vom Haus entfernt, wo die Felder schon abgerntet sind und viele Mäuse zu
erwischen waren, fand Herr P. die Katze. In der Wiese neben dem Feld -
erschossen!
In der Nacht um 21.15 Uhr hatten die Leute im Ort einen Knall gehört.
Kinder schreckten auf, Hunde schlugen an. Der "Jäger" dürfte
sich davongeschlichen haben . . .
Es gibt immer wieder Waidmänner, die auf "streunende" Katzen
das Gewehr anlegen und gnadenlos schießen. In unmittelbarer Umgebung
einer Ortschaft höchst problematisch und vor allem herzlos.
So ein Tier kann Menschen sehr viel bedeuten. Alle Jäger sollten das
wissen. Und auch beherzigen.
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orf.at vom 07.08.2006
Jagdunfall:
64-Jähriger schoss sich Finger weg
Ein
64-jähriger Jäger hat sich mit der eigenen Waffe den linken Zeigefinger
weggeschossen. Der Unfall ereignete sich am Sonntagabend in Jochberg im
Tiroler Unterland.
Ungewohnte
Waffe
Der Landwirt war in der Gemeindejagd unterwegs, als er auf 1.200
Metern Seehöhe zwei Hirsche erblickte. Er nahm sein neues und noch
ungewohntes Jagdgewehr und entfernte mit der linken Hand den
Mündungsschoner.
Dabei löste sich aus der Waffe ein Schuss, wodurch der Zeigefinger an der
Wurzel komplett abgetrennt wurde. Sein Mittelfinger und der Daumen wurden
ebenfalls getroffen.
Der Jäger konnte noch selbständig mit seinem Pkw talwärts fahren, ehe
er von der Rettung in das Krankenhaus St. Johann eingeliefert wurde. Den
Zeigefinger konnte man dort nicht mehr retten.
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orf.at vom 02.08.2006
Marterl
für versehentlich erlegten Geißbock
Das Schicksal eines Ziegenbocks
hat es einem Jagdpächter im Rofangebirge offenbar angetan. Er ließ für
das versehentlich geschossene Tier einen Gedenkstein errichten.
Ein
Jagdgast war der Übeltäter
Normalerweise wird in Tirol auf die Pirsch gegangen, um Reh, Hirsch oder
Auerhahn zu erlegen. Dass einem Jagdgast kürzlich der Ziegenbock
"Hansi" vor die Flinte lief, hat den Jagdpächter nun dazu
bewogen, ein so genanntes "Marterl" aufstellen zu lassen.
Eine Ode auf den Ziegenbock
"Waidmanns Heil! Von zwei Jägern hinterrücks erschossen, fand man
den Ziegenbock Hansi hinter diesem Boschen. Zwischen Felsen und Gestein,
ging er in die ewigen Jagdgründe ein. Hätt's den Bock doch leben lassen,
müssten wir sein Schicksal nicht in Verse fassen. Die Moral von dieser
G'schicht: Bockig sind die Jäger nicht! Waidmanns Dank!" steht auf
dem Marterl zu lesen, das der Tiroler Autor Martin Reiter verfasst hat.
Jagdgast kam nicht zur feierlichen Weihe
Das Marterl ist im Rofangebirge unweit der 1.468 Meter hoch gelegenen Altbühelalm
zu finden. Dort stürzte auch der getroffene Ziegenbock Hansi in den Tod.
Der 150 Jahre alte Granitstein stammt von einem historischen Tiergrab in
Rattenberg (Tirol) und wurde lange Zeit in der Sagzahnschmied in Kramsach
gelagert.
Der Jagdgast war übrigens zu der kuriosen Feier nicht zu überreden
und blieb der feierlichen Einweihung am Dienstag fern.
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derStandard.at 01.08.2006
Neue
Runde im Streit um "Bruno"
Ein
Dutzend Beschwerden gegen Entscheidung, kein Ermittlungsverfahren
einzuleiten.
München - Mehr als einen Monat nach dem Abschuss von Braunbär
"Bruno" geht der juristische Streit um das damalige Vorgehen
Bayerns in eine weitere Runde. Bei der Staatsanwaltschaft München sei
knapp ein Dutzend Beschwerden gegen die Entscheidung eingegangen, kein
Ermittlungsverfahren gegen die für den Abschuss Verantwortlichen
einzuleiten, sagte Behördenleiter Rüdiger Hödl am Dienstag der dpa.
Die Beschwerden sollten "in den nächsten Tagen" an den
Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgericht München weitergeleitet werden.
"Wir könnten das Ganze wieder aufnehmen - aber das tun wir nicht,
weil wir davon überzeugt sind, dass unsere Entscheidung richtig
ist", sagte Hödl.
165
Anzeigen
Nach "Brunos" Tod waren 165 Strafanzeigen unter anderem gegen
Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU), dessen Mitarbeiter sowie
die öffentlich nicht bekannten Schützen eingereicht worden. Die
Anklagebehörde entschied jedoch, es gebe keine hinreichenden
Anhaltspunkte für eine Straftat.
Der aus Norditalien stammende "Bruno" war Ende Juni nahe dem
oberbayerischen Schliersee erschossen worden. Zuvor waren zweiwöchige
Versuche gescheitert, den im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet
umherstreunenden Jungbären zu fangen. (APA/dpa)
Top
Kronen Zeitung 27.07.2006
Wer
ist Kärntens "Bärenboss"?
Tierschutzlandesrat Strutz und Jagdreferent
Martinz streiten:
Der Bär ist los! Doch nicht in den Wäldern, sondern in der
Landesregierung, denn gleich zwei Politiker fühlen sich plötzlich für
"Meister Petz" zuständig. Auf einer Seite Tierschutzreferent
Martin Strutz und auf der anderen Jagdreferent Josef Martinz. Jetzt müssen
sich sogar die Verfassungsjuristen damit beschäftigen.
Für die Bären ist "Tierschützer" Strutz derzeit zuständig.
Doch das passt dem Jagdreferenten nicht.
Martinz: "Der Bär ist eine geschonte Wildart und unterliegt damit
dem Jagdgesetz." Der VP-Chef hat die Verfassungsbehörde beauftragt,
zu klären, wer für unsere Braunbären zuständig, quasi der Boss, ist.
Natürlich will sich Strutz die zotteligen Gesellen aber nicht wegnehmen
lassen und kontert: "Martinz tut die Hitze wohl nicht gut, er soll
sich lieber um die Dürre und die Bauern kümmern, statt die Juristen mit
solchen Sachen zu belästen. Es gibt andere Probleme."
Top
Tirol
Online vom 24.07.2006:
Wieder
ein Bär im Anmarsch - auf dem Weg nach Nauders
Noch ist kein Gras über den Tod von JJ1
gewachsen, schon steht der nächste Bär vor der Haustüre.
Für WWF-Bärenanwalt Georg Rauer wäre es ein Wunder, wenn es sich um den
schon totgesagten JJ2 handeln würde: "Letztes Jahr hat man ihn in
einer Woche gleich mehrere Male gesehen und heuer wäre es das erste Mal.
Es ist nicht denkbar, dass es JJ2 ist."
"Wir brauchen eine DNA-Analyse der Bärenhaare. Dann könnten wir
Genaueres sagen", meint Roberto Stoffella vom Naturpark Adamello
Brenta.
Für den Experten ist es nicht unmöglich, dass JJ2, der letztes Jahr in
Tirol war, noch lebt. "Wir sehen Bären oft länger als ein Jahr
nicht. Das ist keine Seltenheit. Aber es ist schon sehr seltsam, dass ein
eher auffälliger Bär nicht früher gesehen wurde. So schnell kann der
Bär gar nicht erwachsen geworden sein. Sobald wir eine Haarprobe von dem
Bären haben, wissen wir, ob es JJ2 ist."
Keine 20 Kilometer vor der österreichischen Grenze wurde ein Bär
gesehen. Ein Südtiroler Kuhhirte in der Schweiz hat am Mittwochvormittag
einen Bären im Münstertal erblickt. Der Südtiroler bewachte seine Herde
oberhalb der Alp Champatsch in der Schweiz. Plötzlich erblickte er etwas
Ungewöhnliches, griff zum Feldstecher und konnte es nicht glauben, was er
sah: Einen Braunbären. eine Stunde hatte er den Bären beobachtet.
Das Amt für Jagd und Fischerei in Zernez bestätigte mittlerweile die
Sichtung. Genau vor einem Jahr war in diesem Gebiet JJ2 unterwegs, bis er
Ende August nach Tirol kam.
Wieder ein Bär vom Trentino
"Es könnte ein junger Bär von Daniza sein, die auch drei Junge im
Alter von JJ1 hat", meint Bärenexperte Alberto Stofella vom
Naturpark Adamello Brenta im Trentino. "Ich habe schon vor Wochen
gesagt, dass das passieren wird", meint Stoffella. "Vor allem
für männliche Bären wird der Platz im Trentino knapp."
Der Bärenexperte sieht die Sichtung mit gemischten Gefühlen.
"Einerseits ist es gut, dass Bären so weit wandern. Anderseits
besteht außerhalb Italiens die Gefahr, dass sie abgeschossen werden, weil
niemand weiß, wie man mit Bären richtig umgehen soll", so Stoffella.
WWF-Bärenanwalt Georg Rauer war über diese Informationen sehr
überrascht. "Das gibt es doch gar nicht", meint Rauer am
Telefon. "Wir werden der Sache auf den Grund gehen und die Wanderung,
so weit es uns möglich ist, verfolgen."
Nauders wartet auf den Bär
"Wenn der Bär nur noch 20 Kilometer von Nauders entfernt ist,
kommt er sicher zu uns", meint Bürgermeister Robert Mair, der
letztes Jahr JJ2 des Öfteren gesehen hat.
"Es wäre toll, wieder einen Bären in unseren Wäldern zu haben. Und
wegen ein paar gerissener Schafe werde ich ihn nicht abschießen
lassen", so Mair, der wieder an den letzten Sommer denkt:
"Vielleicht ist es aber doch unser JJ2. Das wäre noch besser, weil
ich den schon kenne."
Top
Kronen Zeitung 23.07.2006:
Storch
kreiste über St. Florian mit verbotener "Schlagfalle" am Bein
Unglaublich, welchen Gefahren bei uns Störche ausgesetzt sind: In Groß
St. Florian wurde ein Adebar gefangen, der mit einer Schlagfalle am Bein
über dem Ort gekreist war! Den Storch hat es vermutlich bei einem der
vielen Fischteich erwischt, wo wegen der Bisamratten und anderer Räuber
verbotene Schlagfallen aufgebaut werden.
Zwei Jäger und ein Gemeindearbeiter hatten den Storch in St. Florian
gefangen und zum Tierarzt Dr. Thummerer gebracht, der ihn von der Falle
befreite, die ihn fast das Leben gekostet hätte. Der Tierarzt verständigte
das "Aktiven Tierschutz", der das Tier in einer Arztpraxis in
Kaindorf an der Sulm bringen ließ. Dort wird nun versucht, das Bein des
"Meister Adebar" zu retten.
Der "Tierschutz"-Obmann Herbert Oster fährt gegen die
Fallensteller schwere Geschütze auf: "Jeder weiß, dass die Fallen
bei uns verboten sind, trotzdem werden sie verwendet. Nicht auszudenken wäre
neben der Gefahr für andere Tiere, wenn ein Kind in so eine Falle käme."
Oster kündigt rechtliche Schritte an: Erst will er gegen Unbekannt
Anzeige erstattet. Sobald ein konkreter Verdacht auf Fallensteller
besteht, dann namentlich.
Top
networld.at
vom 22.07.2006:
Brunos
böse Brüder auf Beutejagd: NEWS-Lokalaugenschein im italienischen
Trentino
Nun
gehen JJ1's Geschwister auf die Jagd nach Beute
Droht ihnen das selbe Schicksal wie ihrem Bruder?
Aufregung herrscht im Trentino: Die Geschwister des vor einigen Wochen
erlebten Braunbären "Bruno" machen sich nun selbst auf die Jagd
nach Beute. Droht ihnen das selbe, tödliche Schicksal wie ihrem Bruder?
Ein NEWS-Lokalaugenschein berichtet über "Brunos böse Brüder".
Die Wand in Michele Chiusoles Wohnzimmer ist voll mit Geweihen, kaum ein
Fingerbreit ist Abstand zwischen ihnen. In der Mitte ein mächtiges
Hirschgeweih, das weit in den Raum reicht. Rechts davon, in einem Kasten,
stehen knapp nebeneinander vier Gewehre.
Links, ganz in der Ecke, eine gerahmte Fotografie von 1920: Sie zeigt drei
Männer, aufgestützt auf ihren Büchsen. Zu ihren Füßen liegt ein toter
Bär, der letzte, der im Trentino - offiziell - geschossen wurde. Der Mann
in der Mitte des Photos ist der Bruder des Großvaters von Michele
Chiusole.
Begegnung
mit einem Bären
Michele Chiusole ist Jäger aus Leidenschaft - und Musiklehrer, damit
verdient er seinen Lebensunterhalt. Sein früher schwarzes Haar ist mit
den Jahren schon fast durchgehend weiß geworden und hängt ihm in
Strähnen ins Gesicht. Michele hatte immer Angst vor Bären - auch wenn er
das nie wirklich zugeben wollte. Seit gestern, sechs Uhr morgens, hat er
keine mehr. Denn um diese Zeit sah er seinen ersten Bären.
Live, sozusagen, nicht nur auf der alten Fotografie in seinem Wohnzimmer.
"Bevor ich ihn vor Augen hatte", erzählt der 44-Jährige,
"habe ich ein gewaltiges Schnaufen gehört. Ich bin vor einer Kurve
auf dem Waldweg gestanden, neben mir ist es gut 20 Meter steil bergab
gegangen, als der Bär plötzlich vor mir stand."
Der schmale Forstweg befindet sich auf knapp 2.000 Meter Höhe, weit und
breit keine Menschenseele. Michele wollte eigentlich Rehe beobachten - mit
einem Bären hatte er an diesem Tag, zu dieser Zeit, auf diesem schmalen
Weg nie und nimmer gerechnet.
,Der
Bär hatte mehr Angst als ich.'
"Ich habe mir gedacht ,uff'", erzählt er jetzt, knapp 36
Stunden später bei einem Glas Rotwein in seinem Wohnzimmer - und gibt zu,
doch ein bisschen Angst gehabt zu haben. Zumindest anfangs. "Der Weg
war zu schmal für uns beide, um auszuweichen. Ich bin ganz an den Rand
gegangen, der Bär, es ist ein männlicher gewesen, kam bis auf drei Meter
zu mir und lief dann den Abhang hinunter. Eigentlich lief er nicht, er
rutschte, so steil war es, also hatte der Bär doch mehr Angst vor mir als
ich vor ihm", sagt er lächelnd.
