Jagd
in der Presse 2012
orf.at vom
21.12.2012
Jäger stürzen mit Hochstand in die Tiefe
In Innerhalbach im Bezirk Lilienfeld sind am Donnerstag zwei
Jäger zum Teil schwer verletzt worden. Der Hochstand, auf dem sie
gesessen sind, brach zusammen und stürzte mit den beiden Männern einen
steilen Hang hinunter.
Der 73-jährige Sankt Pöltner und sein 74-jähriger Jagdkollege aus
Mödling gingen nach Angaben der Polizei gegen 18.15 Uhr auf die Pirsch
und kletterten auf einen zehn Meter hohen Hochstand. Kurze Zeit später
brach dieser jedoch in sich zusammen und riss die beiden Männer in die
Tiefe.
Holzverstrebungen dürften morsch gewesen sein
Der 73-Jährige wurde schwer verletzt und musste mit dem Notarztwagen ins
Landesklinikum Sankt Pölten gebracht werden. Sein Begleiter erlitt
ebenfalls Verletzungen und wurde ins Krankenhaus Lilienfeld
eingeliefert.
Nach Angaben der Polizei dürften mehrere Holzverstrebungen sowie eine
Stütze des Hochstandes morsch gewesen sein, weshalb die Kanzel des
Hochstandes der Belastung durch die beiden Jäger nicht mehr Stand
gehalten haben dürfte.
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nachrichten.at vom
17.12.2012
Jäger angeschossen - Hund könnte schuld sein
Scheibbs. Als ein 33-jähriger Jäger Sonntagnachmitttag das
Gewehr vom Rücksitz seines Wagens hervorholte, löste sich ein Schuss.
Die Kugel durchschlug den rechten Oberschenkel seines 55-jährigen
Vaters. Die Polizei vermutet, dass der Jagdhund auf der Rückbank die
Sicherung des Gewehrs gelöst hatte.
Das berichtete die Polizeidirektion Niederösterreich Sonntagabend in
einer Presseaussendung. Vater und Sohn waren unterwegs in das Jagdrevier
Hochkar-G`seng im Gemeindegebiet von Göstling/Ybbs um zu jagen.
Vermutlich hatte der Hund die Sicherung am Gewehr gelöst als er auf dem
Rücksitz hin und her sprang. Der Sohn leistete Hilfe bis der Vater mit
dem Notarzthubschrauber C 15 in das Landesklinikum Linz gebracht wurde.
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heute.at vom
15.12.2012
Nachschulungen gefordert -
Serie von Jagdunfällen in Ostösterreich
Bei einem Unfall mit einer Jagdwaffe ist ein 55-Jähriger am
Sonntagnachmittag in Göstling an der Ybbs (Bezirk Scheibbs) verletzt
worden. Laut NÖ Landespolizeidirektion löste sich beim Ausladen eines
Gewehrs aus dem Auto ein Schuss und traf den Forstwirt am rechten
Oberschenkel. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Landesklinikum
Linz geflogen. "Schuldtragender" dürfte der Jagdhund gewesen sein. Der
Landesjagdverband fordert Konsequenzen.
Der Mann war mit seinem Sohn (33) ins Jagdrevier Hochkar - G'seng
unterwegs gewesen. Nachdem er die Waffen geladen hatte, legte er sie im
Wagen hinter dem Rücksitz auf den Boden, wo sich auch der Hund befand.
Das Tier dürfte dann beim Hin- und Herspringen die Sicherung gelöst
haben - als der 33-Jährige an der Ausstiegsstelle die Langwaffe am
Schaft ergriff, um sie herauszunehmen, löste sich ein Schuss, der die
Fahrzeugseite durchschlug und den Vater traf.
Erst Samstagmittag war im Bezirk Korneuburg ein 65-jähriger Jäger durch
die Schrotkugel eines Kollegen verletzt worden. In den vergangenen
Wochen kam es in Österreich gehäuft zu Unfällen bei der Jagd, mehrfach
wurden vor allem in Nieder- und Oberösterreich versehentlich Menschen
durch Kugeln verletzt.
Jagdverband fordert Schulungen
Die Vorfälle setzten eine Reihe von Jagdunfällen der vergangenen Wochen
fort. Vor allem in Nieder- und Oberösterreich wurden seit November
mehrfach versehentlich Personen (einmal auch ein Fohlen) angeschossen.
Der jüngste Fall in Niederösterreich ereignete sich erst Anfang der
Vorwoche bei einer Treibjagd in Purkersdorf. Ein 54-Jähriger wurde dabei
von einem 81 Jahre alten Jagdkollegen an der Schulter verletzt. Deshalb
denkt man beim Landesjagdverband nun daran, Übungsschießen für Jäger
häufiger durchführen zu lassen. Zudem sollen Jagdleiter alle drei Jahre
eine Nachschulung besuchen, wenn sie ihre Funktion nicht verlieren
wollen. Bisher fand so etwas nur auf freiwilliger Basis statt.
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vienna.at vom
05.12.2012
Jagdunfall in Purkersdorf: 81-Jähriger angezeigt
Der Hergang eines Jagdunfalles in Purkersdorf im Bezirk
Wien-Umgebung dürfe geklärt sein. Es wurde ein 81-jähriger Mann
angezeigt.
Am Montag, den 3. Dezember kam es in Pukersdorf, zu einem Jagdunfall.
Als Schütze wurde laut Landespolizeidirektion ein 81-Jähriger ermittelt.
Er hatte den 54-jährigen Jagdpächterin die linke Schulter getroffen.
81-Jähriger nach Jagdunfall angezeigt
Der Unfall war bei der Schwarzwildjagd passiert. Der 54-Jährige hatte
eigenen Angaben zufolge einen stechenden Schmerz in der linken Schulter
verspürt, als er eben auf ein Wildschwein zielte. Das Opfer wurde ins
Landesklinikum St. Pölten eingeliefert. Die Vermutung, dass der
81-Jährige der Schütze war, erwies sich aufgrund der Erhebungen als
richtig.
Der Mann gab bei der Vernehmung ebenfalls an, dass er auf ein
Wildschwein geschossen habe, das durch die Schützenkette gelaufen sei.
Dass er dabei den Jagdpächter getroffen habe, sei ihm nicht bewusst
gewesen. Er habe den 54-Jährigen nicht gesehen. Der 81-jährige Mann
wurde wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung angezeigt.
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tt.com vom
04.12.2012
Jagdhund löste großen Stein: Jäger getroffen und verletzt
Bei einem Jagdausflug in Imst wurde ein
Jäger von einem Stein getroffen und am Schienbein verletzt. Sein Hund
hatte den Stein losgetreten.
Nassereith – Ein jähes Ende nahm in Imst ein Jagdausflug am Dienstag:
Ein Jäger wurde von einem Stein getroffen und trug eine stark blutende
Verletzung davon. Der Mann war gegen 15:00 Uhr im Imster Jagdgebiet
alleine auf Gemsenjagd. Nachdem er ein Tier erlegt hatte und dieses
abtransportieren wollte, löste sein Jagdhund beim bergwärts Laufen einen
großen Stein. Dieser fiel in Richtung des Jägers und traf ihn am linken
Schienbein, berichtet die Polizei. Er erlitt dabei eine stark blutende
Verletzung und musste gemeinsam mit seinem Hund mit dem
Notarzthubschrauber „Martin 2“ mittels Tau geborgen werden. Nach
Erstversorgung wurde der verletzte Jäger in das Krankenhaus nach Zams
verbracht.
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krone.at vom
04.12.2012
Alkohol-Debatte - Jäger bestehen auf ihren "Tee mit Rum in der Früh"
Vorstoß des Österreichischen Tierschutzvereins. Dieser fordert
als Reaktion auf die Häufung von Zwischenfällen mit Verletzten bei
Jagden in letzter Zeit ein gesetzlich verankertes Alkoholverbot für
Jagdteilnehmer. Die Regelung müsse laut Janina Koster vom
Tierschutzverein mit 0,0 Promille sogar strenger als für Autofahrer
ausfallen. Auch verpflichtende Alkotests nach Jagdunfällen sollten
eingeführt werden.
"Da gibt es einen großen Unterschied, denn ich fahre ja auch nicht mit
dem Auto, um jemanden zu töten, gehe aber sehr wohl auf die Jagd, um
etwas zu töten", erklärte Koster am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal".
"Menschliche Fehler, aber kein Alkoholproblem"
Dem kann Peter Lebersorger, Generalsekretär der Zentralstelle der
Landesjagdverbände, nicht viel abgewinnen. Er betonte gegenüber Ö1, dass
es sich bei den Zwischenfällen in letzter Zeit um menschliche
Fehlleistungen gehandelt habe, vor welchen niemand gefeit sei.
Erst am Montag wurde bei einer Treibjagd in Purkersdorf (Bez.
Wien- Umgebung) ein
54- jähriger Jäger
angeschossen und an der Schulter verletzt. Wie es zu dem Unfall kam, sei
noch Gegenstand von Ermittlungen, hieß es. Auch in den vergangenen
Wochen war es immer wieder zu Zwischenfällen gekommen
- in Oberösterreich wurde ein Pferd für ein Wildschwein gehalten,
in Salzburg verirrte sich eine Kugel in ein Schlafzimmer, anstatt das
von einem Jäger anvisierte Rehkitz zu treffen.
Alkohol sei aber unter den Jägern kein Problem. Außerdem betonte
Lebersorger, dass im Zuge der Selbstkontrolle durch Aufseher und
Jagdleiter nur "verlässliche" Jäger mit zugelassenen Waffen an Jagden
teilnehmen dürfen. "Man wird die Situation nur durch ein engeres
Sicherheitsnetz, durch Schulungen der Jagdleiter verbessern können. Aber
dort, wo Menschen zusammentreffen, wird es da und dort zu Fehlleistungen
kommen", so Lebersorger, der es für "überzogen" hält, wenn der "Tee mit
Rum in der Früh" vor einer Jagd nicht mehr gestattet wäre.
"Mauer" verhindert das Aussieben schwarzer Schafe
Dies wiederum ist für Koster zu wenig. Sie glaubt nicht, dass
Kontrollorgane, die mit den Jagdteilnehmern freundschaftlich verbunden
sind, eine neutrale Position wahren können. Ein gesetzlich verankertes
Alkoholverbot, das durch die Polizei kontrolliert würde, wäre aus ihrer
Sicht eine adäquatere Lösung. Sie habe nämlich immer wieder die
Erfahrung machen müssen, dass nach einem Jagdunfall die Jäger
zusammenhielten, "die Mauer machten" und somit die "schwarzen Schafe" in
den Reihen der Jägerschaft nur schwer zu fassen seien. Zudem sei nicht
bekannt, zu wie vielen Jagdunfällen es jährlich in Österreich komme.
Laut Statistik Austria sind derzeit über 120.000 Menschen im Besitz
eines Jagdscheins. Im Vorjahr kam es bundesweit zu insgesamt 830.000
Abschüssen.
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diepresse.com vom
04.12.2012
Tierschutzverband fordert Alkoholverbot für Jäger
Der Tierschutzverband will gesetzliche Regelungen. Der
Jägerverband ist dagegen. Erst am Montag wurde erneut ein Jäger
angeschossen.
Schon wieder ist es in Österreich zu einem Jagdunfall gekommen: In
Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) wurde am Montagnachmittag ein
54-jähriger Jäger angeschossen. Zu dem Vorfall kam es nach Angaben der
Polizei gegen 16 Uhr im Zuge einer Wildschweinjagd. Der Jagdpächter
wurde an der Schulter verletzt und musste von der Feuerwehr geborgen und
in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Unfallursache ist noch unklar.
Der Österreichische Tierschutzverband fordert nach einer Reihe von
Jagdunfällen in der jüngsten Vergangenheit gesetzliche Maßnahmen, um
diese zu verhindern. Unter anderem auf der Agenda: Eine
0,0-Promille-Vorschrift für Jäger.
Janina Koster vom Österreichischen Tierschutzverein hat im
Ö1-Morgenjournal am Dienstag ihre Forderung nach einem Alkoholverbot für
Jäger erneuert. Der Generalsekretär der Generalstelle der
Landesjagdverbände, Peter Lebersorger, sieht dafür keinen Grund: "Dort,
wo Menschen zusammentreffen, wird es auch da und dort Fehlleistungen
geben", sagt Lebersorger auf Ö1. Den Tee mit Rum vor einer Treibjagd zu
verbieten, weil ja sonst die 0,0-Promille-Grenze überschritten wäre,
hält Lebersorger für "überzogen". Es gebe ohnehin einen Jagdaufseher,
der dafür verantwortlich ist, dass "unverlässliche Menschen an der Jagd
gehindert werden."
"Kontrolle von Freunden reicht nicht"
Eine Kontrolle, die Koster nicht nachvollziehen kann. "Wenn sich Leute,
die befreundet sind, gegenseitig kontrollieren, reicht das nicht." Der
Tierschutzverband fordert daher einen verpflichtenden Alkotest nach
Jagdunfällen. Da aber auch übermütige Jungjäger bzw. seeschwache ältere
Jäger als Gefahrenpotential gesehen werden, stehen auch eine
psychologische Überprüfung von angehenden Jägern und eine regelmäßige
Augenkontrolle bei Jägern ab einem Alter von 50 Jahren auf der
Wunschliste der Tierschützer.
Die Diskussion ausgelöst haben mehrere Jagdunfälle in der jüngeren
Vergangenheit. So schoss sich erst Mitte November ein Jäger im
Weinviertel mit einer Schrotflinte selbst in die Hand, Ende des Monats
traf ein 46 Jahre alter Weidmann in St. Florian bei Linz statt einen
Hasen einen 68-jährigen Kollegen. Ebenfalls im November ereigneten sich
zwei weitere Unfälle in Oberösterreich: Bei einer Wildschweinjagd im
Bezirk Rohrbach war statt der beabsichtigten Jagdbeute ein Fohlen
erwischt worden, das daraufhin eingeschläfert werden musste. Bei einer
Treibjagd im Bezirk Braunau wurde ein Spaziergänger von einigen
Schrotkugeln getroffen und leicht verletzt.
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orf.at vom
03.12.2012
Jäger bei Treibjagd angeschossen
In Purkersdorf ist am Montagnachmittag ein
Jäger bei einer Treibjagd angeschossen und schwer verletzt worden. Zu
den näheren Umständen ist noch nichts bekannt.
Der Unfall ereignete sich gegen 16 Uhr am Montagnachmittag. Der Mann,
der zwischen 50 und 60 Jahre alt sein dürfte, nahm an einer Treibjagd in
einem Waldgebiet bei Purkersdorf teil.
Dabei wurde der Jäger an der Schulter angeschossen. Die alarmierten
Einsatzkräfte fanden den Mann schwer verletzt im Wald vor. Er war bei
Bewusstsein, als die Rettung eintraf. Er wurde vom Samariterbund
Purkersdorf versorgt und ins Landesklinikum St. Pölten eingeliefert.
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krone.at vom
03.12.2012
Schäferhund in Kärnten durch Schlagfalle getötet
Verbot gefordert. Eine Hundebesitzerin aus dem Kärntner
Granitztal trauert um ihren geliebten Vierbeiner. Der Belgische
Schäferhund- Rüde "Gerry" wurde durch eine Schlagfalle getötet. Der Hund
war leider auf dem elterlichen Anwesen ohne Aufsicht ein Stück in den
Wald gelaufen. Tierfreunde sind empört, dass diese Jagdart noch immer
erlaubt ist.
"Meine Eltern passen auf meinen Hund auf, wenn ich arbeite. Der
Bauernhof liegt etwas abgeschieden in Gönitz. Gerry ist ein Stück in den
Wald gelaufen und in die Falle geraten. Wir konnten ihm nicht mehr
helfen, er war auf der Stelle tot", ist die Hundebesitzerin vollkommen
geschockt.
Die Falle war zwar registriert, aber die Bewilligung soll erloschen
sein. "Ich habe bei der BH Wolfsberg nachgefragt. Die Bewilligung ist
Ende 2010 abgelaufen", erklärt Tierschutz-Ombudsfrau Ingrid Fischinger.
Sie lehnt die Fallenjagd vehement ab und fordert deren Verbot:
"Schließlich kann es ja auch passieren, dass Menschen dadurch zu Schaden
kommen. Der Jäger hätte schon allein deshalb die Bewohner der
umliegenden Gehöfte informieren sollen". Laut einer Tierärztin soll das
nicht der einzige Fall sein.
Gerry wurde erst vor einem Monat Kärntner Landesmeister in der
Begleithundeprüfung II und hat zahlreiche Turniere und Kurse mit seinem
Frauerl absolviert. In Oberösterreich ist die Fallenjagd seit 2009
übrigens verboten, nachdem ein Mädchen (13) durch eine Falle schwer
verletzt wurde. Auch im Rest Österreichs wäre es an der Zeit, diese
Jagdform zu überdenken.
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nachrichten.at vom
01.12.2012
Kuriose Treibjagd: Rehkitz „raubte“ Jäger (75) Gewehr und lief
damit davon
Unterweitersdorf.
Zwischenfall bei Gesellschaftsjagd in Unterweitersdorf – Waffe zum Glück
nicht geladen.
Keine allzu gute Figur machte der 75-jährige Jäger Josef
R. aus Gallneukirchen auf einer Treibjagd in Unterweitersdorf (Bez.
Freistadt): Ein Rehkitz hat ihn „entwaffnet“.
Spätherbst ist wieder die hohe Zeit der Gesellschaftsjagden auf Hase,
Fasan und Reh. 25 Jäger, assistiert von 15 Treibern, hatten sich
vergangenen Samstag bei idealem Wetter im Jagdgebiet Unterweitersdorf
zusammengefunden. Der erste Trieb verlief ohne Zwischenfall. Vor dem
zweiten Trieb postierte Jagdleiter Johann W. den Schützenkordon seiner
Unterweitersdorfer und ihrer Jagdgäste vor einem mannshohen, gelb
erblühten Senffeld und ließ die Treiber ausschwärmen.
Über den Haufen gerannt
Der Trieb war gerade angeblasen worden, da stürmte auch schon eine
Rehgeiß mit ihrem Kitz aus der Deckung, die Mutter voran, das Kitz
hinterdrein – genau auf den 75-jährigen Jäger zu. Der trug sein Gewehr
vorschriftsmäßig „im abgebrochenen Zustand“ (mit geöffnetem Verschluss)
und noch ungeladen über der Schulter.
Den weiteren Ablauf schildert ein Augenzeuge so: „Das Kitz hat den Sepp
einfach über den Haufen gerannt.“ Dabei geriet es mit Haupt (= der
weidmännische Ausdruck für den Kopf) und Träger (=Hals) in den
Gewehrriemen, riss dem Weidmann die Flinte von der Schulter und
schmückte sich selbst damit.
Der 75-Jährige lag auf dem Boden, auch sein Hut war ihm abhanden
gekommen. „Dem Kitz ist das Gewehr um den Träger gebaumelt, immer hin
und her“, berichtet der Zeuge. Gut 80 Meter weit ging seine wilde
Flucht, bei der es mehrmals zu Sturz kam, weil sich der Lauf der Waffe
immer wieder ins Erdreich bohrte. Erst durch einen gezielten Fangschuss
konnte das bewaffnete „Kitzgoaßl“ von einem anderen Jäger erlegt werden.
13 Kilo brachte es später im aufgebrochenen Zustand auf die Waage.
Der Sepp musste heim fahren
„Zum Glück war die Waffe vom Sepp ungeladen, sonst hätte sich jederzeit
ein Schuss lösen und einen der benachbarten Jäger treffen können“, sind
sich alle einig.
Der 75-Jährige bekam zuerst seinen Hut und dann auch die Waffe wieder.
Sie war aber so verschmutzt, dass er den Trieb abbrechen musste und
gesenkten Hauptes nach Hause fuhr.
Beim abendlichen „Schüsseltrieb“ war er dann wieder dabei. Da wurde die
kuriose Geschichte an allen Tischen nacherzählt, es gab viel Gelächter –
und der Sepp lachte kräftig mit.
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orf.at vom
30.11.2012
Jäger bei Treibjagd angeschossen
Ein 68-jähriger Jäger
ist bei einer Treibjagd in St. Florian bei Linz von einem Jagdkollegen
angeschossen worden. Das eigentliche Ziel wäre ein Hase gewesen. Der
Vorfall ereignete sich bereits am Wochenende, wurde jedoch erst jetzt
bekannt.
Die Treibjagd fand am Samstag gegen Mittag in der Ortschaft Mickstetten
statt. Dabei zielte ein 35-Jähriger auf einer Lichtung mit seiner
Schrotflinte auf einen Hasen und drückte ab.
An Oberarm und in Bauchbereich getroffen
Einige Kugeln trafen jedoch laut Polizei
den etwa 30 bis 50 Meter entfernt stehenden 68-jährigen Jagdkollegen am
rechten Oberarm und im Bauchbereich. Der Verletzte wurde in das Linzer
AKH eingeliefert. Er konnte das Krankenhaus nach der Behandlung noch am
selben Tag verlassen.
Polizei untersucht Fall
Der Fall ist aber noch nicht abgeschlossen:
Die Polizei ermittelt jetzt, wie es zu dem Jagdunfall kommen konnte.
Deshalb werden noch weitere Jagdkollegen, die Zeugen des Unfalls waren,
befragt. Erst nach dem Abschluss der Polizeiermittlungen kann
entschieden werden, mit welchen Konsequenzen der 35-jährige Schütze zu
rechnen hat. Das eigentliche Ziel - der Hase - konnte übrigens
unverletzt entkommen.
In den letzten Wochen haben sich in Oberösterreich mehrere Jagdunfälle
ereignet.
Links:
*
Jäger erschießt Fohlen
statt Wildschwein (ooe.ORF.at; 14.11.2012)
*
Spaziergänger bei
Treibjagd angeschossen (ooe.ORF.at; 10.11.2012)
*
Jäger schoss sich
selbst in die Hand (ooe.ORF.at; 2.9.2012)
*
Jäger bei Hirschjagd
verletzt (ooe.ORF.at; 10.8.2012)
*
Umfrage: Jagd verliert
an Image
Top
orf.at vom
29.11.2012
Ex-Jäger als Wilderer festgenommen
Seit Monaten war man in einem oststeirischen Jagdrevier einem
Wilderer auf der Spur - jetzt wurde ein Ex-Jäger ausgeforscht. Der Mann
gab zu, aus Frust über seinen Ausschluss aus der örtlichen
Jagdgesellschaft zehn bis 15 Rehe erlegt zu haben.
Der 44-Jährige aus Birkfeld im Bezirk Weiz war Ende 2011 wegen eines
Fehlverhaltens aus der Jagdgesellschaft seines Heimatortes
ausgeschlossen worden - zwar mit der Option, 2013 wieder aufgenommen zu
werden, doch sei er „mit der Situation nicht fertig“ geworden, gab er
gegenüber der Polizei an.
„Aus Frust“ bis zu 15 Rehe erlegt
Jedenfalls sei er „aus Frust“ unerlaubterweise auf die Pirsch gegangen
und habe im Verlauf von mehren Monaten zehn bis 15 Rehe geschossen;
Jagdwaffen, Munition und Rehwildtrophäen wurden dem Mann bei einer
angeordneten Hausdurchsuchung abgenommen.
Der 44-Jährige wird wegen schwerem Eingriff in fremdes Jagd- und
Fischereirecht angezeigt, so die Polizei.
Top
salzburger-fenster.at vom
28.11.2012
Salzburger Jäger für bleifreie Munition
Jäger erwarten von Munitionsindustrie baldige Lösung.
Seit Ende Oktober in Slowenien wieder ein Bartgeier mit Bleivergiftung
gefunden wurde, wird unter Jägern und Naturschützern heftig über die
Verwendung von bleihaltiger Munition diskutiert.
Als das Bartgeierweibchen „Glocknerlady“ vier Monate nach ihrer
Freilassung in der Nationalparkgemeinde Heiligenblut im slowenischen
Celje gefunden wurde, stand fest, dass der Greifvogel an einer akuten
Bleivergiftung litt. „Immer öfter verenden Vögel durch Bleivergiftung.
Durch das Anbringen von Sendern an den Tieren kann inzwischen immer
öfter bewiesen werden, dass schützenswerte Tierarten wie Geier oder
Steinadler durch Bleikontamination sterben“, erklärt Salzburgs
Nationalparkdirektor Wolfgang Urban das Problem und die Auswirkungen von
Bleimunition.
Im Zentrum der Kritik steht dabei Bleimunition bei Büchsengeschossen
(Kugelgeschosse). Das kann sogar äußerst unerwünschte Auswirkungen auf
den Menschen haben: Es kann zu einer Kontaminierung des Wildfleisches
durch Bleireste kommen. Gefährlich ist die Bleimunition auch für Tiere.
Fressen Tiere wie Geier oder Adler mit Blei erlegtes Wild (oder Reste
davon), werden auch diese krank und sterben im schlimmsten Fall.
Bleifreie Munition erst in der Testphase
Bleifreie Kugelmunition ist aber erst in der Testphase. Berufsjäger im
Nationalpark Hohe Tauern gehen in einem Versuchsrevier nur mehr mit
bleifreier Munition auf die Jagd. Mit den neuen Munitionslegierungen aus
Kupfer und Messing ist man sehr zufrieden, weiß Nationalparkdirektor
Urban. „Wir üben Druck auf die Munitionsindustrie aus, die Legierungen
endlich umzustellen“, so Urban.
Auch die Salzburger Jägerschaft unterstützt die Einführung
bleifreifreier Munition. „Bleifreie Büchsenmunition wird getestet, aber
die Munitionsindustrie hinkt in der Entwicklung noch nach“, erklärt
Landesjägermeister Sepp Eder. An der Jägerschaft sollte die
ausschließliche Verwendung von bleifreier Munition jedenfalls nicht
scheitern. Wichtig sei auch, „dass das Wild stressfrei erlegt wird“, so
Eder.
Was eine mögliche Kontaminierung betrifft, wird von Salzburgs
Jägerschaft beruhigt: Wildbret sei unbedenklich. „Denn rund um den
Einschusskanal wird das Wildfleisch sauber zurechtgeputzt.“
Bleikontaminiertes Fleisch gefunden
Dass sich im Wild keine Bleirückstände befinden, ist jedoch keine
allgemein gültige Aussage.
2011 wurden in Österreich 180 Tiere auf Schwermetalle wie Blei, Cadmium
und Quecksilber untersucht. Davon 15 Wildschweine, 107 Stück Rehwild, 38
Stück Rotwild, zehn Stück Gamswild, ein Muffelwild und neun Feldhasen.
Bei zwei Wildschweinen und sechs Stück Rehwild wurden
Richtwertüberschreitungen von Blei in der Muskulatur festgestellt. Die
Aufnahme von Blei kann auch ein Risiko für die Gesundheit des Menschen
darstellen. Blei kann bei Kindern die kognitive Entwicklung verzögern
und die intellektuellen Leistungen beeinträchtigen und bei Erwachsenen
zu Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Da aber nicht
davon auszugehen ist, dass ein Leben lang ein Mal pro Woche belastetes
Wildfleisch verzehrt wird, kann eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung
des Verbrauchers nicht abgeleitet werden, informiert die AGES
(Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH).
Grundsätzlich ist Wild ist ein hochwertiges Lebensmittel. „Gämsen oder
Rehe fressen nur Kräuter und werden bei der Jagd stressfrei getötet“,
sagt Nationalparkdirektor Wolfgang Urban.
Datencheck – Die Jagd in Salzburg
Etwa 6.000 Stück Rotwild, 12.000 Stück Rehwild, 2.500 Gämsen, 2.300
Hasen und 736 Fasane werden pro Jahr in Salzburg erlegt, erklärt die
Salzburger Jägerschaft.
Das Schwarzwild (Wildschweine) spielt dabei in Salzburg derzeit kaum
eine Rolle, doch erwartet die Jägerschaft eine Zunahme von Wildschweinen
durch Zuzug aus dem Kobernausserwald.
Niederwild (Fasane, Hasen, Graugans, Reh ...) wird hauptsächlich mit
Schrotmunition geschossen.
Seit 1. Juli 2012 untersagt eine Verordnung, dass man Bleischrot bei der
Jagd auf Wasservögel verwendet, weil z. B. Enten bei der
Nahrungsaufnahme Blei aufnehmen. Vögel verfügen aber über eine
wesentlich stärkere Magensäure als Menschen, wodurch das Blei im Körper
aufgespalten wird und eine Vergiftung eintritt.
Fast 9.000 Jäger gibt es in Salzburg, darunter immer mehr Frauen.
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heute.at vom
28.11.2012
Alkverbot für Jäger wegen "falschen" Abschüssen
Seit Beginn der Jagdsaison kommt es wieder vermehrt zu
tragischen "Verwechslungen". Ein im Dunkeln "versehentlich" geschossenes
Fohlen, ein Schuss in ein Wohnzimmerfenster anstelle auf ein Reh - für
Jagdunfälle gibt es viele Ursachen. Ein bekanntes Problem: Alkohol.
Deswegen fordert der Tierschutzverein ein Alkoholverbot für Jäger.
Nach der Tierquälerei an einem kranken Rehbock auf Privatgrund samt
Ermittlungen gegen den Jäger reißen die dramatischen Vorfälle im
Zusammenhang mit Waidmännern nicht ab. Ein Schuss in ein Fenster anstatt
auf ein Reh oder ein erschossener Golden Retriever, der nach danach in
einem Fuchsbau versteckt wurde, lösen beim nicht-jagenden Teil der
Bevölkerung blankes Entsetzen aus.
Für den vorläufig unrühmlichen Höhepunkt sorgte nun ein Jäger in
Oberösterreich, der ein 15.000 Euro teures Rassefohlen mit einem
Wildschwein verwechselte und den Abzug drückte. Das Tier konnte nicht
mehr gerettet werden und musste von seiner Besitzerin eingeschläfert
werden. Allein im letzten Monat wurden gleich mehrere, zum Teil schwere,
Jagdunfälle bekannt, bei denen auch Menschen verletzt wurden.
"Jagdhitze", Überalterung, Alkohol und Unachtsamkeit
Für Unfälle bei der Jagdausübung gibt es mehrere Ursachen: Unerfahrene
Jäger haben oft die so genannte "Jagdhitze": übereifrig werden
sicherheitstechnische Aspekte außer Acht gelassen. Neben Unachtsamkeit
führt auch schlechtes Sehen aufgrund von Überalterung in der Jägerschaft
zu tragischen Unfällen.
Der Blick eines Jägers wird aber leider allzu oft aus einem anderen
Grund getrübt: Alkohol. Flachmänner mit Jagdmotiven sind ebenso bekannt
wie leere Alkoholflaschen in der Umgebung von Hochsitzen - ein beliebtes
Mittel, um sich beim Ansitzen "von innen" zu wärmen. Auch bei
Gesellschaftsjagden ist häufig Hochprozentiges im Spiel. Die Folge:
Jagdunfälle und die Gefahr, sich selbst und andere Personen schwer zu
verletzen, steigen enorm an - aber auch, dass Tiere verletzt werden und
leiden müssen. Aus diesem Grund fordert der Österreichische
Tierschutzverein ein Alkverbot für Jäger.
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orf.at vom
24.11.2012
Hirschplage durch zu viel Futter
Im Winter sind die Hirschfütterungen der Jäger in Hintersee (Flachgau)
eine Attraktion für Schaulustige. Die Bauern im Ort ärgern sich aber:
Durch das reichliche Futterangebot gibt es in der Gegend eine seit
Jahren zunehmende Hirschplage.
Eine der Betroffenen ist Mayerlehenbäuerin Lisi Matieschek. Im Frühjahr
und im Herbst fressen die Hirsche die Wiesen kahl, verunreinigen sie mit
ihrem Kot und machen sie damit für die Bauern unbrauchbar.
„Haben 230 bis 240 Stück da stehen“
Die Zahl der Hirsche ist geradezu explosionsartig angestiegen, weil sie
die Jäger im Winter mit bestem Futter versorgen. Interessierte können
seit Jahren bei der Fütterung zuschauen: „Jetzt haben 230 bis 240 Stück
da stehen - und wir Bauern sind einfach wahnsinnig sauer drauf, weil es
gibt gewisse Flächen der Wiesen, die wir gar nicht mehr abweiden können,
weil sie einfach abgefressen und verkotet sind", sagt Matieschek.“
Hirschfütterung im Winter in Hintersee
„Und es wir von Jahr zu Jahr ärger - abgeschossen wird wenig“, sagt
Katharina Ebner, Altbäuerin des Jodlbauernguts. „Mein Schwiegersohn war
neulich in Strobl drüben. Da haben die Jäger geschimpft und haben
gesagt: ‚In Hintersee werden sie so gefüttert, wir haben kein Wild mehr
da. Die flüchten alle nach Hintersee‘.“
„Für Schaufütterung genügen 50 Hirsche“
Mehrere Gespräche mit den Bundesforsten und den Jägern hätten keine
Verbesserung gebracht, kritisieren die Bauern.
Bezirksbauernkammerobmann Walter Strasser unterstützt die Hinterseer
Bauern im Kampf gegen die Hirschplage: „Seit 2005, seit ich Obmann bin,
habe ich die ersten Schwierigkeiten hier gehört. Ich hab’s früher auch
schon gehört, aber nicht so krass. Mir geht’s darum, dass man mit den
Leuten redet. Weil wenn sie da herinnen eine Schaufütterung machen, dann
genügen 50 Hirsche genauso. Es müssen nicht unbedingt 200 sein. Ich
glaube, die Bundesforste und die Jäger wollen einfach nicht, die wollen
die Masse haben. Sonst hätten’s da herinnen die Probleme nicht.“
Bundesforste: Bestand „über Jahre“ reduzieren
Bundesforste-Vertreter Günther Weißenbacher beteuert, alles zu
unternehmen, um die Hirschplage einzudämmen: „Die Lösung ist, dass wir
heuer im Herbst stark den Abschussdruck erhöht haben, dass auf diesen
Wiesen gleich einmal sechs bis acht Stück erlegt worden sind. Der Stand
hat sich über Jahre erhöht. Genauso wird man über Jahre diesen Stand
abbauen. Man kann nicht von heute auf morgen alles schießen.“ Start /
Pause Stumm schalten Leiser Lauter Video zurückspulen
Für die entstandenen Schäden bekommen die Bauern eine geringe
Entschädigung gezahlt. Lieber wäre es ihnen jedoch, die Zahl der Hirsche
würde wieder sinken.
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20min.ch vom
21.11.2012
Spanischer Minister zeigt Eier – aber wenig Hirn
Das Bild sorgt in Spanien für Spott und Empörung zugleich: Der
Tourismusminister von Mallorca grinst nach einer erfolgreichen Jagd in
die Kamera – mit den Hoden seiner Beute auf dem Kopf.
Die Jagd-Fotos des balearischen Tourismusministers Carlos Delgado, auf
denen er mit Hirschhoden auf dem Kopf posiert, haben einen Sturm der
Entrüstung ausgelöst. Auf zwei Bildern, die in der Zeitung «Ultima
Hora»
veröffentlicht wurden, ist Delgado nach einem Jagdausflug auf dem
spanischen Festland zu sehen. Auf einem der Bilder posiert er mit Waffe
neben einem erlegten Hirsch; auf dem anderen hat Delgado die Hirschhoden
auf seinem blutverschmierten Kopf. Dazu macht er die «Victory»-Geste mit
seinen Händen.
Auf einem weiteren Foto sieht man den Politiker mit Waffe neben dem
erlegten Hirsch.
Besonders in den sozialen Netzwerken machen sich die Spanier nun über
Delgado lustig: «Lieber Herr Minister Delgado. Sie können sich
zusätzlich mit unserer Verachtung schmücken. Denn so viel
Geschmacklosigkeit muss gewürdigt werden. Shame on you», schreib jemand
auf die Facebook-Seite des Politiker der rechstorientierten Volkspartei.
Wenig Verständnis bei der Opposition
Doch wie kam es dazu, dass sich ein Mann in seiner Position so ablichten
liess? «Ultima Hora» fragte beim Minister selbst nach. Es handele sich
um seine «Privatangelegenheit», antwortete Delgado. Die Fotos seien aus
einem Familienalbum aus dem Haus seiner Ex-Frau genommen und der Zeitung
zugespielt worden, meinte er. Er sei ein Anhänger der Grosswildjagd, der
Niederwildjagd, der Fischerei, des Stierkampfs und anderer Dinge, «die
viele von uns Spaniern so sehr mögen».
Die Opposition schüttelt ob den Skandalfotos nur noch den Kopf. Dies sei
«ein weiteres Symbol für den Verfall der konservativen Regierung auf den
Inseln», meinten seine Kollegen im Balearen-Parlament.
Sozialisten-Chefin Francina Armengol bezeichnete den Vorfall als
«absolut bedauerlich», Kollege Antonio Alorda von den Linken sprach von
einem «beschämenden» Bild.
Siehe Bilder unter:
http://www.20min.ch/panorama/news/story/Spanischer-Minister-zeigt-Eier---aber-wenig-Hirn-25677255
Top
regionews.at vom
17.11.2012
Jäger (82) schoss sich selbst in die Hand
Unfall passierte bei Jagd in Kleinschweinbarth im Bezirk
Mistelbach
Bezirk Mistelbach. Bei
einer Jagd im Bereich Kleinschweinbarth im niederösterreichischen Bezirk
Mistelbach hat sich am Samstag ein 82-jähriger Waidmann schwer verletzt.
Der Mann hatte sich selbst in die Hand geschossen.
An der Jagd haben 55 Waidmänner teilgenommen. Gegen 14 Uhr kam es dann
zu dem Unfall: Ein 82-jähriger Jäger aus dem Bezirk Mistelbach erlitt
einen Durchschuss im Bereich der linken Hand, verursacht durch seine
eigene Schrotflinte. Der schwer Verletzte wurde nach der Erstversorgung
mit dem Rettungshubschrauber C9 in das AKH Wien eingeliefert.
Aufgrund der durchgeführten Erhebungen kann Fremdverschulden
ausgeschlossen werden. Unsachgemäßes Hantieren dürfte zur Schussabgabe
geführt haben.
Top
orf.at vom
15.11.2012
Jäger erschießt Fohlen statt Wildschwein
Ein Rassefohlen im Wert von 15.000 Euro hat ein Jäger im Bezirk
Rohrbach angeschossen. Er habe es mit einem Wildschwein verwechselt. Der
Besitzer musste das verletzte Tier schließlich einschläfern lassen.
Der Vorfall passierte vor etwa drei Wochen, wie auch die
„Bezirksrundschau“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtet. Der Züchter des
Fohlens schildert, dass er unweit seines Hauses einen Schuss gehört
habe. Etwa eine Dreiviertelstunde später hätten dann mehrere Jäger an
seiner Tür geläutet und ihm gesagt, dass sie irrtümlich ein Jungfohlen
angeschossen hätten.
Folgenschwere Verwechslung
Die beinahe unglaubliche Entschuldigung war, dass einer der Waidmänner
das Pferd für ein Wildschwein gehalten habe. Das angeschossene Fohlen
Nika wurde in die Pferdeklinik Tillysburg gebracht, musste aber wegen
der schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Der Züchter hatte das
15.000 Euro teure Pferd, das im April zur Welt kam, schon verkauft. Es
sollte ein Maturageschenk für eine 20-jährige Schülerin werden.
„Auf einem Röntgen konnte man sehen, dass die Kugel direkt in den Rücken
gegangen ist. Das linke Schulterblatt wurde dabei komplett zertrümmert“,
so die junge Frau.
Entzug des Jagdscheins droht
Der Jagdleiter der Gemeinde Atzesberg - er war bei der vermeintlichen
Wildschweinjagd auch dabei – erstattete Anzeige. Bezirksjägermeister
Hieronymus Spannocchi kennt die genauen Hintergründe nicht. Ein Schuss
dürfe aber nur abgegeben werden, wenn man sich absolut sicher sei,
worauf man schießt, sagte Spannocchi. Dem betreffenden Jäger droht jetzt
der Entzug des Jagdscheins.
„Ich will der Behörde nicht vorgreifen, aber es ist natürlich vom
jagdlichen Standpunkt her ein nicht unbeträchtliches Vergehen. Es hat
mit der Sicherheit beim Umgang mit der Waffe zu tun und ist daher ein
schwerwiegendes Problem“, so Spannocchi.
Top
orf.at vom
11.11.2012
Spaziergänger bei Treibjagd angeschossen
Bei einer Treibjagd in Helpfau-Uttendorf (Bezirk Braunau)
ist
ein Spaziergänger am Samstag angeschossen worden. Der 47-Jährige wurde
von einigen Schrotkugeln getroffen und leicht verletzt.
Anwesende Jäger leisteten dem Mann Erste Hilfe und brachten ihn ins
Krankenhaus. Das berichtete die Polizei in einer Presseaussendung. Die
Jagdgesellschaft hatte die nötigen Hinweistafeln aufgestellt. Der
47-Jährige wanderte auf einem Schotterweg entlang der Mattig nach
Uttendorf. Dabei geriet er in den Randbereich des Jagdgeschehens, wie
die Polizei mitteilte.
Rehbock zu Tode gequält
Der letzte Zwischenfall mit einem Jäger ereignete sich unlängst in
Schalchen (Bezirk Braunau). Ein Jäger hatte zunächst seinen Hund auf
einen verletzten Rehbock gehetzt, ihn dann mit einem Revolver zu
erschießen versucht und ihm schließlich mit einem Messer die Kehle
durchschnitten.
Es sei sowohl erlaubt, einen Jagdhund zu nutzen, um Wild zu stellen, als
auch ein Messer zum Töten des Wilds zu verwenden, verteidigte sich die
Jägerschaft. Ein Abschuss in bebautem Gebiet sei nicht möglich - mehr
dazu in
Jägerschaft weist Vorwürfe zurück.
Jagd verliert an Image
Die Jagd verliert unterdessen immer mehr an Image. Die Elite ist
naturverliebt, aber nur 39 Prozent sind gut informiert, was die Jagd
betrifft. Zudem befürchten viele einen Akzeptanzverlust der Weidmänner
in der Gesellschaft, ergab eine Umfrage - mehr dazu in
Umfrage: Jagd verliert an Image.
Top
orf.at vom
09.11.2012
Bartgeierweibchen durch Blei vergiftet
Wieder ist ein im Nationalpark Hohe Tauern ausgewilderter
Bartgeier mit einer Bleivergiftung gefunden worden. Die Tiere nehmen
Jagdgeschoßreste in Beutetieren auf, können nicht mehr fliegen oder
Nahrung aufnehmen und verhungern.
