Home
Unsinn der Jagd
Wissenschaft / Jagd
Umfrageergebnis
Tod in Zahlen
Tod in Bildern
TV und Videos
Appelle / Zitate
Alternativen zur Jagd
Jagdopfer Mensch
Jagdopfer Haustier
Reaktion Jäger
Reaktion Bevölkerung
Was kann man tun?
Solidaritätserklärung
Aktionen
Jagd in der Presse
Informationsmaterial
Literatur
Jagd-Lexikon
Kontakt
Links
Impressum
Datenschutz

Übersicht ] nächste Seite ]

 Jagd in der Presse 2023 

wildbeimwild. vom 21.01.2023

Dunkle Wolken über Luxemburg’s Hobby-Jäger

Wenn in Luxemburg eine Petition innerhalb 6 Wochen 4.500 Unterschriften erhält, wird sie Gegenstand einer öffentlichen Debatte mit den Abgeordneten und den zuständigen Ministern sein.

Man wird sogar eingeladen, seine Idee/Forderung im Rahmen der öffentlichen Debatte vorzustellen.

Eine neue Petition fordert ein Verbot der Jagd während der Schulferien, an Wochenenden und an Feiertagen. Damit soll für mehr Sicherheit gesorgt werden.

Alle Luxemburgische Staatsangehörige ab 15 Jahren können unterschreiben.

Der Petent erklärt: «Um den Schutz aller Personen zu gewährleisten, die an Wochenenden, Feiertagen und während der Schulferien alleine oder in Begleitung in den Wald gehen, sollten alle Arten der Jagd an Wochenenden, luxemburgischen Feiertagen und Schulferien verboten werden. Diese Massnahmen garantieren einen optimalen Schutz bei Ausflügen in den Wald, ohne das Risiko, von einer verirrten Kugel oder einem versehentlichen Schuss eines Jägers getroffen zu werden.»

Eine weitere Petition von Cyril Perrichon (Tierschutz und die Sicherheit von Waldspaziergängern) erreichte am 18.1.2023 die Hürde mit Total 5.044 gültigen Unterschriften.

In nur zwei Wochen hat diese Petition gegen die Treibjagd 4.500 Unterstützer überschritten. Das ist doppelt so viel wie die Zahl der Hobby-Jäger, die derzeit in Luxemburg eine Lizenz besitzen (2.300, gemäss der neuesten Erhebung der Saint-Hubert-Föderation).

«Diese Petition soll eine Reaktion auf diese Art der Jagd bewirken, die eine Folter für die gejagten Tiere darstellt. Ein Tier bis zum Äussersten zu ermüden und dann zu töten ist eine Folter und lässt dem Tier keine Chance. Ausserdem ist diese Art der Jagd gefährlich für Waldspaziergänger, da sie mit einer Meute von Hunden konfrontiert werden, die darauf trainiert sind, ein Tier zu erschöpfen, das hypererregt ist. Ausserdem haben diese Jäger das Recht, einen Wald für ihr blutiges Hobby zu privatisieren. Nicht privatisierte Wälder sind öffentliches Eigentum, so dass jeder das Recht hat, dort ohne jegliche Gefahr spazieren zu gehen. Die sogenannte Treibjagd ist keine Jagd, bei der der Mensch dem Tier gegenübersteht, sondern eine Verfolgungsjagd, die oft mit dem Tod des verfolgten Tieres endet, ohne ihm eine Chance zu geben. Ich bin der Meinung, dass diese barbarische Art der Jagd abgeschafft werden sollte.»

Die Rolle des Regulierers

Sicherlich werden sich Parlamentarier finden, die den Forderungen entgegenkommen. Es ist jedoch schwer vorstellbar, dass das Grossherzogtum diese Praxis verbieten wird, schreibt Lesfrontaliers.

Das Land ist nämlich bereits eines der Länder in Europa, die den Zeitraum für Treibjagden zeitlich am stärksten begrenzen. Von Mitte Oktober bis Mitte Januar.

Zweitens, weil die Verwaltung durch die Entscheidung über die jährlichen Abschusspläne den Jägern eine regulierende Rolle überträgt. So soll verhindert werden, dass bestimmte Arten zu invasiv werden oder die menschlichen Aktivitäten stören.

