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 Jagd in der Presse 2022 

orf.at vom 10.09.2022

Projektil aus Jagdgewehr durchschlug Balkonfenster

Ein offenbar irrgeleitetes Projektil aus einem Jagdgewehr hat am Freitagabend das Balkonfenster im ersten Stock eines Wohnhauses im Bezirk Grieskirchen durchschlagen und war am Boden liegen geblieben. Die 22-jährige Bewohnerin hatte Glück und blieb unverletzt.

Sie befand sich zu der Zeit in der Nähe der Einschussstelle. Die Patrone dürfte aus der Waffe eines gleichaltrigen Jägers stammen. Er habe zwei Schüsse auf ein Rehkitz abgefeuert, sagte er der alarmierten Polizei.

Zwei Schüsse auf Rehkitz abgefeuert

Laut Angaben des Jägers habe er zwei Schüsse auf ein Rehkitz abgefeuert und dieses erlegt. Beim Abgleich der von ihm verwendeten Munition mit dem eingeschlagenen Projektil stellte sich heraus, dass diese ident waren. Sowohl der Jäger als auch der hinzu gezogene Jagdleiter waren sich einig, dass es wohl die gleiche Munition sein würde.

Jagdwaffe samt Munition vorläufig sichergestellt

Nach ersten Vermutungen der beiden könnte der erste Schuss das Tier verfehlt haben und vom Erdreich in Richtung des etwa 700 Meter entfernten Wohnhauses abgelenkt worden sein. Sowohl das Projektil als auch die Jagdwaffe samt Munition wurden vorläufig sichergestellt und kriminaltechnisch untersucht.

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orf.at vom 09.09.2022

Vier weitere Wolfsrisse bestätigt

Vier Schafe, die Ende August im Raum Langschlag (Bezirk Zwettl) tot aufgefunden wurden, sind nachweislich von einem Wolf gerissen worden. Das hat die DNA-Analyse bestätigt. Vier weitere Risse in derselben Gemeinden waren schon zuvor bestätigt worden.

Insgesamt acht tote Schafe wurden im August in der Waldviertler Gemeinde Langschlag gemeldet. Zunächst waren am 13. August vier Tiere in der Katastralgemeinde Siebenhöf gerissen worden. Eineinhalb Wochen später waren es dann noch einmal vier Schafe in Bruderndorf, ebenfalls eine Katastralgemeinde von Langschlag.
mit Blut verschmiertes Schaf

Was den ersten Vorfall betrifft liegt die DNA-Analyse bereits seit einer Weile vor. Nun wurde auch im zweiten Fall der Verdacht bestätigt, dass es sich um Wolfsrisse handelt, sagte der Wolfsbeauftragte Aldin Selimovic am Freitag gegenüber der Austria Presseagentur (APA). In den kommenden Tagen gehe es nun um die Feststellung des Individuums. Dafür wird DNA mit vorhandenen Proben von Wölfen aus der Umgebung abgeglichen.

Bereits abgeschlossen ist eine solche Analyse im Fall der ersten vier getöteten Schafe. Selimovic zufolge zeichne eine Fähe (Anm. weiblicher Wolf) dafür verantwortlich, die bereits am 1. August 2018 Tiere desselben Bauern gerissen hatte. Der bisher jüngste Nachweis dieses Vierbeiners datiert laut Selimovic von Ende Juli 2019. Das zeige, dass die Raubtiere durchaus auch „für ein paar Jahre unsichtbar“ sein, dem Territorium aber dennoch treu bleiben könnten, sagt der Experte.

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orf.at vom 07.09.2022

Erstes Wolfsrudel im Drautal

Kärnten hat seine erste Wolfsfamilie, geht es nach einem Video, das derzeit in sozialen Netzwerken die Runde macht. Darauf sind fünf Jungtiere zu sehen, die auf einem Berghang im Oberen Drautal herumtollen. Der Wolfssachverständige des Landes bestätigte, dass es sich um Wolfswelpen handelt.

Aufgenommen wurde das Video von einer deutschen Urlauberin im Almgebiet Unholde am Hochstadl vor knapp zwei Wochen. Der ORF Kärnten nahm Kontakt mit der Urheberin auf, Interview wollte die Frau aber keines geben und sie stellte auch die Rechte zur Veröffentlichung nicht zur Verfügung.

Roman Kirnbauer, Wolfssachverständiger des Landes, kennt die Aufnahmen und kann die Echtheit bestätigen: „Nach Rücksprache mit den örtlichen Jägern ist das in dieser Gegend aufgenommen worden. Da passt die Aufnahme mit der Örtlichkeit überein.“

Heuer zehn Risse im selben Gebiet

Auch einen genetischen Nachweis eines Jungtieres gibt es von dort bereits. Er wurde bei einem Riss festgestellt und zeigt, dass es sich bei den Elterntieren um den Rüden mit der Bezeichnung 108 MATK und die Wölfin 121 FATK handelt. Kirnbauer: „Auf dem Video sind auch fünf jüngere Tiere zu erkennen. Wenn der Wolf im Mai Junge bekommt, kommt das schon in etwa hin.“

Abseits dieser Sichtungen macht sich der Wolf in dem 700 Hektar großen Almgebiet Unholde ebenfalls bemerkbar. Alleine heuer gehen bereits nachweislich zehn Schafsrisse auf das Konto des Raubtiers. Dazu kommen zwei Jungrinder, die angefallen wurden. Eines davon musste notgeschlachtet werden, sagte der Obmann der Agrargemeinschaft, Johann Krieghofer. Zusätzlich gelten zahlreiche Tiere als vermisst.

Derzeit kein Wolf zum Abschuss freigegeben

Deswegen würden die Rinder jetzt auch von der Alm abgetrieben, sagte Krieghofer: „Die Schafe bleiben normal bis zur ersten Oktober-Woche oben. Das können wir nicht mehr riskieren. Wir müssen schauen, den Rest, der noch auffindbar ist, ins Tal zu bringen.“ In der Zwischenzeit sei der Wolf mit Jungen wieder von zwei weiteren Personen bei Tag gesichtet worden.

Zum Abschuss ist derzeit kein Wolf in dem Almgebiet freigegeben. Die dafür notwendige Zahl von 20 Rissen innerhalb eines Monats, wie es die Wolfsverordnung vorsieht, wurde noch nicht erreicht, hieß es vom Wolfssachverständigen des Landes.

FPÖ sieht Gefahr für Bevölkerung

In einer Reaktion der FPÖ hieß es am Mittwoch, die Gefahr für die Bevölkerung werde steigen. Mit einer Rudelbildung sei die Almwirtschaft de facto tot, sie Klubobmann Gernot Darmann und Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Muhr. Die Wolfsverordnung von ÖVP-Landesrat Martin Gruber sei nicht durchführbar, kein einzige Wolf sei erlegt worden. Die FPÖ fordere seit Jahren eine Herabsetzung des Schutzes.

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orf.at vom 01.09.2022

Wölfe: Vier weitere Abschüsse empfohlen

Das Fachkuratorium „Wolf-Bär-Luchs“ hat empfohlen, vier weitere Wölfe abzuschießen – darunter zwei Jungtiere. Sie alle sollen in Osttirol insgesamt 85 Schafe gerissen haben. Bei Lavant, so die Vermutung, dürfte sich ein Rudel mit fünf Jungen gebildet haben.

Die Experten haben sich mit nachgewiesenen Wölfen in den Gebieten Obertilliach, Anras, Lavant und Ehrwald befasst. Beim Wolfsindividuum im Bezirk Reutte entschied man sich gegen eine Abschussempfehlung.

In Osttirol wurde die Lage anders beurteilt, obwohl man die betroffenen Wölfe, wie es hieß, „nicht als verhaltensauffällig sondern als Tiere mit wiederholt unerwünschtem Verhalten“ einstufe. Die vier Wölfe hätten heuer ausschließlich zum Zeitpunkt des Risses nicht geschützte Weidetiere gerissen, da diese einfach zu erreichen waren. Die Weiden seien, laut Amtssachverständigen allerdings auch „nicht schützbar“.

Idee: Junge Wölfe schießen um Scheu zu erhöhen

Für das Gebiet Lavant beurteilte das Fachkuratorium die Lage neu und empfiehlt jetzt, dass zwei Jungtiere aus dem sogenannten Hochstadelrudel geschossen werden sollen. Seit einer Sitzung Anfang August, hätten sich neue Erkenntnisse ergeben, hieß es. Damals war empfohlen worden, zwei Elterntiere zu schießen – mehr dazu in Abschussbescheid für Wölfe trotz Nachwuchses. Der Verwaltungsgerichtshof hat diesen Bescheid aber aufgehoben – mehr dazu in Wölfe dürfen vorerst nicht geschossen werden.

Inzwischen, so die Kommission, seien bis jetzt drei einzelne Wölfe genetisch nachgewiesen worden, die wahrscheinlich zu einem Rudel mit insgesamt sogar fünf Jungen gehören. Jetzt, so empfiehlt es das Kuratorium im aktuellen Beschluss, sollen zwei dieser Jungwölfe geschossen werden, damit sich im verbleibenden Rudel die „Scheu gegenüber den Menschen und ihren Nutztieren“ erhöhe, hieß es.

Empfehlung: Weitere Abschüsse bei Anras und Obertilliach

„Dringlich“ geschossen werden soll auch der Wolf 165MATK, der bei Anras leben dürfte, so das Kuratorium. Er stammt aus der italienischen Population. Außer ihm sei im Gebiet seit April kein anderer Wolf nachgewiesen worden. 34 Schafe sind im Gebiet gerissen worden, insgesamt seien 90 entweder tot oder abgängig, so das Kuratorium.

Ebenfalls eine Abschussempfehlung gibt das Kuratorium für den Wolf 151MATK bei Obertilliach/Kartitsch. Laut BH Lienz gebe es in diesem Gebiet 143 tote oder abgängige Schafe, 22 von ihnen sind diesem speziellen Wolf zugeordnet worden.

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orf.at vom 26.08.2022

Präventives „Wolfsmanagement“ gefordert

Bisher haben Wölfe die Steiermark nur als Transitland gesehen, Experten rechnen aber bald mit einer Rudelbildung. Auch wenn nicht von einem Brennpunkt die Rede sein könne, so seien doch Vorbereitungen notwendig. Die Jägerschaft fordert konkrete Maßnahmen.

In Österreich sind dieses Jahr 31 Wolfsindividuen vor allem in Kärnten, Tirol und mittlerweile auch in Niederösterreich nachgewiesen worden; rund 500 Tiere – vor allem Schafe und Rinder – wurden nachweislich gerissen, erklärte Albin Blaschka, Geschäftsführer des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs.