Vier Monate nach ihrer Freilassung am 23. Juni in der
Nationalparkgemeinde Heiligenblut wurde Bartgeierweibchen „Glocknerlady“
mit einer akuten Bleivergiftung in Slowenien gefunden, gab
Nationalparkreferent Kurt Scheuch heute, Freitag, bekannt.
Zweithäufigste Todesursache
Scheuch sagte, neben illegalen Abschüssen sei eine Bleivergiftung die
häufigste Todesursache bei Bartgeiern und Steinadlern. Blei habe
schwerwiegende Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und auf die
Nahrungsaufnahme.
Zu Bleivergiftungen kommt es durch die Aufnahme von Jagdgeschoßresten,
die sich in Beutetieren befinden. Blei in Jagdgeschossen sei bedenklich.
Daher gehe laut Scheuch der Nationalpark Hohe Tauern mit gutem Vorbild
voraus - in allen Nationalparkrevieren wird seit vier Jahren erfolgreich
bleifrei gejagt.
Überwachung zeigte Probleme auf
Erste Auffälligkeiten bei „Glocknerlady“ ergaben die Auswertungen der
Senderdaten ab 16. Oktober. Lady tauchte immer wieder in Tallagen auf
und bewegte sich zum Teil sehr wenig. Durchs Mölltal zog sie in die
Reißeckgruppe und weiter nach Millstatt. Über die Nockberge und die
Turrach flog sie schließlich in die Steiermark. Entlang der Koralm
landete Lady schlussendlich in Slowenien. Ihre Reise endete am 31.
Oktober in einem Waldstück nördlich von Celje. Trotz gutem Wetter kam es
zu keinen weiteren Flügen.
Am Samstag wurde eine Vor-Ort-Kontrolle organisiert und „Glocknerlady“
von slowenischen Birdlife Mitarbeitern in sehr schwachen Zustand
gefunden. Noch Samstagabends erfolgte der Transport in die
Bartgeierstation Haringsee (NÖ). Eine Untersuchung am Montag ergab eine
akute Bleivergiftung. In den nächsten Tagen und Wochen wird sich zeigen,
ob und wann die junge Bartgeierdame wieder freigelassen werden kann.
Top
kleinezeitung.at vom
06.11.2012
Jäger schoss durch Wohnungswand
Ein Projektil blieb zehn Zentimeter neben schlafendem
Wohnungsnachbarn stecken, das zweite durchschlug dessen Fernsehapparat.
Cobra nahm den verwirrten Schützen bei Trofaiach fest.
Schüsse schreckten Montagabend den 48-jährigen Karl P. aus dem Schlaf.
Dass er unwahrscheinliches Glück hatte, registrierte er erst später, als
die Polizei die Schusslöcher in der Wand entdeckte. Eine Kugel hatte
sich nur zehn Zentimeter neben dem Bett, in dem P. geschlafen hatte, in
die Wand gebohrt.
Schauplatz des Geschehens war ein Einfamilienhaus bei Trofaiach. Dort
wohnen Karl P. und der Pensionist und Jäger Werner G. nebeneinander. Die
Wohnungen sind durch eine 24 Zentimeter dicke Rigipswand getrennt. Sie
konnten die Projektile aus der der Wintchester, 300 Magnum, Kaliber 7 x
64, des Pensionisten nicht stoppen. Die Kugeln
durchschlugen die Rigipswand zum Nachbarn. Ein Projektil blieb neben dem
Bett des Nachbarn stecken, nachdem es zuvor den Fernseher des
Schützen zerstört hatte. Die zweite Kugel pfiff durch den Fernseher des
Nachbarn und landete im Fensterrahmen. "Als wir die Löcher gesehen
haben, war uns sofort klar, dass hier geschossen wurde", erzählt ein
Polizist, der unmittelbar nach der Alarmierung am Tatort eintraf. "Wir
haben aber auch gewusst, dass der Pensionist Jäger ist und mehrere
Jagdwaffen in einer Wohnung hat. Deshalb haben wir das Einsatzkommando
Cobra und eine Diensthundestreife angefordert."
Cobra-Zugriff
Nach Mitternacht erfolgte der Zugriff. Während ein Trupp die
Außensicherung durchführte, stürmte die zweite Mannschaft in die
Wohnung. "Die Tür war zu, aber unversperrt", so ein Cobra-Mann. Werner
G. lag in seinem Bett und ließ sich widerstandslos festnehmen. Bei der
Vernehmung gab der offensichtlich verwirrte Mann an, seine Waffen für
eine bevorstehende Jagd gereinigt zu haben. Dabei hätte sich ein Schuss
gelöst. Danach habe er sich schlafen gelegt. An einen zweiten Schuss
könne er sich überhaupt nicht erinnern. Werner G. wurde in die Grazer
Nervenklinik Sigmund Freud eingeliefert.
In der Wohnung des Pensionisten stellte die
Polizei Trofaiach acht Jagdgewehre und eine Pistole sicher. Für
alle Waffen besaß der Jäger gültige Papiere. Gegen G. wurde ein
vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Jetzt muss die Behörde
entscheiden.
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diepresse.com
vom 28.10.2012
Jäger droht Motocross-Fahrer: Waffenverbot
Ein Landwirt und Jäger wehrte sich nach einem Streit vergeblich
gegen die Behörde.
Wien/Kom.
Einem Jäger, der nach glaubwürdigen Zeugenaussagen gewillt ist, eine
Waffe gegen einen Menschen zu verwenden, kann diese verboten werden. Das
muss ein Bauer und Jäger hinnehmen, der sich schon lange über eine
Motocross-Strecke in seiner Nachbarschaft geärgert hat und eines Tages
einem Fahrer ausrichten ließ: Er solle aufhören zu fahren, „sonst schieß
ich ihn owa!“ Als der Bauer dann, ebenfalls laut Zeugenaussagen, mit
einem Gewehr in den Wald bei der Strecke ging, bekam es der Sportler mit
der Angst zu tun und rief die Polizei.
Deren vorläufiges Waffenverbot wurde von der Sicherheitsdirektion
bestätigt. Auch vor dem Verwaltungsgerichtshof hatte der Jäger kein
Glück. Er drang mit seiner Behauptung, weder gedroht noch eine Waffe
geholt zu haben, nicht durch, weil der VwGH die Beweiswürdigung der
Behörde nur eingeschränkt kontrolliert. Dem Höchstgericht erschien der
Sachverhalt ausreichend ermittelt, die Erwägungen der Behörde waren
schlüssig.
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salzburg24.at vom
27.10.2012
Treibjagd: Schrotkugel traf Hauswand
Der Einschuss einer Schrotkugel nur 30 Zentimeter neben seiner
Balkontüre hat Samstagmorgen einem Jugendlichen in Bürmoos (Flachgau)
einen gehörigen Schrecken eingejagt.
Der Junge saß in seinem Zimmer hinter der Balkontüre vor einem Computer,
als die Kugel mit drei Millimeter Durchmesser in die Fassade des
Einfamilienhauses einschlug. Die Polizei vermutet, dass die Kugel von
dem Gewehr eines Jägers stammt.
Treibjagd im Wald
Zum Zeitpunkt des Einschlages war eine Treibjagd im benachbarten
Waldstück im Gange. Vorerst stand nicht fest, ob es sich um einen
“Abpraller” oder um einen direkten Schuss gehandelt hat. Der Einschuss
im Obergeschoß des Hauses stamme “mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit” von einem Gewehr eines Jägers, informierte die
Pressestelle der Polizei. Die Ermittlungen laufen. Verletzt wurde
niemand.
Schütze wird ausfindig gemacht
Die Beamten hätten bereits Kontakt mit dem Jagdleiter aufgenommen,
erklärte Polizeisprecher Michael Rausch. Es werde versucht, den Schützen
ausfindig zu machen. Die Schrotkugel lag auf dem Deckel einer Truhe, die
auf dem Balkon stand. Die Ermittler sicherten die Spuren und nahmen die
aufgefundene Kugel unter die Lupe.
Wieviel Gefahr bestand?
Erhoben wird auch, ob die Kugel das Glas der Balkontüre durchbrechen
hätte können und den Sohn des 43-jährigen Hausbesitzers dann womöglich
getroffen hätte. Der Vater des Burschen hatte die Exekutive gegen 9.45
Uhr über den Einschuss informiert. Die Polizei wird eine Anzeige wegen
Gefährdung der körperlichen Sicherheit an die Staatsanwaltschaft
weiterleiten.
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orf.at vom 26.10.2012
Jägerschaft weist Vorwürfe zurück
Nach den schweren Vorwürfen der Tierquälerei, die gegen einen Jäger aus
dem Bezirk Braunau erhoben werden, meldet sich jetzt die Jägerschaft zu
Wort. Es sei sowohl erlaubt, einen Jagdhund zu nutzen, um Wild zu
stellen, als auch ein Messer zum Töten des Wilds zu verwenden.
Der Rehbock, der bei dem Zwischenfall getötet worden ist, sei schon vor
gut einem Monat angefahren worden, sagt der Jagdleiter der Gemeinde
Schalchen, Walter Schwanda. Vor gut zwei Wochen sei er dann von
Bewohnern einer Siedlung gesichtet worden, wonach der jetzt der
Tierquälerei beschuldigte Jäger gerufen worden sei.
Abschuss in bebautem Gebiet nicht möglich
Weil der Bock in bebautem Gebiet war, konnte der Jäger nicht einfach
schießen, erklärt Schwanda: „Da ich dort nicht schießen kann, muss mir
einfach jedes andere Mittel recht sein. Der Hund ist ein geprüfter Hund
nach dem oberösterreichischen Jagdgesetz. Er ist auch dazu da, dass ich
krankes, angefahrenes oder angeschossenes Wild zustande bringe.“
Auch der Einsatz eines Messers zum Töten des Wildes sei - wenn es keine
anderen Mittel gibt - zulässig. Normalerweise werde das Wild „geknickt“
- also durch einen gezielten Stich durch das Rückenmark getötet. Dem
Jäger wird aber vorgeworfen, dem Rehbock die Kehle mit einem stumpfen
Messer durchgeschnitten zu haben. Das müsse überprüft werden, sagt
Schwanda. Ein solches Vorgehen wäre aber auf keinen Fall waidmännisch,
so der Jagdleiter.
„Anzeige erst nach ein paar Wochen erstattet“
Seitens der Jägerschaft vermutet man aber auch einen anderen Grund
hinter der Anzeige. Vor allem, dass der Mann erst nach ein paar Wochen
Anzeige erstattet habe, mache stutzig, sagt Schwanda: „Das ist mir auch
etwas schleierhaft, was der Beweggrund ist. Weil, wenn das in den Augen
des Anzeigers Tierquälerei ist, dann zeige ich das gleich an. Noch dazu,
weil der Anzeiger anscheinend Jäger ist. Da müsste man glauben, dass er
ein bisserl Verständnis dafür hat, wie es funktioniert.“
Ermittlungen wegen Tierquälerei
Die Bezirkshauptmannschaft hat jetzt die Polizei beauftragt,
Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei durchzuführen. Auch
der Österreichische Tierschutzverein hat die Justiz eingeschaltet und
fordert den Entzug der Jagdberechtigung für den beschuldigten Waidmann.
Top
orf.at vom 25.10.2012
Rehbock brutal zu Tode gequält
Einen unfassbar grausamen Fall von Tierquälerei hat der
Österreichische Tierschutzverein bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
In Schalchen soll ein Jäger einen kranken jungen Rehbock auf besonders
qualvolle Weise getötet haben.
Im Garten seines Hauses im Bezirk Braunau fand ein Jäger den kleinen
Rehbock. Er konnte sich dem Tier auf einen halben Meter nähern, um zu
sehen, was ihm fehlte. Dabei kam der kleine, apathisch wirkende
Knopfbock nur mühsam auf die Beine. Wenige Meter weiter ließ er sich
dann gleich wieder nieder. Die vom Tier dabei abgegebene wässrige Losung
deutete auf einen parasitären Befall und somit auf eine qualvoll und
tödlich verlaufende Krankheit hin.
Da der Mann in der Gemeinde die Jagd aber nicht ausüben darf,
verständigte er den Jagdleiter. Dieser schickte einen Jäger - und danach
kam es laut Hausbesitzer und Nachbarn zu unvorstellbaren Szenen.
Hund auf kranken Rehbock gehetzt
Mit einem Jagdhund, einem Messer und einem Revolver soll der Jäger
angerückt sein. Als der Rehbock den Hund wahrnahm, raffte er seine
letzten Kräfte zusammen und versuchte, in den Garten des Nachbarn zu
flüchten. Daraufhin soll der herbeigerufene Jäger seinen Hund auf das
Tier gehetzt haben. Dieser fiel den Bock an und verbiss sich im Garten
der Nachbarn in dessen Körper.
Nach einigen Sekunden hörte man „ein qualvolles Schreien des
Knopfbocks“, so der Tierschutzverein in einer Aussendung. Der Nachbar
versuchte vergeblich, den Hund von dem wehrlosen Bock loszubekommen, was
ihm erst gelang, als er einen Hammer zu Hilfe nahm. Das wiederum soll
den Jäger und Besitzer des Hundes so in Rage gebracht haben, dass er
seinen Revolver aus der Tasche holte und sie dem auf dem Boden liegenden
Bock ansetzte. Der Mann dürfte aber in der Aufregung vergessen haben,
die Waffe auch zu laden - zweimal drückte er ab, zweimal klickte es aber
nur.
Mit stumpfem Messer Kehle durchgeschnitten
Danach nahm der Jäger sein Messer und versuchte, dem Bock die Kehle
durchzuschneiden - alles vor den Augen des entsetzten Hausbesitzers und
des Nachbarn. Weil die Klinge offensichtlich stumpf war, musste der Mann
mehrmals ansetzen, bis der qualvoll röchelnde Bock schließlich tot war.
Zuletzt verbiss sich der Hund neuerlich in das sterbende Tier.
Der Hausbesitzer, der den Jäger holen ließ, erstattete jetzt auf Anraten
der Bezirkshauptmannschaft Anzeige wegen Tierquälerei. Der
Österreichische Tierschutzverein übermittelte eine
Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis und
fordert den Entzug des Jagdscheins für den Jäger.
Landesjägermeister: Fall muss geprüft werden
Landesjägermeister Josef Brandmayer sagte im Gespräch mit dem ORF
Oberösterreich, dass es grundsätzlich erlaubt sei, einen Jagdhund zum
Töten eines kranken oder verletzten Wilds auf ein Tier zu hetzen. Auch
das „Knicken“, das Töten mit dem Messer, sei in solchen Fällen durchaus
möglich. Dabei wird das Tier durch einen Stich in das Genick, bei dem
das Rückenmark durchtrennt wird, getötet. Auf jeden Fall sei ein
verletztes oder angefahrenes Tier „auf kürzestem Wege zu töten“, so
Brandmayer. Ob das in diesem Fall geschehen sei, müsse eingehend geprüft
werden.
Top
orf.at vom
22.10.2012
Schaf auf Weide in Wolfurt erschossen
Sonntagnacht ist auf einer Weide in Wolfurt ein Schaf auf der
Weide erschossen worden. Wer die Tierquälerei begangen hat, ist unklar.
Die Polizei sucht nach Zeugen.
Die Tat wurde zwischen 21.10.2012, 14.00 Uhr, und 22.10.2012, 08.00 Uhr,
verübt. Das Schaf befand sich auf einer Weide in Wolfurt, Schloßgasse
17. Mit welcher Waffe das Tier getötet wurde, ist laut Polizei ebenfalls
noch unklar.
Wer Beobachtungen zu dem Vorfall gemacht hat, möge sich bei der
Wolfurter Polizei, Tel. 059133-8137, melden.
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orf.at vom 20.10.2012
Jäger stürzte von Hochstand
Ein 62-jähriger Jäger ist am Samstagmorgen in Umhausen im Ötztal
von einem Hochstand gestürzt. Der schwer verletzte Mann konnte noch zu
seinem Auto robben und von dort mit dem Handy Hilfe holen.
Der 62-Jährige aus dem Bezirk Imst wollte gegen 6.30 Uhr einen Hochstand
besteigen, als die oberste Leitersprosse plötzlich brach, weil sie
morsch war. Der Jäger stürzte drei Meter rücklings ab und schlug auf dem
harten und felsigen Boden auf. Der Weidmann wurde mit dem
Notarzthubschrauber „Christophorus 5“ ins Krankenhaus Zams geflogen.
Top
orf.at vom
17.10.2012
Toter Luchs in Mautern - Tier wurde erschossen
Jener Luchs, der am vergangenen Wochenende tot auf einem
Gleiskörper bei Mautern (Bezirk Leoben) gefunden worden ist, ist
erschossen worden. Offenbar wollte der Schütze einen Bahnunfall
vortäuschen.
Das achtjährige Luchsweibchen Hera war im März aus der Abenteuerwelt
Mautern entlaufen, nachdem eine Lawine das Gehege beschädigt hatte. „Wir
hatten immer Kontakt zum Tier. Jetzt im Herbst beginnt die Ranzzeit,
außerdem wäre das Futter in freier Wildbahn knapp geworden, weshalb Hera
vermutlich von alleine zurückgekommen wäre“, so Reinhard Pichler,
zoologischer Leiter des Wildparks.
Luchsjagd strengstens verboten
Am vergangenen Wochenende wurde Hera nun gefunden - auf den Gleisen der
nahen Bahnstrecke, von mehreren Zügen überrollt und zerstückelt.
Offenbar wurde sie dort abgelegt, um eine Straftat zu vertuschen, denn
bei der Obduktion des Kadavers fand man im Lendenwirbelbereich des
Tieres ein Halbmantelgeschoß aus Kupfer, Kaliber rund sieben Millimeter,
das auch bei der Jagd verwendet wird - und der Abschuss von Luchsen ist
strengstens verboten.
„Wir nehmen natürlich an, dass man eine Straftat vertuschen wollte, weil
warum legt man ein erschossenes Tier sonst auf die Gleise“, sagt
Tierpark-Geschäftsführerin Doris Wolkner-Steinberger. Seit Jahrzehnten
steht die schrumpfende Luchspopulation in den heimischen Wäldern unter
Schutz.
Projektil dürfte aus Jagdgewehr stammen
Das Projektil dürfte aus einem Gewehr stammen, vermutet der Obmann des
Jagdschutzvereines Liesingtal Klaus Koroschetz: „Wahrscheinlich ein
Jagdgewehr, wenn ich Wilderer sage, sage ich das bewusst, denn auch
einer, der einen Jagdschein besitzt und so eine Tat begeht, ist keine
gesetzeskonformer Jäger, sondern als Wilderer zu bezeichnen.“
Hera sollte für Nachwuchs sorgen
Wolkner-Steinberger erstattete inzwischen Anzeige gegen Unbekannt: „Für
uns ist das ein großer Verlust. Wir hatten mit Hera und George ein
harmonisches Pärchen und eigentlich auch im Frühjahr mit Nachwuchs
gerechnet, weshalb wird das Gehege schon entsprechend umgebaut haben.“
1.500 Euro Prämie
Den Täter will man jetzt so schnell wie möglich ausforschen. „Der
Jagdschutzverein hat 500 Euro ausgesetzt, die Abenteuerwelt Mautern und
die Gemeinde auch. Das heißt 1.500 Euro sind jetzt ausgesetzt, und wir
hoffen wirklich, dass wir diesen Wilderer erwischen“, sagt der
Bürgermeister von Mautern, Andreas Kühberger.
Top
dolomitenstadt.at vom
12.10.2012
Sind Jagd und Jäger noch gesellschaftsfähig?
100 Teilnehmer diskutieren bei 16. Wildtiermanagementtagung in
St. Jakob.
Von 11. bis 12. Oktober setzen sich Experten und Praktiker bei der 16.
Wildtiermanagementtagung der Nationalpark Akademie in St. Jakob unter
dem Titel „Jagd und Jäger in Kritik?“ mit der Jagd und ihrem Bild in der
Gesellschaft auseinander. Ein heißes Eisen, hat sich doch die Meinung
über die Jagd in den letzten Jahrzehnten stark geändert. Das Interesse
an der Thematik ist groß – an die 100 Tagungsteilnehmer aus Österreich,
Deutschland und der Schweiz beteiligen sich an der zweitägigen
Diskussion.
Wildbiologe Hubert Schatz etwa meint: „Es muss wieder die Zeit kommen,
wo sich der Jäger nicht mehr von der jagdkritischen Haltung der
Bevölkerung verunsichern lässt.“ Das Verständnis für die Jagd nehme
tendenziell ab, wenn die Jagd mehr zur persönlichen Freude und
Freizeitbeschäftigung als aus Notwendigkeit praktiziert werde. Hege
müsse zurückgeschraubt, dafür aber mehr Raum für das Wild öffentlich
eingefordert werden, schlägt er vor. Doch Schatz übt auch Kritik und
hält die Jägerschaft an, sich wieder vermehrt mit der Jagdethik und
Moral auseinanderzusetzen: „Diese Thematik ist in den letzten
Jahrzehnten auch in der Jagdausbildung ganz ins Abseits gerückt. Denn
als Jäger entscheiden wir schließlich über Leben und Tod!“
Als bedenkliche Entwicklung bezeichnet der Wildbiologe die zunehmende
Technisierung durch Schneegeländefahrzeuge, Weitschussgewehre und
Wildkameras, welche das Wild kaum mehr zur Ruhe kommen lasse. Er
befürchtet, dass die Jagd als Kulturgut auf diese Weise zu Ende gehen
könne.
Nationalparkdirektor Hermann Stotter begrüßt die Veranstaltung, die
Gelegenheit biete, sich gemeinsam mit den heimischen Jägern und Kollegen
aus den Nachbarländern intensiv mit den derzeitigen Jagdpraktiken aber
auch künftigen Entwicklungen der Jagd auseinanderzusetzen. Stotter
betont die gute Zusammenarbeit mit der heimischen Jägerschaft, ohne die
ein Miteinander als Schutzgebiet und Jagd in einer Region nicht möglich
wäre. Der Nationalparkdirektor nennt in diesem Zusammenhang erfolgreich
umgesetzte Projekte wie etwa die Lebensraumschaffung für das Auerwild im
Gebiet Zunigalm, die Steinwildhegemaßnahmen im Großglocknergebiet oder
die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers. „Die Schaffung von Ruhezonen für
das Wild zusammen mit den Jägern war die Grundvoraussetzung für die
internationale Anerkennung des Nationalparks Hohe Tauern.“ so Hermann
Stotter.
Top
orf.at vom
08.10.2012
Jäger stürzt bei Hirsch-Abtransport schwer
Ein 47-jähriger Schweizer hat sich am Montag beim Abtransport
eines erlegten Hirsches in Buchboden verletzt. Er stürzte im steilen
Gelände und brach sich das Brustbein. Sein Kollege alarmierte die
Einsatzkräfte, der Verletzte wurde mittels Tau geborgen und ins Spital
gebracht.
Die beiden Männer hatten oberhalb der Alpe „Grün“ in Buchboden einen
Hirsch erlegt und wollten ihn gegen 9.30 Uhr abtransportieren. Dazu zog
einer den Hirsch bergab, der andere schob. Er machte dabei einen
ungünstigen Schritt und fiel so unglücklich, dass er sich das Brustbein
brach. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Top
oe24.at vom
08.10.2012
Jäger traf nur in das Schlafzimmer
Salzburg. Ein Waidmann feuerte auf ein Reh. Doch der Jäger hatte
falsches Zielwasser getankt.
"Als ich gegen 23 Uhr ins Schlafzimmer gegangen bin, habe ich das Loch
im Fenster und die Kugel in der Wand stecken sehen“, sagt Manfred W.
(Name von der Redaktion geändert) aus Seekirchen zu ÖSTERREICH. „Ich
habe dann sofort die Polizei gerufen.“
Der Vorfall hatte sich bereits vor mehr als einer Woche ereignet,
scheint bisher aber in keinem Polizeibericht auf: „Die Erhebungen sind
noch im Gange“, erklärt Polizeisprecher Michael Rausch dazu.
Bambi-Jagd
Fakt ist: Am Abend des 28. September war ein 55-jähriger Frühpensionist
aus Seekirchen-Mödlham auf der Pirsch. Gegen 19.15 Uhr saß er auf einem
Hochstand, als ein Rehkitz vor ihm auftauchte. Der Jäger feuerte,
verfehlte das Tier aber. Dafür schlug die Kugel im nahen Haus des
Ehepaares W. ein.
„Unfall“
Der Leiter der Gemeindejagd Johann Eder will „den Vorfall nicht
dramatisieren“: „Das war ein Unfall, wie es ihn auch beim Radfahren oder
Autofahren gibt. Es ist ein Sachschaden entstanden. Der wird bezahlt.“
Auch wenn die Jägerschaft den Waidmann in Schutz nimmt, drohen ihm ein
Verfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit und drei Monate
Haft. Er selbst sagt: „Ich wollte nur auf das Kitz schießen.“
Top
orf.at vom
05.10.2012
Umfrage: Jagd verliert an Image
Die Jagd verliert unter den Meinungsführern an Image. Die Elite
ist naturverliebt, aber nur 39 Prozent sind gut informiert, was die Jagd
betrifft. Zudem befürchten viele einen Akzeptanzverlust der Weidmänner
in der Gesellschaft, ergab eine Umfrage.
Das Linzer Marktforschungsinstituts market befragte 320 Meinungsführer
aus Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft in ganz Österreich.
55 Prozent sehen Nutzen in der Jagd
Die Notwendigkeit der Jagd, um das nötige Gleichgewicht zwischen
Wildbestand und Wald zu gewährleisten, sahen 55 Prozent der
Meinungsbildner gegeben. In einer Umfrage aus dem Jahr 2008 unter 1.000
Österreichern waren 67 Prozent vom Nutzen des Weidwerks überzeugt.
Jeweils 17 Prozent meinten, die Natur reguliere sich selbst. 27 Prozent
der Elite und 17 Prozent in der allgemeinen Befragung präferierten keine
der beiden Möglichkeiten.
Was ist Ihre Meinung dazu? Stimmen Sie auch hier darüber ab!
Ist die Jagd in der heutigen Kulturlandschaft notwendig, um das
Gleichgewicht zwischen Wildbestand und Wald zu gewährleisten?
44.87% Die
Natur reguliert sich selbst
44.05% Die Jagd
ist notwendig, um den Wald vor dem Wild zu schützen
11.09% keine
davon
Dieses Voting wurde beendet. Angezeigt wird das Endergebnis vom
06.10.2012 um 14:17 Uhr
Explizit für die Jägerei sprachen sich 46 Prozent der Tonangebenden und
37 Prozent der allgemein befragten Österreicher aus, zwölf bzw. 18
Prozent waren eher dagegen, 42 bzw. 45 Prozent zwiegespalten.
Über die Hälfte der befragten Meinungsführer bescheinigten der Hatz eine
imagemäßige Schieflage, 60 Prozent meinten, dass diese sich in den
kommenden 15 bis 20 Jahren noch verstärken werde.
37 Prozent sahen derzeit eine gute Akzeptanz der Wald- und
Wildtierpflege, für die Zukunft prognostizierte das nur mehr gut ein
Fünftel.
Wie sehen Sie die Akzeptanz der Jagd?
Hat die Jagd in Österreich eine gute oder weniger gute Akzeptanz in
der Gesellschaft?
26.67% Gute
Akzeptanz
70.46% Eher
weniger gute Akzeptanz
2.87% Weiß
nicht, keine Angabe
Dieses Voting wurde beendet. Angezeigt wird das Endergebnis vom
06.10.2012 um 14:18 Uhr
61 Prozent fühlen sich schlecht informiert
Wovon sie sprechen, wenn es um die Jagd geht, wissen nur 39 Prozent der
Elite und 24 Prozent der Bevölkerung. 61 Prozent der Meinungsbildner und
drei Viertel der Österreicher fühlen sich auf diesem Gebiet nicht gut
informiert.
Die Begriffe „Sonnenaufgang“, „Artenvielfalt“, „Alm“, „Bergwald“ und
„Rehkitz“ rangieren auf der Sympathieskala der Elite wenig überraschend
ganz oben - am unteren Ende hingegen „Wildverbiss“, „Borkenkäfer“,
„Treibjagd“, „Trophäe“ und „Blattschuss“. Während über 90 Prozent den
„Förster“ und die „Hege“ mögen, ist der „Jäger“ nur noch bei knapp 60
Prozent beliebt, der „Jagdpächter“ schafft bei 53 Prozent ein positives
Image.
Top
regionews.at vom
05.10.2012
Saufkumpanen erschossen: Zwölf Jahre Haft für 66-jährigen
Mühlviertler
Linz. Zu zwölf Jahren Haft ist Freitagabend ein 66-jähriger
Mühlviertler im Landesgericht Linz verurteilt worden, der im April 2012
stark alkoholisiert einen deutschen Saufkumpanen im Streit erschossen
hatte.
Der Angeklagte, seit Jahren ein Quartalstrinker, ein passionierter Jäger
und als "Waffen-Willi" bekannt, hatte etwa drei Promille Alkohol im
Blut, als er am 27. April seinen Trinkgenossen erschoss. Er sei
„vielleicht ein Totschläger“, aber kein Mörder. „Ich wollte ihn nicht
töten“, so der 66-jährige Mühlviertler vor Gericht.
Der Pensionist hatte am Vormittag des 27. April an einer Tankstelle
ausgiebig gezecht. Bei Rotwein und Schnaps lernte er den 43-jährigen
Deutschen kennen.
Zu Mittag tranken die beiden in der Wohnung des Beschuldigten weiter.
Nachdem sie sich unterhalten und noch eine Flasche Rotwein geleert
hatten, wollte der Bekannte nicht mehr gehen und legte sich aufs Sofa
schlafen.
„Reiß ab, sonst kracht’s!“, soll der 66-Jährige den Mann aufgefordert
haben zu verschwinden. Der soll gesagt haben: „Traust dich eh net
schießen.“ Daraufhin traf den 43-Jährigen aus 20 Zentimeter Entfernung
ein Projektil in den Kopf. Der Schütze informierte seine Freunde, die
die Polizei alarmierten. Der Mann, der sieben Schusswaffen besaß, ließ
sich widerstandslos festnehmen. Zum Zeitpunkt der Tat hatte er an die
drei Promille Alkohol im Blut.
Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem Mühlviertler trotz starker
Alkoholisierung Zurechnungsfähigkeit und zielgerichtetes Handeln. Also
keine strafmindernde „volle Berauschung“ mit einer Höchststrafe von bis
zu drei Jahren.
Er stehe dazu, was er getan habe, sei aber „sternhagelvoll“ gewesen,
erklärte sein Verteidiger. Die Geschworenen sprachen den 66-Jährigen
einstimmig des Mordes schuldig und erklärten ihn für zurechnungsfähig.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: Der Angeklagte erbat drei Tage
Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab.
Top
noen.at vom
02.10.2012
Bären-Alarm im Bezirk Gänserndorf
Sensation. Erstmals seit dem Jahr 1984 stieß ein junger
männlicher Braunbär bis zur Bezirksgrenze vor. Wenige Kilometer vor
Hohenau wurde das
Tier
von einem Lkw überrollt.
Hohenau, Bezirk Gänserndorf / Vor wenigen Tagen wurde in der Slowakei -
nur fünf Kilometer von der Bezirksgrenze entfernt - ein junger Braunbär
überfahren. Ein Lkw erwischte das männliche Tier, als es versuchte, die
Autobahn D2 zu überqueren. Jetzt schlägt der WWF Alarm.
Das Auftauchen des Bären bezeichnet WWF-Experte Christian Pichler im
NÖN-Gespräch schlichtweg als Sensation:
Seit 1984 ist es der erste Braunbär, der in dieser Region gesichtete
wurde.
Der Jungbär, etwa 60 bis 80 Kilogramm schwer, war auf einer
jahrtausendealten Wanderroute von den Karpaten in die Alpen unterwegs:
Es ist anzunehmen, dass er irgendwo zwischen Hohenau und Marchegg die
March weiter Richtung Alpen überquert hätte.
So leid es Pichler um den Bären tut, gibt er dem WWF auch Rückenwind für
sein Alpen-Karpaten-Korridorprojekt. Pichler:
Straßen und Gewerbegebiete zerschneiden zunehmend den traditionell
grünen, 150 Kilometer langen Korridor zwischen den Alpen und den
Karpaten. Daher arbeiten wir im Rahmen dieses EU-Projekts mit
zahlreichen Partnern daran, die Landschaft zwischen den beiden
Gebirgsketten offen zu halten und durch Landschaftsbänder wieder zu
vernetzen.
Der Mensch als Feind des Braunbären
Der WWF will damit schrittweise dem europaweit geschützten Braunbären
seine Wanderrouten erleichtern. Lebensraumzerstörung und Bejagung
bedingten einen starken Rückgang der Population - heute gibt es nur noch
rund 50 Bären in den Alpen.
Nur wenn diese Bären mit den benachbarten Populationen der Karpaten im
Austausch stehen, können sie neue Lebensräume besiedeln, sich
untereinander vermehren und somit dauerhaft überleben.
200 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt, leben im
Zentrum der Slowakei rund 700 bis 900 Bären, so Pichler.
Wildtierkorridore seien jedoch auch für die Sicherheit der Menschen
wichtig, erklärt Pichler: Verkehrsunfälle mit großen Wildtieren - wie
etwa jetzt an der D2 - stellen eine große Gefahr für Autofahrer dar.
Grünbrücken ermöglichen Menschen und Tieren ein gefahrloses Passieren.
Trotzdem: Müssen sich Bewohner im Bezirk Gänserndorf jetzt vor Bären in
Acht nehmen?
Nein, in Zukunft wird es womöglich häufiger der Fall sein, dass ein Bär
auftaucht, aber das wird vielleicht alle paar Jahre passieren. Der
Mensch müsse sich vergegenwärtigen, dass auch der Braunbär ein Recht auf
seinen Lebensraum - so wie auch früher - habe:
?Man
vergisst leider oft, dass der Braunbär Tausende Jahre hier war. Dennoch
nehme der WWF die Sorgen der Menschen ernst: Vor allem Aufklärung ist
hier sehr wichtig.
Top
kleinezeitung.at vom
01.10.2012
Jagdhund ging im Wald auf Pensionisten los
Schwammerlsucher und dessen Hund wurden in Waldgebiet im Bezirk
Feldbach von einem Jagdhund gebissen. Der schwer verletzte Mann musste
im LKH Feldbach sofort operiert werden. Hundebesitzer wurde wegen
fahrlässiger Körperverletzung angezeigt.
GNAS. Man könne in diesem Fall schwer jemandem einen Vorwurf machen,
heißt es bei der Polizei Gnas. "Es war viel Pech dabei." Ermittelt wird
dennoch gegen einen 39-jährigen Jäger wegen fahrlässiger
Körperverletzung. Sein Jagdhund hatte am Sonntag im Wald einen
Schwammerlsucher und dessen Hund attackiert und schwer verletzt. Bei dem
erbitterten Kampf erlitt auch der Jagdhund schwere Verletzungen.
Der pensionierte Polizeibeamte Josef M. (61) aus Gnas nützte den
verregneten Sonntag zum Schwammerlsuchen in einem Waldgebiet bei
Krusdorf (Bezirk Feldbach). Seinen Golden Retriever hatte er mit,
vorschriftsmäßig führte er ihn an der Leine. Auf seiner Tour kam der
Pensionist auch an der Hütte der örtlichen Jagdgemeinschaft vorbei, wo
die Jäger gerade Arbeiten durchführten. Einer der Jäger (39) hatte
seinen Hund, einen Deutschen Drahthaar, in seinem Auto eingesperrt. Erst
rund 20 Minuten, nachdem der Schwammerlsucher und dessen Hund die Hütte
passiert hatten, ließ er ihn heraus.
"Beide Hunde sind Rüden, womöglich ging es da um einen Revierkampf",
versucht ein Polizist zu erklären, warum der Jagdhund die Fährte des
"Konkurrenten" aufnahm und ihn durch den Wald verfolgte. Bald hatte er
Josef M. und seinen Golden Retriever aufgespürt, dann muss es zu einem
heftigen Kampf gekommen sein. Der Pensionist erlitt schwere Bisswunden
an beiden Armen und dem rechten Oberschenkel, sein Hund leichte
Verletzungen am Kopf - und auch der Jagdhund humpelte am Ende verletzt
zu seinem Herrchen zurück. Dieser hatte von dem Kampf gar nichts
mitbekommen.
Josef M. schleppte sich noch zu seinem Auto, fuhr fünf Kilometer nach
Hause und brach dort entkräftet zusammen. Im LKH Feldbach wurde er am
Sonntag operiert, er konnte noch nicht näher zum Hergang befragt werden.
Der Jäger fuhr mit seinem Hund zum Tierarzt, erst dort erfuhr er von der
Polizei, woher die Verletzungen eigentlich stammen.
Top
orf.at vom
01.10.2012
Mit Gewehr auf Enten geschossen
Mindestens fünf Enten der Pfotenhilfe in Lochen (Bezirk
Braunau am Inn) sollen am Sonntag von einem Nachbarn des
Tierschutzhauses erschossen worden sein. Der Mann soll mehrere Schüsse
mit seinem Gewehr abgegeben haben.
Drei Mitarbeiter der Pfotenhilfe waren am Nachmittag mit mehreren
Besuchergruppen auf dem 5,5 Hektar großen Gelände unterwegs. Als gegen
14.30 Uhr plötzlich mehrere Schüsse fielen, dachte man zuerst an eine
Treibjagd. Als einer der Mitarbeiter Nachschau hielt, entdeckte er in
der Nähe des Tierheimteichs den Nachbarn, der mit einem Gewehr hantierte
und auf die Enten schoss, die sich auf seinem Grundstück befanden.
„Kinder haben vor Angst geschrien“
„Es war schlimm. Überall waren Schüsse zu hören, die wir zuerst nicht
zuordnen konnten. Mein Kollege ist zum Teich gelaufen und hat uns dann
zugerufen, dass der Nachbar mit einem Gewehr auf unsere Enten schießt.
Wir sind alle furchtbar erschrocken und die Kinder haben vor Angst laut
geschrien“, so Johanna Stadler von der Pfotenhilfe.
Bisher noch keine Probleme
Zunächst habe er bestritten, dass es sich um Vögel aus dem Tierheim
handle. Später erklärte er, sie würden Schäden an seinem Gewässer
anrichten. „Die toten Tiere hat er dann ohne Erklärung mitgenommen“,
sagt Stadler.
Warum er die Tiere erschossen hat, ist für die Tierbetreuer unklar.
Bisher habe es keine Probleme mit dem Nachbarn, der selbst Tauben und
Hühner hat, gegeben. Die Tierschützer berichten, dass sie schon
wiederholt Schüsse in unmittelbarer Nähe ihres Grundstückes gehört
hätten und auch Katzen verschwunden seien.
Fall dem Anwalt übergeben
Der Fall wurde dem Anwalt der Pfotenhilfe übergeben. Er will am Montag
eine Anzeige wegen Tierquälerei erstatten. Die Polizei wurde nicht
gerufen und konnte den Vorfall daher vorerst nicht bestätigen.
Top
krone.at vom
21.09.2012
Schuss-Attentat mit Schrotflinte auf 19-Jährige in Wien
- schwer verletzt
Dieses feige Attentat auf eine junge Wienerin schockiert: Als
sie gerade mit ihrem Freund und dessen Hündin "Sheila" Gassi in
Donaustadt ging, wurde die 19- jährige Stefanie B. von 15 Schrotkugeln
getroffen. Und dabei hatte sie noch Glück im Unglück: Sie wurde von dem
Heckenschützen zwar schwer verletzt, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.
Es war bereits dunkel, als das junge Pärchen am Donnerstag – wie beinahe
jeden Abend – "Sheila" auf die nahen Felder brachte. Doch in der
idyllischen Wohnsiedlung am Rande der Stadt geht jetzt die Angst um.
Treibt hier ein irrer Heckenschütze sein Unwesen?
Wie aus dem Nichts fiel gegen 20 Uhr ein Schuss, Stefanie - sie ist im
zweiten Monat schwanger - schrie auf und sackte unter höllischen
Schmerzen zusammen. "Im Moment wusste ich gar nicht, was geschehen ist",
so der 21- jährige Freund des Opfers (er möchte unbedingt anonym
bleiben) zur "Krone".
Mädchen wurde in Kopf und Brust getroffen
Seine Freundin, die nur einen Steinwurf vom Tatort entfernt bei ihrem
Opa wohnt, hielt sich Gesicht und Brust. In ihrer Haut steckte
mindestens ein Dutzend Schrotkugeln, abgefeuert aus der Finsternis.
Geschockt griff der Freund des Mädchens zum Handy und verständigte die
Rettung. "Sie hatte große Schmerzen, war aber beim Eintreffen unserer
Sanitäter ansprechbar", erklärt Ronald Packert von der Wiener
Berufsrettung. "Die Frau wurde notfallmedizinisch versorgt und sofort
ins Spital gebracht."
Hatte es Schütze auf den Hund abgesehen?
Stefanie erholt sich derzeit im SMZ Ost, die Projektile stecken aber zum
Teil immer noch unter ihrer Haut. Es grenzt an ein Wunder, dass sie
nicht schwerer verletzt wurde. Der Freund: "Ich verstehe es nicht.
Vielleicht hat es der Schütze auf den Hund abgesehen. Aber wir hatten
bisher überhaupt keine Probleme."
Indes läuft die Fahndung nach dem Täter auf Hochtouren. Ermittelt wird
in alle Richtungen, so auch im Dunstkreis der ansässigen Jagdaufsicht.
Denn die Waffe lässt darauf schließen, dass es sich um einen Jäger
handeln könnte.
"Es wurde Anzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet, der Täter
ist aber flüchtig", so Polizeisprecher Roman Hahslinger.
Top
regionews.at vom
14.09.2012
Mining: Jäger stürzte von Hochstand
Innviertler wurde schwer verletzt, als er gegen Baumstumpf
prallte
MINING. Auf dem nassen Holzboden eines Hochstandes ist am Donnerstag ein
81-jähriger Jäger ausgerutscht und abgestürzt. Er zog sich dabei schwere
Verletzungen zu.
Der Mann aus Gunzing war mit einem 65-jährigen Bekannten in den
Abendstunden im Bereich Frauenstein zur Jagd unterwegs. Der 81-Jährige
saß auf einem Hochstand und wollte gegen 19.15 Uhr aufstehen, als er auf
dem regennassen Holzboden wegrutschte und rund drei Meter zu Boden
stürzte.