Dies gilt insbesondere für Wildschweine, deren Zahl in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, was zu Schäden an den Kulturen führt, die durch die Vermehrung der zu fütternden Wildschweine verursacht werden…

Mitte November hatte die Umweltministerin mitgeteilt, dass zwischen 2018 und 2021 im Grossherzogtum etwas mehr als 22
.600 Wildschweine getötet worden seien. Das sind 130 % des erwarteten Ziels.

Ministerin Joëlle Welfring hatte eine parlamentarische Antwort genutzt, um ihr Bedauern darüber zum Ausdruck zu bringen, dass die Hobby-Jäger bevorzugt männliche Tiere unter den Wildarten erlegen, von denen nur diese Hörner oder Geweihe tragen. «Dies könnte darauf hindeuten, dass die Jagd in Luxemburg zum Teil immer noch auf Trophäen ausgerichtet ist. Eine effektive Regulierung der Population ist jedoch nur möglich, wenn stark in den weiblichen Bestand eingegriffen wird», betonte sie damals.

Zum Originalartikel

Top

orf.at vom 13.01.2023

Frankreichs Dilemma mit der Jagd

Jagen spielt im Leben vieler Franzosen und Französinnen eine wichtig Rolle. Nirgends in der EU gibt es so viele Jäger und Jägerinnen. Deshalb erhalten ihre Stimmen in politischen Debatten Gewicht. Doch jüngst heizten tödliche Jagdunfälle Forderungen nach schärferen Regeln an. Die Regierung will sich dessen annehmen, doch für Kritiker spricht die Jagdlobby aus den Maßnahmen.

Am Montag hatte die Regierung in der Präsidentschaft von Emmanuel Macron erklärt, sie werde die Vorschriften gegen das Jagen unter Drogen- und Alkoholeinfluss verschärfen. Jäger und Jägerinnen, die in einen schweren Unfall verwickelt sind, sollen künftig auch ihre Lizenz verlieren. Zu den präventiven Maßnahmen zählen die Erhöhung der Ausbildungs- und Sicherheitsanforderungen sowie ein „System“, um Wanderer und Wanderinnen vor aktiven Jagdgebieten zu warnen.

Eine Forderung, die laut Umfragen von der französischen Bevölkerung goutiert wurde, hatte die Regierung jedoch nicht angekündigt: ein Jagdverbot an Sonntagen. Der Nationale Jägerverband (FNC), der sich einen jagdfreien Sonntag „keine Sekunde lang“ vorstellen kann, hatte den „Pragmatismus“ der Regierung begrüßt. Er will die Maßnahmen des „gesunden Menschenverstands“ unterstützen. Macron sei zu loben, dass er den Samstag und Sonntag nicht angegriffen habe.

„Präsident der Jäger“

Für Umweltschützer und -schützerinnen bedeuten die Pläne einen weiteren Kniefall vor der Jagdlobby. Frankreichs Schauspiellegende und Tierschutzaktivistin Brigitte Bardot hatte in einem offenen Brief – schon vor der Ankündigung – Macron als „Präsidenten der Jäger“ und „Marionette“ des FNC kritisiert. „Da Sie sich persönlich gegen die Einführung jagdfreier Sonntage stellen (…), werden Sie persönlich für Sonntagsunfälle verantwortlich gemacht“, so Bardot.

Berichten zufolge pflegt Macron seit 2017 gute Kontakte zum nationalen Verband – auch wenn er selbst nicht auf die Jagd geht. Seinen 40. Geburtstag feierte der frisch gekürte Staatschef auf Schloss Chambord, einer traditionellen Jagddomäne. 2018 halbierte Macron die Gebühren für den Jagdschein, um, so die offizielle Argumentation, den Nachwuchs zu fördern. Der Jagdverband zeigte sich erfreut über die Maßnahme.

Viele Jäger – viele Unfälle

Macrons Verhältnis zum Jagdverband war in der Vergangenheit schon oft Thema innenpolitischer Debatten. Besonders in Wahlkampfzeiten, so Gegner und Gegnerinnen des Präsidenten, schielt Macron auf die zahlenmäßig große Interessengruppe. Immerhin haben fünf Millionen Franzosen und Französinnen einen Jagdschein, 1,1 Millionen sind laut FNC-Zahlen aktiv registrierte Jäger und Jägerinnen. Zum Vergleich: In Österreich gibt es nach Angaben des Dachverbands insgesamt 130.000 Jäger und Jägerinnen.