Im Gegensatz zu Tirol und Kärnten ist der Wolf in der Steiermark noch kein häufig gesehener Gast: Laut den Experten des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs gab es 2022 erst zwei Schafe, die nachweislich von einem Wolf gerissen wurden, 2021 wurden acht Schafe und zwei Gattertiere von dem Beutegreifer erlegt.

Keine unmittelbare Bedrohung

Noch sind es nur durchziehende Einzeltiere, aber in etwa zwei Jahren wird auch in der Steiermark eine erste Rudelbildung erwartet, sagt Blaschka: „Die Dringlichkeit zu handeln ist in der Steiermark aber im Gegensatz zu den Brennpunkten Tirol und Kärnten eine ganz andere.“

Doch der Wolf sei eine „hochmobile Art“, legt er doch bis zu 100 Kilometer an einem Tag zurück. Der Schwerpunkt der Wolfssichtungen in der Steiermark liegt im Westen, vor allem an der Grenze zu Kärnten; im Vergleich zum Nachbarbundesland sind aber auch die Sichtungen in der Steiermark gering. Dennoch seien Vorbereitungsmaßnahmen wichtig, so Blaschka.

Jägerschaft ist alarmiert

Ähnlich sieht es Marion Kranabitl-Sarkleti, Geschäftsführerin der Steirischen Jägerschaft: „Bisher sind es Einzeltiere. Wir sind da, wo Deutschland vor einigen Jahren war, an der Schwelle. Wir rechnen in den kommenden zwei Jahren mit einer ersten Rudelbildung.“

Was das dann genau bedeutet, ließe sich schwer vorhersagen: Es gebe problemlose Fälle, etwa in Übersee, so die Jägerin, meist dann, wenn die Elterntiere selbst nicht gelernt haben, über Zäune zu springen. Das werde dann auch nicht an Jungtiere weitergegeben, und dann könne ein Zusammenleben neben Viehwirtschaft funktionieren.

Doch es könne auch ganz anders kommen, erklärt Kranabitl-Sarkleti: „Andere Länder sind da viel weiter als wir. Bei uns sind offener Abfall und Essenreste hinter vielen Gasthäusern zu finden. Die Tiere lernen, dass es neben dem Menschen Futter gibt. Wenn sie einmal die Scheu verloren haben, wird es schwierig, und diese Tiere lernen sehr schnell.“

„Wolfsmanagement“ nach Schweizer Vorbild

Die Vertreterin der steirischen Jägerschaft mahnt einen Stufenplan ein. Man müsse offen über Abschüsse sprechen, auch schon im Welpenalter, „um den Wolf scheu zu halten“. Die Schweiz mache es vor, spreche aber wenig darüber: „Wo das Zusammenleben funktioniert, wird gemanagt“, so die Jägerin.

Man dürfe keinesfalls abwarten oder zu spät reagieren: „Es ist nicht lustig, wenn ein Rind nachts 20 Kilometer weit gehetzt wird.“ Probleme sieht sie auch auf den Almen, die kaum mit Zäunen zu sichern seien. Herdenhunde seien auch nicht immer eine Lösung: „Die sind gut und schön, aber wenn diese dann von den Beutegreifern verletzt werden, muss das die Gesellschaft auch aushalten.“

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orf.at vom 26.08.2022

Wolf belastet Bundesländer unterschiedlich

In Österreich sind heuer 31 Wölfe nachgewiesen worden. Allein 14 davon in Tirol mit 258 gerissenen Tieren – vor allem Schafe und Ziegen, aber auch ein Rind, erklärte Albin Blaschka, Geschäftsführer des Österreichzentrums Bär Wolf Luchs. In Kärnten sind es 225 Risse. Wildtierbiologe Klaus Hackländer hält die Gesetze für veraltet.

In Niederösterreich gibt es drei Rudel, der Großteil der Wölfe in Österreich sind mobile Tiere. So können sie innerhalb von 24 Stunden 80 bis 100 km weit wandern. Wandertiere sind meist Jungwölfe, die auf der Suche nach einem geeigneten Lebensraum sind. „Dort, wo sich ein Pärchen gefunden und niedergelassen hat, bildet sich das Rudel“, erklärte Blaschka.

Verdoppelung von Wölfen innerhalb von drei Jahren

Die Zahl der Wölfe nehme aktuell sehr stark zu, mit einem exponentiellen Wachstum von ungefähr 33 Prozent pro Jahr, was eine Verdopplung in drei Jahren bedeutet. Mit 64.000 Nutztieren auf Österreichs Almen führe das auch zu Konflikten, erklärte Wildtierbiologe Hackländer von der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien, in der ZIB2 am Donnerstagabend.

Keine Risse gab es heuer bisher in Salzburg, in Vorarlberg nur einen. In der Steiermark riss ein Wolf zwei Schafe.

„Jetzt gilt es natürlich, umzudenken und ein neues Leben anzufangen, wo man mehr auf Herdenschutz setzt, aber wo man auch bereit ist zu sagen, es ist zwar eine streng geschützte Tierart, aber im Einzelfall muss ich jene, die ein unerwünschtes Verhalten zeigen, ernste wirtschaftliche Schäden mit sich bringen durch die Risse, entnehmen“, führte Hackländer aus.

Experte: „Gesetze passen nicht mehr auf aktuelle Situation“

Das Herdenschutzgesetz für den Wolf stammt allerdings aus den 1970er Jahren und wurde in den 1990er Jahren durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) forciert. „Eigentlich müssten die Gesetze längst angepasst werden. Die Gesetze hinken der Realität hinterher, und in diesem Dilemma befinden wir uns jetzt: Wir haben eine streng geschützte Tierart, die aber nicht mehr gefährdet ist“, konstatierte Hackländer.

Erst am Dienstag wurden Abschussfreigaben in Tirol gestoppt. Der Bescheid, der zwei Wölfe betraf, wurde zur neuerlichen Entscheidung an die Behörde zurückverwiesen „Der Wolf wird in Österreich in den jeweiligen Jagdgesetzen der Bundesländer geregelt“, so Blaschka. Sowohl Jagdgesetze als auch Naturschutzgesetze tragen zu diesen Entscheidungen bei.

Verstärkt Information für Nutztierhalter

Laut WWF sollen statt Entscheidungen über Abschussgenehmigungen Nutztierhalter verstärkt informiert und im Aufbau von Schutzmaßnahmen unterstützt werden. „Insbesondere Behirtung und Schutzhunde halten im alpinen Raum effektiv Wölfe ab. Zugleich ermöglicht eine konsequente Herdenführung ein besseres Weidemanagement“, appellierte Wolfsexperte Pichler.

Wolfsexperte Hackländer erinnerte in der ZIB2 am Donnerstag an eine Zeit mit weniger technischen Möglichkeiten wie heutzutage. „Vor 150 Jahren war das ja auch nicht anders. Da gab es den Ziegenpeter und den Großvater, die haben aufgepasst auf die Herde. Das ist heute mit unserem Lohnniveau eine große Herausforderung. Aber wir können die Tiere nicht mehr unbewacht lassen, weil dann kommt es zu Übergriffen“, so der Experte.

Heuer mehr Wölfe im Westen und Süden als im Norden

Österreich ist bezüglich der Wolfsansiedelung ein zweigeteiltes Gebiet. Im Bereich nördlich der Donau siedeln sich Tiere über den Weg aus Tschechien an, im südlichen Bereich wandern die Wölfe aus der italienischen Alpenregion ein. „Deshalb tragen dieses Jahr die Bundesländer Kärnten und Tirol die Hauptlast“, sagte Blaschka. „Im italienischen Alpen-Bereich gibt es bereits seit fast 30 Jahren Wölfe. Da die Lebensräume dort knapp werden, wandern die Tiere im Süden nach Österreich“, so Blaschka.

Es gehe darum, die Wolfssituation in einer Koexistenz in den Griff zu bekommen. Die Frage im Umgang mit dem Wolf sei aber weiterhin sehr schwierig. „Es gilt einen Umgang zu finden nicht nur für den Wolf, sondern auch für Bär und Luchs“, führte Blaschka aus.

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kleinezeitung.at vom 26.08.2022

Bisher kein einziger Abschuss eines Wolfes in Kärnten

Neue Wolfsverordnung ermöglicht raschere Vergrämung und "Entnahme". Zuständiger Referent sieht auch Schreckschüsse als wirksames Mittel.

Ein Wolf ist in Kärnten heuer nachweislich durch menschliche Hand gestorben - er wurde auf der Tauernautobahn bei Villach überfahren. Anders lautet hingegen die Bilanz von Kärntens Jägern: Obwohl es im laufenden Jahr bereits 20 "Ausnahmen von der Schonvorschrift" gegeben hat, gelang es noch keinem Waidmann, das Raubtier zu erlegen. Ungleich erfolgreicher war Isegrim selbst, auf sein Konto gehen in Kärnten heuer schon gut 250 Risse von Nutztieren.

Ist also die Anfang des Jahres präsentierte Kärntner Wolfsverordnung nur eine Beruhigungspille für Landwirte? "Absolut nicht", beteuerte der Kärntner Agrar- und Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP) im APA-Gespräch. Konkret ist in der Verordnung von "Schadwölfen" und "Risikowölfen" die Rede, die nun schneller geschossen werden dürfen. Ein Schadwolf ist ein Tier, das in einem Monat nachweislich 20 (oder in drei Monaten 35) Nutztiere auf einer Alm tötet oder verletzt. Risikowölfe sind solche, die sich wiederholt in Siedlungen vorwagen. Wenn versucht wird, so einen Wolf zu vergrämen (etwa mit einem Warnschuss) und er sich dennoch wieder im besiedelten Gebiet blicken lässt, darf er geschossen werden. Es gilt ein Radius von zehn Kilometern rund um den Sichtungsort.

Kein Platz für Wolf

"Wir sind Vorreiter in Österreich und halb Europa. Uns beneiden alle anderen, etwa Tirol und Salzburg, also Länder, die ebenso stark vom Wolf betroffen sind", sagte Gruber. Er wiederholte dabei auch, was er bereits mehrmals zu diesem Thema gesagt hatte: "Für mich hat der Wolf in Kärnten keinen Platz. Hier ist alles Kulturlandschaft und es gibt nirgends Rückzugsräume für dieses Großraubwild. Er hat hier nichts verloren." Mit der Wolfsverordnung sei das Möglichste in Umsetzung gebracht worden, "was gesetzlich erlaubt ist".