Durch den Sturz prallte er gegen einen Baumstumpf und erlitt schwere
Verletzungen im Bereich der Hüfte. Per Handy verständigte er seinen
Bekannten, der in zirka 300 Meter Entfernung auf einem Hochstand saß.
Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung durch den Gemeindearzt aus
Altheim von der Rettung ins Krankenhaus Ried eingeliefert.
Top
kurier.at vom
12.09.2012
Anzeige wegen Hirschgehege
Verkeilte Skelette im Geweih, keine artgerechte Haltung: Ein Bauer steht
im Visier der Tierschützer. Wieder einmal.
Marion Löcker vom Tierschutzverein Robin
Hood klagt an: In einem Hirschgehege am Rande von Bad Vöslau (Bez.
Baden) ortet sie Vergehen gegen das Tierschutzgesetz. „Uns sind Fotos
zugespielt worden, wie ich sie noch nicht gesehen habe. Die Unterstände
sind einsturzgefährdet, der Boden ist mit Schutt übersät. Von
artgerechter Haltung kann keine Rede sein.“ Ein Bild schockierte sie
besonders. „In einem Hirschgeweih haben sich Überreste eines Jungtieres
verfangen“, klagt Löcker. Die Tierschützer zeigten den Betreiber (Name
der Red. bekannt, Anm.) bei der Badener Bezirkshauptmannschaft an.
Dort ist der Mann kein Unbekannter. Bereits im November 2011 machten die
Grünen auf Zustände in einem Damhirsch-Gehege aufmerksam, der KURIER
berichtete. Zu viele Tiere wurden gehalten, rund 100 Stück Wild
tummelten sich auf der zu kleinen Fläche.
Mangelnde Sorgfalt
Bezirkshauptmann Heinz Zimper bestätigt die Anzeige. Noch gestern rückte
der Amtstierarzt aus, um das Gehege unter die Lupe zu nehmen und den
Hirsch unter Narkose von seiner Last zu befreien. „Wir haben umgehend
reagiert. Der Betreiber hat einen Auflagenkatalog bekommen, der zu
erfüllen ist“, sagt Zimper. So muss etwa der wackelige Unterstand
saniert werden. „Der Betreiber hätte den Hirsch gleich von den Läufen
des toten Tieres befreien müssen“, heißt es bei der Behörde. Dort
spricht man von „mangelnder Sorgfalt“. Jedoch dürfe man den optischen
Eindruck des Geheges nicht falsch interpretieren. „Nur weil etwas nicht
schön ist, muss es nicht automatisch gegen das Tierschutzgesetz sein“,
hält Zimper fest.
Gänzlich anders beurteilt der Betreiber die Lage. „Die Tiere sind gut
versorgt. Wir werden mehrmals im Jahr kontrolliert. Ich glaube, einige
haben es sich zum Sport gemacht, uns Landwirte anzuzeigen.“ Auf den
Vorwurf der mangelnden Sorgfalt angesprochen, meint er: „In der freien
Natur hätte den Hirsch auch niemand von den Läufen befreit. Ich wollte
ihm die Narkose ersparen. Irgendwann hätte er das schon abgestreift.“
Top
orf.at vom
02.09.2012
Jäger schoss sich selbst in die Hand
Ein 59-jähriger Jäger hat sich Sonntagfrüh in Molln (Bezirk Kirchdorf)
selbst in die Hand geschossen. Er rutschte auf einem feuchten Steig aus,
dabei löste sich ein Schuss.
Der Unfall passierte gegen 7.30 Uhr im Bereich des Schobersteins auf
Mollner Seite. Der Jäger ging gerade auf Pirsch, als er auf dem
Jagdsteig ausrutschte und mit der Waffe stürzte. Dabei löste sich aus
dem Jagdgewehr ein Schuss und traf ihn an der linken Hand.
Zu Wohnhaus abgestiegen
Der verletzte Waidmann stieg noch zu einem Wohnhaus, das etwa eine halbe
Stunde entfernten lag, ab. Von dort wurde die Rettung verständigt. Der
59-Jährige wurde ins Krankenhaus Kirchdorf eingeliefert, er musste
sofort operiert werden. Fremdverschulden kann laut Polizei
ausgeschlossen werden.
Immer wieder ereignen sich Jagdunfälle, bei denen sich Jäger selbst
verletzten.
Top
nachrichten.at vom
29.08.2012
„Dehenhof“ ist mit dem Jägerlatein am Ende: Firma hat 1,2 Millionen
Schulden
ST. PETER IN DER AU. Der Vermögensverfall bei einem
Handelsunternehmen aus St. Peter in der Au ist ungewöhnlich hoch.
Franz Losbichler, der im Bauerndorf St. Johann/Engstetten aufgewachsen
ist, kennt das, wenn man als Waidmann kaum noch die nötige Muße fürs
Revier findet, wenn einen die Geschäftigkeit von einem Termin zum
anderen treibt. Der passionierte Jäger und Geschäftsmann hat für
ebenfalls von randvollen Kalendern geplagte Grünröcke als Erster
automatische „Jagdhelfer“ nach Österreich gebracht. Sein
Handelsunternehmen „Dehenhof-Werbung-Promotion Handels GmbH“ verkauft
als Spezialartikel Fotofallen, die jeden Wildwechsel festhalten, ohne
die Rehe, Hasen und Hirsche durch einen aufzuckenden Kamerablitz zu
verschrecken.
Eine große Strecke hat das Unternehmen, das neben Kapperln, Taschen,
Bekleidung auch heizbare Sitzunterlagen als Werbemittel verkauft und für
Feinschmecker vakuumverpackten Hirschschinken vermarktet, den Büchern
zufolge nach 15 Jahren nicht gelegt. Nach dem Versuch, das angeschlagene
Handelshaus nach der Insolvenz im Vorjahr in Eigenregie wieder in Gang
zu bringen, hat Losbichler den Gläubigern nur die erste Rate auszahlen
können. Weshalb nun der neuerliche Konkurs auf dem Fuß folgte.
Ein Konkurs, der ein Blattschuss ist: Laut Alpenländischem
Kreditorenverband (AKV) stehen Passiva von 1.203.100 Euro lediglich
Aktiva von 3.900 Euro gegenüber. „Das sind die Büromöbel, Fax und
Computer“, heißt es aus der Kanzlei des Masseverwalters Walter Eisl aus
Amstetten. Weitere Vermögenswerte scheinen nicht auf. Laut AKV stehen
nun die Schließung der mit 1.199.200 Euro überschuldeten Gesellschaft
und die bestmögliche Verwertung des Unternehmens an.
Wofür die Handelsgesellschaft, die zuletzt fünf Mitarbeiter hatte,
derart hohe Schulden aufgetürmt hat, war gestern nicht zu klären.
Losbichler wollte dazu am Telefon nicht Stellung nehmen. Hauptgläubiger
ist jedenfalls die Vorarlberger Landes-Hypobank mit ihrer Filiale in
Wels. Der Betrieb bei „Dehenhof“ geht aber unbeeinträchtigt weiter. Die
Website, die eine Visitenkarte ist, zeigt neben Losbichler dessen
Tochter und eine neue Einzelfirma als Inhaber.
1,19 Millionen Euro
beträgt die Überschuldung der Degenhof-Werbung-Promotion Handels GmbH
aus St. Peter in der Au laut Angaben des Alpenländischen
Kreditorenverbandes AKV. Vermögen hat die Firma mit Aktiva von nur 3900
Euro praktisch keines. „Degenhof“ verkauft unter anderem Kamerafallen
für Jäger.
High-Tech für die Pirsch:
1. Fotofallen:
Kästchen an Bäumen sind die besten „Jagdhelfer“: Mit Kamerafallen wissen
Jäger, welches Wild sich im Revier befindet. Die Kamera nimmt ohne
störenden Blitz auf.
2. Entfernungsmesser: Mit Lasergeräten von Dehenhof können
Waidmänner peilen, wie weit Tiere entfernt sind.
3. Sitzkissen: Das mit einem Handgriff aufheizbare Sitzkissen ist
als Werbeartikel für Firmen gedacht, ist aber auch auf dem Hochstand
angenehm.
Top
heute.at vom
28.08.2012
"Alpen-Mogli" - Tiroler Bub spricht mit Murmeltieren
Eigentlich wollen die scheuen Murmeltiere am Großglockner in
Kärnten mit Menschen nichts zu tun haben. Eigentlich – denn da gibt es
noch Matteo Walch (8) aus Innsbruck.
Wie Mogli aus dem "Dschungelbuch" spricht der Tiroler Bub mit den
Tieren. Die Nager laufen dem Schüler zu, lassen sich von ihm sogar
stundenlang streicheln und füttern. "Er liebt die Murmeltiere und sie
haben gar keine Angst vor ihm", sagt Mutter Michaela.
Die tierische Freundschaft begann vor vier Jahren, als die Familie zum
ersten Mal am Großglockner urlaubte. Seither sind die Walchs jedes Jahr
für zwei Wochen zu Gast bei den Murmeltieren. "Ich könnte Matteo
stundenlang zusehen", sagt Mama Michaela. Seit Beginn der Freundschaft
knipst sie ihre Buben und seine tierischen Freunde – die Fotos des
"Alpen-Mogli" gehen nun um die Welt.
Top
orf.at vom 22.08.2012
Wanderer tot: Hund hielt Wache
Wanderer haben am Dienstag die Leiche eines 73-jährigen Mannes
gefunden, der seit 15. August im Gebiet von Roßleithen (Bezirk
Kirchdorf) vermisst wurde. Der Jagdhund wich nicht von seiner Seite und
hielt die ganze Zeit Wache.
Der Pensionist aus Roßleithen dürfte sich beim Abstieg über den
„Leitersteig“ in der Dunkelheit verirrt und in das steile Gelände der
„Saurüsselmauern“ geraten sein. Laut Polizei soll der Mann dort 20 bis
50 Meter in den Tod gestürzt sein.
Durch Gebell auf Leiche gestoßen
Die Wanderer, die den Toten gegen 19.00 Uhr gefunden haben, wurden durch
Hundegebell aufmerksam gemacht. Der Jagdhund des Mannes blieb eine Woche
an der Seite seines toten Besitzers. Der Leichnam wurde mit dem
Polizeihubschrauber aus Linz geborgen.
Groß angelegte Suchaktion brachte keinen Erfolg
Der passionierte Jäger, der sich bestens in dem Gebiet ausgekannt hat,
galt seit 15. August als verschwunden. Zahlreiche Einsatzkräfte mit
Seilschaften und Suchhunden machten sich auf die Suche nach dem Mann.
Top
vol.at vom
20.08.2012
Batschuns: Schweizer Jagdtourist tötet Dorfhirsch „Heinrich den
XIV.“
Zwischenwasser – Trauer und Wut in Batschuns: Ein Schweizer
Jagdtourist erlegte am Donnerstagabend nahe einer Wohnsiedlung den
Dorfhirsch „Heinrich den XIV.“ Das Pikante dabei: Die Wiese, auf der
sich die Szene abspielte, wird oft von Kindern durchquert.
Vergangenen Donnerstag gegen 21.00 Uhr fiel der tödliche Schuss auf das
Tier, das von Anrainern liebevoll „Heinrich der XIV.“ genannt wurde –
wegen der vierzehn Enden seines prächtigen Geweihs. Unter die Trauer um
das geliebte Maskottchen mischt sich Wut über die Vorgehensweise der
Jäger. Denn der „Tatort“ befindet sich nahe einer Wohnsiedlung, und wird
oft von Kindern durchquert.
„Pietätloses“ Vorgehen der Jäger
Rund 20 Kinder leben in den Häusern, die an die Wiese angrenzen, erzählt
Markus Marktaler. Er selbst wohnt dort mit seiner Frau und drei Kindern.
Als „pietätlos“ empfindet er das Verhalten der Jäger. Es gehe
schließlich nicht nur um die unmittelbare Gefahr, der die Anrainer und
ihre Kinder ausgesetzt werden. Auch müsse man den Kindern nun erklären,
wo „Heinrich“ abgeblieben ist. Dass tatsächlich etwas passiert, sei zwar
unwahrscheinlich – „aber das war Fukushima auch.“
„Anderen Schussort“ gewünscht
Bürgermeister Josef Mathis sieht zwar keine rechtliche Verfehlung der
Jäger, hätte sich aber trotzdem „einen anderen Schussort gewünscht“, als
mitten in einer Wohnsiedlung. Die Trauer in seinem Dorf sei tatsächlich
groß. Heinrich sei ein Einzelgänger gewesen, habe aber kaum Scheu vor
den Menschen erkennen lassen. So hat er sogar Äpfel von den Bäumen in
Markus Marktalers Garten gefressen. Dennoch sei es natürlich das Recht
des Pächters, Wildtiere auf seinem Grundstück zu erlegen, betont Mathis.
„Heinrich“ als Gefahr für den Straßenverkehr?
Jagdaufseher Rainer Vith versteht die Aufregung um den toten Hirsch
nicht so recht. Er war am Donnerstagabend dabei als der Schweizer
Jagdgast „Heinrich“ erlegte. Den Vorwurf, dass der Schütze von der
Straße aus über die Wiese auf das Tier geschossen hätte, bestreitet er
vehement. Seiner Darstellung nach hätten sich die beiden Männer auf der
Wiese befunden und dabei die Umgebung sehr genau überprüft. Eine Gefahr
für Menschen hätte es zu keinem Zeitpunkt gegeben. Außerdem hätten viele
Dorfbewohner immer wieder gefordert, den Hirsch zu töten: Mit seinen gut
230 Kilogramm sei er eine nicht zu unterschätzende Gefahr für den
Straßenverkehr gewesen. Und die Straße hätte er oft und gerne überquert.
Warum aber musste „Heinrich“ nahe einem Wohngebiet sein Leben lassen,
anstatt in freier Wildbahn? Darauf weiß auch Vith keine Antwort.
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orf.at vom
20.08.2012
Jagd gestört: Tierschützer festgenommen
Zu zwei Festnahmen ist es am Wochenende bei einer Ententreibjagd
in Nickelsdorf gekommen. Mehrere Tierschützer haben laut Aussagen
anwesender Jäger die Jagd gestört. Die Aktivisten wiederum sehen die
Sache ganz anders.
Franz Bartolich ist ein „Jagdaufsichtsorgan“. Er war gestern Vormittag
mit vier weiteren Jagdkollegen zwischen Nickelsdorf und Zurndorf (Bezirk
Neusiedl am See) bei einer Ententreibjagd. Nachdem ein Jäger den ersten
Schuss abgefeuert hatte, tauchten plötzlich sieben Aktivisten auf und
störten die Jagd, sagt Bartolich.
Jäger: „Wie die Wahnsinnigen“
„Als die Aktivisten den ersten Schuss gehört haben, sind sie natürlich
in Richtung Schuss gelaufen, wie die Wahnsinnigen. Darauf bin ich
hingegangen und habe ihnen gesagt, sie sollen so lieb sein, sie stören
die Jagd. Sie haben gesagt, dass sie da spazieren gehen“, schildert
Bartolich die Situation aus seiner Sicht.
Tierschützer: „Friedliche Diskussion“
Die Polizei wurde schließlich verständigt. Elmar Völkl, einer der
Aktivisten vom „Verein gegen Tierfabriken“, war, wie er sagt, gerade in
friedlicher Diskussion mit den Jägern, als er und eine weitere Person
festgenommen wurden.
„Die Polizei hat mich dann tatsächlich einfach festgenommen und genau
für die Dauer der Jagd auf der Polizeiwache festgehalten, so dass die
Jagd dann mehr oder weniger ungestört durch kritische Blicke stattfinden
konnte“, sagt Völkl.
Aktivisten wieder auf freiem Fuß
Beide Aktivisten sind mittlerweile auf freiem Fuß. Gegen sie ist Anzeige
nach dem Jagdgesetz erstattet worden. Der Tierschutzverein will nun eine
„Maßnahmenbeschwerde“ einbringen. In der Nachbargemeinde Zurndorf ist es
schon des öfteren zu derartigen Störaktionen gekommen, heißt es von
Polizei.
Top
vgt.at vom
20.08.2012
VGT-Mitarbeiter wegen Gespräch mit Jäger festgenommen
Elmar Völkl war gerade in friedlicher Diskussion mit Jägern, als
der Tierschützer von der Polizei festgenommen wurde.
Letzte Woche wurde vom VGT eine umfassende Anzeige wegen mehrerer
Übertretungen des Tierschutz-, Wasserrecht- und Naturschutzgesetzes,
sowie strafrechtlicher Umweltverschmutzung durch das massenhafte
Aussetzen und die Bejagung 10.000er Enten an der burgenländischen Leitha
bei der BH Neusiedl eingebracht. Diesen Sonntag fand eine dieser vom VGT
heftig kritisierten Ententreibjagden im Gemeindegebiet von Nickelsdorf
statt. Elmar Völkl war im Auftrag des VGT vor Ort, um allfällige
Gesetzesübertretungen zu dokumentieren.
„Während ich gemeinsam mit einer Biologin auf einer öffentlichen Straße
nach allfälligen - aber verbotenen - Bleischrothülsen suchte, stieß ich
direkt auf eine Reihe von Schützen, die bereits entladen hatten und vor
ihren erlegten Enten standen. Ich begann eine Diskussion mit einem der
Jäger, bald stießen weitere JägerInnen dazu. Inmitten des freundlichen
Gespräches in dem die Jäger jegliche Gesetzesübertretung abstritten,
fuhr plötzlich eine Polizeistreife direkt auf mich zu. Gemäß der
Bezirkshauptmannschaft hätte ich mich der 'Jagdstörung' schuldig
gemacht, weil ich durch mein 'Herumstehen' die Jäger von der Ausübung
der Jagd abgehalten hätte.“, erinnert sich Elmar Völkl, „und dies – so
die Polizei - sei im Burgenland verboten“
Im Burgenländischen Jagdgesetz ist tatsächlich vorgesehen, dass
'jagdfremde Personen' das gesperrte Jagdgebiet 'abseits von öffentlichen
Wegen oder Straßen' nicht betreten dürfen, und 'nach Aufforderung' das
Gebiet unverzüglich zu verlassen haben. Eine Sperre des Jagdgebietes ist
bei der BH anzumelden und mit normierten Schildern auszuweisen.
Elmar Völkl dazu: „Anscheinend waren mir die entsprechenden gesetzlichen
Regelungen besser bekannt, als den Jägern und sogar der
Bezirksverwaltungsbehörde: Nicht nur, dass das gegenständliche
Jagdgebiet in keinster Weise gekennzeichnet oder gar abgesperrt war,
habe ich zu keinem Zeitpunkt öffentlichen Grund verlassen und wurde auch
weder durch Jäger noch durch die Exekutivbeamte jemals aufgefordert das
Jagdgebiet überhaupt zu verlassen.“
Trotz ausführlicher rechtlicher Aufklärung seitens Elmar Völkl wurde der
VGT-Mitarbeiter nach wenigen Minuten festgenommen und für mehrere
Stunden auf der Polizeiwache inhaftiert, sodass die Jagd ohne Kontrolle
durch einen lästigen Tierrechtsaktivisten fortgesetzt werden konnte.
„Während sich andere Landesjagdverbände von der Jagd auf ausgesetzte,
gezüchtete Tiere distanzieren, betont man im Burgenland die ökonomische
Wichtigkeit dieser exklusiven Jagd für die Region. Anstatt gründlich die
Rechtmäßigkeit dieser ethisch zweifellos inakzeptablen Jagd zu prüfen,
ist sich die Bezirksbehörde nicht zu schade, die zahlenden Jagdgäste vor
kritischen Blicken zu schützen, indem sie tierfreundliche
BeobachterInnen unter fadenscheinigen Vorwänden schlicht für die Dauer
der Jagd wegsperrt.“
Eine Massnahmenbeschwerde wird eingebracht.
Rückfragehinweise: Elmar Völkl, VGT, +43/(0)1/9291498
www.vgt.at
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orf.at vom
18.08.2012
Wirbel um Entenjagd entlang der Leitha
Die Jagdpraktiken entlang der Leitha rufen Tierschützer und
Kanufahrer auf den Plan: Denn die Jäger setzen jährlich offenbar
tausende gezüchtete Enten vor Beginn der Jagdsaison aus, um die
Abschussquote zu erhöhen. Tierschützer haben nun Anzeige erstattet.
Seit Donnerstag ist wieder Entenjagdsaison entlang der Leitha. Das
Jagdglück bleibt im Bereich von Nickelsdorf und Zurndorf (Bezirk
Neusiedl am See) allerdings nicht dem Zufall überlassen.
„Laut Angaben von Informanten werden hier bis zu 10.000 Enten, die in
Ungarn gezüchtet werden, importiert und in geschlossenen Gehegen in der
Leitha und am Leithaufer hochgezüchtet und aufgemästet“, sagt Elmar
Völkl vom Verein gegen Tierfabriken.
Jäger: „Alles legal“
Tatsächlich waren bei einem Lokalaugenschein im Juli auffällig viele
Enten in der Leitha zu sehen und nicht einmal die Jäger bestreiten diese
Praktiken. Allerdings sei das alles legal. Tatsächlich erlaubt das
burgenländische Jagdgesetz das Aussetzen von Tieren zu Jagdzwecken. Die
Tierschützer orten dennoch Übertretungen und haben Anzeige erstattet.
Tierschützer verweisen auf Jagdgesetz
„Die hier ausgesetzte Entenart ist eine Mischung aus der wilden
Stockente und der domestizierten Hausente, für die es im
burgenländischen Gesetz eine ganzjährige Schonzeit gibt. In diesem Sinne
ist der Abschuss zu jeder Jahreszeit verboten“, sagt Völkl.
Begehung des Amtstierarztes
Der Amtstierarzt hat bei einer Begehung in der Vorwoche keine illegalen
Machenschaften entdeckt. Die Anzeige der Tierschützer wird laut
Bezirkshauptmannschaft aber erst überprüft.
Doch unter einer Leithabrücke bei Nickelsdorf taucht immer wieder auch
ein quer über den gesamten Fluss gespanntes Netz auf. „Ich glaube, das
ist darum, weil die Jäger Probleme mit den Enten haben, weil ihnen die
sonst davonschwimmen“, sagt Helmut Rojac vom Wasserbau Burgenland. Dies
sei allerdings nicht legal, weshalb das Netz sofort entfernt worden ist,
so Rojac. Auch Kanufahrer haben auf das gefährliche Netz verwiesen.
Tierschützer: Wasserqualität hat sich verschlechtert
Darüber hinaus kritisieren die Tierschützer in ihrer Anzeige auch die
Haltungsbedingungen in den Enterien entlang der Leitha und haben nach
dem Aussetzen der Tiere auch Wasserproben entnommen. „Wir haben
tatsächlich eine massive Verschlechterung der Wasserqualität
festgestellt, insbesondere was die Belastung mit Salmonellen und
Fäkalkeimen betrifft“, so Völkl.
Cloppenburg verantwortlich?
In ihrer Anzeige nennen die Tierschützer als möglichen Verantwortlichen
explizit Harro Uwe Cloppenburg, Eigner von Peek und Cloppenburg
Düsseldorf und einer der Jagdpächter in diesem Leithaabschnitt. Er lässt
über einen Sprecher ausrichten: „Wir werden uns mit den Vorwürfen
detailliert auseinandersetzen. Sollte wider Erwarten etwas nicht in
Ordnung sein, wird das abgestellt.“
Es bleibt also spannend, ob und wie sich Tierschützer, Kanufahrer und
Jäger an der unteren Leitha arrangieren.
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orf.at vom
10.08.2012
Jäger bei Hirschjagd verletzt
In Ebensee (Bezirk Gmunden) ist am Donnerstagabend ein
56-jähriger Jäger verletzt worden. Der Mann wollte gemeinsam mit einem
Jagdkollegen in der Dunkelheit einen Hirsch erlegen.
Die beiden Männer waren gemeinsam gegen 21.00 Uhr auf der Nachsuche.
Dabei verfing sich der 56-Jährige in der Dunkelheit mit einem Bein
zwischen mehreren Felsbrocken. Er erlitt erhebliche Verletzungen am
linken Sprunggelenk. Da er nicht mehr ohne Hilfe gehen konnte, musste
von der Bergrettung Ebensee befreit und ins Tal getragen werden.
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kleinezeitung.at
vom 03.08.2012
Jäger in Tirol offenbar von Blitz erschlagen
Ein 58-jähriger Jäger ist am Freitag im Bezirk Kufstein tot auf seinem
Hochstand gefunden worden. Laut Polizei wurde der Mann vermutlich durch
einen Blitzschlag getötet. Erst Mittwochabend war ein 47-jähriger
Einheimischer im Tiroler Kaunertal vom Blitz getroffen und getötet
worden.
Ein 58-jähriger Jäger ist am Freitag in Münster (Bezirk Kufstein) tot
auf seinem Hochstand gefunden worden. Laut Polizei wurde der Mann
vermutlich durch einen Blitzschlag getötet. Donnerstagabend waren zum
Teil heftige Gewitter in Tirol niedergegangen.
Die Leiche des Mannes war gegen 11.30 Uhr gefunden worden. Nach der
sanitätspolizeilichen Obduktion, gingen die Beamten von Blitzschlag als
Todesursache aus.
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krone.at
vom 24.07.2012
Schakal streifte mitten durch Ort in Niederösterreich
Seinen Augen hat ein Baumeister aus dem Bezirk Mödling in
Niederösterreich kaum getraut, als plötzlich vor ihm ein Goldschakal
durch die Hinterbrühl streifte. "Es wird immer häufiger Sichtungen
geben, denn diese Tiere erweitern ihr Revier in Richtung
Niederösterreich", erklärt ein Experte.
Als Baumeister Wolfgang Hartmann aus Guntramsdorf vor Kurzem in der
Dreisteinstraße in der Hinterbrühl unterwegs war, fiel ihm in verbautem
Gebiet ein Vierbeiner auf, der die Straße entlang trottete. Das Tier
verschwand kurz in einer offenen Garage, trank aus einer Lacke und
verschwand im Dickicht.
"Ich dachte zuerst an einen Fuchs. Das Tier hatte aber im Gegensatz zum
Fuchs zu lange Läufe", schildert der Baumeister. "Es muss ein Schakal
gewesen sein", schoss es ihm durch den Kopf. In nahen Maria Enzersdorf
war der flinke Räuber ebenfalls gesehen worden.
"Mehrere Beobachtungen gemeldet"
Schakale bei uns? "Ja", bestätigt Günter Weinkopf aus Mödling,
Jagdaufseher am Anninger. "Mir wurden mehrere Beobachtungen gemeldet."
Artenschutzexperte Christian Pichler vom WWF pflichtet bei: "Da die
Tollwut praktisch ausgerottet ist, erholen sich die Bestände der
Goldschakale in Ungarn und auf dem Balkan. Bis 1920 gab es vermutlich
auch Tiere rund um den Neusiedler See. Nun kommen sie zurück – und das
ist gut für die Artenvielfalt."
Sollte man einem der bis zu 15 Kilogramm schweren Vierbeiner begegnen,
heißt es: keine Panik. Die schlauen Tiere sind nicht angriffslustig und
trollen sich meist rasch, wenn sie in Kontakt mit Menschen kommen.
Pichler: "Bevorzugt fressen die Goldschakale Mäuse und Frösche." Aber
auch Rehkitze und Schafe sind auf der Speisekarte des "Canis aureus".
Nutztiere von Bauern können mit E- Zäunen effektiv geschützt werden.
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orf.at vom
17.07.2012
Jäger schoss sich selbst in Hand
Ein Jagdausflug hat am Montag für einen Jäger aus dem Bezirk Gmunden im
Spital geendet. Der 53-Jährige dürfte sich versehentlich mit einem
Gewehr in die Hand geschossen haben.
Der Jäger fuhr am Abend alleine in sein Jagdrevier. Gegen 20.00 Uhr
stellte er sein Fahrzeug ab und wollte aussteigen. Dabei löste sich laut
Polizei ein Schuss aus der geladenen Waffe, der die linke Hand des
Mannes traf und diese schwer verletzte.
Sohn alarmierte Einsatzkräfte
Mit der unversehrten Hand gelang es dem 53-Jährigen, seinen Sohn per
Handy zu alarmieren. Der schwerverletzte Waidmann wurde zuerst vom
Notarzt versorgt und anschließend mit dem Rettungshubschrauber C6 in das
Landeskrankenhaus Salzburg geflogen.
Die Polizei schließt Fremdverschulden derzeit aus. Der genaue
Unfallhergang muss jedoch noch ermittelt werden, da das Opfer bisher
noch nicht vernehmungsfähig war.
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orf.at vom
11.07.2012
Kampf gegen gefräßige Stare
Ab sofort dürfen im Burgenland Stare aus den Weingärten vertrieben
werden. Die Details dazu regelt die „Stare-Vertreibungsverordnung“.
Gemeinden, die einen Antrag gestellt haben, dürfen bis Ende Oktober die
Vögel vertreiben.
Zur Vertreibung bedienen sich die Gemeinden und Winzer einer Vielzahl
von Methoden. Zum Einsatz kommen Feldhüter, Jäger und Knallgeräte ebenso
wie die als „Starfighter“ bekannten Flugzeuge mit ihren waghalsigen
Flugmanövern. Manche Weingärten werden auch mit Lauten von Fressfeinden
beschallt. Ebenso kommen an einer Stange befestigte „Drachen“ zum
Einsatz, die bei Wind aufsteigen und einen Raubvogel imitieren.
Widerspenstige Vögel
Um eine Vertreibung der Stare durch Schussapparate oder Gewehrschüsse,
die von der Morgen- bis zur Abenddämmerung erlaubt sind, haben heuer 23
Gemeinden angesucht. Über den Weingärten von zehn Ortschaften werden
wieder die „Starfighter“ ihre Kreise ziehen. Ziel der Maßnahmen ist es,
den Fraß „vernünftig zu verteilen“, heißt es aus der
Landwirtschaftskammer. Denn gänzlich vertreiben, könne man die Vögel
nicht.
Eine sehr effektive Methode ist das Einnetzen der Weingärten. Dadurch
soll einerseits verhindert werden, dass die Stare an die Trauben
gelangen, andererseits bestehe auch ein gewisser Hagelschutz.
Auch Abschuss möglich
Falls alle Maßnahmen nicht fruchten, gibt es noch ein letztes Mittel:
den „Abschuss zu Vergrämungszwecken“. Doch keine einzige Gemeinde hat
den Abschuss beantragt. Das Kuriose: Stare sind eigentlich
Insektenfresser, die Weintrauben sind nur eine willkommene
Nahrungsergänzung.
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"Der Spiegel"
27/2012
„Relikt aus der Feudalzeit"
Der Münchner Zoologe Josef Reichholf, 67, über die
ökologischen Vorteile jagdfreier Gebiete
SPIEGEL: Nach einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für
Menschenrechte müssten deutsche Grundstückseigentümer die Jagd auf ihrem
Land nicht mehr dulden. Ein überfälliges Urteil?
Reichholf: Unbedingt, das deutsche
Revierjagdsystem ist ein Relikt aus der Feudalzeit, denn es beinhaltet
die Herrschaft des Jägers über den Grund und Boden anderer. Bislang sind
etwa Waldbesitzer gezwungen, die Jagdliche Nutzung ihres Landes an eine
Jagdgenossenschaft abzutreten, die das Revier dann an einen Jäger
verpachtet. Diesen Anachronismus gibt es so nur in Deutschland und
Österreich.
SPIEGEL: Wie ist die Jagd in anderen Ländern organisiert?
Reichholf: Das Wild gehört der
Allgemeinheit. Schließlich geht es um frei- lebende Tiere, die niemand
persönlich besitzt. In den USA etwa vergibt der Staat zeitlich stark
begrenzt Jagdlizenzen für einzelne Tierarten - und verhindert über
Abschussquoten, dass zu stark bejagt wird. Bei uns bleiben nicht einmal
Nationalparks oder Naturschutzgebiete von der Jagd verschont. Die
Jägerlobby in Politik und bei Gerichten ist einfach zu mächtig.
SPIEGEL: Was würde passieren, wenn viele Grundbesitzer die Jagd bei sich
verböten? Würden die Wildschäden zunehmen?
Reichholf: Nicht unbedingt, eher
gingen sie sogar zurück, denn durch Hegemaßnahmen wie Winterfütterung
halten die Jäger die für den Abschuss attraktiven Wildbestände künstlich
hoch. Während wenige Arten gepäppelt werden, wird das Raubwild viel zu
stark dezimiert. Durch eine weniger intensive Jagd und jagdfreie Gebiete
würden sich die Rehe und Rothirsche, die in den Wäldern Verbissschäden
anrichten, mehr ins offene Land wagen. Zudem würden die Bestände auf ein
natürliches Maß schrumpfen. Seltenere Arten würden profitieren.
SPIEGEL: Wer zählte zu den Gewinnern?
Reichholf: Hasen, die bei uns
selten geworden sind, würden in jagdfreien Gebieten schnell entdecken:
Hier gibt es Ruhezonen, in denen sie nur noch auf den Fuchs achtgeben
müssen. Ähnliches gilt für Rebhühner oder Wachtelkönige. Aber ein
zweiter Effekt ist mindestens ebenso wichtig: Das Wild würde in
jagdfreien Zonen weniger scheu werden. Die Menschen könnten wieder aus
der Nähe unsere heimische Tierwelt bestaunen. Es ist ein schönes
Erlebnis, aus der Nähe einem Reh beim Asen oder beim Säugen seines
Kitzes zuzusehen, ohne selbst zu stören. Da schmelzen die Leute dahin.
SPIEGEL: Liegt es ausschließlich an dem Geballer der Jäger, dass Fuchs,
Hase und Hirsch bei uns so scheu sind?
Reichholf: Leider ja. Wie
zutraulich Wildtiere sein können, zeigt sich in Nationalparks in Afrika,
Asien oder in den USA, wo nicht gejagt werden darf—und in deutschen
Großstädten.
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stern.de vom
26.06.2012
Deutscher Jagdgegner und Waldbesitzer bekommt in Straßburg Recht
Im zweiten Anlauf hat ein deutscher Waldbesitzer, der sich gegen die
Jagd auf seinem Grundstück wehrt, vor dem Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte einen Sieg davongetragen. Der Mann könne nicht dazu
gezwungen werden, auf seinem Grundstück die Jagd zuzulassen, befand die
Große Kammer des Straßburger Gerichts am Dienstag. Sie hob damit ein
erstinstanzliches Urteil vom Januar 2011 auf.
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orf.at vom
26.06.2012
Frau mit Jagdgewehr erschossen
In Ötz hat ein Mann am Montagabend mit einem Jagdgewehr einer
Frau mitten in die Brust geschossen. Die Frau verstarb kurz darauf in
der Innsbrucker Klinik. Zu der Tat war es nach einer Auseinandersetzung
in einem Lokal gekommen.
Gegen 23.00 Uhr war es in dem Lokal in Ötz zu der folgenschweren
Auseinandersetzung gekommen. Ein 65-jähriger Mann soll nach einem Streit
des Lokals verwiesen worden sein. Wenig später kam er mit einem
Jagdgewehr zurück und schoss auf eine 30-jährige Angestellte des Lokals.
Christoph Hundertpfund vom Landeskriminalamt sagt, der Mann dürfte die
Frau schon zuvor beobachtet haben. Dann sei er nach Hause gegangen und
habe sich die Waffe beschafft. Danach sei er in das Lokal
zurückgekommen, wo er die Waffe geladen und einen Schuss auf die Frau
abgegeben habe. Der Mann konnte noch im Lokal von Gästen überwältigt und
der Polizei übergeben werden.
Verdächtiger ist geständig
Die Frau ist in die Klinik Innsbruck gebracht worden, wo sie wenig
später verstarb. Der Verdächtige hat die Tat in einer ersten Befragung
zugegeben, sagt Christoph Hundertpfund. Da der Mann alkoholisiert
gewesen sei, sei eine Vernehmung im Detail aber noch nicht möglich
gewesen. Die genaue Beziehung zwischen dem Mann und der Frau ist noch
nicht geklärt. Die Polizei geht als Motiv aber von Eifersucht aus.
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wirtschaftsblatt.at vom
22.06.2012
Strafantrag gegen Alfons Mensdorff-Pouilly
Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft Wien hat heute gegen
Alfons Mensdorff-Pouilly und Kurt Dalmata Strafantrag wegen des
Verdachts der Geldwäscherei und anderer Vergehen erhoben. Im Fall einer
Verurteilung droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Wien. Alfons Mensdorff-Pouilly muss demnächst zu Gericht. Gegen ihn wird
wegen des Verdachts der Geldwäscherei, der falschen Beweisaussage in
zwei Untersuchungsausschüssen und der Vorlage eines verfälschten
Beweismittels im Ermittlungsverfahren nun weiter ermittelt. Die
Staatsanwaltschaft Wien hat nun Anklage erhoben.
Er soll in den Jahren 2000 bis 2008 in Summe rund Euro 12,6 Millionen
erhalten haben, die zuvor unter Verwendung von Scheinverträgen aus dem
Vermögen der BAE systems plc abgezogen wurden. Mit den Geldern sollten
unter anderem Entscheidungsträger in der Politik bestochen werden, damit
sie beim britischen Rüstungskonzern Waffen kaufen.
Der Zweitangeklagte, Kurt Dalamat, soll Mensdorff-Pouilly bei den
Geldtransfers behilflich gewesen sein. Die tatsächliche Verwendung des
Geldes konnte nicht aufgeklärt werden.
Im Fall einer Verurteilung droht den Verdächtigen eine Freiheitsstrafe
von bis zu fünf Jahren.
In einem jahrelangen Ermittlungsverfahren der britischen Justiz konnte
sich BAE Systems vor knapp drei Jahren freikaufen. Das
Ermittlungsverfahren gegen Mensdorff-Poully und Dalmata, gegen die die
britische Justiz ermittelt hatte, wurde in Großbritannien ebenso
eingestellt.
Die heimische Justiz hat nach Aussagen von Thomas Vecsey von der
Staatsanwaltschaft Wien ein sogenanntes "Doppelverfolgungsverbot"
geprüft. Nun wurden festgestellt, dass das Ermittlungsverfahren gegen
die beiden Verdächtigen in Österreich fortgeführt werden darf. "Wir
dürfen nun ermitteln", sagt Vecsey dem WirtschaftsBlatt.
In den nächsten Tagen wird geprüft, vor welchem Gericht das Verfahren
geführt wird.
Tetron-Affäre
Die Ermittlungen in der "Tetron-Affäre" dauern an. Lobbyist
Mensdorff-Pouilly steht im Verdacht bei der Neuvergabe
Schmiergeldzahlungen verwickelt zu sein. Laut Angaben des US-Konzerns
Motorola, die zusammen mit Alcatel die Neuauschreibung gewonnen hatte,
soll Mensdorff-Pouilly Bestechungsgelder erhalten haben. Der ÖVP-nahe
Mensdorff-Pouilly wird in der Causa als Beschuldigter geführt.
"Der Jäger"
Motorola und Alcatel hatten gemeinsam mit der Telekom Austria am Aufbau
des Behördenfunkprojekts Tetron gearbeitet. Der ÖVP-nahe
Mensdorff-Pouilly soll 2004 von den drei Partnern des siegreichen Tetron-Konsortiums
4,4 Millionen € erhalten haben, davon bis zu 2,6 Millionen € von
Motorola, 1,1 Millionen € von der Telekom und 720.000 € von Alcatel.
Mensdorff-Pouilly, der von den Tetron-Partnern mit dem Codenamen "Der
Jäger" gedeckt wurde, hat von Motorola jedenfalls 1,9 Millionen €
erhalten - wie aus Unterlagen hervorgeht, die dem U-Ausschuss vorliegen.
Die Justiz untersucht derzeit, ob das Geld alleine für Bestechungszwecke
verwendet wurde. Mensdorff-Pouilly weist alle Korruptionsvorwürfe
zurück.
Laut Staatsanwaltschafts-Sprecher Vecsey dauern die Ermittlungen zur
Causa Tetron noch an.
Top
wirtschaftsblatt.at vom
22.06.2012
Alfons Mensdorff-Pouilly - Jäger und Gejagter
Portrait. Der Herr Graf bezeichnet sich selbst schlicht als
"Bauer". In der Industrie, bei Politikern und bei Beamten ist der
58jährige mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Windsors gern
gesehen.
Wien. Alfons Mensdorff-Pouilly taucht in seiner Funktion als
(Rüstungs-)Lobbyist seit Jahren immer wieder in den Schlagzeilen auf.
Der "Graf" und Gutsbesitzer sieht sich jedoch eigenen Angaben zufolge
nicht als Waffenlobbyist, sondern bezeichnet sich gerne schlicht als
"Bauer". Öffentlich bekannt wurde der 58-Jährige vor allem durch seine
Ehe mit der ehemaligen ÖVP-Ministerin Maria Rauch-Kallat, der er zum
Teil auch seine guten Verbindungen zur Volkspartei verdanken soll.
Päpstlich annullierte Ehe
Der Lobbyist gilt als ÖVP-Intimus, unter anderem wegen seiner seit 1994
währenden, kinderlosen Ehe mit Rauch-Kallat, die für Mensdorff-Pouilly
sogar ihre erste Ehe päpstlich annullieren ließ. Als einfachen Bauer
schildert sich Mensdorff-Pouilly wohl nur selbst - immerhin nennt der
Graf mit Verwandtschaftsverhältnissen zu Adelshäusern wie den Windsors
unter anderem ein Anwesen im burgenländischen Luising mit Jagd- und
Forstbetrieb sein Eigen, auch hat er ein Schloss in Schottland samt
Jagdrevier. Genug Platz also, um seiner großen Leidenschaft, der Jagd,
nachzugehen.
Codename "Der Jäger"
Gern gesehen sollen dort auch allerlei Politiker, Beamte und
Industrielle sein. Dank seinen Kontakten und Jagdveranstaltungen war
Mensdorff auch im aktuellen Korruptions-Untersuchungsausschuss zur
Telekom-Affäre zu Gast - am kommenden Dienstag hat er dort auch gleich
seinen nächsten Auftritt, diesmal zum Untersuchungsgegenstand
Blaulichtfunk.
Ein suspendiertet Motorola-Manager hatte erst am Donnerstag im
U-Ausschuss übrigens den - eher weniger originellen - Codenamen für
Mensdorff bei Motorola preisgegeben: "Der Jäger".