Es gibt allerdings auch viele Unfälle. Den aktuellsten Angaben des französischen Amts für Biodiversität (OFB) zufolge gab es in der Saison 2021/22 insgesamt 90 Unfälle, sechs mehr als in der vorangegangenen Saison, acht davon endeten tödlich. So wurde etwa ein 67 Jahre alter Mann auf der Autobahn von einer verirrten Kugel eines Jägers in den Nacken getroffen. Gegen den Jäger wird wegen Totschlags ermittelt.

In den letzten 20 Jahren seien 88 Prozent der Opfer von Jagdunfällen aber die Jäger und Jägerinnen selbst gewesen. Die Zahl der verletzten Personen, die nicht der Jagd angehören, ist nach Angaben des OFB in den letzten zwei Jahrzehnten von zwölf auf 26 Prozent gestiegen. „In den allermeisten Fällen seien die Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen, das mit der Nichteinhaltung der grundlegenden Sicherheitsvorschriften zusammenhängt.“

 Reuters/Manuel AusloosEine Million Franzosen und Französinnen sind laut Verbandsangaben aktive Jäger und Jägerinnen

„Feuer und Schwefel“ über Landschaft

Bereits in den vergangenen Jahren wurden kritische Stimmen laut, die sagten, dass die französische Regierung auf alle Wünsche der Jäger und Jägerinnen eingehe, um die Lobbygruppe nicht zu verärgern. So soll es auch bei den aktuell präsentierten Maßnahmen gewesen sein. Der Jagdverband hatte sich etwa für einen neuen Straftatbestand beim Jagen ausgesprochen: Der sollte ähnlich geregelt sein wie in Sachen Alkohol am Steuer. Wenn es hingegen zu jagdfreien Tagen kommen sollte, würde „Feuer und Schwefel“ über die französische Landschaft hereinbrechen, warnten die Jäger und Jägerinnen.

Bekannte Umweltschutzorganisation bezeichneten die angekündigten Pläne als „lächerlich“. Gegenüber „Le Monde“ sagte der ehemalige Abgeordnete und heutige Vorsitzende der Vogelschutzliga, Matthieu Orphelin: „Wenn der Sicherheitsplan für die Jagd am Ende nur aus ein paar kleinen Maßnahmen besteht wie dem Verbot der Jagd unter Alkoholeinfluss – was ohnehin das Mindeste wäre – oder der Idee einer freiwilligen mobilen Anwendung für Jäger, um ihren Aufenthaltsort zu melden, wird die Regierung die vier von fünf Franzosen, die einen jagdfreien Sonntag wollen, sehr enttäuschen.“

Mehr Todesopfer an Wochenenden?

Die Forderungen nach einem Jagdverbot am Sonntag bzw. Samstag wird auch damit argumentiert, dass es an Wochenenden vermehrt zu Unfällen kommt. Doch die Staatssekretärin für Ökologie, Berangere Couillard, widersprach den Organisationen. Es gebe keine Beweise, dass es dadurch weniger Opfer geben werde. „Das Ziel, an das ich fest glaube, ist es, die Zahl der Unfälle auf null zu reduzieren“, so Couillard am Montag. „Es ist eine verstärkte Sicherheit an sieben Tagen in der Woche, die wir anstreben.“

Laut der Vereinigung „Un jour un chasseur“ haben sich bereits in dieser Jagdsaison 83 Unfälle ereignet, 57 davon an Wochenenden, und davon 39 an Sonntagen, sagte Mila Sanchez, eine Mitbegründerin der Organisation. Von den Unfällen endeten drei tödlich. Sanchez hat mit Freundinnen jene Petition für mehr Sicherheitsmaßnahmen beim Jagen gestartet, weshalb die Regierung nun etwas vorlegen musste. Ausgangspunkt der Petition war der Tod ihres Jugendfreundes Morgan Keane. Er wurde am 2. Dezember 2020 von einem Jäger mit einem Wildschwein verwechselt und getötet.