Die Verordnung sei auf jeden Fall ein bedeutender Fortschritt zum vergangenen Jahr, als für eine "Entnahme" ein Bescheid ausgestellt werden musste, was bis zu fünf Wochen lang gedauert hatte. Damals sei es nicht einmal möglich gewesen, ohne Bescheid einen Schreckschuss abzugeben. Schreckschüsse seien heuer bereits einige Male abgegeben worden und hätten auch Wirkung gezeigt: "Wenn man zurückschaut, in welchen Gebieten das stattgefunden hat - da ist der Wolf dann teilweise auch gar nicht mehr gesehen worden." Das sei schon der erste Schritt zum Schutz, "und allein deswegen ist die Verordnung gut", so Gruber.

Kritik von Tierschützern

Auch wenn er einräumt, dass es eine "riesengroße Herausforderung" sei, den Wolf zu bejagen. Jägerinnen und Jäger würden nun entsprechend geschult, dürfen seit Neuestem sogar Nachtsichtgeräte auf der Wolfspirsch verwenden. Ob die Jagd dann erfolgreich sein würde, liege an ihnen. Aber, meinte Gruber: "Immerhin haben wir diese Möglichkeit, im Gegensatz zu allen anderen." Eine Möglichkeit, an der die Naturschutzorganisation WWF bereits heftige Kritik geübt hatte. Die Verordnung sei "nicht nachvollziehbar und rechtswidrig", es fehle eine Einzelfallprüfung, die nach der europäischen Artenschutz-Richtlinie zwingend erforderlich wäre. Außerdem vermisse man Beteiligungsrechte und Kontrollbefugnisse der Öffentlichkeit.

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orf.at vom 25.08.2022

Behörde erlaubt Schreckschüsse gegen Wölfe

Die Wölfe bleiben im Waldviertel weiterhin ein Thema. Die Bezirkshauptmannschaft Zwettl hat nun einen Bescheid ausgestellt, der gestattet, dass die Tiere durch Schreckschüsse vergrämt werden können. Der Anlass war ein Vorfall in der Vorwoche.

Wölfe, die sich näher als 50 Meter an Menschen heranwagen und „keine Scheu zeigen“, dürfen ab sofort von Jägern „mit Schreckschüssen vergrämt“ werden, heißt es im Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Zwettl. Dabei ist sicherzustellen, dass das Tier nicht gefährdet wird, jede Vergrämung ist der Behörde „unverzüglich zu melden“, heißt es weiter.

Der Anlass für diese Maßnahme – „im Interesse der Gesundheit und der Sicherheit des Menschen“, so die genaue Formulierung im Bescheid – ist ein Vorfall in der vergangenen Woche am Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl). Ein Wolf habe sich dabei am späten Abend einem Berufsjäger bis auf zehn Meter genähert und sei aggressiv gewesen. Erst nach einem Schreckschuss in den Boden sei das Tier geflüchtet.

Behörde: „Wolf habe Scheu vermissen lassen“

Laut der Bezirkshauptmannschaft habe der Wolf in diesem Fall die übliche Scheu vor dem Menschen vermissen lassen. Der Vergrämungsbescheid gilt in neun Jagdgebieten rund um den Truppenübungsplatz und zumindest bis Jahresende. Ziel der Maßnahme ist es, dass der Wolf sein Verhalten dadurch ändert und die Nähe von Menschen künftig meidet.

Wölfe sorgten in den vergangenen Wochen bereits öfter für Aufregung. Erst Anfang der Woche bestätigte eine DNA-Analyse, dass die vier Schafe, die Mitte August in Langschlag (Bezirk Zwettl) tot bzw. schwer verletzt aufgefunden wurden, von einem Wolf gerissen worden waren. Bei einem weiteren Vorfall im Ort steht das DNA-Ergebnis noch aus

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orf.at vom 23.08.2022

Zams: Bussard im Auto verursachte Unfall

Ein schier unglaublicher Verkehrsunfall hat sich am Sonntag in Zams im Bezirk Landeck ereignet. Ein Mäusebussard flog durch ein offenes Autofenster und verhedderte sich in den Haaren einer jungen Autofahrerin. Sie erschrak und fuhr gegen eine Mauer.

Die 17-jährige Österreicherin fuhr nach Angaben der Polizei am Sonntagnachmittag mit ihrem Pkw auf der Innstraße im Ortsgebiet von Zams vom Krankenhausparkplatz kommend in Richtung Westen. Auf dem Beifahrersitz saß eine ebenfalls 17-jährige Österreicherin. Die junge Autofahrerin hatte das Seitenfenster teilweise geöffnet, als plötzlich ein Mäusebussard ins Fahrzeuginnere flog.

Bussard in den Haaren

Der Vogel prallte gegen die linke Gesichtshälfte der Fahrerin und verfing sich in ihren Haaren. Das Mädchen erschrak heftig, verriss den Wagen und prallte gegen eine Mauer. Beide Insassinnen konnten selbst aus dem Unfallfahrzeug aussteigen. Der Bussard hing dabei immer noch in den Haaren fest. Erst ein unbeteiligter Autofahrer konnte den Vogel befreien, er legte ihn in die angrenzende Wiese. Der offensichtlich unverletzte Vogel flog kurze Zeit später davon. Die beiden Teenagerinnen wurden bei dem Unfall leicht verletzt und mit der Rettung ins Krankenhaus Zams gebracht. Am Pkw entstand erheblicher, an der Gartenmauer leichter Sachschaden.

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derstandard.at vom 23.08.2022

Gericht hebt Abschussbescheide für drei Wölfe in Tirol auf

Das Landesverwaltungsgericht hat die bis 31. Oktober geltenden Bescheide zum Abschuss vorerst gestoppt. Die ÖVP ist empört und will das Gesetz ändern, die Grünen wollen Tiere mit Sendern ausstatten.

Innsbruck – Das Tiroler Landesverwaltungsgericht (LVwG) hat erneut mögliche Wolfabschüsse im Bundesland vorerst gestoppt. Der Abschussbescheid für die beiden Wölfe 108MATK und 121FATK in Lavant in Osttirol wurde zur neuerlichen Entscheidung an die Behörde zurückverwiesen. Im Falle des zum Abschuss freigegebenen Problemwolfs 158MATK im Wipptal im Bezirk Innsbruck-Land wurde die aufschiebende Wirkung einer Beschwerde zuerkannt, teilte das Land am Dienstag mit.

Damit ist nun eine Beschwerde, etwa seitens des WWF, möglich. Die bis zum 31. Oktober 2022 geltenden Abschussbescheide seien damit nicht mehr vollstreckbar. Die Jägerschaft wurde bereits informiert, so das Land.

Gericht bemängelte ungenaue Kennzeichnung

Beim Wolf in Osttirol fehlte dem Landesverwaltungsgericht die genaue Kennzeichnung, welches Wolfspärchen geschossen werden soll, berichtete die "Tiroler Tageszeitung" in ihrer Online-Ausgabe. Im Bescheid steht lediglich ein Wolf in der Region. Es sei nicht ausreichend sichergestellt, dass die "richtigen" Wölfe entnommen werden, argumentiert das Gericht laut Land. Eine Sprecherin von Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP) betonte gegenüber der APA, dass das Landesverwaltungsgericht die Bescheide aufgehoben und zurückverwiesen, aber nicht in der Sache entschieden habe.

Man setze nun auf eine rasche Neufassung des Jagdgesetzes, so Geisler. Letztere war zuletzt von ÖVP-Chef und Landtagswahlspitzenkandidat Anton Mattle ventiliert worden. "An einer landesgesetzlichen Neuregelung zur Entnahme von Problemwölfen führt kein Weg vorbei. Mit dem derzeitigen System kommen wir leider nicht weiter. Es lässt zu viel Spielraum für zeitliche Verzögerungen und juristische Spitzfindigkeiten", erklärte Geisler in einer Reaktion. Die Novelle solle noch heuer beschlossen werden.

Land Tirol will "juristisches Neuland" betreten

"In der Zwischenzeit halten wir Linie und reizen die derzeitigen Möglichkeiten aus. Bereits kommende Woche wird das Fachkuratorium Wolf, Bär, Luchs zusammentreten und über die Gefährlichkeit weiterer Wolfsindividuen in Osttirol entscheiden. Dort sind im heurigen Sommer bereits über 200 Schafe und auch ein fast ausgewachsenes Rind Wölfen zum Opfer gefallen", so der Landeshauptmannstellvertreter. Wenn notwendig, solle auch "juristisches Neuland" betreten werden.

Ziel bleibe weiterhin die Anpassung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und eine grenzüberschreitende Betrachtung der Wolfspopulation. "Ohne die Einsicht der EU, dass der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, haben alle Bemühungen auf Landesebene nur den Charakter der Symptombekämpfung", betonte Geisler.

ÖVP-Klubobmann Wolf will sich "nicht weiter frotzeln lassen"

Scharfe Worte fand ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf. Die Aufhebung der Abschussbescheide für Problemwölfe sei "nicht hinnehmbar". Der Landesgesetzgeber lasse sich vom WWF "nicht weiter frotzeln". "Der Tiroler Landtag hat als Landesgesetzgeber das Tiroler Jagdgesetz mit dem klaren Ziel novelliert, dass Problemwölfe entnommen werden können. Wenn nun der WWF diesen Wunsch des Gesetzgebers ständig torpediert und glaubt, jeden Abschuss durch Einsprüche verhindern zu müssen, dann werden wir das im Gesetz so regeln, dass eine Aufhebung durch das Landesverwaltungsgericht nicht mehr möglich ist", so Wolf in Richtung der Organisation.

Sofort nach der Landtagswahl werde man eine Änderung des Jagdgesetzes in die Wege leiten und Abschüsse nicht mehr über Bescheide, sondern über den Verordnungsweg regeln. Der Klubobmann war dem WWF zudem Doppelbödigkeit vor: "Es ist für mich eine Farce, dass das massive Tierleid von Schafen, die oft qualvoll zugrunde gehen, für den WWF offenbar keine Rolle zu spielen scheint."

Grüne weiter für Besenderung statt Abschuss

Etwas anders fiel die Reaktion des grünen Koalitionspartners aus. Dessen Landtagswahlspitzenkandidat Gebi Mair forderte einmal mehr die Besenderung von Wölfen. Auch er ortete juristische Spitzfindigkeiten. "Hätten wir im Frühjahr die Besenderung von Wölfen forciert, wie wir es vorgeschlagen haben, wären wir heute nicht in dieser misslichen Lage. Ich ärgere mich, dass die Schafbauern und -bäuerinnen das ganze Jahr hingehalten werden, statt das zu unternehmen, was möglich und umsetzbar ist", sagte Mair.