Der Unternehmer und Funktionär
Die Liste der Tätigkeiten des am 7. September 1953 in Wien geborenen
Grafen ist lang: Neben seinen Funktionen als Präsident des
Österreichischen Wildegehege-Verbandes und Obmann des Verbands land-und
forstwirtschaftlicher Gutsbetriebe im Burgenland soll Mensdorff-Pouilly
im Laufe seiner Karriere mehr oder weniger erfolgreich Wildspezialitäten
in Konserven verkauft, Strauße gezüchtet oder Jagdreisen vermittelt
haben. Neben seiner Land- und Forstwirtschaft verdient der Vater eines
Sohnes seinen Lebensunterhalt auch als Eigentümer der Beraterfirma MPA.
Im Zuge seiner Beratertätigkeit wurde Mensdorff-Pouilly schon des
Öfteren Korruption, Bestechung oder Geldwäsche in mehreren Staaten
vorgeworfen. Ende Februar 2009 wurde der "Graf" wegen Verdachts der
Geldwäsche in Luising festgenommen, anschließend saß er rund ein Monat
in Untersuchungshaft.
Über diese Zeit berichtete er freizügig in diversen Interviews: "Am
zweiten Tag im Häfen hab' ich gleich gefragt, ob sie einen Job für mich
haben. Hören Sie, ich kann auch Klo putzen, hab ich dem Wärter gesagt",
gab sich der Graf volksnah.
Am Freitag wurde nun bekannt, dass die Staatsanwaltschaft einen
Strafantrag eingebracht hat - wegen Geldwäsche sowie falscher
Zeugenaussage und der Vorlage eines angeblich verfälschten Beweismittels
im gegen ihn laufenden Ermittlungsverfahren. Mensdorff selbst hat alle
Anschuldigungen stets zurückgewiesen.
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wirtschaftsblatt.at vom
22.06.2012
Motorola holt den "Jäger" aus seinem Versteck
Korruption. Unter dem Codename "Der Jäger" hatten Motorola-Manager
jahrelang Alfons Mensdorff-Pouilly geführt, um Schmiergeldzahlungen zu
vertuschen.
Wien. Weitere Puzzlesteine wurden am Donnerstag zu den
Schmiergeldzahlungen offenbar, die im Zuge der Neuvergabe des
Behördenfunks Tetron geflossen sind. Türöffner für das erfolgreiche
Bieterkonsortium Motorola/Alcatel waren die Firma Valurex und eine
Kontaktperson mit dem Codenamen "der Jäger", hinter der sich der
heimische Lobbyist und Forstwirt Alfons Mensdorff-Pouilly verbirgt.
Das Beratungsunternehmen Valurex hatte sich gegenüber Motorola schon im
Frühjahr 2004, gut fünf Monate vor der Neuvergabe, gebrüstet, über beste
Kontakte ins Innenministerium zu verfügen. Im Juni 2004 erhielt
Motorola/Alcatel mit Tetron den Zuschlag.
Jagd nach Kontakten
"Wir hatten keinen Zugang, Valurex hatte den Zugang", sagte Josef
Neureiter, Manager bei Motorola. Der US-Konzern sei damals hierzulande
ein "No-Name" gewesen. Neureiter wollte anfangs nicht gewusst haben,
dass Mensdorff-Pouilly mit Valurex in Beziehung stand.
Über Valurex und die Budapester MPA hat Motorola rund 1,9 Millionen €
Schmiergeld überwiesen. Über vier Millionen € hatte Motorola für
Bestechungsgelder budgetiert.
Der Codename "der Jäger" wurde von Tetron-Chef und Motorola-Manager
Hans-Joachim Wirth vergeben. Er war am Donnerstag der Ladung vor den
U-Ausschuss nicht gefolgt. Eine Stellungnahme dazu wollte Motorola bis
Redaktionsschluss nicht abgeben. Wirth soll angeblich wegen
Bestechungsvorwürfen derzeit suspendiert sein.
Eine Rolle im Zuge der Ausschreibung spielt auch Verena Karimi. Die
Ex-Frau von Christoph Ulmer, dem Ex-Kabinettschef des damaligen
Innenministers Ernst Strasser, soll für Tetron die Bewerbungsunterlagen
für die Neuvergabe geschrieben haben. Sie wurde dann auch nach dem
erfolgten Zuschlag an Tetron weiterbeschäftigt. Pro Monat kassierte sie
7000 € brutto. Nach neun Monaten hatte Motorola Problem ihre Gage
weiterhin "unauffällig" zu verbuchen, wie aus einem Schriftverkehr
hervorging.
Motorola hat auf Druck der US-Börsenaufsicht SEC intern ermittelt.
"Damit wurde ein jahrelanges Alfons-Mensdorff-Pouilly-Versteckspiel"
beendet, sagt Grünen-Sprecher Peter Pilz.
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orf.at vom
16.06.2012
Jäger erschoss „versehentlich“ Steinadler
Der Abschuss eines Steinadlers im Ötztal sorgt derzeit für
polizeiliche Untersuchungen und Empörung bei Tierfreunden. Eine
Wandergruppe hat den Abschuss des geschützten Tieres gesehen, der Jäger
stellt den Zwischenfall als „Versehen“ dar.
Vergangene Woche am Mittwoch war die Gruppe deutscher Wanderer auf dem
Weg von Vent in Richtung Hochjoch-Hospiz im Rofental.
Adler fiel getroffen auf die Erde
Gegenüber ORF Tirol schildert Bergführer Bernhard Kriner, dass man
plötzlich den Steinadler gesehen habe, wie er über der Gruppe seine
Kreise zog. Danach landete das Tier auf einem Felsvorsprung. Plötzlich
hörten die Wanderer einen Schuss, der Steinadler fiel tot vom Felsen.
„Wir waren fassungslos“, sagte Kriner gegenüber ORF Tirol, „dass da
jemand auf den Adler geschossen hat!“ Wenig später habe man zwei Jäger
beobachtet, die gerade dabei waren, ein Gewehr in einem Auto zu
verstauen.
Jäger gaben sich ahnungslos
Der Bergführer ging nach eigener Darstellung auf die Männer zu und
wollte mit ihnen über den Vorfall sprechen. Die Jäger vierhielten sich
daraufhin so, als hätten sie nichts mit der Sache zu tun. Der Bergführer
verständigte die Polizei, die Stunden später am Ort des Zwischenfalls
erschien.
Gegenüber der Polizei gab der Schütze an, er habe das Fiepen eines am
Boden liegenden Rehkitzes gehört. Um das Tier zu schützen, wollte er den
Adler durch einen Schuss vertreiben. Der Schuss sei 50 Zentimeter am
Tier vorbei gezielt worden. Dass das Projektil dann doch den Steinadler
getroffen habe, sei nicht beabsichtigt gewesen, so der Jäger gegenüber
der Polizei. Die Kugel sei am Felsen neben dem sitzenden Adler
abgeprallt, der Querschläger habe den Vogel getötet.
Entzug der Jagdkarte
Der Tod des Steinadlers wird ein Nachspiel haben. Die Polizei erstattet
Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und bei der Bezirkshauptmannschaft.
Zu klären ist die Schuldfrage. Bei einem bewussten Abschuss drohen dem
Schützen mehrere tausend Euro Geldstrafe und der Verlust der Jagdkarte.
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nachrichten.at vom
14.06.2012
Tafeln
warnen im Wald vor Fangeisen, die wegen Tierquälerei verboten sind
Windischgarsten. Längst ausgemusterte Schilder im Wald sollen in
Windischgarsten Wanderer abschrecken, die Wege zu verlassen. Dem
Landesjagdverband missfällt diese Tarnung und Täuschung.
Die Warnschilder gehörten längst zum alten Blech auf den Schrotthaufen.
In Windischgarsten sind sie noch immer nicht abgeschraubt. Als Irene R.
mit ihrer Familie von der Schaffelmühle die Serpentinenstraße
hochwanderte und dann endlich einen Waldweg gefunden hat, traute sie
ihren Augen nicht: „Vorsicht, Fangeisen! Wege nicht verlassen!“, stand
auf einer Tafel des OÖ. Landesjagdverbandes geschrieben. Nur einen
Steinwurf entfernt prangte auf einem Baum ebenfalls eine Plakette, die
vor Fallenstellern warnte – die es längst nicht mehr geben darf.
Seit einer Novelle des Landesjagdgesetzes darf wegen der Tierquälerei
auch in den oberösterreichischen Revieren kein Fangeisen mehr
zuschnappen. Nur noch wenn Seuchen drohen, kann die Behörde bei den
Fallen unter strengen Auflagen eine Ausnahme machen. Tollwut geht
derzeit aber im Gebirge bei Windischgarsten keine um. „Für eine
Ausnahmegenehmigung bestand bis jetzt kein Anlass. Und wir werden auch
in Zukunft kaum einem Antrag stattgeben, weil die Sicherheitsgefährdung
zu groß ist und diese Form nicht mehr zeitgemäß ist“, sagt der
zuständige Abteilungsleiter bei der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf,
Karlheinz Aigner.
Der Direktor des Nationalparkes Kalkalpen, Erich Mayrhofer, hat eine
Vermutung, warum trotzdem Warntafeln der verbotenen Fallen im Gelände
stehen: „Natürlich legt hier niemand illegal Fangeisen aus. Weder in den
Randzonen und im Park schon gar nicht.“ Die Tafeln, hätten wohl hiesige
Waidmänner mit Absicht im Wald vergessen, weil sie mit dieser „List“
dreiste Wanderer und Mountainbiker abschrecken wollen, durch die Wildnis
zu stiefeln.
Landesjägermeister Sepp Brandmayr hat aber keinen Sinn für Täuschen und
Tarnen und verlangt von seinen Windischgarstner Waidkameraden, zur
Werkzeugkiste zu greifen: „Diese Schilder sind völlig ungültig. Es ist
die Aufgabe der Jäger, dass diese Tafeln entfernt werden.“ Schließlich
gelte das neue Jagdgesetz schon seit drei Jahren. Natürlich sei es für
das Wild ungemein wichtig, dass der Tourist dessen Rückzugsgebiete in
Ruhe lasse. Aber die Warntafeln als Schreckschuss hält der
Landesjägermeister für einen „wirklich blöden Schmäh“.
Waldesruhe
„Vom 16. Mai bis Mitte August ist Pirschzeit. Die Jägerschaft erfüllt in
den Morgenstunden und am Abend den vorgeschriebenen Abschussplan. Bitte
um Ruhe!“, steht es auf einer Tafel eingraviert in einem Wald bei St.
Peter/Au im Mostviertel. Wir sehr es die Waldruhe stört, wenn die Büchse
kracht, steht nicht geschrieben. Tatsache ist, dass lärmende
Waldbesucher das Wild verstören und damit in Gebiete treiben, in denen
dann Verbissschäden auftreten. Die Waldesruhe zu achten, ist daher ein
gelebter Beitrag zum Natur- und Tierschutz.
Außerdem bringen sich laute Waldbesucher selber um die Chance, das
Gezwitscher und die Rufe der Vögel zu hören. Wer sich ruhig verhält,
kann auch das Glück haben, Wildtiere beobachten zu können, was ein
besonderes Erlebnis ist.
Top
nachrichten.at vom
14.06.2012
Schuss ins Knie
Mit Warntafeln macht sich Jägerschaft
selber schlecht
Im Wald vergessen haben die Jäger in Windischgarsten die Warnschilder
vor Fangeisen sicher nicht. Die Tafeln sind halt praktisch, Wanderer
einzuschüchtern, einen Fehltritt abseits der Wege zu machen. Wenn zur
Strafe ein Fangeisen zuschnappt, spielt sich niemand mehr deppert.
Es stimmt schon, manche Waldbenützer führen sich furchtbar auf, lärmen
und grölen, dass sich jedes Wildtier verkriecht. Aber die völlig
veralteten und vom Fortschritt des Tierschutzes überholten Tafeln sind
als Abschreckung für Radaubrüder im Revier ein untaugliches Mittel, sie
als Warnung an den Baumstämmen zu belassen, ist eine schlechte List. Wer
sich im Jagdgesetz nicht auskennt, den führen sie in die Irre, dass die
Grünröcke noch immer brutaler Fallenstellerei anhängen würden.
Tatsächlich waren die vergangenen Jahre vom Bemühen geprägt, die Jagd
noch waidmännischer – also fairer dem Tier gegenüber – zu machen. Bei
den Tafeln in Windischgarsten geht der Schuss nach hinten los.
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kleinezeitung.at vom
12.06.2012
Wildkameras im Visier der Datenschützer
Das Foto eines liebestollen Kärntner Politikers auf einer Wildkamera hat
unerwartete Folgen. Jetzt sind es die Jäger, denen von Datenschützern
vorgeworfen wird, die Kameras illegal aufzustellen.
Das heiße Liebesspiel eines Kärntner Kommunalpolitikers, das jüngst von
einer Wildkamera mitten im Wald dokumentiert wurde, bringt nun auch die
steirischen Jäger in Verlegenheit. Seit einigen Jahren erlaubt es
nämlich die digitale Technik, mit im Wald aufgestellten Infrarotkameras
zu jeder Tages- und Nachtzeit Fotos von Wildtieren zu machen. Oder eben
auch von liebestollen Pärchen, Schwammerlsuchern oder Mountainbikern.
Womit den Jägern, die inzwischen viele Hundert Kameras im Wald
installiert haben, jetzt aber datenschützerisches Ungemach und ein
bürokratischer Hürdenlauf ins Haus stehen.
Denn das systematische Überwachen durch Filmen oder Fotografieren mit
digitaler Aufzeichnung ist genehmigungspflichtig. "Da macht es keinen
Unterschied, ob eine Kamera ständig läuft oder nur in Betrieb geht, wenn
sich etwas bewegt", sagt Datenschützer Hans Zeger von der Arge Daten,
der schätzt, dass in Österreich eine Million Überwachungskameras an rund
200.000 Standorten installiert sind. Zur Bewilligung so einer Kamera
muss bei der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt angesucht werden.
Und es müssen einige Vorgaben erfüllt werden, wie zum Beispiel, dass
"ein gefährlicher Angriff" droht. Gute Chancen hätte laut Eva Souhrada-Kirchmayer
von der Datenschutzkommission etwa das Ansuchen um die Überwachung eines
Gebäudes, "in das schon eingebrochen wurde oder wo Vandalismus ein
Problem ist".
Keine Identifizierung
Alles Beweggründe, die auf eine Wildkamera nicht zutreffen, monieren
Datenschützer. Jäger könnten das Problem mit dem Datenschutz allerdings
leicht umgehen, indem sie mit geringer Auflösung fotografieren, sodass
eine "Identifizierung von Personen nicht mehr möglich ist", so Zeger.
Eine Möglichkeit wäre für ihn die Aufnahme im Infrarot- oder im
Falschfarbenmodus: "Dann werden nur die Umrisse dargestellt, was für die
Wildbeobachtung reichen muss. Bisher konnte mir sowieso noch kein Jäger
erklären, wofür die detailgenauen Aufnahmen überhaupt notwendig sind."
Abgesehen von der Genehmigungspflicht unterliegt jede Überwachung - auch
die erlaubte Echtzeitüberwachung ohne Datenspeicherung - der
Ausschilderungspflicht. Das heißt, vor jedem Wald mit Wildkamera muss
eine Hinweistafel auf die Überwachung aufmerksam machen.
"Wir werden jetzt für die steirischen Jäger mit unseren Juristen
Rechtssicherheit herstellen und ihnen zur Aufstellung der Kameras eine
Art Gebrauchsanweisung erstellen", sagt Karl Sirowatka, Geschäftsführer
der steirischen Landesjägerschaft, der die Sinnhaftigkeit dieser
Wildkameras für die Überwachung von Fütterungen oder zur Feststellung
von Wildbeständen sehr wohl sieht. "Ich verwahre mich aber dagegen, dass
jetzt plötzlich durch den Missbrauch einzelner die Jägerschaft mit einem
Fuß im Kriminal steht."
Top
orf.at vom
11.06.2012
Wildkamera als „Liebesfalle“ für Politiker
Nach einem Fall im Lavanttal ist jetzt wieder ein Kärntner
Politiker vor die Linse einer Wildkamera gekommen. Die
Überwachungskamera eines Jägers fotografierte den Mann beim Liebesspiel.
Datenschützer sehen in diesen Kameras ein großes Problem.
Die Wildkamera erwischte den Oberkärntner Politiker „in flagranti“ in
einer eindeutigen Situation. Die Wildkameras werden immer billiger und
damit beliebter, sie sollen den Jägern zeigen, welches Wild durch ihr
Revier streift. Sie sind unscheinbar, werden meist an Bäumen befestigt
und können sogar bei Nacht mit Infrarotlicht Bilder machen, wenn sich
vor ihrer Linse etwas bewegt.
Hohe Strafen drohen den Jägern
Sollten inkriminierende Fotos aus Wildkameras öffentlich die Runde
machen, könne die Strafe sehr hoch sein, sagt Hans Zeger, Obmann der
Arge Daten. Für Fotos, die jemanden bloßstellen, ihm etwa in einer
intimen Situation zeigen, drohen bis zu 20.000 Euro Strafe für die
Verletzung der Privatsphäre.
Videoüberwachung müsste genehmigt werden
Datenschutzrechtlich seien diese automatischen Kameras generell ein
großes Problem, kritisiert Hans Zeger. Jede Videoüberwachung müsse
grundsätzlich von der Datenschutzkommission genehmigt werden, das gelte
natürlich auch für die Wildkameras. Zumindest sei die Genehmigung nötig,
wenn die Kamera technisch dazu geeignet sei, Menschen auf den Bildern zu
identifizieren. Bei schlechter Auflösung sei eine Genehmigung nicht
zwingend. Bis zu 10.000 Euro Strafen drohen Jägern, die Kameras ohne
Genehmigung aufstellen.
Warnhinweise sind verpflichtend
Auf jeden Fall müsse es aber einen Hinweis auf die Videoüberwachung
geben, sagt Zeger: „Damit kann ein Besucher oder Spaziergänger sich
darauf einstellen und den überwachten Bereich vermeiden.“ Dieser Hinweis
müsse in der Nähe der Kamera platziert sein. Wie dieser Warnhinweis
auszusehen hat, ob zum Beispiel ein Schild angebracht werden muss, sei
im Einzelfall zu klären.
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wirtschaftsblatt.at vom
05.06.2012
U-Ausschuss: Jagdgesellschaft mit Blaulicht
Tetron-Affäre. Unter der Leitung von
Motorola, dem Innenministerium und Alfons Mensdorff-Pouilly wurden
Jagdgesellschaften organisiert. Eingeladen wurden Polizei, Feuerwehr,
ein IV-Funktionär, Abgeordnete und Journalisten.
Für BZÖ-Sprecher Petzner waren Jagdeinladungen von Motorola, Alcatel und
Innenministerium quasi ein Art "automatischer Türöffner" für den Tetron-Funk.
Wien. Im Zuge der Einvernahme um die Tetron-Affäre spielen auch
Jagdgesellschaften eine besondere Rolle. Christoph Ulmer,
Ex-Kabinettchef von Ernst Strasser, räumte ein, zwischen 1999 und 2008
Mitglied verschiedener Jagdgesellschaften gewesen zu sein. ""Ein
Jagdeinladung von damals irgendwohin ist etwas völlig anderes als
heute", meinte Ulmer.
BZÖ-Sprecher Stefan Petzner zieht ein Zettel heraus. Es geht um eine
Einladungsliste zur Jagden. „Mein lieber Ali, lieber Hans-Joachim“,
lautet die Anrede. Adressiert an Alfons Mensdorff-Pouilly und
Hans-Joachim Wirth. Abgesendet am 14. Mai 2006 von Christoph Ulmer,
damals in karenzierter Ex-Mitarbeiter des Innenministeriums.
„Motorola hat bezahlt“
32 Personen stehen auf dem markierten Zettel, den Petzner: „Darauf steht
das Who is Who der Sicherheitsorganisationen.“ Es geht um Einladungen
nach Schottland und ins Burgenland. „Es gibt unzählige
Jagdveranstaltungen, wo es Motorola darum ging, die
Blaulichtorganisationen zu überzeugen“, sagt Petzner. „Motorola hat
bezahlt.“
Promis auf der Ulmer-Liste
Neben der Tiroler Landtagsabgeordneten Hosp, dem Tiroler Landesrat
Christian Switak waren neben hohen Funktionären der verschiedenen
Sicherheitsbehörden der Republik auch Markus Beyrer (damals
IV-Funktionär, heute ÖIAG-Vorstandsvorsitzender), Harald Himmer
(ÖVP-Abgeordneter und Generaldirektor Alcatel-Lucent) sowie Michael
Fischer und Michael Jungwirth (beide damals im Verkehrsministerium,
ehemals ÖVP, heute Telekom Austria) neben Beamten des BMI auf der
Einladungsliste.
Mit Michael Jeannée (KRONE) sowie Markus Leeb (News) waren auch zwei
Journalisten auf der Liste. Ebenso ist laut Petzner der bei der
Tageszeitung ÖSTERREICH tätige Geschäftsführer Wolfgang Zekert auf
diversen Einladungslisten. „Mich wundert nun nichts mehr, warum Jeanée
so gegen den U-Ausschuss schreibt“, sagt Petzner.
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salzburg24.at vom
04.06.2012
Verein Pfotenhilfe: Hunde- und Katzenabschussverbot für Jäger
dringend notwendig
Verein Pfotenhilfe: Hunde- und
Katzenabschussverbot für Jäger dringend notwendig
Nachdem, wie am Freitag bekannt wurde, zwei Jäger in Thalgau (Flachgau)
einen Familienhund erschossen haben, fordert der Verein Pfotenhilfe ein
generelles Abschussverbot von Hunden und Katzen durch Jäger.
Das Thema ist in den letzten Tagen durch einen besonders dreisten Fall
wieder aktuell geworden: Zwei Jäger aus Thalgau hatten einen
Familienhund erschossen und die Tat danach noch vertuscht, indem sie die
Leiche in einem Fuchsbau versteckten.
“Katzen und Hunde immer wieder von Jägern
verletzt”
„So etwas kann und darf nicht wieder vorkommen.“ fordert Sonja Weinand,
Sprecherin des Verein Pfotenhilfe. „Auch uns wurde in den letzten Jahren
oft von Fällen berichtet, bei denen Katzen und Hunde durch Jäger stark
verletzt wurden.“ meint Sonja Weinand weiter. Dokumentierte Fälle von
Katzen mit amputierten Beinen oder aufgerissenen Bäuchen ziehen nicht
nur großes Leiden der Tiere, sondern auch Operationskosten von mehreren
tausend Euro mit sich.
Leider ist die Jagd aus dem Tierschutzgesetz immer noch fast gänzlich
ausgenommen. „Dies muss sich dringend ändern. Die Jagd ist eine
Tiernutzungsform wie jede andere und muss daher auch ganz klar dem
Tierschutzgesetz unterliegen.“ fordert Sonja Weinand abschließend.
Top
regionews.at vom
01.06.2012
Jäger erschossen frei laufenden Hund
Waidmänner aus dem Salzburger Flachgau wollten Tat vertuschen
Flachgau. Zwei Jäger aus Thalgau haben einen frei laufenden Hund
erschossen und wollten danach die Tat vertuschen.
Am 24. Mai lief den zwei 69-jährigen Jägern auf einem Waldweg in
Thalgauegg ein frei laufender Hund über den Weg, den die beiden
erlegten. Um ihre Tat zu vertuschen, legten sie den toten Hund in einen
bewohnten Fuchsbau, obwohl ihnen der Besitzer des Hundes bekannt war.
Als dieser die Waidmänner aus Thalgau nach seinem Hund fragte, gaben sie
an, ihn nicht gesehen zu haben.
Auch der Polizei gegenüber erzählten die beiden Jäger zunächst nicht die
Wahrheit. Sie gaben an, den Hund aus Versehen überfahren und ihm dann
den Fangschuss versetzt zu haben. Im Laufe der polizeilichen Vernehmung
gaben die beiden Waidmänner schließlich den wahren Sachverhalt zu.
Top
krone.at vom
30.05.2012
Gewehre und Munition aus Jagdklub
gestohlen
Dieser Coup trifft den Jagd- und Sportschützenverein Hollabrunn
in Niederösterreich mitten ins Herz: Über das Pfingstwochenende stiegen
unbekannte Einbrecher in der Schießstätte am Thernerberg ein und ließen
Geld, Waffen und Munition mitgehen – 30.000 Euro Schaden. Bereits im
Jänner war der Verein auf dieselbe Weise bestohlen worden.
Als der Waffenwart nach Pfingsten die Anlage betritt, kehren unliebsame
Erinnerungen zurück: Die Tür war aufgebrochen, die Kassa leer geräumt,
der Schlüssel- Safe von der Wand gerissen - wieder waren Gewehre und
jede Menge Munition aus den versperrten Waffen- Schränken gestohlen.
Doch im Vergleich zum Jänner hat sich der Schaden diesmal auf mindestens
30.000 Euro beinahe verdoppelt.
"Diebe sind sicher schon längst über die
offene Grenze"
"Ich nehme an, dass es sich um dieselben Täter handelt", erklärt
Vereinsobmann Karl Buchta, "dabei haben wir nach dem ersten Einbruch auf
Anraten der Versicherung die Sicherheitsmaßnahmen weiter verbessert."
Für die Kriminellen aber offenbar kein echtes Hindernis: Sie
verschafften sich in der Nacht auf Sonntag über die Eingangstür Zutritt
zum Klub und ließen neben neun teils hochpreisigen Jagdgewehren (allein
die Schulungswaffe für den Landesjagdverband kostet mehr als 4.000 Euro)
auch zehn Funkgeräte, Bargeld und sämtliche Schlüssel der Anlage
mitgehen. Buchta: "Die Diebe sind sicher schon längst über die offene
Grenze. Dort werden die Seriennummern rausgefeilt und die Waffen
weiterverkauft."
Kritik an geringer Aufklärungsquote
Die Täter dürften dabei wohl ungeschoren davonkommen. Denn wie BZÖ-
Obmann Josef Bucher jetzt anprangert, werden in Österreich nur 9,5
Prozent der Einbrüche geklärt. Laut Statistik des Innenministeriums wird
alle 33 Minuten in ein Haus oder eine Wohnung eingebrochen. 71 Prozent
der ermittelten Tatverdächtigen stammen übrigens aus dem Ausland.
Top
wienerzeitung.at vom
21.05.2012
Zu viele Jäger sind unserer Wälder Tod
In einem Umweltkrimi gerät die
traditionelle "Hegejagd" ins Visier der Forstexperten
Nun geht auch einer der profiliertesten deutschen Forstexperten den
Jägern an den Kragen. Er zielt aber nicht nur neidig auf deren
Privilegien, sondern zeigt praxisnah die dramatischen Folgen der "Hege-
und Trophäenjagd" für den Zustand unserer Wälder. Die viel zu hohe
Wildpopulation wird gezielt hochgefüttert, damit sich die Waidmänner die
prächtigsten Trophäenträger zum Abschießen aussuchen können.
Der 83-jährige frühere hohe deutsche Forstbeamte Georg Meister zeigt in
seinem Umweltkrimi ziemlich schlüssig auf, wie in vielen Wäldern
aufgrund enormer Verbiss- und Schälschäden kaum noch Bäume von selbst
nachwachsen können. Die Schutzfunktionen des Waldes erlahmen; Lawinen-
und Hochwasserkatastrophen häufen sich. Meister beschuldigt die
"Jägerlobby", diese Folgen aus Eigennutz bewusst zu ignorieren und sogar
systematisch Gesetze zu unterlaufen.
Hauptproblem Wildverbiss
"Geo"-Umweltjournalist Claus-Peter Lieckfeld porträtiert in dem
spannenden Werk den mehrfach ausgezeichneten, politisch stets unbequemen
Georg Meister. Der 1929 in eine bayerische Förster- und Jägerfamilie
Geborene frönte in jungen Jahren traditioneller "Trophäenjagd" und wurde
Forstbeamter. Angesichts immer deutlicherer Wildschäden an Bäumen begann
er mit vergleichenden Wald-Studien in ganz Deutschland und avancierte
bald zum größten Mahner der deutschen Forstgeschichte, der dabei oft
seine Beamten-Karriere aufs Spiel setzte. Das Buch holt weit aus: Es
beschreibt die Hochblüte der Hegejagd unter "Reichsjägermeister" Hermann
Göring. Nach dem Krieg galt es, möglichst schnell viel Holz zu
produzieren, also pflanzte man großflächig schnell wachsende Fichten.
Mit allen Negativ-Folgen von Monokulturen, nämlich erhöhter Krankheits-
und Sturmanfälligkeit der Bäume. Und einem weitgehenden Verschwinden
anderer Baum- und Pflanzenarten in den von harzigen Fichten-Nadeln
verstopften Böden.
In den 1980er-Jahren ortete man schließlich panisch "Waldsterben". Die
folgende Entschwefelung der Auto- und Industrieabgase verbesserte zwar
die Atemluft, löste aber das Hauptproblem nicht: den zunehmenden
Wildverbiss im Wald. Die Jägerschaft hatte in unseren Breiten spätestens
Ende des 19. Jahrhunderts alles "Raubzeug" wie Bär, Wolf, Luchs und
viele Greifvogelarten rigoros ausgerottet und tut das teilweise bis
heute. Das aller natürlichen Feinde entledigte Wild kann sich seither
ungehemmt vermehren.
Die Trophäe zählt
Aufgabe der Jäger wäre es also, regulierend einzugreifen und den
Wildbestand auf naturverträglichem Niveau zu halten, sprich überzählige
Jungtiere abzuschießen. Aber die haben ja noch kein Geweih. Also bleiben
sie am Leben. Denn bei der "Hegejagd", der vom Jäger gesteuerten
"Aufzucht" von Reh-, Gams- und Rotwild, geht es allein um die
Trophäenbeute. Deshalb wird das Wild sogar durch den Winter gefüttert
und wächst so lange heran, bis es "abschusswert" ist, also ein möglichst
stattliches Geweih trägt.
Das Problem dabei: Ein kapitaler Hirsch benötigt einen "Unterbau" von
etwa 70 jüngeren Tieren. Und laut Meister schafft es die Jägerlobby bis
heute, sogar ausgewiesene Naturschützer mit der Einladung auf einen
"Kapitalen" auf ihre Seite zu ziehen.
Die Rechnung zahlen wir alle. Denn die für Generationen kaputten Wälder
gehören großteils ebenso dem "Staat" wie die immensen Kosten für
Lawinen- und Hochwasserschutzbauten.
Sachbuch
Tatort Wald.
Georg Meister und sein Kampf für unsere Wälder.
Claus-Peter Lieckfeld
Westend, 272 Seiten, 23,70 Euro
Siehe auch unter
Abschaffung-der-Jagd/Literatur
Top
kleinezeitung.at vom
20.05.2012
Vermisster Jäger tot bei Hochstand gefunden
Seit Samstagabend war ein Jäger abgängig.
Die Bergrettung und die Polizei suchten den Mann mit Suchhunden und
Hubschrauber. Schließlich wurde der Mann in der Nähe eines Hochsitzes
bei Stockenboi tot aufgefunden.
Tot auf dem Boden lag in der Nacht auf Sonntag ein 56-jähriger Jäger aus
Stockenboi nahe eines Hochstandes. Dort wurde der gelernte Elektriker
nach einer groß angelegten Suchaktion mit Polizei, Bergrettung,
Feuerwehr, Rettungshunden und Polizeihubschrauber von den Einsatzkräften
gefunden.
"Er hatte seine Hand im Bereich des Herzens", sagt ein Beamter der
Polizeiinspektion Paternion. Vermutlich ist er einem Herzinfarkt
erlegen. "Der Arzt meinte, der Tod wäre durch eine innere Ursache
eingetreten." Laut der Polizei starb der Mann, der in seinem Wald
Jungbäume ausfreien wollte, eines natürlichen Todes.
Top
derstandard.at vom
08.05.2012
Tierschützer-Videoprotokoll - Tierschützer klagen Polizisten
wegen "willkürlicher Festnahme"
VgT fordert zudem Schadenersatz für beim
Angriff beschädigte Brille, Navi und Videokamera
Anfang Dezember des Vorjahrs filmte David Richter, ein ehemaliger
Angeklagter im TierschützerInnenprozess, eine Treibjagd auf Zuchtfasane
in der Nähe Laßnitzhöhe in der Steiermark. Die Jäger fühlten sich von
der legalen Dokumentation ihrer Jagd jedoch gestört und holten die
Polizei dazu. Zu den darauf folgenden Ereignissen gibt es abweichende
Aussagen der involvierten Personen. Ein nun aufgetauchtes Video
veranlasste den Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) Graz der
Maßnahmenbeschwerde des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) nun Recht zu
geben.
"Willkürliche Festnahme"
"[Der Tierschützer] wurde durch die willkürliche Festnahme und Anhaltung
am Boden in den Grundrechten der persönlichen Freiheit und dem
Grundrecht, nicht einer erniedrigenden Behandlung unterworfen zu werden,
aufs Gröblichste verletzt", heißt es von Seiten des UVS. Die
Tierschützer gaben an, dass die zwei Polizisten das Filmen verhindern
wollten, aber ihre Dienstnummern nicht vorzeigten.
Die Tierschützer berichten, dass daraufhin ein Polizist Richter von
hinten niederschlug und seine Brille, sein Navigationsgerät und seine
Videokamera beschädigte. Anschließend wurde Richter festgenommen und
musste 30 Minuten auf dem kalten Boden liegen bleiben. Dagegen erhob der
VgT eine Maßnahmenbeschwerde, der vom UVS stattgegeben wurde. "Der VgT
forciert jetzt seine Anzeige gegen den Polizisten wegen Körperverletzung
und plant eine Amtshaftungsklage auf Schadensersatz", heißt es auf der
VgT-Homepage.
"Das Video beweist, wie der Beamte den Tierschützer widerrechtlich
angriff und zu Boden riss. Auch die Zeugenaussagen des Jägers und des
Kollegen des Täters werden widerlegt, wobei es sehr fragwürdig ist, dass
der Kollege des Täters zuerst persönlich den Jäger als Zeugen
einvernimmt und dann erst selbst seine Zeugenaussage macht", sagt
VGT-Obmann Martin Balluch zur Causa. Auch die Bezirkshauptmannschaft
hatte in einem Schreiben an den UVS von einer "emotionalen Fehlleistung"
des Polizisten gesprochen und zugegeben, dass der "Maßnahmenbeschwerde
Berechtigung zukommt". (jus, derStandard.at, 8.5.2012)
Link 1 zum Video
Link 2 zum Video
Wörtliche
Zitate aus dem Urteil
Top
kleinezeitung.at vom
05.05.2012
Gericht: Polizei nahm Jagdgegner zu Unrecht fest
Die Konfrontation mit Jägerschaft und Polizei im Dezember 2011 nahe Graz
hatte dem bekannten Tierschutzaktivisten David Richter (Verein gegen
Tierfabriken) eine Festnahme sowie Anzeige wegen Körperverletzung und
Widerstandes gegen die Staatsgewalt beschert.
GRAZ. Fünf Monate darauf kam die späte Genugtuung: Der Unabhängige
Verwaltungssenat (UVS) erklärte die Festnahme für rechtswidrig. Das
Grundrecht auf persönliche Freiheit wäre verletzt worden. Auch von einer
"emotionalen Fehlleistung" seitens der Polizei ist die Rede. Als
Konsequenz sind Richter 700 Euro zu zahlen.
Top
orf.at vom 28.04.2012
Jäger testen bleifreie Munition
Die Osttiroler Jäger sollen bleifrei
schießen, das fordert der Nationalpark. Immer wieder kommt es vor, dass
Tiere an einer Bleivergiftung sterben, weil sie ein mit Bleiprojektilen
erlegtes Tier gefressen haben. Die Jägerschaft ist skeptisch.
Im Jänner ist das Bartgeierweibchen Nicola an einer Bleivergiftung
verendet. Das Tier dürfte in einer entlegenen Schlucht Aas von einem mit
Blei erlegten Tier gefressen haben. Das Schicksal von Nicola sei kein
Einzelfall, weiß man im Nationalpark Hohe Tauern.
Beutegreifer besonders betroffen
Dass Tiere im Nationalpark an Bleivergiftung verenden, sei kein
Einzelfall, sagt Nationalparkdirektor Hermann Stotter: „es gibt immer
wieder Spuren und Reste von Blei in Wildkörpern. Vor allem die
Beutegreifer nehmen das Blei immer wieder auf. Das ist eine ganz starke
Belastung für den Kreislauf, für das Leben dieser Beutegreifer.“
Bezirksjägermeister ist zuversichtlich
Die Jäger stehen der bleifreien Munition dennoch skeptisch gegenüber.
Blei in der Munition töte das Wild schnell und schmerzlos, heißt es. Und
ein flüchtendes Tier blute mit Bleimunition so stark, es könne leichter
gefunden werden. Seit Freitag wird von den Jägern am
Bundesheerschießstand in Lavant getestet, ob die bleifreie Munition die
gleichen Eigenschaften wie die altbewährte Bleimunition hat.
Bezirksjägermeister Martin König steht der neuen Munition durchaus
positiv gegenüber:
„Wir haben noch keine Erfahrungen. Aber uns wurde von Vortragenden
bereits versichert, dass die bleifreie Munition eine ähnliche Qualität
wie die Bleimunition hat. Ich denke sogar, dass wir in absehbarer
Zukunft konsequent diesen Weg einschlagen werden und dass das ein
langsamer Umstellungsprozess werden wird.“ Die Jagd auf Wasservögel ist
mit Bleimunition bereits verboten. Es ist also möglich, dass sich der
bleifreie Schuss auch in der Jägerschaft durchsetzt.
Top
orf.at vom 19.04.2012
Video zeigt Bär M13 aus der Nähe
Der im Grenzgebiet zwischen Schweiz und
Tirol vermutete Bär M13 pendelt zwischen den beiden Ländern hin und her.
Ein Video zeigt den Bären im Wald herumstreifen. Anlässlich der
Wiederansiedlung von Bären fordert der WWF ein besseres
Konfliktmanagement.
Der Tiroler Bärenbeauftragte des Landes, Martin Janovsky, sagte am
Donnerstag gegenüber der APA, dass Signale eines Peilsenders die Schweiz
als Aufenthaltsort des aus dem Trentino stammenden Jungtieres bestätigt
hätten.
Ein Augenzeuge aus der Region stellte dem ORF diese Videoaufnahmen des
Bären zur Verfügung.
Bärenbeauftragter Janovsky war am Mittwoch gemeinsam mit „Bärenanwalt“
Georg Rauer vom Wiener Forschungsinstitut für Wildtierkunde im Tiroler
Grenzgebiet unterwegs. Die Wanderungsroute gehe weiter in Richtung
Schweiz. Keine Spur gebe es von dem zweiten Bären, der vermutlich der
Bruder von M13 ist und keinen Sender trägt.
Ins Unterengadin wanderte M13 in der Nacht auf Donnerstag, wie der
Bündner Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda
sagte. Weil sich der Bär in der Gemeinde Tschlin in der Nähe von Häusern
aufhielt, brannte ihm die Wildhut eine Ladung Gummischrot auf den Pelz,
um das Tier aus bewohntem Gebiet zu verscheuchen.
WWF fordert vorausschauendes Konfliktmanagement
Besonders ab Sommerbeginn, wenn Tausende Schafe ungeschützt auf den
Almen stehen, herrsche erhöhtes Konfliktpotential, so WWF-Experte
Christian Pichler am Donnerstag. Um Bärenschäden schon im Vorhinein zu
verhindern, brauche es Maßnahmen wie Elektrozäune rund um freistehende
Bienenstöcke oder den Einsatz von Herdenschutzhunden in Schafherden.
Außerdem sollte die Abwicklung von Ausgleichszahlungen rascher und
unbürokratischer erfolgen, wenn es doch zu einem Schadensfall kommt,
fordert der WWF.
Maßnahmen für ein Zusammenleben
Für ein Miteinander brauche es mehr als nur die drei engagierten
Bärenanwälte, die Österreich hat. Damit der Bär langfristig eine Chance
auf Akzeptanz hat, müssten einige Bedingungen erfüllt sein.
Die Tiroler und die anderen Bäreneinwanderungsländer müssten sich besser
auf Bärenpräsenz einstellen, das Konfliktmanagement muss funktionieren
und Bären wie M13 müssten lernen, Menschen und Dörfer zu meiden, betonte
Pichler in einer Aussendung.
Top
orf.at vom 19.04.2012
Krähen zum Abschuss freigegeben
Die Saatkrähe ist im Burgenland zur Plage für die Landwirtschaft
geworden. Besonders betroffen sind Biobauern, denn die Vögel bevorzugen
Biosaatgut. Daher wurden die Krähen, die an sich geschützt sind, zum
Abschuss freigegeben.
Im Seewinkel, im Bereich der Parndorfer Platte und im Wulkabecken
rechnen die Biobauern heuer mit rund einem Drittel weniger Ertrag. In
Pamhagen haben die Saatkrähen bereits einen großen Teil der
Weizenkeimlinge gefressen, die Felder der Biobauern weisen zahlreiche
nackte Stellen auf, so auch jenes von Erich Leyrer, Biobauer in Pamhagen.
„Die Plage ist heuer in einem Ausmaß, wie es noch nie da war. Wir haben
in den letzten Jahren eine Vergrämung durchgeführt, die eigentlich so
recht und schlecht funktioniert hat, aber wir konnten sie nicht mehr in
dem Ausmaß vertreiben, dass wir keine Schäden haben“, sagt der Biobauer.
Teure, aber nutzlose Abschreckung
Schreckschüsse, Alupapier und Luftballons funktionierten als
Abschreckung nicht wirklich und waren zu teuer. Die Förderung der
Vogelvergrämung hat das Land rund 80.000 Euro gekostet. Heuer soll es
jedoch den Krähen „an den Kragen gehen“. Einem Antrag der Bio Austria,
dem Verband der Biobauern, wurde vom Land stattgegeben. Laut Bescheid
des Amtes für Natur- und Umweltschutz dürfen in genau festgelegten
Gemeinden rund 900 Saatkrähen abgeschossen werden. Auch in der
Steiermark greift man zu dieser Maßnahme.
Schutz darf aufgehoben werden
Obwohl es sich dabei um eine europaweit geschützte Tierart handelt,
dürfe das Land in Ausnahmefällen diesen Tierschutz aufheben, so Andreas
Ranner vom Landesreferat für Natur- und Umweltschutz. „Zum Schutz von
landwirtschaftlichen Kulturen ist es gemäß dem burgenländischen
Naturschutzgesetz in Übereinstimmung mit der EU-weiten
Vorgelschutzrichtlinie möglich, hier Ausnahmen vom Schutz zu erlassen.