Jurka
und ihre Kinder auf Raubzug
Die Bewohner der kleinen Dörfer am Fuße des "Parco Naturale
Adamello Brenta" in der Provinz Trient machen fast jede Woche
Bekanntschaft mit Bären.
Nicht mit irgendwelchen - sondern mit Jurka, der Mutter von JJ1 alias
"Bruno" und (dem wahrscheinlich bereits gewilderten) JJ2. Nun
geht sie mit ihren drei Jüngsten, die vor einem knappen halben Jahr
geboren wurden, auf Raubzüge.
Roberto Calvetti arbeitet für den Forstdienst und zeigt die jüngsten
Schäden der Problembärin und ihres Nachwuchses. Ein geplünderter
Mistkübel am Waldrand, drei gerissene Hühner im Stall von Signora
Antonella.
Um drei Uhr früh wurde die resolute Italienerin durch das Bellen ihres
Hundes und das Gegackere der Hühner aufgeweckt. Bärendame Jurka und
deren Kinder bekam sie nicht zu Gesicht - aber die Überreste von den
gerissenen Hühnern. Mehr als die Klauen haben die Bären nicht übrig
gelassen.
"Vergangenes Jahr ist Jurka zweimal da gewesen, ich habe Angst vor
ihr. Wenn ich in den Wald muss, gehe ich nur mit einer Freundin",
erzählt Signora Antonella.
Nun hat ihr Sohn eine Alarmanlange gebaut. Wenn ein schmaler, gespannter
Faden, der um die Umzäunung des Hühnerstalles gespannt ist, bewegt wird,
geht die Sirene los. Gespeist wird das Gerät durch eine Autobatterie.
Wildhüter
auf der Suche nach Bärenspuren
Roberto Calvetti nimmt die Schäden auf, sammelt die Bärenhaare ein, die
sich in den Holzzäunen verfangen haben und sucht nach Tatzenabdrücken im
Boden. Seine Hauptaufgabe ist aber die Aufklärung der Bevölkerung und
das Beruhigen der Emotionen.
Roberto Calvetti kennt Jurka und ihre Familiengeschichte von Anfang an und
ist überzeugt, dass die Bärin und ihre Kinder keine Gefahr für Menschen
sind.
"Seit Hunderten von Jahren gehen Bären in den Müll und suchen nach
Nahrung. Immer, wenn sich Bär und Mensch gegenübergestanden sind, hat
der Bär Fersengeld gegeben."
Die
Problemfamilie der Bärendame
Seit sechs Jahren allerdings gönnen Jurka und ihr Nachwuchs Roberto
Calvetti und seinen Kollegen keine Verschnaufpause. Warum die Bärendame
missraten ist, liegt an einem Vorfall, der schon Jahre zurückliegt. Um zu
verhindern, dass Bären den Menschen zu nahe kommen, werden sie vergrämt.
Vergrämen heißt, dass mit Gummigeschoßen auf die Wildtiere geschossen
wird. Das ist auch bei Jurka passiert - jedoch nicht nachhaltig genug.
Jurka wurde nämlich orts-, aber nicht auf Menschen bezogen vergrämt.
Deswegen lässt sie nun oft gerissene Tiere liegen und kommt nicht zu
ihrer Beute zurück. Zu allem Überfluss hat sie auch noch ihren Sender
verloren, der es einfach machen würde, sie für weitere
Vergrämungsaktionen aufzuspüren.
Ganz Mutter, gibt sie ihr Verhalten an ihre Kinder weiter - genau das
wurde ihrem Sohn Bruno vor knapp drei Wochen in Bayern zum Verhängnis.
Auch ihren drei jüngsten Kindern droht nun dasselbe Schicksal. Gelingt es
nicht alsbald, sie zu "disziplinieren", also zu vergrämen,
dürften sie in spätestens eineinhalb Jahren ähnlich agieren - wie
Bruno. Dann werden sie nämlich das Alter erreicht haben, in dem
männliche Bären beginnen, auf Wanderschaft zu gehen, und könnten so
rasch auf den Abschusslisten der Behörden ganz oben stehen.
Die
Arbeit des ,Bärenmannes'
Alberto Stoffela wird in der Region nur "l'uomo d'orso" -
"Bärenmann" - genannt. Er arbeitet mit Roberto Calvetti
zusammen und kennt Jurka und all ihre Familienmitglieder von Geburt an. In
seinem Büro im Touristenort Andalo hängt über seinem Schreibtisch ein
Bild - es zeigt ihn mit einem betäubten Bären am Waldboden. Für den
Wildhüter ist die Geschichte Brunos ein Drama: "JJ1 war auf kei-nen
Fall gefährlich, es ist eine Grundsatzentscheidung: Wenn man Bären will,
muss man Toleranz üben."
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ktz.at
vom 16.07.2006:
Konflikt:
Jäger zielte statt auf Vögel auf Anrainerin
Eine
Lavanttalerin fühlte sich durch Krähenjagd gefährdet und beschwerte
sich. Weidmann richtete Gewehr auf sie und drohte abzudrücken. Da kam
Ehemann zu Hilfe. Handgreiflichkeiten.
ST. ANDRÄ, KLAGENFURT. Wilde Szenen in St. Andrä: ein Aufsichtsjäger
bedrohte eine Anrainerin mit dem Gewehr, deren Mann würgte daraufhin den
Weidmann, der den Gegner schließlich mit einem Faustschlag abschüttelte.
Der 68-jährige Pensionist aus St. Stefan begab sich nach St. Andrä auf
"Krähenjagd". Im leicht verbauten Gebiet feuerte er auf die
Vögel. Doch davon fühlte sich eine 54 Jahre alte Hausfrau bedroht. Sie
verließ ihr Haus und stellte den Weidmann zur Rede. Dann eskalierte die
Situation: "Willst etwa ah an Schuss hab´n?", drohte er und
richtete seine Waffe direkt auf die Frau.
Die 54-Jährige rief nach ihrem Mann, der ihr zu Hilfe eilte, den Jäger
am Riemen seines Fernglases packte und würgte. In Folge versetzte der
Pensionist dem Maurer (51) einen Faustschlag ins Gesicht.
Der Pensionist wurde angezeigt, gegen ihn ein vorläufiges Waffenverbot
verhängt.
Schüsse
mitten im Ort
Geschossen wurde auch in Viktring. Ein
Luftdruckgewehrschütze hatte im Ort Zielübungen gemacht. Dabei verfehlte
er zwei Radfahrer (49 und 47 Jahre) nur knapp. Als sie ihn zur Rede
stellten, ergriff der Schütze die Flucht. Ein Karosseriespengler (20) aus
Klagenfurt konnte als Täter ausgeforscht werden.
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Die Presse 13.07.2006:
Häupl
verteidigt Jagd in Lainz: "Der Mensch muss regulieren"
LAINZER
TIERGARTEN. 1200 Schweine werden pro Jahr erlegt.
WIEN. Das Rätsel um die genaue Zahl der Abschüsse von Wildschweinen im
Lainzer Tiergarten ist gelöst. Nachdem sich das Forstamt monatelang
geweigert hat, exakte Zahlen zu nennen, greift Bürgermeister Michael Häupl
persönlich in die Debatte ein. "Zuletzt wurden 1200 Wildschweine pro
Jahr abgeschossen, jetzt haben wir das auf 800 reduziert", sagt Häupl
im Gespräch mit der "Presse". Und auch zu zahlenden privaten Jägern
nimmt er Stellung: "Die Stadt Wien nimmt knapp eine Million Euro aus
solchen Jagden ein. Ich denke nicht daran, auf das Geld zu
verzichten."
"Ich
habe striktest angeordnet, ein ökologisches Wald-Wild-Verhältnis
herzustellen." Michael Häupl
Häupl begründet die Jagd in Lainz mit dem fehlenden ökologischen
Gleichgewicht zwischen Wald und Wild. Der Tiergarten sei ein ehemals
kaiserliches Jagdrevier, das von Mauern umgeben ist und wo kein Austausch
mit der Umgebung stattfinde. Dadurch entstehe dort eine Überpopulation
von Wildschweinen, die keine natürlichen Feinde haben. "Man muss
sich vorstellen, dass die Wildschweine in Lainz - bei einem Bestand von
etwa 2500 Tieren - rund 800 bis 1000 Nachkommen pro Jahr zeugen. Der
Mensch muss hier unbedingt regulierend eingreifen."
Häupl betont, dass er selbst schon vor drei Jahren "striktest"
angeordnet hat, dass im Lainzer Tiergarten ein ökologisches
Wald-Wild-Verhältnis herzustellen sei. "Wir müssen das auch im
Nationalpark Donauauen machen, wo die Überpopulation von Wildschweinen
ein zunehmendes Problem wird. Denn wenn im Nationalpark keine Jagd
stattfinden kann, wird er zerstört."
"Wenn
jemand unbedingt 15.000 Euro für einen Hirschen zahlen will, nehmen wir
das Geld gerne." Michael Häupl
Und wie steht der studierte Biologe Häupl zu zahlenden privaten Jägern?
"Selbstverständlich bin ich dafür." Wien sei schon vor längerer
Zeit von den "Jagdpachtverträgen" auf Abschussübereinkommen
umgestiegen. Damit obliege die Wildhege jetzt der Stadt und ihren Jägern.
Verkauft werden nur die Trophäen, also die Hauer von Wildschweinen oder
die Geweihe von Rotwild.
"Wenn irgend jemand meint, 15.000 Euro für einen Prachthirschen zu
zahlen, um sich nachher das Geweih aufhängen zu können, dann verzichten
wir auf das Geld natürlich nicht." Das eingenommene Geld werde für
Waldpflege zur Verfügung gestellt.
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Die Neue 11.07.2006:
Bayern
verfrühte laut Tiroler Landesrat heimlich Bruno-Abschussbefehl
Schon
drei Tage vor Ablauf der Fangaktion sollten die
finnischen Bärenjäger Bruno "aktiv erlegen"
Innsbruck (APA) - Einen angeblichen "Geheimplan" der Bayern zum
Abschuss des Braunbären JJ1 alias "Bruno" hat der Tiroler
Landesrat Anton Steixner (V) in der Sonntagsausgabe der Tiroler
Tageszeitung "Die Neue" verraten. Schon drei Tage vor dem Ablauf
der Fangaktion rund um den Bären sei der Fangbescheid heimlich geändert
worden. "Die finnischen Bärenjäger, die JJ1 nur zum Selbstschutz in
einer Gefahrensituation auch erschießen hätten dürfen, bekamen den
Auftrag, den Bären aktiv zu erlegen", sagte Steixner.
"Wir in Tirol haben bei dieser Aktion aber nicht mitgemacht",
sagte der Landesrat. In Tirol habe weiterhin nur die Notwehrklausel
gegolten. "Die Bayern haben von Beginn an einen großen Reisgang vor
dem Bären gehabt", fuhr Steixner fort. Sie hätten ihn gleich
erschießen lassen wollen. Auf Grund der Tiroler, die JJ1 14 Tage lang
eine Chance gaben, dass er gefangen werden könnte, hätten auch die
Bayern mitgezogen, hieß es.
"Die Bayern haben uns immer wieder erklärt, dass jeder Tag, an dem
der Bär am Leben ist, eine Gefahr sei. Ich war mir bewusst, dass ein
Restrisiko besteht, aber ich habe nicht geglaubt, dass der Bär gleich am
nächsten Tag ein Kind fressen wird. Auf Tiroler Seite haben wir das immer
viel gelöster gesehen", meinte Steixner.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hat mittlerweile bekannt gegeben, dass
sie wegen des Bärenabschusses kein Ermittlungsverfahren gegen Politiker
oder Jäger einleiten wird. In ihrer Begründung bestätige die
Staatsanwaltschaft indirekt "den von Steixner aufgedeckten
Geheimplan". Sie nenne in ihren Ausführungen als Datum des
bayrischen Abschussbescheides den 23. Juni. Dies sei exakt drei Tage vor
dem offiziellen Ende der Fangaktion, hieß es in "Die Neue".
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http://oe3.orf.at/sendungen/stories/119598/
09.07.2006:
Antal
Festetics über die Hysterie um "Bruno"
Er ist Wildbiologe aus Neigung und Naturschützer
aus Not, ist Verhaltensforscher und war einer der führenden Kämpfer
gegen das Kraftwerk in der Hainburger Au. Im Ö3 "Frühstück bei
mir" sprach er über die Faszination von Braunbär "Bruno"
und unseren Deutschland-Komplex.
"Das ganze ist kein Bärenproblem sondern ein Menschenproblem",
meint Festetic zur Jagd auf JJ1, "Natürlich ist genug Platz da in
den Alpen". In Österreich und Deutschland füllte das Thema "Bär"
und dessen angeblichen Bösartigkeiten über Wochen die Titelseiten. Prof.
Festetics dazu im Ö3-Interview: "Es gibt keine abartigen Bären,
jeder Bär hätte genau so reagiert wie Bruno. Der Bär tötet niemals aus
Lust. Wenn er drei Schafe reißt und nur zwei frisst, liegt das an der
Situation. So wie der Hecht im Karpfenteich." Auch zu den Jägern hat
der Verhaltensforscher eine Meinung: "Dass die Jäger den Wald gesund
halten ist ein Schmäh. Wir haben in Österreich 110.000 Jäger, die schießen
doch nicht unentwegt auf kranke Tiere. Jagd ist eine Lusthandlung."
Antal Festetics hat immer versucht, den Zusehern zu einem ökologischen
Gewissen zu verhelfen. Kein Wunder, ist der 69-Jährige doch Gründer des
WWF Österreich. "Wildbiologe bin ich aus Neigung. Naturschützer aus
Not. Die evolutive Vielfalt von Gestalten und Verhaltensweisen begeistert
mich. Und eben diese Vielfalt ist weltweit akut durch eine einzige Spezies
gefährdet", sagte er 2004 in einem "Kurier"-Interview.
Kurz-Porträt
1937 in Budapest geboren hat Festetics seine Jugend in Wien verbracht, wo
er auch das Studium der Zoologie absolviert hat. Seine Leidenschaft zur
Natur hat er schon früh entdeckt. "Seit ich fünf Jahre alt war,
wollte ich Biologe werden". Sein besonderer Einsatz gilt der
Wiederansiedelung heimischer Tiere in ihren ursprünglichen Lebensräumen.
1968 hat er den Nationalpark Hortobagyi-Puszta initiiert und 1971 den
Grundstein für den Zweistaaten-Nationalpark Neusiedler See gelegt. Für
seine Leistungen wurde er mit dem Staatspreis für Umweltschutz, dem
Konrad-Lorenz-Preis und der Platin Romy für sein Lebenswerk
ausgezeichnet.