Die Tiroler Neos kritisieren den gerichtlichen Stopp, wie der Landtagsabgeordnete Andreas Leitgeb in einer Aussendung erklärte: "Wieder wird die Sache durch juristische Spitzfindigkeiten verschleppt. Natürlich müssen wir diese Entscheidung akzeptieren, aber es ist an der Zeit, dass Taten folgen. Es kann nicht sein, dass die Schafbauern und Landwirte ewig vertröstet werden." Leitgeb fordert, dass die Bescheide künftig entsprechend formuliert werden, damit sie nicht aufgrund von Mängeln aufgehoben werden können. Den Ansatz der Grünen, die Wölfe mit Sendern auszustatten, hält er wiederum für "kurios": "Wie soll das bitte funktionieren? Zuerst Kennzeichnen oder Besendern und dann zum Abschuss freigeben?"

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orf.at vom 21.08.2022

Jäger stirbt nach Hornissenstichen

Ein 58-jähriger Jäger soll am Freitag laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ im Wald bei Poppendorf-Bergen (Gemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal, Bezirk Jennersdorf) von einer aggressiven Wespenart gestochen und danach gestorben sein. Die Polizei bestätigte den Vorfall auf Nachfrage des ORF Burgenland.

Die Polizei wurde am Freitag in den Wald bei Heiligenkreuz im Lafnitztal zu einem Einsatz mit einem Defibrillator gerufen. Ein Mann sei von Hornissen gestochen worden und brauche dringend Hilfe. Auch ein Notarztteam war schnell am Ort des Geschehens.

Ein Schwarm Hornissen soll den Jäger bei einem Hochstand angefallen haben, er habe noch einen Kollegen per Handy erreicht und den Notfall geschildert, zitierte die „Krone“ die Gemeinde. Der Bürgermeister von Heiligenkreuz im Lafnitztal bestätigte den Vorfall auf Nachfrage des ORF. Der bewusstlose Mann wurde schließlich mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Güssing geflogen, wo er vermutlich an den Folgen der Stiche starb, so die Polizei.

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heute.at vom 11.08.2022

Erschießen Österreicher jetzt wirklich Wolfseltern?

In Tirol wird der "böse" Wolf sogar Wahlkampfthema. Ein Tier, das wir an den Rand der Ausrottung gebracht haben, soll nun wieder verschwinden?

"Wenn hier tatsächlich - behördlich verordnet - Wolfseltern erschossen werden, deren Junge noch lange nicht selbstständig lebensfähig sind, werden diese qualvoll sterben, und das ist eindeutig vorsätzliche Tierquälerei und mutwillige Tötung, wie sie im §222 des Strafgesetzbuches beschrieben ist. Deshalb werden wir im Falle einer solchen Straftat sowohl die Behördenvertreter als auch die Täter anzeigen", kündigt Jürgen Stadler von der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in Lochen an. Da können Zoologen und Experten sich den Mund in Fransen reden, der Wolf scheint sein Image bei der ländlichen Bevölkerung einfach nicht aufbessern zu können. Aber, muss er wirklich sterben?

Paradoxon "Wolf"

Wir hatten den Wolf und den Bären erfolgreich in Österreich ausgerottet und vertrieben. Blöd also, dass sich jetzt Jäger vielleicht als "überbewertet" herausstellen würden, wenn die natürlichen Feinde von Reh, Hirsch, Wildschwein, Hase & Co sich wieder ansiedeln und noch blöder, wenn sich das Wildtier als intelligenter als vermutet herausstellt und sich hin und wieder am "offenen Buffet" bei den Schafen und Ziegen der Hirten und Schäfern labt. (Kurze Anmerkung: Landwirte bekommen jeden Schaden sofort ersetzt!)

Tierschützer sehen ROT

"Ethisch gesehen ist es ohnehin vollkommen unverantwortlich, eine derartige unmenschliche und barbarische Gräueltat zu begehen. Stellen Sie sich vor, man würde Hunde mit ein paar Wochen von ihren Eltern trennen und nicht mehr füttern. Dasselbe muss natürlich für Wölfe gelten. Wozu haben wir in Österreich ein aufwändiges Wolfsforschungszentrum, wenn dessen Erkenntnisse dann von den Verantwortlichen ignoriert werden? Erst nach sechs Monaten sind junge Wölfe in der Lage - wohlgemerkt im Rudel, gemeinsam mit ihren Eltern - zu jagen. Wenn sie im Mai geboren sind, werden sie also elend verhungern", so Jürgen Stadler weiter.

Es gäbe genügend Lösungen zur Koexistenz mit dem Wolf, die viele Länder seit jeher vormachen. Hüte- und Herdenschutzhunde könnten wieder die Schafe bewachen und nicht nur im Agility im Kreis rennen, denn eines steht fest: Für das Ökosystem ist der Wolf ein großer Gewinn und kein Jäger sieht so genau, welches Wild krank und hilflos ist, wie ein Raubtier.

Warum dürfen sie nicht leben?

"Die jetzt zum Abschuss freigegebenen Wolfseltern sind offenbar aus Nachbarländern zugewandert. Woher sollen diese in Europa heimischen Tiere Grenzen kennen und warum sollten sie sie beachten? Es handelt sich um geschützte Wildtiere, die einfach nur leben wollen, wie alle anderen auch. Warum kann ein Land wie Österreich, das sich für die Schönheit der Natur und seine Nationalparks rühmt, diese nicht einfach in Ruhe lassen, so wie unsere Nachbarländer auch?", fragt Stadler abschließend.

Siehe auch:

Wer hat Angst vorm "bösen" Wolf? Alle - ohne Grund


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Animal-spirit.at vom 21.07.2022

Jäger killt Fuchsbaby mit Fußtritt!

Video zeigt, wie Jäger Babyfuchs mit Tritt tötet

krone.at: Wer macht so etwas? Im Innviertel in Oberösterreich hat ein Jäger einen kleinen Fuchs mit einem Tritt getötet. Und die schockierenden Szenen wurden auch noch gefilmt und fotografiert.

Es sind verstörende Bilder und ein Video, die der „Krone“ am Montag zugespielt wurden. Zu sehen ist eine ausgelassene Runde Innviertler Jäger, die bereits am 3. Juni in Geinberg den Abschuß eines Rehbockes feierte, wie „Krone“-Recherchen ergeben haben. Doch es ist auch zu sehen, wie ein Hund (offenbar der eines Jägers) in einem Raum einen jungen Fuchs beißt, schüttelt. Die Jäger schauen zu, filmen per Handy die Szene, dann steigt einer dem Raubtier auf den Kopf und tötet ihn.

Sachverhaltsdarstellung

Unklar ist, wer das Video aufgenommen. Klar ist, daß die Bilder und eine Sachverhaltsdarstellung zu dem Vorfall an Staatsanwaltschaft, Bezirkshauptmannschaft Braunau, Landesjägerverband und Polizei geschickt wurden.

Die „Krone“ hat mit dem Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Christopher Böck, gesprochen. „Natürlich sollte man so etwas nicht machen. Das ist nicht waidmännisch. Das kann und sollte man anders lösen“, sagt er. „Allerdings weiß ich noch nichts Genaues über die Umstände. Es war wohl so, daß der herrenlose junge Fuchs sich in das Gebäude verirrt hatte und der Hund ihn entdeckt hat und sofort zugeschnappt hat“, gibt Böck zu bedenken.

„Das macht man nicht“

Es sei dann durchaus üblich, daß man das Tier dann erlöst. Hunde schütteln ihre Beute zu Tode, das wollte man offenbar verhindern. Ob man das allerdings, wie im vorliegenden Fall, mit einem Tritt auf den Kopf machen muß, sei, so Böck, dahingestellt. Daß der ganze Vorfall dann aber auch noch gefilmt wird, kann er nicht nachvollziehen, „Das macht man einfach nicht“, sagt er deutlich.

Keine Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

Auf Nachfrage der „Krone“ teilte die Staatsanwaltschaft Ried übrigens mit, daß das Verfahren gegen den betroffenen Jäger bereits eingestellt sei. Man habe nichts strafrechtlich Relevantes gefunden, heißt es…

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orf.at vom 30.06.2022

Ende der Krähenverordnung sorgt für Unmut

Am 1. Juli läuft die „Krähenverordnung“ aus: Damit dürfen Nebel- und Rabenkrähen auch in Ausnahmefällen nicht mehr bejagt werden. Die Landwirtschaftskammer bezeichnet das als „Fehlentscheidung“.

Aufgrund einer von der Landesregierung beauftragten Erhebung des Erhaltungszustandes der Population, die einen angeblichen schlechten Erhaltungszustand festgestellt hat, soll es zu keiner Verlängerung der Entnahmeverordnung kommen – das stößt vielen sauer auf.

Die steirische Landesjägerschaft etwa schildert einen Vorfall, bei dem Krähen im Bezirk Weiz einem jungen Lamm bei lebendigem Leib die Augen ausgehackt hätten. Eine gezielte und punktuelle Bejagung sei sinnvoll, so Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau, es sei ein wichtiges Instrument eines Naturschutzes mit Hausverstand.

Durch Bejagung in Population eingreifen

Auch die Landwirtschaftskammer kann die Aufhebung der Krähenbejagung nicht nachvollziehen. „Erreichen Krähen einen unnatürlich hohen Bestand, wie es in vielen Regionen der Steiermark der Fall ist, gefährden sie neben der Landwirtschaft Eier und Jungvögel anderer Arten bzw. Jungwild von Kleinsäugern“, sagt die Biologin und Wildtierexpertin der Landwirtschaftskammer Steiermark, Marlene Moser-Karrer. Laut Moser-Karrer ist es daher auch aus ökologischen Überlegungen erforderlich, in die Rabenvogelpopulationen durch Bejagung regulierend einzugreifen, da natürliche Feinde das bei dieser Populationsdichte nicht vermögen würden.

In Zukunft sollen Entnahmen nur durch langwierige, nicht aussichtsreiche Einzelgenehmigungsverfahren möglich sein. Das gefährde sowohl die Weidetiere, landwirtschaftliche Kulturen wie auch das ökologische Gleichgewicht der Beutetiere der Nebel- und Rabenkrähen, so Moser-Karrer.

Landwirte fordern Verlängerung der Verordnung

Da es laut der Expertin in der Praxis fortlaufend zu erheblichen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen durch diese Rabenvögel kommt sowie in Regionen hoher Bestandsdichten ein schlechter Erhaltungszustand der Beutetiere wie Singvögel feststellbar ist, erscheint die Notwendigkeit der Entnahme sicherlich gegeben, so die Expertin. Die steirischen Bäuerinnen und Bauern appellieren daher an die Landesregierung, die bestehende Verordnung um weitere drei Jahre in der bisherigen Form zu verlängern.