Wir haben Höchstabschusszahlen für diese betroffenen Regionen festgelegt
und gehen davon aus, dass der Bestand der Saatkrähe nicht erneut
gefährdet wird“, sagt Ranner.
Protest von Tierschützern
Laut Bescheid haben die Antragsteller, also die Biobauern, darauf zu
achten, dass die Jäger nur in den erlaubten Gemeindegebieten die
festgelegte Anzahl von Saatkrähen abschießen. Protest kommt von
Tierschützern und den Vogelexperten von Birdlife Österreich: Sie
kritisieren die hohe Zahl der erlaubten Abschüsse ausgerechnet zur
Brutzeit der Vögel.
Top
heute.at vom 17.04.2012
Frau wollte sich trennen: erschossen!
Nach der tragischen Beziehungstat sitzt der Schock in der
ruhigen Siedlung am Harlacherweg in Wien-Donaustadt tief. Walter V.
(44), Mitarbeiter einer Pharma-Firma, erschoss seine Frau Elena und dann
sich selbst. Das Motiv: Die sportliche Wienerin wollte sich vom Ehemann
und Vater ihres Sohnes trennen!
Elena V. (44) zog vergangene Woche aus der gemeinsamen Wohnung aus,
hatte sich bereits an ihrer neuen Adresse gemeldet. Um noch ein paar
Sachen abzuholen, kam sie vor dem Wochenende noch einmal in ihr früheres
Zuhause zurück.
Es war ein tödlicher Fehler. Denn bei einem Gespräch zwischen den
Eheleuten im Wohnzimmer dürfte es zum Streit und in Folge zum Drama
gekommen sein: Hobby-Jäger Walter V. griff zum Revolver und schoss auf
seine Frau.
Mit einer Kugel in der Brust brach die 44-Jährige auf der Couch
zusammen. Dann richtete sich ihr Mörder mit einem Kopfschuss selbst. Die
Polizei fand ihn mit der Waffe in der Hand am Boden liegend.
Montagfrüh alarmierte die Schwester des Täters die Polizei. Sie hatte
weder ihren Bruder noch dessen Ehefrau erreicht.
Der Geruch im Stiegenhaus lässt darauf schließen, dass die Tat schon
einige Tage zurückliegt. "Eine Obduktion soll jetzt den genauen
Todeszeitpunkt klären", erklärt Polizeisprecherin Michaela Rossmann.
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tt.com vom 15.04.2012
Brisante Studie: Mehrheit gegen Jagd
Das Jägerimage gerät in Schieflage, sagt
eine hochbrisante Studie. Der Tiroler Jägerverband sieht sich nun
„gefordert“.
Innsbruck, Wien – Die Jägerschaft wird um ihr
Image kämpfen müssen. Während derzeit nur ein Fünftel der Bevölkerung
die Jagd ablehnt, wird bis 2030 die Mehrheit dagegen sein. Das ist das
Kernergebnis einer Studie des market-Instituts,
die vom Österreichischen Zentralverband der Jägerschaft in Auftrag
gegeben wurde. „In dieser Studie ist sehr viel Wahrheit drinnen
und wir müssen sie sehr ernst nehmen. Wir sind nun sicher gefordert“,
sagt Tirols Landesjägermeister Karl Berktold. Er glaubt, dass die Jagd
zwar einen hohen Stellenwert genießt, „nicht aber die Jäger selbst“. Man
müsse nun den Entwicklungen gegensteuern, die die Studie prognostiziert,
ist Berktold überzeugt. Handlungsbedarf sieht er
unter anderem beim Umgang mit Mountainbikern und Tourengehern.
„Die Sensibilität im Dialog sehe ich da noch nicht im erforderlichen
Umfang.“ Kein einfaches Unterfangen, wie Berktold meint: „Die Menschen
sind in der Freizeit in der Natur unterwegs und viele sind der Meinung,
die Natur gehöre ihnen. Dass das Wild durch ihre Freizeitaktivitäten
zurückgedrängt wird, wollen sie nicht wahrhaben. Und wenn dann auch noch
wir Jäger den Abschussplan erfüllen müssen, ist die Kollision geradezu
vorprogrammiert.“ Berktold ist es ein Anliegen, „der Öffentlichkeit
verstärkt unseren Auftrag näherzubringen. Wir müssen kommunizieren, dass
wir Jäger im Sinne der Natur handeln, dass wir für einen ausgeglichenen
und artenreichen Wildbestand sorgen.“
Das sieht auch Klaus Hackländer vom Institut für Jagdwirtschaft an der
Universität für Bodenkultur in Wien so: „Die Jäger
werden immer mehr als Abschießer gesehen. Man muss den Menschen
daher vermitteln, dass Jäger auch Anwälte der Tiere sind und Hege
betreiben.“ Innerhalb der Jägerschaft müsse man sich auf ein hartes
Durchgreifen einigen, wenn es um die Nutzung illegaler Jagdmittel geht
(21 Prozent kennen einen Jäger, der illegale Nachtsichtgeräte
verwendet). Damit die „Sonntagsjäger“ nicht überhandnehmen, müsse man
zudem verstärkt auf Wissen und Weiterbildung pochen. „Jäger haben wie
andere Menschen auch eine knapp bemessene Zeit. Aber Jägern, die sich
weniger in der Natur aufhalten, geht die wertvolle Erfahrung ab.“
Studienautor Werner Beutelmeyer – selbst ein passionierter Jäger –
rechnet es den Tirolern hoch an, „dass sie die Studie 1:1 in der
Zeitschrift des Jägerverbandes veröffentlicht haben. So viel Mut wie
Tirol hatte nur die Steiermark.“ Beutelmeyer appelliert auch an die über
14.000 Tiroler Jagdkartenbesitzer, „sich zum Handwerk zu verpflichten.
Die Jagd darf nicht zur Freizeitbeschäftigung verkommen und so etwas wie
Golfen werden. Wenn es um Hirsch, Gams und Co. geht, ist
Professionalität unabdingbar.“ Schon jetzt höre man immer öfter in der
nichtjagenden Bevölkerung: „Die Jäger wissen ja nichts, sondern sind nur
trophäengeil.“ Dunkle Wolken werden sich laut Beutelmeyer besonders dann
am Horizont zeigen, wenn diejenigen das Sagen behalten, „die den Geist
der Vergangenheit beschwören und die Entwicklungen in der Gesellschaft
nicht sehen wollen“. Akzeptanz werde es auch nur dann geben, wenn die
Jagd das Elitäre aufgibt: „Es ist ja klar, dass die Menschen Dinge
ablehnen, an denen sie nicht teilhaben können. Die Jägerschaft muss sich
öffnen und irgendwann wird man sich wohl auch über die Jagdlizenzen
Gedanken machen müssen.“ Doch Beutelmeyer sieht nicht alles dunkel: „Die
Auseinandersetzung mit der Studie zeigt, dass es im Jägerverband sehr
wohl Leute gibt, die sich mit der Zukunft beschäftigen.“ Und das muss
auch heißen: Vereinheitlichung der neun Landesjagdgesetze, fordert
Beutelmeyer ein.
Top
orf.at vom 14.04.2012
17.000 Krähen zum Abschuss freigegeben
Um der vielen Krähen Herr zu werden,
dürfen ab Samstag knapp 17.000 Krähen in der Steiermark bejagt werden.
Die Landesregierung gab grünes Licht für den Abschuss der Vögel, die
vielen Landwirten das Leben schwermachen.
Generell dürfen Nebel- und Rabenkrähen in der Zeit von 1. Juli bis 31.
Dezember bejagt werden. Für sogenannte Junggesellentrupps, das sind in
Gruppen auftretende Krähen die nicht brüten, gilt die Verordnung der
Landesregierung schon ab 14. April bis zum 31. März nächsten Jahres.
Seitinger: Krähen verursachen große
Schäden
Für Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) war es bereits höchste Zeit,
den Beschluss zu fassen: „Wir hatten im Vorjahr und in den Jahren zuvor
sehr hohe Schäden in der Landwirtschaft, der geht in die
Hunderttausende. Wir hatten im Vorjahr im Maisbau und im Getreidebau
Schäden, die über eine halbe Million Euro ausmachten. Aber wir merken
auch, dass Singvogelpopulationen von den Krähen angegriffen werden, dass
Krähen sogar bei Gebäuden den Fensterkitt herauspicken.“
Die Verordnung regelt, wie viele Krähen abgeschossen werden dürfen. „Pro
Bezirk gibt es eine Abschussquote, die den Jägern bekanntgegeben ist.
Die Bauern setzen sich mit den Jägern sehr oft an einen Tisch zusammen
und werden gemeinsam diese Bejagung bzw. das Abschrecken der Tiere
vornehmen“, erklärte Seitinger.
Landesrat will Ausweitung der
Abschussliste
Verärgert zeigte sich Agrarlandesrat Seitinger, dass die Jagd auf
Elstern und Eichelhäher, im Gegensatz zu den anderen Bundesländern und
ganz Europa, in der Steiermark weiter nicht erlaubt ist, denn auch diese
Vögel würden enorme Schäden anrichten.
Die Beamten der Naturschutzabteilung hatten unter Hinweis auf nicht
ausreichende Schadensaufzeichnungen aus den letzten Jahren die Bejagung
verhindert. Das sollte sich 2013 allerdings ändern, so Seitinger.
Ähnliche Probleme sieht Seitinger übrigens bei anderen Arten wie dem
Kormoran, dem Reiher und dem Fischotter, die die heimischen Gewässer
ausfischen würden, was sich wiederum auf die Wasserqualität auswirke, so
Seitinger.
Tierschützer kritisieren „Krähenhetzjagd“
Die Einschätzung des Landesrats, der selbst Jäger ist, er habe „noch
niemanden getroffen, der nicht für eine drastische Reduzierung der
Rabenvögel wäre“, wird allerdings von Tierschützern nicht geteilt. So
spricht der „Aktive Tierschutz Steiermark“ von einer „Krähenhetzjagd“.
Unter Berufung auf Experten heißt es in einer Aussendung, dass die
behaupteten Schäden in der Landwirtschaft nicht notwendigerweise immer
von Krähen verursacht werden.
Eigentliche Hauptursache hinter den Schäden sei die Zerstörung der
Lebensräume der Tiere und der Einsatz von Pestiziden. Gegner zweifeln
nicht nur das Ausmaß der Schäden an, sondern bekritteln auch, dass es
keine validen Bestandserhebungen gebe.
Der Landtag hatte im Juni 2011 eine Novelle des Naturschutzgesetzes
beschlossen. Waren früher Einzelgenehmigungen der
Bezirkshauptmannschaften notwendig, kann seither die Landesregierung per
Verordnung die Bejagung von Krähen, Raben, Kormoranen und Graureihern
gestatten. Grüne und KPÖ stimmten dagegen. 2011 bezog sich die
Abschussfreigabe auf bis zu 35.000 Krähen.
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vol.at vom 11.04.2012
Erschossener Hund beschäftigt die Polizei
Höchst – Kadaver wurde in Höchst gefunden.
Das Tier stammt allerdings aus Dornbirn.
In den vergangenen Semesterferien verschwand der Schäfermischling einer
im Dornbirner Gütle wohnhaften Familie spurlos. Obwohl die Besitzer
zahlreiche Vermisstenanzeigen schalteten, gab es keinen Hinweis auf den
Verbleib des Hundes. Bis zum 1. April. Da fanden Kinder das vermisste
Tier. Tot und zugedeckt auf einem Grundstück in Höchst.
Aufgrund besonderer Merkmale sind sich die Besitzer ganz sicher, dass es
sich beim Fund um ihren Hund handelt. Nach Angaben von Alfred Rabatscher
von der Stadtpolizei Dornbirn untersuchte ein Tierarzt den Kadaver.
Dabei wurde die Todesursache geklärt. „Die Röntgenbilder lassen
eindeutig erkennen, dass der Hund erschossen wurde. Daran gibt es keinen
Zweifel“, erklärt der Beamte. Das unbebaute Grundstück, auf dem das Tier
gefunden wurde, gehört laut Rabatscher einem 51-jährigen Jäger. Dieser
weigerte sich allerdings bisher, mit der Polizei zu sprechen. Nun werde
die rechtliche Lage geprüft. „Wir hoffen, dass der 51-Jährige zur
Vernunft kommt und mit uns redet. Wenn der Hund gewildert hat, darf ein
Jäger ihn auch erschießen. Allerdings muss er dies melden und den
Kadaver vorschriftsmäßig entsorgen“, meint der Polizist. Es werde in
verschiedene Richtungen ermittelt.
Nach Angaben des Hundebesitzers hat ein Jäger bereits vor etwa einem
Jahr mit dem Erschießen des Hundes gedroht, sollte das Tier noch einmal
frei herumlaufen.
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taz.de vom 10.04.2012
Korruption in Österreich - Jagen auf Kosten der Waffenlobby
Korruption und Vorteilsnahme ziehen immer
weitere Kreise. Betroffen ist vor allem die konservative ÖVP.
„Mitnahmementalität“ hat die Politik vollends in Verruf gebracht.
WIEN taz | Sollte sich die österreichische Opposition von einer
Sondersitzung des Nationalrats am Dienstag Details über amtliche
Untersuchungen von Korruptionsfällen erwartet haben, wurde sie
enttäuscht. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) berief sich auf die vom
Bundesabgabengesetz vorgeschriebene Geheimhaltung, beteuerte aber: „Ich
bin für völlige Transparenz und die Aufklärung sämtlicher Vorwürfe.“ Es
geht um Finanzflüsse in Millionenhöhe, denen keine nachvollziehbare
Leistung gegenübersteht und andere Formen von Vorteilsnahme.
Die FPÖ wollte von Fekter wissen, ob es
Ermittlungen gegen den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und den
zurückgetretenen Tiroler Finanzlandesrat Christian Switak (beide ÖVP)
gebe. Sie stehen unter Rechtfertigungsdruck, weil sie sich von
Unternehmern, Gastwirten, Bürgermeistern und ausländischen Gönnern auf
teure Jagdausflüge einladen ließen.
Platters empörte Reaktion auf die Enthüllungen, „Es muss für einen
Landeshauptmann möglich sein, im eigenen Land auch die Freizeit zu
verbringen“, genießt inzwischen fast Kultcharakter. Denn sie beweist,
dass manchen Politikern jedes Schuldbewusstsein abgeht, wenn sie sich
von Leuten, die einmal eine Gegenleistung erwarten könnten, „anfüttern“
lassen.
Anfüttern ist der Terminus für einen
Straftatbestand, der vor wenigen Jahren erst aus dem Gesetz gestrichen
wurde. Angefüttert wurden auch ranghohe Beamte des Innenministeriums,
der Exgeneralsekretär der Industriellenvereinigung Markus Beyrer und
weitere Entscheidungsträger, die zu Jagdausflügen des Waffenlobbyisten
Alfons Mensdorff-Pouilly geladen wurden. Sie ließen sich dafür
gelegentlich im Learjet zu dessen Schloss in Schottland fliegen.
Das ist spätestens seit den Aussagen von Beyrer und Mensdorff im
parlamentarischen Untersuchungsausschuss bekannt. Der tagt seit Februar
und befasst sich mit einer wachsenden Anzahl von Korruptionsfällen. Zwar
zeigen die Befragten erstaunliche Erinnerungslücken oder verweigern die
Aussage. Doch reicht allein das Sittenbild einer politischen Klasse von
schamlosen Nehmern, um die Politik als Ganzes in Verruf zu bringen.
Beyrer konnte sich weder erinnern, wie oft er im Jet nach Schottland
geflogen sei, noch wer sonst an den exklusiven Wochenenden teilnahm.
Sicher ist, dass die Rechnung jedes Mal die Telekom Austria bezahlte. In
den von Wolfgang Schüssel (ÖVP) geführten Regierungen mit der FPÖ
(2000–2005) bzw. dem BZÖ (2005–2008) diente die Telekom als willige
Melkkuh, die dafür ein maßgeschneidertes Gesetz bekam, das ihr die
marktbeherrschende Stellung sicherte. Unter Verdacht stehen drei
ehemalige Minister des BZÖ.
Doch je weitergeforscht wird, desto mehr erscheint die bürgerliche ÖVP
als Korruptionspartei. Zuletzt blieb der Abgeordnete Werner Amon eine
Erklärung schuldig, ob eine Zahlung der Telekom von 10.000 Euro als
Spende, Druckkostenzuschuss oder für Inserate eingegangen sei. Amon ist
Fraktionschef der ÖVP im Untersuchungsausschuss und sieht keinen Grund,
diese Funktion zumindest ruhen zu lassen, bis die Sache geklärt ist.
Kein Schuldbewusstsein zeigte auch die Tiroler ÖVP-Abgeordnete Karin
Hakl, deren Wahlkampf 2008 die Telekom bezahlt hat. Sie hat nach Drängen
der eigenen Parteifreunde zumindest ihre Funktion als Telekom-Sprecherin
vorläufig niedergelegt.
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diepresse.com vom 10.04.2012
Einst wachten Göttinnen über die Jagd
An Landesfürsten dachten sie nicht
„Wo Reh und Hirsche springen, wo Rohr und
Büchse knallt, wo Jägerhörner klingen, da ist mein Aufenthalt“
(Jagdlied). Notizen zum ewigen Kreuz mit dem Waidwerk.
Es ist ein Kreuz mit dem Waidwerk. Wer zum Stutzen greift, bringt
offenbar Unglück über sich und andere. So jüngst der Tiroler
Landeshauptmann Platter.
Ausgerechnet er hat mir einen Blattschuss verpasst – nicht, weil er
geschossen hat, sondern mit dem, was er erlegt hat: ein Murmeltier.
Ausgerechnet einen jener putzigen Gesellen, deren Spiel ich in den
Dolomiten gerne zuschaue und von denen ich meiner tierliebenden Gattin
immer versichere, dass sie mit der Murmeltiersalbe für meine
Bergsteigerfüße nichts zu tun haben. „Auch das Matrosenfleisch“, so mein
Argument, „wird ja nicht aus Seeleuten hergestellt!“ Und nun der
Volltreffer des Landeshauptmanns! Ab sofort wird keine Murmeltiersalbe,
bisher „Tiroler Steinöl“ vom Achensee, mehr gekauft. Wer Pelze ablehnt,
cremt sich auch nicht mit Murmeltierresten ein.
Auf der Jagd liegt ein Fluch: Zu groß ist die Diskrepanz zwischen dem
Selbstbewusstsein der Jäger und einer empfindsamen Öffentlichkeit. Das
Archaische des Tötens, psychoanalytisch vermutet: die unbewusste Lust
daran, passt nicht so recht ins entfremdete Leben. Ganz neu ist das
nicht.
„Bist du's, der diesen Schwan erlegte?“, fragte Gurnemanz den
einfältigen Parsifal. „Gewiss! Im Fluge treff ich, was fliegt!“, prahlte
der reine Tor. Das Urteil der Ritter war hart. „Strafe dem Frevler!“ und
Verweis aus dem heiligen Hain. Im antiken Griechenland konnte sich ein
Jäger aber nicht nur die Verstoßung, sondern gleich den ganzen
göttlichen Hass zuziehen. Den der Artemis etwa. Weil Agamemnon ihre
Hirschkuh erlegt hatte, sollte er zur Sühne seine Tochter Iphigenie
opfern.
Auch in der jüngeren Geschichte hat die Jagd wenig Glück gebracht. Bruno
Kreisky machte einen Nimrod namens Karl Lütgendorf zu seinem
Verteidigungsminister, der nicht nur von „der innenpolitisch
stabilisierenden Rolle des Militärs“ schwadronierte, sondern eine
besondere Beziehung zu Waffen(geschäften) hatte und unter mysteriösen
Umständen tot in seinem Jagdgut aufgefunden wurde.
Ebenfalls in den 1970er-Jahren schoss ein österreichischer Botschafter
bei einer „Gesellschaftsjagd“ irrtümlich den Doyen des diplomatischen
Korps zu Tode und rechtfertigte sich, er habe a) die Jagdeinladung nicht
ausschlagen können und vermöge b) mit einem Gewehr nicht umzugehen, weil
er keinen Waffenschein besitze.
Wäre der Vorfall nicht so tragisch gewesen, man hätte Ferdinand Raimunds
„Kurz, in allem Ernst gesagt: 's gibt nichts Dümmers als die Jagd“
anstimmen mögen – ein Couplet, das wiederum Österreichs schießwütigste
Jäger, die Habsburger (Franz Joseph und der „1000. Hirsch“; Franz
Ferdinand mit abartigen 272.000 Abschüssen) sicher nicht gern gehört
haben.
Das Fazit der letzten Wochen lautet: Politiker dürfen nicht jagen, nicht
einmal im Tirol. Dabei hat schon Georg Christoph Lichtenberg in seinen
„Sudelbüchern“ festgestellt, dass der Mensch nichts anders ist „als ein
verworr'nes Bündel Röhren“. Denn: „Die wichtigsten Dinge werden durch
Röhren getan: Beweise? Erstlich die Zeugungsglieder, die Schreibfeder
und unser Schießgewehr.“ Wenn also das Zeugen, Schreiben und Schießen
gefährlich ist, was sollen Politiker dann tun? Nicht auf Murmeltiere
schießen, sondern betteln und den Vögeln predigen, wie der heilige
Franziskus. Doch darüber mehr das nächste Mal.
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oe24.at vom 07.04.2012
Neue Jagd-Affäre bei der ÖVP
Peter Mitterbauer, Chef des
Auto-Zulieferers Miba AG, zahlte jene Jagd in Allentsteig, an der auch
Martin Bartenstein teilnahm.
Tirols Landeshauptmann Günther Platter ist nicht der einzige aktive
ÖVP-Politiker mit Leidenschaft für die Jagd. Auch ÖVP-Verkehrssprecher
Martin Bartenstein geht gern auf die Pirsch. Für die Teilnahme an einer
Jagdgesellschaft am Truppenübungsplatz Allentsteig am 10. Dezember 2011
zahlte er nichts. Wie ÖSTERREICH erfuhr, beglich der Industrielle Peter
Mitterbauer die Rechnung.
„Persönlicher Freund“
Mitterbauer ist Vorstand und Mehrheitseigentümer des Autozulieferers
Miba AG mit Hauptsitz in Oberösterreich. Bartenstein sieht dennoch keine
Unvereinbarkeit mit seiner Funktion als Verkehrssprecher der ÖVP: „Es
war eine private Jagd mit einem langjährigen, persönlichen Freund“, ließ
er auf ÖSTERREICH-Anfrage durch einen Sprecher ausrichten. Einen
Zusammenhang mit seiner politischen Tätigkeit weise er zurück.
„Keine Einladung“
Und: Auch wenn Mitterbauer die Rechnung für Allentsteig beglichen habe,
sei das „keine Einladung“ gewesen, so Bartenstein. Man habe gemeinsam
ein Jagdgebiet der Bundesforste in der Obersteiermark gepachtet. Über
dieses seien die Kosten für den Ausflug in Allentsteig „gegenverrechnet“
worden.
2.000 Euro pro Tag
Laut Heeresforstverwaltung kostet die Teilnahme an einer
Jagdgesellschaft für den Truppenübungsplatz Allentsteig 2.000 Euro pro
Person und Tag. Dazu kommen noch die Abschüsse selbst: 180 bis 1.149
Euro für einen Rehbock, 420 bis 1.260 Euro für einen Wildschweineber (je
nach Gewicht), 600 bis über 5.500 Euro für einen Hirsch. Details wollte
man nicht nennen, es sei aber der volle Preis bezahlt worden.
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birdlife.org vom 07.04.2012
Studie belegt: Jagdfreier Kanton Genf hat internationale Bedeutung für
den Vogelschutz
Durch die Abschaffung der Jagd im schweizer Kanton Genf 1974
bekam das Gebiet des Genfer Sees und des Flusses Rhône internationale
Bedeutung für den Vogelschutz. Dies belegt eine aktuelle Studie des
Schweizer Vogelschutzes SVS-BirdLife.
Demnach ist dieser für den Vogelschutz zuvor wenig bedeutsame
Gewässerabschnitt heute eine bedeutsames Biotop für überwinternde Tafel-
und Reiherenten, Hauben- und Zwergtaucher, Pfeif-, Schnatter-, Krick-
und Stockenten. Auch für den Gänsesäger sind die Gewässer im Kanton Genf
ist es ein wichtiges Brut- und Überwinterungsgebiet. Besonders der
gestaute Bereich bei Peney und oberhalb Verbois sowie die Rade de Genève
sind wichtige Ruhegebiete für Wasservögel, wogegen die Nahrungsgebiete
auch im fließenden Abschnitt liegen. Teilgebiete sind
Limikolenrastplätze, die als besonders wertvoll (Vasières de Peney, Rade
de Genève) oder als wichtiges Gebiet (lac de Verbois) eingestuft sind.
Quelle: BirdLife International (2012) Important Bird Areas factsheet:
River Rhone: Geneva to Verbois reservoir. Downloaded from
http://www.birdlife.org
on 07/04/2012
http://www.birdlife.org/datazone/sitefactsheet.php?id=3269
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salzburg.com vom 06.04.2012
Die Jagd nach einem verletzten Biber
Ein Biber hielt die Salzburger Polizei auf
Trab. Er widersetzte sich der Festnahme und entkam, ohne seine
Personalien bekannt zu geben.
Ein Biber löste Donnerstagnachmittag einen Polizeieinsatz an der Saalach
in Wals-Siezenheim aus. Das Exemplar von beachtlicher Größe saß an der
Uferböschung. Spaziergänger befürchteten, dass das Tier verletzt sein
könnte. Polizeibeamte versuchten, den Biber einzufangen, um ihn der
Tierrettung zu übergeben. Doch das Tier ergriff - trotz verletzter Pfote
- angesichts der Staatsmacht recht rasch die Flucht. "Justin Bieber",
wie er spontan nach dem kanadischen Popstar benannt wurde, huschte an
der Polizeibeamtin vorbei, über die Böschung und entkam durch einen
eleganten Sprung in die Saalach.
Im Bundesland dürfte es nach Schätzungen zwischen 100 und 140 Biber
geben. Gesichtet wurden sie immer wieder in der Saalach im Pinzgau.
Hauptsächlich leben sie in den Salzachauen und den angrenzenden Bächen.
Im Tennengau reicht ihr Lebensraum bis knapp vor Hallein. Derzeit
erfassen Experten in einem Projekt alle Biberreviere im Bundesland. Die
Ergebnisse sollen Ende des Jahres vorliegen.
Hannes Augustin vom Naturschutzbund sagte, dass die Population nach
Jahren der Stagnation leicht gestiegen sei. Eine sprunghafte Vermehrung
sei nicht zu erwarten. "Sie haben pro Jahr zwei bis drei Junge." Die
Tiere ernähren sich rein vegetarisch, auf ihrer Speisekarte stehen 150
Gräser, Knollen und Kräuter. Reichen landwirtschaftliche Nutzflächen bis
zum Ufer, stibitzen Biber auch gern Maiskolben oder Zuckerrüben.
Die Tiere leben im Familienverband und verteidigen ihr Revier. "Will ein
anderer Biber durch, kann es zu Kämpfen kommen", sagt Augustin. Das ist
vor allem für junge Biber schwierig, wenn sie selbst auf der Suche nach
einem neuen Lebensraum sind.
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kurier.at vom 31.03.2012
Jagd auf die Jagdgesellschaft
Die gesponserten Einladungen von Politikern zu Jagden rücken
eine ganze Institution und Tradition in ein falsches Licht. Zu Unrecht.
Erst
die Stille. Weidmannsheil. Dann der Schuss. Das Wild erlegt.
Weidmannsdank.
Das Privileg, das in Österreich über tausend Jahre lang einzig der
Aristokratie vorbehalten war, erst durch die Revolution von 1848 auch
Bürgern und Bauern zuteil wurde und gegenwärtig von – statistisch
gesehen – rund 1,4 Prozent der Bevölkerung ausgeübt werden darf, ist
Gesprächsthema Nummer eins. Das Jagdrecht und insbesondere das Annehmen
von Einladungen zur Jagd wird öffentlich diskutiert, kritisiert und
skandalisiert.
Viele der 120.305 Österreicher, die laut Zentralstelle Österreichischer
Landesjagdverbände rechtmäßig Jagdkarteninhaber sind, müssen gegenwärtig
sich und die Institution Jagd erklären. Zu Unrecht. Denn:
Erklärungsbedarf haben nur eine Handvoll prominenter Jäger. Es sind jene
(Ex-)Politiker, Unternehmenssprecher und Lobbyisten, die sich im
Untersuchungsausschuss verantworten müssen. Weil sie Jagd-Einladungen
von Graf Alfons Mensdorff-Pouilly nachgekommen sind und der Korruption
verdächtigt werden. Grund: Eine Einladung zur "Tagestreibjagd von
Hochwild" der "Forstverwaltung Mensdorff-Pouilly" kostete beispielsweise
im November 2007 laut profil vorliegender Rechnung 70.584,20 Euro, wurde
von der Telekom gezahlt und – der Verdacht steht im Raum – nicht ohne
Gegenleistung der Gäste angenommen. Ob sich Gäste wie ÖIAG- und
Telekomaufsichtsratschef Markus Beyrer, FPK-Politiker Kurt Scheuch,
Ex-Innenminister Ernst Strasser oder dessen einstiger Kabinettschef
Christoph Ulmer in heimischen oder schottischen Gefilden auf Kosten der
Telekom der Korruption schuldig gemacht haben, soll der U-Ausschuss
klären.
Anwälte der Natur
Warum es sich während, vor allem aber nach der Erlegung des Wildes, gut
reden respektive Geschäfte machen lässt, weiß der Soziologe Roland
Girtler. "Bereits Kaiserjagden dienten politischen Zusammenkünften. Im
Jagdschloss Kaiser Franz Josefs in Mürzsteg gab es sechs Gästezimmer. Zu
seinen Gästen zählte 1903 der russische Zar Nikolaus, der nicht nur 17
Gämsen erlegte, sondern auch mit dem Kaiser über die Balkanpolitik
verhandelte. Diese Tradition, bei der feinen Jagd über politische oder
auch wirtschaftliche Themen zu diskutieren, dürfte bis heute
weitergeführt werden."
Dass heute Jagdgesellschaften insbesondere aus Kostengründen und ob der
geheim gehaltenen Einladungslisten der Nimbus des Unerlaubten anhaftet,
bekam jüngst auch Günter Platter zu spüren. Tirols Landeshauptmann ließ
sich mehrfach einladen und beteuert, dass den Gastgebern dadurch kein
Vorteil entstand.
Apropos Vorteil: Den hat in den Augen der Jäger ohnedies nur die Natur,
wie CSU-Politiker Franz Josef Strauß die Kritiker einst wissen ließ:
"Heute sind die Jäger bei uns und in vielen anderen Ländern dieser Erde
die Anwälte eines funktionsfähigen Naturhaushaltes, die die Schätze der
Natur in angemessenem Umfang nutzen und auf Bestandschutz achten. Auch
der dümmste Bauer kann noch was dazulernen – und jetzt entschuldigen Sie
mich bitte, ich bin mit Erich Honecker zur Jagd verabredet."
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kurier.at vom 05.04.2012
Ein
Jäger als Wildschwein-Papa
Die Bache wurde angefahren. Seit Februar
zieht der Pensionist Karl Koran sieben Frischlinge groß.
Wo sind die Schlümpfe?“: So schnell kann Karl Koran aus Alberndorf,
Bezirk Hollabrunn, gar nicht schauen, ist er von seiner Schlumpf-Schar
schon umzingelt. Blau sind die Schlümpfe in dem Fall aber nicht. Eher
braun-schwarz gestreift. Denn bei den Schlümpfen handelt es sich um
sieben muntere Wildschwein-Frischlinge.
Seit Februar zieht der leidenschaftliche Jäger die jungen Wildschweine
in einem leer stehenden Bauernhof groß. „Die Bache (weibliches
Wildschwein,
Anm.) ist angefahren worden“, erzählt der 64-Jährige. Sie dürfte durch
Holzarbeiten im Wald aufgeschreckt worden sein. Schnell erkannten die
Jäger:
Sie muss Junge haben. Und so machte sich eine Gruppe auf die Suche und
folgte den Spuren im Schnee. Und tatsächlich: Die Männer konnten den
Wurfkessel entdecken. Elf Frischlinge waren darin, zwei waren bereits
erfroren, zwei weitere starben wenig später. „Die Frischlinge waren
vielleicht drei Tage alt und winzig. Sie wären alle gestorben, zu der
Zeit hat es ja minus 20 Grad gehabt“, sagt Koran. Also nahm sie der
Pensionist mit und ist seither ein liebevoller Ersatz-Papa.
„Zu Beginn haben wir alle drei Stunden mit der Flasche gefüttert“,
erzählt der Pulkautaler, der von seiner Frau tatkräftig unterstützt
wird. Am Speiseplan stand Babymilch, täglich neun Liter – und die lieben
die Frischlinge auch jetzt noch heiß. Obwohl das Futter
abwechslungsreicher geworden ist. Neben Getreide, Eicheln, Bucheckern
und Gemüse gibt es auch Rosinen. „Da sind sie dann Minutenlang
beschäftigt und graben danach“, lacht Koran.
Je fünf Kilo bringen die vier Keiler und drei Bachen derzeit auf die
Waage.
„Überlebensfähig wären sie schon“, sagt der Jäger. „Aber ich werd’ sie
aufziehen, bis sie 15, 20 Kilo haben.“ Dann werden die jungen
Wildschweine an einem geheimen Ort wieder ausgewildert. Dass sie sich zu
sehr an die Menschen gewöhnt haben, glaubt Koran nicht. „Ich bin der
einzige, mit dem sie jeden Tag Kontakt haben. Und wenn sie etwas nicht
kennen, flüchten sie.“
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diepresse.com vom 30.03.2012
Jäger und Strippenzieher
Günther Platters und Karin Hakls Kalamitäten entspringen verluderten
Sitten – und einer Tiroler VP in Panik.
Günther Platter lässt sich von Wohlwollenden zur Jagd einladen, Karin
Hakl versinkt im Sumpf der Telekom. Der klar Ertappte bleibt im Amt, die
bloß Verdächtigte legt es zurück. So ziehen Landeshauptmann und
Nationalratsabgeordnete mehr Aufmerksamkeit auf die Politik in Tirol,
als es die Innsbrucker Gemeinderatswahl am 15.April zu erreichen vermag.
Doch mit diesem lokalen Ereignis hängen beide Fälle mehr zusammen, als
der nationale Bezug zur omnipräsenten Korruption vermuten lässt. Denn
alles hat mit allem zu tun: je begrenzter von Bergen, desto enger die
Verbindungen – in der Volkspartei.
Wie Platter ist Hakl eine politische Erfindung von Wendelin Weingartner.
Hakls Vater, Fritz, überwarf sich als regionaler Raiffeisen-General dann
aber mit dem Landeshauptmann; letztlich mussten beide gehen. Doch
während der Exbanker heute nirgends mehr eine Rolle spielt, gilt „der
Wendel“ als graue Eminenz und einflussreichster Strippenzieher der
Schwarzmander-Partie.
VP-Geschäftsführer Martin Mallaun war unter Weingartner
Organisationsreferent, dann Mitbegründer ausgerechnet jener
Werbeagentur, die auch den Wahlkampf jener Karin Hakl begleitete, die er
nun zum Rückzug aufforderte. Deren Liaison mit dem blauen
Nationalratsabgeordneten Harald Stefan stempelte sie längst zur
unsicheren Kantonistin.
Kommunikator im Umfragetief
Auch Hannes Tratter, der soeben angelobte neue Finanzlandesrat, sammelte
vor seiner Fortbildung als Bezirkshauptmann in Kufstein und
Bürgermeister von Hall Politikerfahrung im Büro Weingartner. Helmut
Krieghofer wiederum war unter dem leidenschaftlichen Schachspieler
VP-General, bevor er über Betätigung als Stiftungsrat zum Direktor des
Tiroler ORF wurde, wo Platter gerade wortreich und argumentationsarm
sein Weidwerk verteidigen durfte.
Für einen Landeshauptmann hatte Platter schon davor erstaunlich
schlechte Umfragewerte: Einmal wird die Innsbrucker Bürgermeisterin,
Christine Oppitz-Plörer, als mindestens ebenso beliebt abgefragt, dann
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle. Ausgerechnet der Kommunikator
Platter liegt also im Popularitätstief. Seit seiner Wiederbestellung zum
Bürgermeister von Zams 1998 hat er sich keinem Volksentscheid mehr
gestellt, doch spätestens Mitte 2013 ist Landtagswahl. Dafür gibt es
keine erkennbare Strategie – und nun leidet zudem die Zugkraft des
schwarzen Spitzenmannes, der dann immerhin auch gegen den begnadeten
Volksredner Fritz Dinkhauser wird antreten müssen.
In Innsbruck hat solch ein Dilemma zum Austausch des offiziellen
ÖVP-Bürgermeisterkandidaten nur 40 Tage vor der Gemeinderatswahl
geführt. Seit Christoph Platzgummer gegen die Listenabtrünnige Christine
Oppitz-Plörer antritt, deckt dieses Duell alles andere zu. Auch deshalb
entspringen die aktuellen Kalamitäten für Platter und Hakl ebenso
rot-grünem Bemühen wie inniger Volksparteiverfreundung. Die Mitbewerber
zielen damit aber schon auf einen Wechsel im Land ab.
Landesüblich regelt die ÖVP drohenden Machtverlust durch eine Nacht der
langen Messer. Doch dazu bräuchte es zuerst eine Personalalternative.
Peter Plaikner lebt als Medienberater und Politikanalyst in Innsbruck,
Wien und Klagenfurt.
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derstandard.at vom 30.03.2012
Auf der Jagd
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse
belegen, dass Rotwild interessanterweise Grün gut sieht und die
Waidmänner besser Braun tragen sollten.
Richtige Jäger tragen seit ewig Lagerhaus-Parkas.
Hubertusmantel und Trachtenjanker sind oben beim Dichterfürsten im Wald
natürlich dem Niederadel oder Entscheidungsträgern unter dem Giebelkreuz
vorbehalten. Sie dienen nicht der landläufigen Vorstellung, man müsse
sich für die Viecherln im Jägergrün tarnen, um sie erlegen zu können.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Rotwild
interessanterweise Grün gut sieht und die Waidmänner besser Braun tragen
sollten. Aber wer vor dem Pensionsalter trägt schon freiwillig
Rentner-Camouflage?
Richtige Jäger, also jene, die zwecks Umweltschutz und Waldpflege oder
so Tiere erschießen, weil es aufgrund der winterlichen Zufütterung von
Jägern schon wieder viel zu viele wurden und das Wild jetzt die Bäume
kapputtmacht, tragen also seit ewig braune Lagerhaus-Parkas.
Wo der Wildbach rauscht
Nur jene Leute, die zwecks Anfütterung zu einem Jagdausflug eingeladen
wurden, um ein wenig über Lobbying oder so zu plaudern, gockeln gleich
nach dem Frühstück im "Wo der Wildbach rauscht"-Style aus einer
Innenstadtboutique durch den Tann.
Der Eingeborene sitzt mit Flachmann schon die Nacht über eisern auf
einem der oben im Wald gefühlten 23.000 Hochstände. In der Früh hat er
auf der Wildkamera zwar ein Dutzend Fotos drauf, die ein Rehrudel dabei
zeigen, wie es fröhlich grinsend den Bewegungsmelder auslöst.
Der Schlaf vor Mitternacht ist aber selbst auf dem Hochstand der
gesündeste. Wie ein begossener Pudel torkelt der Waidmann heim und
schläft den Flachmann aus. Die Leute im Hubertusmantel wundern sich
später, warum sie von den Tieren ausgelacht werden.
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tt.com vom 29.03.2012
Wilderer aus dem Salzkammergut in Salzburg vor Gericht
Metzger soll seit 1990 rund 60 Wildtiere
illegal erlegt haben. Der Angeklagte gestand nur drei Abschüsse.
Salzburg – Wegen Wilderei - im Juristendeutsch: schwerer Eingriff in
fremdes Jagdrecht - hat sich am Donnerstag am Landesgericht Salzburg ein
46-jähriger Metzger und Jäger aus dem Salzkammergut am Landesgericht
Salzburg verantworten müssen. Rund 60 Wildtiere soll der zurzeit
Arbeitslose in den vergangenen 20 Jahren illegal erlegt haben. Der
Oberösterreicher gestand nur den Abschuss von zwei Gämsen und einem
Hirsch. Ob heute ein Urteil ergeht, steht noch nicht fest.
Das Geweih eines kapitalen 16-Enders - für jedermann sichtbar - in der
Garage, eine beachtliche Trophäenschau im eigenen Haus: Irgendjemand
schöpfte Verdacht und gab der Polizei Ende 2010 einen anonymen Wink: Und
als Beamte den Fleischhauer bei einer Kontrolle anhielten, hatte dieser
einen frisch erlegten Gamsbock und ein verbotenes Gewehr mit verkürztem
Lauf, Hightech-Zielfernrohr und Schalldämpfer im Wagen. „Es muss ein
Kurzschluss gewesen sein. Ich hab‘ die Gams im Schnee gesehen und die
Waffe geholt“, schilderte heute der Angeklagte, der nach eigenen Angaben
1985 die Jagdprüfung absolviert und seither bis auf ein Jahr immer eine
Jagdkarte besessen hatte.
Bei einer Nachschau im Haus des Metzgers stieß die Polizei damals auf
eine beachtliche Zahl Jagdtrophäen. Drei Füchse, 21 Gämsen, sechs
Hirsche, drei Mufflons, 25 Rehe und einen Haubentaucher soll der
Oberösterreicher von 1990 bis zu seinem Auffliegen illegal im
Salzkammergut erlegt haben, so die Anklage der Staatsanwältin Karin
Wolfer. Der 46-Jährige gab heute aber nur drei verbotene Abschüsse zu:
Neben der Gams, die ihm zum Verhängnis wurde, noch eine weitere Gämse
und einen Hirsch. In zwei Fällen habe er den Schaden inzwischen
wiedergutgemacht, im dritten sei es nicht gelungen, Kontakt zum
Geschädigten herzustellen, informierte der Gmundner Verteidiger Fritz
Vierthaler. Außerdem sei der erste Fall bereits verjährt.