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Kronen Zeitung 06.07.2006:
Gailtaler
Bauern fordern: "Jäger, schießt mehr Wildschweine!"
Die
Tiere verwüsten die Almböden Schwarzwild-Invasion
Sie sind wieder da, die Wildschweine auf den Gailtaler
Almen! Und die Rotten bereiten Bauern und Grundbesitzern immer mehr
Kopfzerbrechen. Denn die Tiere graben Wiesen und Felder um, hinterlassen
ein Bild der Verwüstung. Die Jäger sind gegen die Plage wohl machtlos;
das Schwarzwild ist offenbar zu schlau.
"Wenn einmal die Kugel pfeift, da sieht man einige Wochen lang kein
Wildschwein mehr", so Bernhard Seidl von der Kärntner Jägerschaft:
"Die Wildschweine sind nämlich sehr schlau, äußerst vorsichtig und
nachtaktiv. Das macht die Jagd sehr schwierig."
Außerdem fehle es den Jägern in Kärnten an Erfahrung, was die Bejagung
des Schwarzwildes betrifft. 400 Tiere wurden alleine im Vorjahr bei uns
geschossen.
Trotzdem vermehren sie sich rasant und die Population explodiert, was die
Bauern und Grundstücksbesitzer immer mehr zur Verzweiflung bringt.
Nicht leicht haben es derzeit die Gailtaler, denn erst kürzlich zog
wieder einmal eine Rotte über ein Grundstück auf der Achomitzer Alm her.
"Der ganze Boden war umgegraben", ärgert sich der betroffene
Landwirt und fordert mehr Abschüsse. Übrigens: Die Säue, die über
unsere Almen und Wälder herfallen, stammen zum Großteil aus einem
riesengroßen Revier in Oberitalien, welches dem Vatikan gehört.
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Neue Kärntner Tageszeitung 05.07.2006:
Das
Jägerlatein verschossen ...
Parallele
zum tödlichen Schuss auf Braunbär "Bruno": Ein Jäger
"erlegte" den Labrador einer Lavanttaler Familie. Strafverfahren
gegen den "Todesschützen" wurde kurioserweise eingestellt.
KLAGENFURT. Auch knapp eine Woche nach dem tödlichen Schuss auf den
Braunbären "Bruno" herrscht in weiten Teilen Europas tiefe
Betroffenheit. Das Schicksal des zotteligen Gesellen ließ in einer
Lavanttaler Familie wieder Erinnerungen wach werden - die Viererbande
betrauert den Tod ihrer Labradorhündin. Das Rassetier fiel einem Kärntner
Jäger zum Opfer.
Die Familie aus Unterkärnten unternahm Anfang Dezember 2004 mit dem
Vierbeiner einen Spaziergang im nahe gelegenen Wald. Die Labradorhündin
geriet für einen kurzen Augenblick außer Sichtweite. Ein Schuss fiel in
nächster Nähe. Die Kärntner befürchteten das Schlimmste. Und wie es
sich später herausstellte: Mit einem Schuss hatte ein Jagdaufseher das
Familienmitglied auf vier Pfoten "erlegt".
Das weidmännische Vorgehen zog auch juristische Konsequenzen nach sich.
Ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und Tierquälerei
wurde von der Staatsanwaltschaft jedoch eingestellt. Der Schuss wurde
dennoch "bestraft": Der Jäger wurde von der Kärntner Jägerschaft
für zwei Jahre ausgeschlossen.
Grundsätzlich
verboten
"Ein solches Verhalten ist inakzeptabel", stützt sich der
Klagenfurter Rechtsanwalt Wilhelm Eckhart auf das Kärntner Jagdgesetz.
"Laut diesem ist das Schießen von Jagdhunden, selbst wenn sie Wild
hetzen, verboten." Auch die Rasse der Labradors zählt zu den
Begleitern der Jäger.
Der Jagdaufseher berief gegen das Urteil - ohne Erfolg. Die Rechtsmeinung
des Disziplinarrates der Jägerschaft hielt auch beim Unabhängigen
Verwaltungssenat wie auch beim Verwaltungsgerichtshof. "Ein Jäger
hat einen Jagdhund von einem anderen Rassehund zu unterscheiden", führt
Eckhart aus. Vor dem Disziplinarausschuss hatte der Jäger ausgesagt, er hätte
gedacht, es handle sich um einen Mischlingshund.
Für einen Jäger, der auf einen Hund schießt, haben wir von der Jägerschaft
kein Verständnis.
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www.orf.at 04.07.2006:
Krähen
hacken Schafen die Augen aus
Bauern
kritisieren EU-Vogelschutz
Krähen werden zur Plage für manche Bauern. Durch ein
Vogelschutz-Gesetz der EU dürfen die Tiere nicht gejagt werden. Landwirte
fordern nun Abschüsse, wenn sich die Zahl noch stark erhöhen sollte.
Blinde
Schafe als Resultat
Von Zwischenfällen mit aufsässigen Krähen weiß neben anderen
Berufskollegen auch der Goldegger Bergbauer Rupert Gratz ein Lied zu
singen: "In der heutigen Zeit gibt es zu viele Krähen. Ich habe 30
Schafe in allen Größen bunt gemischt.
Heuer habe ich schon mehrfach beobachtet, dass Krähen sich direkt auf die
Schafe setzen und ihnen die Augen auspicken. Das Resultat sind immer mehr
blinde Schafe."
Berichte
aus Goldegg, Kuchl und Dienten
Vier Schafe hat Rupert Gratz heuer bereits verloren, weil sie wegen
schwerer Verletzungen durch Krähen geschlachtet werden mussten. Auch zwei
Bauern in Dienten und Kuchl beklagen, dass Krähen ihre Schafe immer öfter
attackieren würden.
Bei Landesjägerschaft und Landwirtschaftskammer sind bisher keine
derartigen Fälle gemeldet worden. Der Salzburger Zoologe Leopold
Slotta-Bachmayr spricht von Einzelfällen:
"Lämmer
einige Tage im Stall lassen"
"Wenn Schafe tipptopp gesund sind, dann sollte das eigentlich nicht
regelmäßig passieren. Neugeborene Lämmer sind natürlich gefährdet,
das ist keine Frage. Dem kann man entgehen, wenn man die Lämmer zumindest
einige Tage im Stall lässt. Dann müsste das funktionieren."
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Kurier 02.07.2006:
"Urlaub
in Bayern? Nö!"
Braunbär
Brunos Abschuss könnte Ferienorte in Oberbayern teuer zu stehen kommen:
Es hagelt Urlauber-Stornos.
Der Abschuss von Braunbär Bruno in den bayerischen Alpen sorgt immer noch
für heftige Emotionen: In Schliersee gingen bis dato 35
Urlaubs-Stornierungen ein, berichtet der Leiter der Kurbetriebe, Matthias
Schrön. Dabei sei die Gemeinde an der Entscheidung zum Abschuss Brunos
nicht im Geringsten beteiligt gewesen: "Wir fühlen uns wie die Prügelknaben,
die den Kopf hinhalten müssen, obwohl wir nicht dabei waren." Der Bär
habe sich bei seinen Wanderungen im österreichisch-bayerischen
Grenzgebiet zufällig gerade in der Region aufgehalten.
Tatsächlich war Bruno am Montag im Morgengrauen nicht einmal auf
Schlierseer Gebiet erlegt worden, sondern auf dem direkt angrenzenden
Gebiet der Gemeinde Bayrischzell. In Schliersee fand allerdings die
Pressekonferenz nach dem Abschuss des aus dem italienischen Trentino
stammenden Bären mit dem offiziellen Namen "JJ1" statt. Beide
Gemeinden hätten mit der Abschussgenehmigung des Umweltministeriums und
dem Abschuss durch ein staatlich beauftragtes Sicherheitsteam nichts zu
tun gehabt, so Matthias Schrön.
Schöne
Kirche
Dennoch häufen sich in den
Internet-Gästebüchern der beiden oberbayerischen Ferienorte wütende
Einträge. "Urlaub in Bayern? Nö!", ist dort zu lesen, und:
"Bei Mördern wollen wir kein Urlaub machen. Wir reisen ab - und
kommen nie wieder!" Andere Stimmen mahnen hingegen zu Mäßigung:
"Was kann denn die Gemeinde Schliersee dafür, dass "JJ1"
geschossen wurde! Also lasst mal die Kirche im Dorf und besucht weiter
Bayern! Und Schliersee hat eine schöne Kirche!"
Es gebe allerdings auch Touristen, die nach dem Abschuss erleichtert seien
- sie hätten Angst gehabt, sagt Schrön. Erst in etwa einem Jahr werde
absehbar sein, ob in Schliersee tatsächlich ein wirtschaftlicher Schaden
entstanden sei. Schliersee zählt im Jahr durchschnittlich 500.000 Übernachtungen.
Anzeigen,
Demos
Gegen Bayerns Umweltminister
Werner Schnappauf (CSU), seine Mitarbeiter und die Jäger gibt es wegen
Brunos Abschuss eine Reihe von Strafanzeigen. Die Entscheidung der
Staatsanwaltschaft München II, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet
wird, wird frühestens Ende der kommenden Woche fallen.
In Berlin demonstrierten am Samstag rund 300 Bruno-Fans für die
Abschaffung der Jagd. Es sei eindeutig, dass der Bär zu Unrecht
erschossen wurde, sagte Demonstrationsleiter Kurt Eicher. Er warf der
bayerischen Regierung vor, mit dem Abschuss gegen das Artenschutzabkommen
verstoßen zu haben.
Bruno, dessen Kadaver derzeit
tiefgefroren aufbewahrt wird, soll ausgestopft in ein Museum kommen. Sein
Skelett und die präparierten Organe werden wissenschaftlichen
Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Das Tier war vergangenen Montag im
Morgengrauen erlegt worden, nachdem wochenlange Fangversuche gescheitert
waren. Bayern hatte den Abschuss mit der wachsenden Gefahr für den
Menschen begründet. Proteste von Tierschützern und Bruno-Fans aus aller
Welt gegen die Pläne waren erfolglos geblieben.
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Der Standard 02.07.2006:
Urlauber
stornieren aus Protest Buchungen
35
Absagen in Schliersee - "JJ1" wurde eigentlich in der Gemeinde
Bayrisch-Zell abgeschossen - Protestzug in Berlin
Schliersee - Der Abschuss von Braunbär "Bruno" in den
bayerischen Alpen sorgt weiter für heftige Emotionen. Urlauber
stornierten ihren Urlaub in Schliersee, wie der Leiter der Kurbetriebe,
Matthias Schrön, am Samstag bestätigte. Bis Freitag seien 35 Absagen
eingegangen. Dabei sei die Gemeinde an der Abschussentscheidung nicht im
Geringsten beteiligt gewesen.
"Prügelknaben"
Wir fühlen uns wie die Prügelknaben, die den Kopf
hinhalten müssen, obwohl wir nicht dabei waren." Der Bär habe sich
bei seinen Wanderungen im österreichisch-bayerischen Grenzgebiet zufällig
gerade in der Region aufgehalten.
Tatsächlich war der Bär am Montag im Morgengrauen nicht einmal auf
Schlierseer Gebiet erlegt worden, sondern auf dem direkt angrenzenden
Gebiet der Gemeinde Bayrischzell. In Schliersee fand allerdings die
Pressekonferenz nach dem Abschuss des aus dem italienischen Trentino
stammenden Bären mit dem offiziellen Namen "JJ1" statt. Beide
Gemeinden hätten mit der Abschussgenehmigung des Umweltministeriums und
dem Abschuss durch ein staatlich beauftragtes Sicherheitsteam nichts zu
tun gehabt, unterstrich Schrön.
"Bei
Mördern wollen wir kein Urlaub machen"
Dennoch häufen sich in den Internet-Gästebüchern der beiden
oberbayerischen Ferienorte wütende Einträge. "Urlaub in Bayern? Nö!",
ist dort zu lesen, und: "Bei Mördern wollen wir kein Urlaub machen.
Wir reisen ab - und kommen nie wieder!" Andere Stimmen mahnen
hingegen zu Mäßigung: "Was kann denn die Gemeinde Schliersee dafür,
dass "JJ1" geschossen wurde! Also lasst mal die Kirche im Dorf
und besucht weiter Bayern! Und Schliersee hat eine schöne Kirche!"
Wirtschaftlicher
Schaden nicht absehbar
Es gebe allerdings auch Touristen, die nach dem Abschuss erleichtert seien
- sie hätten Angst gehabt, sagte Schrön. Erst in etwa einem Jahr werde
absehbar sein, ob in Schliersee tatsächlich ein wirtschaftlicher Schaden
entstanden sei. Schliersee zählt im Jahr durchschnittlich 500.000 Übernachtungen.
Gegen Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU), seine Mitarbeiter
und die Jäger gibt es wegen "Brunos" Abschuss eine Reihe von
Strafanzeigen. Die Staatsanwaltschaft München II will frühestens Ende
der kommenden Woche entscheiden, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet
wird.
Berlin:
"Bruno"-Fans demonstrierten gegen die Jagd
Fans von "Bruno" haben am Samstag außerdem in Berlin
demonstriert. Nach Veranstalterangaben zogen etwa 300 Menschen vom
Berliner Dom zum Gendarmenmarkt, um dort die Abschaffung der Jagd zu
fordern. Nach Polizeiangaben waren es hundert Teilnehmer.
Die Beweiskette sei eindeutig, dass "Bruno" alias
"JJ1" zu Unrecht erschossen wurde, sagte Demonstrationsleiter
Kurt Eicher auf Anfrage. Er warf der bayerischen Staatsregierung vor, mit
dem Abschuss gegen das Artenschutzabkommen verstoßen zu haben. An der
Spitze begleitete ein Mann im Bärenkostüm den Demonstrationszug.
Top
www.orf.at 02.07.2006:
Umherirrende
Kuh von Jäger erschossen
In
Gratwein im Bezirk Graz-Umgebung ist am Samstag eine Kuh erschossen
worden. Das Tier ist im Ortsgebiet umhergeirrt und wurde schließlich von
einem Jäger erlegt.
Betäubung funktionierte nicht
Bereits Samstagfrüh war die 400 Kilogramm schwere Kalbin in Rhein von der
Weide ausgebüxt. Der Besitzer versuchte den Vormittag über vergeblich,
das Tier einzufangen.
Tier völlig verunsichert und aggressiv
Gegen Mittag trabte die Kuh schließlich ins Ortsgebiet von Gratwein.