Am Donnerstag wurde der Jäger nach dem Prozess wegen fahrlässiger Tötung zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung und einem lebenslangen Jagdverbot verurteilt. Der Organisator der Jagd erhielt unterdessen eine 18-monatige Bewährungsstrafe und ein fünfjähriges Jagdverbot. Angehörige von Keane hatten sich härtere Strafen erhofft. Der Anwalt der Familie meinte: „Die Justiz hat im Rahmen der bestehenden Gesetze ihre Arbeit getan.“ Jetzt müsse der Gesetzgeber seine Arbeit machen und ein spezifisches „Jagdvergehen“ schaffen, das härtere Strafen ermöglichen könnte.

Zum Originalartikel

Top

orf.at vom 10.01.2023

Erste Spur in Grünau

Nachdem in Grünau im Almtal (Bezirk Gmunden) in der Nacht auf den Dreikönigstag abgetrennte Köpfe von Rotwild auf Stahlstangen aufgespießt und vor einem Wohnhaus aufgestellt worden sind, ermittelt die Polizei jetzt wegen gefährlicher Drohung und hat offenbar auch schon eine Spur.

Die Aktion mit den auf Blaustahl aufgespießten Rotwildhäuptern galt offenbar jenem Hausbewohner, der auch Obmann der beiden Grünauer Jagdausschüsse ist. In dieser Funktion vertritt der studierte Forstwirt die Interessen der Waldbesitzer.

Neue Indizien deuten auf gefährliche Drohung

Am Beginn der Ermittlungen ging die Polizei noch dem Verdacht der Wilderei nach. Der stellvertretende Kommandant der Polizeiinspektion Scharnstein, Michael Mitterhofer sagt dazu aber, dass sich die Verdachtslage in den letzten Tagen verändert habe. Es seien neue Indizien aufgetaucht und man ermittle nun in Richtung gefährliche Drohung.

Offenbar geplant: Wildköpfe waren zuvor eingefroren

Mitterhofer sagt: „Es ist Tatsache, dass diese sechs Häupter bereits eingefroren waren und man kann davon ausgehen, dass die Tat schon von langer Hand geplant war.“ Man habe anfangs in alle Richtungen ermittelt und einen offenen Personenkreis vermutet, mittlerweile hätten gewisse Indizien und Ermittlungsergebnisse dazu geführt, dass sich der Kreis der Verdächtigen eingeengt habe.

Ermittlungen wegen Hirschköpfen

Man ermittle nun bereits in eine bestimmte Richtung, könne aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine genaueren Angaben machen, so die Polizei.

Zum Originalartikel

Top

orf.at vom 07.01.2023

Aufgespießte Rotwildköpfe: Jägerschaft verurteilt Aktion

Nachdem in Grünau im Almtal sechs Rotwildhäupter vor dem Haus eines Jägers aufgespießt worden sind, laufen weiter die Ermittlungen. Seitens des Landesjagdverbandes zeigt man sich empört, eine solche Aktion sei ungebührend und unkollegial.

 „Das ist nicht unser Stil“, so Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner am Samstag gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Das brauchen wir nicht, das machen wir nicht, wir werden andere Lösungen finden.“ Die genauen Hintergründe der Aktion sind derzeit noch unklar.

Jägerschaft vermutet zwischenmenschliche Probleme

Seitens der Jägerschaft vermutet man aber zwischenmenschliche Probleme, so Gmundens Bezirksjägermeister Johann Enichlmair: „Grünau ist sehr jagdgeprägt, dort hat die Jagd noch einen hohen gesellschaftlichen und kulturellen Wert. Dass es da irgendwann einmal Differenzen gibt und sich irgendwer schlecht behandelt fühlt oder auf jemand schlecht zu sprechen ist, wird es immer geben. Das gibt es in jeder größeren Gruppe.“

Schwerer Eingriff in fremdes Jagd- und Fischereirecht

Ein weiterer Hintergrund könnte die Grünvorlage in Grünau sein. Laut dieser muss jeder Rotwildabschuss innerhalb von drei Stunden mit einem Foto bei der Behörde vorgelegt werden.

Die Polizei ermittelt derzeit wegen des Verdachts des schweren Eingriffs in fremdes Jagd- und Fischereirecht, da derzeit noch nicht klar ist, woher das Rotwild stammt.

Zum Originalartikel

Top

 
Übersicht ] nächste Seite ]