Geständig zeigte sich der Angeklagte auch wegen der verbotenen Waffe,
die er von einem Arbeitskollegen schon so manipuliert erhalten habe, und
zwar mit zehn Stück „unterladener“ Munition: Den Patronen wurde ein Teil
des Schießpulvers entnommen, weshalb das Knallgeräusch erheblich leiser
wird. Fünf Stück davon habe er verwendet.
Woher aber stammen die vielen anderen Trophäen? Er sei von Kunden seines
früheren Arbeitgebers eingeladen worden. Dass auf all diesen Trophäen
die Bewertungszeichen der Jagdbeschau fehlt, erklärte Vierthaler damit,
dass diese Zeichen auf dem Kiefer angebracht würden, der Beschuldigte
aber die Kiefer abgeschnitten habe, um die „Krickerl“ zum Aufhängen auf
Holzstücke montieren zu können. „Ich habe die Trophäen erhalten, sie
selbst ausgekocht und dann wieder zur Beschau gegeben. Dann habe ich sie
wieder zurückbekommen. Ich habe aber nicht geschaut, ob eine Bewertung
drauf war“, so der Metzger. Die Bewertungskarten, die er mit der Trophäe
erhalten habe, „habe ich nicht aufgehoben“.
Auch für die Herkunft der kapitalen Hirsch-Trophäe in der Garage, die er
unter anderem als Hutablage benützt haben will, hatte der 46-Jährige
eine Erklärung: Ein inzwischen verstorbener Bekannter habe ihm diese als
Geweih eines „Fallwildes“ - also eines Tieres, das durch Sturz ums Leben
kam - angeboten. „Sie hat mir auch nichts bedeutet, weil ich den Bock
nicht selbst erlegt habe.“
„Ich will die Tat nicht glorifizieren, wir sind hier nicht in einem
Heimatfilm“, sagte der Verteidiger, der allerdings seinerseits
Anschuldigungen gegen die Ermittler der Polizei erhob: Einer hätte
gesagt, „wenn Du nicht mehr gestehst, werden wir Dir alles anhängen, was
angefallen ist.“ Vierthaler: „Mein Mandant ist nicht der einzige
Wilderer im Salzklammergut in den vergangenen 20 Jahren.“
Richterin Anna-Sophie Geisselhofer hat rund 20 Zeugen für die
Verhandlung geladen, die bis 16.00 Uhr anberaumt ist, allerdings wegen
des Fehlens eines Sachverständigen erst mit über einstündiger Verspätung
begonnen hatte. Ob heute ein Urteil ergeht, ist unklar.
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diepresse.com vom 28.03.2012
Wir wollen nicht Teil einer Jagdgesellschaft sein
Ein Landeshauptmann schießt ein
Murmeltier, ein „Krone“-Kolumnist verteidigt die Jäger, die „Presse“ ist
großteils jagd- und golfabstinent.
Nicht nur eine Gams und einen Hirsch soll der Tiroler Landeshauptmann
auf Einladung geschossen haben, sondern auch ein Murmeltier. Das stand
gestern in diesem feinen Blatt, und das hat mich seltsam berührt. Ich
dachte immer, auf Murmeltiere schießt man nicht, die fallen unter den
Schutz ihrer Herzigkeit, so wie Goldhamster oder Koalabären. Aber das
ist ja das Schöne an Enthüllungen, man lernt dazu.
Auch über die politischen Implikationen von Freizeitbeschäftigungen, die
dem gemeinen Volk als vornehm gelten. So fragt Kolumnist Jeannée in der
„Kronen Zeitung“: „Liebe Jäger, warum eigentlich immer nur ihr und nicht
die Golfer? Weshalb also wurden ausgerechnet die Jagd und die Jäger zum
Inbegriff von Unlauter- und Unsauberkeit?“ Er antwortet: Schuld sei die
„veröffentlichte Meinung“, denn die sei „eine von gewissen Medien
linkslink manipulierte“. Und die Golfer, sagt Jeannée, gehören – im
Gegensatz zu den Jägern – zur „linken Partie“.
Im Zuge der Überprüfung dieser These habe ich u.a. herausgefunden, dass
man im Wiener Karl-Marx-Hof tatsächlich „Indoorgolf“ spielen kann, eine
Sportart, die ich mir deprimierend vorstelle. Interessanter ist
vielleicht das Ergebnis einer kleinen Umfrage in der „Presse“-Redaktion:
Von 53 Teilnehmern erklärten sich 38 (das sind 72Prozent) als völlig
golf- und jagdabstinent (etliche mit Zusätzen wie „selbstverständlich“
oder „Und das werde ich auch bleiben“), zehn haben nur Golferfahrungen
(von denen allerdings fünf nur einmalige), zwei haben nur Jagderlebnisse
(eines davon war einmalig und „grauenhaft“), drei haben sich sowohl an
Jagd als auch am Golf versucht (mit Einschränkungen wie „einmal mit dem
Opa“ oder „nur als Zaungast“). Das kann man im Jeannée-Modell wohl so
lesen, dass die „Presse“-Redaktion zum größten Teil weder zur „linken
Partie“ noch zur „rechten Partie“ gehört. Ist okay. (Minigolf wurde
nicht gezählt.)
Fehlt noch das Selbstbekenntnis des Autors: Nichtgolfer, Nichtjäger,
Nichtlügner. Aufgewachsen in einem Elternhaus, in dem Ferdinand Raimunds
„Jagdlied“ (gesungen von Josef Meinrad) ebenso auf der Playlist war wie
sein „Hobellied“. „D' Jäger sind ja alle Narrn“, heißt es darin, und „'s
gibt nichts Dummers als die Jagd“. So wurde ich schon als Kind linkslink
manipuliert, und heute würde ich nicht einmal ein von Platter persönlich
erlegtes Murmeltier essen. Schonzeit!
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wienerzeitung.at vom 28.03.2012
"Die Jagd war schon immer in den Händen der Aristokraten"
Laut dem Soziologen Roland Girtler geht es
beim Jagen "nur um die Schießerei".
"Wiener Zeitung":
Mit Essensbeschaffung hat die Jagd in Österreich ja schon lange nichts
mehr zu tun. Seit wann haftet ihr das Image des Elitären an?
Roland Girtler: Die Jagd war schon immer in den Händen der
Aristokraten. Sie waren es, die einst alte Bauerngüter aufkauften, diese
aufforsteten und zu Jagdgebieten machten. Als Gegenbewegung zu diesen
feinen Leuten gab es die Wilderer, die das erbeutete Wild oft wirklich
brauchten, um ihre Familien zu ernähren. Wenn man Wilderer erwischt hat,
sind sie schwer bestraft worden. "Der schießt die Gams weg", hat es dann
geheißen. Für die arme Landbevölkerung waren die Wilderer aber Helden,
weil sie gegen den jeweiligen Landesherren revoltierten. Offiziell
durften Bürgerliche und Bauern bis 1848 nicht jagen, erst dann fiel das
Jagdprivileg des Adels.
Die Jagd blieb dennoch elitär?
Selbstverständlich. Die Bauern konnten es sich ja auch weiterhin nicht
leisten, großartig auf die Jagd zu gehen. Sie haben vielleicht ein Stück
geschossen und mussten damit zufrieden sein, während die Aristokraten
prunkvolle Jagden veranstaltet haben, bei denen es auch ziemlich
zugegangen ist. Es waren große Gesellschaften mit Tanz und Musik. Aus
diesen noblen Festen sind jene Jagdrituale entstanden, die es bis heute
gibt.
Den Aristokraten ging es nur um die Schießerei und den reinen Spaß - das
Wort "Hetz" kommt ja von der "Hetzjagd". Die Redewendung "Er ist durch
die Lappen gegangen" kommt wiederum daher, dass bei Treibjagden
Stofflappen aufgehängt wurden, in die das Wild hineingetrieben wurde.
Manche Tiere blieben nicht drin, sie gingen den Jägern durch die Lappen.
Kaiser Franz Ferdinand von Österreich war ein erfolgreicher Jäger, er
soll 250.000 Stück Wild geschossen haben. Die Kaiservilla war voll mit
Geweihen.
Welcher Jagdgedanke steckt hinter solchen Jagden? Will man
tatsächlich das Wild jagen - oder will man sich vor allem an Geschäfte
heranpirschen?
Stellen Sie sich vor, Sie sind draußen in der Natur gemeinsam auf der
Jagd. Man macht Scherze, ist freundlich - da werden die besten Geschäfte
abgeschlossen. Vor allem beim anschließenden Essen und Trinken, da lässt
sich’s leichter reden. Deshalb werden Politiker zur Jagd eingeladen.
Allerdings waren nicht alle Jäger nette Leute. Siegfried aus der
Nibelungensage wurde bekanntlich bei der Jagd getötet. Andere sind so
ungeschickte Jäger, dass sie aus Versehen einen Kollegen erschießen, wie
es bei Diplomatenjagden bereits öfter passiert ist. Aber generell
verbindet das gemeinsame Jagen, das ist richtig.
Erfolgreich eingefädelte Geschäfte sind also wie Trophäen . . .
Ja, es geht ums Trophäensammeln in jeder Hinsicht und um das
Jagdvergnügen. Für den besonderen Anlass zieht man sich sogar nobel an,
mit feinem Jagdgewand und Hut.
Information:
Roland Girtler
Der österreichische Soziologe und Kulturanthropologe (70) ist
außerordentlicher Professor am Institut für Soziologie der Universität
Wien. Seit 2000 leitet er das Museum "Wilderer im Alpenraum - Rebellen
der Berge" in St. Pankraz in Oberösterreich. Zwei Jahre davor, 1998,
erschien zu diesem Thema sein Buch "Wilderer - Soziale Rebellen in den
Bergen".
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wienerzeitung.at vom 28.03.2012
"Die Elite macht nur einen Bruchteil der echten Jäger aus"
Der Jäger muss hegen und entnehmen, meint
Jäger-Präsident Georg Brandl.
"Wiener Zeitung":
Die Jagd ist in den Verruf geraten, Politik und Unternehmertum zu
verzahnen. Welche Rolle spielt der Jäger Ihrer Ansicht nach in der
Gesellschaft?
Georg Brandl: In Wahrheit hat er überhaupt nichts mit Elite zu
tun. Ich bin seit Jahrzehnten Jäger und habe viele einfache Angestellte
kennengelernt, die jagen gehen. Ansässige Bauern gründen
Jagdgesellschaften, um Hasen oder Fasane zu jagen. Es geht nicht immer
um die 16-Ender. Die Elite macht nur einen Bruchteil der echten Jäger
aus. Die, die sagen "Wir gehen jagen, weil wir uns das leisten können",
sind gar keine Jäger, mit denen identifiziere ich mich nicht. Bei denen
geht es nur ums Schießen und nachher ins Wirtshaus.
Aber Jagen ist doch tatsächlich nicht billig . . .
Ja, es ist teuer. Oft aber sind die Revierbesitzer die Jäger, und dann
entfallen die Kosten. Wer fürs Jagen zahlen muss, zahlt viel. In
Rekawinkel in Niederösterreich etwa, wo ich Jagdaufseher war, kosten 180
Hektar pro Jahr 14.000 Euro - das muss man erst einmal verdienen. Und
falls man eine knorrige, dicke Trophäe nach Hause nehmen will, zahlt man
noch einmal. Ein guter, alter Hirsch, der zehn Jahre oder älter ist,
kostet um die 30.000 Euro. Das ist nur etwas für die Reichen.
Wenn nicht um knorrige, dicke
Trophäen - worum geht es Ihnen dann bei der Jagd?
Jagen ist nicht nur das Sammeln von Trophäen allein. Jagen ist Natur
erleben. Und es ist notwendig, um das Gleichgewicht der Natur zu halten.
So wie der Bauer sät und erntet, muss der Jäger hegen und entnehmen.
Aber wie viel er wovon schießen darf, das ist genau festgelegt. Denn was
glauben Sie, was los wäre, wenn es zu viel Wild gäbe? Dann würden sich
die Bauern beschweren, dass ihnen die Tiere die Karotten wegfressen -
ganz zu schweigen von Baum- und Waldschäden. Erinnern Sie sich nur,
welcher Aufstand in Wien-Döbling herrschte, als dort die Wildschweine in
die Gärten kamen. Erst jetzt, wo sie erlegt werden dürfen, hat sich die
Situation beruhigt.
Ist das Sammeln von Trophäen für den echten Jäger, wie Sie ihn
nennen, gar nicht wichtig?
Natürlich geh’ ich auch gern auf Trophäenjagd, und auch das Essen danach
gehört dazu. Aber ich esse zum Beispiel das meiste, das ich schieße,
selbst.
Tragen Sie, wenn Sie auf die Jagd gehen, das typische Jägergewand?
Manch einer behauptet, dass das eine elitäre Kleidung darstelle, mit der
einst der Adel den besonderen Anlass der Jagd würdigte.
Das ist unsere Berufskleidung, Jäger sind ja "die grüne Gilde".
Ursprünglich sollte sie der Tarnung dienen, mittlerweile weiß man aber,
dass das Wild nur schwarz-weiß sieht. Wir könnten also auch knallrot
gekleidet sein - was sogar besser wäre, um von Kollegen nicht für Wild
gehalten zu werden.
Information:
Georg Brandl
Der ehemalige Personalgruppenleiter im Sozialministerium und heutige
Pensionist (72) ist seit zehn Jahren Präsident des Bundes
österreichischer Jagdvereinigungen, den es seit 87 Jahren gibt. Mit 26
Jahren ging Georg Brandl das erste Mal auf die Jagd, später war er
beeideter Jagdaufseher in zwei Revieren, eines davon bei Rekawinkel in
Niederösterreich.
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wienerzeitung.at vom 28.03.2012
"Ein normaler Mensch würde nicht jagen"
Interview mit dem Gründer der "Initiative zur Abschaffung der
Jagd".
Von Wolfgang Zaunbauer.
"Wiener Zeitung":
Wieso sind Sie ein Gegner der Jagd?
Christian Nittmann:
Ich habe die "Initiative zur Abschaffung der Jagd in Österreich" im Jahr
2005 gegründet, weil ich selbst ein Tier- und Naturfreund bin. Es gibt
keinen Grund, der für die Jagd spricht.
Befürworter argumentieren etwa mit Wild- und Waldpflege.
Da wird viel Schindluder getrieben. Im Winter werden die Wildtiere
gefüttert, damit man im Sommer sagen kann: "Es gibt zu viele." Außerdem
gehen zum Beispiel die Rehe, die sonst am Waldrand leben, aufgrund des
Jagddrucks in die Wälder und knabbern da die Jungbäume an. Das ist also
ein selbstgeschaffenes Problem. In Italien gibt es einen Naturpark, in
dem seit 80 Jahren nicht gejagt wird - dort gibt es keine
Überpopulation.
Wie beurteilen Sie die aktuelle Diskussion über Jagd und Korruption?
Nur 1,4 Prozent der Österreicher sind Jagdscheinbesitzer. Nur 5 Prozent
davon sind Berufsjäger, die einen Job zu erfüllen haben. Die restlichen
95 Prozent jagen nur der Hetz wegen. Denen macht es Spaß, Herr über
Leben und Tod zu sein. Und das sind auch alles Personen, die
wirtschaftlich und politisch sehr gut vernetzt sind.
Sehen Sie einen Automatismus zwischen Hobbyjagd und Korruption in
Österreich?
Es gibt Studien, die belegen, dass sich Personen, die sozial
bessergestellt sind, rücksichtsloser verhalten. Ein gewisses Einkommen
verleitet Leute dazu, gewisse Regeln zu ignorieren. So wie Apple-Chef
Steve Jobs, der jahrelang ohne Autokennzeichen herumgefahren ist -
einfach, weil es ihm egal war.
Das klingt fast so, als seien wohlhabende Jäger schlechte Menschen.
Wer schießt denn ein Tier? Nur 40 Prozent der Tiere sind gleich tot. Die
übrigen muss man nachsuchen, "knicken", ihnen also den Hals
durchschneiden oder nachschießen, dann muss man das Tier ausweiden. Da
sind die Leute bis zu den Ellbogen in den Gedärmen des Tieres. Wer tut
so etwas?
Sind Jäger verroht?
Meines Erachtens ja. Der verstorbene Psychoanalytiker Paul Parin sprach
von einer sehr schmalen Grenze zwischen Jagd und Mord. Da geht es um die
Lust am Töten. Ein normaler Mensch würde das nicht tun.
Information
Der promovierte Handelswissenschafter Christian Nittmann (51) ist
Inhaber und Geschäftsführer eines EDV-Unternehmens in Wien und Gründer
der "Initiative zur Abschaffung der Jagd in Österreich".
www.abschaffung-der-jagd.at
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wienerzeitung.at vom 28.03.2012
Promi-Event versus Naturerlebnis
Die Jägerei ist durch den U-Ausschuss in Verruf gekommen - eine
Fährtensuche im österreichischen Waidwerk.
Eine sehr städtische Annäherung an ein
sehr ländliches Thema.
Wien.
Eine Erzählung aus Mittelerde hätte denselben Effekt gehabt. Nur
wahrscheinlich wäre "Herr der Ringe" mehr Leuten im
Untersuchungsausschuss bekannt gewesen. So aber wirkte es tatsächlich
wie eine - ziemlich skurrile - Schilderung einer Parallelwelt, als
Alfons Mensdorff-Pouilly vergangene Woche den naturfremden Städtern im
Hohen Haus den Unterschied zwischen Gatterjagden und jenen in freier
Wildbahn erläuterte. Überhaupt gehören Jäger durch die Erkenntnisse des
U-Ausschusses und die jüngsten Einladungen für Neo-Jagdschein-Besitzer
Günther Platter derzeit zu einer verrufenen und gemobbten
Gesellschaftsschicht.
Doch ist die Jagd wirklich jener Sündenpfuhl, in dem bei derben Sprüchen
und frischem Blut Geschäfte gemacht werden und das Interesse an
naturnaher Nahrungsaufnahme den Dollarzeichen in den Augen der
Beteiligten weichen muss? Natürlich nicht, sagen jene, die es wissen
müssen. Aber dazu später.
Zunächst einmal Lektion eins im waidmännischen ABC: Den Begriff
"Jagdschein" gibt es nicht. Wer in Österreich jagen gehen will, der muss
zunächst einmal die Jagdprüfung abgelegen, erklärt Peter Lebersorger,
Geschäftsführer des Niederösterreichischen Landesjagdverbands. Müßig zu
erwähnen, dass bei ihm gerade die Telefone heiß laufen. An der
Försterschule oder in gewissen Lehrgängen an der Universität für
Bodenkultur ist die Jagdausbildung integriert. Bei der Prüfung wird die
"jagdliche Eignung" festgestellt - neben den Kenntnissen über die Jagd,
die Tiere und die Jägersprache gibt es eine Vielzahl anderer
Voraussetzungen für den Erhalt einer sogenannten Jagdkarte. Zivildiener
bekamen bis vor kurzem nicht nur keinen Job bei der Polizei, sondern
auch keine Jagdkarte. Auch muss ein Strafregisterauszug vorgelegt
werden; wer den Führerschein wegen Trunksucht verliert, verliert auch
seine Jagdkarte. Diese gilt übrigens immer nur für ein Bundesland, will
man in einem anderen jagen, so braucht man eine Gastjagdkarte.
Ohne Gelegenheit auch keine Jagd
hierzulande auf die Jagd zu gehen. So hat jedes Revier einen
verantwortlichen Jagdleiter, der unter anderem auf die Tagesverfassung
der Beteiligten an der Jagdgesellschaft achtet. Wer allerdings einfach
zum Jagdleiter geht und ihn fragt, ob er zum Beispiel einen Abschuss
kaufen kann, wird wohl ausgelacht. Denn hier scheint das Jagen doch eher
eine elitäre Sache - im Sinne einer geschlossenen Gesellschaft - zu
sein. Entweder kauft oder pachtet man selbst eine Jagd, was
entsprechende monetäre Mittel voraussetzt. Oder man wird von Freunden
eingeladen oder kauft sich einen Abschuss. Selbst das setzt jedoch
entsprechende Bekanntschaften, die Mitgliedschaft in einem Jagdklub oder
bei einem Jagdstammtisch voraus, so Lebersorger. Dies sei eine "ganz
normale" Sache: Segelfliegen oder Tennis spielen könne man ja auch
nicht, ohne in einem entsprechenden Klub Mitglied zu sein.
Und damit kommen wir endlich zur Frage, ob die Jagd nun wirklich eine
aristokratisch-elitäre Geschichte ist. Nein, sagt Lebersorger: "Es gehen
alle Leute jagen, vom unselbständig Erwerbstätigen bis hin zum
Primararzt." Das kann auch Lukas Stepanek, Bundesobmann des
Staatsförstervereins, bestätigen. Er betreut ein Gebiet mit insgesamt 15
Revieren, die von Kleinunternehmern, Bäckern, Optikern und gelegentlich
auch wohlhabenden Personen ("aber keine Promis") gepachtet werden.
Stepanek geht auch selbst auf die Jagd - als Förster muss er 25 bis 30
Stück Schalenwild im Jahr erlegen. Gerne macht er das nicht: "Ich habe
Tiere grundsätzlich sehr gerne und mir tut es auch sehr leid", sagt er.
Im Sinne der Waldpflege müsse man aber regulativ eingreifen, um
Wildschäden zu vermeiden.
Argumente wie jene der "Initiative zur Abschaffung der Jagd", dass sich
der Wildbestand auch ohne Jagd in der Waage hält, weist Stepanek zurück.
Durch das milde Klima bestehe auch ohne Fütterung ein Überangebot an
Nahrung; zudem hätten etwa Wildschweine keine natürlichen Feinde in
Österreich - die Folgen von Wildschäden wären Verkarstungen und
Murenabgänge.
Von "Promijagden" hält Stepanek übrigens wenig: "Mensdorffs Lobbying hat
mit Jagd herzlich wenig zu tun", sagt er. Denn wer professionell jagen
geht, ist "das ganze Jahr im Wald und lebt mit der Natur mit". Der
Abschuss sei da nebensächlich. Wer nur auf einen schnellen Abschuss in
ein fremdes Revier fährt, sei meist nur an der Trophäe interessiert,
nicht aber am Wildbret.
Vor- und Nachteile der
bezahlten Abschüsse
Aber Abschüsse hätten auch ihr Positives, räumt Stepanek ein. Denn die
Pacht für eine Jagd ist - vor allem in Niederösterreich - mit 7000 bis
14.000 Euro im Jahr recht hoch. Oft würden die Pächter daher jahrelang
ihre Tiere hegen und pflegen und sie dann als Abschuss verkaufen, um
Verbesserungen im Revier vornehmen zu können. Die Preise für einen
Abschuss variieren je nach Tierart und Gewicht des jeweiligen Geweihs.
Ein Rothirsch mit einem Zwei-Kilo-Geweih kostet im Burgenland 650 Euro,
bei acht Kilo sind es schon 5500 Euro, Rehböcke sind zu ähnlichen
Preisen zu haben - allerdings bei einem Zehntel des Geweih-Gewichts.
"Abschüsse kann man nicht von vornherein verurteilen", sagt Lebersorger
dazu. Denn wer zu Hause immer nur Hasen jage, würde sich eben auch
einmal einen Gamsabschuss kaufen. Und für Menschen ohne eigene Jagd gebe
es oft nur die Möglichkeit, für einen Abschuss zu bezahlen.
Verboten sind übrigens Jagden mit Pfeil und Bogen und Hetzjagden, bei
denen die Beute mit Pferden zu Tode gehetzt wird. Die häufigsten
Jagdarten sind laut Lebersorger die Ansitz- und Pirschjagden. Vor allem
bei Letzteren lassen sich wohl kaum lukrative Geschäfte abschließen.
"Wenn Sie zu zweit sind und reden, dann haben Sie zwar Ihren Spaß, aber
keinen Erfolg", sagt der Jagdverbandsgeschäftsführer.
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wienerzeitung.at vom 27.03.2012
Jäger-Latein
Was ist die Jagd eigentlich? Ein Sport?
Ein Geschäftsmodell? Eine Freizeit-Betätigung für richtige Männer und
Ehrgeizlinge jeglichen Geschlechts? Eine Ansammlung von Bambi-Mördern?
Wald-Pflege? Egal, von welcher Seite die Jagd betrachtet wird,
diskreditiert ist sie derzeit in jedem Fall. Förster müssen immerhin
Wild schießen, um das Gleichgewicht mit dem Wald zu erhalten, aber
selbst die nennen sich mittlerweile "Natur-Manager".
Nebenerwerbs-Jäger kaufen sich Abschüsse - oder werden eben dazu
eingeladen. Und damit beginnt das Problem generell und für die ÖVP im
Besonderen. Die Landesjägermeister (die Jagd ist strikt föderal
organisiert) sind in den waldreichen Bundesländern ÖVP-Politiker oder
ÖVP-nahe Funktionäre. Und so ein Abschuss ist ganz schön teuer. Ein
Jagdbetrieb in der Eisenwurzen etwa verkauft den Abschuss einer "Gams
Klasse I" (sechs Jahre und älter) ab 2300 Euro netto. Der Tiroler
Landeshauptmann Platter hat sich also bei seinen sieben Jagdeinladungen
einen Haufen Geld erspart. Wenn er die Jagd mit einer Skitour mit
Freunden vergleicht, hinkt der Vergleich doch ziemlich - wenigstens
finanziell.
Das eigentliche Problem ist aber ein tiefenpsychologisches. Die Jagd war
über Jahrhunderte das Vorrecht der Aristokratie: Die Fürsten jagten. Wer
vom Volk jagte, war Wilderer und vogelfrei. Und etliche Politik- und
Unternehmensführer glauben - von langjähriger Macht verwöhnt -, dass sie
durchaus absolutistisch herrschen können. Zu den Symbolen solcher Macht
gehört historisch betrachtet die Jagd. Wer jagt, hat das Sagen. Ein
schönes Gefühl.
Bei Mensdorff-Pouilly trifft sogar alles zusammen: Er organisiert und
betreibt nicht nur Jagden, er verfügt darüber hinaus auch noch über
einen adeligen Stammbaum.
Mittlerweile ist auch Österreich auf dem unaufhaltsamen Marsch zu einer
liberalen, demokratischen Gesellschaft. Mit dem Korruptions-Ausschuss
ist dieser Marsch beim Machtinstrument Jagd angelangt. Das Zeitalter des
Absolutismus geht zu Ende, und mit ihr die Jagd-Gesellschaft. Ein
Abschuss wird nie billig sein, aber viele Jäger werden ihn sich künftig
selber zahlen müssen - was wiederum deren Zahl reduziert. Aber keine
Sorge: Jäger-Latein wird bei politischen Äußerungen und
unternehmerischen Misserfolgen auch weiterhin hoch im Kurs stehen . . .
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oe24.at vom 27.03.2012
"Kontakt-Pflege" - Platter ging sieben Mal auf Gratisjagd
ÖVP-Chef Spindelegger verteidigt Platter: "Kein Problem".
Tirol. „Von einem Spitzenpolitiker wird
verlangt, dass er gute Verbindungen hat“, sagt Landeschef Günther
Platter (VP) am Montag zu ÖSTERREICH und macht klar: „Diese Kontakte
werde ich als Landeshauptmann auch in Zukunft pflegen.“ Trotzdem, „das
ganze Jagdfieber“ gehe Platter „dermaßen auf die Nerven, dass vorerst
keine weiteren Jagdausflüge geplant“ wären.
Unternehmer und Politiker zahlten
Von sieben nachweisbaren Gratisjagden schreibt Publizist Markus Wilhelm
auf seinem Portal
www.dietiwag.org. Jagden, die
ausnahmslos nicht von Platter selbst, sondern von Tiroler Unternehmern
oder Politikern bezahlt worden seien.
3.000 Euro
Treffen mit Freunden, notwendige Kontaktpflege mit Entscheidungsträgern
oder Freunderlwirtschaft? „Vor allem als Privatmann mit langjährigen und
guten Freunden“ sei Platter unterwegs gewesen, Gratis-Abschüsse im Wert
von über 3.000 Euro und freie Unterkunft inklusive – unter Freunden
selbstverständlich.
Aber auch „mit der einen oder anderen Persönlichkeit, die für unser Land
wichtig ist“, war Platter auf der Pirsch. Problematisch: Auch die
Geschäftsbesprechungen waren gesponsert. „Wer immer hier was
Unanständiges ortet, soll konkrete Beweise auf den Tisch legen“, meint
Platter und verteidigt damit jene politische Praxis, die schon
ÖVP-Landesrat Christian Switak zum Verhängnis geworden war.
Opposition fordert Neuwahlen
Der Obmann der größten Oppositionspartei im Landtag, LAbg. Fritz
Dinkhauser, hat nun Neuwahlen gefordert. "Das, was helfen würde, wäre
ein Ehrensalut und der politische Abgang", sagte der Chef des
Bürgerforum Tirol - Liste Fritz am Dienstag bei einer Pressekonferenz in
Innsbruck: "Neuwahlen wären der einzige und anständige Weg der ÖVP."
Dinkhausers Meinung nach sei die ÖVP politisch und personell am Ende,
bei der Partei brenne es hinten und vorne. "Die ÖVP macht niemand mehr
katholisch, außer der Wähler", fügte er hinzu. Der Liste Fritz-Chef sei
von den Vorgängen persönlich betroffen: "Wenn jemand zwischen Joggen und
Jagen keinen Unterschied mehr kennt, braucht er keine Büchse, sondern
die Bibel." Er selbst wolle sich nicht an der Treibjagd beteiligen.
Rückendeckung von Spindelegger
Unterdessen erhält Platter Rückendeckung von ÖVP-Chef Spindelegger. Er
sieht darin überhaupt kein Problem. Es gehe um die Frage, "ob es etwas
Kriminelles gegeben hat", er habe nichts davon gehört. Im Übrigen
arbeite die ÖVP an einem Verhaltenskodex, der diese Fragen genau kläre,
so der VP-Chef.
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orf.at vom 27.03.2012
„Wird anders beurteilt“
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gerät nun
immer mehr in die Kritik - der Anlass: Platter, der im Vorjahr die
Jagdprüfung erfolgreich absolviert hatte, ließ sich mehrmals von
Geschäftsleuten auf eine Jagd einladen. Platter verteidigt sich vehement
- doch mittlerweile kommen auch aus den eigenen Reihen kritische Worte.
Es geht um mindestens sieben Einladungen zur Jagd. Unter den Einladenden
waren Balthasar Hauser, Besitzer des „Stanglwirts“ in Going, der
Schweizer Fleischgroßhändler Heiner Birrer und der Osttiroler
Unternehmer Anton Pletzer. Platter verteidigte sich am Montag in „Tirol
heute“: „Eine Jagdeinladung ist überhaupt nichts Anrüchiges. Der Punkt
ist, ob jemand einen Vorteil daraus bekommen hat, und das ist nicht der
Fall. Wer das behauptet, soll die Fakten auf den Tisch legen.“
Gute Kontakte „auch notwendig“
Zugleich ließ Platter durchblicken, dass er in Zukunft keine
Jagdeinladungen mehr annehmen werde. Bereits in der Vorwoche hatte er
sich dafür gerechtfertigt, dass er solche Einladungen angenommen hatte:
„Das ist so und das ist auch notwendig. Man erwartet sich von einem
Landeshauptmann, dass er gute Kontakte hat. Aber es muss auch erlaubt
sein, dass ein Landeshauptmann privat mit seinen Freunden wohin geht,
und da muss ich mich nicht rechtfertigen“, so Platter.
Doch auch innerhalb der ÖVP - die derzeit im Zuge des
Korruptions-U-Ausschusses immer wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit
steht - regt sich Unbehagen. Der frühere ÖVP-Chef Erhard Busek spricht
es offen aus: Jagdeinladungen seien „immer gefährlich“. Denn das gehe
„in Richtung Anfüttern“, so Busek gegenüber dem Ö1-Radio. Er selbst habe
es generell immer so gehalten, „dass man sich gegenüber Einladungen
immer sehr zurückhaltend benehmen und diese nicht annehmen soll, weil
das eine Menge von Missverständnissen erzeugt“.
Zehn Gebote statt „Verhaltenskodex“
Auch dass einige Abschüsse auf Rechnung von Jugendfreunden Platters
gegangen seien, ändert nach Ansicht Buseks nichts am Problem: „Wenn man
eine politische Funktion hat, ändert sich auch das Verhalten gegenüber
Freunden, weil Sie ja nicht verhindern können - was gegenständlich der
Fall ist -, dass das anders beurteilt wird.“
Auch andere ÖVP-Funktionäre würden die Tatsache, dass Platter
Einladungen nicht nur von Freunden, sondern auch von Personen mit
„handfesten Interessen“ annahm, kritisch sehen, so das Ö1-Morgenjournal.
Öffentlich wollten sie sich dazu aber nicht äußern. Busek findet das
gesamte Krisenmanagement der Volkspartei verbesserungswürdig: „Das sind
die falschen Signale. Ich bin auch kritisch gegenüber dem
Verhaltenskodex. Für mich gibt es seit den Zehn Geboten einen
Verhaltenskodex, der reicht völlig.“
Spindelegger:
„Gehört zum Job“
Vizekanzler und ÖVP-Obmann Michael Spindelegger verwies darüber hinaus
einmal mehr auf den „Verhaltenskodex“, den er für seine Partei plant.
Der Kodex werde in „politisch-moralischen Fragen“ Antworten geben, und
zwar „eindeutig und sauber“, so Spindelegger. Vorliegen soll er im Juni.
Platter stärkte er einmal mehr den Rücken. Viele gesellschaftliche
Ereignisse gehörten eben zum Job des Landeschefs - „der
niederösterreichische Landeshauptmann wird auch einmal ein Glas Wein
trinken müssen“, so Spindelegger.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) drängte einmal mehr auf die rasche
Vorlage von entsprechenden Gesetzen. Bis zum Sommer müssten Gesetze
vorliegen, „die stark genug sind, diese Spielregeln klarzulegen“, sagte
er nach dem Ministerrat. Dann gehe er auch davon aus, dass sich jeder
auf der richtigen Seite der Gesetze aufhalten werde.
Strache fordert klare Gesetze
Klarere Gesetze gegen Korruption forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian
Strache in der Debatte über die Jagdeinladungen Platters. Hier könnte
ein „Graubereich“ betroffen sein. Die Jagd sei „natürlich ein
gesellschaftliches Ereignis“. Sollte es aber etwa um Landesaufträge
gegangen sein, würde „die Sache zu stinken beginnen“. Er selbst sei oft
zur Jagd eingeladen worden, habe das aber nicht angenommen, sagte der
FPÖ-Chef am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Die Tiroler Oppositionsparteien reagierten am Dienstag mit heftiger
Kritik und dem Wunsch nach mehr Transparenz auf die Jagdeinladungen.
Fritz Dinkhauser von der Liste Fritz fordert überhaupt Neuwahlen - mehr
dazu in
oesterreich.ORF.at
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diepresse.com vom 24.03.2012
Jäger-Image: "Das Töten ist das große Problem"
Der Wildbiologe Klaus Hackländer von der Boku Wien spricht mit der
"Presse am Sonntag" über das schlechte Image der Jagd und über den Jäger
als einzig echten Naturschützer.
Wenn man heute über die Jagd spricht, denken die
meisten Menschen an Mensdorff-Pouilly oder an seltsame Jagdeinladungen
der Telekom.
Die Jagd ist viel mehr als das. Sie wird durch die öffentliche
Darstellung in ein schlechtes Licht gerückt. Die Menschen auf dem Land,
wo die Jagd noch mehr in die Gesellschaft eingebunden ist, sehen das
größere Bild.
Die Öffentlichkeit bekommt jedenfalls den Eindruck, dass die Jagd in
erster Linie dazu dient, Geschäfte zu machen.
Ja, das Bild bekommt man derzeit. In der Realität ist das ganz anders.
Wir haben 115.000 Jäger in Österreich, das sind nicht nur alles
Menschen, die mit der Jagd Ziele verfolgen, die nichts mit der
eigentlichen Jagd gemein haben. Die große Mehrheit der Jäger sind die,
von denen man nicht in der Zeitung liest. Sie haben eine viel
gesellschaftsverträglichere Rolle. Jagen ist eine Freizeitbeschäftigung
– die Menschen gehen auf die Jagd, um sich zu entspannen, sich zu
erholen, um die Natur zu genießen und natürlich auch, um von der Natur
etwas mitzunehmen: ein schönes Erlebnis, eine Trophäe, ein Wildbret.
Gesellschaftsverträglich ist relativ. Die
Jäger haben in Österreich nicht das beste Image.
Das stimmt. Das liegt aber natürlich auch daran, wie die Jagd und die
Jäger dargestellt werden. Wenn etwas Positives in der Jagd passiert, ist
es keine Meldung wert. Wenn sich einer in das Bein schießt, ist das
immer eine Geschichte. Die Jagd hat es aber auch verabsäumt, die
positiven Seiten deutlicher darzustellen.
Einige Menschen sehen ja keine positiven Seiten der Jagd, sondern
beschimpfen Jäger pauschal als Mörder.
Das Töten ist das große Problem. Es gibt ja wenig Hobbys, bei denen
getötet wird – den Angelsport einmal ausgenommen. Der Tod gerade von
Säugetieren geht vielen Menschen schon nahe. Aber das zeigt das
Unverständnis gegenüber der Jagd. Die Kritik kommt häufig von Menschen,
die zwar die Natur lieben und sie konsumieren, aber die trotzdem die
Zusammenhänge in der Natur nicht verstehen.
Wie sieht für Sie der ideale Jäger aus?
Es gibt drei Bereiche, in denen die Jagd sinnvoll ist: In unserer
Kulturlandschaft kann Jagd die Population von Wildtieren regulieren, um
Schäden hintanzuhalten. Ein zweiter Punkt ist, dass durch den Einsatz
des Jägers für einen gesunden Lebensraum die Biodiversität insgesamt
gesteigert wird. Wenn Hase und Fasan einen besseren Lebensraum haben,
profitieren davon auch die Kräuter, die Schmetterlinge, die Feldlerche.
Das ist ein wesentlicherer Beitrag als ihn sogar ein Naturschutzverband
wie der WWF leisten kann: Der schafft Schutzgebiete und damit Inseln.
Aber der eigentliche Naturschutz findet auf der Fläche statt. Der dritte
Aspekt ist die Tatsache, dass der Jäger ein sehr wertvolles Produkt
liefert, das Wildbret. Mehr „Bio“ beim Fleisch geht nicht.
Wenn wir Menschen auf der Straße fragen, sagt die Mehrheit sicher,
den Jägern geht es nur um die Trophäe.
Einigen sicher. Die Trophäe wird dann ein Problem, wenn es das Einzige
ist, worauf man sich konzentriert. Aber man darf die Trophäe nicht
generell verteufeln, sie ist ja kein Siegessymbol mehr, sondern ein
Erinnerungsstück an einen schönen Jagdtag. In einem Jägerhaus hängen
nicht nur große und imposante Stücke, sondern oft kleine und
unbedeutende.
Lebendes Wild hat aber auf jeden Fall mehr Imagepotenzial.
Diese Chance muss die Jagd erkennen, Menschen gehen ja zum Beispiel sehr
gern auf Schaufütterungen. Der Jäger ist schließlich auch ein
Naturnutzer, der sich für die Natur starkmacht und nicht nur konsumiert.
Jäger wollen große, gesunde Biotope, die dem Wild Nahrungsquellen und
Versteckmöglichkeiten bieten, und deswegen setzen sie sich für die Natur
ein. Das macht der Schwammerlsucher nicht, und das macht auch der
Mountainbiker nicht.
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orf.at vom 21.03.2012
Zwei Seeadler im Weinviertel vergiftet
Im
Bezirk Gänserndorf sind in den vergangenen Tagen zwei tote Seeadler
gefunden worden. Sie dürften vergiftet worden sein. Laut WWF starben im
Weinviertel seit 2007 bereits neun Adler Opfer durch Vergiftungen oder
illegale Abschüsse.
Untersuchungen des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie in
Wien hätten bei beiden Tieren ergeben, dass der Tod durch das Pestizid
Carbofuran eintrat. Obwohl das Nervengift seit 2008 verboten sei, gebe
es offenbar noch genügend Lagerbestände, um weiterhin illegal Anschläge
auf seltene Wildtiere zu verüben, stellte Christian Pichler, Leiter des
WWF-Seeadler-Schutzprogramms, fest.
Das violett gefärbte Pestizid Carbofuran verursacht einen extrem
qualvollen Tod und ist auch für Haustiere sehr gefährlich. Bevor 2008
ein EU-weites Verbot in Kraft trat, wurde das Gift in der
konventionellen Landwirtschaft gegen Schädlinge verwendet.
Ein toter Seeadler wurde bei einem Windschutzgürtel nahe Ringelsdorf
(Bezirk Gänserndorf) von einem Spaziergänger gefunden. Er verständigte
BirdLife und den Jagdleiter des Reviers. Bei Loidesthal in der Gemeinde
Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) entdeckte ein Landwirt auf einem Acker
ebenfalls einen verendeten Greifvogel. Beide Tiere waren etwa zwei Jahre
alt.
Seeadler zählt zu gefährdeten Arten
Der Seeadler wurde im 19. und 20. Jahrhundert in Europa fast gänzlich
ausgerottet. In Österreich gibt es seit 2001 wieder regelmäßig Bruten
von Seeadlereltern - derzeit 14 Paare. Insgesamt 159 Seeadler, darunter
85 in Niederösterreich, überwintern bei uns.
Trotz des positiven Trends steht der Seeadler nach wie vor auf der Roten
Liste der gefährdeten Arten Österreichs. Der Brutbestand ist immer noch
sehr klein.
Schon mehrere Adler getötet
Eine der Hauptgefahren für seltene Greifvögel ist laut WWF die illegale
Verfolgung durch Giftköder und Abschüsse. So wurden seit dem Jahr 2007
im Weinviertel nachweislich vier Seeadler und ein Kaiseradler - die
seltenste Adlerart in Österreich - erschossen. Vier weitere Adler - zwei
See- und zwei Kaiseradler - wurden vergiftet.
Betroffen reagiert auch die Jägerschaft auf die beiden aktuellen Fälle.
„Der Landesjagdverband hat in den letzten Jahren verstärkt
Aufklärungsarbeit im Weinviertel geleistet. Leider lassen sich manche
Personen dennoch nicht von ihrem illegalen Handwerk abhalten“, sagt Dr.