Durch die vielen Autos war sie völlig verängstigt und wurde immer
aggressiver. Schließlich attackierte sie jeden, der versuchte sie
einzufangen. Polizisten und Feuerwehrmänner brachten sich hinter Autos
und Bäumen in Sicherheit. Im Bahnhofsbereich versuchte schließlich ein
Tierarzt die Kuh mit einem Narkosegewehr zu betäuben. Drei Schüsse gab
er ab, aber das Serum wirkte nicht.
Kuh
drehte durch - Jäger schoss
Die Kuh wurde stattdessen immer aggressiver. Da laut Polizei Allgemeingefährdung
gegeben war, wurde ein Jäger alarmiert. Er gab der Kalbin schließlich
den Fangschuss.
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Kurier 29.06.2006:
"Bruno
war nur ein kecker, neugieriger Halbstarker"
Kärntner Experte übt
Kritik an der Hatz und ist überzeugt: "Der Bär hätte nicht
erschossen werden müssen"
"Ein Bär, der jemanden verletzt und gefährlich ist, gehört weg.
Der Mensch steht immer im Vordergrund", stellt Hans-Peter Sorger
klar, stützt sich auf seinen Stock, rückt seinen Crocodile-Dundee-Hut
zurecht und erklärt weiter: "Aber Bruno hat
nie einen Menschen bedroht, alle, die ihm begegnet sind, haben erzählt,
dass er friedlich war und geflüchtet ist. Er hätte nicht erschossen
werden müssen."
Sorger weiß, wovon er spricht, er beschäftigt sich seit 41 Jahren mit Bären.
Er hat in Kanada, Alaska, im Iran, in Rumänien und in Finnland ihre
Spuren vermessen und ihr Verhalten studiert. "Bei den Indianern in
Alaska habe ich mehr über Bären gelernt als auf jeder Uni",
berichtet er. 1995 hat er in Weißensee in Kärnten den Verein "Respect
to Wildlife" gegründet, der durch Spenden finanziert wird.
Der Abschuss Brunos war für ihn das letzte Kapitel einer langen
Geschichte von Missverständnissen und Fehlern. Begonnen hat laut Sorger
alles schon mit Jurka, der Mutter von Bruno. Sie wurde falsch
konditioniert. "Sie hat wahrscheinlich ein Schaf gerissen. Als sie zu
ihrer Beute zurückkehrte, hat man sie mit Gummischrot beschossen. Dadurch
wurde ihr aber nur klar gemacht, dass nicht das Reißen des Schafes für
sie gefährlich ist, sondern die Rückkehr zur Beute", glaubt Sorger.
Dieses Verhalten gab Jurka an Bruno weiter. Der war nach Sorgers Ansicht
kein "Problembär", sondern nur "ein kecker, neugieriger
Halbstarker", der von seiner Mutter verstoßen wurde und ein neues
Revier suchte. In dem hatte er sich noch nicht zurechtgefunden. Er wusste
nicht, wo die Himbeeren wachsen, wo sich die Ameisenhaufen befinden und
die verdaubaren Gräser wachsen. Außerdem ist der Bär ein bequemes Tier.
"Warum soll er einem Reh hinterherjagen, wenn irgendwo ein Schaf
rumsteht, warum soll er Insektenlarven suchen, wenn er einen Bienenstock
ausräumen kann?" fragt sich Sorger und fragte sich wahrscheinlich
auch Bruno.
Den Umgang der Verantwortlichen vor Ort betrachtet Sorger als "konfus
und ratlos", die Jagd mit den finnischen Hunden als "lächerlich",
die Aussagen der Experten als "bedenklich".
Todesurteil
Er wäre mit Bruno anders umgesprungen: "Ich hätte ihn mit einem
Geruch angelockt und ein zwei Leuchtraketen rechts und links neben ihm in
den Boden geschossen. Das hätte ihn scheu gemacht und eine Ruh wäre
gewesen."
So hätten unqualifizierte Äußerungen von Experten und mangelnde Aufklärung
der Bevölkerung zu Angst und Panik geführt. "Das war das
Todesurteil für Bruno", ist Sorger überzeugt.
Top
Kleine Zeitung 29.06.2006:
Leserbriefe
Nachrufe für Bär Bruno
Lieber Bruno, das hast du nun davon! Was hast
du dir bloß dabei gedacht, als Bär dich solcherart zu verhalten? Mach's
gut, Bruno!
Ferdinand Woschnak, Villach
Früher waren die Jäger Heger und Pfleger, von dem ist wohl nichts mehr
übrig geblieben. Heute sind es oft trunksüchtige Perverslinge, die einem
unschuldigen Tier in die Augen sehen können und abdrücken. Vielfach
sogar vom Auto aus! Wie krank muss es sein, ein Hochgefühl zu haben, wenn
man eine Waffe betätigt.
Alexandra Setz, Maria Rain
Das war eine echte "Glanzleistung". Mit einem Jagdschein hat man
nun einmal das Recht, herumzuballern. Diesmal blieb wohl der Verstand auf
der Strecke! Wirklich die dümmste aller Lösungen!
Barbara Novits, Hermagor
Über den Bären Bruno wird viel berichtet. Wie schaut es aber mit den
Jagdvorschreibungen in unseren Revieren aus? Bei der Landesjägertagung
wurde ein Beschluss gefasst, dass schon ab 1. Juli beim Rotwild wegen Schälschäden
Kälber zum Abschuss frei gegeben werden. Diese sind dann aber erst 6 bis
acht Wochen alt. Waidmannsheil!
Ruth Santner, Klagenfurt
Ein Mörder ist ein Mörder, wenn er das, was er tötet, nicht gänzlich
aufisst, vom Fassungsvermögen seines Magens wird nicht gesprochen. Also
war der Bär, welcher aus Ernährungsgründen schon zwei Schafe gerissen
hatte und diese nicht völlig verschluckt hatte, ein Mörder und darum
musste er getötet werden. Frage: Was für einen Magen musste jener Jäger
gehabt haben, der Bruno tötete und trotzdem kein Mörder sein will?
Gerald Kleczkowski, Klagenfurt
Ich begrüße es sehr, dass Bruno ins Museum kommt: ein Museum in dem alle
negativen Erscheinungen der Jagd aufgezeigt werden. Die Größe des
naturhistorischen Museums würde dafür kaum ausreichen!
Dipl.Ing. Andrea Spendier, Maria Saal
Top
APA 27.06.2006:
Italienische
Regierung protestiert wegen Abschusses von "Bruno"
Protestbrief von
Umweltminister Pecoraro Scanio an Pröll und Gabriel
Rom (APA) - Die
italienische Regierung protestiert offiziell gegen den Abschuss von Braunbär
"Bruno", der Montag früh von drei Jägern in Absprache mit dem
bayerischen Umweltministerium gezielt erlegt worden ist. Umweltminister
Alfonso Pecoraro Scanio hat in einem Brief an Landwirtschaftsminister
Josef Pröll (V), an dem deutschen Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und
an EU-Umweltkommissar Stavros Dimas Bedauern über den Abschuss des Tieres
geäußert. "Die italienische Regierung hätte sich eine stärkere
Koordinierung zur Rettung des Lebens des Bären erwartet", schrieb
der Minister, Parteichef der italienischen Grünen.
"Italien kann nicht dulden, dass die Kontrolle der alpinen Bärenbevölkerung
durch den Abschuss von Tieren erfolgt. Der Abschuss des Bären Bruno ist
ein negatives Zeichen für all jene, die sich für den Schutz dieser Tiere
einsetzen. Wir haben alles getan, um die Tötung des Bären zu
vermeiden", heißt es in dem Brief.
Der Minister fordert eine stärkere grenzüberschreitende Koordinierung
zum Schutz der Bären. Er bekundete seinen Einsatz, um mit Österreich,
Deutschland und der Schweiz über ein System zu diskutieren, das die Bären
von Dörfern fern halten solle.
Pecoraro hat für Anfang Juli in Trient zu einem Treffen mit Experten der
Umweltministerien aus Österreich, der Schweiz und Deutschland geladen, um
die Frage zu diskutieren. In den vergangenen Tagen wurden 250.000 Euro zur
Verfügung gestellt, um neue Zäune und Sicherheitssystems einzurichten,
mit denen man die Bären unter Kontrolle halten will.
Top
T-Online.de 26.06.2006:
Bayern
gibt Identität des Todesschützen nicht preis
Petzi ist tot. Der Braunbär
habe aber nicht leiden müssen, sagte Bayerns Umweltstaatssekretär Otmar
Bernhard auf einer Pressekonferenz. Der erste Schuss auf das Tier aus rund
150 Meter Entfernung sei tödlich gewesen. "Jagdkundige
Personen" hätten den Bären am frühen Montagmorgen in der Nähe des
Spitzingsees im Landkreis Miesbach erschossen. Wer Petzi getötet hat,
soll aus Gründen des Personenschutzes geheim bleiben. "Diese Dinge
werden nicht öffentlich gemacht", so Bernhard. Petzi streunte seit
Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umher.
Morddrohungen eingegangen
Zu den Fragen nach den Bärenjägern sagte auch Ministeriumssprecher
Roland Eichhorn: "Es sind Jagdkundige, und dabei bleibt es." Er
sagte auch nichts zu dem Gerücht, dass ein Polizist an der Abschussaktion
beteiligt war. "Der, der den Bären geschossen hat, ob Polizist, Jäger
oder Berufsjäger, wird sicherlich nicht sehr froh damit werden",
sagte ein Sprecher des Jagdverbands. Denn es seien bereits zahlreiche
Beschimpfungen und Morddrohungen eingegangen.
"Der Bär ist tot, es leben die Mörder",
Verbandssprecher Thomas Schreder sagte, er werde wegen der Drohungen die
Justiz einschalten. "Ich leite das weiter an die
Staatsanwaltschaft." In einer eMail hieß es: "Der Bär ist tot,
es leben die Mörder." Ein anderer eMail-Schreiber habe sich nach
Namen und Adressen der Jäger erkundigt, die den Bären
"ermordet" hätten. "Das Gleiche soll nun mit denen
geschehen."
Keiner will der Täter sein
"Ich war es nicht", sagte der Leiter der bayerischen
Forstdienststelle Spitzingsee, Siegmar Wüst. Der stellvertretende
Betriebsleiter am Forstbetrieb Schliersee ergänzte: "Es war kein
Berufsjäger oder Förster der bayerischen Staatsforsten vom Forstbetrieb
Schliersee." In dem Gebiet gebe es auch Gemeinschaftsjagdreviere der
umliegenden Gemeinden, in denen teils Jagdpächter und teils Berufsjäger
zuständig seien.
"Keine leichte Entscheidung"
Bayern verteidigte den Abschuss. "Es war keine leichte
Entscheidung", sagte Bernhard. "Aber wegen der möglichen
Gefahrenlage für Menschen war es notwendig, ihn zu erschießen".
Wegen der mangelnden Scheu vor Menschen habe man das Tier als gefährlichen
Risikobär eingestuft. In der Abwägung zwischen Artenschutz und
Sicherheit habe es keine andere Lösung als den Abschuss gegeben.
"Coolheit" wurde Petzi zum Verhängnis
Dem Bären wurde seine "Coolheit gegenüber Menschen" zum Verhängnis,
sagte Bayerns Bärenbeauftragter, Manfred Wölfl. "Das einzig
Positive ist, dass es beim Abschuss keine direkte Konfrontation zwischen Bär
und Mensch gab."
Ausgestopft ins Museum
Nach einer genetischen Untersuchung soll Petzi präpariert und im Münchner
Museum "Mensch und Natur" im Schloss Nymphenburg ausgestellt
werden. Dort ist auch der letzte vor rund 170 Jahren in Bayern erlegte
Braunbär zu finden.
Hintergrund
Früher gab es Braunbären in ganz Europa. Aber die Zunahme der Bevölkerung,
die großräumige Entwaldung und die direkte Verfolgung haben die Tiere
fast verschwinden lassen. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der
Braunbären in Mitteleuropa durch den Einsatz von
Umweltschutzorganisationen wieder gewachsen. 1989 startete WWF die
Wiederansiedlung der Braunbären in den österreichischen Alpen. Heute
leben etwa 25 bis 30 Exemplare in Österreich.
Gastwirt alarmierte Polizei
Der Braunbär war am Sonntagabend gegen 20.30 Uhr am 1700 Meter hoch
gelegenen Rotwandhaus gesehen worden. Er marschierte nur wenige Meter an
der Hütte vorbei. Der Wirt alarmierte daraufhin die Polizei. Die Gäste hätten
gerade beim Abendessen gesessen, sagte Hüttenwirt Peter Weihrer.
"Ich habe die Leute beruhigt und gebeten, nicht aus dem Haus zu
gehen." Schließlich sei er selbst vor die Türe gegangen und habe
den Bären angeschrieen, der daraufhin flüchtete. "Er hat vor uns
Angst gehabt."
"Dümmste aller Lösungen"
Naturschützer kritisierten den Abschuss: Der Präsident des Deutschen
Naturschutzrings, Hubert Weinzierl sagte, "das ist die dümmste aller
Lösungen". Die Deutschen hätten gelassener auf den ersten
eingewanderten Bären reagieren müssen: "Ich bin tief traurig"
über den Abschuss, sagte Weinzierl. In anderen Ländern lebten Bär und
Mensch friedlich zusammen. "Nur in Deutschland wird er
liquidiert." Nun bleibe nur zu hoffen, dass die Artgenossen des Bären
einen Bogen um Deutschland machen. "Bären der Welt, meidet
Bayern", sagte Weinzierl. Die Jugendorganisation des Bund Naturschutz
(BN) in Bayern nannte es eine "Tragödie für den bayerischen
Naturschutz" und warnte: "Der nächste Bär kommt
bestimmt." Bis dahin müssten die Behörden sich besser vorbereiten.
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Oberösterreichische Nachrichten 23.06.2006:
Pensionist
erschlug Hundebaby und hängte Kadaver auf Schulzaun
KOPFING. Weil es sich
angeblich um ein Weibchen handelte, soll ein Pensionist aus Kopfing ein
kleines Hundebaby brutal erschlagen haben. Kinder waren bestürzt, weil
der Kadaver offenbar am Zaun der Schule aufgehängt wurde.
Die Quälerei soll sich vor wenigen Tagen abgespielt haben. "Mir
wurde von dem Fall erzählt. Wenn ich da gewesen wäre, hätte es
ordentlich gestaubt", sagt Bürgermeister Otto Strassl, der bei Papst
Benedikt XVI. Audienz hatte. "Inzwischen redet ganz Kopfing von dem
Vorfall. Normalerweise müssten jene Leute, die das mitbekommen haben,
Anzeige erstatten. Dem Rohling gehört eine Gewaltige auf den
Sender."
Hundebaby
eiskalt getötet
Eiskalt soll der Pensionist das Baby seiner Jagdhündin erschlagen haben.