Besonders hervorzuheben sei, dass in der Brut-, Nist- und Aufzuchtzeit im Frühjahr die nicht brütenden Krähen in größeren Schwärmen – in „Junggesellentrupps“ – wandern, während sich die brütenden Krähenpaare streng territorial verhalten und diese räuberischen Trupps selbst meiden. Diese sind von den brütenden Krähenpaaren leicht zu unterscheiden und richten gerade im Frühjahr und Frühsommer sowohl in der Landwirtschaft als auch in den Beutetierbeständen verheerende Schäden an – diesem Umstand trage die bisherige Krähenverordnung durch die Entnahmemöglichkeit innerhalb der Junggesellentrupps Rechnung, heißt es bei der Landwirtschaftskammer.

Bauern befürchten große Schäden beim Saatgut

Besonders betroffen ist die für die Steiermark äußerst wichtige Produktion von qualitativ hochwertigem Saatgut für die wichtigsten Kulturarten wie beispielsweise Sojabohne, Ölkürbis und Mais. In den steirischen Zuchtgärten wird mit großem Engagement Züchtungsarbeit betrieben, um den Folgen des Klimawandels wie Trockenheit, erhöhte Temperaturen und Unwettern trotzen zu können und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Ohne Regulierungsmöglichkeit droht laut Kammer ein großer Schaden. Durch die Nicht-Verlängerung der Krähenverordnung ist in Zukunft mit erheblichen Schäden im Bereich der Pflanzenzüchtung, bei Weidetieren und gelagertem Futter zu rechnen, welche schließlich die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln nachhaltig gefährden.

Schaden muss Landwirten ersetzt werden

Wie diese ernsten Schäden in Zukunft verhindert werden sollen, sei nunmehr völlig unklar: Es ergehe jedenfalls der dringende Appell an die Politik, entsprechende Alternativen anzubieten, so die Landwirtschaftskammer in der Aussendung; zudem seien Regelungen zu finden, die den Bäuerinnen und Bauern die Schäden, die durch Krähen- und Rabenvögel verursacht werden, vollständig ersetzen.

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orf.at vom 30.06.2022

Wolf: Alle Parteien für Drei-Weidezonen-Plan

In der „Dauercausa Wolf“ zeichnet sich ein Allparteienkonsens ab, mit dem das Problem in den Griff bekommen werden soll. SPÖ, FPÖ, Liste Fritz und NEOS brachten einen Dringlichkeitsantrag ein, der eine Forderung nach drei Weidezonen enthält. ÖVP und Grüne wollen zustimmen.

ÖVP und Grüne bekundeten als Regierungsparteien bereits Zustimmung zum Vorschlag der Opposition. Demnach soll der Europarechtler Walter Obwexer von der Universität Innsbruck mit einer gutachterlichen Stellungnahme beauftragt werden. Die Landesregierung will damit unter anderem überprüfen, ob das Vorhaben mit dem Europarecht in Einklang zu bringen ist.

Drei Weidezonen legen Vorgehen fest

Der Dringlichkeitsantrag der Opposition beinhaltet drei Weidezonen, diese bilden die Grundlage für eine Gesetzesänderung. In der ersten Zone sollen die großen Beutegreifer Wolf, Bär, Luchs und Goldschakal vollständig geschützt sein. Die Zone zwei orientiert sich am aktuellen Tiroler Wolfsmanagement: Entnahme von Problemtieren nach Empfehlung der Expertenkommission. Für den dritten Bereich würde es eine Änderung des Jagdgesetzes benötigen, damit etwa verhaltensauffällige Wölfe innerhalb von 24 Stunden gejagt werden können.

Schnellere Beschlüsse für einen Abschuss

Stefan Brugger, Obmann von „Weidezone Tirol“, streute der Opposition bei der gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag in Innsbruck jedenfalls Rosen. „Hier stehen die Männer, die in Sachen Wolf und Bär gehandelt haben“, meinte er. „Das Jagdgesetz gehört geändert, und es braucht schnellere Beschlüsse, um Abschüsse zu ermöglichen“, betonte Brugger. Die Kraft der Opposition und womöglich auch die bevorstehende Landtagswahl hätten dabei die Tiroler Landesregierung offenbar zum Umdenken gebracht.

Kritik und Lob für die ÖVP

Kämpferische Töne kamen auch von Tirols SPÖ-Vorsitzendem Georg Dornauer. „Ich bin für die Entnahme und den Abschuss von Wölfen“, sagte er und betonte im gleichen Atemzug, dass es nur mit der SPÖ, nicht aber mit Schwarz-Grün dauerhaft eine „wirkliche Lösung“ geben könne. Auch FPÖ-Partei- und Klubobmann Markus Abwerzger geißelte die ÖVP. Diese lege seit längerer Zeit eine „Vogel-Strauß-Mentalität“ an den Tag und hätte schon längst handeln können. Dass die ÖVP dem Antrag jetzt zustimmen will, wertete er hingegen positiv: „Mit diesem Antrag lassen sich jetzt gemeinsam gute Grundlagen schaffen.“ Ähnlich argumentierten auch Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, und Andreas Leitgeb, Klubobmann-Stellvertreter von NEOS. „Die ÖVP wollte sich bisher keinen Zentimeter bewegen“, meinte etwa Sint, während Leitgeb herausstrich, dass die aktuelle schwarz-grüne Bewegung aus Wahlkalkül heraus entstanden sein könnte.

Trotz grundsätzlicher Zustimmung wollen ÖVP und Grüne den Prüfantrag erweitern. Darin geht es unter anderem darum, ob eine gesetzliche Begriffsbestimmung für auffällige Wölfe, Bären, Luchse oder Goldschakale zulässig ist. Darüber hinaus sollen Rechtsexperten weiters klären, inwieweit die aufschiebende Wirkung bei Entnahmeentscheidungen aberkannt werden könne.

Politik unter Druck der Almbauern

In Tirol beherrscht das Thema Wolf wegen der vielen Schafsrisse regelmäßig die Schlagzeilen und lässt die Wogen hochgehen. Die Koalitionäre ÖVP und Grüne haben dabei unterschiedliche Gewichtungen. Vor allem die Bauernschaft kritisierte beständig die mangelnde rechtliche Möglichkeit, die Raubtiere abzuschießen. Um eine leichtere Entnahme bzw. Abschüsse von Problemwölfen zu ermöglichen, hatte der Landtag im Juli 2021 eine Änderung des Tiroler Almschutz- und Jagdgesetzes beschlossen – mehr dazu in Wolf ist offiziell zum Abschuss freigegeben.

Konkret wurde das fünfköpfige Fachkuratorium „Wolf-Bär-Luchs“ eingerichtet, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Es sollte unabhängig und weisungsfrei arbeiten. Die vom Kuratorium ausgearbeitete Empfehlung dient als bindende Grundlage für rechtliche Maßnahmen seitens der Landesregierung durch Verordnung und Bescheid.

MATK118 gilt bereits als „Problemwolf“

Im Herbst 2021 lag schließlich ein konkreter Fall am Tapet. Das Fachkuratorium gab eine Empfehlung für einen Abschuss des „Problemwolfes“ MATK118 aus. Die Landesregierung verabschiedete schließlich die dafür notwendige „Gefährdungsverordnung“. Zu einem Abschuss kann es aber erst dann kommen, wenn weitere Risse durch diesen Wolf eindeutig genetisch festgestellt werden. Das Landesverwaltungsgericht in Tirol hob aber schließlich den Abschussbescheid des Landes für den Problemwolf nach Beschwerden von WWF und Ökobüro auf. Wölfe sollen in Tirol zudem teils besendert werden – nach einer Empfehlung des Fachkuratoriums

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orf.at vom 03.06.2022

Rekord-Kaiseradler getötet: Ermittlungen

Rekord-Kaiseradler „Artemisia“ ist tot. Nachdem der Vogel in seinem ersten Lebensjahr eine Rekordstrecke von Griechenland bis Frankreich geflogen war, wurde er in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) angeschossen. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

Bei dem Kaiseradler handelt es sich just um jenes Tier, das heuer im Frühjahr rekordverdächtig von Griechenland bis Frankreich geflogen ist – mehr dazu in Kaiseradler erstmals nach Luxemburg geflogen. Der Flug von „Artemisia“ sorgte international für Aufsehen. Laut der Vogelschutzorganisation BirdLife wurde der Adler Anfang Mai in einem Jagdrevier in Zurndorf mit Schussverletzungen aufgefunden.

„Artemisia“ musste eingeschläfert werden

Mitarbeiter des Nationalparks Neusiedlersee-Seewinkel brachten ihn in die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee. Die Untersuchungen dort ergaben, dass der Vogel offensichtlich sitzend angeschossen wurde. „Beide Beine wurden dadurch schwer verletzt. Offene Brüche und hoher Blutverlust waren die Folge. Es blieb nichts anderes übrig, als die Kaiseradlerdame einzuschläfern“, sagte Greifvogelforscher Matthias Schmidt.

Bereits mehrere Anzeigen im Jagdrevier

Jetzt laufen die polizeilichen Ermittlungen. In dem Revier in Zurndorf soll es laut BirdLife in der Vergangenheit schon mehrfach zu illegalen Vorfällen gekommen sein. Die Abschüsse einer Rohrweihe, eines Mäusebussards sowie das Aufstellen illegaler Fallen seien bereits angezeigt worden. Bisher habe man aber keinen Täter ausforschen können. Erst im Vorjahr war der Geschwistervogel des Rekord-Kaiseradlers „Artemisia“ bei einem Zusammenstoß mit einem Windrad ums Leben gekommen.

Der Grüne-Tierschutzsprecher Wolfgang Spitzmüller zeigte sich nach der gezielten Tötung eines Kaiseradlers schockiert: „Diese sinnlose Tat ist offenbar das Resultat von schießwütigen Killern aus reiner Lust am Töten. Kaiseradler stehen in keinerlei Konkurrenz zu Jägerinnen oder Jägern. Hier geht es nur um Ballerei auf streng geschützte und einzigartige Tiere. Ich hoffe, dass die Täter gefasst und vor Gericht gestellt werden“.

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orf.at vom 19.05.2022

„Wolf-Resolution“ an Gewessler übergeben

Zwei Regionen aus dem Tiroler Unterland – Wilder Kaiser und Brixental-Wildschönau – haben am Donnerstag eine Resolution an Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in der „Causa Wolf“ übergeben. Die Ministerin solle sich auf europäischer Ebene für eine Senkung des Schutzstatus des Raubtieres einsetzen.

Übergeben wurde die Resolution im Zuge der Nationalratsplenarwoche von Tirols Landwirtschaftskammerpräsidenten und ÖVP-Abgeordneten Josef Hechenberger. Ministerin Gewessler habe das Papier dankend angenommen, sich dazu aber noch nicht geäußert. Sie müsse es erst lesen, so Hechenberger gegenüber tirol.ORF.at.