Peter Lebersorger von der Zentralstelle der Landesjagdverbände. Der
seltene Greifvogel ist in den Jagdgesetzen als ganzjährig geschont
ausgewiesen.
Top
orf.at vom 21.03.2012
Platter rechtfertigt Jagdeinladungen
Nach Christian Switak (ÖVP) steht jetzt auch Landeshauptmann
Günther Platter (ÖVP) wegen einer Jagdeinladung in der Kritik. Während
Platter dies rechtfertigt, fordern Oppositionsparteien und die SPÖ die
Offenlegung solcher Einladungen.
Ein Bericht in der ORF Fernsehsendung „Report“ am Dienstagabend lässt
einen Tag später in Tirols Politik die Wogen hoch gehen. Gezeigt wurde
dort unter anderem Bilder von Landeshauptmann Platter bei der Jagd mit
seinem langjährigen Freund und Unternehmer Erwin Bouvier. Beide machen
aus dem gemeinsamen Jagdausflug kein Geheimnis, betonen aber
gleichzeitig, dass dieser keinen geschäftlichen Hintergrund hatte.
Seine karge Freizeit verbringe Platter gerne mit Freunden bei einer
Skitour, Bergtour oder auch bei einem Jagderlebnis. Dass er deshalb von
Teilen der Opposition kriminalisiert werde, sei unerhört.
Opposition ortet unzulässige Geschenkannahme
Es mache sehr wohl einen Unterschied, ob ein Politiker mit Freunden auf
den Berg geht oder zu einem Abschuss eingeladen wird, kritisiert Gebi
Mair von den Tiroler Grünen. Schließlich sei der Wert eines Abschusses
beträchtlich.
Auch Gschwentner sieht Jagdeinladungen kritisch
Für Hannes Gschwentner vom Koalitionspartner SPÖ haben Politiker eine
besondere Sorgfaltspflicht, wenn es um Einladungen geht - insbesondere
dann wenn der Verdacht entstehen könnte, dass durch die Einladung ein
Vorteil für den betreffenden entsteht. Er würde sich - wäre er ein Jäger
- nicht gratis auf Abschüsse einladen lassen, so Gschwentner.
Transparenz und Offenlegung gefordert
Die Grünen aber auch die SPÖ fordern mehr Transparenz. Jagdeinladungen
des Landeshauptmanns und aller Politiker im Landtag sollten offengelegt
werden. Für Landeshauptmann Günther Platter geht das zu weit. Es könne
nicht sein, dass er sich für seine Freizeitaktivitäten rechtfertigen
müsse. Zudem sei es für einen Landeshauptmann wichtig, sich mit
bedeutenden Persönlichkeiten zu treffen, um das Land positiv
weiterzuentwickeln.
Top
orf.at vom 21.03.2012
Jäger können Tierschützer aus Wald weisen
Aufsichtsjäger haben künftig die Möglichkeit, bei Treibjagden
Tierschützer aus dem Wald zu weisen. Eine Novelle im Jagdgesetz wurde am
Dienstag im Landtag beschlossen. Es gehe auch um die Sicherheit der
Demonstranten, so die Begründung.
Die Novelle des Jagdgesetzes, die mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP
beschlossen wurde, sieht vor, dass Aufsichtsjäger Tierschützer im Zuge
einer Treibjagd nicht nur aus dem Wald weisen können, sie dürfen auch
deren Identität feststellen und wenn nötig die Polizei einschalten. In
Niederösterreich und im Burgenland gibt es bereits eine solche
Schutzbestimmung.
Störaktionen von Tierschützern
Die Novelle sei aufgrund einiger Vorfälle in der Vergangenheit notwendig
geworden, hieß es von der ÖVP, die den Antrag zur Gesetzesänderung
gestellt hatte. Im Spätherbst 2011 wurden von Tierschützern einige
Treibjagden in der Steiermark etwa mit aufgespannten Regenschirmen
gestört. Nahe Graz wurde zudem ein Tierschutzaktivist vorübergehend
festgenommen, nachdem er eine Treibjagd mit der Kamera dokumentieren
wollte. Es kam zu einer Auseinandersetzung, bei der der Tierschützer und
ein Polizist verletzt wurden - mehr dazu in
Tierschützer bei Treibjagd festgenommen.
Als „völlig verfehlt“ bezeichnete der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert
Schönleitner den Gesetzesentwurf: „Jetzt wird es so dargestellt, also ob
Treibjagden unentwegt durch militante Tierschützer gestört werden würden
– das stimmt doch überhaupt nicht.“
Auswilderungsfasanenjagd bleibt erlaubt
Die Grünen fordern hingegen eine weitaus umfassendere Novelle des
Jagdgesetzes. „Wir wollen eine nachhaltige und naturnahe Jagdwirtschaft
unter Berücksichtigung wildtierökologischer Aspekte“, so Schönleitner:
„Und darin muss auch ein Verbot der Auswilderungsfasanenjagd enthalten
sein. Unter dem Deckmantel der Bestandsstützung würden LKWweise Fasane
importiert, um sie dann zu schießen“, argumentierte Schönleitner. Dieser
Antrag wurde wurde jedoch vom Landtag abgelehnt.
Die Grünen kritisieren außerdem die Fütterungsintensität und die
Gatterhaltung bei Reh- und Rotwild. In Deutschland gebe es bereits
länger einen Öko-Jagdverband und auch in Niederösterreich sei kürzlich
ein solcher gegründet worden.
Top
ots.at vom 20.03.2012
Heute will ÖVP-Jägerschaft Tierschutz-Antijagd-Aktionen in der
Steiermark verbieten
Während Tierschutzvereine seit Jahrzehnten auf Verbesserungen
des Jagdgesetzes warten, richtet sich die ÖVP-Jägerschaft im
Handumdrehen das Gesetz nach eigenen Interessen
Wien (OTS)
- Heute wollen drei Jäger aus der ÖVP, die Landtagsabgeordneten Karl
Lackner und DI Odo Wöhry sowie Landesrat Johann Seitinger, dem
steirischen Landtag eine Novelle des Jagdgesetzes vorlegen, nach der
Tierschutzaktionen gegen die Jagd kriminalisiert werden sollen.
Zusätzlich wird das sogenannte Jagdschutzpersonal ein Wegweisungsrecht
gegenüber TierschützerInnen erhalten und deren Identität feststellen
dürfen. TierschützerInnen, die die illegalen Machenschaften der
JägerInnen dokumentieren, um sie anzeigen zu können, sollen auf diese
Weise mundtot gemacht werden. Die Jägerschaft schreibt sich also im
Handumdrehen selbst Gesetze, wenn es um ihre Interessen geht, verweigert
aber nicht nur die öffentliche Diskussion darüber, sondern auch jede
Verbesserung des Jagdgesetzes im Sinne des Tierschutzes. So ist es in
der Steiermark bis heute erlaubt, eigens für die Jagd gezüchtete Tiere
auszusetzen und aus Jux und Tollerei abzuknallen. Wieder einmal hat
durch die ÖVP der tierindustrielle Lobbyismus direkten Zugang zu Macht
und Gesetzgebung erhalten, kritisiert der VGT.
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: "JägerInnen stechen dadurch aus der
Allgemeinbevölkerung heraus, dass sie bei der Tötung harmloser
Wildtiere, oftmals noch extra dafür gezüchtet und ausgesetzt, Lust
verspüren. Normalerweise würde man derartige ZeitgenossInnen in die
Psychiatrie einweisen - bei der ÖVP sitzen sie stattdessen im
steirischen Landtag! In dieser Partei, deren mutmaßlich kriminelle
Machenschaften gerade eben vom parlamentarischen Untersuchungsausschuss
zur Korruption aufgedeckt werden, herrscht offensichtlich nur noch der
reine Lobbyismus, anständige Personen mit christlich-konservativer
Werthaltung, die auch den Tierschutz umfasst, haben nichts mehr zu
sagen. Wie soll sich, bitte schön, der Tierschutzgedanke in einem
zeitgemäßen Jagdgesetz niederschlagen, wenn die ewiggestrige Jägerschaft
als Todfeindin des Tierschutzes selbst an der Gesetzgebung sitzt? So
werden Rabenvögel zum Abschuss freigegeben, die Jagd auf Zuchttiere
ermöglicht und gleichzeitig der Tierschutz, der die kriminellen und
perversen Machenschaften der Jägerschaft aufdeckt, kriminalisiert."
Und DDr. Balluch schließt: "Kein Wunder, dass dieser Gesetzesantrag
unter Ausschluss der Öffentlichkeit heimlich durchgezogen werden soll.
Das ist so üblich, bei Lobbyismus-Gesetzen korrupter Parteien. Fragen
wir doch einmal die Öffentlichkeit, auf wessen Seite sie steht. Fragen
wir doch die Mehrheit im Land, was sie von der Jagd auf ausgesetzte
Zuchttiere hält. Und fragen wir die Menschen, ob sie Tierschutzaktionen
gegen die Jagd verboten sehen wollen. Die Antworten sind klar. Der
Lobbyismus regiert gegen die Mehrheit im Interesse einer Machtclique um
Raiffeisen, Jägerschaft und Tierindustrie. Das ist der gleiche
Dunstkreis, aus dem jene Menschen stammen, die bereits die
Tierschutzcausa ausgelöst haben. Es wird Zeit, dass diesen Leuten
endlich das Handwerk gelegt wird!"
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tt.com vom 18.03.2012
Gesetzesnovelle sorgt für Frieden in Tirols Wäldern
Wegen des zu hohen Rotwildbestands waren
sich Jäger und Förster im Land lange Zeit nicht grün. Das ist vorbei,
jetzt ist Entspannung angesagt.
Innsbruck – In den vergangenen Jahren herrschte Ausnahmezustand in den
Tiroler Wäldern. Die Forstleute beklagten einen viel zu hohen
Rotwildbestand und sahen sich durch ein Gutachten bestätigt. Univ.-Prof.
Friedrich Reimoser vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
der Universität für Veterinärmedizin Wien kam 2009 zum Schluss, dass
tatsächlich um 10.000 Stück Rotwild zu viel durch die Reviere streifen
(30.000 statt 20.000). Ein harter Abschussplan war die Folge, der
manchen Jäger vor eine unlösbare Aufgabe stellte.
In den Vollmondnächten im Jänner und Feber 2012 fand nun eine
Doppelzählung statt, um den aktuellen Tierbestand zu erheben. Das
Ergebnis stellt Jäger, Förster und auch die Behörde zufrieden. „Wir
haben exakt 20.636 Tiere gezählt. Hochgerechnet ergibt das einen
aktuellen Bestand von etwas mehr als 25.000 Stück. Das bedeutet, wir
haben die Hälfte des Weges bereits zurückgelegt“, stellt LHStv. Anton
Steixner den Waidmännern ein gutes Zeugnis aus.
Sein Plan ist nun, in den kommenden beiden Jahren erneut höhere
Abschussquoten als die sonst ausreichende jährliche Zuwachsrate von 8000
Stück vorzuschreiben. Steixner: „Wenn es gelingt, in den nächsten beiden
Jahren 10.000 Stück Rotwild zu erlegen, haben wir die erwünschte
Reduktion 2014 erreicht.“
Weil durch die Doppelzählung genaue Daten vorliegen, wo sich wie viel
Wild aufhält, sind jetzt zielgenauere, ehrlichere Abschusspläne möglich.
„Früher waren die Vorgaben ungenau, konnten in manchen Revieren gar
nicht erfüllt werden, weil sich dort gar nicht so viel Wild aufgehalten
hat“, bestätigt der zuständige Landesbeamte, HR Franz Krösbacher. Das
sei jetzt anders – und soll auch so bleiben. In der Novelle des neuen
Jagdgesetzes, die am Freitag in Begutachtung ging, ist nicht nur die
Fortführung der Zählungen enthalten, sondern auch eine alle drei Jahre
zwingend erforderliche Gesamtbeurteilung des Rotwildbestands. „So kommen
wir im Laufe der Zeit in allen Revieren zu ehrlichen, erfüllbaren
Abschussvorschreibungen“, sind Steixner und Krösbacher überzeugt. Die
Zählungen sind dabei jeweils eine Art „Gemeinschaftsproduktion“, an der
Jäger genauso beteiligt sind wie Grundeigentümer und/oder
Forstvertreter.
Die wesentlichste Neuerung im neuen Jagdgesetz ist allerdings, dass der
Tiroler Jägerverband Behördenfunktion übernimmt. „Wir geben sehr viel
Verantwortung an den Verband ab“, erklärt Steixner, der das auch im Zuge
der immer stärker geforderten Entbürokratisierung durchaus positiv
bewertet: „Das ist eine Art Verwaltungsreform, weil wir jedes Jahr ein
paar tausend Bescheide weniger brauchen.“
Bisher hatte die jeweilige Bezirksjagdbehörde die Abschusspläne
erstellt. Künftig sind dafür der Bezirksjägermeister, der Hegemeister
und der jeweilige Jagdpächter verantwortlich. Haben sie das Einvernehmen
über die Zahl der zu schießenden Tiere hergestellt, ergeht ein Bescheid.
Nur in Streitfällen wird auch künftig das Land entscheiden. Klar ist
auch, betonen Steixner und Krösbacher unmissverständlich, dass überall
dort, wo der Tierbestand dem Gleichgewicht Wald-Wild schadet, die Jäger
zur Verantwortung gezogen werden.
Keine wesentlichen Änderungen enthält das neue Gesetz bei den
Eigenjagden. „Wir bleiben im Wesentlichen bei den bestehenden Größen,
also 300 Hektar bei Eigenjagden und 500 Hektar bei
Genossenschaftsjagden“, erklärt Steixner. Einzige Ausnahme: Wenn jemand
über Grund im Ausmaß von mehr als 115 Hektar verfügt, gewisse
Anforderungen hinsichtlich des Tierbestands (zum Beispiel muss
ganzjährig Schalenwild vorhanden sein) erfüllt und bisher keine
Eigenjagd angemeldet hat, so kann er das jetzt nachholen. Steixner geht
davon aus, dass von den in Frage kommenden rund 40 Grundstücken zwischen
20 und 30 die gestellten Anforderungen erfüllen. „Das bedeutet, dass wir
statt derzeit 1260 künftig halt an die 1290 Jagdreviere in Tirol haben
werden.“
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nachrichten.at vom 17.03.2012
Aus
Angst um Nachwuchs: Jäger aus der Region Wels werben für ihr Hobby
Wels/Wels-Land. „Von Tag zu Tag wird bei
uns der Raum für das Wild kleiner. Wir müssen den Wildbestand
regulieren, mehr Tiere als früher schießen.“ So beschreibt
Bezirksjägermeister Alexander Biringer (61) aus Gunskirchen die
Situation der Jagd in den beiden Bezirken.
Dennoch bewegen derzeit ganz andere Probleme die Gemüter der Weidmänner:
„Es gibt sehr wenig Nachwuchs“, sagt der Bezirksjägermeister im Gespräch
mit der Welser Zeitung, der Regionalausgabe der OÖNachrichten. „Jetzt
gibt es eine Werbekampagne an den Landwirtschaftsschulen in
Oberösterreich. Die Jugendlichen können bereits mit 17 und nicht erst
mit 18 Jahren die Jagdprüfung ablegen.“ Allerdings hält der Gunskirchner
Jäger nicht hinter dem Berg: „Die Erfolge bei den Schulen im Zentralraum
sind sehr bescheiden – ganz im Gegensatz zu denen im Mühlviertel.“
Einen Grund sieht Biringer im Leistungsdruck unserer Gesellschaft.
„Weder der Nebenerwerbs- noch der Vollerwerbslandwirt hat heute noch
Zeit, sich der Jagd zu widmen. Das ist nun mal ein intensives Hobby, das
man nicht nebenbei oder nur ein bisschen ausüben kann.“
Damit tue sich aber für das Weidwerk ein weiteres Problem auf:
„Landwirten ohne Jagdprüfung fehlt das Verständnis für unsere Anliegen.
Deren Denken über uns ändert sich. Die Haltung uns gegenüber wird
kritischer, besonders von der jungen Generation“, malt Biringer keine
rosigen Aussichten.
Von Ausstellung bis Jägerball
Daher gehen die Jäger in die Offensive und rühren auch außerhalb der
Schule die Werbetrommel. „Am 3. November 2011 gab es in der Stadthalle
die Präsentation ,Gelebte Jagdkultur‘: Es kamen mehr als 800 Besucher zu
der erstmals durchgeführten Ausstellung.“ Zum Jubiläum „30 Jahre
Jagdhornbläser Bad Wimsbach“ organisieren die musizierenden Jäger mit
Franz Kastenhuber an der Spitze im August einen „Bezirksjägerball“.
Tradition hat die Jagdschau „Revier“ bei der Welser Herbstmesse. Sie
wird auch heuer durchgeführt. In welchem Ausmaß sich das Weidwerk
künftig bei den Herbstmessen präsentiert, wenn diese ab 2014 ohne die
Agrartechnik auskommen müssen, ist nach Biringers Angaben noch völlig
offen.
Sportler contra Jäger
Auf knapp 50.000 Hektar gibt es in beiden Bezirken 30
Genossenschaftsjagden (davon drei in Wels) und fünf Eigenjagden, die
sich alle im Umlandbezirk befinden. Durch die ständige Verbauung werde
der Druck auf das Wild immer größer. „Dazu kommt die Freizeitgestaltung
der Menschen: Ich sage nur Joggen, Walken und Mountainbiken – sie alle
bewegen sich in der Natur, im Lebensraum der Tiere“, sagt Biringer.
Freilich sind Reh, Fasan und Co. anpassungsfähig, dennoch werden die
Konflikte mit den Landwirten nicht weniger – Stichwort Wildverbiss. „Wir
haben unseren Abschlussplan im vergangenen Jahr erfüllt“, ist Biringer
zufrieden. Ob sich das auch positiv auf die Schäden an den jungen Bäumen
ausgewirkt hat, wagt der Bezirksjägermeister jetzt noch nicht zu sagen.
„Die Begehungen in den Jagdgebieten stehen in den nächsten Tagen an.
Behörde, Jäger und Vertreter der Landwirte vergleichen die Entwicklung
des Waldes, der für Tiere zugänglich ist, mit jenen Flächen, die
eingezäunt sind.
Noch ein Blick auf die Abschusszahlen: Sie stiegen im Vorjahr im
Vergleich zu 2010 an: Rehwild 4208 Stück (2010: 3943); Hasen: 2827
(2144); Fasane: 4675 (1897); Waldschnepfen 63 (44); Füchse: 246 (210);
Rückgänge gab es bei folgenden Tieren: Wildenten 2159 (2647); Dachse: 69
(85); Steinmader 118 (166).
Die Jagd in Zahlen
5 Jagdhornbläsergruppen gibt es in Wels-Stadt und Wels-Land. Eine Gruppe
hat ihre Heimat in der Stadt Wels. Im Umlandbezirk gibt es
Jagdhorngruppen in Bad Wimsbach-Neydharting, Gunskirchen, Sipbachzell
und Sattledt. Letztere umrahmte Sonntag Nachmittag den Bezirksjägertag
in der Welser Stadthalle.
11 Jahre ist Bezirksjägermeister Alexander Biringer bereits in dieser
Funktion tätig. Der „Moar z´ Grünbach“ aus Gunskirchen wurde 2001
erstmals gewählt. Eine Periode dauert sechs Jahre. „Ich bin bereits in
der Zielgeraden“, sagte der 61-jährige Jäger im Gespräch mit der Welser
Zeitung, der Lokalausgabe der OÖNachrichten. Er werde 2013 für eine
Kandidatur nicht mehr zur Verfügung stehen. Wer sein Nachfolger wird,
ist offiziell noch nicht bekannt.
14 Personen traten 2011 zur Jagdprüfung an. Konkret waren es im
Hoheitsgebiet des Magistrates Wels vier Männer. Im Revier der
Bezirkshauptmannschaft Wels-Land zielten zwölf Herren und zwei Frauen
auf die Prüfung – und sie alle bestanden. Bezirksjägermeister Alexander
Biringer lobt die Frauen: „Dass eine Frau bei der Jagdprüfung
durchfällt, gibt es fast gar nicht. Sie sind perfekt auf die Prüfung
vorbereitet.“
800 Besucher kamen Anfang November 2011 zur Ausstellung „Gelebte
Jagdkultur“ in die Welser Stadthalle. Biringer ist mit der Premiere
zufrieden, soll sich doch das Weidwerk künftig mehr als bisher
öffentlich präsentieren.
978 Jagdkarten wurden 2011 in Wels-Stadt und Wels-Land gelöst. Es gibt
in den beiden Bezirken aber mehr Jäger, denn nicht alle lösen jedes Jahr
eine Jagdkarte. Die Zahl der Jägerinnen wird in Wels nicht separat
erfasst.
Biringer sagt: „Der Frauenanteil ist bei uns sehr gering.“
Ehrungen
Beim Bezirksjägertag am Sonntagnachmittag wurden auch mehrere Jäger vor
den Vorhang gebeten. Heinz Freimüller (Buchkirchen, 131,6 Punkte)
erhielt die „Goldene Rehbocktrophäe“ für den besten im Bezirk Wels-Land
erlegten Rehbock; die Silberne Trophäe ging an Johann Hubinger
(Steinerkirchen, 129); die Bronzene nahm Martin Rohrer (Gunskirchen,
115,6) in Empfang.Geehrt wurden auch langjährige Weidmänner: Leopold
Eder (Holzhausen, 60 Jahre).
Den „Goldenen Bruch“ für 50 Jahre erhielten Helmut Dickinger (Bad
Wimsbach), Josef Kraxberger (Pichl), Alois Grillmair, Johann Mauhart
sen., Josef Zauner, Johann Gutbrunner (alle Sipbachzell), Alois
Holzinger (Thalheim), Franz Weiss sen., Ernst Putz (beide Wels-Puchberg)
und Franz Sperrer (Steinerkirchen).
Top
orf.at vom
16.03.2012
Organisation
von „strategischen Events“
Mit Spannung ist der Auftritt von Michael Fischer, beurlaubter
Public-Affairs-Manager der Telekom Austria (TA) und ehemaliger
ÖVP-Organisationsreferent, vor dem Korruptionsuntersuchungsausschuss
erwartet worden. Bei den entscheidenden Aussagen entschlug er sich am
Donnerstag zwar der Aussage, doch zeichnete er ein Sittenbild der
Vernetzung von Wirtschaft und Politik in Österreich.
Vor allem Jagden und Stammtische dürften bei dieser Vernetzung eine
wesentliche Rolle spielen. Fischer bestätigte zwar im Magazin „News“
veröffentlichte Mails mit Wünschen von Politikern an die TA. Als
Beschuldigter entschlug er sich aber der Aussage zur Frage nach
finanziellen Wünschen, die von SPÖ, Grünen, BZÖ und FPÖ an ihn
herangetragen worden seien. Er habe keine Akteneinsicht gehabt und kenne
daher die Details nicht, begründete Fischer seine Entschlagung.
„Was tun wir, damit uns nichts passiert?“
Den Vorwurf des BZÖ-Abgeordneten Stefan Petzner, dass sich Beschuldigte
in der Causa TA im Rahmen des Niederösterreicher-Stammtisches, bei dem
Fischer Obmann ist, absprechen würden, wies Fischer zurück. Petzner
zitierte einen Teilnehmer des letzten Stammtisches Anfang März, dass das
einzige Thema gewesen sei, „was tun wir, damit uns nichts passiert“. Das
dementierte Fischer vehement: „Die Gespräche, die Sie suggeriert haben,
haben dort nicht stattgefunden.“
Er sei aber - im Auftrag des früheren TA-Vorstands Gernot Schieszler -
zuständig gewesen für die Organisation von Jagden und in Kooperation mit
Schieszler für die Erstellung der Einladungslisten, berichtete der
„Standard“. Fischer betonte, dass er in der TA ein breites
Arbeitsspektrum habe und er „Schnittstelle zu allen anderen Parteien und
zu Interessenvertretern“ gewesen sei. Dazu gehörte eben auch die
Organisation von strategischen Events auf Wunsch von Vorständen.
Jagdausflug nach Schottland
Er sei auch als „Betreuer“ bei einem TA-Jagdausflug auf das Schloss des
Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly in Schottland dabei gewesen, so
Fischer. Die TA habe diese Jagd bezahlt. Der Flug kostete rund 22.000
Euro und wurde von Hochegger im Auftrag der TA übernommen.
„Ich nehme an, dass sich meine Erfahrung und mein politisches Netzwerk
positiv ausgewirkt haben“, sagte Fischer im Rahmen seiner Aussage im
Hinblick auf seinen Posten als Public-Affairs-Manager bei der TA. Bei
dem Jagdstammtisch seien jedes Mal 100 bis 120 Teilnehmer dabei gewesen.
Auch TA-Aufsichtsrat Franz Geiger habe „hin und wieder“ teilgenommen. Er
sei eben auch ein Jäger. Auch ÖIAG-Chef Markus Beyrer und
Casinos-Austria-Chef Karl Stoss sind Mitglieder des Stammtisches.
Geld für SV Sierning?
Petzner warf Fischer zudem vor, er habe für ÖVP-Interessen in der TA
regelmäßig Geld aufgestellt. So zeige die Unterstützung des SV Sierning,
Fußballklub der Heimatgemeinde von Ex-Vizekanzler Wilhelm Molterer
(ÖVP), wie „dieses ÖVP-Netzwerk in der Telekom“ funktioniert habe. Zwei
Rechnungen von in Summe über 40.000 Euro über die Valora Hocheggers „zu
Handen von Michael Fischer“ präsentierte Petzner im U-Ausschuss.
„Der Fußballverein braucht a Geld, man bestellt’s beim Fischer in der
Telekom“, meinte Petzner. Fischer wies die Vorwürfe zurück. Die TA habe
viele Sportvereine gesponsert
Drohung aus Innenministerium?
Thematisiert wurde auch eine angebliche Drohung des Kabinettschefs von
ÖVP-Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Michael Kloibmüller, gegenüber
TA-Managern, sollte die TA weiterhin die Rolle Mensdorff-Pouillys und
des Lobbyisten Peter Hochegger aktiv beleuchten. Fischer meinte, er habe
Kloibmüller darauf angesprochen. Dieser habe gesagt, die Kommunikation
der TA habe Verärgerung bzw. Verunsicherung mit sich gebracht, weil sich
ein 400-Seiten-Bericht der TA teilweise in den Medien wiedergefunden
habe.
Unter den Fraktionsführern des U-Ausschusses wurde insbesondere von
Walter Rosenkranz (FPÖ) und Peter Pilz (Grüne) gefordert,
Hausdurchsuchungen bei der TA durchzuführen. Es sei ein „Skandal der
Extraklasse“, was die TA mache, so Rosenkranz.
Vorwürfe innerhalb des Ausschusses
Abseits der Befragungen rund um die TA-Affäre waren die Abgeordneten am
Donnerstag im U-Ausschuss auch stark mit sich selbst beschäftigt. Neben
den Vorwürfen gegen ÖVP-Fraktionsführer Werner Amon brachte Petzner
Anschuldigungen gegen Pilz aufs Tapet. Dieser werde als Beschuldigter in
der Causa Novomatic geführt - ohne Auslieferungsantrag. Petzner ortete
eine Umgehung der Immunität, stellte aber auch die Frage, ob Pilz noch
tragbar sei.
Der grüne Politiker reagierte gelassen, handle es sich dabei doch um
eine Privatklage wegen Verleumdung von Ex-Finanzminister Karl-Heinz
Grasser. Das sei für ihn kein Grund nachzudenken, ob er in diesem
Ausschuss weiterarbeiten könne.
TA-Geld für ÖVP-Wahlkampf?
Etwas mehr Licht in die Verwicklungen rund um Parteienfinanzierung
konnte am Donnerstag die Prokuristin und Miteigentümerin der
Werbeagentur White House, Gabriela Stimpfl-Abele (ehemals Ullmann),
bringen. Sie bestätigte, dass die Valora von Hochegger den von ihrer
Agentur durchgeführten Jugendwahlkampf der ÖVP im Jahr 2008 gezahlt
habe. Sie habe aber nicht gewusst, dass dafür TA-Gelder verwendet
wurden, beteuerte Stimpfl-Abele, sondern sie sei von einem
Vertragsverhältnis der Valora mit der ÖVP ausgegangen.
White House hatte der Valora eine Rechnung über 96.000 Euro für
„Kreativleistungen“ und anderes gelegt. Von einer „Scheinrechnung“
wollte Stimpfl-Abele heute trotz mehrfacher Vorhalte von Abgeordneten
jedoch nicht sprechen. Ursprünglich hatte White House der ÖVP bereits 15
Rechnungen über insgesamt rund 62.000 Euro gelegt. Dann habe aber
„jemand in der Bundes-ÖVP“ den Auftrag gegeben, dass eine Gesamtrechnung
über 96.000 Euro an die Valora zu legen sei. „Ich habe die Rechnung auf
Wunsch der ÖVP geändert“, sagte sie. Heute wisse sie nicht mehr, wer in
der ÖVP ihr diesen Auftrag gegeben habe.
Top
tt.com vom 16.03.2012
Katzen im Burgenland angeschossen: Tierschutzverein setzt Prämie aus
Katzen gefunden worden. Ein
Tierschützverein setzte eine Prämie aus.
Eisenstadt - Nachdem im Burgenländischen Müllendorf (Bezirk
Eisenstadt-Umgebung) in den vergangenen Wochen drei Katzen mit einer
Schrotflinte angeschossen und dadurch schwer verletzt wurden, hat nun
der Verein Pfotenhilfe eine Ergreiferprämie ausgesetzt. „Für den
entscheidenden Hinweis gibt es 500 Euro“, so eine Sprecherin am Freitag
zur APA. Damit wolle man „diesem Wahnsinn“ ein Ende bereiten, hieß es in
einer Aussendung.
Hinweise werden an jeder Polizeidienststelle und vom Verein
entgegengenommen.
In der Gemeinde waren drei angeschossene Tiere innerhalb des für die
Jagd von streunenden Haustieren verbotenen Radius gefunden worden. Laut
Polizei sei jedoch unklar, ob die Flinte auch dort auf die Katzen
gerichtet wurde, oder ob die Tiere erst nach der Tat dorthin gebracht
wurden. Die Erhebungen laufen.
Top
orf.at vom 13.03.2012
Tierquäler schießt auf Katzen
Es ist der Albtraum eines jeden Katzenbesitzers: Das Tier wird
beim Streunen von einem Tierquäler angeschossen und schwer verletzt.
Schon zwei derartige Fälle innerhalb kurzer Zeit haben sich in
Müllendorf ereignet, von drei weiteren Katzen fehlt jede Spur.
Eine Warnung vor dem unbekannten Tierquäler hängt bereits vor dem
Gemeindeamt in Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Immer wieder
sind in den letzten Wochen Katzen verschwunden oder schwer verletzt
aufgetaucht, angeschossen mit einer Schrotflinte.
Von zehn Schrotkugeln getroffen
Kater Schurli hat noch Glück gehabt - fast 1.500 Euro haben seine
Besitzer in der Tierklinik für seine Behandlung bezahlt. „Das Auge war
kaputt. Es waren circa zehn Schrotkörner, wie sich beim Röntgen
herausgestellt hat. Es waren die beiden Oberschenkel durchschossen und
ein gesplitterter, offener Bruch“, sagt Katzenbesitzer Alfred Wiedemann.
„Der ganze Körper war durchsiebt“
Zuletzt ist am Montag vor einer Woche der sieben Jahre alte Kater der
Nachbarn dem Tierquäler zum Opfer gefallen. Schwer verwundet hat er sich
noch nach Hause schleppen können, sagt die Anrainerin Eva Scheibstock.
„Die Knochen waren komplett zersplittert. Im Brustkorb steckten Kugeln
durch die zwei Lungendurchschüsse. Es waren Kugeln im Kopf. Es war quasi
der ganze Körper durchsiebt“, so Scheibstock.
Unmittelbar neben Wohngebiet
Besonders beunruhigend für die Anrainer ist der Umstand, dass auf die
Katzen offenbar in unmittelbarer Nähe, innerhalb der 200 Meter Grenze
zum Wohngebiet geschossen wurde, in der laut burgenländischem Jagdgesetz
nicht auf streunende Haustiere geschossen werden darf. Die
Katzenbesitzer haben gegen den unbekannten Tierquäler bereits Anzeige
bei der Polizei erstattet. Laut Beamten der zuständigen Dienststelle
heißt es, dass die Ermittlungen laufen.
Top
orf.at vom
10.03.2012
„Tatort Wald“ erzürnt die Jäger
Für viel Wirbel bei Waldbesitzern und
Jägern sorgt momentan das Buch „Tatort Wald“ von Georg Meister. Selbst
40 Jahre lang Förster, wirft er besonders den Jägern vor, den Wald zu
einer unkontrollierten Spielwiese für ihr Hobby verkommen zu lassen.
Die Jäger haben keine Ahnung vom Reh, haben es meist nur auf üppige
Trophäen abgesehen und lassen den Wald zu einem artenarmen Holzacker
verkommen. Das behauptet zumindest der Förster und Begründer des
Nationalparks Berchtesgaden, Georg Meister, in seinem Buch „Tatort
Wald“. Aber so schnell lässt sich die oberösterreichische Jägerschaft
nicht zum Täter machen - und schießt scharf zurück.
„Täter sind Förster und Jäger“
Meister sagte gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es ist ein Tatort, weil
der junge Wald nicht mehr so aufwachsen kann wie er von Natur aus wäre.
Was mit dem jungen Wald passiert, ist Waldtod. Die Täter sind einerseits
die Förster, weil sie über viele Jahrzehnte zugelassen haben, dass diese
Dinge beschönigt oder nicht bekannt werden. Und es sind andererseits die
Jäger, die wegen einiger Kilo Horn an ihren Wänden nicht zulassen, dass
ein naturnaher und stabiler Wald aufwachsen kann.“
„Natürliche Pflanzenvielfalt stirbt“
Durch den Überbesatz an Wild stirbt laut dem langgedienten Förster
Meister, selbst einst Jäger, die natürliche Pflanzenvielfalt. Außerdem
verkomme der Wald zu Fichtenplantagen, weil dieser Baum den meisten
Profit bringt. Bei den Jägern sei die Sichtweise „Wild vor Wald“
überhaupt der Untergang naturnaher Mischwälder.
Jäger sind verärgert
Die heimische Jägerschaft, allen voran Landesjägermeister Sepp
Brandmayr, lässt solche Aussagen aber nicht auf sich sitzen: „Diese
Vorwürfe kennen wir, sie sind eindeutig falsch. Wir Jäger wissen ganz
genau, dass wir einen guten Waldbestand brauchen, und unser Grundsatz
ist immer Wald vor Wild, aber es muss Wild geben und es muss einen Wald
geben. Wir in Oberösterreich haben eigentlich dieses Thema sehr gut im
Griff.“
Das Buch „Tatort Wald“ sorgt auf jeden Fall für ziemlich viel
Gesprächsstoff bei den Förstern und Jägern und wird in der deutschen
Presse als „grüner Krimi“ beschrieben.
Anm.d.Red.: Dieses Buch findet sich auch unter unserem Link "Literatur":
www.Abschaffung-der-Jagd.at
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krone.at vom
07.03.2012
Toter Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern entdeckt
Bleivergiftung - Im Nationalpark Hohe Tauern hat das
internationale Projekt zur Wiederansiedlung der Bartgeier einen herben
Dämpfer erlitten: Ein im Jahr 1991 ausgewildertes Weibchen ist an Blei
verendet, das es als Rückstand aus Jagdmunition im Aas aufgenommen
hatte. Pilotprojekte mit bleifreier Munition laufen zwar bereits,
zufrieden ist die Jägerschaft damit allerdings nicht, wie der Salzburger
Landesjägermeister Josef Eder am Mittwoch sagte.
Bereits Ende Jänner wurde "Nicola" im Raum Kals in Osttirol tot
aufgefunden, Anfang dieser Woche traf nun das Ergebnis der medizinischen
Untersuchung ein. "Die erhobenen Befunde sprechen für eine
Bleivergiftung. Die Aufnahme von Blei führt beim Greifvogel zu einer
Beeinträchtigung der Blutbildung und einer Schädigung des
Nervensystems", heißt es im Gutachten. In der Leber wurden demnach knapp
26 mg/kg und in der Niere 32 mg/kg nachgewiesen, wie bekannt gegeben
wurde.
Tödlicher Unterschied zum Menschen
"Durch konventionelle Bleigeschoße verbleibt je nach Treffer am
Wildkörper eine mehr oder weniger starke Kontaminierung mit Blei", ist
für Nationalparkdirektor Wolfgang Urban klar, wie das Schwermetall in
die Nahrungskette gelangte. Und selbst der Landesjägermeister räumt ein:
"Im Unterschied zum Menschen wird im Magen der Greifvögel das Blei durch
die Magensäure zersetzt und aufgenommen."
Laut Urban wurden schon 2006 bei einem Bartgeier und 2011 bei drei
Gänsegeiern Bleivergiftungen diagnostiziert. Die Dunkelziffer sei extrem
hoch. Und auch die Direktorin des Salzburger Zoos, Sabine Grebner,
berichtet, dass immer wieder geschwächte große Greifvögel mit erhöhten
Bleiwerten im Zoo abgegeben werden.
Im Nationalpark wird nur mehr bleifrei
geschossen
Die Salzburger Nationalparkreferentin, Landesrätin Tina Widmann, hat
daher für die nationalparkeigenen Forschungsreviere Habachtal und
Anlauftal die Umstellung auf bleifreie Munition angeordnet. Seit
Jahresanfang 2012 wird dort bleifrei geschossen.
"Unsere Berufsjäger werden nun genaue Aufzeichnungen hinsichtlich
Ballistik, Schäden an den Gewehrläufen, Nachsuchen,
Wildbret- Zerstörung, etc. führen. Ich
sehe diese exakten Aufzeichnungen als eine große Hilfe für ein Umdenken
beim Munitionsgebrauch", sagte die Landesrätin.
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krone.at vom
05.03.2012
Dumm gelaufen
Hörner von Nashörnern – Liebhaber zahlen
ein Heidengeld dafür, angeblich fast 80.000 Euro. Allerdings sicher
nicht für jene Hörner, die Einbrecher in der Nacht auf Sonntag aus einem
obersteirischen Gasthaus mitgehen haben lassen. Pech für sie: Im
Gegensatz zur Beute, die Unbekannte im vergangenen November im Dorotheum
gemacht hatten, waren die Objekte beim Coup in der Steiermark nur
Attrappen.
"Wer ein Jäger ist, der beherrscht auch Jägerlatein" – so erklärt der
55- jährige Gastwirt Hans Tavolato aus Weißkirchen, warum er den
Besuchern des Trophäenzimmers stets einen Nashornkopf gezeigt und ihnen
vorgeschwindelt hatte, das Tier vor 20 Jahren in Südafrika erlegt zu
haben. Das glaubten offenbar auch die Täter, die Polizei geht von zwei
oder drei Personen aus.
Fakt ist: Sie montierten den rund 100 Kilogramm schweren Rhino- Kopf im
Schutz der Nacht ab, entfernten außerhalb des Ortes die Hörner und
entledigten sich des restlichen Kopfes. Dort fanden ihn Montag früh
spielende Kinder.
Als die Polizei am Montag bei Gastwirt Tavolato vorstellig wurde und
über Auffindung und Bergung des enthörnten Kopfes informierte, konnte
sich der Gastronom das Lachen nicht verkneifen. Er werde mit dem
Präparator reden, ob sich eine Reparatur auszahle und dann entscheiden,
ob er die Trophäe wieder aufhänge.
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oe24.at vom
04.03.2012
Einbrecher stahlen Nashorn-Kopf aus Gasthaus
120-Kilo-Trophäe: Steirische Polizei
vermutet organisierte Horn-Jäger.
Aus einem Gasthaus in Weißkirchen (Bezirk Murtal) haben unbekannte
Einbrecher in der Nacht auf Sonntag einen Nashornkopf gestohlen. Der
Gastwirt Hans-Peter Tavolato (55), ein passionierter Jäger auch von
Großwild, hatte die 120 Kilogramm schwere Trophäe neben anderen
Beutestücken in einem eigenen Trophäenraum montiert gehabt. Tavolato
hatte das Nashorn selbst vor 20 Jahren in Afrika geschossen. Der
Nashornkopf samt Hörnern hat einen Wert von rund 4.000 Euro.
Die Polizei vermutet, dass es sich um eine organisierte Bande handelt,
zumal gezielt nur der Nashornkopf gestohlen wurde. Zu zweit oder dritt
müssen die Einbrecher die Trophäe abmontiert und in einem größeren
Fahrzeug abtransportiert haben. Im Ort waren davor englisch sprechende
Personen in einem Van mit deutschen Kennzeichen beobachtet worden, hieß
es von der örtlichen Polizeiinspektion.
Aus Wien und aus Deutschland waren in den vergangenen Monaten wiederholt
Nashorn-Hörnerdiebstähle gemeldet worden. Der Umweltschutzorganisation
WWF zufolge werden in Vietnam für 100 Gramm gemahlenes Horn bis zu 2.000
Euro gezahlt. Das Pulver gilt dort als begehrtes Potenz- und Heilmittel,
etwa gegen Krebs, Malaria oder Epilepsie
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nachrichten.at vom
02.03.2012
Leserbrief zu: Rabenkrähen sind für Jäger ein Problem: „Bedrohen
andere Tiere“
Schon wieder ein Jägergschichtl
Es war schon immer so, dass eine Tierart eine andere bedroht. Das ist
nichs Neues. Lediglich die Jägerschaft meint, dass sie als Regulator
eingreifen muss. Dabei schaffen sie es konsequent wissenschaftliche
Erkenntnisse, die im Widerspruch zu ihren Absichten (Lust am Töten?)
stehen, zu ignorieren.
Der anerkannte Ökologie- und Evolutionsbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf
von der Zoologischen Staatssammlung München hat schon mehrfach
nachgewiesen, dass die Bejagung von Rabenkrähen kontraproduktiv ist und
zu einer Bestandserhöhung führt. Selbst ein Totalabschuß im Saarland hat
zu keiner Verbesserung des Niederwildes geführt. Wozu dann jagen?!
von Freundlich (2)
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nachrichten.at vom
02.03.2012
Rabenkrähen sind für Jäger ein Problem: „Bedrohen andere Tiere“
LINZ. Seit dem EU-Beitritt entwickeln sich
Rabenkrähen für Jäger immer mehr zum Problem. Sie können nicht mehr
effektiv gejagt werden und bedrohen andere Tierarten.