Offenbar deshalb, weil es sich um ein Weiberl handelte. Den Kadaver des Hündchens
soll er angeblich nach der Tat auf den Gartenzaun der Schule gehängt
haben. Die Hundemutter soll laut Auskunft eines aufmerksamen OÖN-Lesers völlig
verzweifelt am Zaun entlanggelaufen sein. Winselnd habe sie um ihr Baby
getrauert.
Schulkinder sollen die grausame Aktion mitbekommen haben. "Sie waren
außer sich und total betroffen", so der Schulwart. Er habe sich an
die Angehörigen des Pensionisten gewandt. "Denen war der Vorfall
total zuwider."
Der Pensionist selbst soll sich anfänglich geweigert haben, den Tierkörper
zu entfernen. Ein junger Bursch sei dann damit beauftragt worden.
Täter
aus der Jägerschaft?
"Offenbar handelt es sich bei dem Mann um einen Jäger. Mit dem
Vorfall wird der Ruf der Waidmänner wieder in ein völlig falsches Licht
gerückt", so Otto Strassl, der versichert, dass es sich um einen
"absoluten Ausnahmefall" handle.
Der Pensionist - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - war bis
Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Bürgermeister Otto Strassl: "Wer Hundebabys etwas antun kann, muss
ein Rohling sein."
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Niederösterreichische Nachrichten 06.06.2006:
Jäger
erschoss Kätzchen
Ressort:
STADT AMSTETTEN AMS Amstettner Zeitung
UNVERSTÄNDLICH
/ Weil er sich von einer Katze belästigt fühlte, erschoss sie der Mann.
Besitzerin benachrichtigte Polizei, einigte sich dann aber mit dem Jäger.
HAUSMENING / Selbstjustiz übte ein Mann, der auch als Jäger
tätig ist, in der Vorwoche an einer Katze. Er fühlte sich zum
wiederholten Male von dem Tier belästigt, das sich in seinem Garten
aufhielt. "Er hat es daher kurzerhand in sein Auto verfrachtet und zu
einer Wiese gebracht", berichtet ein Polizeibeamter. Dort ließ der
Mann das Tier laufen und erschoss es kurzerhand.
Die Besitzerin der Katze erfuhr von diesem Vorfall und benachrichtigte die
Polizei, die sogleich den Täter und die Geschädigte befragte. "Wir
haben den Mann ermahnt und gefragt, was das soll. Da sich die Besitzerin
der Katze und der Jäger aber ausgesprochen und auf nachbarschaftlichem
Weg geeinigt hatten, ist die Sache für uns erledigt", berichtete ein
Beamter der NÖN.
Die nicht ganz verständliche Aktion des Mannes rief auch einige
Tierfreunde auf den Plan, die von dem Fall Wind bekommen hatten. "Das
Tier hat keinem Menschen etwas getan. Es ist einfach unverständlich, dass
der Täter einfach so ungeschoren davonkommt - und das, obwohl er doch ein
Jäger ist", meinte ein schockierter Nachbar.
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Die Presse 29.05.2006:
Rote
Karte für Jäger, der Labradorhündin erschoss
Rasse
macht Jagdhund
Jäger dürfen Wild hetzende Hunde töten - nach dem Kärntner
Jagdrecht aber nur dann, wenn die Hunde nicht als Jagdhunde gekennzeichnet
oder erkennbar sind. Auf den Einsatz als Jagdhund oder die Ausbildung dazu
kommt es hingegen nicht an.
Aus diesem Grund muss sich ein Kärntner Jäger mit dem Ausschluss aus
der Landesjägerschaft für zwei Jahre abfinden. Er hatte als
Jagdschutzorgan eine schwarze Labradorhündin erschossen, die Wild gehetzt
hatte. Mit seiner Beschwerde gegen die Disziplinarstrafe drang der
geschasste Jäger nicht durch. Schon die entsprechende Rasse mache einen
Hund zum Jagdhund im Sinne des Kärntner Jagdgesetzes, so der VwGH, eine
zusätzliche jagdliche Ausbildung sei nicht erforderlich (2006/03/0049).
Dass dies in der Steiermark und in Tirol anders sein mag, kann bei einem
in Kärnten gesetzten Delikt nichts ändern.
Auch der Umstand, dass ein Strafverfahren gegen den Jäger wegen
Sachbeschädigung und Tierquälerei geprüft und eingestellt worden ist,
hilft ihm nicht: Das verfassungsrechtliche Verbot der zweifachen
Verfolgung wegen derselben Tat schließt eine Bestrafung wegen eines
spezifischen "disziplinären Überhangs" nicht aus.
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Die Presse 27.05.2006:
Jagdfieber
in Wien: Wildschwein im Visier
Jagd.
Zuletzt wurden jährlich 1854 Tiere in Wien erlegt - Tendenz steigend.
Grund: Überangebot an Nahrung.
WIEN. Österreich ist auf der Pirsch. Während Bevölkerung und
Politiker im Westen einem Braunbären hinterher stellen, haben die Jäger
im Osten andere Probleme: Die Zahl der Wildschweine (und die durch sie
verursachten Schäden) ist in den letzten Jahren explodiert. Entsprechend
hoch sind die jährlichen Abschüsse.
In Wien wurden laut Statistischem Jahrbuch 2006 zuletzt 1854 Tiere erlegt,
in Niederösterreich 22.000. Insgesamt wurden in Österreich 33.370 Stück
Schwarzwild geschossen. Zum Vergleich: 1980 waren es 3600 Stück, im Jahr
2000 25.000. Steigen die Bestände im gleichen Tempo weiter,
prognostiziert Friedrich Reimoser von der Veterinärmedizinischen
Universität Wien für das Jahr 2015 bis zu 65.000 erlegte Wildsauen.
Auf
Pirsch in Niederösterreich
"Das Problem ist das Nahrungsangebot", sagt Hans-Friedmann Zedka
von der Zentralstelle der Österreichischen Landesjagdverbände. Früher hätten
Eichen und Buchen - die Hauptnahrungsquelle der Wildschweine - nur alle
paar Jahre Eicheln bzw. Bucheckern getragen. Heute passiere das fast jährlich.
Als Grund dafür vermuten Experten die Klimaerwärmung.
Die 1000 Wiener Jagdkarten-Inhaber bejagen in den 32 Jagdgebieten
(darunter auch der Zentralfriedhof und der Golfplatz am Wienerberg) jedoch
auch andere Tiere: Hirsche, Rehe oder Hasen.
"Mehr als 100 Stück Rotwild pro Saison sind es jedoch nicht",
sagt Landesjägermeister Günther Sallaberger. Wegen des begrenzten
Angebots jagen die meisten Wiener im Umland. Sallaberger: "Über 6000
Wiener besitzen eine Jagdkarte für Niederösterreich."
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www.orf.at 26.05.2006:
Suche
nach Spuren des Bären
Vorerst
kein Schießbefehl in Kufstein
Ist der Bär tatsächlich
in Tirol oder nicht? Diese Frage hält die Bärenanwälte des WWF in den
letzten Tagen auf Trab. Denn immer mehr Menschen melden sich, die den Bären
gesehen haben wollen.
Zwei
Sichtungen plausibel
Zwei solcher Bärensichtungen scheinen nach
Ansicht der Experten aber durchaus plausibel. Jene in Thiersee und eine
weitere in Brandenberg/Aschau.
Sicher ist es noch nicht, ob der jetzt gesichtete Bär, auch jener aus
Bayern ist. Wenn ja, scheint er, nach seinem kurzen Abstecher wieder endgültig
zurück nach Tirol gekommen zu sein.
Identität
noch nicht sicher
Nach den Beobachtungen in Thiersee klingen
die Hinweise, dass der Bär im Rofan sei plausibel, sagt Toni Vorauer vom
WWF. Die Bärenanwälte haben im Moment jedenfalls alle Hände voll zu
tun, um die Spuren zu überprüfen. Erst wenn die Spuren ausgewertet sind,
kann man Rückschlüsse auf die Identität des Bären ziehen.
Dann ist sicher, ob es sich um den Problembären aus Bayern handelt oder
nicht. Bis dahin wird auch laut Landesrat Anton Steixner der fürs Außerfern
bestehende Abschussbefehl nicht auf die übrigen Bezirke ausgedehnt. Wenn
der Bär also wirklich in Gemeindegebiet von Brandenberg/Aschau unterwegs,
dann befindet er sich auf sicherem Terrain.
"Bär
einsperren ist Tierquälerei"
Den Bären einzufangen und in ein Gehege zu sperren sei Tierquälerei,
sagte am Freitag Michael Martys, Direktor des Innsbrucker Alpenzoos, der
zwei Bären beheimatet. Das Karwendelgebirge sei als Lebensraum für den Bären
durchaus geeignet.
Martys geht davon aus, dass es sich bei dem Bären um jenes Tier handelt,
das zuvor in Vorarlberg, im Außerfern und in Bayern für Aufregung
gesorgt hat. Der Zoodirektor hält es für durchaus möglich, dass der Bär
so weit gewandert ist.
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Oberösterreichische Nachrichten 26.05.2006:
Leserbrief:
Problembären
Vor einigen Jahren hat in Oberösterreich ein Bär vermeintlich einige
Hühner gefressen oder Bienenstöcke geplündert. Eifrige und aufrechte Jäger
haben ihn zur Strecke gebracht und in seinem Magen dann nur Grünzeug
gefunden.
Auch damals gab es schon Problembanken und Problembänker,
Problemgewerkschaften und Problemgewerkschafter, gab es Problembürgermeister
und Problembären.
Seither hat sich unsere Gesellschaft angeblich weiterentwickelt; eines ist
jedoch gleich geblieben. Zum Abschuss freigegeben werden immer nur die
Problembären. Und so sterben die Bären aus. Das ist das wahre Problem!
Der Artenschutz behütet die Falschen.
Dr. Rudolf Leikermoser, Linz
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www.orf.at 25.05.2006:
Bär
ist
zurück
Vorerst
kein Schießbefehl in Kufstein
Der Bär ist wieder in
Tirol. Michael Bischofer, Jagdpächter in Langkampfen, hat den Bären
Mittwochabend in einem Wald oberhalb von Thiersee gesehen. Im Bezirk
Kufstein gibt es vorerst keinen Schießbefehl.
"Er
hat mich angebrüllt"
Der Jagdpächter Michael Bischofer wollte
eigentlich einen Auerhahn suchen, traf dann aber völlig überraschend
gegen 20.00 Uhr auf den Bären.
"Ich hab ihn zuerst nicht bemerkt. Dann hat er mich angebrüllt.
Zuerst bin ich weggelaufen, weil ich mich nicht ausgekannt hab, was das
war. Dann bin ich noch mal zurück, und dann ist er neben mir
vorbeigegangen. Er war ca. 50 Meter von mir entfernt."
"Auf
jeden Fall ein riesiger Bär"
Der Bär sei dann wieder zurück in den Wald verschwunden. "Ich kann
nicht sagen, ob es der Bär aus Bayern ist. Es war auf jeden Fall ein
riesiger Bär", so Bischofer.
Zu
aufgeregt für ein Foto
Freilich habe er Angst gehabt, so Bischofer.
"Ich wollte eh noch ein Foto machen, aber ich war zu aufgeregt",
so der Mann, der dem Bären gegenüberstand.
WWF
sucht private Helfer
Der WWF hat am Donnerstag an private Helfer appelliert, sich an der Bärensuche
zu beteiligen. Die Fangversuche sollen zudem mit einer zweiten Falle
ausgeweitet werden. Gesucht wurde außerdem ein Zugfahrzeug, mit dem eine
2. Bärenfalle in den Raum Kufstein transportiert werden kann.
Interessierte sollten sich an die Hotline unter der Telefonnummer
+43/676/83488256 wenden.
Am
Freitag wird Vorgangsweise entschieden
Indess wurde der im Bezirk Reutte geltende Schießbefehl vorerst nicht auf
den Bezirk Kufstein ausgeweitet, erklärte der zuständige Landesrat Anton
Steixner (ÖVP).
Die Bärensichtung bei Thiersee vom Mittwochabend werde Ernst genommen,
betonte Steixner. Über Haarvergleiche würden Experten des WWF derzeit prüfen,
ob es sich um ein und dasselbe Tier handle. Erst am Freitag werde über
die weitere Vorgangsweise entschieden.
Unterschiedliche
Situation
Die Situation in den beiden Bezirken sei völlig
unterschiedlich, begründete der Landesrat seine Haltung. Im Raum Kufstein
sei die Sichtung nicht in der Nähe von Siedlungen erfolgt. Außerdem gebe
es keine Meldungen über Schäden. Daher sei die Gefahr geringer
einzustufen.
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Kurier 25.05.2006:
Schüsse
auf Haustiere: Akt geht ans Gericht
Für große Aufregung
hatten vor rund zwei Wochen in Steinbrunn Schüsse auf drei entlaufene
Haustiere gesorgt. Ein Jäger soll einen Hund erschossen, einen weiteren
Hund und eine Katze schwer verwundet haben. Mittwoch wurden die
Ermittlungen der Polizei Neufeld an der Leitha abgeschlossen. "Der Jäger
war verpflichtet zu schießen", hieß es von der Polizei. Die Tiere hätten
sich im Jagdgebiet aufgehalten, die Katze sei 420 Meter außerhalb des
bewohnten Gebietes getroffen worden, für Hunde gibt es laut Polizei keine
vorgeschriebene Schutzzone. Der Anwalt der betroffenen Familie, Othmar
Slunsky, sieht die Sache anders: Er hatte Anzeige wegen Tierquälerei und
Sachbeschädigung erstattet. Der Akt wird laut Polizei nun an die
Bezirkshauptmannschaft bzw. das Gericht übermittelt.
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Neue Vorarlberger Tageszeitung 25.05.2006:
Leserbrief
Schonzeit für Wildtiere
Die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn hat nach dem Amtsblatt vom 6. Mai
des Jahres eine Verordnung erlassen, nach der in den Jagdgebieten EJ
Auer-Ried , GJ Lustenau und GJ Dornbirn Ried-Nord zum Schutz der Wiesenbrüter
die Schonzeit für Fuchs, Dachs, Steinmarder und Hermelin für 3 Jahre
aufgehoben wird. Ausgenommen sind Alttiere während der Aufzucht der
Jungen.
Kein Jäger kann jedoch beim bloßen Anblick erkennen, ob dieses Tier
vielleicht Junge führt oder im Bau hinterlassen hat. Beim Abschuss eines
Muttertieres müssen die Jungen kläglich verhungern.
BirdLife Vorarlberg distanziert sich daher nachdrücklich von solchen
Methoden zum Schutz von Brutvögeln. Zum natürlichen Lebensraum einer Art
gehören auch die Prädatoren, die als heimische Wildtiere ebenfalls
Anspruch auf Schonung während der Fortpflanzungszeit haben.