Berichte über große Sorgen um Kinder

Man benötige „dringend brauchbare Werkzeuge, um das Wolfsproblem unbürokratisch und schnell zu lösen“, hieß es unter anderem in der Resolution, die die Obmänner der dortigen Planungsverbände initiierten. „Risse von Raubtieren in der Nähe von Spielplätzen und Siedlungen sowie regelmäßige Wolfssichtungen und Fußspuren von Großraubtieren verunsichern die Bürgerinnen und Bürger“, erklärte Hechenberger in einer Aussendung und ergänzte: „Die Situation ist ernst. Viele Eltern haben große Angst um ihre Kinder, sie dürfen mittlerweile nicht mehr alleine im Freien spielen. In Waldnähe werden die Kinder an der Hand geführt. Spielen und Toben im Freien gibt es nur noch unter Aufsicht bei Tageslicht. Das kann und darf es bei uns nicht geben“, zeigte sich Hechenberger alarmiert.

Westendorf: Schafe bleiben im Tal

Die „Rückkehr der Wölfe“ sei mittlerweile eines der vorherrschenden Themen. Die Landwirtschaft sei stark betroffen. In Erinnerung gerufen wurde ein Fall in der Gemeinde Westendorf im vergangenen Sommer. Dort wurden auf einer Alm 16 Schafe gerissen. Die lokale Tierärztin habe damals von einem „Massaker“ gesprochen. Alle Tiere wurden daraufhin von den Almen abgetrieben. Heuer würden die Almen in Westendorf leer bleiben, die Schafe würden den Sommer auf der Heimweide verbringen. In den vergangenen Jahren hätten dort rund 250 Schafe und Ziegen den Sommer verbracht – mehr dazu in Angst vor dem Wolf im Brixental.

„Problemwölfe im Visier“

In Tirol beherrscht das Thema Wolf wegen der vielen Schafsrisse regelmäßig die Schlagzeilen und lässt die Wogen hochgehen. Vor allem die Bauernschaft kritisierte beständig die mangelnde rechtliche Möglichkeit, die Tiere abzuschießen. Um eine leichtere Entnahme bzw. Abschüsse von Problemwölfen zu ermöglichen, hatte der Landtag im Juli 2021 eine Änderung des Tiroler Almschutz- und Jagdgesetzes beschlossen. Konkret wurde das fünfköpfige Fachkuratorium „Wolf-Bär-Luchs“ eingerichtet, das über den Umgang mit auffälligen Tieren entscheiden soll. Es sollte unabhängig und weisungsfrei arbeiten. Die vom Kuratorium ausgearbeitete Empfehlung dient als bindende Grundlage für rechtliche Maßnahmen seitens der schwarz-grünen Landesregierung durch Verordnung und Bescheid.

Teilweise Besenderung der Tiere geplant

Im Herbst 2021 lag schließlich ein konkreter Fall auf dem Tapet. Das Fachkuratorium gab eine Empfehlung für einen Abschuss des „Problemwolfes“ MATK118 aus. Die Landesregierung verabschiedete schließlich die dafür notwendige Gefährdungsverordnung. Zu einem Abschuss kommt es erst dann, wenn weitere Risse durch diesen Wolf eindeutig genetisch festgestellt werden. Das Landesverwaltungsgericht in Tirol hob aber schließlich den Abschussbescheid des Landes für den „Problemwolf“ nach Beschwerden von WWF und Ökobüro auf. Nun sollen Wölfe im Bundesland teilweise besendert werden – nach einer Empfehlung des Fachkuratoriums.

Link:
Studie zu Wolfsangriffen auf Menschen

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orf.at vom 24.04.2022

Mutmaßliche Wolfsrisse in Osttirol

Zwei tote und zehn verletzte Schafe sind am Sonntag auf einer Heimweide im Gemeindegebiet von Anras in Osttirol gefunden worden. Laut dem Land Tirol besteht der Verdacht auf Wolfsrisse. Eines der verletzten Schafe musste getötet werden. Zwei weitere Tiere werden vermisst.

Der Landwirt fand die toten bzw. verletzten Schafe im zur Gemeinde Anras gehörenden Bereich von Mittewald am Sonntagfrüh gegen 6.15 Uhr. Zwei Schafe der Herde waren verschwunden. Die Wiese war mit einem Elektrozaun gesichert.

DNA der Proben wird untersucht

Die Rissbegutachtung durch den örtlich zuständigen Amtstierarzt erfolgte laut dem Land Tirol umgehend. Proben wurden genommen, sie werden zur DNA-Untersuchung geschickt. Allen Schaf- und Ziegenhaltern empfiehlt das Land aufgrund der allgemeinen Präsenz von großen Raubtieren, ihre Tiere auf den Heimweiden mit einem entsprechenden Elektrozaun zu schützen.

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orf.at vom 04.04.2022

TBC: Rotwild-Bestand soll reduziert werden

In Teilen des Vorarlberger Südens ist es seit Jahren ein Riesenproblem: der Erreger von Tuberkulose (TBC), der von Rotwild auf Rinder überspringt, die dann getötet werden müssen, um eine Ausbreitung der Tierkrankheit zu verhindern. Grund zu erhöhter Aufmerksamkeit gibt es auch im Bregenzerwald.

Im Schnitt habe man in Vorarlberg einen Hirsch mit TBC pro Jahr im Bregenzerwald über Jahre hinweg gefunden, sagt Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Experten würden vermuten, dass Tiere aus dem Allgäu den Krankheitserreger in den Bregenzerwald tragen. Das Land habe reagiert und veranlasst, dass mehr Rotwild auf TBC untersucht wird, sagt Gantner.

Drei Tiere im vergangenen Jahr

Mittlerweile werde in der betroffenen Region jedes vierte Rotwild-Exemplar untersucht. Im vergangenen Jahr seien dann drei Tiere betroffen gewesen. Zwei im Schönebacher Kessel, eines im Bereich Wirmboden, bei der Kanisfluh.

Jetzt soll auch hier, wie in anderen Teilen des Landes, der Rotwild-Bestand reduziert werden. Landesrat Gantner sagt, die Hegegemeinschaft Bezau-Schönebach habe jetzt die Vorgabe, mehr Tiere abzuschießen.

Was ist Tuberkulose

Tuberkulose (TBC) ist eine bakterielle Erkrankung, die bei Mensch und Tier vorkommt und durch Mykobakterien verursacht wird. Obwohl die klassische Tuberkulose des Menschen nicht durch dieselben Mykobakterien wie beim Rind oder Wildtier (Mycobacterium bovis, Mycobacterium caprae) verursacht wird, sind Infektionen beim Menschen durch diese Erreger möglich.

Man spricht in diesem Fall von einer Zoonose, das heißt Menschen können sich durch den Kontakt mit erkrankten Tieren oder durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln infizieren.

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heute.at vom 15.03.2022

Wer hat Angst vorm "bösen" Wolf? Alle - ohne Grund

Einer der weltweit renommiertesten Verhaltensforscher, Kurt Kotrschal klärt mit einem Buch auf, warum der Wolf das Rotkäppchen nie gefressen hätte.

Ob Märchen, Film oder Fernsehen: Wölfe begleitet seit Jahrhunderten ein schlechtes Image. Klar, immerhin frisst er die Großmutter, das Rotkäppchen und sechs Geißlein in Serie, pustet die Häuser der kleinen Schweinchen um und gilt auch in der Fabel als der verschlagene Bösewicht "Isegrim". Doch Märchen sind eben Märchen und bis auf Schneewittchen hätten demnach auch alle dunkelhaarigen Frauen den Stempel der unsympathischen Stiefschwester. Der Wolf ist also genauso "böse", wie die Eule "schlau" ist – mitnichten. "Heute" begleitete Kurt Kotrschal, einen führenden Experten zum Thema Wolf im Science-Center Ernstbrunn (NÖ) und räumt gleich mal mit Vorurteilen auf.

Bereits bei der Ankunft können wir feststellen, dass die Wölfe auf diesem Gelände anders sind. In Sicherheit wähnend, laufen die "Canis lupus" schwanzwedelnd auf die Zäune zu und scheinen fast zu grinsen als man sie anspricht. Die Handaufzucht der scheuen Wildtiere macht sich hier bezahlt und der Vergleich zum Haushund ist mehr als naheliegend. Hauptsächlich handelt es sich um Timber-Wölfe aus Kanada und den USA. Da es bei den europäischen Zuchtwölfen leider vermehrt zu Inzest kommt, flog man die Wölflinge bereits mit 12 Tagen über den Atlantik. "Für die Arbeit mit den faszinierenden Tieren, ist es essenziell, dass man sie bereits vor dem ersten Augenaufschlag auf den Menschen prägt", so Kotrschal. Mit fünf Monaten etwa, beziehen sie dann als ein neues Rudel das Gelände und sind erstmals nicht stundenlang mit dem Menschen in Kontakt.

Keine Welpen aus den Rudeln

Um die Kontrolle der Anzahl nicht zu verlieren, dürfen sich die Wölfe des Science-Centers zwar dem Instinkt entsprechend im Herbst paaren, bringen aber im darauffolgenden Frühling keine Jungtiere zur Welt. "Unsere Männchen werden vasektomiert", erzählt Kotrschal. So bleibt der Trieb aufrecht, doch die Befruchtung kann nicht stattfinden. Für die wissenschaftlichen Vergleiche befinden sich auch Hunde auf dem Gelände. Alles Mischlinge um keine rassebedingte Feldforschung zu betreiben und ebenfalls unter den selben Bedingungen wie die Wölfe aufgezogen. Hier ist es weitaus schwieriger, einen Hundewelpen mit bereits 12 Tagen in die Obhut zu bekommen.

Wolf oder Hund?

Ist der Hund noch ein Wolf oder der Wolf ein Hund? In der elementarsten Frage ist Kotrschal völlig entspannt und spricht sich für den Wolf aus: "Wölfe sind völlig berechenbar, im Gegensatz zu unseren Hunden", schmunzelt er. Die Sprache ist eindeutiger, die Rangordnung wird eingehalten und niemals kam es zu einem Angriff von Wolf auf Mensch. Die Mär des bösen Wolfes ist also völliger Schwachsinn, fragen wir: "Und ob. Wir passen gar nicht ins Beuteschema, schmecken dem Wolf auch nicht und dass wir ihn jahrhundertelang bejagt haben, ist genetisch gespeichert. Der Wolf fürchtet sich vor dem Menschen – vor allem in Europa!"