Das Thema Krähen ist bei den Jägern in den Bezirken Linz und Linz-Land
ein heiß diskutiertes. Die Tiere dürfen nur mit Gewehr gejagt werden.
Bezirksjägermeister-Stellvertreter Peter Kraushofer: „Wir können sie so
nicht mehr wirklich in den Griff bekommen.“ In den letzten Jahren sei
der Bestand der Rabenkrähen „dramatisch mehr geworden“.
Die EU stuft diese Krähenart als Singvogel ein, daher ist der Einsatz
von Fallen verboten. „Zoologisch ist es ja richtig, aber wir sind jetzt
sehr eingeschränkt“, sagt der Leondinger. 1630 Rabenkrähen konnten 2011
geschossen werden, aus Sicht der Jäger zu wenig. Eine Lösung sei derzeit
nicht absehbar, sagt Kraushofer.
Die Krähen bedrohen andere Tierarten, vor allem Vögel. „Die Krähen
fressen die Eier der Fasane, pro Tier sind das 50 bis 60“, erklärt der
Jäger. Diese Krähen hätten zudem keine natürlichen Feinde. „Sie werden
nicht durch Raubtiere oder Unfälle reduziert, dadurch entsteht ein
gewisses Ungleichgewicht.“
Weiteres Augenmerk legen die Jäger auf Füchse und Wildschweine. Bei
beiden Tierarten habe es 2011 keine großen Probleme gegeben. „Wir
schauen nur, dass nicht zu viele da sind, das haben wir gut im Griff“,
sagt Kraushofer.
Beim Bezirksjägertag in St. Marien wurde auch ein weiterer interessanter
Punkt diskutiert. Die zunehmende Verschmelzung der Lebensräume von
Mensch und Tier werde genau beobachtet. „Rehe, Füchse, Marder und Fasane
gibt es auch in Linz“, merkt Kraushofer an. Wenn genug Nahrung vorhanden
sei, würden die Tiere sehr gerne in der Stadt leben.
Probleme bereiten lediglich die Marder, sagt Kraushofer. „Wir bekommen
laufend Anrufe, dass wir Autos vor den Mardern retten sollen“, sagt er
und lacht. „Aber in der Stadt dürfen wir nicht jagen, da können wir also
nichts tun.“
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wirtschaftsblatt.at vom
28.02.2012
"Wesentlichste Unterlagen zu Mensdorff-Pouilly fehlen"
U-Ausschuss. Der U-Ausschuss fordert die
Steuerakte des Lobbyisten Mensdorff-Pouilly ab dem Jahr 2008 ein
Wien. Für gehörigen Wirbel sorgten gestern zu Beginn des
parlamentarischen Korruptions-U-Ausschusses die Schwärzungen in den
Steuerakten des Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Für die
Abgeordneten aller Fraktionen ist die Unkenntlichmachung wesentlicher
Teile von dessen Steuerunterlagen aus den Jahren 2000 bis 2007 "völlig
unakzeptabel". ÖVP-Fraktionsführer Werner Amon bezeichnet die
Vorgangsweise des Finanzamtes Eisenstadt als "sehr eigenartig",
SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim sieht dadurch "das Kontrollsystem
Parlament - Verwaltung auf den Kopf gestellt". Der Grüne Peter Pilz
kritisierte, dass überhaupt die wesentlichsten Unterlagen zu
Mensdorff-Pouilly fehlen würden: "Alles ab dem Jahr 2008 fehlt - und das
ist der Zeitraum, in den die Zahlungen für die Tetron-Vergabe fallen".
Bei Scheinrechnungen für das Tarnprojekt Alpha, zum angeblichen Versuch,
einen slowakischen Mobilfunker zu kaufen, sowie
der umstrittenen Treibjagd, an der ÖIAG-Chef Markus Beyrer teilgenommen
habe, gehe es um "eine Gesamtsumme von 1,2 bis 1,3 Millionen €".
Motorola legte für dasselbe Projekt noch einmal 2,2 Millionen €für
Mensdorff-Pouilly drauf - zur "Verteilung an Entscheidungsträger", so
Pilz.
Keine Betriebsprüfung
Auch sei unklar, ob alle fünf Geldfluss-Kanäle zum Lobbyisten - die
österreichische MPA Handelsgesellschaft, zwei Budapester Ableger,
Mensdorff-Pouilly selbst und sein Bruder - erfasst worden seien. "Auch
die Abrechnung für 2007 liegt nicht vor, lediglich eine Vorschau für
Consulting-Tätigkeit für dieses Jahr", sagt Pilz, der es zudem "total
unüblich findet, dass es beim Lobbyisten seit Jahren keine
Betriebsprüfung mehr gegeben hat: "Obwohl laufend über mögliche
Ungereimtheiten berichtet wurde, fand die letzte Betriebsprüfung bei
Mensdorff-Pouilly 2006 statt". Pilz glaubt an Schwärzungen in
"vorauseilendem Gehorsam", da "Mensdorff-Pouilly im Burgenland ein
Riese" sei.
BZÖ-Mandatar Stefan Petzner präsentierte Fotos und Namenslisten von
Jagden Mensdorff-Pouillys in Österreich und Schottland, an denen unter
anderen ÖVP-Vertreter wie Philip Ita und Michael Fischer oder auch
Julius Meinl teilnahmen.
Finanzministerin Maria Fekter sagte indes, dass sie die Schwärzungen der
Akten noch einmal durch Beamte des Finanzministeriums prüfen lassen
wolle. Trotz des "Schutzes von Dritten", habe sie die verantwortlichen
Beamten im Vorfeld des U-Ausschusses darauf aufmerksam gemacht, dass "im
Zweifel" die Akten zu übermitteln seien. Verantwortlich für die
jeweilige Übermittlung seien die jeweiligen Finanzamtsvorstände, so die
Ministerin. Das Finanzamt Eisenstadt wollte sich auf Anfrage nicht
äußern und verwies auf die Pressestelle des Ministeriums.
SPÖ-Mandatar Jarolim lehnt eine neuerliche Prüfung der Schwärzungen
durch das Ministerium ab; die Unterlagen müssten umgehend ungeschwärzt
ans Parlament übermittelt werden. Er habe den Eindruck, dass das
Unkenntlichmachen bestimmter Steueraktteile mit Absicht erfolgt sein
könnte. Jarolim: "Mensdorff-Pouilly hat seine zweifelhaften Erfolge
seinem extremen Netzwerk zu verdanken. Möglicherweise stört es nun die
Personen oder ihnen Nahestehende, dass dessen System transparent wird".
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derstandard.at vom
26.02.2012
"Als Politiker soll man auch im eigenen Land auf die Jagd gehen
dürfen"
Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP)
sieht Jagen als "gute Verbindung"
Innsbruck - "Mit jemandem auf die Jagd zu gehen oder auf einen Berg darf
nicht automatisch kriminalisiert werden. Damit muss Schluss sein", sagte
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in einem Interview mit der
"Tiroler
Tageszeitung" (Sonntagsausgabe). Er nahm damit zu den nach
Jagdeinladungen laut gewordenen Korruptionsvorwürfen und letztlich dem
Rücktritt von Finanzlandesrat Christian Switak (ÖVP) vom Freitag
Stellung. Von einem Spitzenpolitiker werde verlangt, dass er gute
Verbindungen hat. "Da geht es nicht um persönliche Vorteilnahme oder
Begünstigungen für Unternehmer, sondern um den Wirtschaftsstandort
Tirol", so Platter.
Platter gab zu, dass die Optik rund um Switak "nicht ideal" gewesen sei.
Allerdings habe dieser die Konsequenzen gezogen. "Aber man muss endlich
aufhören, Politiker zu kriminalisieren", forderte er in dem Blatt, "als
Politiker soll man auch im eigenen Land auf die Jagd gehen dürfen. Wenn
ein Politiker heute in ein Café geht, muss er sich schon die Frage
gefallen lassen, wer den Kaffee bezahlt hat."
Auf die Frage, ob Platter nicht schon nach der Wohnungsaffäre - Switak
hatte in einem Appartement des Zillertaler Seilbahnbetreibers Heinz
Schultz residiert - im vergangenen Dezember ein Machtwort hätte sprechen
sollen, meinte der Landeshauptmann: "Switak hat selbst gesagt, dass er
im Nachhinein einiges anders gemacht hätte. Er hat aber auch nicht das
alles gemacht, was ihm vorgeworfen wird. Hier handelt es sich um
Anschüttungen, die nicht bewiesen sind. Deshalb habe ich keinen Grund
gesehen, Switak den Rücktritt nahezulegen. Es war seine Entscheidung."
Weitere personelle Veränderungen schloss der Landeschef allerdings aus.
"Nein, sonst hätte ich im Zusammenhang mit Switaks Rückzug gleich eine
große Regierungsumbildung gemacht. Das war nie angedacht", wurde er in
der "TT" zitiert.
Eine unter anderem in dieser Causa laut gewordene Regelung des
Parteienfinanzierungsgesetzes werde "in Tirol noch vor der Wahl getan,
sollte der Bund heuer kein Gesetz beschließen". Platters Aussage nach
solle der Anfütterungsparagraf "selbstverständlich klar geregelt" sein.
"Aber es macht keinen Sinn, dass es in Österreich neun Regelungen gibt.
Deshalb bin ich froh, dass die Bundesregierung auch eine Entscheidung
über die Parteienfinanzierung treffen möchte", erklärte er.
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derstandard.at vom
25.02.2012
Die Jagd auf den König der Tiere
Jagdreiseveranstalter ermöglichen
Hobbyjägern, Tiere gefährdeter Arten zu erlegen – Bei der Salzburger
Jagdmesse werden entsprechende Safaris angeboten und als "unbedenklich"
bezeichnet
Salzburg - Ob Löwe, Leopard, Nashorn, Elefant, oder Eisbär - auf der
Salzburger Jagdmesse "Hohe Jagd und Fischerei" können Hobbyjäger den
Abschuss von gefährdeten Arten buchen. Von Tier- und
Artenschutzorganisationen werden diese Jagdsafariangebote heftig
kritisiert. Die Veranstalter betonen, die Reisen seien unbedenklich für
den Bestand der Tiere und würden sogar zum Artenschutz beitragen.
Beinahe jedes Tier, das auf der Roten Liste gefährdeter Arten der
Weltnaturschutzunion (IUCN) steht, kann in manchen Ländern legal gejagt
werden. Auch österreichische Hobbyjäger lassen sich die exklusiven
Jagdsafaris oft zehntausende Euro Kosten, um eine Trophäe als Souvenir
mit nach Hause zu nehmen. "Durch die Großwildjagd werden gefährdete und
international geschützte Arten weiter dezimiert", kritisiert Daniela
Freyer von Pro Wildlife.
"Unbedenklich für den Bestand"
Die Vorwürfe der Tierschutzorganisationen seien "unsachlich", kontert
Michael Lüke, Geschäftsführer des Jagdreiseveranstalters Blaser Safaris.
Die Großwildjagden seien "unbedenklich für den Bestand", weil nur ältere
Tiere gejagt werden. Der Bestand von Nashörnern etwa sei durch die Jagd
sogar wieder aufgebaut worden, da die Tiere auf eigens eingerichteten
Jagdfarmen von Jägern geschützt würden.
"Die Trophäenjäger haben es auf die stärksten und größten Exemplare
abgesehen - und damit auf die für die Fortpflanzung wichtigsten Tiere",
kritisiert Freyer von Pro Wilflife. Werde etwa ein männlicher Löwe im
besten Fortpflanzungsalter getötet, übernimmt ein jüngeres Männchen das
Rudel. Der neue Rudelchef tötet die vom Vorgänger gezeugten Jungen.
Es werde versucht genau das zu vermeiden, erklärt Michael Lüke. Bei den
Safaris werde darauf geachtet, dass keine Löwen aus einem Rudel
geschossen werden, sondern Einzelgänger. Damit bei den Jagden auch alles
vernünftig ablaufe, werde jede Safari von einem ortsansässigen
Berufsjäger organisiert und auch von einem Nationalparkmitarbeiter
begleitet. "Alle Jäger sind Tierfreunde. Wir wollen die Tiere nicht
ausrotten, sondern nachhaltig nutzen", bekräftigt Lüke. Zudem würden
Wildtiere durch die Jagd von der Bevölkerung akzeptiert werden. "Ganze
Familien und Stämme leben vom Jagdtourismus", betont Lüke.
Ein Millionengeschäft
Der Jagdtourismus ist ein lukratives Geschäft. Alleine in Afrika töten
rund 18.500 Auslandsjäger 105.000 Tiere pro Jahr. Insgesamt werden so in
Afrika 141 Millionen Euro eingenommen. "Nur in Ausnahmefällen wird die
örtliche Bevölkerung überhaupt an den Einnahmen aus der Großwildjagd
beteiligt", betont Freyer. Wissenschaftliche Studien würden widerlegen,
dass die Jagd auf bedrohte Arten der Armutsbekämpfung diene und sie eine
Form der Entwicklungshilfe sei.
"Die europäischen Regierungen dürfen die Einfuhr von Jagdtrophäen nicht
weiter zulassen", fordert Freyer. Denn die Jäger würden nicht zu einer
Jagdreise aufbrechen, wenn sie keine Trophäe mit nach Hause nehmen
können. "Für die Jäger ist die Trophäe ein Zeichen der Wertschätzung",
erläutert Michael Lüke. Dem Tier werde die letzte Ehre gegeben, wenn es
der Jäger als Trophäe an die Wand hängt.
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nachrichten.at vom
23.02.2012
Schärdings Jäger blasen zur Imagepflege: „Auf die Hinterläufe
stellen!“
TAUFKIRCHEN/PR. Obwohl er zufrieden auf
das Jagdjahr 2011/12 zurückblickte, schlug Bezirksjägermeister Hermann
Kraft auch scharfe Töne an. Die Jäger sollten sich wehren, wenn sie
angegriffen werden.
Vor allem den selbsternannten „Grünen“, die ständig die Konfrontation
mit der Jägerschaft suchten, stellte Kraft die Rute ins Fenster, indem
er seine Weidkameraden aufforderte: „Wir Jäger müssen uns auf die
Hinterläufe stellen und wehren und nicht in Gaststuben verstecken.“
Kraft forderte seine Jagdkollegen außerdem auf, so wie er in die Schulen
zu gehen und dort Aufklärungsarbeit zu leisten. So könnten schon früh
Vorurteile der Jagd gegenüber aus der Welt geschafft werden. Wie Kraft
ging auch Landesjägermeister Sepp Brandmayr auf die ab 2013 geforderte
„nachweisbare Trefferquote beim Schrotschuss“ ein. Alle Jäger müssen in
den Schießstand und dort beweisen, dass sie von zehn Wurftauben
zumindest zwei treffen.
Besonders ausführlich ist der Landesjägermeister auf Veränderungen in
der Jagd im Zusammenhang mit der Verwaltungsreform eingegangen: „Wir
haben einiges erreicht, einiges nicht“, so Brandmayr. (Details über die
neue Abschussplanverordnung können auf Seite 8 in dem Bericht über den
Rieder Bezirksjägertag nachgelesen werden.)
Für den guten Ton beim heurigen Jägertag in Taufkirchen sorgten Hilde
Neulinger aus Freinberg mit einem Prolog und die Jagdhornbläsergruppe
Pramtal. In ihrer Mitte befindet sich mit Gerhard Heinovsky der älteste
Jagdhornbläser Österreichs. Für den 92-Jährigen gab es Sonderapplaus
beim Schärdinger Jägertag.
Brüche für Jäger, Medaillen für Böcke
Im Jagdjahr 2011/12 im Bezirk Schärding erlegt (in Klammer die Zahlen
des
Vorjahres): 2527 (2272) Böcke, 3089 (2801) Geißen und Geißkitze. Dem
Verkehr zum Opfer fielen 839 (867) Rehe; 3965 (3927) Hasen. 48 (35)
Dachse, 324 (224) Füchse, 268 (301) Marder, 47 (63) Iltisse, 90 (89)
Wiesel, 5 (28) Rebhühner, 2599 (1769) Fasane, 1187 (1408) Wildenten,
1085 (960) Wildtauben, 107 (93) Schnepfen.
Goldene Brüche wurden verliehen an: Josef Rumpl (St. Marienkirchen),
Alois Steinkress (Rainbach), Franz Stingl und Matthias Wallner (beide
Münzkirchen), Josef Litzlbauer (Esternberg).
Für 60 Jahre Jagdausübung wurden geehrt: Franz Huemer (Dorf/Pr.), Alois
Froschauer (Rainbach), Josef Stöckl (St. Florian), Josef Riedl
(Münzkirchen).
Die besten Rehbocktrophäen im Wuchsgebiet Pramtal erlegten Otto Weyland
im Revier Brunnenthal (131,85 Punkte), Michael Hofbauer im Revier
Eggerding (131,15), Rudolf Moritz im Revier Rainbach (127,83).
Die besten Rehbocktrophäen im Wuchsgebiet Sauwald erlegten Josef
Großfurtner im Revier Schardenberg (139,43 Punkte), Alfred Scheuringer
im Revier Waldkirchen (130,68) und Hubert Hager im Revier Enzenkirchen
(121,60).
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salzburg24.at vom
23.02.2012
Jägerschaft kritisiert “Hohe Jagd”
Zahlreiche kritische Beiträge in den Medien, die vermehrt von
besorgten, kritischen Jägern selbst initiiert werden, zeigen, dass es
mit der Jagd im Argen liegt.
Da kommt die Messe “Hohe Jagd und Fischerei” von 23.-26. Februar in
Salzburg zur Imagepolitur gerade recht. Von der neuesten Büchse über den
feinen Zwirn, der Safarireise zur Großwildjagd bis hin zur präparierten
Trophäe vom (zu kürenden) Weltmeister findet sich hier alles. Das Ganze
hat jedoch überhaupt nichts mit Naturliebe sondern mit Geltungssucht zu
tun! Diese Veranstaltung als “Spaß für die ganze Familie (Schnitzeljagd
mit Jungjägerdiplom für Kinder)” zu bewerben, schlägt dem Fass den Boden
aus! Die kommende Generation wird genug zu tun haben, Flora und Fauna zu
Gesicht zu bekommen, sie muss sie nicht bejagen und beherrschen!
Hohe Jagd: Jäger als Heger? – von wegen!
Vereinzelten, beherzten JägerInnen wird Naturschutz tatsächlich ein
Anliegen sein. Bei den inzwischen über 100.000 Hobbyjägern in Österreich
hingegen sieht die Sache anders aus. Tiere werden schon im Herbst
angefüttert, um genügend Trophäen für alle bereit zu stellen. Ein
Beispiel aus dem Jagdgebiet ÖBF-Bärnbad zeigt: 2011 wurde von 19
freigegebenen Stück geweihlosem Kahlwild nur ein Kalb erlegt, aber von
den sechs Hirschen, die für zwei Jahre freigegeben wurden, alle. Worum
also geht es hier wirklich?
Haustiere wegen “Wilderns” erschossen
Mangelt es am Wild zum Abschießen, müssen eben Haustiere herhalten.
Alljährlich werden mehrere zehntausend (!) völlig sinnlos aus den
Wäldern bzw. dem Leben “geballert”. Genaue Zahlen jedoch kennt niemand
(warum eigentlich?). Autofahrer hingegen müssen den kleinsten
Wildschaden melden. Und daher weiß man auch, dass am Tod der übergroßen
Mehrheit von Wildtieren Unfälle mit Autos und landwirtschaftlichem Gerät
schuld sind, keine angeblich wildernden Haustiere!
Der Österreichische Tierschutzverein fordert ein Verbot des Abschusses
von Haustieren und eine generelle Reform der Jagd. Was “waidgerecht”
ist, sollen nicht länger die Jäger beschließen. Der legalen Lust am
Töten muss Einhalt geboten werden!
Der Österreichische Tierschutzverein
Der Österreichische Tierschutzverein ist eine der größten Einrichtungen
für den Schutz und die Hilfe für Tiere im Bundesgebiet. Er betreibt nach
dem Schutzheiligen benannte “Franz von Assisi-Höfe”, wo ausgesetzte,
verletzte und gequälte Tiere ein sicheres Zuhause finden sowie den
“Tierfriedhof Waldesruh” vor den Toren Wiens.
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orf.at vom
22.02.2012
Tierpräparatoren: WM in Salzburg
Bereits zum zweiten Mal küren diese Woche die Tierpräparatoren
ihren Weltmeister in Salzburg - auf der Messe „Hohe Jagd und Fischerei“
im Messezentrum. Hunderte Präparate sind ausgestellt, zehntausende
Besucher werden erwartet.
Die besten Präparatoren der Welt zeigen von Donnerstag bis Sonntag ihre
Meisterstücke aus der Tierwelt. Es ist erst das zweite Mal, dass diese
Veranstaltung in Europa stattfindet. 2008 lockte die WM in Salzburg rund
42.500 Besucher an.
Vor allem Tierpräparatoren aus Museen
Laut Veranstalter Reed Messen werden beim „World Taxidermy Championship“
(WTC) Tierpräparate keinesfalls nur aus dem jagdlichen Umfeld
ausgestellt. Ein Großteil der Präparatoren ist in den jeweiligen
Herkunftsländern für Museen tätig. Anmeldungen langten bisher unter
anderem aus Israel, Russland, Ungarn, den Niederlanden, Schweden,
Italien, der Schweiz, Weißrussland, Belgien, Deutschland und Österreich
ein.
Die genaue Zahl der Teilnehmer wird erst kurz vor Beginn der
Weltmeisterschaft feststehen, da oft bis zur letzten Minute an den
Exponaten gearbeitet wird. Auch das Naturhistorische Museum in Wien
schickt Präparatoren zum Wettstreit nach Salzburg.
Insgesamt 20.000 Euro Preisgelder
Die Jury wird die Besten in drei Klassen küren, wobei der Sieger der
Master Klasse den Titel „Weltmeister der Präparatoren 2012“ tragen darf.
Insgesamt werden rund 20.000 Euro an Preisgeldern in verschiedenen
Kategorien vergeben.
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tt.com vom
21.02.2012
Jagdeinladungen -
„Fall für U-Ausschuss“ - Switak erneut im Visier der Opposition
Die neuen Enthüllungen um Christian Switak
erzürnen die Opposition. Die Grünen fordern, dass der Finanzlandesrat
vor den Korruptions-U-Ausschuss geladen werden soll, für das Bürgerforum
ist Switak untragbar. Für die FPÖ ist es für Switak an der Zeit, an
Rücktritt zu denken.
Innsbruck - Nachdem Finanzlandesrat Christian Switak Jagdeinladungen
durch die Telekom zugegeben hat, gerät er neuerlich ins Visier der
Opposition.
„Switak ist ein Fall für den Korruptions-Untersuchungsausschuss“,
erklärte der Grüne LAbg. Gebi Mair am Dienstag in einer Aussendung. Er
kritisierte, dass Switak geschenkte Abschüsse des Liftunternehmers
Schultz als „wertlos“ bezeichnet hat. Dabei koste eine sogenannte
„Einser-Gams“ etwa in der Tiroler Landesjagd an die 2000 Euro. „Wenn
2000 Euro Geschenk von Schultz wertlos sind, wie teuer waren dann die
Geschenke von der Telekom? Diese bezeichnet ja nicht einmal mehr Switak
als wertlos“, meinte Mair.
Mair erwartete, dass Switak angesichts „seiner Verstrickungen“ vor den
Korruptions-Untersuchungsausschuss des Nationalrates geladen werde. Er
werde dafür beim Grünen Fraktionsführer Peter Pilz intervenieren,
kündigte der Landespolitiker an.
Dinkhauser „entsetzt“
Bürgerforum-Chef Fritz Dinkhauser fordert Landeshauptmann Günther
Platter dazu auf, endlich Konsequenzen zu ziehen. Er sei „entsetzt“ über
die „mehrfache Geschenkannahme durch ÖVP-Politiker Switak“.
„Der nächste Korruptionssumpf tut sich auf und Christian Switak steckt
mittendrin. Das schlägt dem Fass den Boden aus.“ Switak zeige wieder
keinerlei Einsicht, heißt es in der Aussendung des Bürgerforums.
Switak habe sich zu Jagdausflügen samt Gratis-Abschüssen vor seiner
Amtszeit als Landesrat einladen und sich eine viel zu billige Wohnung
vom „Liftkaiser“ während seiner Amtszeit als Landesrat vermieten lassen.
Ein solcher Landesrat ist für Dinkhauser untragbar, zumal die Frage sei,
was die Tiroler alles noch nicht wüssten.
FPÖ fordert Bekanntgabe von Gegenleistung
FP-Landesparteiobmann Gerald Hauser fordert unterdessen von Switak die
Bekanntgabe einer Gegenleistung für die Jagdeinladungen. „Eingeladen
wird man nur, wenn man eine Gegenleistung oder Vorteile für den
Einladenden erwartet“, meinte er. Switak solle sagen, ob es „eine
Gegenleistung gab und worin diese allenfalls bestanden hat.“
Bevorteilungen, Geld- oder Sachwerte wie Jagdeinladungen müssten offen
gelegt, Nahverhältnisse restlos aufgeklärt werden, verlangte der
FP-Chef. Andernfalls sei das Maß „für uns“ voll. „Für den Herrn
Landesrat Switak ist der Zeitpunkt da, von sich aus an Rücktritt zu
denken“, erklärte Hauser.
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tt.com vom
21.02.2012
Telekom-Affäre - Switak gibt Jagdeinladungen zu
Jagd einladen lassen, erklärt Landesrat Switak. Die Abschüsse in
Tirol seien von geringem Wert gewesen.
Innsbruck – Im Zuge der Telekom-Affäre
flimmerte der Name von Christian Switak groß über den TV-Bildschirm.
Switak sei, so wie andere Entscheidungsträger auch, von der Telekom zur
Jagd eingeladen worden. Die intensiven Kontakte und Geldflüsse von
Telekom-Managern zu Politikern werden in Tausenden E-Mails belegt, die
News zugespielt wurden und nun der Staatsanwaltschaft vorliegen. Im
parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der die Telekom-Affäre
durchleuchtet, erhärten sich die Korruptionsvorwürfe.
„Ja“, er sei vom Finanzvorstand der Telekom Gernot Schieszler 2007 zur
Jagd ins Burgenland eingeladen worden, erklärte LR Christian Switak
gestern gegenüber der TT. 2007 war Switak noch Kabinettschef beim
damaligen Innenminister Günther Platter. Die Jagd im Burgenland gehört
dem Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Dieser soll von der Telekom 1,1
Millionen Euro bekommen haben. Zudem habe die Telekom Jagdausflüge im
Wert von über 170.000 Euro geordert. Er sei nicht von Mensdorff-Pouilly,
sondern direkt von der Telekom eingeladen worden, betonte Switak.
Mensdorff-Pouilly ist der Ehemann von Ex-VP-Ministerin Maria
Rauch-Kallat, mit der Switak eng zusammengearbeitet hat und befreundet
ist.
Was er geschossen habe und wie viel der Abschuss wert gewesen sei, wisse
er nicht mehr, sagte Switak. „Meine Trophäen liegen im Keller und da
müsste ich nachsehen.“ Damals habe er an der Einladung „nichts
Anrüchiges“ gefunden. „Wenn man einen Krimi von hinten liest, dann ist
das aus heutiger Sicht anders.“
Die Leidenschaft für die Jagd teilt Finanz- und Raumordnungslandesrat
Switak auch mit dem Zillertaler Liftkaiser Heinz Schultz. Er habe sich
öfter von Schultz zur Jagd einladen lassen, bestätigte Switak.
Allerdings seien die Abschüsse nichts wert gewesen. Anrüchiges kann der
Landesrat auch hier nicht finden. Einzig die Gemeinde Stans habe ihm
einen hochwertigen Abschuss einer Einser-Gams geschenkt, erklärte Switak.
Der Wert einer Einser-Gams liegt zwischen 1200 und 1500 Euro.
Schon einmal sorgte die Kombination Schultz/Switak für Empörung. Der
Liftkaiser hatte seine 120 m2 große Dachgeschoßwohnung in der
Innsbrucker Adamgasse dem Landesrat um wohlfeile 800 Euro Nettomiete im
Monat überlassen. Das rief die Opposition, den Landesrechnungshof und
letztlich die Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien auf den Plan.
Letztere ermittelt noch. „Man versucht mir Korruption zu unterstellen.
Von Korruption kann man nur sprechen, wenn es eine Gegenleistung gegeben
hat“, sagte Switak. Es habe aber keine Bevorzugung von Heinz Schultz
gegeben.
Der VP-Bürgermeister von Stans, Michael Huber, will den nächsten
Abschuss einem Betriebsboss zur Verfügung stellen. „Dem Christian haben
wir die Einser-Gams zum 40er geschenkt.“ Gegenleistung habe man sich
keine erwartet. Die Gemeinde hat laut Huber einen Abschuss bei Schultz
frei und musste die Gams nicht bezahlen.
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meinbezirk.at vom
08.02.2012
Zahme
Fasane zum Abschießen gezüchtet
In Blumau legt
sich Orts-Chef Gernot Pauer mit der Jägerschaft an - und kritisiert eine
Fasanen-Zucht.
Es gibt viel Stoff für Zoff in Blumau. Und zwar zwischen der Bevölkerung
und der Jägerschaft. Bürgermeister Gernot Pauer (PUL): „Die Leute
klagen darüber, dass sie von den Jägern gar nicht zimperlich angepöbelt
werden, wenn sie beim Spazierengehen ihre Hunde mal frei laufen lassen,
auch dort, wo gar kein Jagdgebiet ist.“ Auch ein Zwist zwischen mit
Hunden übenden Blaulicht-Organisationen und der Jägerschaft musste kürzlich
am „runden Tisch“ auf der Bezirkshauptmannschaft bereinigt werden. Der
Gipfel ist für Orts-Chef Pauer aber eine Fasanen-Zucht. Empört meint er:
„Dort werden Fasane in einem Käfig gehalten, gefüttert und zutraulich
gemacht. Nur um ein Jahr später dann abgeschossen zu werden!“
Haltung
nicht verboten
Laut NÖ Tierschutzgesetz ist die Haltung von Fasanen (Federwild) nicht
verboten. Es gibt aber gewisse Vorschriften – sowohl was die Ausstattung
der Käfige betrifft als auch die Abschusszeiten. Ebenso müssen die
Zuchten behördlich gemeldet sein. Dies ist nicht der Fall, wie
Bezirkshauptmannstellvertreter Mag. Markus Sauer, auch zuständig für die
Jagdabteilung, den BEZIRKSBLÄTTERN bestätigt. „Wir werden diese
Fasanen-Zucht mit unserem Amtsarzt Dr. Sasshofer kontrollieren“, sagt
Markus Sauer.
Jagdpächter und Jagdaufseher Engelbert Prenner aus Blumau will sich zu
den Problemen gar nicht äußern. „Kein Kommentar“, sagte er den
BEZIRKSBLÄTTERN und hängte auf.
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oe24.at vom
01.02.2012
Schakal-Alarm
in Österreich
Tier bei Unfall
getötet: Erster nachgewiesener Schakal in Niederösterreich.
Langsam klang es nach echtem Jägerlatein: Erst die Meldungen über Elche,
Luchse und Wölfe in Niederösterreich, seit Mittwoch dann auch noch
Schakale. Doch es ist die Wahrheit. Ein erstes Exemplar des Wildhundes
wurde im Industriezentrum Wr. Neudorf (Bez. Mödling) bei einem
Verkehrsunfall getötet und anschließend eindeutig identifiziert. Die
Ausbreitung des Goldschakals schreitet immer weiter voran.
Biologisch ist der Schakal zwischen dem Fuchs und dem Wolf anzusiedeln,
vom Verhalten her aber mit letzterem viel enger verwandt. Wie der Wolf
lebt er in Familienverbänden und jagt im Rudel. Das gefundene Tier war
also mit Sicherheit kein Einzelgänger. Er verständigt sich über lautes
Heulen. Mit 80 bis 95 cm Länge ist er deutlich größer als der Fuchs.
Vom Sozialverhalten her erinnert er ebenfalls an den Wolf. Das Rudel wird
von einem Rüden geführt, der männliche Nachwuchs verlässt nach einem
Jahr die Gruppe und geht seine eigenen Wege.
Für
Menschen ungefährlich
So ein junger Rüde auf der Suche nach einem neuen Territorium könnte
jetzt auch der Schakal von Wr. Neudorf gewesen sein. Dies würde aber
bedeuten, dass es weitere Vorkommen in der Gegend geben muss.
Vermutlich ist seine Familie über Ungarn und das Burgenland bis nach
Mödling vorgestoßen. Schakale sind Raubtiere, die es auf kleinere Tiere
abgesehen haben.
„Für den Menschen aber sind sie ungefährlich“, sagt Jagdaufseher
Gerald Luef, der den ersten Schakal Niederösterreichs identifiziert hat.
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punkto.ro vom
21.01.2012
Wildschweinjagd:
Ion Tiriac und europäischer Loden-Adel rücken der Sau zu Leibe
Es
ist mal wieder soweit: In Rumänien hat Unternehmer Ion Tiriac zur
jährlichen Wildschweinjagd geladen, die wie immer in Balc steigt −
dem im norwestlichen Landeskreis Oradea gelegenen Jagdrevier des
Multimillionärs. Mehr als Hundert Treiber und Dutzende Waidmänner sind
nach Angaben der Presse für die diesjährige, achte, Treibjagd angeheuert
worden, die am Freitag losging und heute ihren krönenden Abschluss finden
soll. Für das jährliche Wildschweingemetztel lässt der begeisterte
Jäger Tiriac jährlich extra um die 700 Wildschweine vor Ort züchten.
Zu dem geladenen Lodel-Adel gehören diesmal Prinz Dimitri Sturdza, der
Bürgermeister der Stadt Monte Carlo − George Marsan, sodann Erich
Hampel − CEO der Unicredit Bank Austria, Ex-Magna-Chef und
derzeitiger Aufsichtsratschef des GAZ-Eigners Russian Machines −
Siegfried Wolf, Cartier-Juwelier Alfred Baumhauer, Wolfgang Porsche
− Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, Klaus Mangold −
ehemaliger Chef der DaimlerChrysler Services, Österreichs
Fruchtsaftkönig Franz Rauch, der österreichische Industriemanager und
Politiker Rudolf Streicher sowie weitere Vertreter der politischen und
Wirtschaftsprominenz aus In- und Ausland, berichteten die rumänischen
Medien.
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orf.at vom
17.01.2012
Freilaufender Wolf im
Lungau geortet
Im Lungau wurde
ein seltener Zuwanderer aus dem Süden geortet. Ein drei Jahre alter Wolf
ist aus Slowenien über Kärnten und die Steiermark bis in den Raum
Thomatal gewandert.
Seine Reiseroute und sogar seine Fressgewohnheiten sind bekannt, obwohl im
Lungau noch nicht einmal seine Fährte gesichtet wurde. Der Wolf namens
Slavko ist vorerst nur über Funksignale zu orten - slowenische
Wildbiologen hatten ihm zu Forschungszwecken einen GSM-Sender verpasst.
Die Jägerschaft im Lungau bekommt deshalb mit 24 Stunden Verzögerung die
Standortdaten von Wolf Slavko übermittelt. Zudem kennt man auch seine
Fressgewohnheiten: „Man kann dann auf der Route schauen: Findet man
einen Riss? Was bekannt ist, soll er einen Fuchs und ein Reh erbeutet
haben“, sagt der Lunger Bezirksjägermeister Stefan Palffy, „Jetzt
Bauern zu alarmieren, ist sicher nicht notwendig, weil das Vieh im Stall
ist und da der Wolf keine Gefährdung ist. Für Wildfütterungen soll die
Jägerschaft schon informiert werden, dass ein Wolf unterwegs ist.“
Von
Karawanken durch Kärnten gewandert
Slowenische Wildbiologen hängten dem Karawankenwolf im vergangenen
Juli den Sender um. Über Mobilfunkstationen lassen sich so die Stationen
seiner Wanderschaft bis nach Thomatal nachzeichnen.
„Es ist ein dreijähriger Rüde. Das ist typisch für einen Wolf mit dem
Alter, dass er das Rudel verlässt und Anschluss zu einer anderen
Wolfspopulation sucht“, schildert Josef Erber von der Salzburger Jägerschaft,
„Er ist am 28. Dezember nach Kärnten eingewandert ist innerhalb einer
Woche von Süden nach Norden durch Kärnten gewandert, war letzte Woche im
Bezirk Murau und ist diese Woche im Lungau geortet worden.“
Wolf soll
bei Wanderung nicht gestört werden
Welche Richtung Slavko am Dienstag einschlug, wird erst am Mittwoch
bekanntgegeebn. Die 24-Stunden-Verzögerung ist beabsichtigt, „dass der
Wolf nicht gestört wird. Es ist wichtig, dass er in seiner Wanderung
nicht behindert wird“, sagt Erber.
Ein Wolf als Gast ist der Jägerschaft willkommen. Ein ganzes Rudel würde
hingegen Probleme schaffen, heißt es.
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heute.at vom
16.01.2012
Ein
Waidmann wurde in Waidhofen an der Thaya zum Gejagten
Eigentlich wollte
Walter W. (64) bei der Streifjagd in Groß-Siegharts (Waidhofen/Thaya)
mit 22 Kollegen einige Hasen schießen. Einen Volltreffer landete der
Pensionist schließlich tatsächlich: Er traf Kollegen Christoph L. (27)
aus 33 Metern in beide Beinen. Der Elektrotechniker wurde durch sieben
Schrotkörner schwer verletzt.
Auf Flughäfen wird Jäger Christoph L. künftig wohl ein Problem haben,
wenn regelmäßig der Metalldetektor Alarm schlägt, : "Ich habe
alles abgegeben, außer den Schrot in meinen Beinen", könnte dann
seine Erklärung lauten.
Die Vorgeschichte: Eine 23-köpfige Jagdgesellschaft war in Groß-Siegharts
ausgezogen, um Niederwild zu erlegen. Ein Helfer scheuchte einen Hasen auf
und gab Waidmann Walter W. ein Zeichen. Der routinierte Jäger fackelte
nicht lange und gab einen Schuss mit seiner doppelläufigen Schrotflinte
ab. Dem lauten Knall folgte ein noch lauterer Schmerzensschrei. Christoph
L. sackte von sieben Schrotkugeln getroffen zusammen. Nach der
Erstversorgung wurde L. ins Spital gebracht, Unglücksschütze W.
angezeigt. "Ein dummer Unfall – es war jagdrechtlich alles in
Ordnung", so ein Polizeiermittler. Die Schrotkugeln wurden indes
nicht operativ entfernt, sie bleiben als unliebsame Erinnerungsstücke auf
Dauer im Körper von Christoph L.
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kurier.at vom
11.01.2012
Prozess:
Tod des Bären "Roznik" war keine Wilderei
Mit
Freispruch im Zweifel endete am Mittwoch in Klagenfurt der Prozess um den
Tod des Braunbären "Roznik": Ein 48-jähriger Jäger und
Fleischer aus Bad Eisenkappel, Kärnten, hatte stets bestritten, den
geschützten Braunbären im Mai 2009 durch Herzschuss getötet,
enthauptet, die Pranken abgeschnitten und das Fell abgezogen zu haben. Der
Kadaver war erst nach Tagen im slowenischen Logartal gefunden worden.
Dem Freispruch voraus gingen zweieinhalb Jahre Untersuchungen mit mehr als
20 Zeugen und mindestens 7000 Euro für Gutachten. Auf den Fleischer war
man erst nach Auslobung einer Prämie von 10.000 Euro für die Ergreifung
des "Bärentöters" durch Hinweise aus der eigenen nach
einer Erbschaft zerstrittenen Familie gestoßen. 15 Kriminalbeamte
fanden auf seinem Gehöft samt Fahrzeugen jedoch keine Spur, die auf einen
Bären hindeuten könnte.
"Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein Einzelner ein 100 Kilo
schweres Tier erlegt, aufgebracht und transportiert haben soll, ohne eine
einzige Spur zu hinterlassen", begründete die Richterin den
Freispruch. Der Staatsanwalt kann noch berufen.
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kurier.at vom
11.01.2012
Wolf
tappte am Schneeberg in Fotofalle
Puchberg ist die
neue Heimat des seltenen Räubers, der aus Italien zugewandert ist. Die Jäger
beobachten das Treiben.
Vor Jahren waren es die Bären, deren Wiederansiedelungsversuch für
Diskussionsstoff gesorgt hat und letztendlich gescheitert ist. Nun
gibt es ein anderes Raubtier als würdigen Nachfolger. Der Wolf ist nach
Jahrzehnten der Absenz zurück in Ostösterreich. Vor wenigen Tagen ist es
in Puchberg am Schneeberg erstmals gelungen, ein Beweisfoto des scheuen
Tieres zu knipsen.
Es ist ein Schnappschuss mit Seltenheitswert, gemacht von einer
Fotofalle bei einer Wildfutterstelle. Nachdem sich seit dem Frühjahr 2010
die Schafsrisse am Fuße des Schneeberges gehäuft hatten, wurden
Landwirte und die Jägerschaft misstrauisch. Mehrere DNA-Tests bestätigten
schließlich das, was bereits vermutet worden war. Die Risse gehen auf das
Konto eines männlichen Wolfes, der von einer italienischen Population
zugewandert ist, erklärt Wolfsanwalt Georg Rauer. Durch die unzähligen
Schafzüchter findet das Tier in Puchberg einen reich gedeckten
Gabentisch. Mehr als zehn Mal hat er bereits zugeschlagen und Dutzende
Schafe gerissen. Die Jägerschaft beobachtet das Treiben mit Argusaugen.
Uns ist wichtig, dass keine Panikmache stattfindet. Die Schäden der
Landwirte werden vom Landesjagdverband ohnedies abgegolten, erklärt
Hegeringleiter Herbert Roisky, der für den KURIER die
Hegeringleiter-Stellvertreter und Aufsichtsjäger Franz Arnold, Johann
Hausmann und Franz Michäler an einen Tisch gebracht hat.
Noch gibt es keinerlei Erfahrung, wie sich das Treiben des Räubers auf
den Wildbestand auswirkt.
Es könnte bei hoher Schneelage problematisch werden, wenn das Wild zu den
Fütterungen kommt und dann der Wolf dort nach Beute sucht, so die Weidmänner.
Deshalb werden neuralgische Punkte mit Fotofallen kontrolliert: Es ist für
uns Jäger sehr wichtig, die Sachlage nach Fakten und nicht nach
Vermutungen zu beurteilen.
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