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www.orf.at 24.05.2006:
Braunbär
- Abschussauftrag: 150 Jäger auserkoren
Seit Dienstag ist es fix. Sollte der Braunbär
wieder nach Tirol kommen, wird er erschossen. Ein Abschussauftrag gibt
vor, wer auf den Bären Jagd machen darf und wer nicht. Die Jäger, die
den Bären erlegen sollten, haben mit diesem Auftrag keine Freude.
Zweifelhafte
Ehre
Nicht jeder Jäger darf den Bären erlegen. 150 Aufsichts- und Berufsjäger
sind es, die auserkoren wurden, den Braunbären zu schießen. Eine
zweifelhafte Ehre, meint der Bezirksjägermeister von Reutte, Eckhard
Posch.
Rechtlich
dazu verpflichtet
"Wir sollen die Drecksarbeit für andere machen", sagt Posch. Er
und seine Jägerkollegen hätten mit dem Abschussauftrag jedenfalls keine
Freude. Rein rechtlich gesehen sind die Jäger jedoch verpflichtet, auf
den Bären zu schießen, sollte er ihnen vor den Lauf kommen.
Wer
bekommt Trophäe?
Wer im Falle eines Abschusses die Trophäe bekommt, ist nicht ganz geklärt.
Nach dem Jagdgesetz gehört jedes erlegte Tier dem Jäger, der es getötet
hat. Ob der Bär aber für wissenschaftliche Untersuchungen herangezogen
wird, steht noch nicht fest. "Egal", meint dazu Landesjägermeister
Paul Steixner. "Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor
man ihn erlegt hat."
Briten
kommen für Schäden auf
Ein britischer Versicherungsunternehmer will den Braunbären in Bayern
retten und Schäden durch das Tier in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro
bezahlen. "Wir wollen verhindern, dass der Bär abgeschossen
wird", sagte Simon Burgess, Geschäftsführer von British Insurance,
am Mittwoch. Die Versicherung würde jeden entschädigen, bei dem der Bär
künftig Schaden anrichte, erklärte Burgess. Mit dieser Art
Haftpflichtversicherung wolle Burgess einen Anreiz liefern, den Bär
lebend einzufangen.
Keine
Spur mehr vom Braunbären
Vom Braunbären in Bayern fehlt schon seit zwei Tagen jede Spur. Es
scheint geradezu, als lasse sich der Bär nicht mehr blicken, seit er zum
Abschuss freigegeben wurde.
Keine
Hinweise aus Tirol oder Bayern
Nach seinen Beutezügen vom Wochenende ist der Braunbär in Bayern zum
Abschuss freigegeben, seither fehlt von dem Tier allerdings jede Spur. Die
bayerischen Behörden vermuten, der Bär könnte schon wieder auf Tiroler
Boden zurückgekehrt sein. Aber auch im Außerfern gab es vorerst keine
Hinweise auf das Tier.
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www.orf.at 23.05.2006:
Keine
Schonung in Tirol
Tierschützer
protestieren gegen Abschuss
Nicht nur in Bayern, sondern auch
in Tirol droht dem seit Tagen herumziehenden Braunbären der Abschuss.
Sollte das Tier, das sich derzeit offenbar noch in Deutschland aufhält,
wie von Experten erwartet nach Tirol zurückkehren, wird er auch hier zum
Abschuss freigegeben. Das sagte der zuständige Landesrat Anton Steixner (ÖVP)
am Dienstag gegenüber ORF Radio Tirol.
"Offenbar
gefährlich"
Der Bär sei offenbar gefährlich, so Steixner.
Eine entsprechende Sitzung findet am Dienstagnachmittag mit dem
Bezirkshauptmann von Reutte und dem Bärenanwalt in Reutte statt.
Geschossen werden darf der Bär nur von autorisierten Jägern, betonte
Steixner - mehr dazu in tirol.ORF.at.
Erinnerung
an "Nurmi"
Für die letzte große Aufregung in Österreich
hatte 1994 "Nurmi" gesorgt. Nachdem er mehrere Schafe gerissen
hatte, war auch er zum Abschuss freigegeben worden, die Diskussion wurde
zum Politikum.
Geändert hat das aber nichts: Ein Jäger tötete den Bären schließlich
in Oberösterreich - nicht ohne posthumen Ruhm für "Nurmi":
"Problembär" wurde zum Wort des Wahres.
Betäubung
statt Abschuss?
Vor allem in Deutschland empören sich aber bereits
Tierschützer über den von Umweltminister Werner Schnappauf (CSU)
ausgegebenen Schussbefehl.
Die Erlaubnis sei ungeheuerlich und empörend, sagte die Vizepräsidentin
des Deutschen Tierschutzbundes, Brigitte Rusche, der "Berliner
Zeitung". In Deutschland rege man sich über jeden Elefanten auf, der
von armen Bauern in Afrika erschossen werde, um die Ernte zu schützen.
"Aber selbst fällt uns nichts besseres ein, als einen Bären sofort
abzuschießen."
"Typisch
deutsch"
Der Bund Naturschutz in Bayern wertete die Entscheidung als
"Kapitulation" und forderte, die Behörden sollten zu Betäubungswaffen
greifen und den Bären fangen, statt ihn zu töten. Die Landtags-SPD warf
dem Minister Hysterie vor.
Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, meinte
gar, die Entscheidung Bayerns sei "typisch deutsch". "Wir
machen uns weltweit lächerlich."
Blutige
Spur durch Bayern
Die Naturschutzorganisation WWF hatte den Bären ursprünglich in eine
Falle locken und ihn mit einem Sender ausstatten wollen. Ziel einer
solchen Maßnahme ist es, ein Tier orten und eingreifen zu können, falls
es sich menschlichen Siedlungen nähert. Doch sämtliche Fangversuche
schlugen bisher fehl.
Nachdem das Tier in den vergangene Tagen aber alleine zwölf Schafe und
mehrere Hühner im Grenzgebiet gerissen hatte, hieß es von den Behörden,
das Risiko sei mittlerweile auch für Menschen unkalkulierbar.
Wildbiologe
hat Verständnis für Abschuss
Das sieht auch der Wildbiologe der Vorarlberger Landesregierung, Hubert
Schatz, so: "Ein Bär, der die menschliche Nähe überhaupt nicht
mehr scheut, ist durchaus ein Bär, der als Risikobär einzustufen
ist." Er habe daher Verständnis für die Abschussgenehmigung.
Das könne dem Bären nur schwer wieder abgewöhnt werden. Dazu müsste
das Tier mit Gummischrot beschossen oder durch Knalleffekte abgeschreckt
werden, sobald es sich Menschen nähere. "Das klingt leichter und
einfacher, als es letztendlich draußen vor Ort ist."
Wenig sinnvoll sei es, den Bären einzufangen und in ein Gehege zu
sperren, sagte der Experte. Das "würde sowohl für den Bären als
auch für den Menschen große Probleme bringen" - - mehr dazu in
vorarlberg.ORF.at.
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Kurier 21.05.2006:
"Bär
ist gefährlich" - Hosp für Abschuss Außerferner Braunbär:
Tiroler Landesrätin schlägt "vorbeugende Maßnahme" vor und
fordert ehrliche Debatte
Es war kein offizielles Thema beim Tiroler Jägertag
am Samstag in den Innsbrucker Raiffeisensälen. Am Rande der
Vollversammlung drehte sich aber vieles um den Braunbären, der derzeit
durch das Außerfern im Grenzgebiet zu Bayern streift. Mit unmissverständlich
Worten ließ dabei Landesrätin Anna Hosp (VP) aufhorchen. Die
passionierte Jägerin, die auch Vorstandsmitglied des Jägerverbandes ist,
kann den Bären-Hype in Tirol keinesfalls verstehen.
"Ich weiß , dass es politisch nicht opportun ist, das zu sagen: Doch
vom Bären geht eine nicht zu unterschätzende Gefahr aus. "
GEFAHR
Wenn sich Bären in Siedlungsgebieten herumtreiben, "dann haben wir
es mit einem atypischen Verhalten zu tun", argumentiert Hosp. Es sei
nicht auszudenken, wenn es zu einem Zwischenfall komme, bei dem womöglich
ein Mensch Schaden erleide. "Dann wird sofort der Zeigefinger erhoben
und die Politik lautstark mit Vorwürfen überhäuft, warum sie nichts
gegen den Bären unternommen hat."
Unterstützt wird Hosp von Tirols Alt-Jägermeister Rudolf Wieser.
"Natürlich ist das eine sensible Frage. Ich glaube schließlich
selbst nicht daran, dass ein Jäger vorbeugend einen Schuss auf den Bären
abfeuern würde. Doch Faktum ist: Der Bär ist gefährlich." Dass
dieser in den Wäldern nicht genügend zum Fressen finde, sei alarmierend.
"Es ist leicht gesagt, sich bei einem möglichen Zusammentreffen
rasch auf den Boden zu legen. Ich weiß jedoch nicht, wie und wie rasch
etwa Kinder reagieren würden."
Für Hosp ist ein vorbeugender Abschuss des Braunbären vorstellbar.
"Wenn Gefahr für Leib und Leben besteht, ist es meistens schon zu spät."
Sie sieht im herumvagabundierenden Außerferner Bären keinen
"Meister Petz", sondern ein Raubtier, der scheinbar jegliche
Scheu verloren habe. Agrarlandesrat Anton Steixner wie seinem Bruder
Landesjägermeister Paul Steixner gehen Hosps Aussagen aber zu weit.
STEIXNERS GEGEN ABSCHUSS
"Wir haben mit dem Bärenanwalt und dem World Wide Fund For Nature
(WWF) eine klare Vorgangsweise vereinbart. Zuerst soll der Bär
eingefangen und betäubt werden. Dann erhält er einen Sender und man kann
ihn mit Gummigeschossen verscheuchen, wenn er in Siedlungsnähe auftaucht.
Erst in letzter Konsequenz, bei Gefahr in Verzug, wird er zum Abschuss
frei gegeben." Von einem vorbeugenden Abschuss hält Steixner nichts.
Sein Bruder stellte auch klar, der Bär werde nicht gejagt .
Die Suche nach dem Braunbären ging indessen am Samstag weiter. Zuletzt
wurde eine ausgeräumte Bienenhütte in Pflach entdeckt. Der WWF vermutet
jedoch, dass der herumstreunende Braunbär bereits die Grenze nach Bayern
überschritten haben könnte.
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Kronenzeitung 21.05.2006:
Bambi-Mutter-Mörder
auf Platz 20 der größten Schurken der Filmgeschichte
Bambi
- ein absolut zeitloser Film.
Deshalb brachte man wohl nun eine Fortsetzung in die Kinos. Was 1942
erstmals begeisterte, und als Videokassette oder DVD mittlerweile in
keinem Kinderzimmer fehlen darf, soll in neuer Optik die Kleinsten
erfreuen. Der erste Film schrieb Animationsgeschichte. Nie zuvor wurde so
detailgetreu gezeichnet und waren die Bewegungen so realistisch.
Allerdings auch die gerade laufende Fortsetzung, "Bambi 2", nährt
einen Irrtum, der im ersten Teil seinen Anfang nahm: Bambi im Film ist
kein Rehkitz, sondern der Nachwuchs eines Weißwedelhirsches . . .
Das kam so: Der "Erfinder" Bambis war der Österreicher Felix
Salten. In seinem Buch "Bambi - ein Leben im Walde" lässt er
die Tiere in den ihm vertrauten österreichischen Wäldern herumtollen. An
dieser Stelle sei dieses Werk übrigens als Alternative zum Fernseher den
Eltern ans Herz gelegt. Hauptperson ist das Rehkitz Bambi. Dann kauften
die Disney-Studios Ende der 30er Jahre die Rechte am Buch. Nur standen sie
vor dem Problem, dass Rehe in den USA eher selten verbreitet sind.
Kurzerhand machten sie aus Bambi, dem Reh, ein Weißwedelhirschkalb. Der
Nachwuchs der Rehe und der Weißwedelhirsche - die häufigste Hirschart
Nordamerikas - sind sich zum Verwechseln ähnlich. So fing schließlich
alles an. In der deutschen Synchronfassung blieb dann Bambi, das Weißwedelhirschkalb,
aber ein "kleines Reh" - mit einem Hirschen als Vater. Aber man
ist ja so beeindruckt von dieser einen herzzerreißenden Szene, dass diese
"Nebensächlichkeiten" in den Hintergrund geraten: Der hallende
Schuss aus einer Jägerflinte, aufgeschreckte Krähen und dann dieses
verzweifelte tollpatschige Tier auf der Suche nach seiner Mutter.
Millionen Kinder weinten bei dem Anblick.
Obwohl, wenn man es genau nimmt, sieht man ihren Tod nicht. Man hört zwar
Schüsse, aber weder sieht man das sterbende Tier, ein Gewehr, noch den Jäger.
Vielleicht zählt gerade deshalb dieser Filmtod zu den berühmtesten überhaupt.
Skurrilerweise wurde der "Schütze" auf Platz 20 der größten
Schurken der Filmgeschichte gewählt. Zu tief saß eben der in der
Kindheit erlittene Schmerz . . .
Die Familienkonstellation rund um Bambi gibt es in der freien Natur nicht.
Bambi ist eigentlich ein Kunstprodukt. Aus so manchem Kindermund hört man
auch den Satz: "Die Frau vom Hirsch ist das Reh." Die Fehler
bleiben fast immer unerkannt. Wer möchte schon seinen Nachwuchs während
des Filmes aufklären. Leider wissen aber auch einige Eltern nicht,
welchen Bären sie da aufgebunden bekommen. Biologielehrer stört das
schon eher. Sie müssen die falschen Familienverhältnisse wieder ins
rechte Licht rücken. Auch dass Hirsche nicht die "Herren der Wälder"
sind. Von Natur aus ziehen sie eher offene Landschaften dem dichten Wald
vor. Mit ihrem imposanten Geweih tun sie sich in der Steppe auch leichter.
In den Wald hat sie der Mensch "gezwungen", damit Felder und Äcker
verschont bleiben. Hier sind sie aber nicht immer willkommen. Auf ihrem
Speiseplan steht vorrangig Gras. In Österreichs Wäldern ernährt sich
die größte geweihtragende Hirschart, das Rotwild, aber auch von jungen
Baumknospen und Sträuchern. Leider machen sie auch nicht vor Baumrinden
halt. Die natürlichen Feinde wie Wolf oder Luchs, die dem Einhalt
gebieten könnten, gibt es in unseren Wäldern fast nicht mehr. Das Leben
im Wald ist nicht immer so idyllisch, wie es uns der Zeichentrickfilm
zeigt.