Mehr Nutzen als Schaden

Natürlich ist es für einen Landwirt ein tragischer Verlust, wenn ein Wolf ein Schaf reisst – auch wenn er den Schaden sofort ersetzt bekommt. Dumm sind sie nicht, also kann es auf den hohen Weiden durchaus zu Zwischenfällen kommen, wenn die Jagd für ihn dort einfacher erscheint. Doch hier gäbe es laut dem Experten eine einfache Lösung. "Der Österreicher müsste sich wieder darauf besinnen, Herdenschutzhunde einzusetzen, wie es auch in anderen Ländern nach wie vor üblich ist", sagt der Verhaltensforscher. Für das Ökosystem wäre Wolf und Bär die wesentlich bessere Variante als all unsere Jäger. "Der Wolf sieht auf den ersten Blick, ob das Reh krank und leichte Beute ist und wird deshalb seine Energien nicht für den strammen Hirschen aufwenden", so Kotrschal. Er fungiert als Gesundheitspolizei des Waldes und hat schon alleine deshalb seine Chance verdient.

Wir lieben Hunde, aber Wölfe machen uns Angst?

Dass auch der Chihuahua vom Wolf abstammt, haben wir völlig vergessen. Wir empfinden Liebe und Respekt zum Nachkommen, aber Furcht und Ablehnung zum Urururgroßvater? Hunde sind nur deshalb unsere besten Freunde, weil irgendwann ein Wolf zu neugierig und womöglich auch zu faul wurde, um sich um sein Futter selbst zu kümmern. "Du fütterst mich, ich beschütze dich" - ein guter Deal und vermutlich der Ursprung der Domestizierung. Beanspruchen wir also nicht aus falscher Angst ein Terrain für uns, welches schon immer jemand anderem gehörte.

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orf.at vom 06.03.2022

Zahl der Jägerinnen gestiegen

Die Jagd wird zunehmend weiblicher, das teilt der niederösterreichische Jagdverband mit. Die Zahl der Jägerinnen steigt in den vergangenen Jahren stetig, ist mit etwa zehn Prozent allerdings immer noch gering.

Der niederösterreichische Jagdverband berichtet von einem seit vielen Jahren steigenden Anteil an Jägerinnen. Aktuell liege der Frauenanteil bei 9,8 Prozent. In den nächsten Jahren rechne man damit, dass die Zahl weiter steige, denn bei den Jagdkursen und den Absolventen der Jagdprüfung betrage der Frauenanteil etwa 20 Prozent. Der niederösterreichische Jagdverband versuche deshalb, auch den Frauenanteil bei den Funktionärinnen zu steigern.

Landesjägermeister Josef Pröll betont anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März: „Seit dem Landesjägertag 2021 hat der Jagdverband mit Bernadette Brandstetter erstmals eine Frau im Vorstand. Sie wird sich künftig vor allem in die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Kinder einbringen. Zudem konnte der Frauenanteil in Vorstand, Ausschuss und Ausschuss-Ersatz von bis dato zwei Prozent auf 13 Prozent gesteigert werden. Der Niederösterreichische Jagdverband wird gleichzeitig seit 2018 von Sylvia Scherhaufer geführt.“

Mythos vom Männerhandwerk Jagd veraltet

Der Mythos vom Männerhandwerk Jagd sei längst veraltet und überholt, sagt Pröll. Immer mehr Frauen würden die Jagdprüfung absolvieren, Reviere übernehmen und die unterschiedlichen und zahlreichen Aufgaben erfüllen, die mit der Jagd einhergehen. „Wir werden diesen Weg jedenfalls fortsetzen und wollen auch künftig Frauen für dieses Handwerk sowie in der Folge für Funktionärsaufgaben begeistern“, so Pröll.

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heute.at vom 22.02.2022

Schon wieder Tellereisen-Fallen im Waldviertel gefunden

Obwohl die grausamen Tellereisen-Fallen seit 1995 in der gesamten EU verboten sind, tauchen sie immer wieder auf.
Erneut wurden Tellereisen-Fallen bei den Waldviertler Teichen entdeckt. Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, MMag. Dr. Petrovic ist fassungslos.


In der Waldviertler Gemeinde Eisgarn (Bezirk Gmünd, Niederösterreich) wurden neben den Teichen nun erneut grausame Tellereisen entdeckt. Diese mittelalterlichen Jagdfallen aus Stahl haben den Sinn und Zweck, Wildtiere beim Tritt auf den Teller zu fangen, indem sich zwei Fangbügel tief ins Fleisch bohren. Da diese Praktik nur als furchtbare Tierquälerei bezeichnet werden kann, da das Tier verstümmelt einen qualvollen und langsamen Tod erleiden muss, ist sie in Österreich seit 1991 und in der gesamten EU seit 1995 streng verboten.

Petrovic persönlich vor Ort

Die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins, MMag. Dr. Madeleine Petrovic war persönlich vor Ort, um sich ein Bild zu machen und die zuständigen Behörden einzuschalten. Laut der umgehend eintreffenden Polizei wurde an diesem Ort schon einmal diesbezüglich gestraft und nun erneut Anzeige erstattet. Man geht zunächst davon aus, dass die Fallen aufgrund der Fischotter ausgelegt wurden. Den Tätern drohen bei einer Verurteilung bis zu zwei Jahren Haft.

Tierschutz Austria bittet auch die Zivilbevölkerung darum, solche Fallen zu melden, wenn sie einem auffallen. Wenn man anonym bleiben möchte, kann man an die Tierschutzorganisation herantreten und sie melden es dann den entsprechenden Behörden.

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orf.at vom 16.02.2022

In Tirol vorerst weiter Munition mit Blei

In Tirol wird es zu keinem Verbot von bleihaltiger Jagdmunition kommen. Nach Kritik der Jägerschaft hat das Land von der Idee der bleifreien Pirsch Abstand genommen. Jährlich verenden europaweit rund eine Million Greifvögel an Bleivergiftung.

In Tirol wird bleihaltige Munition vorerst nicht verboten. Stattdessen dürfen Jäger künftig kein kontaminiertes Material, sprich den Aufbruch oder einen Kadaver im Wald zurücklassen. Für den Grünen Klubobmann Gebi Mair ist das ein tragbarer Kompromiss. „Geschossen werden darf weiterhin mit jeder Munition, weil der Jägerverband nachvollziehbar erklärt hat, dass für viele Kaliber einfach noch keine bleifreie Munition vorliegt. Aber – und das ist ja das Wesentliche – es darf vom Kadaver nichts mehr in der Natur zurückbleiben. Das heißt, die Jäger müssen alles mitnehmen. Es darf nicht dort bleiben, wo Greifvögel es aufnehmen können.“

Umstellung wird vorbereitet

Jäger und Jägerinnen können mit dieser Vorgabe leben, sagte Landesjägermeister Anton Lacher. Zusätzlich wolle man die Jägerschaft auf das Thema verstärkt aufmerksam machen, versicherte er: „Zudem werden wir flächendeckend für ganz Tirol Umstellungs-Seminare auf alternative Munition durchführen und ausloten, wo überall eine solche Umstellung möglich ist. Wobei ich offen gestanden davon ausgehe, dass wir in etwa schon ein Drittel der Abschüsse mit alternativer Munition durchführen.“

Bleimunition wird verschwinden

Europaweit sterben nach Schätzung von Biologen jährlich rund eine Million Greifvögel an Bleivergiftung. Die EU denkt laut über ein Verbot bleihaltiger Munition nach. Gebi Mair: „In einigen Jahren, davon gehen wir auch aus, wird für den gesamten europäischen Markt das Verbot von bleihaltiger Munition kommen, das derzeit ja schon für die Jagd auf Wasservögel besteht.“ Bleihaltige Munition werde vom Markt wohl genauso verschwinden wie das Blei einst bei Benzin oder Diesel.

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krone.at vom 08.02.2022

Mit Ast geschlagen?
Zwei Tiroler Jäger und eine ungeklärte Rangelei


Sein Dorfnachbar habe ihm die Jagd streitig machen wollen und ihn seit 15 Jahren drangsaliert, so der Angeklagte. Deshalb habe er ihm das Handy weggenommen, als sein Rivale die Futterstellen fotografiert habe. Das vermeintliche Opfer sagt, der Angeklagte habe ihn mit einem Ast geschlagen und ihn am Hals gepackt.

Nach 20 Jahren verlor der angeklagte Jäger seine Jagd. Man habe ihn schlecht gemacht, sogar den Arbeitgeber über das laufende Strafverfahren informiert.

Als sein Rivale zum Hochstand kam, habe dieser Fotos vom Futtertrog gemacht: „Ich habe ihm das Handy weggenommen. Mehr nicht“, so der Angeklagte. Im Strafantrag steht jedoch, dass er seinen Rivalen mit einem Ast in die Nieren geschlagen, ihn zu Boden gebracht, sich auf seine Arme gekniet, ihn am Hals gepackt und geschüttelt haben soll.

„Ich habe keine Fotos gemacht“, so das mutmaßliche Opfer. Man sei sogar befreundet gewesen, habe nie irgendwelche Probleme miteinander gehabt. Beide jedoch schildern Drohungen der jeweils anderen Seite: Sätze wie „Etwas wird passieren“ und „Ich zeige dich an“ seien gefallen.

Die Jagd hat laut Angeklagtem übrigens nun ein Bekannter des Opfers. Der Prozess wurde auf übernächste Woche vertagt.

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orf.at vom 24.01.2022

Land will Jagd auf Wolf erleichtern

Am Dienstag wird die Kärntner Landesregierung eine Verordnung beschließen, die die Jagd auf den eigentlich streng geschützten Wolf erleichtern soll. Es soll nicht nur „Schadwölfe“ auf Almen treffen, sondern auch „Risikowölfe“, die Siedlungen zu nahe kommen. Tierschutzorganisationen übten im Vorfeld Kritik.

Der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) stellte die Verordnung am Montag vor: Kärnten sei das erste Bundesland, das nicht nur die Jagd auf Schadwölfe ermöglicht, die auf Almen Tiere reißen – auch sogenannte Risikowölfe, die sich wiederholt in Siedlungen vorwagen, sollen abgeschossen werden dürfen.