Top
www.orf.at 16.05.2006:
Nach
Schüssen auf Haustiere Grüne für Jagdgesetznovelle
Grüne
für Jagdgesetz-Novelle
Nach einem Zwischenfall vergangene Woche in Steinbrunn (Bezirk
Eisenstadt-Umgebung), bei dem ein Jäger einen entlaufenen Hund erschossen
hat, fordern die Grünen eine Änderung des Burgenländischen
Jagdgesetzes.
"Schießwütige Jäger"
Dieses gestatte es "schießwütigen Jägern, Haustiere als
Freiwild zu behandeln", erklärte Tierschutzsprecher
Landtagsabgeordneter Josko Vlasich.
"Gehört
schleunigst novelliert"
Bei dem Vorfall wurden auch ein zweiter Hund und eine Katze schwer
verletzt.
"Wenn es das Burgenländische Jagdgesetz zum Zwecke der Abwehr von
Verletzungen der Wildtiere gestattet, Katzen außerhalb einer 200
Meter-Zone und Hunde überhaupt ohne jegliche Schutzzone umzubringen, so
gehört dieses Gesetz schleunigst novelliert," so Vlasich.
Forderungen
Das Mindeste, was man verlangen müsse, sei die Ausweitung der
Schutzzonen von 200 auf mindestens 1.000 Meter und die Hereinnahme der
Hunde in diese Schutzzonen, so Vlasich.
Es könne auch nicht sein, dass ein Jäger einfach ohne Vorwarnung
Haustiere in der Nähe von Wohnhäusern abschießen darf, sagte der
Tierschutzsprecher.
"Erst nach einem erwiesenen Tatbestand des Wilderns und darauf
erfolgter wiederholter Ermahnung der Haustierbesitzer sollten die Jäger
auch strengere Maßnahmen setzen dürfen".
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www.orf.at 15.05.2006:
Schüsse
auf Haustiere - Landesjägermeister meldet sich zu Wort
Am Wochenende sorgte der Fall eines Jägers,
der auf drei Haustiere geschossen und eines davon getötet hatte, für
Aufregung. Nun meldet sich Landesjägermeister Friedrich Prandl zu Wort.
"Bedauere
Vorfall grundsätzlich"
Er bedauere diesen Vorfall grundsätzlich, weil er zu einer großen
Emotionalität geführt habe, sagt Landesjägermeister Friedrich Prandl
gegenüber dem ORF Burgenland. Er wolle zur Versachlichung des Themas ein
paar Feststellungen tätigen.
Frühjahr
als kritische Zeit
"Wir sind momentan im Frühjahr in einer sehr kritischen Zeit, weil
das Jungwild kommt. Es gibt Rehkitze und Junghasen und hier ist absolute
Ruhe, also eine störungsfreie Zeit in den Revieren oberstes Gebot. Das
ist die eine Seite.
Die zweite Seite ist, dass sowohl der Jagdausübungsberechtigte als auch
der Jagdaufseher auf Grund unseres Jagdgesetzes berechtigt ist, dass er
Hunde, die sich der Einwirkung ihrer Führer oder Halter entzogen haben, töten
darf - auch innerhalb der 200-Meter-Zone", so der Landesjägermeister.
200-Meter-Zone
für Katzen
Diese 200-Meter-Zone gelte nur für Katzen, so stehe es im
Jagdgesetz, sagt Friedrich Prandl.
Im
Gesetz genau definiert
"Es ist im Gesetz ganz genau definiert, dass sich die Katzen, soweit
sie vom Jagdaufseher beseitigt werden können, in einer Entfernung von
mindestens 200 Meter von Haus und Gehöften befinden müssen", so
Prandl.
Ein
toter Hund, zwei verletzte Tiere
Ein Jäger aus Steinbrunn hatte am Wochenende drei Haustiere
angeschossen. Ein Hund war sofort tot, ein anderer Hund und eine Katze
wurden durch Schüsse schwer verletzt und mussten notoperiert werden.
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www.orf.at 14.05.2006:
Schock
über Schüsse auf Tiere sitzt tief
Bei jener Familie in Steinbrunn, deren Tiere
von einem Jäger angeschossen wurden, herrscht noch immer Aufregung. Der
Schock über die Schüsse sitzt tief. Ein Hund ist tot, die anderen Tiere
sind schwer verletzt.
Entsetzte Tierbesitzer
Die Schüsse auf die zwei Hunde und die Katze fielen in der Nähe
des ehemaligen Esterhazy-Jagdschlosses bei Steinbrunn, wo die Besitzer der
Tiere wohnen.
Ein Hund war sofort tot, der zweite Hund und die Katze sind schwer
verletzt und mussten notoperiert werden. Die Hundebesitzer sind über die
Schüsse hier im Wald in unmittelbarer Nähe ihres Grundstücks entsetzt.
"Ein
Drittel der Katze war weg"
"Plötzlich haben wir einen Schuss gehört. Ich bin dann in die
Richtung gelaufen, aus der der Schuss kam. Auf dem Weg habe ich den Jäger
getroffen, er ist mir entgegenkommen und hat gesagt: 'Da liegt Ihr Hund.'
Ein paar Stunden später ist die zweite Hündin gekommen, sie war voll mit
Schrotkugeln. Und in der Früh ist der Kater gekommen ohne Bein, also ein
Drittel der Katze war weg", sagt Hundebesitzerin Ditta Tomaszewski.
Jäger
angezeigt
Die Tiere seien zwei bis drei Mal im Jahr ausgerissen, hätten aber
niemals Wildtiere getötet, sagen die Hundebesitzer. Sie haben den Jäger
angezeigt.
"Metzger
statt Jäger"
"Ich habe nichts gegen Jäger, mein Vater war auch Jäger. Aber es
gibt Menschen und Menschen, Jäger mit Ethik und es gibt einfach Metzger.
Das ist für mich kein Jäger, das ist ein Metzger", sagt Ditta
Tomaszewski.
Familie:
"Schüsse in 200-Meter-Zone"
Nach Darstellung der Familie fielen die Schüsse nur 135 Meter vom
verbauten Grundstück entfernt - und damit innerhalb der 200-Meter-Zone,
in der laut burgenländischem Jagdgesetz nicht auf streunende Haustiere
geschossen werden darf.
Jäger:
"230 Meter Entfernung"
Der Jäger erklärte hingegen in einer ersten Stellungnahme gegenüber
dem ORF Burgenland, er habe in 230 Metern Entfernung vom Haus - und damit
völlig gesetzeskonform - geschossen.
Zu einem Fernsehinterview war der Jäger allerdings nicht bereit.
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www.orf.at 14.05.2006:
Jäger
schoss auf Haustiere: Anzeige
Anzeige gegen einen Jäger hat eine Familie in
Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) erstattet. Der Jäger hatte auf
drei ausgerissene Haustiere geschossen und einen Hund dabei getötet.
Von Schrotkugeln getroffen
Die zwei Hunde und die Katze wurden von Schrotkugeln getroffen. Ein
Hund starb sofort, ein Hund befindet sich nach einer Notoperation in
Lebensgefahr, der Katze musste ein Bein amputiert werden.
Hund
lag tot auf Waldweg
Unweit des Anwesens der Familie krachten am Donnerstagabend Schüsse. Als
die Hausbewohnerin nachschaute, fand sie Boxermischling Foxi tot auf einem
Waldweg, der an das Grundstück grenzt.
Später entdeckte sie auch die schwer verletzte Katze Maxi und den
ebenfalls angeschossenen zweiten Boxer Agathe.
Jäger
weist Vorwürfe zurück
Das Grundstück liegt außerhalb der Ortschaft, mitten in einem
Jagdrevier. Der Jäger betont, die Tiere hätten sich nicht innerhalb des
gesetzlichen Schutzgebietes befunden, in dem sie sich frei bewegen dürfen.
"Haben
noch niemandem was getan"
Laut der Besitzerin komme es zwei, drei Mal pro Jahr vor, dass die Tiere
entlaufen, aber sie hätten noch niemandem etwas getan. Warum es zu dem
Vorfall kam und ob die Tiere gewildert hatten, ist nicht bekannt.
Anzeige
erstattet
Die Familie hat Anzeige bei der Polizei erstattet und einen
Rechtsanwalt eingeschaltet.
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www.orf.at 04.05.2006:
Todesschuss
für bärigen Ausreißer
Im
Cumberland-Wildpark in Grünau im Almtal hat ein Jäger einen der drei
Braunbären erschießen müssen. Die zweijährige Bärin hatte sich unter
dem Käfiggitter durchgegraben und war plötzlich im Besucherbereich
herumgelaufen.
Der gefährliche Zwischenfall war bereits am Ostersonntag passiert, wurde
aber erst jetzt bekannt. Dem besonderen Datum ist es auch zu verdanken,
dass nur wenige Besucher im Grünauer Wildpark waren, als der Vorfall
passierte.
Besucher
in Sicherheit gebracht
Trotz doppelter Sicherung hatte sich die zweijährige Bärin aus dem
Gehege befreit und war plötzlich im Besucherbereich herumgelaufen. Die
Mitarbeiter des Wildparks reagierten blitzschnell, sie brachten die
Besucher in Sicherheit.
Unter
dem Käfiggitter durchgegraben
Die Situation war so brenzlig, dass an ein Einfangen nicht mehr zu denken
war. Die Bärin musste von einem Jäger erschossen werden. Wie das Tier
ausgebrochen war, ist mittlerweile geklärt.
Es hatte sich an einer schwer einsehbaren Stelle unter dem Käfiggitter
durchgegraben. Das Bärengehege wird jetzt aufwändig verstärkt.
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www.orf.at 17.04.2006:
Besserer
Schutz für Wild und Natur
Land
und Jäger starten Aufklärungsprojekt
Gemeinsam mit dem Land starten Salzburgs Jäger jetzt eine Aufklärungskampagne
zum besseren Schutz von Wild und Natur. "Respektiere Deine
Grenzen" nennt sich das Projekt, das sich beispielsweise an Wanderer,
Radfahrer und Tourengeher richtet.
Vorbild
Vorarlberg
"Respektiere Deine Grenzen" ist keine Salzburger
Erfindung: das Land Vorarlberg hat bereits vor einiger Zeit ein
gleichnamiges Pilotprojekt gestartet, das Salzburg jetzt übernimmt, sagt
Landesjägermeister Sepp Eder:
"Es geht dabei nur um jagdbares Wild, sondern um die Natur überhaupt.
Der Bevölkerung soll erklärt werden, warum zum Beispiel Wanderer,
Radfahrer, Jogger oder Sifahrer zu bestimmten Zeiten gewissen Plätze
meiden soll.
Das ganze ist kein Verhinderungsprojekt, sondern ein reines Aufklärungsprojekt,
weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass man mit der Aufklärung der Bevölkerung
mehr erreicht als mit Verboten."
Birkhahn
als Opfer von Tiefschnee-Fahrern
Wenn zum Beispiel ein Wanderer den markierten Steig verlässt und dadurch
eine Hirschkuh, die ein Kalb säugen muss, während der Fütterungszeit
beim Fressen überrascht, dann flüchtet diese Hirschkuh, was zu einem
bedrohlichen Nahrungsmangel sowohl für das Muttertier als auch sein
junges führen kann.
Landesjägermeister Eder nennt noch ein drastisches Beispiel: "Der
Birkhahn gräbt sich jetzt im Winter im Schnee ein. In seinem 'Iglu' sinkt
sein Pulsschlag ganz tief ab-auf einen Schlag pro Minute.
Wenn dann ein Skifahrer im Tiefschnee - nichts ahnend - über den 'Iglu'
drüber fährt, dann wird der Birkhan dermaßen erschreckt, dass sein Puls
aufhört zu schlagen und das Tier tot ist - und das ganze nur aus
Unwissenheit des Skifahrers."
Broschüre
ab kommendem Winter erhältlich
Spätestens bis zum Beginn der nächsten Skitouren-Saison sollen
eine Informationsbroschüre fertig und dann beim Land erhältlich sein.
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www.krone.at
17.04.2006:
16-Jähriger
stirbt bei Wildfütterung
Ein
überaus tragischer Unfall hat sich am Ostersonntag im Tiroler Außerfern
einem 16-jährigen Schüler das Leben gekostet. Wie die Polizei mitteilte,
war der Bursche mit seinem Vater zum Vilsalpsee im gefahren, um Rehe zu füttern.
Während der 46-jährige Jäger die Tiere im Tal versorgte, stieg sein
Sohn zu der auf 1.300 Meter gelegenen Wildfütterung auf. Dort legte er
sich unter die Materialseilbahn, schlief ein und wurde vom Heu begraben...
Während sein Sohn geschlafen hat, lud der Vater im
Tannheimer Tal die Transportkiste der Materialseilbahn und ließ diese zu
Berg fahren. Oben angekommen, leerte sich die Kiste von selbst. Dabei
wurden Kopf und Oberkörper des 16-Jährigen von der mindestens 200
Kilogramm schweren Ladung verschüttet.
Jede
Hilfe kam zu spät
Nachdem der Vater des Burschen eine weitere Ladung Heu
und Kraftfutter nach oben geschickt hatte, stieg er zur Bergstation der
Materialseilbahn auf. Obwohl er seinen Sohn sofort befreite, den
Rettungshubschrauber verständigte und Wiederbelebungsversuche unternahm,
konnte der Notarzt nicht mehr helfen - der junge Mann war
bereits tot.
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Neue Kronenzeitung 16.03.2006:
Hund
erschossen, Familie trauert
Liebestoller
Collie deckte unerlaubt Hündin eines Jägers - Streiche waren zuviel:
In Fiss ist derzeit ein erschossener Hund Dorfgespräch Nummer eins:
Ein Jäger, der seine Familie und seine Haustiere durch den "Streuner"
gefährdet sah, hatte zur Selbsthilfe gegriffen und das Tier in einer
Scheune im Dorf getötet. "Vier Kinder haben einen treuen Gefährten
verloren", trauert die Familie um den vierbeinigen Freund.
Der Collie hatte dem Jäger in der Vergangenheit mehrere (kostspielige)
Streiche gespielt: Einmal biss er Ponys ins Bein und jagte sie von der
Weide, ein anderes Mal scheuchte er die Katzen durchs Haus, wobei allerlei
zu Bruch ging. Der Gipfel der Dreistigkeiten aber war ein tierisches
"Schäferstündchen" in der Jägerstube: "Der Hund hat
mehrmals meine reinrassige Jagdhündin gedeckt." Auf den Folgekosten,
sprich der Tierarztrechnung, sei er sitzen geblieben. Auch andere Hunde in
Fiss seien vor dem liebestollen Collie nicht sicher gewesen:
"Urlaubsgäste haben sich mit ihrem Hund schon gar nicht mehr auf die
Straße getraut. Es gab zahlreiche Beschwerden beim
Tourismusverband."
Nachdem alle Appelle an den Hundehalter nichts gefruchtet hätten, habe
er die Sache selbst in die Hand genommen. "Ich stehe dazu", sagt
der Jäger, der namentlich nicht genannt werden will: "Meine Familie
fühlte sich durch den aufdringlichen Streuner bedroht." Er habe genügend
Zeugen. Der Fall liegt bei der Polizei.
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Kurier 09.03.2006:
Jäger
fordern Polizeischutz bei illegalen Anti-Jagd-Demos
Tierschützer
kündigten Störung von Jagden an / Morgen "Gipfel" bei
Agrarlandesrat Josef Plank
Hochrangige Vertreter des NÖ Landespolizeikommandos, der
Landwirtschaftskammer und des Landesjagdverbandes treffen morgen, Freitag,
mit Agrarlandesrat Josef Plank zusammen. Ein Grund für das Treffen ist
unter anderem eine nicht angemeldete Demonstrationen von Tierschützern,
die im vergangenen November eine Jagd in Böheimkirchen derart gestört
hatten, dass der Jagdleiter die Jagd schließlich abbrechen musste.
32 Jäger wollten damals vor allem Wildschweine bejagen. Bekanntlich sind
die Jäger gesetzlich dazu angehalten, da die Wildschweinbestände auch in
NÖ in den letzten Jahren dramatisch zugenommen haben. Jagdrevierinhaber,
die die Wildschweinjagd nicht forcieren, müssen damit rechnen, dass die
Bezirksverwaltungsbehörden derartige Jagden anordnen.
Jugendliche
"Nach dem dritten Trieb - wir machten gerade Mittagspause - kamen
mehrere Pkw angefahren, denen 35 meist jugendliche Demonstranten in gelben
Signaljacken und mit Regenschirmen bewaffnet entstiegen", erinnert
sich Jagdgast Heinz Syllaba. Sofort sei jeder der Demonstranten mit einem
der Jäger auf Tuchfühlung gegangen. "Wir haben uns aber von den
Demonstranten weder zu Verbalattacken noch zu irgendwelchen Rempeleien
hinreissen lassen", so Syllaba.
Da die Tierschützer weitere derartige Störaktionen angekündigt haben,
haben die Weidmänner Landeshauptmann Erwin Pröll um "aktive Unterstützung
bei weiteren Störmanövern durch militante Naturschützer " gebeten.
"Ziel des Gipfels ist", so Peter Lebersorger vom NÖ
Landesjagdverband, "die Jägerschaft, Grundbesitzer und Exekutive
klar über die Straftatbestände in solchen Fällen zu informieren. Viele
glauben, dass die Störung einer Jagd eine Bagatelle ist. Tatsache ist
jedoch, dass jeder, der eine Jagd stört, Straftaten begeht." Die Jäger
erwarten laut Lebersorger in Hinkunft bei derartigen Zwischenfällen die
volle Unterstützung der Exekutive.
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APA 07.03.2006:
Sorge
um Jagdrecht: Vogelgrippe - Blankes Unverständnis in Nickelsdorf
Quarantänestation
am Grenzübergang sorgt für Aufregung - Bürgermeister tobt: "Miese
Vorgangsweise"
Nickelsdorf (APA) - Trügerische Ruhe herrscht am Dienstag auf der
Hauptstraße von Nickelsdorf. Doch hinter den Kulissen brodelt es
gewaltig. Zentrum des Zorns ist seit Montagabend das Gemeindeamt.
Dort tobt Bürgermeister Gerhard Zapfl (S). Grund für seinen Ärger
ist die "Übersiedlung" von 170 Katzen aus dem Grazer Tierheim
"Arche Noah" in die Veterinärgrenzkontrollstelle Nickelsdorf.
Die Tiere waren unter Quarantäne gestellt worden, nachdem man bei drei
Tieren den gefährlichen Vogelgrippe-Virus H5N1 diagnostizierte.
"Ich hab von dieser Husch-Pfusch-Aktion von Gesundheitsministerin
(Maria, Anm.) Rauch-Kallat aus den Nachrichten erfahren", will sich
Zapfl einfach nicht beruhigen. "Bei den Leuten hier herrscht völliges
Unverständnis. Es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum man die
Katzen gerade zu uns gebracht hat", ärgert sich der rote Bürgermeister
grün und blau. Für ihn ist diese "miese Vorgangsweise" eine
"Vergewaltigung der Bevölkerung". Zapfl: "Nicht einmal der
Amtstierarzt des Bezirks wurde informiert."
Rund zwei bis drei Kilometer von Nickelsdorf entfernt, hinter dem alten
Grenzübergang zu Ungarn, werden die 170 Katzen derzeit durchgecheckt.
Unter den 1.600 Einwohner des Grenzortes herrscht Verunsicherung.
"Ich leiste Aufklärungsarbeit", lacht die Trafikantin.
"Die meisten Menschen im Dorf wissen gar nicht, dass die Katzen in
der Quarantänestation untergebracht sind. Sie glauben, die Tiere laufen
irgendwo im Ort herum. Deshalb trauen sich viele nicht, ihre Haustiere ins
Freie zu lassen."
Dennoch steht laut Bürgermeister Zapfl nicht so sehr die Angst im
Vordergrund: "Es ist der unglaubliche Ärger darüber, dass man überrumpelt
und vor vollendete Tatsachen gestellt wurde." Über den genauen
Zeitpunkt der Ankunft des Tiertransportes aus Graz wusste das
Gemeindeoberhaupt ebenso wenig, wie über die Dauer des Aufenthaltes der
ungebetenen Gäste. Auch in der Bäckerei Kovac herrscht Ungewissheit:
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas passiert, schließlich ist
die Quarantänestation drei Kilometer weit weg. Man muss keine Angst haben
- glaube ich", sagt die Verkäuferin.
Zapfl befürchtet hingegen auch einen wirtschaftlichen Schaden für
seine Gemeinde: "Wir haben hier hochwertige Jagdgebiete - und im
Moment laufen die Verhandlungen mit einem neuen Pächter." Der Bürgermeister
will kämpfen. "Man darf diese Entscheidung der Bundesregierung nicht
einfach so hinnehmen. Ich werde alles dran setzen, dass die 170 Katzen so
rasch als möglich wieder aus Nickelsdorf verschwinden."
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Niederösterreichische Nachrichten 01.03.2006:
Stier
entlaufen
FRAUENHOFEN. 600 kg schwer war der Stier, der einem 84-jährigen
Fleischer aus Frauenhofen am 21. Februar entlief. Das aggressive Tier
rannte entlang der Taffa Richtung Horn. Die Polizei, ein Jäger und ein
Tierarzt wurden verständigt.
Der Versuch, das Tier mit einem Narkosegewehr zu betäuben, scheiterte.
Ein Jäger erlegte den Stier mit zwei gezielten Schüssen.
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Kleine Zeitung 25.02.2006:
Jäger
nehmen das Raubwild ins Visier
Fuchs,
Marder, Iltis und Dachs stehen auf der Abschussliste ganz oben. Grund: Das
Niederwild in Osttirol soll sich so wieder erholen.
Vielfach verzerrt ist das Bild
von der Jagd, da meist Schalenwild als Beute im Mittelpunkt steht. Doch
nicht nur Hirsch, Reh, Gämse oder Rauhfußhühner geraten ins Fadenkreuz
der Grünröcke.
Die Jagd auf das Raubwild wurde in den letzten drei Jahren in Osttirol
stark forciert. Fuchs, Iltis und Marder geht es an den
"Pelzkragen" und auch der Dachs ist vor der Flinte nicht sicher.
"Wir müssen etwas für das Niederwild wie Hasen oder den Birkhahn
tun", argumentiert Bezirksjägermeister Martin König. Erste Erfolge
gibt es bereits: "Es sind im Bezirk wieder mehr Hasen zu sehen",
freut sich der Jägermeister.
Reiche
Beute
Das meiste Raubwild wird in den Nächten um den Jänner- und Febervollmond
zur Strecke gebracht. "Die Nacht des Fuchses" nennt sich diese
Jagdaktion, ausgerufen vom Bezirksjägerverband. Die Grünröcke - im
Jagdjargon auch "Fuchspasser" genannt - bewiesen im Vorjahr bei
den Nachtansitz-Jagden gutes "Sitzleder". Sie machten im Rahmen
der Fuchsnacht-Aktion beachtliche Beute: 350 Stück Raubwild wurden
erlegt.
Beliebtes
Ritual
Zur "Nacht des Fuchses" gehört auch die Streckenlegung. Dabei
wird die Beute in einzelnen Talschaften des Bezirkes präsentiert.
"Sozusagen als letzte Ehrerweisung für das Wild", lässt König
wissen. Das erlegte Raubwild wird nach einem eigenen Muster aufgelegt.
Nicht dabei sein dürfen krankheitsverdächtige Tiere.
Am kommenden Samstag ist es wieder soweit: Die Osttiroler Jäger legen
Strecken vom erlegten Raubwild in Tristach (Dolomitenhof), in Matrei-Feld
(Landgasthof Steiner) und in Sillian beim Schießstand - Beginn jeweils um
19.30 Uhr. Nach diesem Ritual werden die Tiere abgebalgt und verwertet.
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Oberösterreichische Nachrichten 24.02.2006:
Vogel-Jagdverbot
trifft Bauern und Fischer
LINZ.
Das österreichweit verfügte Vogel-Jagdverbot verhindert Zwangsabschüsse
von Ringeltauben, Kormoranen und Rabenkrähen. Das führt laut Experten zu
Problemen.
Ob das am Montag bis Ende Mai verlängerte Federwild-Jagdverbot eine
sinnvolle Maßnahme gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe ist, wird laut
dem Wildbiologen Christopher Böck vom Landesjagdverband die Zukunft
zeigen. So gut wie sicher seien negative Auswirkungen für Bauern, Fischer
und Jäger.
Böck: "Für den Gemüsebau - zum Beispiel bei Erbsen - sind durch
die Ende März in großen Scharen ins Land kommenden Ringeltauben beträchtliche
Schäden zu erwarten. Die Wildtauben haben sich in den vergangenen Jahren
in Europa sehr stark vermehrt."
Da die bisher von den Behörden angeordneten Zwangsabschüsse wegen des
Jagdverbots wegfallen, können die Ringeltauben die landwirtschaftlichen
Kulturen weitgehend ungestört plündern. Böck: "Da Jäger solche
Schäden in der Landwirtschaft ersetzen müssen, können sie nur
versuchen, die Tauben mit Vogelscheuchen zu vertreiben."
Diese ließen sich aber nicht so leicht schrecken. Als Vogelscheuchen am
wirksamsten seien bisher in Streifen geschnittene Müllsäcke gewesen, die
in 20-Meter-Abständen befestigt worden seien.
Wegen des Vogel-Jagdverbotes müssten auch Kormorane und Graureiher keine
Zwangsabschüsse fürchten. Böck: "Die Gefahr, dass seltene Fische
wie die Äsche weiter dezimiert werden, ist groß. Die Jäger dürfen den
Fischern aber bis Ende Mai nicht helfen."
Mehr
gefiederte Eierdiebe
Rabenvögel wie die Rabenkrähe und die Elster dürfen laut Böck in
Gebieten, in denen sie andere Tierarten gefährden, im Februar und März
gejagt werden. Heuer ist das nicht möglich. Böck: "Wenn es zu viele
Rabenvögel gibt, werden mehr Eier aus Gelegen von Rebhühnern und Fasanen
geholt. Rabenkrähen schlagen dann auch wesentlich mehr Junghasen."
Die im Mai vorgesehene Birkhuhnjagd fällt heuer aus. Damit müssen die
oberhalb der Waldgrenze meist von Bergbauern betreuten Reviere auf
Einnahmen durch die begehrten Abschüsse verzichten. Ende März sollte die
Jagd auf Waldschnepfen beginnen. Böck: "Diese Wildart ist bei Jägern
sehr beliebt, weil sie gut schmeckt und gern präpariert wird. Aber auch
die Schnepfen haben wegen des Jagdverbots Schonzeit."
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Neue Kronenzeitung 02.02.2006:
Wilde
Wildsau biss Holzfäller!
Auch
Jäger musste vor mächtigem Schwein Flucht ergreifen.
70 Kilo pure Wut schnaubten in einer Au bei Strengberg (NÖ) auf einen
Jäger zu! Dem blieb nur eines - die Flucht vor der wilden Wildsau! Zuvor
hatte das Schwein einen Holzfäller in die Hand gebissen und ihn obendrein
noch die Hose zerfetzt.
Eine einzige Patrone hatte der
Jäger noch im Lauf - und die verfehlte ihr Ziel! Der Knall machte die Sau
noch aggressiver - sie galoppierte auf den Waidmann los. In Panik rettete
sich der Schütze in sein Auto - Rückwärtsgang und im Vollgas aus der
Au. Schon zuvor hatte das Wildschwein eine Attacke gestartet. Blitzschnell
bis der im Unterholz überraschte Vierbeiner einen Holzfäller in die
Hand. Der Mann verlor seine Hose. Die Spur des Wildschweins hat sich
mittlerweile in den Waldestiefen verloren. Zuletzt wurde es in der Donau
schwimmend beobachtet.
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Neue Kronenzeitung 01.01.2006:
Jäger
zeigten Tierretter wegen "Wilderei" an!
Gericht
ließ kleinkarierte Weidmänner abblitzen:
Schon peinlich, wenn man so kleinkariert ist! Wegen Eingriffs in fremdes
Jagdrecht zeigten Weidmänner in Nußbach einen Tierretter an. Sein
"Verbrechen": Er hatte ein schwer verwundetes Reh zu einer Ärztin
gebracht, die es einschläferte. Streitwert: 40 Euro. Das Gericht stellte
den Unfug ab.
Der "Jagdfrevel" war Anfang Dezember in der Nussbacher
Ortschaft Jageredt passiert. Ein Autofahrer hatte ein Reh angefahren. Das
verwundete Tier blieb am Straßenrand liegen, der Lenker verständigte die
Polizei, welche dem Jäger Bescheid gab. Aber in zwischen war der
Tierretter Harald Hofner (50) aus Steinbach am Ziehberg zufällig bei der
Unfallstelle aufgetaucht. Er brachte das vor Schmerzen brüllende Reh zur
Kirchdorfer Tierärztin. Dort musste das Wildtier eingeschläfert werden.
Die Jägerschaft fühlte sich um das Wildbret betrogen, erstattete Anzeige
wegen Wilddiebstahls. Doch das Kirchdorfer Bezirksgericht stellte das
ziemlich absurde Verfahren nun ein.
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