Mehr als 100 Wolfsrisse im letzten Jahr

Im vergangenen Jahr habe die Zahl der von Wölfen gerissenen Nutztiere stark zugenommen, mehr als 100 Wolfsrisse wurden verzeichnet, sagte Gruber bei einer Pressekonferenz am Montag. Es habe auch zahlreiche Wolfssichtungen, sowie Verunsicherung und Ärger unter Almbauern und der Bevölkerung gegeben: „Die Schäden und das Tierleid, die durch Wölfe in Kärnten angerichtet wurden, haben ein neues Ausmaß erreicht.“

Die nun präsentierten Regelungen sehen vor, dass ein Wolf, der in einem Monat nachweislich 20 (oder in drei Monaten 35) Nutztiere auf einer Alm tötet oder verletzt, geschossen werden darf, wenn er sich in einem Radius von zehn Kilometern um den Rissort aufhält. Damit soll sichergestellt werden, dass auch der tatsächliche Schadwolf erlegt werde, heißt es vom Land.

Man begebe sich mit der Verordnung auf „rechtlich sehr heikles Terrain“, räumte Gruber ein. Im Begutachtungsverfahren seien 51 Stellungnahmen eingelangt, darunter auch zwei kritische von Naturschutzorganisationen. Diese wurden betrachtet: „Die Verordnung ist auf Grundlage des Ergebnisses zustande gekommen, sie wurde mit der Fachabteilung und dem Verfassungsdienst erstellt. Es ist eine Verordnung, die auch halten wird“, sagte Gruber.

Arbeitsgruppe: Zäune nicht durchführbar

Rund 2.000 bewirtschaftete Almen gibt es in Kärnten. Für die rechtliche Frage, ob ein Wolf geschossen werden darf, ist auch entscheidend, ob auf einer Alm Herdenschutzmaßnahmen zumutbar sind. Solche Schutzmaßnahmen sind zum Beispiel einen Meter hohe Zäune, die aber wegen bestimmte Hangneigungen oder schwierigem Gelände oft nicht aufgestellt werden können. Ergebnis einer Arbeitsgruppe: Auf mehr als 1.800 Almen seien solche Schutzmaßnahmen „nicht zumutbar und nicht durchführbar“. In diesen Gegenden seien keine zielführenden Maßnahmen zur Beseitigung von Schadwölfen gegeben als die Entnahme dieser Tiere, so Gruber.

Die neue Wolfsverordnung gilt vorerst für zwei Jahre, dann soll die Situation neu bewertet werden.

„Noch keine Kinder gefressen“

Ein Blick über die Grenze nach Tarvis zeigt, dass man auch mit dem Wolf leben lernen kann. Nach Italien kehrte der Wolf schon vor 26 Jahren zurück. In Tarvis gibt es bereits nachweislich drei Rudel, die in der Region leben. Wildbiologe Paolo Molinari sagte, 26 Jahre später könne er sagen, in Ligurien und Piemont, überall gebe es weiter Schafhaltung und reguläre Jagd. „Es wurden immer noch keine Kinder gefressen, die Lage hat sich beruhigt. Es braucht einfach Zeit.“

Reaktionen

Begrüßt wurde die Verordnung am Montag von der Landwirtschaftskammer: „Wölfe haben in Kärnten keinen Platz“, erklärte deren Präsident Siegfried Huber, die neue Regelung sei „ein echter Lichtblick für die heurige Weidesaison“. Die „Wolfs-Problematik“ sei in Kärnten ohne die gezielte Entnahme von Problemtieren nicht zu lösen, sagte Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer in einer Aussendung. Ihm sei aber wichtig, dass Entnahmen „immer punktuell und zielgerichtet erfolgen“, denn nicht alle Wölfe seien auch Problem-Wölfe.

Kritik – wenn auch mit unterschiedlichen Begründungen – kam von WWF und FPÖ. Die Naturschutzorganisation bezeichnete die Verordnung als rechtswidrig und forderte zum wiederholten Mal, dass verstärkt Herdenschutzmaßnahmen ins Auge gefasst werden. Außerdem sei nicht sichergestellt, dass nur das zum Abschuss freigegebene Tier bejagt wird. Völlig anders lautete die Ansicht der FPÖ: Die Wolfsverordnung sei eine „Hinhaltetaktik“ und ein „Ablenkungsmanöver von den Problemen, die es in der Landwirtschaft mit dem Wolf gibt“, erklärte der Kärntner Parteichef Erwin Angerer. Er forderte auch die Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes.

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oe24.at vom 07.01.2022

VP-Ortschef nach Prügelei festgenommen

Verfolgungsjagd, Führerschein weg, Waffenverbot.

Der Bürgermeister von Türnitz beförderte einen Wirtshaus-Kontrahenten ins Spital.


NÖ. Ein Wirtshausbesuch mit Folgen für Christian Leeb, den langjährigen VP-Bürgermeister von Türnitz. Der gewichtige Ortschef lieferte sich eine heftige Prügelei samt ¬Verfolgungsjagd mit zwei Verletzten und wurde von Spezialkräften der Polizei sogar vorübergehend festgenommen: „Doch das wahre Opfer bin ich“, sagt der Kommunalpolitiker.

Leeb saß in einem Lokal in Lilienfeld, als er mit einem anderen Gast (47) zusammen rumpelte. Einen Scherz des Bürgermeisters soll der Kontrahent missverstanden und sofort zugeschlagen haben. Laut Leeb ging seine Brille zu Bruch, sein Gegenüber drohte ihm sogar mit dem Erschießen.

In Panik flüchtete der Politiker, raste mit seinem Auto davon. Der 47-Jährige hinterher. In Freiland soll er Leeb dann gestellt haben. Angeblich wurde der Ortschef mit zwei Bierflaschen attackiert. Erneut flogen die Fäuste, der Bürgermeister flüchtete abermals und rief schließlich die Polizei. Da war bereits ein Notruf von Zeugen wegen zwei verletzten Männern eingegangen.

Anzeige wegen Körperverletzung

Polizisten der schnellen Interventionsgruppe SIG nahmen den Bürgermeister vorübergehend fest. Beide Kontrahenten wurden wegen des Verdachts der Körperverletzung, Sachbeschädigung und gefährlichen Drohung angezeigt.

Für Bürgermeister Leeb kam es noch schlimmer. Weil der passionierte Jäger seine Gewehre im Auto mitführte, wurde über ihn ein vorläufiges Waffenverbot verhängt.

Und auch den Führerschein ist der Politiker bis auf Weiteres los. Er soll nicht ganz nüchtern nach dem Wirtshausbesuch mit dem Auto unterwegs gewesen sein. Selbstverständlich gilt für Leeb die Unschuldsvermutung.

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greenpeace-magazin.de vom 06.01.2022

"Spur der Lügen" oder gute Tradition? England streitet um Fuchsjagd

Hetzjagd seit 2005 verboten, es gibt aber "Trail Hunts" - Kritiker sehen darin Ablenkungsmanöver, um doch echte Füchse zu jagen (Von Benedikt von Imhoff/dpa)

London (APA/dpa) - Die Emotionen kochen in englischen Dörfern hoch, der Ton wird rauer. "Jagdabschaum ist das wahre Ungeziefer": Mit drastischen Worten protestierte eine Frau im mittelenglischen Örtchen Melton Mowbray gegen die traditionelle Neujahrsjagd. Dutzende brüllten Reitern "Schande" entgegen, als sie hoch zu Ross und in rote Jacken gekleidet zum traditionellen "Quorn Hunt" aufbrachen.

Im westenglischen Dorf Lacock prügelten sich nach Weihnachten sogar Gegner und Befürworter der Jagd, drei Männer wurden festgenommen. Die hitzige Atmosphäre irritiert auf den ersten Blick. Denn seit 2005 sind Hetzjagden auf lebende Tiere im größten britischen Landesteil illegal. Die Jäger in Melton Mowbray, Lacock und anderswo haben also keine Füchse im Visier. Stattdessen halten sie ihre Traditionen hoch, indem sie ihre Hunde einer künstlichen Geruchsspur hinterherhetzen lassen.

Doch Kritiker etwa von der Tierschutzorganisation League Against Cruel Sports werfen den Jägern vor, diese "Trail Hunts" zu missbrauchen, um unter dem Deckmantel der Legalität doch lebende Tiere zu jagen. Die "Spurenjagd" sei lediglich eine "Spur der Lügen", die Jagd ein "brutaler Blutsport". Denn vom künstlichen Fuchsgeruch angelockt, würden die Hunde allzu häufig vom Geruch echter Füchse abgelenkt und hetzten sie wie früher zu Tode.

Zwar halten die Befürworter dagegen. Seit dem Verbot 2005 sei es nur bei einem Bruchteil der Jagden zu Verstößen gekommen. Außerdem fördere die Industrie mit den Jagden, die vielerorts Volksfesten ähneln, die lokale Gastronomie sowie Landwirte. Jäger könnten helfen, die "Überpopulation" an Füchsen zu reduzieren. In London sind die Tiere ein alltäglicher Anblick, selbst um den Buckingham-Palast streunen sie herum.

Dennoch scheint derzeit die Stimmung zu kippen. Ein symbolisch schwerer Schlag für die Jäger war es, als kürzlich die Mitglieder der Naturschutzorganisation National Trust, einer der größten Grundbesitzer des Landes, mit überwältigender Mehrheit für ein Jagdverbot auf ihren Ländereien stimmten.

Zuvor hatte ein führendes Mitglied der Jagd-Lobby in internen Online-Seminaren, die später publik wurden, ziemlich offensichtlich "Trail Hunts" als Tarnung für illegale Hetzjagden beworben. Er musste 3.500 Pfund (4.200 Euro) Strafe zahlen, der Glaubwürdigkeitsverlust war aber deutlich nachhaltiger. Andere Landeigentümer folgten dem Beispiel des National Trust. Auch die größte Oppositionspartei Labour fordert ein Verbot.

Für Premierminister Boris Johnson ist das Thema delikat. Mehrere Abgeordnete seiner Konservativen Partei aus ländlichen Gebieten gelten als Jagd-Unterstützer. Mit Kabinettsmitglied Jacob Rees-Mogg haben sie zudem mindestens einen wichtigen Vertreter des einflussreichen äußerst konservativen Parteiflügels an ihrer Seite.

Dennoch könnte es den Jägern bald an den Kragen gehen. Die Regierung kündigte an, die Strafen für illegale Hasenhetzjagden - "Hare Coursing" genannt - verschärfen zu wollen. Tierliebende Tory-Abgeordnete wollen zudem das neue Tierschutzgesetz, das derzeit im Parlament diskutiert wird, deutlich ausweiten und auch "Trail Hunting" unter Androhung von Haftstrafen verbieten.

Dafür haben sie prominente Unterstützung. Carrie Johnson, die Ehefrau des Premierministers, engagiert sich für die Tory-nahe Tierschutzorganisation Conservative Animal Welfare Foundation und hat die "Trail Hunts" offen kritisiert. "Ich habe mich sogar, als ich viel jünger war, dagegen eingesetzt, indem ich mich als Fuchs verkleidet habe", erzählte sie mal.

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